Dokumentation des 5. Geschichtswettbewerbs - Heimat im Ruhrgebiet
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Der<br />
<strong>5.</strong> Eile und Weile<br />
1. Der »Traber« als Rennpferd<br />
Trabrennen heißt, um dies für nicht Eingeweihte vorwegzunehmen, der jeweilige Fahrer<br />
sitzt hinter einem Pferd auf einem fragil aussehenden zweirädrigen Wagen, den man als<br />
Sulky bezeichnet.<br />
Das Trabrennpferd ist, was viele Leute außerhalb der Traberszene verblüfft, eine eigene<br />
Pferderasse. Historisch gesehen gibt es sogar drei Traberrassen, die unabhängig voneinander<br />
in Russland, Frankreich und Amerika entstanden sind.<br />
Unter »Trabern« versteht man die allgemeine Bezeichnung für speziell gezüchtete Pferde,<br />
die ihre Aufgaben vorwiegend in der Gangart »Trab« ausführen. Trabrennpferde kön-<br />
Geschichtswettbewerb<br />
Dr. Günther Högl<br />
Das Ziel ist der Weg.<br />
Trabrennsport <strong>im</strong> Revier<br />
»Das Ziel ist der Weg«, so habe ich meinen Ausflug<br />
in die Geschichte <strong>des</strong> Trabrennsports betitelt, wobei<br />
er in gewisser assoziativer Verbindung mit dem<br />
Motto »Eile und Weile« <strong>des</strong> <strong>5.</strong> <strong>Geschichtswettbewerbs</strong><br />
<strong>des</strong> Forums Geschichtskultur an Ruhr und<br />
Emscher steht. Die »Eile« würde ich dabei, auf den<br />
Rennsportwettbewerb bezogen, den Siegern zuordnen,<br />
den »Weg« eher allen teilnehmenden Wettbewerbern.<br />
Verkehrsökonomische und verkehrspolitische Aspekte als inhaltliche Komponenten<br />
<strong>des</strong> <strong>Geschichtswettbewerbs</strong> werden durch Rennpferde auf den ersten Blick leider kaum<br />
abgedeckt, auch wenn dies besser zum Thema passen würde. Trabrennpferde sind in erster<br />
Linie Sportpferde und werden heute als solche gezüchtet, was jedoch wiederum nicht nur<br />
sportliche, sondern auch ökonomische und finanzielle Hintergründe haben kann.<br />
In meiner Eigenschaft als Historiker darf ich feststellen, dass wir uns hier auf dem traditionellen<br />
Gelände der Trabrennbahn Recklinghausen – auf der Hillerheide – befinden, auf<br />
deren damaliger Grasbahn am 20. Oktober 1929 die erste reine Trabrennveranstaltung<br />
durchgeführt worden ist. Gestatten Sie mir, der dem Trabrennsport hobbymäßig verbunden<br />
ist, dazu einige Bemerkungen hippologischer und sozialgeschichtlicher D<strong>im</strong>ension,<br />
wobei das Trabrenngeschehen selbstverständlich <strong>im</strong> Vordergrund steht. Da best<strong>im</strong>mte<br />
Kriterien dieses Sports, <strong>des</strong> »Sportgeräts« – in diesem Fall <strong>des</strong> Pfer<strong>des</strong> – und die Ausübung<br />
<strong>des</strong> Trabrennsports nicht nur revierspezifische Züge tragen, erscheint mir ein kleinerer<br />
Informationsexkurs unerlässlich. Daher möchte ich mich <strong>im</strong> Nachgehenden in erster<br />
Linie auf folgende Punkte beziehen:<br />
1. Der »Traber« als Rennpferd<br />
2. Zur Geschichte <strong>des</strong> Trabrennsports<br />
3. Die Trabrennbahnen <strong>im</strong> Revier<br />
4. Die »Fahrer« und Trainer<br />
<strong>5.</strong> Publikum und »Wetterlage«<br />
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