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“Ich pflanze ein Lächeln” (PDF) - Shi De Buddhismus

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Die Wurzeln des Kriegs<br />

Als ich 1966 in den USA war und zu <strong>ein</strong>em Waffenstillstand<br />

im Vietnamkrieg aufrief, stand <strong>ein</strong> junger amerikanischer<br />

Friedensaktivist in <strong>ein</strong>em m<strong>ein</strong>er Vorträge auf und schrie: »Das<br />

Beste, was Sie machen können, ist, zurück in Ihr Land zu fahren<br />

und die amerikanischen Aggressoren zu schlagen! Sie dürften<br />

gar nicht hier s<strong>ein</strong>. Es bringt überhaupt nichts, daß Sie hier<br />

sind!«<br />

Er wollte wie viele Amerikaner Frieden, aber die stellten sich<br />

darunter die Niederlage <strong>ein</strong>er Seite vor, und dann wären sie in<br />

ihrer Wut zufrieden gewesen. Sie hatten so oft erfolglos <strong>ein</strong>en<br />

Waffenstillstand gefordert, daß sie die Wut gepackt hatte.<br />

Schließlich konnten sie bloß noch <strong>ein</strong>e Lösung akzeptieren, die<br />

auf die Niederlage ihres eigenen Landes hinauslief. Doch wir<br />

Vietnamesen, die wir unter den Bomben litten, waren<br />

realistischer. Wir wollten Frieden. Uns war es gleich, wer siegte<br />

oder verlor. Wir wollten nur, daß k<strong>ein</strong>e Bomben mehr auf uns<br />

abgeworfen wurden. Viele Leute in der Friedensbewegung<br />

waren aber gegen unseren Vorschlag, sofort <strong>ein</strong>en<br />

Waffenstillstand zu schließen. Niemand schien zu begreifen.<br />

Ich hörte also den jungen Mann schreien: »Gehen Sie nach<br />

Hause, und schlagen Sie die amerikanischen Aggressoren.« Ich<br />

holte <strong>ein</strong> paarmal tief Luft, um mich zu fassen, und antwortete:<br />

»Mir sch<strong>ein</strong>t, daß viele der Wurzeln des Krieges hier in Ihrem<br />

Land liegen. <strong>De</strong>shalb bin ich hergekommen. Eine der Wurzeln<br />

liegt in Ihrer Sicht der Welt. Beide Seiten sind Opfer <strong>ein</strong>er<br />

verfehlten Politik, <strong>ein</strong>er Politik, die daran glaubt, daß Probleme<br />

mit Gewalt zu lösen sind. Ich will nicht, daß Vietnamesen<br />

sterben, und ich will auch nicht, daß amerikanische Soldaten<br />

sterben.«<br />

Die Wurzeln des Krieges liegen in unserer ganz alltäglichen<br />

Lebensweise - wie wir das Wachstum unserer Industrie<br />

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