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Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH

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Nr. 45 – September 2007<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />

1. Mehr als ein Editorial<br />

M. Wörgetter, Ch. Gessl, FJ-BLT Wieselburg, AgrarMarktAustria Wien<br />

Die Kinder Mexikos hungern, der Urwald wird abgeholzt und Brot auch bei uns<br />

unerschwinglich. Sind dies die Folgen der Europäischen Biotreibstoffdirektive, die für das<br />

Jahr 2010 einen Biotreibstoffanteil von 5,75 % auf dem europäischen Markt vorsieht und<br />

damit einen Beitrag zur sicheren Versorgung des Transportsektors, zur Minderung der<br />

globalen Umweltbelastung und zur Entwicklung der Regionen leisten will?<br />

Tragen die Landwirtschaft der EU und der USA die Verantwortung für eine exorbitante<br />

Preisentwicklung der Nahrungsmittel? Dies bestätigt die Statistik keineswegs. Während<br />

Energie immer teurer geworden ist, sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte ständig<br />

gefallen. Das Fass Erdöl hat 1998 im Jahresmittel 12,8 $ gekostet, heuer pendelt der Preis<br />

um 70 $. Öl ist in weniger als neun Jahren um fast 500 % gestiegen. Im Vergleich dazu ist<br />

der Preis von Semmeln in 27 Jahren nominal um 241 % gestiegen, der Preis von Mehl um<br />

54 % gefallen!<br />

Für 2020 strebt Europa 20 % erneuerbare Energie an, Österreich möchte sogar 45 %<br />

erreichen. Biomasse spielt nach der Effizienzsteigerung die wichtigste Rolle. Land- und<br />

Forstwirtschaft sind gefordert, unter Beachtung der Nachhaltigkeit und der Sicherung der<br />

Versorgung mit hochwertiger Nahrung einen neuen Geschäftsbereich aufzubauen. Um die<br />

(Energie-) Rechnung nicht ohne den (Land-) Wirt zu machen, berichtet im Folgenden<br />

Christian Gessl von der AMA darüber, was Österreichs Landwirtschaft in einem schlechten<br />

Erntejahr leisten kann.<br />

Österreichische Getreideernte sinkt heuer um 2 % auf 2,6 Mio. t<br />

Österreich verzeichnet heuer eine kleine, aber feine Getreideernte. Mit einer Gesamtmenge<br />

von 2,6 Mio. t (ohne Mais) liegt sie um 2 % unter dem Vorjahr und leicht unter dem<br />

langjährigen Schnitt. Die Qualität ist ausgezeichnet, lediglich bei der Braugerste werden die<br />

Qualitätswerte und Mengen nicht erreicht. Die Getreideanbaufläche ist gegenüber dem<br />

Vorjahr um 3 % gestiegen. Bei Sojabohnen und Ölsonnenblumen gab es Flächenreduzierungen<br />

um je 20 %.<br />

Die heurige Ernte in Österreich wurde so früh wie noch nie abgeschlossen. Während sich im<br />

Westen nach den extremen Frühjahrsbedingungen rechtzeitig günstige Witterungsbedingungen<br />

einstellten, litten die Kulturen im Osten unter mangelnden Niederschlägen. Die<br />

extremen Witterungsverhältnisse (Monatsabweichung der Temperaturen Jänner bis Juni<br />

+4 °C, Trockenperiode von Ende März bis Anfang Mai) beeinflussten regional die Erträge.<br />

Erste Ergebnisse bei Weizen zeigen, dass die für die Backeigenschaften wichtigen Kriterien<br />

im oberen Bereich liegen. Nach dem katastrophalen Roggenjahr 2006 mit einem Importbedarf<br />

von über 60.000 t kann heuer der Inlandsbedarf der Mühlen gedeckt werden.<br />

Der Rapsanbau ist gegenüber den Vorjahren wieder angestiegen (+17 % auf 42.000 ha).<br />

Während die Ernteerwartungen im Osten wegen Trockenheit, Hagel und Sturm bei weitem<br />

nicht erfüllt wurden, wurden in Oberösterreich Spitzenerträge von bis zu 50 dt/ha erreicht.<br />

Die EU-Getreideernte 2007 wird aufgrund von extremen Witterungseinflüssen mit<br />

voraussichtlich rund 250 Mio. t deutlich geringer ausfallen als erwartet. Starke Niederschläge<br />

in Westeuropa, Hitze in Süd- und Südosteuropa führten bereits zu einer Verringerung von<br />

etwa 20 Mio. t gegenüber den letzten Schätzungen vom Juni 2007. Die Einfuhren der EU bei<br />

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