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“Ich pflanze ein Lächeln” (PDF) - Shi De Buddhismus

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Beim Einatmen beruhige ich m<strong>ein</strong>en Körper. Beim Ausatmen<br />

lächle ich. Es ist <strong>ein</strong>fach, <strong>ein</strong> Gefühl der Gereiztheit in <strong>ein</strong><br />

angenehmes Gefühl zu verwandeln. Es ist immer noch dieselbe<br />

rote Ampel, aber sie ist anders geworden. Sie wird zu <strong>ein</strong>em<br />

Freund und hilft uns, daran zu denken, daß wir unser Leben nur<br />

im gegenwärtigen Moment leben können.<br />

Als ich vor <strong>ein</strong> paar Jahren <strong>ein</strong> Retreat in Montreal leitete, fuhr<br />

mich <strong>ein</strong> Freund durch die Stadt, weil wir in die Berge wollten.<br />

Immer wenn <strong>ein</strong> Auto vor uns hielt, fiel mir auf dem<br />

Nummernschild der Satz Je me souviens auf. Das bedeutet: Ich<br />

erinnere mich. Ich war mir nicht sicher, woran man sich<br />

erinnern wollte - vielleicht an die Herkunft aus Frankreich. Ich<br />

sagte m<strong>ein</strong>em Freund, ich hätte <strong>ein</strong> Geschenk für ihn.<br />

»Jedesmal, wenn du <strong>ein</strong>en Wagen mit dem Satz Je me souviens<br />

siehst, denke an das Atmen und Lächeln. <strong>De</strong>r Satz ist <strong>ein</strong>e<br />

Glocke der Achtsamkeit. Du wirst, wenn du durch Montreal<br />

fährst, oft Gelegenheit zum Atmen und Lächeln haben.«<br />

Er freute sich und weihte auch s<strong>ein</strong>e Freunde in die Übung <strong>ein</strong>.<br />

Als er mich später in Frankreich besuchte, erzählte er mir, daß<br />

das Üben in Paris schwerer als in Montreal war, weil es in Paris<br />

das Je me souviens nicht gibt. Ich sagte ihm: »In Paris gibt es<br />

überall rote Ampeln und Stoppschilder. Warum übst du nicht<br />

mit ihnen?« Als er über Paris nach Montreal zurückgekehrt war,<br />

schrieb er mir <strong>ein</strong>en sehr lieben Brief: »Thay, das Üben in Paris<br />

war sehr <strong>ein</strong>fach. Jedesmal wenn <strong>ein</strong> Wagen vor mir hielt, sah<br />

ich die Augen des Buddha, der mir zuzwinkerte. Ich mußte auf<br />

ihn <strong>ein</strong>gehen und atmete und lächelte. Ich konnte gar nicht<br />

besser auf ihn <strong>ein</strong>gehen. Das Fahren in Paris war <strong>ein</strong>e herrliche<br />

Sache für mich.«<br />

Wenn du das nächste Mal in <strong>ein</strong>em Stau steckst, lehne dich<br />

nicht dagegen auf! Es ist sinnlos, sich aufzulehnen. Lehne dich<br />

zurück und lächle dir zu, <strong>ein</strong> Lächeln voller Mitgefühl und<br />

Herzensgüte. Genieße den gegenwärtigen Moment, atme und<br />

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