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nach Holzhausen<br />

Limes<br />

nach Aarbergen<br />

Limes<br />

Gestaltung: www.mkkontur.de<br />

Limes<br />

Justinusfelsen<br />

nach Idstein<br />

nach Lorch<br />

nach Wiesbaden<br />

Texte 2001 I Stand 2009<br />

nach Eltville<br />

Herausgeber:<br />

Staatsbad <strong>Bad</strong> <strong>Schwalbach</strong> GmbH<br />

Adolfstraße 38 I 65307 <strong>Bad</strong> <strong>Schwalbach</strong> I Tel. 06124 / 500163 I Fax: 06124 / 500263 I E-Mail: staatsbad.gmbh@bad-schwalbach.de I www.bad-schwalbach.de<br />

An der Deutschen Limesstraße<br />

Information rund um den Justinusfelsen


Seite 2<br />

Seite<br />

3<br />

Der Limes<br />

Verlauf des Limes<br />

von Georg Harz,<br />

Lindschied<br />

Der Limes kommt von Kemel her über den „Galgenkopf“ (heute Teil einer Bundeswehranlage) und trifft kurz hinter<br />

diesem auf die Gemarkungsgrenze von Lindschied. Er stößt <strong>hier</strong> auf die sehr alte Straße, die von Wiesbaden nach<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Schwalbach</strong> über Lindschied nach Kemel und weiter bis nach St. Goar, <strong>Bad</strong> Ems und Koblenz führt. Er läuft<br />

dann fast parallel zu dieser Straße (Kemeler Weg) an den Wachtürmen 51,52 und 53 in Richtung Lindschied bis zum<br />

Silberberg, überquert den Hohensteiner Weg kurz hinter dem neuen Wasserhochbehälter, schlägt einen Bogen um<br />

Lindschied am alten Wasserbehälter vorbei, in Richtung Aussiedlerhof Diefenbach (Wachturm 54) überquert und kreuzt<br />

2 Wirtschaftswege und läuft in östlicher Richtung auf den Waldrand zu (Wachturm 55), springt etwa 40 m zurück und<br />

mündet in einem großen Felsspalt. Von <strong>hier</strong> aus strebt der Limes mit Gefälle dem Aartal zu und überquert ca. 40 m vor<br />

dem Kleinkastell bei Adolfseck das Aartal (zwischen Bahnkilometer 25,6 und 25,7).<br />

Bei Bahnkilometer 25,7 befindet sich der Justinus-Felsen. Hier hat sich ein römischer Legionär mit seinem Namen<br />

verewigt. In diesem Felsen ist folgende Inschrift zu lesen „Januarius Justinus“. Von dem Kleinkastell im Aartal ist heute<br />

leider nichts mehr zu sehen. Der sogenannte „Frankenberger Pass“, ein römischer Übergang über das Aartal beim<br />

Kastell Adolfseck, war in der Römerzeit von militärischer Wichtigkeit. Dieser Übergang vom Lindschieder Grund in das<br />

Pohlbachtal über das gesamte Aartal muß aus einer Brücke bestanden haben. Bei Ausgrabungen im gesamten Bereich<br />

des Kastells und des Limes fanden sich mehrere Pfahlstümpfe mit eisernen Schuhen. Diese Ausgrabungen fanden 1897,<br />

1899 und 1901 statt. Selbst im Jahre 1969 wurden bei der Aarbachregulierung noch Pfahlstümpfe gefunden. Der Limes<br />

verläuft von diesem Kleinkastell bei Adolfseck in Richtung Osten. In der Gemarkung Adolfseck gibt es einen älteren<br />

und einen jüngeren Limes. Der ältere Pfahlgraben war dem Gelände angepasst, die jüngere Linie zog in schnurgerader<br />

Richtung durch offenes Gelände den Hang hoch in Richtung Born.


Seite 4<br />

Der Justinusfelsen<br />

Zur Geologie des im Aartal liegenden Felsens<br />

von Dr. E. Kümmerle,<br />

Eltville a. Rh.<br />

Seite<br />

5<br />

Unter dem „Justinusfelsen“ ist ein wenige Meter hoher Schieferfelsen zu verstehen, der sich am linken Talhang neben der Aartalbahn 250 m<br />

nordwestlich des Römerkastells bei Adolfseck erhebt. In der amtlichen Taunuskarte 25 und in Wanderkarten wird dagegen eine Felsrippe<br />

250 m weiter nordwestlich fälschlich als „Justinusfelsen“ bezeichnet. Die Schieferfelswand mit dem eingetieften Namenszug Januarius<br />

Justinus unterscheidet sich von den zahlreichen benachbarten Schieferfelsen beiderseits der Aar. Sie ist großflächig eben. Der Tonschiefer ist<br />

<strong>hier</strong> sehr gleichmäßig ausgebildet, fest und relativ frisch und es fehlen die sonst häufigen Quarzadern, die das Gestein andernorts vielfach<br />

durchsetzen. Nur infolge dieser Gleichmäßigkeit und des guten Zusammenhalts des Schiefers konnte der (vermutlich antike) Schriftzug erhalten<br />

bleiben. Dazu kommt, dass die Wand senkrecht steht, ja sogar leicht überhängt, somit gegen Niederschläge und Verwitterung geschützt, vor<br />

allem der Wetterseite abgewandt war. In Anbetracht der Nähe des Römerkastells und des keine 200 m südlich vorbeiziehenden Limes mit<br />

seinen Wachtürmen und dem damit verbundenen Bedarf an Bausteinen könnte man die besagte Felswand als einen im Steinbruchbetrieb<br />

stehengebliebenen Gesteinsrest ansehen. Zwar diente der Tonschiefer bei den ihm benachbarten Bauwerken vielfach als Baustein. So<br />

beispielsweise beim Burgenbau im Mittelrhein- und Wispertal. Auch ist anzunehmen, daß gewisse jetzt zugewachsene Nischen im felsigen<br />

Hangfuß beiderseits des Aartals römischer Materialentnahme ihren Ursprung verdanken. Besagte Felswand hingegen stellt eine natürliche ebene<br />

Trennfläche, eine Kluft/Spalte im Tonschiefer dar, quer zu den Schieferungsflächen (Dachschiefer-Flächen). Und zwar aus folgendem Befund:<br />

1. Es gibt außer den eingetieften Buchstaben an der Wand und in ihrer Umgebung keinerlei künstliche Bearbeitungsspuren.<br />

2. Die Richtung der Wand ist um 20° gegen die Nordrichtung nach Nordnordwest gedreht. Es ist die im gesamten Aartal im Tonschiefer häufigste<br />

Kluft- und Spaltenrichtung. Diese Trennflächen, die einander parallel verlaufen, entstanden vor Millionen Jahren bei der Auffaltung des Taunus.<br />

Es ist auch kein Zufall, dass das Aartal im Abschnitt Adolfseck - Sandelmühle genau diese Richtung verfolgt. Der Fluß konnte sich dort, wo viele<br />

parallele Spalten das Felsgestein zerteilen, am leichtesten in das Gebirge einschneiden, <strong>hier</strong> war für ihn der Weg des geringsten Widerstandes:<br />

Die geologische Struktur des Gesteins gab so der Aar ihre Fließrichtung vor.


Seite 6<br />

Die Alte Schanze<br />

Zur alten Schanze bei Adolfseck<br />

von Paul Husch,<br />

Adolfseck<br />

Seite<br />

7<br />

Etwa einen Kilometer nordwestlich von Adolfseck, aarabwärts, wo der „Lindschieder Grund“ ins Aartal einmündet, findet sich über dem linken,<br />

felsigen Ufer der Aar auf einem Plateau (320 m NN) eine Erdanlage, genannt die „Alte Schanze“. Es handelt sich dabei um ein System aus Wällen<br />

und Gräben, dessen Ursprungsdatum nicht eindeutig erforscht ist. Der Geschichts- und Limesforscher Dr. Rossel, Wiesbaden, veröffentlichte im Jahre<br />

1863 in den „Nassauischen Annalen Band X“ einen Beitrag, in dem er die Theorie vertritt, daß diese Anlage in Verbindung mit dem Limes die Aufgabe<br />

hatte, „am Frankenberger Pass, dieser wichtigen Stelle, den höchst gefährlichen Aufmarsch vom Westerwalde und die Aar herauf abzuwehren und die<br />

römische Stellung vor jedem Durchbruch gegen Mainz hin zu sichern“.<br />

Der Archäologe und Burgenforscher Michael Schmidt, Frankfurt, vertritt dagegen in seinem 1994 erschienenen Buch „Vor- und frühgeschichtliche<br />

Burgen und Schanzen im Taunus“ die Auffassung, dass die Schanze während des 30-jährigen Krieges, als Kurmainz Adolfseck zerstörte, errichtet<br />

worden sei. „Sie sperrte einst auf dem linken Aarufer den nach Adolfseck oder nach Lindschied heraufkommenden Weg an der Gabelung und nahm<br />

das Tal abwärts unter Feuer. Interessant ist noch, daß der Pfahlgraben die Schanze schneidet. Sie ist damit kein römisches Kastell. Dieses liegt im Tal.“<br />

Dr. Rossel beschreibt 1863 die Anlage wie folgt: „Es ist ein cirkelrunder Wall, 3 Fuß (ca. 1 m) hoch, mit Graben, in dessen Mitte eine noch zu<br />

untersuchende Thurmstelle steht. Der Wegbau hat s. Z. bereits eine Strecke von 24 Schritten (ca. 18 m) in diesem Kreiswall demolirt, dessen erhaltener<br />

Rest noch auf 75 Schritte (ca. 60 m) erkennbar ist. Streckenweise ist derselbe von einem zweiten, tiefer liegenden Graben eingefaßt.“<br />

Darüber hinaus beschreibt Rossel mehrere bergauf am Nordhang entdeckte, terrassenartig abgedachte Böschungslinien, deren nähere Untersuchungen<br />

er noch nicht vorgenommen hatte.<br />

Michael Schmidt findet 1994 die Schanze wie folgt vor: „Die Schanze ist ein halbes Rechteck, dessen talabgerichtete Seite 26 m, dessen rechte den<br />

Felsabhang krönende Seite 21,5 m und dessen linke 3 m lange Seite an den Bergabfall stößt, der in die offene 27 m lange Kehle fällt. Der Wall selbst ist<br />

ca. 2,5 m breit und ca. 40-50 cm hoch. Seine Gräben sind 2,6 m breit und 15-20 cm tief.“<br />

In der neueren Limesforschung, in der Beschreibung des obergermanischen Limes, beispielsweise durch D. Baatz, ist die „Alte Schanze“ nicht erwähnt.

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