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Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de

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Einführung in die <strong>Beatmung</strong> Seite 30 von 37<br />

Halteplatte zu achten, damit die Kanüle im Patienten verbleibt <strong>und</strong> nicht disloziert.<br />

Auskultation <strong><strong>de</strong>r</strong> Lunge auf korrekte Lage <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanüle<br />

Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es: Der erste Verbandswechsel erfolgt frühestens 24h nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Tracheotomie<br />

durch einen Arzt (Notfallset bereithalten). Die ersten Wechsel sind schmerzhaft <strong>und</strong> mit<br />

Erstickungsangst verb<strong>und</strong>en. Die letzte Nahrungsaufnahme sollte 4h her sein!<br />

Gefahren:<br />

Dislokation <strong><strong>de</strong>r</strong> Trachealkanüle: sofortige Korrektur <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanülenlage<br />

Kanülenobstruktion: Absaugen, evt. Kanülenwechsel<br />

Blutung aus <strong>de</strong>m Tracheostoma: Arzt infomieren, Patient absaugen <strong>und</strong> überwachen<br />

Infektion <strong>de</strong>s Stomas: Aseptisches Vorgehen beim Absaugen <strong>und</strong> Kanülenpflege<br />

Extremer Hustenreiz, grosse Sekretproduktion: Endotracheales Absaugen, evt. muss eine<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e (kürzere) Kanüle eingeführt wer<strong>de</strong>n<br />

Druckulzerationen durch Kanüle <strong>und</strong> Fixierung: häufige Kontrolle <strong><strong>de</strong>r</strong> gefähr<strong>de</strong>ten<br />

Hautstellen, evt. Hautschutzplatten (Comfeel/Varihesive) verwen<strong>de</strong>n<br />

Bradykardie durch Vagusreiz bei Manipulation an <strong><strong>de</strong>r</strong> Trachealkanüle: Ausschalten <strong>de</strong>s<br />

Reizes, bei Bedarf Gabe von Atropin i/v<br />

Tracheomalazie, Granulome: Ggf. Chirurgische Intervention<br />

Austrocknung <strong><strong>de</strong>r</strong> Schleimhäute, Eindickung von Trachealsekret: Befeuchtung <strong>und</strong><br />

Erwärmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Atemwege, Sekretolyse, Atemtherapie, Inhalation<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> endotrachealen Absaugung:<br />

Siehe Skript „Evi<strong>de</strong>nzbasierter Leitfa<strong>de</strong>n zur Absaugung“<br />

<strong>Beatmung</strong>sformen<br />

Generell gibt es 4 Kategorien <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Beatmung</strong>:<br />

Kontinuierlich Kontrollierte (CMV = Controlled o<strong><strong>de</strong>r</strong> Continuous Mandatory 3<br />

Ventilation, z.B. IPPV) Der Respirator übernimmt „alles“, die gesamte <strong>Atmung</strong> für <strong>de</strong>n<br />

Patienten. Eine Eigenaktivität <strong>de</strong>s Patienten ist nicht nötig <strong>und</strong> manchmal sogar<br />

unerwünscht (schweres ARDS / intraoperativ bei Muskelrelaxierung). Die <strong>Beatmung</strong> wird<br />

durch eine fixe, vom Anwen<strong><strong>de</strong>r</strong> vorgegebene Atemfrequenz, sowie einen Druck P insp o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ein Tidalvolumen V t bestimmt.<br />

Intermittierend kontrollierte (IMV = Intermittent Mandatory Ventilation, z.B. PSV,<br />

SIMV, BIPAP) Auch hier wird eine Atemfrequenz <strong>und</strong> ein Druck o<strong><strong>de</strong>r</strong> Tidalvolumen<br />

vorgegeben. Spontanatemzüge <strong>de</strong>s Patienten sind aber möglich <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n mit einem<br />

maschinellen Atemhub intermittierend synchronisiert. Der Unterschied zwischen CMV<br />

<strong>und</strong> IMV wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> voreingestellten Atemfrequenzen bestimmt. Wird die<br />

mandatorische Atemunterstützung übertrieben <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atmung</strong> durch hohe<br />

Frequenzen o<strong><strong>de</strong>r</strong> hohes V t übervorteilt, wird aus <strong><strong>de</strong>r</strong> IMV eine CMV <strong>Beatmung</strong>, da <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Patient nicht mehr mit atmen wird, obwohl er könnte.<br />

Spontane (SPN = Spontaneous, z.B. CPAP), bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient sowohl die Atemfrequenz<br />

als auch die Atemtiefe selbst bestimmen <strong>und</strong> aufrecht erhalten muss.<br />

3 Mandatory heisst hier obligatorisch o<strong><strong>de</strong>r</strong> zwingend notwendig. Ein maschineller Atemhub wird hier praktisch erzwungen<br />

Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />

Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />

erstellt am 21.11.2011 21:28:00

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