Lehrstuhl Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe ...
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Die Einflußzone des Kühlluftstrahls mit ihrer niedrigen Wandtemperatur T W reichen sehr weit<br />
in die Gebiete von der Ausblaseöffnung ab in Richtung des Hauptstroms. Dieses Ergebnis ist<br />
nicht mit den Ergebnissen der Berechnungen mit Anstellwinkeln α von 10° <strong>und</strong> 40°<br />
vergleichbar. Als Ursache für die überzogene Ausprägung der Einflußzonen können wir die<br />
unzulässige Ausdünnung des Wandnetzes identifizieren. Sämtliche nachfolgenden<br />
Berechnungen sind mit dem im Kapitel 3.3.2.5 beschriebenen Netz durchgeführt worden.<br />
Jedoch sind allgemein betrachtet, die Ergebnisse der Berechnungen mit der Ausblaserate M =<br />
0,5 fehlerhaft, da unmittelbar hinter der Ausblaseöffnung kalte Wandzonen mit<br />
Wandtemperaturen T W entstehen, die niedriger sind, als die statische Temperatur T K der am<br />
inlet definierten Randbedingung. Sehr ausgeprägt sind diese kalten Wandzonen für die<br />
Ausblasekonfiguration mit der Ausblaserate M = 0,7 <strong>und</strong> dem Anstellwinkel α = 0°, etwas<br />
kleiner für die Anstellwinkel α von 10° <strong>und</strong> 40°. Die Ursachen für das Entstehen der zu kalten<br />
Wandzonen dürften in der nicht ausreichenden Konvergenz der Berechnungen bzw. in der<br />
eigentlich unangepaßten Verwendung der kompressiblen Berechnungsoption von<br />
FINE/TURBO V3.0 für eine inkompressibles Strömungsproblem liegen.<br />
In den Ergebnissen der Berechnungen mit der Ausblaserate M von 1,0 wird ein weiterer<br />
Effekt mit Veränderung des Anstellwinkels α deutlich. Ist der Kühlluftstrom noch für ein α<br />
von 0° anliegend, so kommt es für einen größeren Anstellwinkel α <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Verzögerung des Hauptstroms bzw. Ablösung an der Nasenvorderkante zur Verkleinerung der<br />
durch den Kühlluftstrom unmittelbar gekühlten Zonen <strong>und</strong> zur verstärkten Durchmischung<br />
von Hauptstrom <strong>und</strong> Kühlluftstrom. Es entsteht eine im Vergleich mit dem Ergebnis der<br />
Berechnung ohne Anstellung homogenere Kühlluftschicht. Die Wandkühlung ist für den<br />
Anstellwinkel α = 30° am effektivsten. Für den Fall der Berechnung mit dem Anstellwinkel α<br />
von 30° durchtrennt der Strahl des Kühlluftstroms eine Wirbelzone. Im wandferneren Bereich<br />
erfährt der Kühlluftstrom eine aerodynamische Umlenkung <strong>und</strong> trifft stromabwärts wieder auf<br />
die Wand des umströmten Körpers auf. Die Kühlung der Gebiete, die von der<br />
Ausblaseöffnung weiter entfernt sind, nimmt zu.<br />
Wir müssen annehmen, daß es sich bei dem Teilbereich der Wirbelzone stromab von der<br />
Ausblaseöffnung tatsächlich um ein von der Verzögerung des Hauptstroms herrührendes<br />
Teilgebiet der Ablösung handelt, da die Ergebnisse aus Kapitel 3.3.1 größere Ablösegebiete<br />
für identische Anstellwinkel α anzeigen. Inwieweit der ausgetretene Kühlluftstrom<br />
Totwasserwirbel erzeugt oder eine stabilisierende Wirkung hat, muß Gegenstand numerisch<br />
aufwendigerer Untersuchungen sein.<br />
In den Ergebnissen der Berechnungen der Platten mit Ausblasung werden im Vergleich zu<br />
den Ergebnissen in Kapitel 3.3.1 kleinere Ablösezonen bei gleichem Anstellwinkel α <strong>und</strong><br />
identischen Hauptstromverhältnissen erfaßt. Die Ursache hierfür kann, wie schon am Beispiel<br />
der AGTB-Kaskade festgestellt, an der ungenügenden Diskretisierung der Grenzschicht in der<br />
Nasenzone als auch an einer vermuteten aerodynamischen Wechselwirkung zwischen<br />
verzögertem bzw. abgelösten Hauptstrom <strong>und</strong> ausgeblasenen Kühlluftstrom liegen.<br />
Das Ergebnis der Berechnung mit der Ausblaserate M = 1,2 ohne Anstellwinkel ist äquivalent<br />
mit den bereits beschriebenen Ergebnissen der Berechnungen mit niedrigeren Ausblaseraten.<br />
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