Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
Einführung in die Beatmung Seite 14 von 37 Die Bronchien reagieren auf eine Vielzahl verschiedener Reize mit einer Entzündung. Dabei schwillt die Schleimhaut an, die Bronchien verengen sich, und Luft kann nur noch schwer ein- und ausgeatmet werden. Zudem produziert die Lunge zähen Schleim, der die Atemwege weiter verengt (Abb. 10). Menschen mit Asthma bronchiale haben vor allem Schwierigkeiten Auszuatmen. Abb. 10 Asthmatische Veränderung der Atemwege Ursache: Man unterscheidet folgende Formen des Asthmas mit ihren spezifischen Ursachen: Das allergische (intrinsische) Asthma ist für die Mehrzahl aller Asthmaanfälle verantwortlich und trifft vor allem schon Kinder und Jugendliche. Oft besteht auch ein allergischer Schnupfen und oder Neurodermitis. Typische Auslöser sind Hausstaubmilben, Tierhaare oder gewisse Nahrungsmittel und Medikamente. Beim nichtallergischen (extrinsische) Asthma sind keine Allergien nachweisbar. Mögliche Auslöser sind Infekte, Hausstaub, kalte Luft, Tabak, Luftverschmutzung, Stress und Psychische Zustände, ASS & NSAR Mischformen, vor allem bei Erwachsenen Symptome: Folgende Symptome können bei Asthmatikern mehr oder weniger ausgeprägt beobachtet werden: Atemnot, Kurzatmigkeit (anfallsweise) Pfeifendes Atemgeräusch (exspiratorischer Stridor) Hustenanfälle mit zähem- glasigen Auswurf, meist nachts Verlängertes Exspirium Die Symptome eines Asthmaanfalls entsprechen den oben genannten, sind aber intensiver und werden um folgende Symptome erweitert: Zyanose und schnelle Schnappatmung (Tachydyspnoe) Geblähter Brustkorb (Fassthorax) mit hochgezogenen Schultern Erschöpfung mit Sprechdyspnoe Erstickungsangst Verwirrtheit & Ruhelosigkeit (je nach Oxygenations- und Ventilationsstatus) Tachykardie > 120bpm Therapie: Die Behandlung des Asthmas ist von der Schwere der Erkrankung abhängig und erfolgt entweder als Dauer- oder Bedarfsmedikation und vorwiegend über Inhalation mit: Kausaltherapie, Beseitigung der Ursachen & Noxen (Rauchen / Hyposensibilisierung / Infekte) Patientenaufklärung und Schulung Physiotherapie (Atemtraining wie Lippenbremse und Hustentechniken) Körperliches Training Schutzimpfung (Infekt vorbeugend/Grippe) Einführung in die Beatmung Copyright © Norbert Lutsch, MSc erstellt am 21.11.2011 21:28:00
Einführung in die Beatmung Seite 15 von 37 Medikamentöse Therapie mit Ventolin ® (ß 2 -Sympathomimetika), Atrovent ® (Parasympatholytika) & Kortisonpräparaten (Pulmicort ® ), Bei Infekten Antibiotika Unbehandelt kann ein Asthmaanfall zum sog. Status Asthmaticus führen, der Stunden bis Tage anhalten, und schliesslich zum Tod durch Rechtsherzversagen führen kann. Im Status Asthmaticus werden die Medikamente meist hochdosiert auch i.v. gegeben und es wird eine NIV-/ oder invasive Beatmung mit Intubation nötig. Bei Kindern heilt das Asthma in ca. 50% der Fälle nach der Pubertät von alleine ab. Bei Erwachsenen heilt Asthma in ca. 20% der Fälle aus. COPD Definition: Bei der COPD (chronic obstructive pulmonary disease) handelt es sich um eine permanent andauernde, immer wiederkehrende und fortschreitende Verengung kleiner und größerer Atemwege, meist durch Entzündungsprozesse in der Lunge. Als Folge können die Patienten ihr Tidalvolumen nicht mehr komplett ausatmen (inkomplette Exspiration). Im Gegensatz zum Asthma lässt sich diese Verengung durch Medikamente nur teilweise, aber nicht vollständig verbessern. Es handelt sich bei der COPD um eine eigenständige Erkrankung, die aber mit Symptomen der in der rechten Grafik genannten Erkrankungen einhergehen kann. Die Definition der chron. Bronchitis und des Asthmas treffen nicht auf die COPD zu. Als Folge chronischer Entzündungsprozesse in der Lunge, kommt es zur Verdickung der Bronchialschleimhaut mit zäher Schleimbildung. Später dann zur Zerstörung des Flimmerepithels und zur Schleimhautatrophie. Die Wände der Alveolen werden dann sehr dünn und kollabieren in der Exspiration. Durch die ständige Überblähung der Alveolen durch inkomplette Exspiration und die steten Entzündungsprozesse, werden die Alveolarsepten im weiteren Verlauf zerstört und es entsteht ein Lungenemphysem mit Totraumventilation. Ursache: Die Hauptursachen sind denen des Asthmas sehr ähnlich: Bei der extrinsischen COPD sind die Auslöser Rauchen (9von 10 COPD Patienten), Luftverschmutzung (Staublunge, Bergwerg, giftige Dämpfe), Rezidivierende Infekte, Frühgeborenenbeatmungslunge Die intrinsische COPD wird duch eine bronchiale Hyperreaktivität (Veranlagung?), allergisch bedingt (Pollen, Tierhaare), einen Alpha 1- Antitrypsinmangel (genetisch) und Störungen der pränatalen Lungenentwicklung ausgelöst Mischformen sind auch hier häufig Symptome: Bei COPD- Patienten sind die „AHA“- Symptome chronisch vorhanden, vor allem aber bei Belastung: Atemnot, Kurzatmigkeit (anfallsweise) Hustenanfälle Auswurf mit zähem- glasigen Schleim Exspiratorischer Stridor (Pfeifen, Giemen,Brummen) Verlängertes Expirium mit erhöhter Atemarbeit Fassthorax Hypoxämie, Zyanose (meist weniger Stark und mit O 2 - Zufuhr gut zu behandeln) Einführung in die Beatmung Copyright © Norbert Lutsch, MSc erstellt am 21.11.2011 21:28:00
- Seite 1 und 2: Einführung in die Beatmung Grundla
- Seite 3 und 4: Einführung in die Beatmung Seite 3
- Seite 5 und 6: Einführung in die Beatmung Seite 5
- Seite 7 und 8: Einführung in die Beatmung Seite 7
- Seite 9 und 10: Einführung in die Beatmung Seite 9
- Seite 11 und 12: Einführung in die Beatmung Seite 1
- Seite 13: Einführung in die Beatmung Seite 1
- Seite 17 und 18: Einführung in die Beatmung Seite 1
- Seite 19 und 20: Einführung in die Beatmung Seite 1
- Seite 21 und 22: Einführung in die Beatmung Seite 2
- Seite 23 und 24: Einführung in die Beatmung Seite 2
- Seite 25 und 26: Einführung in die Beatmung Seite 2
- Seite 27 und 28: Einführung in die Beatmung Seite 2
- Seite 29 und 30: Einführung in die Beatmung Seite 2
- Seite 31 und 32: Einführung in die Beatmung Seite 3
- Seite 33 und 34: Einführung in die Beatmung Seite 3
- Seite 35 und 36: Einführung in die Beatmung Seite 3
- Seite 37: Einführung in die Beatmung Seite 3
Einführung in die <strong>Beatmung</strong> Seite 14 von 37<br />
Die Bronchien reagieren auf eine Vielzahl<br />
verschie<strong>de</strong>ner Reize mit einer Entzündung. Dabei<br />
schwillt die Schleimhaut an, die Bronchien verengen<br />
sich, <strong>und</strong> Luft kann nur noch schwer ein- <strong>und</strong><br />
ausgeatmet wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m produziert die Lunge<br />
zähen Schleim, <strong><strong>de</strong>r</strong> die Atemwege weiter verengt<br />
(Abb. 10). Menschen mit Asthma bronchiale haben<br />
vor allem Schwierigkeiten Auszuatmen.<br />
Abb. 10 Asthmatische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Atemwege<br />
Ursache: Man unterschei<strong>de</strong>t folgen<strong>de</strong> Formen <strong>de</strong>s Asthmas mit ihren spezifischen Ursachen:<br />
Das allergische (intrinsische) Asthma ist für die Mehrzahl aller Asthmaanfälle<br />
verantwortlich <strong>und</strong> trifft vor allem schon Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>und</strong> Jugendliche. Oft besteht auch ein<br />
allergischer Schnupfen <strong>und</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> Neuro<strong><strong>de</strong>r</strong>mitis. Typische Auslöser sind Hausstaubmilben,<br />
Tierhaare o<strong><strong>de</strong>r</strong> gewisse Nahrungsmittel <strong>und</strong> Medikamente.<br />
Beim nichtallergischen (extrinsische) Asthma sind keine Allergien nachweisbar.<br />
Mögliche Auslöser sind Infekte, Hausstaub, kalte Luft, Tabak, Luftverschmutzung,<br />
Stress <strong>und</strong> Psychische Zustän<strong>de</strong>, ASS & NSAR<br />
Mischformen, vor allem bei Erwachsenen<br />
Symptome: Folgen<strong>de</strong> Symptome können bei Asthmatikern mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger ausgeprägt<br />
beobachtet wer<strong>de</strong>n:<br />
Atemnot, Kurzatmigkeit (anfallsweise)<br />
Pfeifen<strong>de</strong>s Atemgeräusch (exspiratorischer Stridor)<br />
Hustenanfälle mit zähem- glasigen Auswurf, meist nachts<br />
Verlängertes Exspirium<br />
Die Symptome eines Asthmaanfalls entsprechen <strong>de</strong>n oben genannten, sind aber intensiver<br />
<strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n um folgen<strong>de</strong> Symptome erweitert:<br />
Zyanose <strong>und</strong> schnelle Schnappatmung (Tachydyspnoe)<br />
Geblähter Brustkorb (Fassthorax) mit hochgezogenen Schultern<br />
Erschöpfung mit Sprechdyspnoe<br />
Erstickungsangst<br />
Verwirrtheit & Ruhelosigkeit (je nach Oxygenations- <strong>und</strong> Ventilationsstatus)<br />
Tachykardie > 120bpm<br />
Therapie: Die Behandlung <strong>de</strong>s Asthmas ist von <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwere <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung abhängig<br />
<strong>und</strong> erfolgt entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> als Dauer- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bedarfsmedikation <strong>und</strong> vorwiegend über Inhalation<br />
mit:<br />
Kausaltherapie, Beseitigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ursachen & Noxen (Rauchen / Hyposensibilisierung /<br />
Infekte)<br />
Patientenaufklärung <strong>und</strong> Schulung<br />
Physiotherapie (Atemtraining wie Lippenbremse <strong>und</strong> Hustentechniken)<br />
Körperliches Training<br />
Schutzimpfung (Infekt vorbeugend/Grippe)<br />
Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />
erstellt am 21.11.2011 21:28:00