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April 2009 - Lebendige Gemeinde

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Information und Orientierung<br />

Ein Gott für<br />

alle Fälle<br />

Ein Gott für alle<br />

Abschied von Geschäftsführer Erwin Damson<br />

Der Bodenseehof<br />

1. Quartal <strong>April</strong> <strong>2009</strong><br />

www.lebendige-gemeinde.de


Aus dem Inhalt<br />

Ein Gott für alle 4<br />

Ulrich Parzany<br />

Ein Gott für alle Fälle 5<br />

Auch für die schwierigen Zeiten<br />

im Leben<br />

Renate Klingler, Cornelia Zeifang<br />

Zum Abschied von Geschäftsführer 9<br />

Erwin Damson<br />

Jahrestagung 10<br />

Ralf Albrecht<br />

Der Bodenseehof 14<br />

Denk an deinen Nächsten 18<br />

Gerald Müller<br />

Theo Sorg zum 80. Geburtstag 20<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Bezugsadresse<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung, Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Telefon: 0711/83 46 99, Fax: 0711/8 38 80 86<br />

Weitere Exemplare können nachbestellt werden.<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Bankverbindungen<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung.<br />

Postbank Stuttgart 81149 706<br />

(BLZ 600 100 70) und<br />

LB-BW 2 356 075 (BLZ 600 501 01)<br />

Wir danken allen, die durch ihre Spende die kostenlose<br />

Verteilung dieses Blattes ermöglichen. Wir bitten um vollständige<br />

und deutliche Angabe der Anschrift auf den<br />

Überweisungsvordrucken, damit wir Spendenquittungen<br />

übersenden können. Wir sind ganz auf die Gaben der<br />

Freunde angewiesen.<br />

Redaktion<br />

Ralf Albrecht, Thomas Binder, Erwin Damson,<br />

Hans-Jörg Gabler,Traugott Messner<br />

Gesamtgestaltung<br />

Krauss Werbeagentur, 71083 Herrenberg<br />

Druck und Postzeitungvertrieb<br />

St.-Johannis-Druckerei,<br />

Postfach 5, 77922 Lahr-Dinglingen<br />

Bildnachweis<br />

Titelbild istockphoto.com, LG, privat<br />

Internet www.<strong>Lebendige</strong>-<strong>Gemeinde</strong>.de<br />

eMail info@lebendige-gemeinde.de<br />

Termine<br />

Termine<br />

Mai<br />

08. - 10. Mai Jugendtreffen, Württembergischer<br />

Brüderbund, Friolzheim<br />

10. Mai Familien-und Freundestag, CVJM Walddorf<br />

16. Mai Christlicher Pädagogentag, Walddorfhäslach<br />

17. Mai Kindermissionsfest 1 der Liebenzeller Mission<br />

21. Mai Kindermissionsfest 2 der Liebenzeller Mission<br />

21. Mai Jahresfest Forum Schönblick, AGV<br />

21. Mai Stuttgarter Konferenz für Weltmission,<br />

Hilfe für Brüder/ Christliche<br />

Fachkräfte International/ CoWorkers<br />

30. - 31. Mai Pfingstjugendtreffen in Aidlingen<br />

31. Mai Pfingstmissionsfest der Liebenzeller Mission<br />

Juni<br />

01. Juni LGV – Gemeinschaftstag , Bad Liebenzell<br />

06. – 07 Juni Freundestreffen "ReachAcross" (Missionsmannschaft<br />

Rotes Meer) Freizeitheim Aichenbach,<br />

Schorndorf<br />

11. Juni Christustag der LHV und der Evangelischen<br />

vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden<br />

in 16 Städten; Jugendchristustag im CVJM<br />

Haus Stuttgart, Büchsenstr.<br />

21. Juni Einweihung Neubau, Albrecht-Bengel-Haus<br />

21. Juni Stuttgarter Jugendgottesdienst, Stiftskirche<br />

21. Juni Jahresfest, Evangeliumsdienst für Israel, Leinfelden<br />

20 - 21. Juni Jahresfest Vereinigte Kamerun-und Tschadmission,<br />

nabern<br />

21. Juni Jahresfest Missionsschule Unterweissach<br />

27. Juni Jugendmissionstag der DMG, Buchenauerhof<br />

28. Juni Jahresfest der Evang. Karmelmission in Schorndorf,<br />

Stadtkirche<br />

28. Juni JUFA-Landesverbandstreffen in Dobel,<br />

SWD/EC-Verband<br />

28. Juni Jahresfest Eusebia – Missionsdienste, CVJM Haus<br />

Stuttgart<br />

Juli<br />

02. – 04. Juli Tagung der Landssynode, Stuttgart<br />

03 – 05. Juli Jugend und Gemeinschaftstreffen, Sechselberg, SGV<br />

10. –12. Juli Landesjugentreffen, AGV, Forum Schönblick<br />

29.Juli – 02. Aug. Allianzkonferenz der DEA, Bad Blankenburg<br />

Deshalb ist die Sache dran...<br />

Ein Gott für alle Fälle<br />

So lautete das Thema der Hofacker-Jahrestagung am 7. Februar diesen Jahres. In den<br />

Tagen, in denen dieses Heft entstand, geschah in Winnenden der grausame Amoklauf,<br />

in dem ein Siebzehnjähriger fünfzehn Menschen und sich selbst erschoss. Die Menschen<br />

sind von Trauer und Betroffenheit wie gelähmt. Unter den Trauernden und Betroffenen,<br />

die Kerzen aufstellten, waren immer wieder Plakate zu lesen »Wo warst du, Gott?« oder<br />

»Warum?« Ist Gott auch für diesen Fall zuständig? Die Antwort können wir nicht geben,<br />

aber es war für mich beeindruckend wie bei allen Klagen und Vorwürfen Gott gegenüber<br />

gerade Gott selbst, seine Nähe, die christliche Gemeinschaft, die Seelsorger und die Kirche<br />

gesucht wurden! Daran können wir sehen, dass der Gott für alle Fälle auch gerade der<br />

Gott für diesen Fall ist, der Gott des Trostes, des Zuspruchs und der Hoffnung.<br />

Dass der Gott für alle Fälle gerade auch für die schwierigen Zeiten im Leben da ist, davon<br />

berichten Cornelia Zeifang und Renate Klingler in ihrem Bericht in diesem Heft.<br />

Das Hauptreferat bei der Hofacker-Jahrestagung von Ulrich Parzany »Ein Gott für alle«<br />

gab wertvolle und weiterführende Impulse für die aktuelle Diskussion, ob der christliche<br />

Gott ein Gott für alle ist oder eben einer unter vielen. Können oder dürfen wir als Christen<br />

die Behauptung, dass es nur einen Gott gibt überhaupt noch aufstellen, ohne gleich als<br />

Fundamentalisten bezeichnet zu werden? Wer aufmerksam Tendenzen schleichender Islamisierung<br />

in Europa wahrnimmt, kann beobachten, dass solchen Behauptungen immer<br />

weniger Toleranz gewährt wird, da sie als diskriminierend angesehen werden. Ein Gott für<br />

alle? Einen kurzen Einblick über diesen Vortrag lesen Sie in diesem Heft. Sie können den<br />

Vortrag selbst aber als CD anfordern.<br />

Was im kommenden Jahr für die Ludwig-Hofacker-Vereinigung wegweisendes Programm<br />

sein wird, um den aktuellen Herausforderungen begegnen zu können und wie wir unser<br />

Profil und unser Anliegen sinnvoll als Kirche und in der Kirche einbringen können,<br />

das lesen Sie im Bericht des Vorsitzenden Dekan Ralf Albrecht.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Gewinn beim Lesen dieses Heftes<br />

Ihr


Ein Gott für alle<br />

Vortrag von Ulrich Parzany<br />

auf der Jahrestagung der<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

am 7. Februar <strong>2009</strong><br />

in Korntal<br />

»Ein Gott für alle Fälle?<br />

Auch für die schwierigen<br />

Zeiten im Leben?«<br />

Arbeitsgruppe bei der Jahrestagung<br />

der Ludwig-Hofacker<br />

Vereinigung am 7.2.<strong>2009</strong><br />

Die Frage nach dem einen Gott für alle,<br />

den Religionen und der Toleranz des<br />

christlichen Glaubens ist ein Thema, das<br />

seit Jahren die Gemüter bewegt. Ist unser<br />

Gott ein Gott für alle Menschen? Wem gilt<br />

sein Angebot? Und - haben wir Christen<br />

nicht doch einen Exlusivanspruch? Sind die<br />

Andern damit außen vor? Unser Gast ging<br />

in seinem anspruchsvollen und provozierenden<br />

Referat dieser Fragestellung nach.<br />

Über die moralische Begründung der Kritik<br />

des christlichen Glaubens entwickelte er in<br />

mehreren Schritten die These, dass sich in<br />

Jesus Christus der eine und einzige Gott für<br />

alle Menschen offenbarte. Er wehrte sich<br />

gegen den Generalverdacht, dass religiöse<br />

Gewissheit zum Fundamentalismus führen<br />

müsse.<br />

Auch gäbe es keine Veranlassung, aus<br />

falsch verstandener Toleranz gegenüber<br />

anderen Religionen auf den Wahrheitsanspruch<br />

des christlichen Glaubens zu<br />

verzichten.<br />

Aus diesen mehr apologetischen Ausführungen<br />

entwickelte der Referent den<br />

christlichen Auftrag zur Weitergabe des<br />

Glaubens durch Evangelisation und Weltmission,<br />

weil Jesus Christus der Schöpfer,<br />

Erhalter, Retter, Richter und Vollender des<br />

Kosmos sei. Damit sei der Gott der Bibel<br />

ein Gott für alle, ob die Menschen ihn nun<br />

annehmen oder nicht.<br />

In einem weiteren Teil seines Vortrags<br />

mahnte Ulrich Parzany die Beteiligung der<br />

Christen in der Politik an. Unsere Positionen<br />

müssten öffentlich und profiliert in der<br />

Öffentlichkeit vertreten werden. Dies würde<br />

zur Stärkung eines ethischen christlichen<br />

Grundkonsenses in der demokratischen<br />

Gesellschaft beitragen. Das wiederum<br />

würde der Berufung der Christen, nämlich<br />

Salz der Erde zu sein, entsprechen.<br />

Liebe Leser und Leserinnen,<br />

wir haben versucht, den Vortrag von Ulrich<br />

Parzany in gedruckter Form wiederzugeben.<br />

Das hätte den Rahmen dieser Ausgabe<br />

gesprengt. Wer den Redner kennt, weiß,<br />

dass er fast frei redet. Wir haben seine<br />

Stichworte zu den einzelnen Thesen vorliegen.<br />

Diese können wir Ihnen zukommen<br />

lassen oder Sie können diese unter der<br />

Rubrik www.<strong>Lebendige</strong>-<strong>Gemeinde</strong>.de<br />

herunterladen.<br />

Sollten Sie am ganzen Vortrag interessiert<br />

sein, können Sie bei uns eine CD oder eine<br />

Kassette anfordern.<br />

Unsere Telefon-und Faxnummern wie auch<br />

unsere E-Mail Adresse finden Sie auf<br />

Seite 2.<br />

Hinführung<br />

Was bleibt in schwieriger Zeit, in schwierigen<br />

Lebenssituationen? Was trägt, wenn<br />

nichts mehr trägt? Was hält, wenn nichts<br />

mehr hält? Woran können wir uns halten,<br />

wenn alles wankt? Was bleibt uns, wenn<br />

uns alles aus den Händen gleitet.<br />

Hilflosigkeit – statt eigenständigem Agieren;<br />

Kranksein – statt »Hauptsache g´sund«,<br />

Scheitern und Scheidung – statt Liebe und<br />

Vertrauen; Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche<br />

Wertlosigkeit und gesellschaftlicher Ballast<br />

– statt Leistung und Erfolg. – Was bleibt?<br />

Bildbeschreibung:<br />

Boot im Sturm<br />

Ein Boot, eine Nußschale, ein Untier. Mit<br />

Bug, Heck und Segelstange durchbricht es<br />

den Rahmen. In diesem Rahmen herrschen<br />

Cornelia Zeifang,<br />

Laichingen<br />

Renate Klingler,<br />

Bad Urach<br />

wilde Schwünge, schräge Linien, Sturm.<br />

Lähmende Angst steht in den Gesichtern<br />

der vielen im Boot. Sie starren gebannt<br />

nach vorn und oben. Von dort kommt das<br />

Unheil. Und während sie starren, scheint<br />

das Boot sich wie ein Untier in die Tiefe<br />

zu stürzen, seine Ladung ins Verderben<br />

reißend. Weit aufgerissen ist das Maul am<br />

Bug, weit aufgerissen sein Auge. Die Ruder<br />

hängen sinnlos über dem Wasser, sie sind<br />

zu Flossen des Ungeheuers geworden. Das<br />

Heck züngelt wie ein Drachenschwanz.<br />

Die Segelleinen haben sich losgerissen.<br />

Das Segel schlägt im Wind als klägliche<br />

Triumphfahne über das, was Menschen<br />

vermögen. Das Boot ist zum Feind der<br />

eigenen Mannschaft geworden. Es gibt kein<br />

Entrinnen.<br />

4 5


Nur einer wendet sich. Dort, wo die Diagonalen<br />

des Bildes sich kreuzen, liegt seine<br />

übergroße Hand auf der Schulter dessen,<br />

der unberührt bleibt von Schrecken und<br />

Todesnot. Größer als alle anderen, mit dem<br />

Zeichen des Kreuzes im Heiligenschein und<br />

einem Gewandmuster von je drei Punkten<br />

als Hinweis auf die Dreieinigkeit – Vater,<br />

Sohn und Heiliger Geist – so hat der<br />

Mönchsmaler Jesus gezeichnet. Dessen<br />

Ärmel hängt weit, senkrecht herab, schlägt<br />

nicht im Sturm, wie eine Richtschnur, wie<br />

ein Lot hängt er über der Bootswand.<br />

Unser Lot? Richtschnur für uns?<br />

Fast 1000 Jahre ist dieses Bild alt, fast<br />

2000 Jahre seine Geschichte: (Mk 8,<br />

23-27): Und am Abend desselben Tages<br />

sprach er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren.<br />

Und sie ließen das Volk gehen und<br />

nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und<br />

es waren noch andere Boote bei ihm. Und<br />

es erhob sich ein großer Windwirbel, und<br />

die Wellen schlugen in das Boot, so dass<br />

das Boot schon voll wurde. Und er war<br />

hinten im Boot und schlief auf einem Kissen.<br />

Und sie weckten ihn auf und sprachen<br />

zu ihm: Meister, fragst du nichts danach,<br />

dass wir umkommen? Und er stand auf<br />

und bedrohte den Wind und sprach zu<br />

dem Meer: Schweig und verstumme! Und<br />

der Wind legte sich, und es entstand eine<br />

große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was<br />

seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen<br />

Glauben? Sie aber fürchteten sich sehr und<br />

sprachen untereinander: Wer ist der? Auch<br />

Wind und Meer sind ihm gehorsam!<br />

Wie war das, damals in diesem Boot? Es<br />

war eine harte Schulbank für diese gestandenen<br />

Männer, diese Fachleute. Nach<br />

einem Predigttag ihres Meisters, einem<br />

Tag intensiver Jüngerschulung waren sie<br />

mit ihm ins Boot gestiegen. Und dann,<br />

völlig überraschend, gleichsam aus heiterem<br />

Himmel, beginnt der Sturm. Ja, wenn<br />

man von den Schwierigkeiten, von den<br />

Fällen des Lebens nur vorher wüsste...,<br />

dann könnte man ja gewisse Vorkehrungen<br />

treffen, sich ja schon mal wappnen. Nicht<br />

umsonst sprechen wir von den »Stürmen<br />

des Lebens«. Die brechen immer unerwartet<br />

über uns herein.<br />

Wie ist das mit den schwierigen Lebenslagen<br />

bei uns? Sind wir nicht alle Meister<br />

im Überleben? So schnell wirft uns doch<br />

nichts um. Ja, es gibt Situationen, die uns<br />

zunächst lähmen, das erste Entsetzen<br />

macht den Kopf leer und die Hände kraftlos.<br />

Aber dann ist der zweite Gedanke: »Da<br />

muss man doch was tun!« Und wir legen<br />

los in hektischer Aktivität, greifen zu allen<br />

uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten:<br />

Unserer eigenen Kompetenz, dem Ruf<br />

nach den Profis, den technischen Möglichkeiten,<br />

dem medizinischen Fortschritt,<br />

nächtelangen Selbstgesprächen ... Es dauert<br />

lange, bis wir realisieren: Wir schaffen´s<br />

nicht. Das Wasser reicht schon bis zum<br />

Hals. Wir gehen unter.<br />

Soweit waren die Jünger. Wir schaffen´s<br />

nicht. Wir gehen unter. Die Wellen schlagen<br />

mit solcher Macht ins Boot, dass es schon<br />

voll läuft.<br />

Und dann, - ein Gedanke: Da ist noch<br />

Jesus. Wo ist er? Hinten im Boot. Er schläft.<br />

Das kann doch nicht wahr sein! Jesus<br />

schläft hinten im Heck des Bootes auf<br />

einem Kissen selig, den Schlaf des Gerechten.<br />

Die ganze Anspannung und Erregung, ihre<br />

nackte Angst bricht aus den Jüngern Jesu<br />

heraus, als sie ihn wecken, und das Sturmgetöse<br />

übertönend schreien sie ihn an:<br />

»Meister, fragst du nichts danach, dass wir<br />

umkommen?« (V 38) Sind wir dir egal? Ist<br />

dir alles gleichgültig? Du schläfst und wir<br />

kämpfen um´s Überleben. Kümmert es dich<br />

nicht?<br />

Es ist aus mit ihrer Kraft, sie sind am Ende<br />

ihrer Möglichkeiten. Der Sturm ihres Lebens<br />

hat ihnen alles aus der Hand geschlagen.<br />

Ihr Lebensschiff ist dabei zu sinken. Da ist<br />

keine Hoffnung mehr, nur noch Wut und<br />

Zorn: »Sind wir dir egal?«<br />

Es geht in unserem Abschnitt um Leben<br />

und Tod. Markus berichtet von einem<br />

Machtkampf in dieser Geschichte gegen<br />

Angst und Tod.<br />

Bildbeschreibung zu: Jesus<br />

schläft im Boot<br />

Ein kleines Boot mitten auf dem Wasser.<br />

Es geht ein starker Wind; wir sehen eine<br />

Welle, die fast den Bootsrand erreicht. Sie<br />

sind dunkel und wild diese Wellen in dunkelblau<br />

und grün, aber wir sehen auch, dass<br />

diese Wasserwogen nicht stark sind, nicht<br />

groß genug, dass sie das Boot bedrohen<br />

könnten.<br />

Auf diesen Wellen schwimmt ein kleines<br />

Boot, gerade groß genug, dass sich ein<br />

Mann darin hinlegen kann. Dieses Boot<br />

hebt sich durch die hellen, leuchtenden<br />

Farben von den dunklen Wellen wohltuend<br />

ab. Es lenkt sofort den Blick auf sich, weg<br />

von den Wellen hin zu diesem kleinen Boot.<br />

Das Boot liegt sicher im Wasser, es ist nicht<br />

bedroht und gebeutelt, reitet nicht auf den<br />

Wellen als Spielball der Elemente, sondern<br />

es liegt sicher und ruhig auf dem Wasser.<br />

Auf dem Boden des Bootes liegt ein Mann,<br />

ein Kissen unter seinem Kopf, die Beine<br />

unter der Sitzplanke ausgestreckt. Friedlich<br />

liegt er da und schläft. Er ist ganz in weiß<br />

gekleidet und wir erkennen, dass<br />

es Jesus ist. Seine Hände sieht<br />

man nicht, die eine ist unter<br />

seinem Kopf verborgen und die<br />

Andere verschmilzt mit dem<br />

Boden des Bootes. Er schläft, er<br />

ist nicht geschäftig am Arbeiten,<br />

dass dieses Boot auf Kurs bleibt,<br />

seine Hände können ruhen.<br />

Neben Jesus liegt ein Kissen.<br />

Da ist noch ein Platz im Boot,<br />

für einen der sich zu ihm legt.<br />

6 7


Zum Abschied von<br />

Geschäftsführer<br />

Erwin Damson<br />

Wer ist gemeint, wen lädt Jesus wohl ein<br />

zu sich ins Boot zu kommen? Die Jünger?<br />

Sie? Mich? Denken wir zurück an unsere<br />

Geschichte aus Markus 8: Und er stand<br />

auf und bedrohte den Wind und sprach zu<br />

dem Meer: Schweig und verstumme! Und<br />

der Wind legte sich, und es entstand eine<br />

große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was<br />

seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen<br />

Glauben? Sie aber fürchteten sich sehr und<br />

sprachen untereinander: Wer ist der? Auch<br />

Wind und Meer sind ihm gehorsam!<br />

Dass Jesus mächtig ist, haben die Jünger<br />

schon erfahren, aber jetzt? Selbst die Elemente<br />

der Natur gehorchen ihm! Können<br />

wir den Schrecken der Jünger verstehen:<br />

Wer ist er? Wie mächtig ist er?<br />

Wie gehen wir in unseren Sturmzeiten mit<br />

unserem Glauben, unseren Glaubenserfahrungen<br />

und Jesu Zusagen in der Bibel um?<br />

Lassen wir uns einladen von diesem leeren<br />

Kissen neben Jesus?<br />

Könnten wir unsere Furchtsamkeit unsere<br />

Angst verlieren, wenn wir in den Sturmzeiten<br />

unseres Lebens uns vertrauensvoll<br />

neben ihn in das Boot legen könnten?<br />

Wenn wir wissen, glauben und vertrauen<br />

könnten, dass ihm selbst Wind und Meer<br />

gehorchen?<br />

Den Platz im Boot auf diesem Bild empfinde<br />

ich als einladend, die Farben signalisieren<br />

mir, dort ist Wärme, da möchte ich<br />

mich niederlegen. Stille und Ruhe strahlt<br />

dieses Bild für mich auch aus, da spüre ich<br />

keine Angst vor den Wellen, keine Panik,<br />

sondern Gelassenheit und Friede. Ich muss<br />

nicht mehr alles selber können - muss<br />

mich nicht zusammenreißen, den Tapferen<br />

spielen, immer wieder erklären, warum es<br />

mir nicht gut geht, schreien oder kämpfen,<br />

nein ich darf einfach loslassen, ausruhen<br />

auf diesem einladenden Kissen, mich fallen<br />

lassen und dann Geborgenheit und Frieden<br />

erfahren in seiner Nähe.<br />

Aber ist das wirklich so einfach – ich bin<br />

ehrlich, ich erkenne mich eher wieder<br />

in den Jüngern, denen der Sturm Angst<br />

macht, die in Panik sind, die zu Jesus<br />

schreien: Handle doch, da muss man doch<br />

was tun! Und eher frage ich: Warum handelst<br />

du nicht Jesus und bringst den Sturm<br />

um mich herum zum Schweigen? Es fällt<br />

mir schwer zu Jesus ins Boot zu steigen.<br />

Haben Sie schon einmal diese Erfahrung<br />

gemacht, in den Sturmzeiten Ihres Lebens<br />

Ruhe und Gelassenheit zu erfahren?<br />

»Im Grunde ist die Geschichte von dieser<br />

abenteuerlichen Bootsfahrt eine Art Weihnachtsgeschichte.<br />

Weihnachten heißt doch:<br />

In Jesus von Nazareth steigt Gott zu uns<br />

Menschen ins Boot, von jetzt an ist er mit<br />

uns im gleichen Boot, mit uns auf der Fahrt<br />

neuen Ufern entgegen, auch wenn wie hier<br />

auf dem See Nacht und Sturm hereinbrechen.<br />

Sie werden vielleicht einwenden: Ja, aber<br />

jetzt ist doch Christus nicht mehr mit uns<br />

im gleichen Boot, in der gleichen Welt, in<br />

der gleichen Gefahr! Wirklich nicht?<br />

Was besagt denn die Meldung von seiner<br />

Auferweckung vom Tode anderes, als dass<br />

er bei uns und mit uns auf dieser Welt<br />

bleibt! Es ist der Auferstandene, der sagt:<br />

»Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das<br />

Ende der Welt«, bis wir am anderen Ufer<br />

sind.<br />

Glauben an Jesus Christus heißt also: an<br />

seine Gegenwart glauben, heute und hier.«<br />

(Kurt Marti EG S.1081)<br />

Es war ein Paukenschlag, die Nachricht,<br />

die sich Anfang des Jahres 2000 rasch<br />

verbreitete: Erwin Damson wird der neue<br />

Geschäftsführer der Hofacker-Vereinigung!<br />

Was heißt der neue: überhaupt der erste,<br />

den die Vereinigung je hatte. Und dann<br />

übernimmt gleich ein Mann diesen Posten,<br />

der in Württemberg eine gewisse<br />

Berühmtheit erlangt hat als aufrechter<br />

und geradliniger Vertreter der <strong>Lebendige</strong>n<br />

<strong>Gemeinde</strong> in der Landessynode – und weit<br />

über Württemberg hinaus als langjähriger<br />

Geschäftsführer des Missionswerks »Licht<br />

im Osten«. Was für ein Segen für Hofacker!<br />

Nach fast 10 Jahren geht er diesen Herbst<br />

nun in den Ruhestand.<br />

Natürlich hat Erwin Damson die Geschäfte<br />

geführt, hat gerechnet, verwaltet, organisiert,<br />

geworben, gespart – alles auf eine<br />

Weise, dass die Vereinigung solide dasteht<br />

auch in schwierigen Zeiten. Dieser äußere<br />

Erfolg hat viele Gesichter: Er hat Großereignisse<br />

wie den Christustag auf dem<br />

Killesberg organisiert; hat Kontakte in den<br />

Bezirken geknüpft und gehalten, hat bei<br />

Konflikten vermittelt und Ideen gegeben; er<br />

hat unsere Zeitschrift nicht nur mit wichtigen<br />

redaktionellen Impulsen bereichert,<br />

sondern auch die Werbetrommel so erfolgreich<br />

gerührt, dass eine Rekordauflage<br />

erreicht werden konnte; er hat wichtige<br />

gesellschaftliche Themen vorangebracht<br />

wie etwa letzten Herbst bei der Begegnung<br />

zwischen Journalisten und Kirchenleuten<br />

in Leonberg; er hat Hofacker-Reisen ins<br />

Leben gerufen und die »Württembergischen<br />

Orientierungswochen« etabliert; und nicht<br />

zuletzt hat er auf zahllosen Kanzeln des<br />

Landes das Wort Gottes verkündigt.<br />

Aber das Besondere, das jetzt den Abschied<br />

besonders schwer macht, spielte sich auf<br />

einer anderen Ebene ab: Erwin Damson<br />

ist die Seele der Hofacker-Vereinigung.<br />

Wer ihm einmal im Büro in Korntal über<br />

die Schultern geschaut hat, wenn dort die<br />

Fäden aus ganz Württemberg zusammenlaufen,<br />

etwa bei einem Wahlabend zur Landessynode,<br />

bekommt eine Ahnung davon.<br />

Im Minutentakt klingelt das Telefon oder<br />

Erwin Damson wählt selbst eine Nummer,<br />

und kaum ein Anrufer, von Weikersheim<br />

bis Ravensburg, ist darunter, den er nicht<br />

duzt und bei aller Hektik am Ende des<br />

Gesprächs mit einem herzlichen »Grüß au<br />

dai Frau« oder einer Frage verabschiedet:<br />

»Was hat dr Arzt gsagt? Geht’s dir wieder<br />

besser?« Wie viel »Reich-Gottes-Arbeit«<br />

über das Organisieren und Planen hinaus<br />

im Zuhören, Ermutigen, Mahnen, Unterstützen<br />

und in praktischen Ratschlägen<br />

hier quasi nebenher geschah, ist kaum zu<br />

ermessen. Und doch wäre Erwin Damson<br />

selbst der letzte, der das gelten ließe: »Die<br />

Freunde der Arbeit sind das größte Kapital,<br />

das Hofacker hat«, sagte er bei seiner Verabschiedung<br />

bescheiden, um gleichzeitig<br />

beharrlich an die Arbeit zu mahnen: »Es gilt<br />

immer wieder neu Lösungen zu suchen,<br />

wie wir die wichtigste Botschaft der Welt<br />

an den Mann bringen.« Gerade mit dieser<br />

Beharrlichkeit in der Sache und seiner großen<br />

Bescheidenheit im Blick auf die eigene<br />

Person hat er die Ziele von Hofacker auch<br />

in seiner Person verkörpert – und ist zum<br />

Vorbild geworden.<br />

8 9


Jahrestagung<br />

der Hofacker-Jahrestagung am 7. Februar <strong>2009</strong><br />

Nach der Übernahme des Vorsitzes<br />

bei der Jahresversammlung 2008 gab<br />

der neue Vorsitzende nun einen ersten<br />

Überblick über die Aktivitäten und Ziele<br />

der Ludwig-Hofacker-Vereinigung.<br />

Wir geben den Bericht in gekürzter<br />

Form wieder.<br />

1. Entwicklungen der Hofacker-<br />

Arbeit<br />

Die auffälligste Entwicklung ist die Ausweitung<br />

der Christustage auf insgesamt<br />

16 Konferenzorte, darunter vier in Baden,<br />

die in Zusammenarbeit mit der Evangelischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Bibel und<br />

Bekenntnis in Baden durchgeführt werden.<br />

Durch die neuen Konferenzorte in Württemberg<br />

wie Herrenberg und Blaubeuren,<br />

kam es, mit Ausnahme des ersten Jahres zu<br />

Dekan Ralf Albrecht<br />

Nagold<br />

keinem Rückgang der Besucher Dazu kam<br />

der Jugendchristustag in Stuttgart als zentrales<br />

Angebot für jüngere Leute.<br />

Dabei geht es uns darum, dass wir mit dem<br />

ewigen Gott Gemeinschaft haben, sein<br />

Wort hören, mit ihm reden und dass wir<br />

unseren Glaubensalltag durch alle Schwierigkeiten<br />

hindurch bestehen.<br />

Martin Luther hat einmal gesagt, dass den<br />

Christen drei Dinge ausmachen: Oratio,<br />

Meditatio, Tentatio – der Normalfall des<br />

Christenlebens sind also drei lebendige<br />

Vorgänge: Beten, Hören auf die Bibel und<br />

Durchleben von Anfechtungen. Diese drei<br />

Säulen der Hofacker-Arbeit wollen wir<br />

durch die Christustage als Bibeltage stärken.<br />

Daneben gibt es seit einigen Jahren das<br />

Angebot der »Orientierungswochen« mit<br />

»Schwarzbrotvorträgen« zu Glaubensthemen<br />

und Glaubensfragen.<br />

Die Auflage der Zeitschrift »<strong>Lebendige</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> konnte in den vergangenen<br />

Jahren auf 27.000 Exemplare gesteigert<br />

werden.<br />

Dankbar möchte ich die Bezirksarbeit in<br />

unserem Land erwähnen. Es wurde uns<br />

durch Gottes Güte geschenkt, dass viele<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter an unseren Zielen<br />

mitarbeiten. Unseren treuen Freunden<br />

möchte ich ausdrücklich danken.<br />

Dieses alles gilt es zu bewahren. Daneben<br />

kommen gewaltige Herausforderungen auf<br />

uns zu, an denen wir teilweise schon arbeiten.<br />

Andere möchten wir unaufgeregt und<br />

zielsicher angehen.<br />

2. Für grundlegende Glaubenswahrheiten<br />

einstehen<br />

Unsere Aufgabe ist und bleibt, für das<br />

reformatorische »Allein Christus, allein der<br />

Glaube, allein aus Gnade, allein die Schrift«<br />

einzustehen. Für diese Wahrheiten gilt es<br />

immer wieder Kampagnen zu starten, um<br />

sie wach zu halten und zu stärken. Das<br />

macht niemand sonst hier in Württemberg!<br />

Was können wir für das »Jesus-Thema«<br />

tun? Und wie können wir die Bibel noch<br />

stärker zu den Leuten bringen? Von der<br />

Bibel leben wir. Die Bibel ist unsere Lebensnahrung.<br />

Sie ist kein Muss, aber ohne sie<br />

würden wir geistlich verhungern. Sie kann<br />

niemals nur das Sahnehäubchen sein.<br />

Kann das sein, dass wir uns an einer<br />

bestimmten Art, die Bibel zu betrachten,<br />

satt gegessen haben? Denn es kann doch<br />

nicht sein, je an der Bibel satt zu werden.<br />

Doch, wir werden an der Bibel immer satt.<br />

Aber nie fertig.<br />

3. Gemeinsam geht’s besser<br />

Unsere Stärke ist es, die einzelnen <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

freien Werke, Gemeinschaften und<br />

Gruppen im Blick zu haben – wie können<br />

wir sie mehr vernetzen? Es ist und bleibt<br />

unser Ziel: »<strong>Gemeinde</strong>n und Gemeinschaften<br />

– gemeinsam geht’s«. Hier müssen wir<br />

noch mehr das Gemeinsame suchen und<br />

gleichzeitig die unterschiedlichen Wege<br />

nebeneinander stehen lassen.<br />

Philipp Melanchthon hat im Augsburger<br />

Bekenntnis klar gelegt, was zur Einheit der<br />

Kirche notwendig ist: die Verkündigung des<br />

Evangeliums und die Verwaltung der Sakramente<br />

nach dem durch Jesus gegebenen<br />

ordentlichen Auftrag. Alles andere ist nicht<br />

gleichrangig. Parochie oder Nicht-Parochie;<br />

Gemeinschaft oder Gemeinschaftsgemeinde;<br />

allein ergänzende freie Werke<br />

oder Werke, die einen sehr weiten Bereich<br />

kirchlicher Arbeit abdecken. Solange der<br />

gemeinsame HERR in der Mitte steht,<br />

stimmt alles. Und wenn wir noch so sehr<br />

über die Formen streiten.<br />

4. Wir sind und bleiben eine<br />

Pro- und keine Contrabewegung<br />

Wo wir uns gegen Entwicklungen stellen,<br />

tun wir dies wegen der biblischen Wahrheit.<br />

So engagieren wir uns auch weiterhin<br />

intensiv in der Familienpolitik. Wir werden<br />

im Oktober zusammen mit den APIs eine<br />

Tagung verantworten, in der wir noch einmal<br />

gemeinsam nachfragen: Was hat es<br />

mit den sich scheinbar auflösenden Rollenbildern<br />

von Mann und Frau auf sich? Wie<br />

steht die Bibel zu »Gender Mainstreaming«,<br />

eine Art geschlechtsneutrale Menschlichkeit,<br />

die folglich dann auch möglich macht,<br />

10 11


dass Familie alles sein kann, was zwei oder<br />

mehr Menschen egal welchen Geschlechts<br />

für eine egal wie lange Zeit zusammenhält?<br />

Gott schuf den Menschen zu seinem<br />

Bild, zum Bilde Gottes schuf er ihn – und<br />

er schuf sie als Mann und Frau. Und Gott<br />

segnete sie und sprach: Seid fruchtbar<br />

und mehret euch. Darauf liegt der bleibende<br />

Segen Gottes. Deshalb sind wir Pro<br />

Ehe und Pro Familie und unterstützen die<br />

Aktion »treueliebe.net«. Wie können wir<br />

Leute ermutigen, in ihrer Ehe in Treue und<br />

Liebe zusammenzubleiben und durch ihre<br />

Treue auch die Liebe neu zu entfachen?<br />

Treue als Wert an sich, der Grundstock der<br />

Liebe ist, gehört neu betont.<br />

Wir sind eine Pro-Bewegung, weil wir uns<br />

nicht mit der Frage beschäftigen wollen,<br />

wie lange wohl dies und jenes noch besteht<br />

– gerade kirchlich. Wir harren nicht aus am<br />

Sarg der sterbenden Kirche, sondern wir<br />

beten um Leben in der Kirche durch Gottes<br />

Wort und Geist.<br />

5. Neue Profilierung des »lutherischen<br />

Pietismus«<br />

Diese Art zu glauben ist eine Marke, eine<br />

wegweisende bibelbezogene Glaubensprägung,<br />

die biblisch, landeskirchlich, christuszentriert,<br />

sakramentsfreundlich und<br />

auf persönliche Bekehrung und Hingabe<br />

ausgelegt ist. Mit dieser Prägung stehen<br />

wir nicht in der Fundamentalismusecke,<br />

sondern in der Mitte, mitten im Kern des<br />

Evangeliums.<br />

Dazu bedarf es einer Offensive in Sachen<br />

»Öffentlichkeitsarbeit« – hinein in kommunale,<br />

wirtschaftliche, gesellschaftliche,<br />

diakonische Zusammenhänge.<br />

Wo sind heute die leitenden Menschen und<br />

Identifikationsfiguren, die die besonderen<br />

Aufgaben des Pietismus einer breiten<br />

Öffentlichkeit werbend vermitteln? Es muss<br />

keiner verstohlen sagen, dass er Pietist sei.<br />

6. Neue Wege in der Verkündigung<br />

und im <strong>Gemeinde</strong>aufbau<br />

Was müssen wir heute tun, damit Menschen<br />

zum Glauben kommen und im Glauben<br />

bleiben und wachsen? Dazu brauchen<br />

wir neue grundlegende missionarische<br />

Ansätze. Wir wollen einen deutlichen<br />

Akzent setzen für den missionarischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>aufbau und gegen eine übertriebene<br />

Methoden- und Management- und<br />

Betriebswirtschaftsgläubigkeit, sei sie aus<br />

Amerika oder aus dem EKD Papier: »Kirche<br />

der Freiheit.«<br />

Wir sind aufgerufen, Wege zu finden, wie<br />

Wachsende Kirche gerade hier in Württemberg<br />

noch weiter und noch breiter<br />

Platz findet. In Greifswald gibt es seit 2004<br />

das Institut zur Erforschung von Evangelisation<br />

und <strong>Gemeinde</strong>entwicklung. Was<br />

es für Mecklenburg-Vorpommern schon<br />

erforscht hat, maßgeblich unter Mitwirkung<br />

eines Württembergers, nämlich des<br />

wissenschaftlichen Geschäftsführers PD<br />

Dr. Johannes Zimmermann, das gilt es jetzt<br />

auf eine spezielle Württemberger Lösung<br />

mit doch ganz anderen Verhältnissen zu<br />

übertragen.<br />

Wäre dazu ein missionarischer <strong>Gemeinde</strong>bau-Kongress,<br />

initiiert durch den Pietismus,<br />

etwa 2011 oder 2012 hilfreich?<br />

7. Zukunftsinitiative jüngere<br />

Generation<br />

Die jüngere Generation wächst nach. Doch<br />

sie fragt sehr genau nach unserer Haltung<br />

ihnen gegenüber. Sie fragt besonders<br />

danach, wie echt wir es meinen. Und sie<br />

entlarvt zielsicher alle unechten Lippenbekenntnisse.<br />

Jugendtreffen, Jugendverbände,<br />

Jugendgottesdienste, Jugendmissionskonferenz,<br />

Jugenddiakoniefestivals – es<br />

gibt viele hervorragende Ansätze. Aber es<br />

bleibt eine Aufgabe, die Identifikation mit<br />

den Grundanliegen des Pietismus voranzubringen.<br />

Und das kann nur sein, indem wir<br />

Älteren hören, hinschauen, ein echt weites<br />

Herz ständig pflegen und Jüngere an der<br />

Verantwortung mit beteiligen. Wie kann<br />

solch eine »Zukunftsinitiative« des Pietismus<br />

praktisch aussehen? Fangen wir mit<br />

einem runden Tisch an, zu dem wir jüngere<br />

Verantwortungsträger einladen und mit<br />

ihnen darüber reden, was sie für die geistliche<br />

Zukunft unserer Gemeinschaften und<br />

<strong>Gemeinde</strong>n (und für das »Dach« Hofacker)<br />

wichtig finden.<br />

8. Das Kreuz Christi ist und<br />

bleibt unsere Mitte<br />

Auf den Plakaten zum Christustag am 11.<br />

Juni <strong>2009</strong> ist ein rotes Kreuz zu sehen, das<br />

nicht mit dem typischen »Roten Kreuz« verwechselt<br />

werden darf. Unser Thema »Jesus<br />

heilt« weist uns zu der weltumspannenden<br />

Botschaft, dass am »Kreuzesstamm« das<br />

Heil der Welt umfassend geschehen ist.<br />

Daran halten wir fest und das ist unsere<br />

Mitte, die wir nicht genug weitergeben<br />

können – allein Jesus, den Gekreuzigten.<br />

Was uns angeht, da steht es um uns zu<br />

Gott wie bei jenem Jungen, der mit seinem<br />

Vater im Gebirge spazieren geht. Sie<br />

kommen an einen Wildbach, knapp einen<br />

Meter breit. Der kleine Junge jammert: jetzt<br />

müsste doch ein kleines Brückle da sein,<br />

damit die Kluft überwunden werden kann.<br />

Und was geschieht? Der Vater stellt sich,<br />

die gespreizten Beine auf beiden Seiten des<br />

Baches, und hebt den kleinen Jungen auf<br />

die andere Seite.<br />

Das hat der Mittler gemacht. Er hat uns<br />

zurückgebracht auf die Seite Gottes. Und<br />

die Brücke von der einen auf die andere<br />

Seite ist das Kreuz. Jesus heilt am Kreuz.<br />

Jesus heilt den Riss, den Graben zwischen<br />

Gott und uns. Jesus heilt unsere Schuld.<br />

Und Jesus trägt unsere Krankheit, lud auf<br />

sich unsere Schmerzen. Durch sein Kreuz<br />

können wir sogar die schwierigsten Zeiten<br />

durchstehen, weil sein Kreuz uns durch<br />

trägt. Jesus heilt sogar einmal endgültig.<br />

Davon leben wir. Und davon sagen wir<br />

weiter.<br />

12 13


Ein Stützpunkt des Evangeliums am<br />

schwäbischen Meer – Der Bodenseehof<br />

und die Fackelträger<br />

Seinen Anfang hatte der Bodenseehof<br />

1962 unter der Leitung von Rev. Charles<br />

Moore, der bis zu seinem Tod im Jahre<br />

1995 Leiter des Zentrums blieb.<br />

Der Bodenseehof ist ein gemeinnütziger<br />

eingetragener Verein mit 23 Mitgliedern.<br />

Wir sind eine internationale und überkonfessionelle<br />

Dienstgemeinschaft, die evangelistisch<br />

arbeitet. Zudem gehören wir der<br />

Vereinigung Torchbearers International an<br />

(früher auch unter dem Namen »Capernwray<br />

Missionsgesellschaft der Fackelträger«<br />

bekannt), die von Major Ian Thomas<br />

gegründet wurde. Seit den Anfängen in<br />

Capernwray Hall im Nordosten Englands<br />

hat sich der Dienst der Torchbearers International<br />

weiterentwickelt und reicht heute<br />

von Bibelschulen bis hin zu Freizeitzentren<br />

in der ganzen Welt. Wir sind mit diesen<br />

Fackelträger-Bibelschulen und Freizeitzentren<br />

eng verbunden.<br />

Was macht der Bodenseehof?<br />

Die Arbeit am Bodenseehof ist sehr vielseitig.<br />

Im Herbst und Winter (September<br />

- März) bietet der Bodenseehof in seinem<br />

Programm eine 6-monatige Englischsprachige<br />

Kurzbibelschule an. Die etwa<br />

90 - 100 Bibelschüler kommen aus verschiedenen<br />

Ländern der Welt. Der Unterricht<br />

wird von Dozenten aus der ganzen<br />

Welt (unter anderem von Dozenten der<br />

anderen Fackelträgerzentren) gehalten.<br />

Das Hauptanliegen des Unterrichts ist es,<br />

JESUS CHRISTUS durch die ganze Schrift<br />

groß zu machen und den Bibelschülern<br />

das praktische Christsein nahe zu bringen.<br />

Das Gehörte soll dann auch durch ein facettenreiches<br />

Einsatzprogramm in die Tat<br />

umgesetzt werden, damit die Bibelschüler<br />

Jesu Handeln in ihrem Leben praktisch<br />

erfahren. Viele <strong>Gemeinde</strong>n laden uns ein,<br />

um bei ihnen Schuleinsätze und Offene<br />

Abende durchzuführen.<br />

Das Zusammenleben der unterschiedlichen<br />

Kulturen am Bodenseehof ist recht spannend<br />

und diese Vielfältigkeit bringt viele<br />

neue Sichtweisen und Erkenntnisse.<br />

Nach Ende der Bibelschule, im Zeitraum<br />

vom <strong>April</strong> bis Juli, durchlaufen ca. 1500<br />

Konfirmanden unsere Freizeiten am<br />

Bodenseehof. Diese Arbeit ist einer unserer<br />

Schwerpunkte. Die Jugendlichen im Alter<br />

von 13 -15 Jahren kommen aus vielen verschiedenen<br />

Hintergründen, in denen der<br />

Glaube an JESUS CHRISTUS oft keine große<br />

Rolle spielt. Unser Anliegen ist es, ihnen<br />

in den 3 bis 6 Tagen, die wir mit ihnen<br />

verbringen können, ein Leben mit JESUS<br />

CHRISTUS real und lebendig vorzustellen<br />

und vorzuleben. Auch die »5 English Days«<br />

in den Pfingstferien sind mittlerweile ein<br />

wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Besondere<br />

musikalische Unterstützung bekommen<br />

wir dabei von 6 Bibelschülern, die nach<br />

der Bibelschule noch ein halbes Jahr bleiben<br />

und das Spring-Sing-Team bilden. In Zusammenarbeit<br />

mit unseren Vollzeitmitarbeitern<br />

gestalten sie die Konfirmandenfreizeiten und<br />

helfen bei den anderen Freizeiten mit.<br />

Im Sommer bieten wir hauptsächlich Sommerfreizeiten<br />

mit einem bunten Kinderprogramm<br />

sowie eine Jugend- und Fußballfreizeit an. Hier<br />

ist es uns wichtig, die Freizeit unter Gottes<br />

Wort zu stellen und unsere Gäste zu ermutigen,<br />

Jesus Christus besser kennen zu lernen<br />

und in der Beziehung zu Ihm zu wachsen.<br />

Neben dem Freizeitprogramm, bei dem wir<br />

viele Gäste aus verschiedenen Teilen Deutschlands<br />

und der Welt beherbergen, wollten wir<br />

auch gern in unsere direkte Nachbarschaft<br />

hineinwirken. So veranstalten wir einmal im<br />

Monat einen Offenen Abend »The Crossing«,<br />

den unsere Bibelschüler und Mitarbeiter<br />

14 15


gestalten. Dazu laden wir unsere Nachbarn<br />

und Menschen aus der nahen Umgebung<br />

ein. Seit Mai 2007 bieten wir auch monatlich<br />

einen Kinderbrunch am Bodenseehof<br />

an, zu dem viele Kinder aus unserer Nachbarschaft<br />

kommen. Ein anderer Zweig<br />

ist unsere Migrantenkinderjungschar, die<br />

schon seit dem Jahr 2000 besteht. Es ist<br />

unser Anliegen und unser Gebet, dass der<br />

Same früh in die Kinderherzen gesät wird<br />

und dass Gott daraus eines Tages eine<br />

wunderbare Frucht entstehen lässt.<br />

Wie groß ist der Bodenseehof?<br />

Unser Haus verfügt über rund 100 Betten,<br />

mehrere Versammlungsräume in unterschiedlichen<br />

Größen, eine kleine Buchhandlung<br />

(mit deutsch- und englischsprachiger<br />

Literatur) und einen Kiosk. Verschiedene<br />

Freizeitangebote (Tischtennis und Tischfußball,<br />

Billard, Fahrrad-, Kanu- und Kajak-<br />

Verleih, Sauna, Bibliothek) sorgen für einen<br />

abwechslungsreichen Aufenthalt.<br />

Wo ist der Bodenseehof?<br />

Der Bodenseehof, liegt am Ufer des Bodensees,<br />

wo Deutschland, Österreich und die<br />

Schweiz aufeinander treffen. Das Zentrum<br />

befindet sich in Fischbach, einem Vorort<br />

von Friedrichshafen, etwa 6 km vom Stadtkern<br />

entfernt.<br />

Die zentrale Lage ermöglicht unseren<br />

Gästen und Studenten das bequeme Erreichen<br />

größerer Städte in der Umgebung und<br />

schafft einen ausgezeichneten Ausgangspunkt<br />

für das Reisen innerhalb von Europa,<br />

was für unsere Bibelschüler besonders<br />

interessant ist.<br />

Bei all unseren Diensten möchten wir als<br />

Fackelträger die Fackel des Evangeliums<br />

weitertragen und das können wir nur, weil<br />

JESUS CHRISTUS, die Hoffnung der Herrlichkeit,<br />

in uns lebt.<br />

»Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern<br />

Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe<br />

im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den<br />

Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich<br />

selbst für mich dahingegeben.«<br />

Galater 2,20<br />

Bibelschule und Christliches<br />

Jugendzentrum<br />

BODENSEEHOF<br />

Ziegelstr. 15<br />

88048 Friedrichshafen<br />

Tel.: 07541-95090<br />

Fax: 07541-950988<br />

e-mail: freizeiten@bodenseehof.de<br />

www.bodenseehof.de<br />

16 17


»Denk’… – an deinen Nächsten!«<br />

Was bringt knapp 5000 zumeist junge<br />

Leute aus ganz Deutschland in Stuttgart<br />

zusammen, um sich einen Tag lang mit<br />

Gottes Wort und dem Thema »Weltmission«<br />

zu befassen und sich dabei ganz konkret<br />

zu fragen: könnte ich damit gemeint sein,<br />

wenn Jesus uns auffordert: »Geht hin in<br />

alle Welt!«?!? Die Antwort lautet: JuMiKo,<br />

die Jugendkonferenz für Weltmission, die<br />

am 11. Januar <strong>2009</strong> nun schon zum 16. mal<br />

in Stuttgart stattfand.<br />

»Denk’… - an deinen Nächsten!«<br />

So lautete das Motto in diesem Jahr und<br />

machte schon deutlich, dass es bei dem<br />

Ruf in die Mission und der Bereitschaft,<br />

auch wirklich zu gehen, nicht damit getan<br />

ist, auf den Tag zu warten, an dem man ins<br />

Flugzeug steigt, um dann als Missionar in<br />

Afrika oder Asien tätig zu werden. Viele der<br />

24 Vorträge und Bibelarbeiten dieses Tages<br />

machten deutlich, dass sich unser Denken<br />

und unsere Haltung zum Nächsten zuerst<br />

mal da ändern muss, wo wir jetzt leben.<br />

So wies auch Theo Lehmann in seinem<br />

Vortrag »Der Nächste bitte!« darauf hin,<br />

dass auf die Frage an Jesus: »Wer ist denn<br />

mein Nächster?« die Antwort lautete: »Wem<br />

kannst du zum Nächsten werden?« Wenn<br />

Jesus uns auffordert: »Du sollst den Herrn<br />

deinen Gott lieben und deinen Nächsten<br />

wie dich selbst«, so sei das kein Befehl,<br />

Gefühle zu produzieren, sondern anderen<br />

mit Taten zu begegnen, die Liebe zum<br />

Ausdruck bringen. Und dazu gehöre eben<br />

tätige Nächstenliebe und das Weitersagen<br />

der Botschaft von der Liebe Gottes zu uns<br />

Menschen, die Er uns nicht gezeigt hat,<br />

indem Er uns eine »I love you«-SMS auf’s<br />

Handy geschickt hat, sondern indem Er seinen<br />

Sohn für uns am Kreuz sterben ließ.<br />

So weitete sich der Blick und Horizont bei<br />

den Besuchern und Zuhörern, anfangend<br />

vom dem, was vor der Haustür und in der<br />

nächsten Umgebung gefragt ist (»Sei ein<br />

Schulbeweger«: Schülerbibelkreise), hin zu<br />

aktuellen Initiativen in Deutschland (Sabine<br />

Ball von der Aktion »Stoffwechsel« in<br />

Gerald Müller<br />

Christliche Fachkräfte<br />

International<br />

Dresden), Europa (Nicolas Kessely: »Komm<br />

herüber und hilf uns – als Missionar in<br />

Frankreich«) bis zum zentralen Thema des<br />

Tages: Weltmission. Aufmerksam verfolgten<br />

die meist jugendlichen Besucher<br />

die verschiedenen Bibelarbeiten, Vorträge<br />

und Seminare über Einsatzmöglichkeiten<br />

im Ausland. Das große Interesse spiegelte<br />

sich auch an den Informationsständen in<br />

der Messehalle wieder. Es herrschte den<br />

ganzen Tag über dichtes Gedränge an den<br />

Ständen der ca. 60 Missionswerke, theologischen<br />

Ausbildungsstätten und evangelistischen<br />

Initiativen. Vorgestellt wurden<br />

Möglichkeiten für Kurzzeit- und Langzeiteinsätze.<br />

Und der Bedarf an Mitarbeitern<br />

ist riesig: über 2000 offene Stellen bei<br />

den Missionswerken im deutschsprachigen<br />

Europa fordern uns heraus, dem Ruf Jesu<br />

»Geht hin!« zu folgen.<br />

Bei den jungen Leuten sind vor allem Kurzzeiteinsätze<br />

sehr gefragt. Viele Schüler<br />

zieht es nach der Schule für ein Jahr ins<br />

Ausland, ohne dass sie immer genau sagen<br />

können, was sie eigentlich konkret machen<br />

wollen. Da hilft es, sich auf der JuMiKo<br />

über Möglichkeiten für einen Einsatz zu<br />

informieren und die eigenen Wünsche und<br />

Vorstellungen mit dem zu vergleichen, was<br />

an offenen Türen und auch an konkretem<br />

Bedarf vorhanden ist. Das kann dann<br />

durchaus eine Tätigkeit oder ein Ort sein,<br />

an den man vorher noch nicht gedacht<br />

hatte, wo man aber mit seinen Gaben<br />

optimal hinpasst. Und da die JuMiKo eine<br />

in dieser Form einzigartige Gelegenheit<br />

bietet, braucht man sich nicht zu wundern,<br />

dass sich Besucher selbst aus Saarbrücken<br />

dafür nach Stuttgart auf den Weg machen;<br />

oder wenn Eltern von jungen Missionaren<br />

eigens aus Berlin anreisen, um auf der<br />

JuMiKo einen besseren Eindruck davon zu<br />

bekommen, was ihre Kinder da eigentlich<br />

vorhaben und welche Missionsgesellschaft<br />

ihnen dabei zur Seite steht.<br />

Abschluss und Höhepunkt des Tages bildete<br />

die Aussendung von 70 Missionaren,<br />

die teils zum ersten Mal an ihren Einsatzort<br />

gehen, teils im Anschluss an die JuMiKo<br />

wieder an ihren Einsatzort zurückkehrten.<br />

Der Dank der Veranstalter galt nicht nur<br />

den Teilnehmern, Rednern und Ausstellern<br />

der Jugendmissionskonferenz, sondern<br />

auch der Messegesellschaft für die gute<br />

Zusammenarbeit, und nicht zuletzt der<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung, die mit ihrer<br />

finanziellen Hilfe entscheidend mit dazu<br />

beiträgt, dass die JuMiKo in dieser Form<br />

überhaupt stattfinden und so für die vielen<br />

jungen Leute zum Segen sein kann.<br />

18 19


Evangelist, missionarischer Theologe, Verkündiger, Kirchenmann<br />

Theo Sorg zum 80. Geburtstag<br />

Als Landesbischof der Evangelischen Kirche<br />

war es Theo Sorg nicht zu wenig, Bruder<br />

der »kleinen Leute« zu sein. Er war und ist<br />

ein Mann des Volkes.<br />

»Christus vertrauen – <strong>Gemeinde</strong> erneuern«,<br />

diese wichtige Veröffentlichung von ihm<br />

war sein Programm, ob als Stuttgarter<br />

Jugendpfarrer oder als Leiter des württembergischen<br />

Jugendwerks, als Pfarrer und<br />

erst recht als Prälat von Stuttgart und Prediger<br />

auf der ersten Kanzel Württembergs<br />

der Stuttgarter Stiftskirche.<br />

Theo Sorg hat mit anderen zusammen die<br />

Synodalgruppe »<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong>« im<br />

Vorfeld der Synodalwahl 1971 gegründet<br />

in einer Zeit, als auch die innerkirchlichen<br />

»Achtundsechziger« alles auf den Kopf stellen<br />

wollten.<br />

Als Theologischer Referent des Oberkirchenrates<br />

und späterer Landesbischof<br />

hat er auf vielen Kanzeln unseres Landes<br />

gepredigt und mit seiner Botschaft vielen<br />

Menschen Mut gemacht.<br />

Theo Sorg hat unvorstellbar vieles angestoßen,<br />

was vermutlich in den offiziellen<br />

Ehrungen wenig erwähnt werden wird.<br />

Denn er war auch bei der Gründung des<br />

Albrecht-Bengel-Hauses, er brachte das<br />

Deutsche Lausanner Komitee zusammen, er<br />

gab entscheidende Impulse für »ProChrist«,<br />

er war der Motor im Arbeitskreis »<strong>Lebendige</strong><br />

Theologie«, er stieß eine Aktualisierung<br />

des »Pietismus-Reskriptes« an, er ermutigte<br />

zu »Zweitgottesdiensten«. In den meisten<br />

dieser Fälle gab er die Impulse, übergab<br />

aber dann vertrauensvoll die Zügel anderen<br />

zum Weitermachen.<br />

In kritischen, schwierigen Zeiten ist er<br />

dafür eingetreten, nicht »Kirche« zu sagen,<br />

wo von »Christus« gesprochen werden<br />

muss und auch nicht private Frömmigkeit<br />

zu pflegen, wo die »Kirche« des Vertrauens<br />

und der Mitarbeit bedarf. »Kirche muss Kirche<br />

von Jesus Christus bleiben!«<br />

Zum 80. Geburtstag von<br />

Maria Nürnberger<br />

Maria Nürnberger hat im Korntaler Altenzentrum<br />

am 21. März ihr 80. Lebensjahr<br />

vollendet. Dass das Evangelium von Jesus<br />

gesagt und gehört wird – auch durch all<br />

die Aktionen der Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

und auch durch die Tätigkeit der<br />

Lektoren, das war der Geschäftsstellenleiterin<br />

der Hofacker-Vereinigung in all den<br />

Jahren ihrer Wirksamkeit wichtig. Wir sind<br />

unserem Herrn dankbar für Ihren treuen<br />

Einsatz<br />

über viele<br />

Jahre.<br />

Kreuz gewinnt« will...<br />

X öffentlich sichtbar machen, was der Tod von Jesus bedeutet<br />

X öffentlich einladen, die Botschaft des Kreuzes persönlich zu erfahren.<br />

Und? Neugierig geworden?<br />

Weitere Infos unter www.kreuz-gewinnt.de<br />

Das Ziel der Initiative ist es, diese<br />

Botschaft in öffentliche Räume wie<br />

Kirchen, Banken und Stadtverwaltungen<br />

zu bringen.<br />

»Kreuz gewinnt« bietet vielfältig<br />

nutzbares Material (Werbematerial,<br />

Stundenentwürfe, Ausstellungen, ...)<br />

und ansprechende Medien (Präsentationen,<br />

Filme, ...) für <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

Kirchen, Jugendkreise, Hauskreise,<br />

Studentenkreise, Lehrer und andere<br />

Interessierte. Es gibt eine CD-ROM,<br />

die sich ideal eignet für <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

Jugend- und Hauskreise, um durch<br />

Präsentationen, Film oder andere<br />

Gestaltungsvorschläge das Thema<br />

multimedial aufzuarbeiten.<br />

Zu beziehen über Ihre Buchhandlung<br />

oder direkt über<br />

www.scm-shop.de.<br />

20 21


Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen.<br />

www.bengelhaus.de<br />

22<br />

Schnuppertage im ABH<br />

21. und 22. MAI <strong>2009</strong><br />

Interesse am Theologiestudium?<br />

Ist das Theologiestudium etwas für mich?<br />

Was läuft an der Universität?<br />

Wozu ist Studienbegleitung und Gemeinschaft im<br />

Albrecht-Bengel-Haus gut?<br />

Diese (und viele andere) Fragen<br />

beantworten wir – in »Bengel-Haus live«!<br />

Wann? Am 21. MAI (Anreise bis 18.00 Uhr) und<br />

22. MaI <strong>2009</strong> (Abreise 14.30 Uhr)<br />

Wo? Im Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen<br />

Was? Info-Abend – Uni-Besuch – Stadt-Rundgang<br />

Wie? Schlafsack und Iso-Matte mitbringen;<br />

Unterbringung + Verpflegung bezahlt das ABH<br />

Weitere Infos? www.bengelhaus.de.<br />

Wohin mit der Anmeldung?<br />

bis spätestens 15. Mai <strong>2009</strong> an:<br />

Albrecht-Bengel-Haus e.V.<br />

Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen<br />

Tel 07071/7005-0 / Fax 7005-40<br />

info@bengelhaus.de<br />

Kreuzfahrten und Reisen<br />

Vorschau <strong>2009</strong><br />

LudwigHofackerREISEN<br />

23. Mai bis 3. Juni <strong>2009</strong><br />

Israel – das Land der<br />

Bibel kennenlernen<br />

Mi: Dekan Volker Teich und Erwin Damson<br />

30. Mai bis 6. Juni <strong>2009</strong><br />

Pfingstkreuzfahrt auf Rhein,<br />

Neckar, Mosel und Saar<br />

Vier-Flüsse-Kreuzfahrt mit MS OLYMPIA –<br />

exklusiv gechartert<br />

Mit an Bord: Dr. Rolf Hille, Albrecht-Bengel-Haus, Tübingen;<br />

Traumschiffpianist Waldemar Grab; Reinhold Ruthe, Psychotherapeut<br />

und Autor<br />

8. bis 15. Juni <strong>2009</strong><br />

Sommerkreuzfahrt auf der Donau<br />

Flusskreuzfahrt mit MS FIDELIO –<br />

exklusiv gechartert<br />

Mit an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch, Stuttgart;<br />

Christliche Theaterbühne „Die Boten“, Schweiz<br />

2. bis 11. Juli <strong>2009</strong><br />

Nostalgie Pur auf dem Göta Kanal<br />

Romantische Flusskreuzfahrt durch Schweden<br />

von Göteborg bis Stockholm<br />

Mit an Bord: Pfarrer Ulrich Scheffbuch, Filderstadt<br />

Außerdem bei hand in hand tours:<br />

Mittelmeer, Portugal, Chagall-Reise, St. Petersburg,<br />

Nordkap-Spitzbergen, Alaska, Kanada<br />

Das Reise-Programm:<br />

Von Jaffa der Mittelmeerküste entlang zum See<br />

Genezareth Berg Arbel - See mit Wanderung<br />

Chorazin - Safed - Golan Vom See Genezareth zum<br />

Toten Meer Massada - Fahrt in den Negev - Eilat<br />

Tag zur freien Verfügung in Eilat oder Eilat - Tagesausflug<br />

nach Petra/Jordanien Eilat - Beersheba - Ela-<br />

Tal - Jerusalem Jerusalem - Altstadt - Tempelberg<br />

Zitadelle - modernes Jerusalem - Bethlehem -<br />

Hirtenfeld Vom Hiskiatunnel zum Zionsberg<br />

6. bis 17. August <strong>2009</strong><br />

Große Sommerkreuzfahrt<br />

in der Ostsee<br />

Durchs Baltikum und zu den Hansestädten<br />

bis nach St. Petersburg mit MS VISTAMAR –<br />

exklusiv gechartert<br />

Mit an Bord: Eva Herman, Journalistin und Buchautorin;<br />

Friedrich Hänssler, Verleger; Erwin Damson, Geschäftsführer der<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung; Pastor Sven Findeisen, Kunstexperte<br />

und Baltikum-Kenner<br />

18. bis 28. September <strong>2009</strong><br />

Auf den Spuren des Apostels<br />

Paulus durch Griechenland<br />

Mit Verlängerungsmöglichkeit:<br />

3-Tages-Kreuzfahrt in der Ägäis<br />

Mit: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch<br />

26. Oktober bis 1. November <strong>2009</strong><br />

Auf Neckar und Rhein von<br />

Stuttgart bis Köln<br />

Flusskreuzfahrt mit MS SWISS DIAMOND –<br />

exklusiv gechartert<br />

Mit an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch, Stuttgart;<br />

Rainer Haak, Schriftsteller und Theologe;<br />

Waldemar Grab, Traumschiffpianist<br />

Heiner Zahn GmbH<br />

Postfach 65 . 72222 Ebhausen<br />

Tel. 07458 / 99 99-0<br />

info@handinhandtours.de<br />

www.handinhandtours.de


Postvertriebsstück<br />

E 7094 DPAG<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Entgelt bezahlt<br />

Christlicher<br />

Pädagogentag<br />

<strong>2009</strong><br />

Ein Ermutigungstreffen<br />

für Lehrerinnen<br />

und Lehrer<br />

in Baden-<br />

Württemberg<br />

16. Mai <strong>2009</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>halle Walddorfhäslach<br />

Referenten:<br />

Staatssekretär Georg Wacker MdL, Hanspeter Wolfberger,<br />

Thomas Tolsdorf u.a. – Zahlreiche Seminare und Foren<br />

Kosten: 20,– Euro; in Ausbildung 15,– Euro<br />

Anmeldung bis 5. Mai <strong>2009</strong>:<br />

www.christlicher-paedagogentag.de oder Tel. 07159 5183

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