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Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit

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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />

Sandra Bänziger<br />

2. Herkunft <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong><br />

2.1. Aus Kochen wird Wissenschaft<br />

Hervé This, ein französischer Chemiker, untersuchte als Leiter des „Institut<br />

Scientifique de recherche agronomique“ die Zubereitungsanleitungen <strong>der</strong><br />

Kochrezepte. 1980 verbesserte er ein Rezept, „das nicht nur <strong>auf</strong> Erfahrungen<br />

basierte, son<strong>der</strong>n sich nach den chemischen Gesetzen orientierte“ 4 .<br />

Mit diesem Rezept hat This die molekulare <strong>Küche</strong> hervorgerufen. 5<br />

1988 fingen Hervé This und <strong>der</strong> englische Physiker Nicholas Kurti an, die<br />

Abb. 1: Hervé This<br />

naturwissenschaftlichen Vorgänge, die während des Kochens <strong>auf</strong>treten, zu<br />

untersuchen. Die Molekularküche baut <strong>auf</strong> den neuen Erkenntnissen <strong>der</strong> beiden Wissenschaftler<br />

<strong>auf</strong>. Sie erfanden neue und ungewöhnliche Kreationen, da sie die chemischen, physikalischen<br />

und biologischen Effekte, die während <strong>der</strong> Zubereitung von Speisen <strong>auf</strong>treten,<br />

verstanden und anwendeten. Hervé This fand zum Beispiel heraus, dass Frühstückseier am<br />

besten werden, wenn man sie nicht im kochenden Wasser zubereitet, son<strong>der</strong>n wenn es eine<br />

Temperatur von 65 o C hat.<br />

Für die molekulare <strong>Küche</strong> werden nicht die alltäglichen Kochtechniken angewandt. Man verwendet<br />

vielmehr Zutaten, die nicht je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vorratskammer stehen hat. Flüssiger Stickstoff<br />

benötigt man zum Gefrieren und Säuren zum Garen. Bei <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> geht<br />

es nicht primär darum interessante Kreationen zu entwickeln. Die Rezepte sind zum Geniessen<br />

und müssen optisch geschmackvoll aussehen.<br />

Die Molekularküche ist nicht neu. Sie wurde jedoch erst in den vergangenen Jahren durch<br />

Zeitungsartikel, Bücher und Kochsendungen bekannt. „(…) im Grunde genommen ist jede<br />

Form von Kochen `molekular`, da Zubereitungen mit physikalischen und/o<strong>der</strong> chemischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Lebensmittels einhergehen.“ 6<br />

2.2. Definition <strong>der</strong> Molekularküche<br />

Man kann die molekulare <strong>Küche</strong> in einer mathematischen Gleichung einfach aber präzise<br />

definieren: „Dekonstruktion + Rekonstruktion + Dekontextualisierung = Molekularküche“ 7 .<br />

Die De- und Rekonstruktion sind typische Wörter, welche <strong>der</strong> Molekularküche etwas Chemisches<br />

und Ungewöhnliches verleihen. In <strong>der</strong> Realität sieht dies ganz an<strong>der</strong>s aus. De- und<br />

4 Zeller, Adrian, Die <strong>Küche</strong> wird zum Labor, in: active live vom Oktober 2010, S. 22.<br />

5 Vgl. Zeller, in: active live vom Oktober 2010, S. 22.<br />

6 Dr. Derndorfer Eva, Molekulare <strong>Küche</strong>, http://www.veoe.org/uploads/einblicke/einblicke_01_09.pdf,<br />

07.07.2010, S. 3-4.<br />

7<br />

Dr. Derndorfer, Molekulare <strong>Küche</strong>, http://www.veoe.org/uploads/einblicke/einblicke_01_09.pdf,<br />

07.07.2010, S. 3-4.<br />

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