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Vit<br />
logie kommt es zunächst mehr auf die Sachen an, als deren<br />
locale Worthülsen, welcher Wertschätzung erst bei feinerer<br />
Ausfeilung i) des vorläufig noch unbeholfenen Roh-Material's<br />
1) Die Z.onswächter, die s.ch unserer edlenund kraftvollen Muttersprache<br />
zu Hüter bestellt haben, sind aller Ehren werth, aber allzu stricte Purihcationen<br />
in geistesarmer Ernüchterung, erhalten leicht einen faden Geschmack,<br />
im Urtheil des Feinschmeckers, der bereits lüstern gemacht<br />
ist, nach den fe'nleichten Nüancirungen, wodurch die Speisen s ich würzen<br />
wenn das identische Wort, soweit assimilirbar, im kurzen Aus drucke schon<br />
unter denjenig' eharacteristischen Variationen differencirt ist, wie sie die<br />
nationalen Unterschiede aufgeprägt hatten. Je mehr bei universeller Erweiterung<br />
der Weltliteratur, da, laichende Ohr von den trennenden<br />
Eigentümlichkeiten getroffen wird, desto lebhafter erwacht das Streben<br />
von solchen Besonderheiten Vortheil zu ziehen (zur Bereicherung des<br />
Wortschatzes wenigstens für den im Denkworte steckenden Sinn, denn<br />
die Gesammtheit sprachlicher Worthülsen sich anzueignen, bleibt (bei polyglottischer<br />
Vielheit der Sprachen auf der Erde) leider ausgeschlossen, so<br />
dass man sich in solcher Hinsicht lieber wohl gar mit einem „Volapük"<br />
genügen lassen möchte. Die überschwangliche Massenhaftigkeit der in<br />
der Ethnologie eröffeneten Gesichtspuncte drängt überall zu knappest«<br />
Kürze, in stenographischartigen Vereinfachungen, sonst ware des Schreiben',<br />
kein Ende, selbst wenn man bei engst compressem Druck auch das Lesen<br />
wischen den Zeilen noch mithinzunehmen wollte. Die technischen Erleichterungen<br />
sind beschränkt, da nur die Klammern (eckige und runde).<br />
Interpunctionsweisen variabler Art, lang-kurze Striche, Sperren, Cursiv<br />
u. dgl. m. zur Verfügung stehen, und dies freilich als keine angenehmen<br />
Aushülfen wieder, weil von dem Leser vermutlich nicht angenehm empfunden<br />
(und unbequem auch für den Schreiber). Man hat sich indess<br />
m die Dinge zu schicken, wie sie nun einmal sind, wen» die Macht<br />
fehlt, so sie umzugestalten, wie die Wünsche es vohl wollen möchten<br />
-weshalb sie besser geduldig fromme verbleiben (mit Ergebenheit in ihr<br />
Geschick).