“Ich pflanze ein Lächeln” (PDF) - Shi De Buddhismus
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Unser Leben ist <strong>ein</strong> Kunstwerk<br />
Nach <strong>ein</strong>em Retreat im Süden Kaliforniens fragte mich <strong>ein</strong><br />
Künstler: »Wie muß ich <strong>ein</strong>e Blüte betrachten, damit ich aus ihr<br />
das Beste für m<strong>ein</strong>e Kunst herausholen kann?«<br />
Ich antwortete: »Wenn du die Blüte ansiehst, kannst du nicht<br />
in Fühlung mit ihr s<strong>ein</strong>. Laß all d<strong>ein</strong>e Vorhaben fahren, damit du<br />
mit der Blüte s<strong>ein</strong> kannst, ohne sie auszubeuten oder etwas von<br />
ihr haben zu wollen.« <strong>De</strong>rselbe Künstler m<strong>ein</strong>te auch: »Wenn<br />
ich mit Freunden bin, möchte ich von ihm oder ihr etwas<br />
profitieren.« Natürlich möchten wir von Freunden profitieren,<br />
aber Freunde sind mehr als etwas, was uns Nutzen bringt. Mit<br />
Freunden zu s<strong>ein</strong>, ohne daran zu denken, sie um Unterstützung,<br />
Hilfe oder Rat zu bitten, ist <strong>ein</strong>e Kunst.<br />
Es ist schon fast <strong>ein</strong>e Gewohnheit geworden, bei allem nur<br />
darauf zu achten, ob wir etwas davon haben werden. Wir<br />
bezeichnen das als nüchterne oder pragmatische<br />
Betrachtungsweise und reden davon, daß sich die Wahrheit<br />
auszahlen wird. Wenn wir meditieren, um zur Wahrheit<br />
vorzudringen, wird es sich für uns ansch<strong>ein</strong>end auszahlen. In der<br />
Meditation halten wir inne und sehen genau hin. Wir halten<br />
inne, um <strong>ein</strong>fach da zu s<strong>ein</strong>, um mit der Welt und uns selbst zu<br />
s<strong>ein</strong>. Wenn wir fähig zum Innehalten sind, beginnen wir zu<br />
sehen. Und wenn wir sehen können, verstehen wir auch. Die<br />
Früchte dieses Prozesses sind Frieden und Glück. Wir sollten<br />
lernen, die Kunst des Innehaltens zu meistern, um wirklich mit<br />
unseren Freunden, ganz mit der Blüte s<strong>ein</strong> zu können.<br />
Wie können wir Elemente des Friedens in <strong>ein</strong>e Gesellschaft<br />
bringen, die sich so sehr daran gewöhnt hat, nur auf den Profit<br />
zu starren? Wie kann unser Lächeln die Quelle der Freude s<strong>ein</strong><br />
und nicht bloß <strong>ein</strong> diplomatischer Schachzug? Wenn wir uns<br />
selbst zulächeln, hat dieses Lächeln nichts mit Diplomatie zu<br />
tun. Es zeigt, daß wir<br />
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