Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
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Einführung in die <strong>Beatmung</strong> Seite 17 von 37<br />
Therapie: Die Therapie besteht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gr<strong>und</strong>krankheit <strong>und</strong> Reduktion <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Risikofaktoren. Bei ca. 93% <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen kann eine spezielle chirurgische OP, durch<br />
Vergrößerung <strong>de</strong>s Atemraumes hinter <strong><strong>de</strong>r</strong> Zunge, Heilung bringen. Ansonsten wird mit<br />
<strong>Beatmung</strong>sgeräten <strong>und</strong> nasalen CPAP- Masken versucht, die Symptome zu lin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
in<strong>de</strong>m die Atemwege durch positiven Druck offengehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Atemtherapie bei Oxygenations-/Ventilationsstörungen<br />
Wie bereits beschrieben, nimmt im Alter das „Kollapsvolumen“ (KV) im Vergleich zur<br />
„Funktionellen Residualkapazität“ (FRC) zu. Die Alveolen wer<strong>de</strong>n dadurch nicht mehr<br />
ausreichend ventiliert, aber perf<strong>und</strong>iert (Shuntbildung). Dies führt zu Störungen <strong>de</strong>s<br />
pulmonalen Gausaustausches. Gleichzeitig führen diverse Erkrankungen zu einer<br />
Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> FRC.<br />
Die Atemtherapie soll helfen, pulmonale Komplikationen wie Sekretanhäufung,<br />
Atelektasen, Austrocknung <strong><strong>de</strong>r</strong> Atemwege <strong>und</strong> Pneumonien zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />
vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Weil das KV nicht beeinflussbar ist, wird prophylaktisch <strong>und</strong>/o<strong><strong>de</strong>r</strong> therapeutisch die FRC<br />
<strong>und</strong>/o<strong><strong>de</strong>r</strong> das AZV erhöht um das V/P- Verhältnis <strong>und</strong> damit <strong>de</strong>n Gasaustausch positiv zu<br />
beeinflussen.<br />
Atemtherapie durch Prophylaxen<br />
Die allgemeinen Voraussetzungen für eine effiziente Atemtherapie sind:<br />
Ausreichen<strong>de</strong> <strong>und</strong> adäquate Analgesie durch Schmerzerfassung z.B. VAS. Schmerzen<br />
führen zu einer Schonatmung mit vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>tem AZV<br />
Konsens <strong>de</strong>s Patienten einholen durch angepasste <strong>und</strong> verständliche Information. Z.B.<br />
durch Zeigen von Husten- bzw. Atemtechniken, Lippenbremse etc.<br />
Adäquate Lagerung 30° Oberkörper- erhöht o<strong><strong>de</strong>r</strong> nach Bedarf (Lagerungsdrainagen).<br />
Auch die Frühmobilisation an <strong>de</strong>n Bettrand o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Lehnstuhl sind sehr wirksam<br />
zur Erhöhung <strong>de</strong>s AZV & FRC<br />
Kompetente <strong>und</strong> kontinuierliche Durchführung von Atemtherapiemassnahmen. Z.B.<br />
durch Vibrationsmassage (Vibrax®) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Perkussion (Abklopfen) <strong>und</strong> Anwendung<br />
von Spirometern (Triball®, Respirex®, etc.) <strong>und</strong> Durchführung <strong><strong>de</strong>r</strong> CPAP- Therapie<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten<br />
Sauerstofftherapie<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel kann davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass bei einem paO 2 ≤ 60 mmHg = 8 kPa<br />
≈ 90 – 92 % SaO 2 eine Sauerstoffzufuhr nötig ist. Die Menge <strong><strong>de</strong>r</strong> Sauerstoffzufuhr wird<br />
in Prozent o<strong><strong>de</strong>r</strong> als F I O 2 angegeben.<br />
F I O 2 ist eine Bezeichnung für die Sauerstoffkonzentration (Fraktion) in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Inspirationsluft. Sie beträgt z.B. bei 21% Sauerstoff 0.21 <strong>und</strong> bei 100% Sauerstoff 1.0.<br />
Sauerstoff – Nasenson<strong>de</strong>:<br />
Definition: O 2 – Nasenson<strong>de</strong> mit Schaumgummipolster, wird bei leichter Atemnot<br />
angewen<strong>de</strong>t.<br />
Befestigung: ca. 1 cm in das Nasenloch vorschieben <strong>und</strong> durch das Schaumgummipolster<br />
fixieren; im Notfall noch mit Pflaster an Nasenrücken o<strong><strong>de</strong>r</strong> Backe<br />
befestigen<br />
Flow (Flussgeschwindigkeit): 1 – 4 l/min.<br />
Sauerstoffkonzentration: 30 – 40 % möglich<br />
Vorteile: stört relativ wenig, Pat. kann damit essen <strong>und</strong> trinken<br />
Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />
erstellt am 21.11.2011 21:28:00