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Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit

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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />

Sandra Bänziger<br />

den Begriff „Rezepte Molekularküche“ ein und schon kann man zwischen unzähligen Rezepten<br />

auswählen. So schnell und unkompliziert man ein Rezept gefunden hat, umso länger<br />

geht es noch, bis man molekular kochen kann. Neben dem Rezept benötigt man auch noch<br />

chemische Zusatzstoffe, verschiedene <strong>Küche</strong>ngeräte und eine genaue Waage.<br />

In einigen Drogerien und Reformhäusern werden Agar-Agar und Glucose angeboten. Speziellere<br />

Zusatzmittel wie Xanthan, Lecithin, Alginat o<strong>der</strong> Gellan kann man sich, wenn man sie<br />

im Internet 19 findet, einfach und bequem nach Hause liefern lassen. Die Lieferung benötigt<br />

jedoch eine Woche. Am schwierigsten erhältlich ist Calciumchlorid. Wenn man keine Beziehungen<br />

zu chemischen Labors hat, ist es mühsam einen Anbieter zu finden.<br />

Möchte man molekular kochen, muss man früh damit beginnen alles zu planen.<br />

4.2. Übung macht den Meister<br />

Besitzt man alle Zusatz- und Hilfsmittel, kann man mit dem Molekularkochen beginnen. Ich<br />

entschied mich „Tomatensalat mit Schokoraspel <strong>auf</strong> Basilikumfilm“ 20 , „Farbenspeil von Drops<br />

in Orangensaft“ 21 und „Schweinsfilet <strong>auf</strong> Apfel-Trauben-Chutney und Zwetschgenfarbe,<br />

Grünteenudeln“ 22 auszuprobieren.<br />

4.2.1. Tomatensalat mit Schokoraspel <strong>auf</strong> Basilikumfilm<br />

Mit dem Tomatensalat fing mein Experiment „molekulares kochen“ an. Dazu benötigt man<br />

120g reife Tomaten, welche gewürfelt, mit 70ml Wasser püriert und anschliessend durch ein<br />

Sieb gestrichen werden. Von dieser Flüssig<strong>keit</strong> wägt man 140g ab und mixt es nochmals mit<br />

2g Algin. Nun ist die Masse für den Tomatensalat fertig.<br />

In 250ml Wasser fügt man dann 5g Calciumchlorid bei und rührt um. Daneben stellt man<br />

eine zweite Schüssel mit kaltem Wasser hin. Das Tomatenpüree wird nun mit einem Portionierlöffel,<br />

Portion für Portion, in die Calciumchloridlösung gegeben, dann 30 bis 40 Sekunden<br />

warten, bis sich eine feine Haut um das Tomatenpüree gebildet hat. Anschliessend wird es<br />

im zweiten Wasserbecken gewaschen. Wer keinen Portionierlöffel besitzt, wie ich, kann einen<br />

Teelöffel nehmen. Dabei empfiehlt es sich, den Löffel zuerst in die Calciumchloridlösung<br />

zu tauchen, danach das Tomatenpüree <strong>auf</strong> den Löffel giessen, um dann den gefüllten Löffel<br />

wie<strong>der</strong> in die Calciumchloridlösung einzutauchen. Da <strong>der</strong> Löffel schon in <strong>der</strong> Lösung war,<br />

bildete sich sofort eine Haut, wenn man das das Püree dar<strong>auf</strong> giesst. Beim zweiten Eintauchen<br />

in die Lösung löst sich das Püree vom Löffel, ohne dass man nachhelfen muss. Man<br />

erhält gleichgrosse und gleichförmige Tomatendrops. Macht man den ersten Schritt nicht,<br />

19 Vgl. Freestyle Cooking, Shop, http://www.freestylecooking.ch/default.asp?id=0&siteid=1&langid=de,<br />

24.12.2010.<br />

20 Caviezel Reto, Molekulare <strong>Küche</strong>, 1. Auflage, Lenzburg 2010, S. 36.<br />

21 Caviezel 2010, S. 34.<br />

22 Caviezel 2010, S. 74.<br />

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