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“Ich pflanze ein Lächeln” (PDF) - Shi De Buddhismus

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Innere Knoten<br />

In der buddhistischen Psychologie gibt es <strong>ein</strong>en Begriff, der<br />

mit »innere Formationen«, »Fesseln« oder »Knoten« übersetzt<br />

werden kann. Bei <strong>ein</strong>em Sinnes<strong>ein</strong>druck kann sich, je nachdem<br />

wie wir ihn aufnehmen, in uns <strong>ein</strong><br />

Knoten bilden. Wenn jemand unfreundlich mit uns spricht und<br />

wir den Grund verstehen und uns s<strong>ein</strong>e oder ihre Worte nicht zu<br />

Herzen nehmen, werden wir nicht verärgert reagieren, und es<br />

wird sich auch k<strong>ein</strong> Knoten bilden. Sollten wir jedoch nicht<br />

verstehen, warum so mit uns gesprochen wurde, und wir ärgern<br />

uns, wird sich in uns <strong>ein</strong> Knoten bilden. Grundlage für jeden<br />

Knoten ist der Mangel an klarem Verstehen.<br />

Wenn wir volle Bewußtheit üben, sind wir fähig, innere<br />

Formationen in dem Augenblick zu erkennen, in dem sie sich<br />

bilden. Wir können dann Mittel und Wege finden, sie<br />

umzuwandeln. Eine Frau hört zum Beispiel, wie ihr Mann auf<br />

<strong>ein</strong>er Party mächtig angibt. Sie spürt dabei, wie sich in ihrem<br />

Inneren <strong>ein</strong>e Formation bildet, wie er in ihrer Achtung sinkt.<br />

Wenn sie mit ihrem Mann darüber spricht, werden die beiden<br />

vielleicht zu <strong>ein</strong>em klaren Verständnis gelangen, und der<br />

Knoten in ihr läßt sich leicht lösen. Innere Formationen<br />

brauchen sofort unsere ganze Aufmerksamkeit, wenn sie gerade<br />

entstehen und noch schwach sind, die Umwandlung noch leicht<br />

durchzuführen ist.<br />

Wenn wir unsere Knoten nicht gleich im Entstehen lösen,<br />

ziehen sie sich fester und stärker zusammen. Unser Bewußts<strong>ein</strong>,<br />

unser <strong>De</strong>nken mit s<strong>ein</strong>em Rationalisieren weiß, daß negative<br />

Gefühle wie Wut, Angst und Reue weder für uns noch für die<br />

Gesellschaft ganz akzeptabel sind, und so findet es<br />

Möglichkeiten, sie zu unterdrücken und in ferne Winkel unseres<br />

Bewußts<strong>ein</strong>s zu verdrängen, damit sie leichter vergessen<br />

werden. Da wir dem Leiden aus dem Weg gehen möchten,<br />

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