DieEngelberger Bob-Dynastie Feierabend - by marcus.ch
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Die Engelberger <strong>Bob</strong>-<strong>Dynastie</strong> <strong>Feierabend</strong><br />
Als <strong>Bob</strong>fahrer zählt Fritz <strong>Feierabend</strong> heute no<strong>ch</strong> zu den Grössten.<br />
Sein Vater Carl <strong>Feierabend</strong> war ein genialer <strong>Bob</strong>-Konstrukteur<br />
Der Name <strong>Feierabend</strong> ist im <strong>Bob</strong>sport eine Legende. Wer diesen Namen ausspri<strong>ch</strong>t meint automatis<strong>ch</strong><br />
Fritz <strong>Feierabend</strong>. Au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> zählt der Engelberger zu der erfolgrei<strong>ch</strong>sten <strong>Bob</strong>piloten, wel<strong>ch</strong>e die<br />
S<strong>ch</strong>weiz je hatte. Fritz <strong>Feierabend</strong>, der vor 1933 bis 1955 aktiv als <strong>Bob</strong>fahrer tätig war, eroberte in seiner<br />
langen Karriere ni<strong>ch</strong> weniger als 15 Weltmeisters<strong>ch</strong>afts-, 5 Olympiamedaillen und 10 S<strong>ch</strong>weizermeistertitel.<br />
Er wurde ni<strong>ch</strong>t weniger als se<strong>ch</strong>smal Weltmeister. In der ewigen Rangliste dei Medaillengewinner<br />
im <strong>Bob</strong>sport findet man Fritz <strong>Feierabend</strong> auf Platz a<strong>ch</strong>t. Nur zwei S<strong>ch</strong>weizer gewannen mehr Medaillen<br />
als der Engelberger: Eri<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ärer und Gustav Weder.<br />
Vater Carl, der <strong>Bob</strong>-Konstrukteur<br />
Seine Erfolge feierte Fritz <strong>Feierabend</strong> alle auf den heute no<strong>ch</strong> legendären <strong>Feierabend</strong>-<strong>Bob</strong>s. Entwickelt<br />
wurden diese von seinem Vater Carl <strong>Feierabend</strong>. Vater <strong>Feierabend</strong> war selber ein erfolgrei<strong>ch</strong>er <strong>Bob</strong>pilot<br />
und gewann drei S<strong>ch</strong>weizermeistertitel. Er war es, der gegen Ende der 1920er Jahre die <strong>Bob</strong>s grundlegend<br />
zu verändern begann. Er konstruierte den ersten Ganzmetallbob und war damit auf Anhieb viel<br />
s<strong>ch</strong>neller als die Konkurrenz. Zusammen mit seinem Bremser Adalbert Odermatt und dem neuen<br />
S<strong>ch</strong>litten im Gepäck ma<strong>ch</strong>te er si<strong>ch</strong> im Winter 1927/28 auf eine Deuts<strong>ch</strong>landtournee auf. Bei dieser<br />
Tournee gewannen die beiden Senioren, sie waren beide über 50 Jahre alt, glei<strong>ch</strong> mehrere Rennen und<br />
waren die Sensation in den Deuts<strong>ch</strong>en Medien. Die Rede war vom „Wunders<strong>ch</strong>litten11, Der <strong>Feierabend</strong>-<br />
<strong>Bob</strong> war geboren. Ein <strong>Bob</strong>modell, das in den nä<strong>ch</strong>sten 20 Jahren den <strong>Bob</strong>sport dominieren sollte.<br />
<strong>by</strong> oldiebob.<strong>ch</strong>
Das Ende der legendären <strong>Feierabend</strong>-<strong>Bob</strong>s erfolgte in den 1950-er Jahren, als die Konkurrenz mit den<br />
Podar-<strong>Bob</strong>s aus Italien immer mehr den S<strong>ch</strong>litten aus Engelberg den Rang abfuhren. Der letzte Sieg eines<br />
<strong>Feierabend</strong>-<strong>Bob</strong>s datiert aus dem Jahre 1956. An den Olympis<strong>ch</strong>en Winterspielen in Cortina d'Ampezzo<br />
gewann Franz Kapus mit Gottfried Diener, Robert Alt und Heiri Angst im Viererbob die Goldmedaille.<br />
Carl <strong>Feierabend</strong> starb 1955 im Alter von 87 Jahren. Sein Sohn Fritz <strong>Feierabend</strong> verstarb 1978 im Spital<br />
von Stans.<br />
Fritz <strong>Feierabend</strong> - seine Erfolge<br />
1936 Olympis<strong>ch</strong>e Winterspiele Garmis<strong>ch</strong> Partenkir<strong>ch</strong>en 2. Rang Zweierbob<br />
2. Rang Viererbob<br />
1938 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften St Moritz 2. Rang Viererbob<br />
1939 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften Cortina d'Ampezzo 1. Rang Viererbob<br />
1947 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften St. Moritz 1. Rang Zweierbob<br />
1. Rang Viererbob<br />
1948 Olympis<strong>ch</strong>e Winterspiele St. Moritz 2. Rang Zweierbob<br />
1949 Weitmeisters<strong>ch</strong>aften Lake Placid 2. Rang Zweierbob<br />
3. Rang Viererbob<br />
1950 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften Cortina d'Ampezzo 1. Rang Zweierbob<br />
2. Rang Viererbob<br />
1952 Olympis<strong>ch</strong>e Winterspiele Oslo 3. Rang Zweierbob<br />
3. Rang Viererbob<br />
1954 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften Cortina d'Ampezzo 1. Rang Viererbob<br />
1955 Weltmeisters<strong>ch</strong>aften St. Moritz 1. Rang Zweierbob<br />
2. Rang Viererbob<br />
<strong>by</strong> oldiebob.<strong>ch</strong>
<strong>Bob</strong>bahn Gers<strong>ch</strong>nialp - Engelberg<br />
Die ehemalige <strong>Bob</strong>bahn wurde 1912 zusammen mit der Gers<strong>ch</strong>nialp-Bahn (Eröffnung 1913) gebaut.<br />
Erbauer war de <strong>Bob</strong>bahngenossens<strong>ch</strong>aft wel<strong>ch</strong>e von den Engelberger Hoteliers getragen wurde und<br />
später in den Winterkurverein aufging, Ziel war es, den Kurort für Wintersportler attraktiver zu<br />
gestalten. Da zuglei<strong>ch</strong> die Gers<strong>ch</strong>nialp und die Alpen auf Untertrübsee ers<strong>ch</strong>lossen werden konnten,<br />
wurde der Bau mit aufwendigen Trockensteinmauern erstellt, damit Die <strong>Bob</strong>bahn au<strong>ch</strong> im Sommer als<br />
Strasse genutzt werden konnte. Der Weg war mit einem Vieh-, Fuhr-und Fahrre<strong>ch</strong>t ausgestattet. Auf<br />
dem Weg herrs<strong>ch</strong>t ein winterli<strong>ch</strong>es Fahrverbot, das heute no<strong>ch</strong> vom 15. Dezember bis 15. März gilt.<br />
Auf der <strong>Bob</strong>bahn Gers<strong>ch</strong>nialp - Engelberg fanden mehrer S<strong>ch</strong>weizermeisters<strong>ch</strong>aften und internationale<br />
Rennen statt. Das letzte grosse Rennen auf der Engelberger <strong>Bob</strong>bahn waren die Weltmeisters<strong>ch</strong>aften<br />
von 1934, Carl <strong>Feierabend</strong> wurde auf dieser Bahn gross. Na<strong>ch</strong> der Zeit der <strong>Bob</strong>rennen wurde auf der<br />
Engelberger <strong>Bob</strong>bahn, der Name ist bis heute ein Begriff, S<strong>ch</strong>üttet und Skeletonrennen ausgetragen.<br />
Dass die <strong>Bob</strong>bahn immer mehr von ihrer ursprüngli<strong>ch</strong>en Bedeutung verlor, lag unter anderem an den<br />
stetig steigenden Si<strong>ch</strong>erheitsnormen für die Ausübung sol<strong>ch</strong>er Rennen, aber au<strong>ch</strong> an der Krise in den<br />
Vorkriegsjahren. Vor allem letzt genannter Grund ers<strong>ch</strong>werte es Zusehens, den Eiskanal herzuri<strong>ch</strong>ten.<br />
Die Engelberger <strong>Bob</strong>bahn wurde in den 1990er Jahren mit grossem Aufwand restauriert. Vor allem die<br />
vom Zerfall bedrohten Trockensteinmauern wurden fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t saniert. Die <strong>Bob</strong>bahn fand zudem<br />
Aufnahme im Inventar der historis<strong>ch</strong>en Strassenbauten.<br />
<strong>by</strong> oldiebob.<strong>ch</strong>