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“Ich pflanze ein Lächeln” (PDF) - Shi De Buddhismus

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Eltern<br />

Wenn ich an m<strong>ein</strong>e Mutter denke, kann ich ihr Bild nicht von<br />

m<strong>ein</strong>er Vorstellung von Liebe trennen, denn Liebe war<br />

natürlicher Bestandteil der freundlichen, leisen Töne ihrer<br />

Stimme. Am Tag, als ich m<strong>ein</strong>e Mutter verlor, schrieb ich in<br />

m<strong>ein</strong> Tagebuch: »Die größte Tragödie in m<strong>ein</strong>em Leben ist eben<br />

geschehen.« Selbst als Erwachsener, der nicht mehr bei s<strong>ein</strong>er<br />

Mutter lebte, gab mir der Verlust das Gefühl, <strong>ein</strong> verlassenes<br />

Waisenkind zu s<strong>ein</strong>. Ich weiß, daß viele Freunde im Westen<br />

anders fühlen, was ihre Eltern betrifft. Ich habe viele<br />

Geschichten über Eltern gehört, die ihre Kinder tief verletzt und<br />

so viele Samen des Leidens in sie gepflanzt haben. Ich glaube<br />

jedoch, daß die Eltern dies nicht absichtlich getan haben. Es war<br />

nicht ihr Ziel, ihre Kinder leiden zu lassen. Womöglich haben<br />

sie dieselbe Art Samen von ihren Eltern erhalten. Die<br />

Weitergabe der Samen wird ständig fortgesetzt, und vielleicht<br />

haben die Väter und Mütter unserer Eltern die Samen wiederum<br />

von Großvätern und Großmüttern bekommen. Die meisten von<br />

uns sind Opfer <strong>ein</strong>er Lebensweise, die von Achtsamkeit nichts<br />

weiß, und das Üben des achtsamen Lebens und der Meditation,<br />

kann diese Art von Leiden und s<strong>ein</strong>e Weitergabe auf unsere<br />

Kinder und Enkelkinder beenden. Wir können den Kreislauf<br />

unterbrechen, indem wir nicht zulassen, daß diese Art von<br />

Samen des Leidens an unsere Kinder oder Freunde oder<br />

sonstwen weitergegeben werden.<br />

Ein vierzehnjähriger Junge, der in Plum Village übt, erzählte<br />

mir folgende Geschichte: Als er elf war, ärgerte er sich sehr über<br />

s<strong>ein</strong>en Vater. Immer wenn er hinfiel und sich weh tat, wurde er<br />

von s<strong>ein</strong>em Vater angeschrien. <strong>De</strong>r Junge gelobte, als<br />

Erwachsener anders zu s<strong>ein</strong>. Doch letztes Jahr, als s<strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />

Schwester mit anderen Kindern spielte, fiel sie von der Schaukel<br />

und schürfte sich das Knie auf. Es blutete, und der Junge wurde<br />

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