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Lehrstuhl Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe ...

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Eine Ausnahme nimmt das Ergebnis der Berechnung mit der Ausblaserate M = 1,2 <strong>und</strong> dem<br />

Anstellwinkel α = 30° ein. Die Analyse der Stromlinien zeigt, daß die Zone der Ablösung bis<br />

über den Bereich der Ausblaseöffnung hinaus sehr mächtig ist. Dieser Sachverhalt schlägt<br />

sich in der Verteilung der Wandtemperatur T W mit der weitgehenden Vermischung von<br />

Hauptstrom <strong>und</strong> Kühlluftstrom wieder.<br />

Da das Ergebnis der Berechnung mit der Ausblaserate M = 1,2 <strong>und</strong> dem Anstellwinkel α =<br />

30° mit Ergebnissen für den gleichen Anstellwinkel α nicht vergleichbar ist, muß es als falsch<br />

gelten.<br />

Die warmen Temperaturzonen des Hufeisenwirbels sind für die Berechnungen mit der<br />

Ausblaserate M = 1,4 stärker als bei Berechnungen mit niedrigeren Ausblaseraten ausgeprägt.<br />

Mit dem Einsetzen der Strömungsablösung verschwinden diese warmen Temperaturzonen<br />

seitlich der Nachlaufzone der Ausblaseöffnung.<br />

Trotz variiertem Anstellwinkel α können wir einer durch die Filmkühlausblasung ausgelöste<br />

Ablösung der Hauptströmung stromab von der Ausblaseöffnung keinem Ergebnis der<br />

Berechnungen eindeutig zuordnen, da in den Fällen der Strömungsablösung im<br />

Nachlaufbereich der Ausblaseöffnung bereits vor der Ausblaseöffnung eine Ablösung der<br />

Hauptströmung aufgr<strong>und</strong> des variierten Anstellwinkel α <strong>und</strong> der hierdurch hervorgerufenen<br />

Strömungsverzögerung auftritt. Wir müssen beachten, daß der Kühlluftstrahl eine Sperrung<br />

der verzögerten Hauptströmung in Wandnähe hervorruft <strong>und</strong> somit selbst zur Entwicklung der<br />

Ablösung vor der Ausblaseöffnung bzw. nach der Ausblaseöffnung beiträgt. Ist die<br />

Ausblaserate M kleiner, so können wir den umgekehrten Effekt durch das Einbringen von<br />

kinetischer Energie in die Grenzschicht erwarten <strong>und</strong> die verzögerte Hauptströmung<br />

stabilisieren. Möglicherweise werden für sehr kleine Ausblaseraten M die Ablösezonen aus<br />

aerodynamischer Sicht positiv beeinflußt, d.h. kleiner. Für den Fall höherer Ausblaseraten M<br />

schießt der Kühlluftstrahl, wie bereits beschrieben, durch den Ablösewirbel <strong>und</strong> kommt<br />

stromabwärts von der Ausblaseöffnung an der Wand zum Anliegen.<br />

Letztendlich halten wir bezüglich der Entwicklung der Position des Temperaturminimums<br />

<strong>und</strong> somit Auftreffpunktes des Kühlluftstrahls auf der Wand fest, daß bei niedrigen<br />

Ausblaseraten von 0,7 bis 1,2 mit der Vergrößerung des Anstellwinkels α sich das<br />

Temperaturminimum auf der Wand stromab von der Ausblaseöffnung in Richtung des<br />

Hauptstroms verschiebt.<br />

Für die Ausblaserate M ab 2,0 hingegen nähert sich das Temperaturminimum auf der Wand<br />

mit Vergrößerung des Anstellwinkels α wieder der Ausblaseöffnung. Die Distanz zwischen<br />

Ausblaseöffnung <strong>und</strong> Auftreffpunkt des Kühlluftstrahls verringert sich. Eine Erklärung wäre<br />

mit der Zunahme der Turbulenz <strong>und</strong> somit Wirbelviskosität µ t in der Grenzschicht <strong>und</strong> in den<br />

wandnahen Bereichen der verzögerten bzw. abgelösten Hauptströmung möglich, die den<br />

aerodynamischen Widerstand gegenüber den Kühlluftstrahl erhöht <strong>und</strong> diesen verstärkt<br />

umlenkt.<br />

Um die Ergebnisse der numerischen Simulation zu verbessern, ist eine umfangreichere <strong>und</strong><br />

angepaßte Diskretisierung des physikalischen Rechenraums notwendig. Die Berechnung von<br />

Konfigurationen mit einer weitaus höheren Anzahl von Variationen der Ausblasrate M sowie<br />

des Anstellwinkels α würde die Phänomenologie der Ausblasung weiter erklären helfen.<br />

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