Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />
Sandra Bänziger<br />
Zur Herstellung von warmen und kalten Gelees ist Agar-Agar das ideale Bindungsmittel.<br />
Wegen des hohen Preises wird Agar-Agar jedoch in <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie kaum verwendet.<br />
In <strong>der</strong> Biologie benötigt man Agar-Agar als Nährboden für die Anzucht von Mikroorganismen<br />
o<strong>der</strong> zur Herstellung des Gelees für den genetischen Fingerabdruck. 14<br />
3.1.4. Glucose<br />
Glucose ist bekannter unter dem Namen Traubenzucker. Als Nebenprodukt <strong>der</strong> Photosynthese<br />
ist Glucose eine wichtige Energiequelle für Pflanzen und Tiere.<br />
Glucose ist ein weisser, süsslicher Feststoff, <strong>der</strong> in grosser Menge wasserlöslich ist. Dabei<br />
verän<strong>der</strong>t sich die Struktur <strong>der</strong> Glucose. Nun kann sich <strong>der</strong> geschlossene Fünfring öffnen<br />
und schliessen, was zu einem Gleichgewicht <strong>der</strong> unterschiedlichen Moleküle führt. Mit <strong>der</strong><br />
Glucose werden einzelne Rezepte in <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> gesüsst. 15<br />
3.1.5. Gellan/Gelrite/Kelcogel (E418)<br />
Aus Glucose, Glukuronsäure und Rhamnose, alles Zuckerbausteine, entsteht das langkettige,<br />
lineare Polysacharid Gellan. Es wird vom Bakterium Sphingomonas elodea produziert.<br />
Durch Erhitzen und Filtration kann man es dem Bakterium entnehmen.<br />
In geringer Konzentration kann Gellan aus flüssigen Lebensmitteln feste und klare Gelees<br />
herstellen. Bei einer gewissen Temperatur und Säuregehalt bleibt das Gelee stabil. In <strong>der</strong><br />
Lebensmittelindustrie wird Gellan als Gelier- und Verdickungsmittel verwendet.<br />
Die molekulare <strong>Küche</strong> braucht das Gellan einzeln o<strong>der</strong> in Kombination mit an<strong>der</strong>en Texturen<br />
zur Herstellung von Gelees und für die Sphärifizierung einzelner Flüssig<strong>keit</strong>en. 16<br />
3.1.6. (Soja-)Lecithin (E322)<br />
Lecithin ist ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Zellwände und wird, wie <strong>der</strong> Name schon sagt, aus<br />
den Sojabohnen gewonnen. Aus dem Öl <strong>der</strong> Sojabohnen wird Lecithin durch Zentrifugieren<br />
entnommen. Sojalecithin hat einen hydrophilen (wasseranziehend) und einen lipophilen<br />
(fettanziehend) Anteil. Daher wird es in <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie oft als Verbindungsmittel<br />
zwischen Öl und Wasser eingesetzt. In <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> gibt man einer Flüssig<strong>keit</strong><br />
Lecithin bei, um dann Air herzustellen. 17<br />
3.1.7. Xanthan (E415)<br />
Xanthan setzt sich aus Glucose, Mannose und Galaktuonsäure zu einem Polysaccharid zusammen.<br />
Es ist ein Gelier- und Verdickungsmittel und befindet sich in vielen täglich benutz-<br />
14 Vgl. Caviezel 2009, S. 17-18.<br />
15 Vgl. Caviezel 2009, S. 20.<br />
16 Vgl. Caviezel 2009, S. 21.<br />
17 Vgl. Caviezel 2009, S. 21.<br />
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