Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
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Einführung in die <strong>Beatmung</strong> Seite 15 von 37<br />
Medikamentöse Therapie mit Ventolin ® (ß 2 -Sympathomimetika), Atrovent ® (Parasympatholytika)<br />
& Kortisonpräparaten (Pulmicort ® ), Bei Infekten Antibiotika<br />
Unbehan<strong>de</strong>lt kann ein Asthmaanfall zum sog. Status Asthmaticus führen, <strong><strong>de</strong>r</strong> St<strong>und</strong>en bis<br />
Tage anhalten, <strong>und</strong> schliesslich zum Tod durch Rechtsherzversagen führen kann. Im Status<br />
Asthmaticus wer<strong>de</strong>n die Medikamente meist hochdosiert auch i.v. gegeben <strong>und</strong> es wird eine<br />
NIV-/ o<strong><strong>de</strong>r</strong> invasive <strong>Beatmung</strong> mit Intubation nötig. Bei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n heilt das Asthma in ca. 50%<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Pubertät von alleine ab. Bei Erwachsenen heilt Asthma in ca. 20% <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle<br />
aus.<br />
COPD<br />
Definition: Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> COPD (chronic obstructive pulmonary disease) han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />
permanent andauern<strong>de</strong>, immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong>kehren<strong>de</strong> <strong>und</strong> fortschreiten<strong>de</strong> Verengung kleiner <strong>und</strong><br />
größerer Atemwege, meist durch Entzündungsprozesse in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lunge. Als Folge können die<br />
Patienten ihr Tidalvolumen nicht mehr komplett ausatmen (inkomplette Exspiration).<br />
Im Gegensatz zum Asthma lässt sich diese Verengung durch Medikamente nur teilweise, aber<br />
nicht vollständig verbessern.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> COPD um eine eigenständige<br />
Erkrankung, die aber mit Symptomen <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> rechten<br />
Grafik genannten Erkrankungen einhergehen kann. Die<br />
Definition <strong><strong>de</strong>r</strong> chron. Bronchitis <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Asthmas treffen<br />
nicht auf die COPD zu. Als Folge chronischer<br />
Entzündungsprozesse in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lunge, kommt es zur<br />
Verdickung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bronchialschleimhaut mit zäher Schleimbildung.<br />
Später dann zur Zerstörung <strong>de</strong>s Flimmerepithels<br />
<strong>und</strong> zur Schleimhautatrophie. Die Wän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Alveolen<br />
wer<strong>de</strong>n dann sehr dünn <strong>und</strong> kollabieren in <strong><strong>de</strong>r</strong> Exspiration.<br />
Durch die ständige Überblähung <strong><strong>de</strong>r</strong> Alveolen durch inkomplette Exspiration <strong>und</strong> die steten<br />
Entzündungsprozesse, wer<strong>de</strong>n die Alveolarsepten im weiteren Verlauf zerstört <strong>und</strong> es entsteht<br />
ein Lungenemphysem mit Totraumventilation.<br />
Ursache: Die Hauptursachen sind <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Asthmas sehr ähnlich:<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> extrinsischen COPD sind die Auslöser Rauchen (9von 10 COPD Patienten),<br />
Luftverschmutzung (Staublunge, Bergwerg, giftige Dämpfe), Rezidivieren<strong>de</strong> Infekte,<br />
Frühgeborenenbeatmungslunge<br />
Die intrinsische COPD wird duch eine bronchiale Hyperreaktivität (Veranlagung?),<br />
allergisch bedingt (Pollen, Tierhaare), einen Alpha 1- Antitrypsinmangel (genetisch)<br />
<strong>und</strong> Störungen <strong><strong>de</strong>r</strong> pränatalen Lungenentwicklung ausgelöst<br />
Mischformen sind auch hier häufig<br />
Symptome: Bei COPD- Patienten sind die „AHA“- Symptome chronisch vorhan<strong>de</strong>n, vor<br />
allem aber bei Belastung:<br />
Atemnot, Kurzatmigkeit (anfallsweise)<br />
Hustenanfälle<br />
Auswurf mit zähem- glasigen Schleim<br />
Exspiratorischer Stridor (Pfeifen, Giemen,Brummen)<br />
Verlängertes Expirium mit erhöhter Atemarbeit<br />
Fassthorax<br />
Hypoxämie, Zyanose (meist weniger Stark <strong>und</strong> mit O 2 - Zufuhr gut zu behan<strong>de</strong>ln)<br />
Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />
erstellt am 21.11.2011 21:28:00