Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
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Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Seite 9 von 37<br />
Abb.8 Totraumventilation & Shuntblut<br />
Kenngrössen <strong><strong>de</strong>r</strong> Diffusion<br />
Diffusion ist die Bewegung eines Stoffes vom Bereich hoher Konzentration zum Bereich<br />
niedriger Konzentration über eine semipermeable Membran (Alveole/Kapillare). Die<br />
Diffusion ist die Treiben<strong>de</strong> Kraft für <strong>de</strong>n Austausch <strong><strong>de</strong>r</strong> Gase CO 2 <strong>und</strong> O 2 . Die Grösse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Austauschfläche ist dabei von entschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Wichtigkeit. Je mehr Alveolen zur<br />
Verfügung stehen <strong>und</strong> <strong>de</strong>sto grösser diese ge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto besser die Diffusion.<br />
Die Dicke <strong><strong>de</strong>r</strong> Alveolarmembran, , über die <strong><strong>de</strong>r</strong> Austausch stattfin<strong>de</strong>t ist ebenfalls<br />
wichtig. Je dicker <strong>de</strong>sto schlechter diff<strong>und</strong>ieren die Gase. Der Druckgradient (Anzahl<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Gase) auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Membran (Alveole/Kapillare) sorgt für die treiben<strong>de</strong><br />
Kraft hinter <strong>de</strong>m Stoffaustausch. Je grösser <strong><strong>de</strong>r</strong> Druckgradient, <strong>de</strong>sto besser.<br />
CO 2 ist ca. 20 Mal löslicher als O 2 , was be<strong>de</strong>utet, dass es auch schneller durch<br />
Membranen diff<strong>und</strong>iert. Da 10% <strong><strong>de</strong>r</strong> CO 2 Gesamtmenge im Blutplasma gelöst ist, hat ein<br />
Shunt, eine Diffusions- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Perfusionsstörung einen geringeren Effekt auf das PaCO 2 als<br />
auf das PaO 2 . Ein V/P- Mismatch müsste also schon gravierend sein, bis es zur<br />
Hyperkapnie kommt.<br />
Die Passage eines Erythrozyten durch die Kapillare, auch Kontaktzeit genannt, dauert<br />
etwa 0,3 Sek<strong>und</strong>en. In dieser Zeit muss er CO 2 abgeben <strong>und</strong> O 2 aufnehmen. Der<br />
Gasaustausch vollzieht sich so schnell, dass ein Haemoglobinmolekül nach einem Drittel<br />
<strong>de</strong>s Weges durch die Alveole schon voll mit Sauerstoff gesättigt ist. Der Rest <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kapillaren Kontaktzeit dient als Reserve, z.B. wenn die Zeit für die Passage erhöht (z.B.<br />
Tachykardie), o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Diffusion verlangsamt ist (z.B. pulmonales Ö<strong>de</strong>m, Fibrosen). So<br />
kann eine ausreichen<strong>de</strong> Sättigung trotz widriger Umstän<strong>de</strong> erreicht wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> es kommt<br />
meist erst zu Hypoxämien, wenn Diffusionsstörungen mit einer Tachykardie einhergehen.<br />
Dies erklärt, warum bei einem möglichen V/P- Mismatch <strong><strong>de</strong>r</strong> PEEP o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Verhältnis<br />
von Inspiration zu Expiration (I:E-Ratio) überdacht wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Kenngrössen <strong><strong>de</strong>r</strong> Oxygenation<br />
Um es einfach zu machen, Oxygenation heisst genügend O 2 durch Ventilation an eine<br />
Alveole zu bringen, die gut durchblutet ist. Je mehr Volumen für <strong>de</strong>n Gasaustausch<br />
Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />
erstellt am 21.11.2011 21:28:00