Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
Grundlagen der Atmung und Beatmung - Intensivmedicus.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einführung in die <strong>Beatmung</strong> Seite 12 von 37<br />
Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ventilation einher gehen. Es existieren Lungeareale mit guter o<strong><strong>de</strong>r</strong> sogar<br />
kompensatorisch erhöhter Alveolarventilation (PAO 2 ,PACO 2 ) neben hypoventilierten<br />
Lungenarealen (PAO 2 , PACO 2 ). Hier wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Euler-Liljestrandt-Reflex durch<br />
Entzündungsprozesse ausser Kraft gesetzt. Es kommt dann bei geschädigten <strong>und</strong><br />
Hypoventilierten Lungenbezirken durch lokale Entzündungsreaktionen zur<br />
Vasodilatation mit Shuntblut. Blut aus gut <strong>und</strong> schlecht oxygenierten Lungenarealen<br />
mischen sich dann, was die Sauerstoffsättigung <strong>de</strong>s Blutes herabsetzt. Anfangs besteht<br />
hier neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Hypoxämie oft noch eine Hypokapnie durch kompensatorische tachypnoe<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten.<br />
Die Therapie besteht, neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Therapie <strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>problems (z.B. Lasix bei Lungenö<strong>de</strong>m),<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> O 2 - Zufuhr. Je nach Ausmaß <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteilungsstörung muss mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
weniger O 2 gegeben wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Behandlung <strong>de</strong>s V/Q- Mismatches sollte mittels<br />
<strong>Beatmung</strong> <strong>und</strong> PEEP erfolgen um min<strong><strong>de</strong>r</strong>belüftete Areale wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu eröffnen <strong>und</strong> zu<br />
ventilieren.<br />
Klinische Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Oxygenations-/Ventilationsstörung<br />
Die Klinik <strong><strong>de</strong>r</strong> Oxygenations- <strong>und</strong> Ventilationsstörungen ist vom Schweregrad <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erkrankung wie folgt abhängig:<br />
Dyspnoe (Subjektive Atemnot) zuerst bei Anstrengung <strong>und</strong> Lageabhängig<br />
Husten & Auswurf (Farbe & Menge beachten)<br />
Atemabhängige Schmerzen<br />
Atemfrequenz (meist kompensatorisch erhöht, nur bei Intoxikation <strong>und</strong> tiefer Sedation<br />
verlangsamt)<br />
Zyanose (Zentral bei Störungen <strong>de</strong>s Gasaustausches, peripher bei Kreislaufinsuffizienz<br />
sog. Ausschöpfungszyanose)<br />
Atemmuster (Verlängertes Expirium & Lippenbremse, Einsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Atemhilfsmuskulatur<br />
bei aktiver Expiration, paradoxe- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Schaukelatmung)<br />
Zerebrale Leistungsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung (Koma bei SpO 2 < 60%)<br />
Tachykardie/Hypertonie, später dann Bradykardie <strong>und</strong> Hypotonie<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>te Atemgeräusche<br />
Pneumologische Krankheitsbil<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lungenerkrankungen mit Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Gasaustausches können wie folgt<br />
eingeteilt wer<strong>de</strong>n:<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> obstruktiven Lungenfunktionsstörung ist die Resistance durch eine<br />
Einengung <strong><strong>de</strong>r</strong> zuleiten<strong>de</strong>n Atemwege (Trachea, Bronchialbaum) erhöht. Verursacht<br />
wird dies z.B. durch Sekret, Schwellungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fremdkörper in <strong>de</strong>n Atemwegen (z. B.<br />
bei chronischer Bronchitis), durch Muskelspasmus <strong><strong>de</strong>r</strong> Bronchien o<strong><strong>de</strong>r</strong> Emphyseme<br />
(Lungenüberblähung). Die Obstruktive Lungenfunktionsstörung zeigt sich durch<br />
aktive <strong>und</strong> forcierte Exspiration <strong>de</strong>s Patienten. Ebenso kann ein erhöhtes<br />
Residualvolumen sowie eine vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>te Vitalkapazität bei länger andauern<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Obstruktion diagnostiziert wer<strong>de</strong>n. Krankheitsbil<strong><strong>de</strong>r</strong> die eine Obstruktive<br />
Ventilationsstörung verursachen sind Asthma, chronische Bronchitis bzw COPD,<br />
Fremdkörperaspiration.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> restriktiven Lungenfunktionsstörung ist Compliance durch eine eingeschränkte<br />
Dehnungsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Lunge vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t <strong>und</strong> sowohl Vitalkapazität als<br />
auch totale Lungenkapazität nehmen ab. Restriktive Lungenfunktionsstörungen treten<br />
bei parenchymatösen Lungenerkrankungen z.B. Lungenö<strong>de</strong>m, Lungenfibrose,<br />
Einführung in die <strong>Beatmung</strong><br />
Copyright © Norbert Lutsch, MSc<br />
erstellt am 21.11.2011 21:28:00