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Dokumentation des 5. Geschichtswettbewerbs - Heimat im Ruhrgebiet

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Das Thema <strong>des</strong> Wettbewerbs heißt nicht ›Eile mit Weile‹, das ist ja ein Imperativ und<br />

könnte so missverstanden werden, dass es mit dem <strong>Ruhrgebiet</strong> und seinem Wandel nicht<br />

so pressiert und wir alle Zeit der Welt haben. Wahrscheinlich ist das Gegenteil der Fall.<br />

Der Titel ist eher historisch gemeint, zur Beschreibung <strong>des</strong>sen, wie und was die Entwicklung<br />

<strong>des</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong>es ist. Das ist eine Geschichte von langer Dauer, wenn man die Jahrhunderte<br />

vor der Industrialisierung betrachtet. Eine Zeitlang, zwischen dem 13. und dem<br />

ausgehenden 18. Jahrhundert (nicht vorher, als die Christianisierung und Besiedlung eigene<br />

Dynamiken entfalteten), schien an der Ruhr die Zeit beinahe still zu stehen. Einige Kundige<br />

haben gemeint, das Mittelalter habe bis dahin angedauert, und erst die Industrialisierung<br />

habe das <strong>Ruhrgebiet</strong> aus dem Schlaf geholt. Ein Film, wenn es ihn denn gäbe, der die<br />

Erdoberfläche <strong>des</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong>es <strong>im</strong> 19. und 20. Jahrhundert <strong>im</strong> Zeitraffer zeigte, könnte die<br />

überfallartige Geschwindigkeit der Ausdehnung und <strong>des</strong> Zusammenwachsens der Städte<br />

zu Siedlungshaufen und das Emporschießen der Zechentürme, Schornsteine und Fabriken<br />

zeigen. Und gar die Zunahme der Geschwindigkeit in diesen Gebäuden und auf den Wegen<br />

und Schienen, atemberaubend. In die Köpfe der Menschen kann man nicht schauen, wenn<br />

doch, könnte man neben hohen Anpassungsleistungen der Beteiligten und Betroffenen,<br />

manchen Geistesblitz und Erfindungsgenialitäten auch die langsamen Rhythmen der<br />

Wahrnehmung und Verarbeitung der Umstände, das gemächliche Reifen von Gedanken<br />

und Verhaltensmustern sehen, wie sie Menschen eigen sind. Diese Gleichzeitigkeiten und<br />

Ungleichzeitigkeiten, die lange Dauer und die W<strong>im</strong>pernschläge der Zivilisation (auch in ihrem<br />

Verhältnis zur Natur) wollen wir zur Betrachtung stellen . Das Thema ist mit Absicht in<br />

produktiver Unschärfe gehalten, damit sich möglichst viele Arbeiten in diesem Rahmen<br />

wiederfinden können, und niemand sich als Person oder mit seiner Arbeit ausgegrenzt<br />

fühlt, sondern <strong>im</strong> Gegenteil: eingehegt. Die Rahmenbedingungen der Teilnahmeberechtigung,<br />

die Formalien, die Preise, die Termine, die Zielgruppen - das alles finden Sie in den<br />

Faltblättern und <strong>im</strong> Internet. Sie können sich auch hernach und zwischendurch an uns<br />

wenden, per Telefon, Fax, Email und in einer Zwischenveranstaltung, die wir für Januar<br />

geplant haben. Wir machen diesen Wettbewerb nicht für uns, sondern für Sie und das<br />

Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Region, in der Eile und Weile historisch zusammenhingen<br />

und gegenwärtig wirksam sind. Einen beziehungsreicheren Ort als die<br />

Trabrennbahn Recklinghausen hätten wir nicht finden können. Wir sind alle am Start und<br />

werden am 18. September 2004 durch das Ziel gehen – wenn das nicht Eile und Weile ist!<br />

Der<br />

<strong>5.</strong> Eile und Weile<br />

Geschichtswettbewerb

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