Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />
Sandra Bänziger<br />
muss man das Tomatenpüree mühsam vom Teelöffel mit einem an<strong>der</strong>en Löffel abschaben.<br />
Je<strong>der</strong> Drop erhält dadurch eine an<strong>der</strong>e Form.<br />
Nun kann man den Tomatensalat probieren. Ich konnte deutlich das Alginat schmecken.<br />
Sofort musste ich mit Wasser nachspülen. Bevor ich noch mehr vom Tomatensalat essen<br />
konnte, benötigte es noch einer Verän<strong>der</strong>ung des Rezeptes. Ich fing an, das Tomatenpüree<br />
mit Himalaya- und Kräutermeersalz zu würzen. Den Geschmack <strong>der</strong> Tomaten konnte man<br />
nur noch erahnen. Also gab ich noch etwas gek<strong>auf</strong>tes Tomatenpüree bei. Nun konnte ich es<br />
essen, <strong>der</strong> Alginatgeschmack war verschwunden und es roch nach Tomaten.<br />
Der Basilikumfilm war schnell hergestellt. 5g Basilikumblätter in 110ml Bouillon kurz erwärmen,<br />
danach mixen und durch ein Sieb streichen. In die Basilikumflüssig<strong>keit</strong> gab man 2g<br />
Gellan bei und würzte mit Salz und Pfeffer. Alles noch einmal erwärmen und in eine Form<br />
giessen.<br />
Auf den gelierten Basilikumfilm legt man die Tomatendrops dar<strong>auf</strong> und bestreut sie mit Schokoraspeln<br />
und Fleur de sel.<br />
Ich finde, dass dieses Rezept gewöhnungsbedürftig ist, da alle Komponenten gelartig sind.<br />
4.2.2. Farbenspiel von Drops in Orangensaft<br />
Da ich von den Tomatendrops noch die Calciumchloridlösung hatte, beschloss ich das „Farbenspiel<br />
von Drops in Orangensaft“ auszuprobieren. Hierzu bedarf es 70ml Bols Blue Liqueur,<br />
dem man 1g Algin bei mixt und 20ml Kokosnusssirup mit 50ml Wasser und ebenfalls<br />
1g Algin. Da ich mich spontan entschieden hatte, dieses Rezept zu kochen, besass ich we<strong>der</strong><br />
Bols Blue Liqueur noch Kokosnusssirup. Im Kühlschrank fand ich Blue-Caracua-Saft,<br />
den ich für alkoholfreie Drinks verwendete. Anstatt mit den richtigen Flüssig<strong>keit</strong>en versuchte<br />
ich es mit dem Blue-Caracua-Saft. So mass ich 70ml ab,<br />
gab 1g Algin dazu und mixte es. Nun fuhr ich fort, wie es<br />
im Kochbuch 23 steht. Die Flüssig<strong>keit</strong> zieht man in eine<br />
Spritze <strong>auf</strong> und tropft es in die Calciumchloridlösung.<br />
Dieser Arbeitsschritt musste schnell vollzogen werden,<br />
da das Alginat mit <strong>der</strong> Flüssig<strong>keit</strong> nach kurzer Zeit zu<br />
einer zähen, dickflüssigen Masse wird. Nach 30 bis 40 Abb. 3: Drops ohne Xanthan<br />
Sekunden kann man die Drops herausnehmen und im<br />
Wasser waschen. Die Drops gibt man anschliessend mit<br />
Orangensaft in Gläser.<br />
Lei<strong>der</strong> wurde ich von meinen Drops enttäuscht, da sie<br />
nicht <strong>auf</strong> dem Orangensaft schwammen, wie es <strong>auf</strong> dem<br />
Bild im Buch zu sehen war. Nach meinen Vermutungen<br />
Abb. 4: Drops mit Xanthan<br />
23 Vgl. Caviezel 2010, S. 34.<br />
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