Gesammelte Werke - buehler-zwetschge
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Vorwort<br />
Meine Sammlung von 164 Liedern, Vorträgen und Sketschen auf 170 Seiten<br />
stammen zum einen Teil aus eigener Kreation oder sie sind ausnahmslos aus<br />
öffentlich zugänglichen Quellen entnommen. Nach bestem Wissen sind keinerlei<br />
Urheberrechte Dritter betroffen oder tangiert. Die Vorträge sind ausschließlich für den<br />
privaten Gebrauch bestimmt.<br />
Walter W. Braun<br />
Bühl, Juni 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Kapitel: Lieder<br />
Die Tramps do vum Land 5 Zündet eure Kerzen an 19<br />
Die Entfettungskur 6 Das Lätzchenlied 20<br />
Geburtstagsständchen für einen 60iger 7 Lied vom Älter werden 21<br />
Geburtstagslied zum 60igsten 7 Männer und Frauen – ein Zwiegesang 22<br />
Lieder - Potpourri 8 Hochzeits-Ständchen 22<br />
Herzilein 9 Meine Omi 23<br />
Die Getränke sind frei 10 Lieder-Potpourri zu einem 60. Geburtstag 24<br />
Du bist die Beste 10 Melodien-Potpourri für eine 50iger<br />
Geburtstagslied für einen 2 x 25iger 11 Geburtstagsfeier 26<br />
Geburtstagständchen 12 Lied, was sind schon 60 Jahre? 27<br />
Lied zum 75. Geburtstag 12 Otto Reutter 27<br />
Bewegungslied bei einer Geburtstagsfeier 13 Potpourri für ein Hochzeitspaar 29<br />
Noch ein Lied zum 50. Geburtstag 13 Lied zur Silbernen Hochzeit 31<br />
Lied zum 60. Geburtstag 14 Noch ein Lied zur Silbernen Hochzeit 32<br />
Geburtstagslied zum 70igsten 15 Tafellied zur Rubin-Hochzeit 33<br />
Hemdenlied für eine Hochzeitsfeier 15 Trimm-Dich-Lied 34<br />
Wenn liebe Leute Hochzeit machen 16 Schlumpflied für Helga zum 60. Geburtstag 35<br />
Ständchen zur Rubin-Hochzeit 17 Abschieds- und Danklied anlässlich einer<br />
Goldhochzeit 18 Silbernen Hochzeit 37<br />
Kaffee-Song 19<br />
2. Kapitel: Vorträge<br />
Gedanken zu einem Geburtstag 38 Schlafzimmer-Regeln 81<br />
Geburtstagsdrama 38 An die Jungvermählten 81<br />
Gedicht zum 70. Geburtstag 39 Wenn eine Oma ein Fest hat 82<br />
Glückwunsch-Litanei 39 Das vertauschte Geschenk 83<br />
Ein Blumenstrauß 40 So sagen es die Schwaben 84<br />
Die Geschichte vom Blumentopf 41 Nur außergewöhnliche Fälle 84<br />
Aus meinem Leben 42 Die Schachtel unterm Bett 85<br />
Der Mensch 43 Das perfekte Paar 87<br />
Perspektiven 44 Die Beichte 87<br />
Das Stufenalter des Mannes 45 Die Überraschung 88<br />
Der Sprung in der Schüssel 46 Sprüche, nichts als Sprüche 89<br />
Kochversuche im Hause Horst 46 Die moderne Frau 90<br />
Männer 49 Der Papst auf Reisen 91<br />
D’r Gottlieb 50 Mein Hund Sex 92<br />
Brief eines Mannes an die Frau in der Kur 51 Endlich Rentner 92<br />
Die richtige Wahl einer Frau 52 Steuererleichterung in der Praxis 94<br />
Was ist ein Bräutigam 53 Rotkäppchen auf Juristendeutsch 95<br />
Der Schlüpfer 53 Brief eines Gastarbeiters 96<br />
Das Herz 54 Streng katholisch 98<br />
Auf einem Hühnerhof 55 Terrorwarnung 98<br />
Ebbes 56 Umfrage 99<br />
Frauen so um die 60 56 Warum ich immer so einen Stress habe 99<br />
Verse für einen Bräutigam zur Hochzeit 57 Der Priester und die Nonne 100<br />
Zu einer Goldenen Hochzeit 59 Die fleißige Ameise 100<br />
Eine Mahnung an die Junggesellen oder Der alte Autobus 101<br />
es geht nichts über einen Hund 61 Der Lack ist ab 103<br />
Das Alter 62 Jägers Klagelied 104<br />
Gebet des älter werdenden Menschen 63 Der Sorgensack 104<br />
Die Zeit 63 Der erste Tag im Altersheim 105<br />
3
Das kleine Zig 64 Dunkel war’s, der Mond schien helle 106<br />
Das Alter der anderen 65 Eine 80jährige erzählt 106<br />
Omas 100. Geburtstag 66 Der Kurschatten 109<br />
Geschenke zum 50. Geburtstag 66 Jo, mer isch halt kaini 20 me 109<br />
Hoch auf einen 50jährigen Geburtstag 68 Lebenskunst oder die Kunst zu leben 111<br />
Überraschungsgeschenk D’Putzkätter und D’Lumpadock 112<br />
zum 60. Geburtstag 68 Der Tollpatsch 113<br />
Eine Landfahrerin gratuliert auch 70 Ich möchte gern Wanderführer sein 114<br />
Trost für einen 50jährigen 72 Die Waldkapelle 115<br />
Wann beginnt eigentlich das Alter 73 Wie alt schätzen sie mich? 116<br />
Die besondere Geburtstagstorte 73 Die Geige 116<br />
Ehrenurkunde für Roland Das süße Leben 117<br />
zum 60. Geburtstag 74 Was blieb dem Mann denn anderes übrig 118<br />
Arche Noah, damals und heute 75 Der Jungverkäufer 118<br />
Wer wird Boss 77 Der Namenstag 119<br />
Aufklärung 78 Ein Schüleraufsatz: Der Mensch 120<br />
Als Gott den Mann erschuf 79 Der Mensch; ein Aufsatz aus dem<br />
Adam und Eva oder wie alles begonnen hat 79 dritten Schuljahr 121<br />
Die Heiratsanzeige eines Bäckers Der Mensch, das unbekannte Wesen 121<br />
vor 167 Jahren 80 Die Geschichte vom Lametta 123<br />
Die Molligen 125<br />
3. Kapitel: Sketsche<br />
Messe zu einem runden Geburtstag 127 Münzen für ein Geburtstagskind<br />
Das Geburtstagskind/Jubilar bekommt Zum 60igsten 152<br />
5 Rubbellose 129 Pillen für das Geburtstagskind 153<br />
Das Ding 129 Der Cholesterin-Spiegel 154<br />
Geld in der Hosentasche 130 Eine Tüte Harribo 155<br />
Das Paradies 132 Das Rezept 156<br />
Salem - Maleikum 134 Spiel mit mehreren Beteiligten,<br />
Optimist - Pessimist 135 geeignet für eine größere Feier 158<br />
Ein Schlüpfer für dich 137 Stadtfrauen - Dorfrauen 159<br />
Ein lustiges Spiel für 8 Personen 138 Kaffeeklatsch 160<br />
Geschwätz hinter der Mauer 139 Bild von Ute in Öl zum 60. Geburtstag 162<br />
Club der alten Schachteln 142 Lisbeth und Otto - zwei Freunde<br />
Das Hochzeitslied 144 gehen zu einer Geburtstagsfeier 163<br />
TÜV - Abnahme eines 60jährigen 148 Ein französischer Maler 164<br />
Die Tasse 150 Die Gemüsefrau 166<br />
Willkommen im Club, Schaller und Schiller 168<br />
Zum Geburtstag einer 50jährigen 151 Standesamt 170<br />
4
1. Kapitel: Lieder<br />
Die Tramps do vum Land<br />
Nach der Melodie: „Wir sind die Tramps von der Pfalz...“<br />
Wir sind die Tramps- Tramps- Tramps vom Bandnerland,<br />
sind gute Freunde, hen au no Verstand.<br />
Mir schaffe nix, nix, nix mache mir,<br />
un finde doch Quartier!<br />
Wir sind die Tramps- Tramps- Tramps vom Badnerland,<br />
sind gute Freunde, hen au no Verstand.<br />
Mir schaffe nix, nix, nix mache mir,<br />
un finde doch Quartier!<br />
Wir haben, s vernommen, un sind gleich gekommen, bim Holger isch ebbis los.<br />
Brauchen nicht zahlen, das bringt keine Qualen, das ist doch ganz Famos.<br />
Denn richtige Männer, das wissen die Kenner, die kommen nach altem Brauch,<br />
aus dem selten schönen Land, das Baden genannt, die ganze Welt weis es bald auch.<br />
Wir sind die Tramps- Tramps- Tramps vom Badnerland,<br />
sind gute Freunde, hen au no Verstand.<br />
Mir schaffe nix, nix, nix mache mir,<br />
un finde doch Quartier!<br />
Wir sind die Tramps- Tramps- Tramps vom Bandnerland,<br />
sind gute Freunde, hen au no Verstand.<br />
Mir schaffe nix, nix, nix mache mir,<br />
un finde doch Quartier!<br />
5
Die Entfettungskur<br />
Riesig große Nachthemden oder Schlafanzüge anziehen, Luftballons aufblasen und darunter<br />
stecken, beim letzten Vers nimmt jeder eine Nadel und sticht in den Ballon<br />
Nach der Melodie: Auf der schwäbschen Eisenbahn.../Refrain: In Mutters Stübelein...<br />
1. Schön war unsere Junggestalt, als wir zwanzig Jahre alt, jugendschlank,<br />
beschwingt und nett und nirgends eine Spur von Fett. Doch dahin ist<br />
unser Glück, unser Bauch ist rund und dick, unser Ziel ist heute nur, wir<br />
brauchen eine Schlankheitskur.<br />
Refrain: An unserem Bäuchelein, da sitzt der Speck, Speck, Speck und der muss weg,<br />
weg, weg von diesem Fleck. Zu diesem Zweck, Zweck, Zweck und weil der<br />
Speck muss weg, braucht die Figur jetzt eine Schlankheitskur.<br />
2. Schon beim ersten Hahnenschrei, da beginnt die Turnerei, dreh den Rumpf und senk die<br />
Knie, ächze, stöhne wie noch nie. Dann zum Lohne winkt oh je, tassenweise Kräutertee.<br />
Hinterher erfolgt darauf, noch ein kleiner Dauerlauf.<br />
Refrain: An unsrem Bäuchelein...<br />
3. Oh, wie schmeckte uns so fein, so ein Schweinebrätelein, fünf, sechs Knödel nebenher<br />
und was Süßes zum Dessert. Diese Zeiten sind vorbei, jetzt gibt’s nur noch<br />
Karottenbrei, Rübenkraut und Kopfsalat, dann kommt auch noch der Spinat.<br />
Refrain: An unserem Bäuchelein...<br />
4. Mittags hat man sich gedacht, ein Schläfchen wär jetzt angebracht, doch jetzt sieht<br />
man es schon ein, Gymnastik wird noch besser sein. Hoch und runter, hin und her, bis<br />
man denkt es geht nicht mehr, vor - und rückwärts, auf und ab, dabei macht man oft<br />
noch schlapp.<br />
Refrain: An unsrem Bäuchelein...<br />
5. Oh, wie liebten wir so sehr, Bier und Wein, ein Glas Likör, doch das alles war einmal,<br />
heute ist’s nicht mehr der Fall. Jetzt gibt es zum Abendbrot, nur noch Alkoholverbot,<br />
nicht das kleinste Gläschen Wein, nur noch Sprudel darf es sein.<br />
Refrain: An unsrem Bäuchelein...<br />
6. Sonst ging man ins Bett oh je, vom Essen tat der Bauch so weh, heute tut man sich<br />
beklagen, wenn vor Hunger brummt der Magen, doch wir bleiben froh und munter, denn<br />
die Pfunde müssen runter, Gramm und Kilo und noch mehr, bis man eine Tanne wär.<br />
Refrain: An unsrem Bäuchelein...<br />
7. Nun ihr Leute, gebt mal acht, wir zeigen Euch, wie man das macht, ohne Sport und<br />
Dauerlauf, ohne runter, ohne rauf, einfach mit der Nadel rein und<br />
der Bauch wird wieder klein, sieht nicht mehr die kleinste Spur, braucht<br />
nicht die Entfettungskur.<br />
Refrain: An unsrem Bäuchelein, da sitzt kein Speck, Speck, Speck, er braucht nicht weg,<br />
weg, weg von diesem Fleck. Zu diesem Zweck, Zweck, Zweck und weil kein<br />
Speck muss weg, braucht die Figur jetzt keine Schlankheitskur.<br />
6
Geburtstagsständchen für einen 60er<br />
Nach der Melodie: „Gold und Silber lieb ich sehr...“<br />
Brezeltüten oder andere Tüten aus der Bäckerei besorgen und am Schluss aufblasen und<br />
auf Kommando zerplatzen lassen, so, dass es richtig knallt!<br />
Gold und Silber lieben sehr<br />
groß und kleine Leute,<br />
doch der Rudi denkt vielmehr<br />
an vergang'ne Zeiten.<br />
War es auch nicht immer leicht,<br />
in den 60 Jahren,<br />
ist das Ziel nun doch erreicht,<br />
Freude zu bewahren.<br />
Ist das Ziel nun doch erreicht,<br />
Freude zu bewahren.<br />
Gold und Silber nicht allein,<br />
kann das Herz beglücken,<br />
denn das Äußre ist nur Schein<br />
und kann schnell entrücken.<br />
Aber jeder junge Tag,<br />
ist des Glückes Zeichen,<br />
Dir Gesundheit geben mag;<br />
Freude ohnegleichen.<br />
Dir Gesundheit geben mag;<br />
Freude ohnegleichen.<br />
Unser Rudi ist nun jetzt<br />
ganze 60 Jährchen.<br />
Alles Gute wünschen wir;<br />
ein Leben wie im Märchen.<br />
Dass vor Freud' der ganze Raum<br />
möge laut erschallen,<br />
klatscht nun in die Hände rein<br />
und lasst laut sie knallen,<br />
klatscht nun in die Hände rein<br />
und lasst laut sie knallen!<br />
Geburtstagslied zum 60igsten<br />
Nach der Melodie: „Weist du wie viel Sternlein stehen...“<br />
Weist du wie viel Kerzen flammen<br />
auf der großen Platte hier?<br />
Weist du wie viel Gäste kamen,<br />
um zu gratulieren dir?<br />
Heut zu deinem Wiegenfeste<br />
wünschen wir das Allerbeste,<br />
Freude, Glück Zufriedenheit,<br />
Freude, Glück, Zufriedenheit.<br />
Weist du wie viel Lichter brennen,<br />
60 sind es an der Zahl.<br />
Eine jede soll bekennen<br />
Freude herrscht hier in dem Saal.<br />
7
Alle jauchzen, jubilieren,<br />
wollen gerne gratulieren,<br />
Angela, sie lebe hoch<br />
Angela, sie lebe hoch!<br />
Lieder - Potpourri<br />
Zu singen jeweils auf nach der angegebenen Melodie<br />
Alle Vögel sind schon da...<br />
Inge feiert Geburtstag heut,<br />
hat die Stube voller Leut.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Horch, was kommt von draußen rein<br />
Inge feiert Geburtstag heut,<br />
hollahi, hollaho,<br />
hat die Stube voller Leut,<br />
hollahi, aho.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Hollahi, hollaho,<br />
gut, dass wir bei Inge sind,<br />
hollahi, aho.<br />
Hänschen klein<br />
Inge feiert Geburtstag heut,<br />
hat die Stube voller Leut,<br />
alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Oh Tannenbaum<br />
Die Inge hat Geburtstag heut<br />
und die Stube voller Leut.<br />
Und alle rufen froh gestimmt:<br />
Wie gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Die Inge hat Geburtstag heut<br />
und die Stube voller Leut.<br />
Uf de Schwäbsche Eisebahne<br />
Inge feiert Geburtstag heute.<br />
Hat die Stube voller Leute.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Trulla, trulla, trullala, trulla, trulla, trullala,<br />
alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Lustig ist das Zigeunerleben<br />
Inge feiert Geburtstag heute,<br />
faria, faria ho.<br />
Hat die Stube voller Leute,<br />
faria, faria ho.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Faria, faria, faria faria, faria, faria, ho.<br />
Fuchs, du hast die Gans gestohlen<br />
Inge feiert Geburtstage heute.<br />
Hat die Stube voller Leute,<br />
hat die Stube voller Leute.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Freude schöner Götterfunke<br />
Inge feiert Geburtstag heute.<br />
Hat die Stube voller Leute.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Wie gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Inge feiert Geburtstag heute,<br />
hat die Stube voller Leute.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Wie gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Großer Gott, wir loben dich<br />
Inge feiert Geburtstag heut.<br />
Hat die Stube voller Leut.<br />
Inge feiert Geburtstag heut.<br />
Hat die Stube voller Leut.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Wie gut, dass wir bei Inge sind.<br />
Alle rufen froh gestimmt:<br />
Wie gut, dass wir bei Inge sind.<br />
8
Herzilein<br />
Nach der Melodie: „Herzilein von den Wildecker Herzbuben – entsprechende Kleidung<br />
anziehen!<br />
1) So ein Ge- burts tag soll - te man fei - ern ha -<br />
2) Vor Tag und Jah-ren, zu un-se -rer Freu - de, zog<br />
3) Oh - ne Be- schwer - den fünf- zig zu wer - den, für<br />
1) ben wir uns ge - dacht und hab – ben heu - te für un- se- re Rut- hi - ld<br />
2) Ruth - hild nach Bühler- tal, fand dort ein Häus -chen, o - ben am Ber ge mit<br />
3) Ruth - hild kein Prob - lem. Da Frau von heu-- te nur selt- ten wi – rd Beu - te<br />
1) ein Lied- chen mit - gebracht. Um zu be - gin – nen s ‚ Liedl zu sin – gen, trin -<br />
2) We – gen steil und so schmal. Was sie ge - fun - den, kann je- der be- kun- den, für<br />
3) al - ler Hor - mo – ne Weh. Jog - gen und wal -ken da- bei no- ch tal – ken, ist<br />
1) ket die Glä – ser aus. Die Ju-bi - la- rin sol- ches er - fahre- re,<br />
2) Wal - ters op – ti - mal. Fängt an zu lo - ben, ist man erst o – ben<br />
3) Ruth – hilds E - li - xier. Täg -li - che Stun - de in net - ter Run – de<br />
1) kei – ner geht nach Haus: Ruthild - lein, du musst nicht<br />
2) geht der Blick ins Tal: Ruthild – lein, ganz oh - ne<br />
3) er - setzt das Klis – tier: Ruthild – lein freu dich am<br />
1) trau – rig sein, die Ta- ge kom - men und sie gehen, die Welt wird wei –<br />
2) Sorg’ und Pein, le - bst du in die- sem Re- vier , doch oh - ne Au -<br />
3) Son - nen – schein, lass uns sin - gen ganz oh - ne Groll ein - mal in Dur ,<br />
1) ter sich dre - hen und wir sagen: Ruthild -lein, du mu - sst dich<br />
2) to kein Plai - sier „ „ du musst ja recht<br />
3) od - er auch in Moll „ „ trin -ke statt Tee<br />
1) heu – te er – freun, denn un – ter Freun – den wie hier ge – fä – llt es<br />
2) glück – lich sein, denn die El - tern le- ben bei dir und sor - gen für<br />
3) den ro - ten Wein, der hält dich so fri - sch und jung und brin- gt den<br />
1) sicher a u c h dir.<br />
2) die Gar - ten - zier.<br />
3) Kreis -lauf in Schwung<br />
9
Die Getränke sind frei<br />
Nach der Melodie: „Die Gedanken sind frei...“<br />
Die Getränke sind frei,<br />
wir wollen einen heben.<br />
Wer immer es sei:<br />
Der Spender soll leben!<br />
Man darf nicht vergessen:<br />
Drei Bier sind ein Essen.<br />
Drum Leber verzeih',<br />
die Getränke sind frei.<br />
Die Getränke sind frei<br />
und gut für die Nieren.<br />
Drum kommet herbei<br />
und lasst Euch kurieren.<br />
Die Ärzte empfehlen<br />
Für durstige Kehlen,<br />
oft Bier als Arznei -<br />
die Getränke sind frei!<br />
Die Getränke sind frei,<br />
drum lassen wir´s laufen.<br />
Das Gelbe vom Ei,<br />
ist kostenlos trinken.<br />
Man trinkt ohne Qualen<br />
und denkt nicht ans Zahlen.<br />
Es bleibet dabei:<br />
Die Getränke sind frei.<br />
Die Getränke sind frei,<br />
das Glas man mir fülle!<br />
Heut` ist es einerlei,<br />
ich sammle Promille.<br />
Heut' spielt's keine Rolle<br />
und bei der Kontrolle<br />
sag ich zur Polizei:<br />
„Die Getränke war’n frei!“<br />
Du bist die Beste<br />
Nach der Melodie: „Wenn wir erklimmen…“<br />
Wenn wir hier singen, Freude dir bringen,<br />
Uschi höre uns zu.<br />
In unseren Herzen brennt eine Sehnsucht,<br />
die lässt uns nimmermehr in Ruh.<br />
Du bist die Beste, wir sind die Gäste,<br />
feiern heut Stunden mit dir, mit dir,<br />
du bist die Beste!<br />
60 errungen, das Fest ist gelungen,<br />
10
ach wie so schön ist die Welt.<br />
Spitze dein Essen, Mühe vergessen,<br />
alles auf´s Beste bestellt.<br />
Du bist die Beste, wir sind die Gäste,<br />
feiern heut Stunden mit dir, mit dir,<br />
du bist die Beste!<br />
Den Schalk im Nacken, lass uns Einpacken,<br />
dann wird von uns keiner krank.<br />
Herzen erglühen, für deine Mühen,<br />
sagen wir herzlichen Dank.<br />
Du bist die Beste, wir sind die Gäste,<br />
feiern heut Stunden mit dir, mit dir,<br />
du bist die Beste!<br />
Im Morgenglühen heimwärts wir ziehen,<br />
Uschi die winket uns zu.<br />
Wir kommen wieder, singen dir Lieder,<br />
du kommst dann nimmermehr zur Ruh<br />
Du bist die Beste, wir sind die Gäste,<br />
feiern heut Stunden mit dir, mit dir,<br />
du bist die Beste!<br />
Geburtstagslied für einen 2 x 25iger<br />
Nach der Melodie: Peter trag du den Schirm, mich friert’s an d’ Fieeß<br />
oder „Lustig ist das Zigeunerleben...“<br />
Peter feiert, ihr lieben Leute, faria, faria, faria ho,<br />
weder Mühe noch Zeit er scheute, faria, faria, faria ho,<br />
ladet uns zu Kost und Wein,<br />
jeder soll Ihm willkommen sein,<br />
faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.<br />
Hier bei unserem Geburtstagskinde, faria, faria, faria ho,<br />
Herz und Sinn manche Freude finde, faria, faria, faria ho.<br />
Alle, alle wünschen wir<br />
Glück und Segen für und für.<br />
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.<br />
Lange soll unser Peter leben, faria, faria, faria ho,<br />
trinken fröhlich den Saft der Reben, faria, faria, faria ho.<br />
Hebt das Glas nun mit frohem Mut,<br />
gern es heute ein jeder tut.<br />
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.<br />
Schön ist es in dieser Runde, faria, faria, faria ho,<br />
brachten zu ja so manche Stunde, faria, faria, faria ho,<br />
wünschen heute dem Jubilar,<br />
nochmals etwa so fünfzig Jahr.<br />
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.<br />
11
Geburtstagsständchen<br />
Nach der Melodie: „Freude schöner Götterfunken...“<br />
Voller Freude steh’n wir heute,<br />
hier und singen euch ein Lied,<br />
weil es heute, liebe Freunde,<br />
schön etwas zu feiern gibt.<br />
Man hat uns heute eingeladen,<br />
darum sind wir alle hier.<br />
Bringen die Geburtstagsgaben,<br />
laben uns an Wein und Bier.<br />
Nun woll’n wir euch gratulieren<br />
und wir wünschen euch viel Glück.<br />
Mög’t ihr nie den Mut verlieren,<br />
seid doch unser bestes Stück.<br />
Noch ein Satz zu guter Ende,<br />
der sei uns gewähret noch,<br />
nehmt das Glas in eure Hände:<br />
Das Geburtstagskind lebet hoch!<br />
Lied zum 75. Geburtstag<br />
Nach der Melodie: „Im Wald und auf der Heide…“<br />
Lasst froh ein Lied uns singen,<br />
ein Lebe hoch nun bringen,<br />
der lieben Gudrun heut,<br />
der lieben Gudrun heut.<br />
Denn ihr soll heut vor allem<br />
ein dreifach Hoch erschallen,<br />
ein fröhliches Hurra,<br />
ein fröhliches Hurra.<br />
Halli, hallo, halli, hallo,<br />
ein fröhliches Hurra.<br />
Auf leert die Gläser heute<br />
und trinkt und scherzet heiter,<br />
es freu‘ sich alles heut,<br />
es freu‘ sich alles heut.<br />
Die wir zu froher Stunde,<br />
hier sitzen in der Runde,<br />
wir singen voller Freud,<br />
ein fröhliches Hurra,<br />
ein fröhliches Hurra.<br />
Halli, hallo, halli, hallo,<br />
ein fröhliches Hurra.<br />
Vor 75 Jahren,<br />
kamst auf die Welt gefahren,<br />
hurra, hurra, hurra,<br />
die Gudrun, die ist da!<br />
Nun freu‘ dich deines Lebens,<br />
12
wir wünschen Glück und Segen,<br />
für die nächsten 20 Jahr,<br />
für die nächsten 20 Jahr.<br />
Halli, hallo, halli, hallo,<br />
ein fröhliches Hurra,<br />
halli, hallo, halli, hallo,<br />
für die nächsten 20 Jahr.<br />
Prost und hoch soll sie leben!<br />
Bewegungslied bei einer Geburtstagsfeier<br />
Das Essen war herrlich, das Essen war gut<br />
und jetzt denkt ihr alle: Ein Schläfchen tät gut!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Doch nur nicht so müde, gefeiert wird heut,<br />
denn wir sind doch alle recht lustige Leut!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Drum singen wir kräftig und haken uns ein<br />
und mit unserer Lilo schunkeln wir fein!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Der Kopf ist noch starr, das bleibt nicht mehr so,<br />
nick zu deinem Nachbarn, links und rechts mit hallo!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Dem Nachbarn gegenüber reich jetzt noch die Hand<br />
und schunkle mit, dass da wackelt die Wand!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Jetzt ist noch der Arm dran, er braucht einen Trost,<br />
wir heben das Glas hoch und rufen laut: Prost!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
Wir feiern heut’ richtig und haben’s gern bunt,<br />
die Lilo ist 60 und das ist der Grund!<br />
Holla di hi, holla di ho...<br />
13<br />
Noch ein Lied zum 50. Geburtstag<br />
50 ist ‚ne schöne Zahl, juppheidi, juppheida,<br />
rund und richtig ideal, juppheidi – heida.<br />
Peter ist heut 50 Jahr,<br />
jetzt ist Halbzeit, das ist klar.<br />
Refrain: Juppheidi, juppheida, es lebe unser Jubilar,<br />
juppheidi, juppheida, juppheidi – heida.<br />
50 Blumen musst du gießen, juppheidi, juppheida,<br />
alle Freunde lassen grüßen, juppheidi – heida.<br />
50 Rettig musst du gießen,<br />
dass sie schön und kräftig sprießen.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
50 Taschentücher hier, juppheidi, juppheida,
lindern jeden Schnupfen dir, juppheidi – heida.<br />
50 Hölzer, gar nicht teuer,<br />
reichen für ein Höllenfeuer.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
4 mal 50 Blatt Papier, juppheidi, juppheida,<br />
hilft in größten Nöten dir, juppheidi – heida.<br />
Süßstoff, dreimal 50 Stück,<br />
bringen dir die Figur zurück.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
Redet Brunni dir zu viel, juppheidi, juppheida,<br />
mit 50 Pflastern kriegst sie still, juppheidi – heida.<br />
Wenn das Gedächtnis Lücken hat,<br />
nimm vom Notizbuch 50 Blatt.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
50 mal November-Tee, juppheidi, juppheida,<br />
tut die Bandscheib’ nicht mehr weh, juppheidi – heida.<br />
50 mal Kamillentee,<br />
tut das Bäuchlein auch nicht weh.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
Dass dein Licht noch lange glüht, juppheidi, juppheida,<br />
singen wir noch mal das Lied, juppheidi – heida.<br />
Peter ist heut 50 Jahr,<br />
jetzt ist Halbzeit, das ist klar.<br />
Refrain: Juppheidi...<br />
Lied zum 60. Geburtstag<br />
Nach der Melodie: „Auf der Schwäbschen Eisenbahne...“<br />
Ach was sind schon 60 Jahr.<br />
Schaut euch an dies Exemplar,<br />
beste deutsche Wertarbeit,<br />
gerade wie zur Friedenszeit.<br />
Trulla, trulla, trulla la,<br />
trulla, trulla, trulla la,<br />
beste deutsche Wertarbeit,<br />
gerade wie zur Friedenszeit.<br />
Ach was sind schon 60 Jahre,<br />
graue oder dünne Haare,<br />
doch was juckt uns die Frisur,<br />
wichtig ist das Köpfchen nur.<br />
Trulla, trulla...<br />
Ach was sind schon 60 Jahr,<br />
fragt doch mal die Freundesschar.<br />
60 bringt noch gar nichts ein,<br />
echt antik muss älter sein.<br />
Trulla, trulla...<br />
Ach was sind schon 60 Jahre,<br />
manche Biere, manche Klare,<br />
wurden da schon weggeputzt,<br />
wenn es der Gesundheit nutzt.<br />
Trulla, trulla...<br />
14
Geburtstagslied zum 70igsten<br />
Nach der Melodie: „Wo die Nordseewellen...“<br />
Günter wird heut’ 70 und das feiern wir!<br />
Lasst die Gläser klingen und so singen wir.<br />
Lasst die Gläser klingen, dass es nur so schallt,<br />
denn nicht jeder wird heut’ 70 Jahre alt.<br />
Refrain: Lasst die Gläser klingen, dass es nur so schallt,<br />
denn nicht jeder wird heut’ 70 Jahre alt.<br />
Günter, du hast schon so manchen Sturm erlebt,<br />
doch heut’ woll’n wir feiern, dass die Erde bebt.<br />
Heute woll’n wir trinken auf das, was einstens war.<br />
Gesundheit, Glück soll bringen, dir das nächste Jahr.<br />
Refrain: Lasst die Gläser klingen...<br />
Jetzt bist du nun 70 und drum sagen wir:<br />
Vivat, vivat, Günter, wir sind alle hier.<br />
Trinken auf dich, Günter und die 70 Jahr.<br />
Hundert sollst du werden, das wär wunderbar!<br />
Refrain: Lasst die Gläser klingen...<br />
Günter, du bist heute unser bester Schatz.<br />
Gibst uns leck’res Bier und auch ‘nen kalten Schnaps.<br />
Wein und auch Likörchen trinken heute wir,<br />
Günter, du sollst leben und wir danken dir!<br />
Refrain: Lasst die Gläser klingen...<br />
Hemdenlied für eine Hochzeitsfeier<br />
Auf einem DIN A 4 – Blatt einen Hemdumriss zeichnen und<br />
ausschneiden und verteilen<br />
Nach der Melodie: „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt…“<br />
Nehmt dies Hemdchen in die Hände,<br />
stellt euch nicht so schüchtern an,<br />
jeder von euch greift am Ende<br />
sich tagtäglich einmal dran.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Guckt erst oben an die Spitzen,<br />
nachher seh’n wir unten hin,<br />
lasst die Brille ruhig sitzen,<br />
steht kein schlechtes Wörtchen drin.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
In den ersten Lebenstagen,<br />
ob man Mann ist oder Weib,<br />
zieht man ohne langes Fragen<br />
gleich ein Hemdchen auf den Leib.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
15
In den vielen langen Jahren<br />
wurd’ es uns zur zweiten Haut,<br />
raus möcht manchmal mancher fahren,<br />
zumal Bräutigam und Braut.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Moni ließ sich Hemdchen machen,<br />
heut’ hat sie das Schönste an,<br />
denn sie weis, besond’re Sachen<br />
braucht man für den Ehemann!<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Aber ist das Fest verklungen,<br />
geht das Nähen wieder los,<br />
Moni denkt in stillen Stunden:<br />
Erstlingshemdchen sind nicht groß.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Markus denkt, s’ist auch mein Wille,<br />
hätten wir nur lieber Schatz,<br />
erst zu der papiernen Hülle,<br />
einen süßen Hemdenmatz.<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Weist du, hier noch lange singen,<br />
hat für uns doch keinen Zweck,<br />
Schatzi, lass uns bald verschwinden,<br />
Moni komm, leg’s Hemdchen weg!<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Ja, es macht in jedem Falle,<br />
so ein Hemdchen vielen Spaß,<br />
Eheleute wissen’s alle,<br />
auch das Hochzeitspaar weis das!<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Jetzt woll’n wir die Gläser heben<br />
und zum Schluss soll’s Hemdchen leben;<br />
alle Hemdchen dreimal hoch,<br />
hoch, hoch, hoch ! hoch, hoch, hoch!<br />
Hollahi, hollaho...<br />
Wenn liebe Leute Hochzeit halten<br />
Nach der Melodie: „Vogelhochzeit…“<br />
Wenn liebe Leute Hochzeit halten, muss man gratulieren, fidiralala, fidiralala,<br />
fidiralala, fidiralalalala!<br />
Da gratuliert der Kirchturmhahn und fängt sich gleich zu drehen an.<br />
Fidiralala…<br />
Es gratuliert ganz ungewohnt, euch beiden auch der Mann im Mond,<br />
fidiralala…<br />
Die sieben Zwerge hinterm Berg, die wünschen euch den achten Zwerg,<br />
fidiralala…<br />
16
Frau Holle auf der Wolkenbank, ruft endlich Hochzeit, Gott sei Dank.<br />
Fidiralala…<br />
Schneewittchen wird nun wieder wach und fragt, was soll der ganze Krach?<br />
Fidiralala…<br />
Ist dann die Vogelhochzeit aus, nehmt unsre Wünsche mit nach Haus.<br />
Fidiralala…<br />
Ständchen zur Rubin-Hochzeit<br />
Nach der Melodie: „Auf der schwäbschen Eisenbahnen...“<br />
Anlass ist, dass wir hier sitzen,<br />
essen, trinken und auch schwitzen:<br />
volle vierzig Ehejahr,<br />
ein dreifach hoch dem Jubelpaar.<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
(dies immer wiederholen!)<br />
volle vierzig Ehejahr,<br />
ein dreifach hoch dem Jubelpaar!<br />
In der Bibel steht geschrieben,<br />
ohne Weib, das ist von Übel.<br />
Holger denkt, ich bin nicht dumm,<br />
schau mich mal in Baden um.<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
Holger denkt, ich bin nicht dumm,<br />
schau mich mal in Baden um.<br />
Sigrid hat er so gesichtet<br />
und dann nicht auf sie verzichtet;<br />
gern er sie zum Weib’ genommen<br />
und genießt die Ehewonnen!<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
gern er sie zum Weib’ genommen<br />
und genießt die Ehewonnen!<br />
Älter ist man und erfahren,<br />
Holger zeigt’s an seinen Haaren.<br />
Weniger ist oftmals mehr,<br />
aber dieses stört nicht sehr.<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
weniger ist oftmals mehr,<br />
aber dieses stört nicht sehr.<br />
Uns’re Sigrid ist kein Drachen,<br />
bei ihr gibt’s au’ viel guete Sachen.<br />
Jedem sie gern’ helfen tut;<br />
man kennt sie meistens frohgemut!<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
Jedem sie gern’ helfen tut;<br />
man kennt sie meistens frohgemut!<br />
Sie und er, sie sind sich einig,<br />
war der Weg auch manchmal steinig,<br />
bis hierher, das wär’ geschafft,<br />
was anderen noch Probleme macht.<br />
17
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
bis hierher, das wär’ geschafft,<br />
was anderen noch Probleme macht.<br />
Was die Zeit so will auch bringen,<br />
gemeinsam wollen sie’s bezwingen.<br />
Zwickts und zwackts auch hie und da,<br />
sie sind nun ja ein Rubinpaar!<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
zwickts und zwackts auch hie und da,<br />
sie sind nun ja ein Rubinpaar!<br />
Ließen wir dies Loblied steigen;<br />
freuen sollten sich die beiden.<br />
Wünschen ihnen, das ist klar,<br />
noch sehr viel Ehejahr!<br />
Trulla, trulla, trulla - la,<br />
wünschen ihnen, das ist klar,<br />
noch sehr viel Ehejahr!<br />
Goldhochzeit<br />
Nach der Melodie: „Mein Vater war ein Wandersmann…“<br />
Zur Goldhochzeit, da wünschen wir<br />
von ganzem Herzen Glück,<br />
und hoffen, dass ihr voller Freud<br />
noch oft denkt daran zurück.<br />
Fallerie-Fallera . . . .<br />
Das Leben hat bisher gebracht<br />
euch viele schöne Stund,<br />
recht gerne habt ihr mitgelacht<br />
in einer frohen Rund.<br />
Fallerie-Fallera . . . .<br />
So kann es ruhig weitergeh'n<br />
noch eine lange Zeit,<br />
dann wird man euch stets heiter seh'n,<br />
und dies uns all erfreut.<br />
Fallerie-Fallera . . . .<br />
Bleibt stets gesund, hab't frohen Mut<br />
ganz gleich was kommen mag,<br />
es wird ja alles wieder gut<br />
nach einem schlechten Tag.<br />
Fallerie-Fallera…<br />
Es mög' viel Glück und Sonnenschein<br />
noch manches lange Jahr<br />
auf allen Wegen mit euch sein,<br />
so wie es immer wahr.<br />
Fallerie, Fallera…<br />
18
Der Kaffee - Song<br />
Nach der Melodie: „Das Wandern ist des Müllers Lust...“<br />
Der Kaffee ist des Menschen Lust,<br />
er ist bestimmt ein Hochgenuss - der Kaffee.<br />
Er schmeckt in jeglicher Gestalt,<br />
ob man ihn heiß trinkt oder kalt,<br />
ob man ihn heiß trinkt oder kalt, den Kaffee.<br />
Die Damenwelt in jeder Form,<br />
trinkt große Mengen ganz enorm - vom Kaffee.<br />
Er fördert stets das schwache Herz<br />
und lindert manchen Seelenschmerz<br />
und lindert manchen Seelenschmerz - der Kaffee.<br />
Die Herren all’, so alt sie sind,<br />
freuen sich doch wie ein Kind - auf Kaffee.<br />
Ob Doktor, Pfarrer, Musikus,<br />
für alle Leut’ ein Hochgenuss<br />
für alle Leut’ ein Hochgenuss - der Kaffee.<br />
Auch wem ein schwaches Herz beschert,<br />
dem ist der Kaffee nicht verwehrt - der Kaffee.<br />
Der trinkt dann halt an jedem Tag,<br />
ein Tässchen voll mit Kaffee - Hag,<br />
der trinkt dann halt an jedem Tag,<br />
den Kaffee - Hag.<br />
Vor 50 Jahren, keine Frag’<br />
gab’s Kaffee nur am Feiertag - den Kaffee.<br />
Zichorie, Malz, ein jeder Schluck,<br />
das war ein rechter Muckefuck,<br />
das war ein rechter Muckefuck - der Kaffee.<br />
Auch heut’ erfüllt der Kaffeeduft,<br />
im Saale wieder uns’re Luft - der Kaffee.<br />
Dazu ein schönes Kuchenstück,<br />
dann fehlt uns weiter nichts am Glück,<br />
dann fehlt uns weiter nicht am Glück - der Kaffee.<br />
Zündet eure Kerzen an<br />
Geeignet für eine Hochzeitsfeier, nach der Melodie: „Lilli Marlen…“<br />
Rita und auch Bernd, die könnt ihr strahlen seh’n,<br />
weil ‘ne grüne Hochzeit sie voll Glück begeh’n.<br />
Sie luden heut’ zur Feier ein, es freut uns alle Gast zu sein.<br />
Und mit viel Dankbarkeit, sind wir zum Fest geeilt.<br />
Viele lange Jahre treu zusammen steh’n,<br />
das sollt ihr ab heute und lasst’s uns immer seh’n.<br />
Drum ist es heut’ ein Freudentag, den keiner je vergessen mag.<br />
Wir wünschen euch vom Glück, das allergrößte Stück.<br />
Alle gratulieren hier in diesem Saal,<br />
wünschen euch von Herzen das Beste noch einmal.<br />
19
Wenn ihr euch weiter gut vertragt, die kleinen Sorgen schnell verjagt.<br />
Dann bleibt das Glück euch treu; wird immer wieder neu.<br />
Zündet an die Kerzen, lasst sie leuchten klar<br />
und bringt sie hinauf zu dem stolzen Hochzeitspaar.<br />
Dass es im hellen Lichterglanz, sich freuen kann im Flammenkranz.<br />
Hell wie der Kerzenschein, soll auch die Zukunft sein.<br />
Die vierte Strophe wird wiederholt, bis die letzte Kerze abgeliefert ist!<br />
Das Lätzchenlied<br />
Mit einem DIN-A 4 – Blatt ein Lätzchen basteln und mit einer Schlaufe zum Umhängen versehen<br />
und den Teilnehmern aushändigen<br />
Nach der Melodie: „Das Wandern ist des Müller Lust...“<br />
Jetzt gibt’s ein Festtagsmahl mit Schmalz,<br />
drum bindet Euch den Latz um’n Hals, das Lä - ätzchen.<br />
Um uns wär es gar schlecht bestellt,<br />
gäb’ es auf dieser schönen Welt<br />
zum Essen gar kein Lätzchen mehr, kein Lä - ätzchen.<br />
Denn schon als kleiner Windelmatz,<br />
band man uns um den Sabberlatz, das Lä - ätzchen.<br />
Die Herren bekleckern gern den Bauch,<br />
drum folget heut’ dem alten Brauch<br />
und bindet um das Lä - ätzchen.<br />
Die Damen sind woanders dick,<br />
da fällt oft drauf ein Missgeschick, ein Missgeschick.<br />
Drum soll die Bluse bleiben rein,<br />
ein Latz muss drauf gebunden sein,<br />
ein Latz muss drauf gebunden sein, ein Lä - ätzchen.<br />
Und gebt Ihr Eurem lieben Schatz,<br />
nach jeder Mahlzeit einen Schmatz, ein Schmä - ätzchen.<br />
So wischt den Mund erst mit dem Latz,<br />
denn sauber schmecken muss ein Schmatz,<br />
denn sauber schmecken muss ein Schmatz, ein Schmä - ätzchen.<br />
Und die Moral von der Geschicht,<br />
vergesse nie dein Lätzchen nicht, dein Lä - ätzchen.<br />
Und hast du’s einmal nicht zur Hand,<br />
dann nimm ganz einfach deine Hand;<br />
doch besser ist ein Lä - ätzchen.<br />
Lied vom Älter werden<br />
Nach der Melodie: „Auf der schwäbschen Eisebahne…“<br />
Wenn die Bäum' verlier'n die Blätter,<br />
wenn du in die Ehebetter,<br />
legst 'ne Wärmflasch' weil du frierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala …<br />
20
legst’ne Wärmflasch, weil du frierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn dein Herz wild klopft beim Laufen,<br />
wenn du treppauf dann schwer musst schnaufen<br />
und auf junge Beine stierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala …<br />
und auf junge Beine stierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn es öfter zwickt im Rücken,<br />
wenn du willst dich nicht mehr bücken<br />
und die Hos' voll Tröpfchen schmierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala ...<br />
und die Hos' voll Tröpfchen schmierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn du langsam kriegst ne Platte,<br />
wenn du redest mit dei'm Schatte,<br />
mit 'nem Täschchen losmarschierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala ...<br />
mit 'nem Täschchen losmarschierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn du brauchst 'ne Lesebrille<br />
und dein Brot tunkst in Kamille,<br />
wenn du nichts vom Frühling spürst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala ...<br />
wenn du nichts vom Frühling spürst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn du schlabberst auf den Nabel,<br />
zitternd führst zum Mund die Gabel<br />
und dabei ‚s Gebiss verlierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala …<br />
und dabei 's Gebiss verlierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn du kein Bier mehr kannst vertragen,<br />
weil's dir schlägt gleich auf den Magen<br />
und du müde rumspazierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala ...<br />
und du müde rumspazierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Wenn du morgens lange pennst,<br />
alte Freunde nicht mehr kennst<br />
und beim Singen dirigierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
Trulla, trulla, trullala ...<br />
und beim Singen dirigierst,<br />
merkst du, dass du älter wirst.<br />
21
Wenn du mit 60 noch auf Draht bist,<br />
Sellerie und Kopfsalat isst,<br />
wenn du steckst noch voll Humor,<br />
macht kein Junger dir was vor.<br />
Trulla, trulla, trullala<br />
wenn du steckst noch voll Humor,<br />
macht kein Junger dir was vor.<br />
Männer und Frauen - ein Zwiegesang<br />
Nach der Melodie: „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach…“<br />
Herren: Was ist wohl das Schönste auf unserer Welt? Die Frau!<br />
Wer ärgert uns nie und fragt nie nach dem Geld? die Frau!<br />
Wer kocht uns das Essen und setzt es uns vor, und haut mit dem Wirtschaftsgeld uns übers<br />
Ohr? Die Frau, die Frau...<br />
Frauen: Wer ärgert die Frau in der Ehe so sehr? Der Mann!<br />
Wer gibt uns das Geld immer brummend nur her? der Mann!<br />
Wer zankt, wenn das Essen nicht völlig gelingt und wenn man mal plaudernd ein Stündchen<br />
verbringt? Der Mann, der Mann...<br />
Herren: Wer braucht alle Moden ein anderes Kleid? Die Frau!<br />
Und wenn wir nicht pünktlich zu zahlen bereit, dann gibt's eine Szene mit Ach und mit Weh,<br />
dann fließen die Tränen und füllen nen See, die Frau, die Frau....<br />
Frauen: Wer geht aber spät abends immer noch aus? Der Mann<br />
und kommt angeheitert erst wieder nach Haus? der Mann!<br />
Wer liebt über alles ne Skatpartie und kümmert sich dann um die Ehefrau nie? der Mann, der<br />
Mann...<br />
Herren: Wer leitet uns scheinbar mit zärtlicher Hand? Die Frau<br />
und hat uns doch immer am Gängelband? die Frau!<br />
Wer plagt uns mit Eifersucht allezeit, beginnt drum nach jeder Gesellschaft gleich Streit? Die<br />
Frau, die Frau...<br />
Herren: So sind viele Frauen, das ist gewiss wahr, ach ja<br />
Frauen: Doch wir sind viel besser, das ist doch ganz klar! oh ja<br />
Beide: Wir sind stets verträglich und stoßen jetzt an, es leben die Frauen, es lebe der Mann!<br />
Stoßt an, stoßt an...<br />
Hochzeits-Ständchen<br />
Mit beiden Händen gemäß dem Liedtext die jeweilige Stelle anzeigen, also<br />
oben, unten u.s.w.<br />
Nach der Melodie: „Nun ade du mein lieb’ Heimatland...“<br />
Moni und Markus feiern Hochzeit heut’,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall.<br />
Ja, das wissen bald schon alle Leut’<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
...und alle Leute bleiben steh’n,<br />
22
herrje, was ist dies Braupaar schön,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall.<br />
Die beiden hat’s schon lang gefreut,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall.<br />
Wir wünschen eine gute Zeit,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
...und alle Leute bleiben steh’n,<br />
herrje, was ist dies Brautpaar schön,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall.<br />
Die Freunde sind jetzt alle hier,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
und sie wollen gratulieren hier,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
...und alle Leute bleiben steh’n,<br />
herrje, was ist dies Brautpaar schön,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
Nun stoßen wir ganz kräftig an,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall.<br />
Viel Segen Dir und Deinem Mann,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
...und alle Leute bleiben steh’n,<br />
herrje, was ist dies Brautpaar schön,<br />
oben, unten, vorne, hinten, überall<br />
Meine Omi<br />
Meine Omi, das ist sonnenklar,<br />
kennt mich schon, seit ich ein Baby war.<br />
Meine Omi ist mir niemals fremd,<br />
ob im Sonntagskleid oder im Hemd.<br />
Wenn ihr so eine Omi habt,<br />
so nehmt Sie in den Arm<br />
und haltet Sie euch warm,<br />
denn schnell wird sie euch weggeschnappt,<br />
wer wäre wohl so dreist?<br />
Der Mann, der Opi heißt! (Refrain)<br />
Meine Omi ist ein Super Typ<br />
und ich hab’ Sie auch ganz feste lieb.<br />
Meine Omi spielt ganz toll mit mir,<br />
darum geh’ ich auch so gern zu ihr!<br />
Wenn ihr so eine Omi habt...<br />
(Refrain)<br />
Wir sind wirklich ein klasse Team,<br />
d’rum ich gern bei meiner Omi bin.<br />
Ja, selbst einkaufen mit ihr macht richtig Spaß,<br />
denn ich krieg so gut wie immer was!<br />
Wenn Ihr so eine Omi habt... (Refrain)<br />
Meine Omi geht abends gerne aus,<br />
Musik hören, in so ein feines Haus.<br />
23
Doch wenn ich erstmal größer bin,<br />
dann begleit’ ich sie dort auch mal hin!<br />
Wenn Ihr so eine Omi habt...<br />
(Refrain)<br />
Meine Omi feiert Geburtstag heut,<br />
ein schönes Fest, mit vielen, vielen Leut,<br />
irgendwie so ‘ne große, tolle Zahl,<br />
irgendwann versteh’ ich das sicher einmal.<br />
Wenn Ihr so eine Omi habt...<br />
(Refrain)<br />
Lieder-Potpourri zu einem 60igsten Geburtstag<br />
Requsite: eine Lostrommel. In der Lostrommel sind eingewickelte Lose, alle mit einem Ziel, der<br />
zuvor ausgewählten und gebuchten Reise<br />
Dein 60. Geburtstag gibt uns wieder Anlass einmal richtig zu feiern. Das tun wir heute auch.<br />
60 Jahre sind Grund genug dir etwas Besonderes zu schenken. Deshalb haben wir uns<br />
zusammen gefunden und über ein gemeinsames Geschenk nachgedacht. Wie ihr alle wisst,<br />
geht es bei solchen Treffen laut her und jeder will seine Meinung kundtun und auch<br />
durchsetzen. So auch dieses Mal. Wir konnten uns nicht auf ein gemeinsames Geschenk<br />
einigen. Aus diesem Grund beschlossen wir, dass du selbst aus dem reichhaltigen Angebot<br />
der Geschenkideen einen aussuchst. Damit jeder Vorschlag von uns Berücksichtigung<br />
finden kann, musst du am Schluss unseres Vortrages mit etwas Glück dein persönliches<br />
Geschenk auslosen. Dazu haben wir eigens diese Lostrommel organisiert. Euch allen<br />
wünschen wir nun viel Spaß.<br />
Reise nach Paris<br />
Musik: Pigalle… (alle singen mit!)<br />
Ein Amerikaner in Paris ist ein aller Hut.<br />
Der Friedrich (Name anpassen) in Paris, das finden wir gut.<br />
Das Schloss von Versailles und die Brücken der Seine<br />
und natürlich auch von den Mädels die Beene.<br />
Die gibt es am Abend im Pigalle<br />
bestens bekannt als Mausefalle.<br />
Die ist mitten in Paris<br />
du wirst dich fühlen wie im Paradies.<br />
Friedrich in Paris, ob es noch irgendwo schöner ist?<br />
Wandern<br />
Musik: Heide…<br />
Warum soll’s denn wieder die große, weite Welt sein?<br />
Ein langes Wochenende im Allgäu, das wäre doch fein.<br />
Ausgerüstet mit Stock und Hut,<br />
da tun die Berge richtig gut.<br />
Nach Strapazen, Müh und Pein<br />
Laden wir dich dann zum Hüttenabend ein.<br />
Wir versprechen, du schläfst danach fest,<br />
morgens springst du dann aus dem Nest.<br />
Und freust dich auf die nächste Tour,<br />
denn abends gibt’s wieder ‚ne Hüttenkur.<br />
Wandern im Allgäu ist nicht schlecht,<br />
vielleicht ist aber auch das Nächste recht!<br />
24
Fitnessstudio Musik: What is in love…<br />
Fitness ist sein Jahren in.<br />
Ein jeder rennt ins Studio hin.<br />
Mit deiner Frau Friedhilde gehst du ja oft spazieren,<br />
doch kann man dabei nicht trainieren.<br />
Deshalb haben wir uns gedacht,<br />
ein Besuch im Fitnessstudio wäre angebracht.<br />
Ballonfahrt<br />
Musik: 99 Luftballons…<br />
Steigst du in einen Heißluftballon ein,<br />
wirst du einmal der Größte sein.<br />
Einmal über Baden-Baden (Ort, variabel) schweben.<br />
Was kann es schöneres im Leben geben!<br />
Schaust du aus der Gondel raus,<br />
sehen wir alle ganz mickrig aus.<br />
Wir hören deine Frau schreien,<br />
hoffentlich kommt mein Dieter wieder heil heim.<br />
Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Wir können doch erst Mal weiter sehen.<br />
Therme<br />
Musik: Pack die Badehose ein…<br />
Warum in die Ferne schweifen,<br />
sieh das Gute liegt so nah.<br />
Nur wer kann wahres Glück begreifen,<br />
der einmal in der Therme war.<br />
Dort gehst du schwimmen, das hält fit,<br />
macht außerdem Appetit.<br />
Deshalb denken wir nach de Planschen<br />
gehst du hinterher zum Brunchen.<br />
So gestärkt an Körper und Geist,<br />
du dann glücklich nach Hause reist.<br />
Trotz schöner Sportlerwade, geht es weiter ohne Gnade.<br />
Reise nach Schottland<br />
Mit diesem Los wir uns erhoffen,<br />
bleibt bei dir kein Wunsch mehr offen.<br />
Das Land mit vielen Möglichkeiten<br />
zeigt sich von den schönsten Seiten.<br />
Der Dudelsack ist dort bekannt.<br />
Im Schottenrock zeigt sich der Mann.<br />
Beim Reisedienst reserviert haben wir,<br />
nun liegt es eigentlich nur noch an dir.<br />
Bis jetzt hatten wir noch keine Nieten, wir hoffen, wir haben dir einiges zu bieten.<br />
Flugreise<br />
Dieter will gerne über den Wolken schweben,<br />
doch sein Weib möchte noch etwas länger leben.<br />
Liebe Friedhilde, hab nur keine Bange,<br />
runtergekommen sind sie noch alle.<br />
Beim Reisetraum in Frankfurt wollten wir buchen,<br />
doch fiel es uns schwer etwas auszusuchen.<br />
25
Die Auswahl machte uns ganz besoffen,<br />
drum ließen wir das Ziel in dem Gutschein offen.<br />
So, lieber Friedrich, nun hast du die Wahl,<br />
die Angebote erzeugen hoffentlich eine freudige Qual.<br />
Aus der Trommel zieh einen Gutschein heraus. Auf den Inhalt gespannt ist das ganze Haus.<br />
Welchen Preis wirst du gewinnen? Wir hoffen, er wird dir Freude bringen.<br />
Melodien - Potpourri für eine 50iger Geburtstagsfeier<br />
Nach der Melodie: „Wo die Nordseewellen…“<br />
1. Peter du bist heute unser bester Schatz, gibst uns Bier, dazu<br />
noch einen kühlen Schnaps. Wein und auch Likörchen trinken<br />
heute wir, Peter du sollst leben, ja wir danken dir: Wein und auch<br />
Likörchen trinken heute wir, Peter du sollst leben, ja wir danken dir!<br />
2. 50 Jahre sind bei uns doch kein Malheur, viva, viva Peter, es ist<br />
gar nicht schwer, trinken wir auf dich Peter und die 50 Jahr.<br />
Hundert sollst du werden, das wär’ wunderbar. Trinken wir auf<br />
dich, Peter und die 50 Jahr, hundert sollst du werden, das wär’ wunderbar!<br />
Nach der Melodie: „Lustig ist das Zigeunerleben…“<br />
Kommt und lasset uns fröhlich singen, faria, faria, ho,<br />
hebt die Gläser und lasst sie klingen, faria, faria, ho,<br />
Füllt sie auf mit süßem Wein, wollen lustige Gäste sein,<br />
faria, faria, ho, faria, faria, ho!<br />
Nach der Melodie: „Es war einmal ein teuer Husar…“<br />
1. Bald isch vorbei des schene Fescht<br />
und jeder goht heim, halt in sei Nescht,<br />
und jeder denkt do dran, wie schen’s doch war,<br />
mer kumme widder, son in 10 Joohr:<br />
un denkt do dran, wie schen’s doch war,<br />
mer kumme widder, so in 10 Joohr!<br />
2. S’sch morgens frieh, un’s Licht isch glescht,<br />
me mungle no, jo sell war’s bescht.<br />
De Schlof guckt us de Zimmereck,<br />
kumm leg di nei und schlupf und’r Deck:<br />
De Schlof guckt us de Zimmereck,<br />
kumm leg di nei un schlupf und’r Deck!<br />
Nach der Melodie: „In einem Polenstädtchen…“<br />
1. Aus Offenburg kommt die Kunde und ist in aller Munde, der Peter (Name variabel) ist,<br />
der Peter ist nun 50 Jahr und allen wird es heute klar, so alt wird ja kein Schwein, oh<br />
nein, oh nein!<br />
2. Doch Schwein soll Peter haben, viel Glück wir dazu sagen: „Das wünschen wir!“ Und<br />
sitzen nun zu dieser Stund’, allhier in schöner froher Rund’ und denken eins, zwei,<br />
drei ist es vorbei!“<br />
26
Nach der Melodie: „Kein schöner Land in dieser Zeit…“<br />
1. Drum haben wir bei uns gedacht, dass dieses Lied dir Freude macht, denn was<br />
hienieden, wird nicht geschieden, es bleibt besteh’n: denn was hienieden, wird nicht<br />
geschieden, es bleibt besteh’n!<br />
2. Seit ein paar Jahren Großpapa, da ist der Peter wunderbar. Wie Enkel wollte, sich<br />
Opa<br />
Trollte, so steht er da: Wie Enkel wollte, sich Opa trollte, so steht er da!<br />
Nach der Melodie: „Sabin’chen war ein Frauenzimmer…“<br />
1. Für Uschi (Name variabel) ist er unbestritten, der Mann nach ihrer Wahl. Als Vater lieb<br />
und wohlgelitten, wird manchmal auch zur Qual. Schwiegersohn und Tochter, sich<br />
selten darin irrt, dass in dem Manne, Vater, Opa, der Mensch zum Kinde wird:<br />
Schwiegervater und Tochter, sich selten darin irrt, dass in dem Manne, Vater, Opa,<br />
der Mensch zum Kinde wird.<br />
2. Geburtstag ist ‚ne feine Sache, das weiß ein jedes Kind und manche schwören bittre<br />
Rache, die nicht geladen sind. Da muss der Peter bluten, in Taler Veschper, Bier,<br />
doch das kann unsereins nicht kratzen, denn wir, wir sind ja hier: Da muss der Peter<br />
bluten, in Taler Veschper, Bier, doch das kann unsereins nicht kratzen, denn wir sind,<br />
wir sind ja hier!<br />
Lied, was sind schon 60 Jahre<br />
Nach der Melodie: „Wenn alle Brünnlein fließen…“<br />
Was sind schon 60 Jahre auf dieser schönen Welt,<br />
wenn man im Herzen jung ist und den Humor behält.<br />
Was sind schon 60 Jahre, Ja-Ja- Jahre auf dieser schönen Welt!<br />
Drum sagen wir uns immer, ganz gleich was auch geschieht,<br />
wir pfeifen auf die Jährchen und singen unser Lied.<br />
Refrain: wie oben<br />
Die Jahre gehen schnell ins Land, rasch warn die 60 voll.<br />
Doch haben sie dir Spaß gemacht, dann singe ohne Groll:<br />
Refrain: wie oben<br />
Man kann mit 60 Jahren durchaus noch lustig sein.<br />
Wir sind hierher gefahren und trinken mit dir Wein.<br />
Refrain: wie oben<br />
Selbst wenn es zwickt und zwackt einmal, im Nacken, Arm und Bein,<br />
das gab’s schon früher, ganz egal, man kriegt und halt nicht klein.<br />
Refrain: Wie oben<br />
Doch heute gibt es hier im Saal ein fröhlich Stelldichein.<br />
Es tönt dabei, das ist doch klar, das Liedchen im Verein:<br />
Refrain: Wie oben<br />
Otto Reutter<br />
Nach der Melodie: „Und in fünfzig Jahren ist alles vorbei…“<br />
Denk stets, wenn etwas dir nicht gefällt:<br />
„Es währt nichts ewig auf dieser Welt“.<br />
27
Der kleinste Ärger, die größte Qual<br />
Sind nicht von Dauer, sie enden mal.<br />
Drum sei dein Trost, was immer es sei:<br />
„In fünfzig Jahren ist alles vorbei“<br />
Und ist alles teuer, dann murre nicht<br />
und holt man die Steuer, dann knurre nicht.<br />
Und nimmt man dir alles, dann klage nicht.<br />
Und kriegst du den Dalles, verzage nicht,<br />
nur der, der nichts hat, ist glücklich und frei<br />
und in fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Und geht zu ‘nem andern dein Mägdelein,<br />
dann schick ihr noch’s Reisegeld hinterdrein.<br />
Und bist du traurig, denk in der Pein:<br />
„Wie traurig wird bald der andere sein“.<br />
Dem macht sie’s wie dir, die bleibt nicht treu<br />
und in fünfzig Jahren ist alles vorbei<br />
Und siehst du ‘ne Zeitung, dann schau nicht hin.<br />
Es steht ja doch bloß was Schlechtes drin.<br />
Und schafft dir die Politik Verdruss,<br />
es kommt ja doch alles, wie’s kommen muss.<br />
Heut haben wir die, morgen jene Partei<br />
und in fünfzig Jahren ist alles vorbei<br />
Und stehst du nervös am Telefon<br />
und du stehst und verstehst da nicht einen Ton.<br />
Oder bist beim Zahnarzt, wenn er dich greift<br />
und dich mit dem Zahn durch die Zimmer schleift<br />
und er zieht und er zieht und bricht alles entzwei,<br />
in fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Und platzt dir ein Knopf am Hemd zumeist<br />
und hast du ein Schuhband, das stets zerreißt<br />
und hast ‘ne Zigarre du, die nicht zieht<br />
und hast du ein Streichholz, das gar nicht glüht:<br />
Nimm noch ‘ne Schachtel, nimm zwei oder drei:<br />
In fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Und fälscht man dir Schokolade und Tee<br />
und verspricht man dir echten Bohnenkaffee.<br />
Und du merkst, dass der Kaffee, wie schauderbar,<br />
eine bohnenlose Gemeinheit war.<br />
Dann schließ die Augen und sauf den Brei:<br />
In fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Und sitzt auf der Bahn du ganz eingezwängt<br />
und dir wird noch ‘ne Frau auf den Schoß gedrängt<br />
und die hat noch ‘ne Schachtel auf ihrem Schoß<br />
und du wirst die beiden Schachteln nicht los<br />
und die Füße werden dir schwer wie Blei:<br />
In fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Und bist du ein Eh’mann und kommst nach Haus,<br />
halb drei in der Nacht und sie schimpft dich aus,<br />
dann schmeiß dich ins Bette und sag: „Verzeih,<br />
28
wär ich zu Hause geblieben, wär’s auch halb drei“.<br />
Und kehr ihr den Rücken und denk: „Nu schrei!<br />
In fünfzig Jahren ist alles vorbei!<br />
Und fürchte dich nie, ist der Tod auch nah,<br />
je mehr du ihn fürchtest, um so eh’r ist er da.<br />
Vorm Tode sich fürchten hat keinen Zweck,<br />
man erlebt ihn ja nicht, wenn er kommt, ist man weg.<br />
Und schließlich kommen wir all an die Reih:<br />
Und in fünfzig Jahren ist alles vorbei.<br />
Drum, hast du noch Wein, dann trink ihn aus<br />
und hast du ein Mädel, dann bring’s nach Haus.<br />
Und freu dich hier unten beim Erdenlicht,<br />
wie’s unten ist, weißt du, wie oben nicht.<br />
Nur einmal blüht im Jahre der Mai:<br />
Und in fünfzig Jahren ist alles vorbei --<br />
Du Rindvieh! Dann ist es vorbei!<br />
Potpourri für ein Hochzeitspaar<br />
1. Lied: Melodie: „Hell die Gläser klingen…“<br />
Hell die Gläser klingen,<br />
ein Potpourri wir singen,<br />
bei Bier, Schnaps und Wein,<br />
lasst fröhlich uns sein,<br />
das Brautpaar leben hoch!<br />
(alles wiederholen)<br />
2. Lied: „Üb’ immer Treu und Redlichkeit…“<br />
Vor gar nicht allzu lange Zeit<br />
zog Angelika (Name variabel) nach Bühl,<br />
das Heimatland ist nun so weit,<br />
lieb Polenland ade!<br />
3. Lied: „Horch wer kommt von draußen rein…“<br />
Horch wer kommt von draußen rein, hola hi, hola ho, könnt ja wer vom<br />
Osten sein, hola hi, hola ho, Bernhard kam ins Badner Land,<br />
hola hi, hola ho, Zukunft suchte und auch fand, hola hi, ja ho.<br />
4. Lied: Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein…“<br />
Grast nicht an der Lausitz (Name variabel), grast auch nicht am Rhein,<br />
grast hier an der Bühlot (Name variabel), liebt Küchle und den Wein.<br />
5. Lied: Am Brunnen vor dem Tore…“<br />
In Bühl (Name variabel) dem schönen Städtchen,<br />
fällt’s flirten gar nicht schwer.<br />
Es schaut so manches Mädchen<br />
dem Bernhard hinterher. Doch Bernhard muss nicht baggern,<br />
die Liebe ist schon nah, fand nach Tag und Wochen,<br />
29
die liebe Angelika, die liebe Angelika!<br />
6. Lied: „Ein klasse Girl, ein rasse Girl ist Monika…“<br />
Ein klasse Girl, ein rasse Girl ist Angelika,<br />
An – ge – li – ka, An – ge – li – ka.<br />
Sie ist so jung und hat viel Schwung:<br />
Die Angelika, An – ge – li – ka, An – ge – li – ka, allein.<br />
7. Lied: „Lustig ist das Zigeunerleben…“<br />
Lustig ist das Studentenleben, faria, faria – ho,<br />
könnt’ es doch alleweil Bafög geben, faria, faria, ho.<br />
Alle Tage ein Gläschen Wein,<br />
Brot und Wurst darfs auch noch sein, faria, faria, ho.<br />
8. Lied: „Sabinchen war ein Frauenzimmer…“<br />
Die Angi ist ein Frauenzimmer, gar lieb und tugendhaft.<br />
Sie lebte treu und sparsam immer, in Mutters Hauswirtschaft.<br />
Da kam aus jenem Orte, ein junger Mann daher,<br />
kein Doktor und schon gar kein Forscher,<br />
der Angie sehr begehrt.<br />
9. Lied: Mädel ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite…“<br />
Mädel ruck, ruck, ruck an seine grüne Seite,<br />
er hat di gar so gern, er kann di leide. (Wiederholen)<br />
Bisch wie Milch und Blued, duesch dem Bernhard gued,<br />
muesch jetz bei ihm bleibe und die Zeit vertreibe,<br />
Mädel ruck, ruck, ruck, ruck an seine grüne Seite,<br />
er hat di gar so gern, er kann die leide.<br />
10. Lied: „Ganz in weiß, mit einem Blumenstrauß…“<br />
Ganz in weiß, mit einem Rosenstrauß, kam Angelika als junge<br />
Braut heraus. Ganz in weiß, strand sie am Traualtar, wie es<br />
seit altersher bei uns so Sitte war.<br />
Ganz in weiß, so stand sie neben ihm, sagte ja, will mit ihm durchs<br />
Leben ziehn.<br />
Kamen aus der Kirche raus, sahen froh und glücklich aus.<br />
Ganz in weiß, mit einem Rosenstrauß.<br />
11. Lied: „Auf der schwäbschen Eisenbahnen…“<br />
Bernhard und die Angelika sitzen hier als Hochzeitspaar.<br />
Jung und knusprig beide sind, wart’ mer’s ab, bim zehnte Kind.<br />
Trulla, trulla, trulla la, trulla, trulla, trulla, la<br />
Jung und knusprig beide sind, wart’ mer’s ab, bim zehnte Kind.<br />
12. Lied: „Es war einmal ein treuer Husar...“<br />
Ja, ‚ne Hochzeit, die ist wunderbar und d’Rechnung, kommt, sell isch<br />
Ja klar. Drum macht schnell eure Säckel auf, der Brautschuh wird<br />
jetzt gleich verkauft.<br />
Wiederholen: Drum…<br />
30
Noch ein Lied zur Silbernen Hochzeit<br />
Nach der Melodie: „Eine Seefahrt die ist lustig...“<br />
So ein Feste, das ist lustig,<br />
so ein Feste, das ist schön,<br />
denn da kann man die Verwandten<br />
und Bekannten alle sehn.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
Seht die Väter, seht die Mütter,<br />
seht die große Kinderschar.<br />
Alle Leute freuen sich heute<br />
und es strahlt das Jubelpaar.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
Und es spricht der liebe Raymund<br />
zu der lieben Ehefrau:<br />
Weißt du noch, wie es vor Jahren<br />
auch bei uns so lustig war.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
Ja die Jugend, die muss toben,<br />
dafür ist man einmal jung:<br />
Schwört sich Liebe, schwört sich Treue<br />
und ist wunderbar in Schwung.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
Last uns Leben, lasst uns lieben,<br />
lasst und heute fröhlich sein.<br />
Lasst das Leben uns genießen,<br />
trinket aus und schenket ein.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
Hoch die Gläser, hoch das Leben,<br />
hoch auf unser Jubelpaar.<br />
Und wir wünschen Euch von Herzen<br />
Noch viele schöne Ehejahr.<br />
Refrain: Hola- hie, holaho...<br />
32
Tafellied zur Rubinhochzeit<br />
Refrain: „Nach der Melodie: Vogelhochzeit...“<br />
Wer heut mit uns nicht singt und lacht<br />
und noch ne böse Schnute macht<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht, bei dem stimmt was nicht,<br />
bei dem stimmt bestimmt was nicht.<br />
Wer auf dem Tisch hat Bier und Wein<br />
und schenkt sich nicht ein Gläschen ein<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wenn einer hat viel Geld und Gut<br />
und dabei immer hungern tut<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer aus dem Wirtshaus kommt heraus<br />
und kann nicht gehen geradeaus<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Hat einer eine liebe Frau,<br />
die alle Tage ihn verhaut<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer in dem Hemd beim Morgenschein,<br />
geht auf dem Dach spazieren fein<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wenn einer einen Hering isst<br />
und denkt, dass es ne Mettwurst ist<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer seine Schwiegermutter küsst<br />
und sagt, wie gut und lieb sie ist<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer begleiten soll ne schöne Maid<br />
und sagt: „Ich hab heute keine Zeit!“<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer nachts geht auf ‚ne Rodelbahn<br />
und schaut sich nur die Sterne an<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer in der Jauche liegt, oh je<br />
und singt dabei: „Still ruht der See“<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wer schlummernd auf ‚ner Parkbank ruht<br />
im Frack und im Zylinderhut<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
33
Wer hier in diesem Raume weilt<br />
und den Humor mit uns nicht teilt<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wenn Holger jetzt seine Sigrid küsst<br />
und einer neidisch auf’s Rubinpaar ist<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Wem nicht gefiel, was proklamiert<br />
und nun nicht feste applaudiert<br />
Refrain: Bei dem stimmt was nicht...<br />
Trimm-Dich-Lied<br />
Nach der Melodie: “My Bonny is over the ocean ....”<br />
Nun haben gefüllt wir den Magen,<br />
die Hose wird eng, dick das Blut,<br />
da hilft nun kein Jammern und Klagen,<br />
Bewegung allein tut uns gut.<br />
Ja, ja, ja, ja, Bewegung allein tut uns gut juchhe!<br />
Ja, ja, ja, ja, Bewegung allein tut uns gut!<br />
Wir fassen nun sanft mit den Händen<br />
des Nebenmanns Hand oder Arm.<br />
Dann wippen wir leicht mit den Lenden<br />
und schunkeln, da wird uns ganz warm.<br />
Links, rechts, links, rechts, beim Schunkeln, da wird uns ganz warm, juchhe!<br />
Links, rechts, links, rechts, beim Schunkeln, da wird uns ganz warm.<br />
Nun strecken die Hand über’n Tisch wir<br />
und greifen die Hand vis a vis,<br />
der Rumpf beugt sich von ihr und zu ihr,<br />
so einträchtig waren wir nie!<br />
Streck, zieh, streck, zieh, so einträchtig waren wir nie, juchhe!<br />
Streck, zieh, streck, zieh, so einträchtig waren wir nie, juchhe!<br />
Den Stuhl leicht nach hinten wir schieben<br />
und halten zum Sprung uns bereit.<br />
Erst stehen, dann sitzen geblieben,<br />
acht Mal ohne Schwierigkeit!<br />
Eins, zwei, drei, vier, mit Sport kann man es bringen es weit, juchhe!<br />
Fünf, sechs, sieben, acht, das habt ihr ganz prima gemacht.<br />
Auch woll‘n wir die Halswirbel schmieren,<br />
den Rüssel wir beiderseits dreh’n;<br />
und keiner braucht sich zu genieren<br />
die Übung ist leicht und bequem.<br />
Hin, her, hin, her, die Übung ist leicht und bequem, juchhe!<br />
Hin, her, hin, her, die Übung ist leicht und bequem.<br />
Zum Schluss wollen wir mit den Händen,<br />
erheben die Gläser zum Prost!<br />
Das Fest mög‘ noch lange nicht enden<br />
das wär‘ uns ein schöner Trost!<br />
Prost, prost, prost, prost, war unsre Übung nicht toll, juchhe?<br />
Prost, prost, prost, prost, war unsre Übung nicht toll?<br />
34
Schlumpflied für Helga zum 60. Geburtstag<br />
Nach der Melodie: Die Schlümpfe,<br />
Wenn möglich, Requsiten für Vadder Abraham und 5 oder mehr Schlümpfe mit Zipfelmützen<br />
besorgen und damit auftreten. Die Zwerge bewegen sich auf den Knien!<br />
Vadder Abraham:<br />
Schlümpfe:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
Sagt mal, warum seid ihr denn da?<br />
Helga wird heut’ sechzig Jahr!<br />
Habt ihr denn was mitgebracht?<br />
Ja, uns etwas ausgedacht!<br />
Müsste jetzt ein Lied erklingen?<br />
Ja, wir wollen für sie singen!<br />
Singt ihr dieses Lied im Chor?<br />
Ja, wir stellen es euch vor!<br />
VA spricht: Der Flötenschlumpf fängt an: - Flötenspiel 2. Stimme: alle La - La - La...<br />
VA:<br />
Was geschah damals im Mai?<br />
Schl: In’s Krankenhaus ging’s 1, 2, 3<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
War es denn im Badner Land?<br />
Weingarten ist auch hier bekannt!<br />
Geboren wurde ein Mägdelein?<br />
und war gleich ein Sonnenschein<br />
VA spricht: Der Flötenschlumpf fängt an: - Flötenspiel 2. Stimme: alle La - La - La...<br />
Vadder Abraham:<br />
Schlümpfe:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
Jahre nahmen so ihren Lauf?<br />
Klein Helga nahm sie gern in Kauf!<br />
Schule kam und dies und das,<br />
über alles wuchs das Gras.<br />
In Wolfgang traf sie einen Mann<br />
den sie bald für sich gewann<br />
Wegbegleiter sollte er sein,<br />
und Vater ihrer Kinderlein<br />
VA spricht: Der Flötenschlumpf fängt an: - Flötenspiel 2. Stimme: alle La - La - La...<br />
VA:<br />
Hochzeit war da wohl nicht fern,<br />
35
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
und bewohnten nun Amors Stern<br />
Gab’s in Durlach ne kleine Kate?<br />
und Vater Storch stand gleich Pate<br />
Blieben sie an diesem Ort?<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
Flötenspiel …<br />
Vadder Abraham:<br />
Schlümpfe:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl :<br />
VA:<br />
Schl:<br />
nein, sie zogen gen Bühl hin fort<br />
Woran konnte das denn liegen,<br />
Firma LuK hatte was zu bieten<br />
alle Schlümpfe singen la - la - la...<br />
Fand sich als Bleibe in Bühl ein Haus?<br />
Ja und sie zogen auch wieder aus<br />
War es ihnen denn zu klein?<br />
es sollte etwas größer sein<br />
Fanden Kinder ihren Platz?<br />
drei von der Sorte sind ihr Schatz<br />
Ging die Zeit nicht schnell vorbei?<br />
Aus dem Haus sind alle drei<br />
VA spricht: Der Flötenschlumpf fängt an: - Flötenspiel 2. Stimme: alle La - La - La…<br />
VA:<br />
Wonach steht heute Helgas Sinn?<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
auf Bergeshöhe zieht es sie hin<br />
Ist es dort nicht karg und steil?<br />
aufwärts geht’s mit Gurt und Seil<br />
Sehnsüchte kann man ja meist stillen<br />
und Träume lass sich erfüllen<br />
Flötenspiel und La – la – la ...<br />
VA:<br />
Schl:<br />
Vadder Abraham:<br />
Schlümpfe:<br />
VA:<br />
Sechzig Jahre ist Helga nun!<br />
viel zu Jung um auszuruhen<br />
Wolfgang ist wohl der Erfinder<br />
doch nicht in punkto Enkelkinder<br />
Vielleicht wird es einmal vollbracht?<br />
36
Schl:<br />
VA:<br />
Schl:<br />
alles was sie glücklich macht<br />
Drum wollen wir Glück ihr Wünschen<br />
und Danke sagen nun die Schlümpfe<br />
Alle Schlümpfe und alle Gäste singen gemeinsam: La - la – la…<br />
Abschieds- und Dankeslied anlässlich einer Silbernen Hochzeit<br />
Nach der Melodie: „Im Märzen der Bauer ein Rösslein einspannt...“<br />
Dem Hermann, der Herta, sei hiermit gedankt<br />
und reichen den Beiden zum Abschied die Hand.<br />
Wir durften mit feiern und fröhlich hier sein,<br />
genießen das Essen; den köstlichen Wein.<br />
Ein Fest zu gestalten ist gar nicht so leicht,<br />
doch froh sein und lachen dem Jubelpaar reicht.<br />
Wie freuten sich alle hier in dem Kreis,<br />
der baldige Morgen, er zeigt sich bereits.<br />
Den Großen und Kleinen tun wir es jetzt kund:<br />
Adieu hier zu sagen, so spät ist die Stund’!<br />
D’rum sei dieses Lied’chen von uns Euch gebracht<br />
und wünschen von Herzen dem Paar eine gute Nacht!<br />
37
2. Kapitel: Vorträge<br />
Gedanken zu einem Geburtstag<br />
Lebensjahre gleichen den Steinen,<br />
die da liegen im Strom der Zeit.<br />
Ungleich an Form und Gestalt,<br />
trotzen sie der Wellen Gewalt.<br />
Wohl wehrlos des Stromes Macht<br />
und des Wassers nagender Kraft.<br />
Sie werden blank und glatt poliert,<br />
dann wieder mit tiefen Rissen verziert.<br />
Ob scharfkantig oder ebenmäßig,<br />
stets bleibt das Wasser gefräßig.<br />
Sei’s drum, Groß oder Klein,<br />
steter Tropfen höhlt den Stein.<br />
Und ist er letztendlich zum Kiesel geschlagen,<br />
wird ihn der Strom zu neuen Ufern tragen.<br />
So gesehen sind Lebensjahre der Elemente Teil,<br />
denn sie halten dir alle Möglichkeiten feil.<br />
Einmal ganz oben, dann wieder unten,<br />
hast du doch deinen Platz gefunden.<br />
Trägst nicht herum ein steinernes Herz,<br />
plagt dich auch oft Pein, Sorge und Schmerz.<br />
Nein, warm ist es, voll wärmender Glut<br />
und angefüllt mit neuem Mut.<br />
So mögen nun deine Schritte sein, denke daran,<br />
du bist niemals allein.<br />
Geburtstagsdrama<br />
Das große Glück mal klein zu sein,<br />
sieht meist der Mensch als Kind nicht ein<br />
und wünscht sich, dass so ungefähr, er 16 oder 17 wär.<br />
Doch schon mit 18, denkt er kalt,<br />
wer über 18 ist, ist alt!<br />
Hat er die 20 dann geschafft,<br />
erscheint die 30 riesenhaft.<br />
Und erst die 40, welche Wende,<br />
da scheint die 50 fast das Ende.<br />
Doch dann, nach 50, peu à peu,<br />
schraubt er das Ende in die Höh.<br />
Die 60 erscheint da ganz passabel<br />
und erst die 70 miserabel.<br />
Ist er dann 70, hofft er still,<br />
ich werd auch 80, so Gott will!<br />
Wenn er die 80 überlebt,<br />
zielsicher er nach 90 strebt.<br />
Dort angelangt, zählt er geschwind,<br />
die Leute, die noch älter sind.<br />
38
Gedicht zum 70. Geburtstag<br />
Nun hast auch du die Sieben vorn<br />
Doch gerate deshalb nicht in Zorn,<br />
denn Sieben ist eine gute Zahl,<br />
auf und überlege einmal!<br />
70. Jahre tapfer leben,<br />
70. Jahre schaffen streben,<br />
das ist Segen ohnegleichen<br />
nicht ein jeder kann’s erreichen.<br />
70. diese Zaubersieben,<br />
ist ein Jahr so recht zum Lieben,<br />
Wirf ins Märchen einen Blick,<br />
Sieben heißt dort immer Glück.<br />
Sieben Geißlein, sieben Raben,<br />
sieben tapfere wackere Schwaben.<br />
Sieben aus dem Zwergenreich,<br />
sieben gar auf einen Streich!<br />
Auch bei alten Schäfersleuten<br />
wollte sieben ‚was bedeuten.<br />
Sieben Kräuter sind vonnöten,<br />
dass sich blasse Wangen röten,<br />
Sieben Gifte man versenke<br />
in die Liebes Zaubertränke.<br />
Schaust du dich im Altertum<br />
Nach der Wundersieben um,<br />
wirst du sie finden ohne Frage,<br />
denn jede Woche hat sieben Tage.<br />
Sieben Wunder hat die Welt<br />
und sogar am Himmelszelt,<br />
samten in das Schwarz geschrieben,<br />
strahlt die hohe Sternensieben.<br />
25.500 Tage der Lust, der Plage!<br />
6 mal 100 000 Stunden!<br />
Wie viel Freuden, wie viel Wunden?<br />
70. Jahre ein langes Leben!<br />
Und nun heißt es weiter streben,<br />
Immer höher, immer weiter,<br />
bis zum Ende der Lebensleiter,<br />
wann dieses kommt, weiß Gott allein.<br />
Möge ER dir gnädig sein!<br />
39<br />
Glückwunsch – Litanei<br />
Von Martha Spurzem, Stehbach 3, 56727 Mayen<br />
Miese Tage - lieber keine<br />
und viel Galle ohne Steine,<br />
Nerven, welche niemals reißen,<br />
Zähne, die nicht auszubeißen.
Ohren, die viel Nettes hören,<br />
Nachbarn, die nur selten stören,<br />
Füße, gut genug zum Laufen,<br />
Geld genug, um einzukaufen.<br />
Brillen, die zum Sehen taugen<br />
und ansonsten gute Augen<br />
und statt unnützer Geschenke<br />
gut bewegliche Gelenke.<br />
Und zum Kehren neue Besen<br />
und ein wenig Zeit zum Lesen.<br />
Und erhalten sie den Schalk<br />
und die Adern ohne Kalk.<br />
Wenn’s regnet, einen guten Hut.<br />
Schluss - es ginge sonst zu gut.<br />
Ein Blumenstrauß<br />
Einen Korb mit einheimischem Gemüse zusammenstellen und am Ende<br />
übergeben<br />
Wir suchten einen Blumenstrauß<br />
für dich und diese Feier.<br />
Es wurde leider nichts daraus –<br />
zwei Rosen sahen schäbig aus<br />
und drei waren uns zu teuer.<br />
Was nutzte denn der Nelken Reiz –<br />
das wäre die gleiche Leier.<br />
Zwei Nelken rochen doch nach Geiz<br />
und drei waren uns zu teuer.<br />
Die Fresien sahen lieblich aus,<br />
doch war’s uns nicht geheuer.<br />
Zwei machten beileibe keinen Strauß<br />
und mehr waren uns zu teuer.<br />
Zu Flieder fehlte uns der Mut,<br />
als Blume für die Feier –<br />
ein Stängel wäre doch nicht gut,<br />
ein Strauß war uns zu teuer.<br />
Chrysanthemen sahen auch gut aus<br />
und finden gern Verwendung.<br />
Zwei machen jedoch keinen Strauß<br />
und mehr wäre schon Verschwendung.<br />
Gerbera, die ist nicht schlecht,<br />
für die Geburtstagsfeier.<br />
Doch eine ist uns gar nicht recht<br />
und mehr sind viel zu teuer.<br />
Zwei Tulpen sehn so ärmlich aus,<br />
die waren uns zu mickrig.<br />
Doch für ‚nen ganzen Tulpenstrauß<br />
da waren wir zu knickrig.<br />
40
‚Ne Orchidée, du meine Güte,<br />
uns allen ganz gut gefällt.<br />
Zu teuer ist schon eine Blüte,<br />
für mehrere fehlt uns das Geld.<br />
Wir wollten dich ja noch und noch<br />
mit Blumen überhäufen.<br />
Am Ende mussten wir jedoch<br />
zu etwas Billigerem greifen.<br />
Nun schau, was wir in den Korb getan,<br />
ist das nicht eine Wucht?<br />
Es kommt nur auf das Ergebnis an,<br />
fast wie aus eigener Zucht.<br />
Die Geschichte vom Blumentopf<br />
Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige Gegenstände vor sich.<br />
Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen sehr großen Blumentopf und begann<br />
diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte dann die Studenten, ob der Topf nun voll sei.<br />
Sie bejahten es.<br />
Da nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er<br />
bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den<br />
Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wieder, ob der Topf nun voll sei.<br />
Sie stimmten zu.<br />
Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf.<br />
Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der<br />
Topf nun voll sei.<br />
Die Studenten antworteten einstimmig mit „ja“.<br />
Der Professor holte zwei Flaschen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen<br />
Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus.<br />
Die Studenten lachten.<br />
Nun, sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, „Ich möchte, dass sie diesen<br />
Topf hier als Repräsentation ihres ganzen Lebens ansehen“!<br />
Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in ihrem Leben: Ihre Familie, ihre Kinder, ihre<br />
Gesundheit, ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte ihres Lebens, mit<br />
welchen falls in ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, ihr<br />
Leben trotzdem noch erfüllend wäre.<br />
Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben, wie Arbeit, ihr Haus, ihr Auto.<br />
Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten.<br />
Falls sie den Sand zuerst in den Topf geben, fuhr der Professor fort, hat es weder Platz für<br />
die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für ihr Leben. Wenn Sie all ihre Zeit und<br />
Energie in Kleinigkeiten investieren, werden sie nie Platz haben für wichtige Dinge.<br />
Achten Sie auf die Dinge, welche ihr Glück gefährden. Spielen sie mit den Kindern, nehmen<br />
sie sich Zeit für medizinische Untersuchungen, gehen Sie mit Freunden zum Essen aus. Es<br />
wird immer noch Zeit bleiben, um das Haus zu reinigen und die Pflichten zu erledigen.<br />
41
Aus meinem Leben<br />
Eigentlich wollte ich heute überhaupt nicht kommen, ich habe mich selbst geärgert, ich habe<br />
nämlich noch mal bei mir angerufen, aber da war ich schon weg. Als ich auf die Welt kam,<br />
war bei uns niemand zu Hause. Auf dem Tisch lag ein Zettel, auf dem stand, dass die Milch<br />
im Backofen sei. Meine Eltern waren auf dem Feld, Kartoffeln holen. Der Acker gehörte zwar<br />
nicht uns, aber wir holten unsere Kartoffeln immer da.<br />
Meine Mutter war eine Geborene Bundesbahn, das stand nämlich auf unseren Handtüchern.<br />
Mein Vater sitzt im Gefängnis, wegen seines Glaubens; er hatte geglaubt, die<br />
Stadtsparkasse gehöre ihm. Ich war nicht alle Kinder, die wir hatten. Wir hatten 20 Kinder,<br />
und zwar 10 Jungs, 9 Mädchen und ein Blindgänger. Meine Brüder heißen alle Paul, bis auf<br />
Gustav, der hieß Karl. Meine erste Schwester war sehr groß, sie ist zweimal gefallen und<br />
war dann schon am Bahnhof. Meine andere Schwester war sehr dünn, sie musste immer<br />
zweimal ins Zimmer kommen, damit man sie überhaupt bemerkte. Sie trägt immer einen<br />
Stock mit sich herum, um zu zeigen, dass es noch etwas Dümmeres gab als sie. Sie hat jetzt<br />
Zwillinge bekommen, die sich sehr ähnlich sehen, besonders der eine.<br />
Da wir nur ein Bett haben, ist das Schlafengehen sehr schwierig. Wir gehen nacheinander<br />
ins Bett. Wenn einer eingeschlafen ist, wird er an die Wand gestellt. Auch das Aufstehen ist<br />
sehr kompliziert. Ich stand schon einmal 14 Tage an der Wand, weil man vergessen hatte,<br />
mich zum Wecken ins Bett zu legen. Eine Uhr hatten wir keine, wenn der Eimer voll war, war<br />
es 6 Uhr. Wenn mein Vater von einer Bierpartie zurückkam, ging der Eimer zwei Stunden<br />
vor. Wir waren eine sehr intelligente Familie. Mein Bruder ist auf der Uni in Heidelberg, er<br />
steht dort im Spiritus, weil er zwei Köpfe hatte. Ein anderer Bruder ist Verwandlungskünstler,<br />
er geht mit einem alten Mantel ins Lokal und kommt mit einem Neuen wieder raus. Ein<br />
anderer Bruder ist im Stadtbad angestellt als Brause - er hat einen Wasserkopf.<br />
Unsere Familie ist sehr musikalisch. Mein Vater war Pianoträger, meine Mutter nähte auf<br />
einer Singer Nähmaschine. Mein Bruder war Sänger, er sang immer tiefer, jetzt brummt er<br />
schon zwei Jahre. Aber am musikalischsten war mein jüngster Bruder, er ging schon bei der<br />
Geburt flöten.<br />
Mit 6 Jahren kam ich in die Hilfsschule; was ich dort helfen sollte, ist mir heute noch nicht<br />
klar. Der Lehrer war sehr dumm und wollte immer viel wissen, ich habe ihm nichts verraten.<br />
Ich war der Liebling der Lehrer. Ich durfte jede Klasse zweimal machen. Als ich vom Lehrer<br />
gefragt wurde, was ich von den Wenden wisse, sagte ich: Da fällt der Kalk ab. Diese Antwort<br />
schien ihm nicht zu gefallen, denn er gab mir die Hand ins Gesicht.<br />
Brachten wir schlechte Zensuren nach Hause, gab es mit dem Klopfer. Bei guten Leistungen<br />
gab es einen Groschen in die Sparbüchse. War die Sparbüchse voll, wurde davon ein neuer<br />
Klopfer gekauft. Einmal schrieb ich einen Aufsatz über den Hund. Unserem Hund habe ich<br />
den Schwanz abgeschnitten, darüber hat sich Mutter aber sehr geärgert, weil sie nun nicht<br />
mehr sehen konnte, wenn der Hund sich freut.<br />
Nach meiner Schulentlassung kam ich in ein Konsumgeschäft, aber die hatten hinter der<br />
Ladenkasse so gut gebohnert. Ich bin da öfters ausgerutscht und mit der Hand in die<br />
Ladenkasse gefallen. Meinem Chef wurde das zu bunt, und ich bin dann freiwillig<br />
rausgeschmissen worden. Ich ging in ein Fotogeschäft, um mich richtig zu entwickeln: ich<br />
konnte mich aber nicht entwickeln, weil mein Chef mich dauernd fixierte. Schließlich wurde<br />
ich noch Lehrer. Ich wurde beim Gartenbau angestellt, um die Papierkörbe zu leeren.<br />
Ich ging mit meinem Bruder auf Wanderschaft. Mein Bruder war Pfadfinder. Leute, der hat<br />
Sachen gefunden, die andere noch gar nicht verloren hatten. Eines Tages fanden wir aber<br />
ein Stück Seil, da wr sogar noch eine Kuh dran, der Richter wollte aber nicht glauben, dass<br />
wir das nicht bemerkten. Als Finderlohn bekamen wir ein Jahr Kost und Logis frei. Während<br />
dieser Zeit entdeckte ich meine poetische Ader und dichtete einen schönen Vers.<br />
42
Der Mensch<br />
Was sagt des Kindes erster Schrei?<br />
Dass es zur Welt gekommen sei!<br />
Doch dieser Schrei und leises Weinen,<br />
das will mir fast symbolisch scheinen:<br />
ahnt schon das Kind, kaum Gast auf Erden,<br />
des Lebens Lasten und Beschwerden?<br />
Vorerst verlangt’s nur Schlaf und Milch<br />
und wächst sich aus zum süßen Knilch<br />
tagtäglich steigenden Gewichts.<br />
Die Welt bedeutet ihm noch nichts.<br />
Schon stellt sich’s um auf Brot und Brei<br />
und strampelt sich von Windeln frei.<br />
Mit Spiel und Lachen, Sing und Sang<br />
wird unserm Kind die Zeit nicht lang.<br />
Die ersten Zähnchen machen Kummer,<br />
der schnell verfliegt wie kleine Brummer<br />
und wie ein kluger Papagei,<br />
lernt’s erste Worte nebenbei.<br />
Bald kriecht’s und kraucht’s mit leisem kräh’n<br />
und will sich seine Welt beseh’n.<br />
Schnell, ehe wir es uns versehen,<br />
folgt erstes Stehen, erstes Gehen.<br />
Das Kind wird wachsend schlau und schläuer,<br />
da plötzlich wechseln Kurs und Steuer!<br />
Der erste Schultag hat Gewicht:<br />
Er bringt dem Kind die erste Pflicht!<br />
Nun lernt es rechnen, schreiben, lesen,<br />
wird ausgeprägt zu höh’rem Wesen,<br />
zum Menschen, der sich weit erhebt,<br />
hoch über alles, was noch lebt.<br />
Das Schönste in dem Schulbereiche,<br />
das sind und bleiben Schülerstreiche,<br />
sie sind ein Ausgleich, eine Kehre<br />
vom allzu strengen Pfad der Lehre.<br />
Die Zehnerjahre fliegen hin<br />
und schärfen den Verstand und Sinn<br />
und heimlich, über Nacht geschwind,<br />
lugt schon der Jüngling aus dem Kind.<br />
Wie aufsteigt eine Vogelschar,<br />
so steigt sein Wissen Jahr für Jahr<br />
um diese wunderreiche Welt,<br />
in die es ist hineingestellt.<br />
Schon liegt die Schule außer Sicht -<br />
das Leben nimmt ihn in die Pflicht.<br />
Mit 20 liebt er Sport und Reigen,<br />
der Himmel hängt noch voller Geigen<br />
und hält bei Tanz und Spiel genau,<br />
Ausschau nach einer - seiner Frau.<br />
Der Versfuß eilt nun und reißt mit<br />
den Menschen im Zehnjahresschritt.<br />
Mit 30 steht er da vollsäftig<br />
und ring und kämpft sich vorwärts kräftig.<br />
43
Schon wachsen Kinder ihm heran,<br />
sofern er sie ernähren kann.<br />
Mit 40 reißt er aus noch Bäume,<br />
schreibt aber ab die Jugendträume.<br />
Die 50, sie sind seine Grenze:<br />
Er steht schon fern dem ersten Lenze,<br />
doch schöpft er jetzt erst aus dem Vollen,<br />
indes die Jahre weiterrollen.<br />
Mit 60 wird er schmerzlich älter<br />
und in der Liebe kühl und kälter,<br />
doch bald schon wird er Rentner sein<br />
und ganz sich seinem Hobby weih’n.<br />
Mit 70 spielt er nochmals „jung“,<br />
beseligt durch Erinnerung<br />
und greift zur Feder und schreibt munter<br />
des Lebens Auf und Ab herunter.<br />
Mit 80 naht sich ihm die Greisheit<br />
und, hat er Glück, die Altersweisheit,<br />
er lernt vielleicht zu später Zeit,<br />
was ihm gefehlt: Gelassenheit.<br />
Mit 90 steigt er dann zum Schluss<br />
totmüd’ vom Lebensomnibus<br />
und schläft in einem kleinen Haus<br />
von seiner Lebensreise aus.<br />
Hier sollten meine Verse schließen,<br />
doch wollten sie noch weiter fließen:<br />
Die 100 sind ein Übersoll,<br />
das selten nur ein Mensch macht voll.<br />
Es fragt sich, ist er zu beneiden?<br />
Ich möchte gerne vorher scheiden.<br />
Was kann dem Uralten noch blühen,<br />
als Blindheit, Taubheit, Gliederziehen?<br />
Was immer ihm die Nornen weben -<br />
ein Kampf ums Dasein bleibt das Leben!<br />
Erst wenn ihm Freunde Kränze winden,<br />
wird er den wahren Frieden finden.<br />
Perspektiven<br />
Als junger Mensch pflegt man die Illusionen,<br />
denn die Jahre sollen sich ja lohnen;<br />
ist gerne zum Hauen und Stechen bereit,<br />
sich zu verwirklichen drängt die Zeit.<br />
Es wird gebüffelt, man macht sein Examen,<br />
umgibt sein Leben mit dem schönsten Rahmen.<br />
Es geht aufwärts, man wird gescheiter,<br />
auf der so genannten Lebensleiter.<br />
Will schnell erreichen sein gestecktes Ziel;<br />
möchte Gewinner sein, in dem Lebensspiel.<br />
Ein Verlierer, nein, das darf nicht sein,<br />
das Ergebnis wäre ja Schmach und Pein.<br />
44
Erlaubt sich nur selten einen Blick zurück;<br />
nach Oben geht es, Stück für Stück.<br />
Fragen, Unrecht, wie konnte solches geschehen<br />
und hat des Nachbarn Sorge nicht gesehen!<br />
Schnell beruhigt sich das Gewissen,<br />
auf dem besorgten Ruhekissen.<br />
Hat man doch stets das Beste gewollt<br />
und manche Kastanie aus dem Feuer geholt.<br />
Auf Lohn und Anerkennung hat man gehofft<br />
und sich selber auf die Schulter geklopft,<br />
bis endlich das eigene Ego sich konnte loben:<br />
geschafft, nun bin ich ganz oben!<br />
Da, plötzlich ereilt dich das Geschick,<br />
Kummer und Not sitzen dir im Genick.<br />
Sprosse um Sprosse bricht nun weg,<br />
plötzlich liegt so ein Mensch im Dreck.<br />
Gedanken stellen sich nun ein:<br />
Mensch, wie bist du arm und klein.<br />
Doch im Nachhinein ist jeder schlauer,<br />
Ruhm und Glück sind eben nicht von Dauer.<br />
Je weiter man oben, je tiefer der Fall,<br />
Illusionen zerplatzen mit einem lauten Knall.<br />
Wohl dem, der noch Werte behalten hat,<br />
den setzt das Schicksal nicht gleich Schachmatt.<br />
Und denkt: noch einmal pack ich es an.<br />
Auch kleine Dinge können dann und wann,<br />
ein Menschenherz noch entzücken,<br />
du musst es nur in rechte Lichte rücken.<br />
Die Hand darf bloß nicht im Schoße ruhn,<br />
so vieles gibt es hier noch zu tun.<br />
Nach welcher Perspektive der Mensch will leben,<br />
die Antwort muss sich jeder selber geben.<br />
Das Stufenalter des Mannes<br />
Zehn Jahre alt, die schönste Zeit,<br />
ein Knab' voll Glück und Fröhlichkeit.<br />
Mit zwanzig Jahr, den schmucken Freier<br />
beseelt das erste Liebesfeuer.<br />
Mit dreißig sieht er, voll Entzücken,<br />
auf Weib und Kind mit Liebesblicken.<br />
Mit vierzig Jahr am Ziel der Bahn,<br />
ohn' Furcht er sagt: ‚“ s’ist wohlgetan."<br />
Mit fünfzig Jahr gibt's Stillstand,<br />
er prüft, was kommt und was entschwand.<br />
45
Mit sechzig Jahren, sagt die Welt,<br />
der Weg schon merklich abwärts fällt.<br />
Mit siebzig muss der Stock zur Hand,<br />
als Graukopf wandelt er durch's Land.<br />
Mit achtzig Jahr das Haar gebleicht,<br />
des Lebens Tag zur Nacht sich neigt.<br />
Mit neunzig schwach, gebeugt und lahm,<br />
das morsche Leben ist nun Gram.<br />
Und dann wenn hundert Jahr vorbei,<br />
bet' er, dass Gott ihm gnädig sei.<br />
Der Sprung in der Schüssel<br />
Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den<br />
Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.<br />
Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine<br />
volle Portion Wasser fasste. Am Ende der lange Wanderung vom Fluss zum Haus der alten<br />
Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.<br />
Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln<br />
Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung,<br />
aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt,<br />
dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.<br />
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der<br />
alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu<br />
deinem Haus immer Wasser läuft."<br />
Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen,<br />
aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?" "Ich habe auf deiner Seite des Pfades<br />
Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag,<br />
wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen<br />
pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde<br />
diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren."<br />
Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und<br />
Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen. Man sollte jede Person<br />
einfach so nehmen, wie sie ist und das Gute in ihr sehen.<br />
Also, an all meine Freunde mit einem Sprung in der Schüssel, habt einen wundervollen Tag<br />
und vergesst nicht, den Duft der Blumen auf eurer Seite des Pfades zu genießen.<br />
Kochversuche im Hause Horst<br />
Ute war alleine zu Haus.<br />
Als erstes holt sie ihr Kochbuch raus.<br />
Sie hat es gelesen und nie gedacht,<br />
dass das Kochen so viel Arbeit macht.<br />
Erst kaufte sie Salat in zwei Tragetaschen.<br />
Auf Seite eins stand, man muss ihn nur waschen.<br />
46
Sie denkt, sicher ist sicher, man kann nie wissen<br />
und hat ihn in die Maschine geschmissen.<br />
Das Programm hat sie auf Wolle eingestellt,<br />
damit der Salat nicht total zerfällt.<br />
Dann hat sie ihn in der Schleuder geschwenkt<br />
und im Garten einfach aufgehängt;<br />
ehrlich, er hat gar nicht geschmeckt.<br />
Ute dachte noch mit grollen,<br />
hättest in doch bügeln sollen.<br />
Als Peter dann nach Hause kam,<br />
er schnell sie in die Arme nahm.<br />
„’s ist nicht so schlimm, so ist es eben,<br />
bis morgen wird sich schon was geben“.<br />
Sie aber dachte voller Sorgen,<br />
oh Ute, was kochst du denn nur morgen?<br />
Sie überlegte, so eine Suppe aus Zwiebeln,<br />
die findet Peter bestimmt nicht übel.<br />
Es stand im Kochbuch, ich muss es erwähnen,<br />
Zwiebeln schält man im Wasser, wegen der Tränen.<br />
Sie ging in den Laden um Zwiebeln zu kaufen.<br />
Inzwischen lies sie Wasser in die Wanne einlaufen.<br />
Dann zog sie sich aus und dacht: ‚s ist das letzte,<br />
bevor sie sich mit den Zwiebeln reinsetzte.<br />
Dann ist sie getaucht, denn sie dacht, sie sei helle,<br />
wenn sie die Zwiebeln unter Wasser pelle.<br />
Sie kriegt keine Luft, sie ist ganz betroffen<br />
s’hätt nicht viel gefehlt und sie wäre ersoffen.<br />
Als Peter dann nach Hause kam,<br />
fing er schon leicht zu murren an.<br />
Denn langsam dachte er sich eben,<br />
sollt’s doch mal was zu essen geben.<br />
Sie aber dachte voller Sorgen:<br />
O Ute, was kochst du denn nur morgen?<br />
Da stand im Kochbuch, sie musste fast lachen,<br />
Äpfel im Schlafrock kann man machen.<br />
Sie holte neue Äpfel aus ihrem Garten,<br />
befreite sie von den Stengeln und von den Maden.<br />
Steckte dann die Äpfel klein gerieben<br />
in ihr Nachthemd, so wie beschrieben,<br />
hat den Wecker noch gestellt<br />
und als er nach zwei Stunden dann geschellt,<br />
holt sie ihr Nachthemd aus dem Bett,<br />
da sah sie aus - igitt, igitt!<br />
Der Apfel war futsch, der Hunger war groß,<br />
da sagte der Peter: komm wir ziehen los.<br />
Wir müssen heut halt im Besen essen,<br />
47
denn deine Kochkünste, die kann man vergessen.<br />
Sie aber dachte voller Sorgen:<br />
Ute, was kochst du denn nur morgen?<br />
Am Sonntag plante sie einen Rouladen,<br />
denn dazu hatte sie eingeladen.<br />
Im Kochbuch stand, setze ne Mehlschwitze an,<br />
am besten macht man noch Nelken dran.<br />
Sie kauft einen Strauß Nelken für Acht-Euro-Vierzig,<br />
sie ließ sich’s was kosten, damit es schmeckt würzig.<br />
Mit dem Mehl in der Hand rennt sie durch das Haus,<br />
sie springt über Tische und Stühle o’ Graus.<br />
Sie läuft über Treppen, sie zwängt sich durch Ritzen,<br />
doch kriegt sie einfach das Mehl nicht zum Schwitzen.<br />
Zuletzt hat sie’s mit Wasser zu Brei gerührt<br />
und einfach an die Rouladen dran geschmiert.<br />
Als sie das Werk nun hatte gemeistert,<br />
war sie genau wie die Rouladen bekleistert.<br />
Sie waren am Ende, ihnen knurrte der Magen,<br />
doch Peter der Gute, der wollte nicht klagen.<br />
Schon als er nach Hause kam,<br />
sah er sich nur die Bescherung an.<br />
Komm nur, wir gehen Pommes essen,<br />
das ganze Malheur wollen wir schnell vergessen.<br />
Sie aber dachte vollere Sorgen,<br />
oh Ute, was kochst du denn nur morgen?<br />
Am anderen Tage denkt sie, mir ist es jetzt schnuppe,<br />
ich koche ne kräftige Ochsenschwanzsuppe.<br />
Still hat sie sich an die Weide gehockt<br />
und mit viel muh einen Ochsen angelockt.<br />
Das Messer hatte sie schon vorher geschliffen,<br />
doch der Ochse stand da und hat nichts begriffen.<br />
Sie ging auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand,<br />
da schlug er ihr mit dem Schwanz das Messer aus der Hand.<br />
Er rannte davon und sie hinterher,<br />
sie dachte noch flüchtig, das Leben ist schwer.<br />
Sie keuchten beide wutgeladen,<br />
dann ist sie gestolpert und lag im Graben.<br />
Als der Peter dann nach Hause kam,<br />
traf er sein Fraule nirgends an,<br />
bis sie kam erschöpft an und außer Atem<br />
und wieder gab es keinen Braten.<br />
Der Peter schluckte leer, doch er verzieh,<br />
denn böse sein, das konnte er ihr nie.<br />
Ute aber dachte voller Sorgen,<br />
48
was kochst du denn nur morgen?<br />
Nun fing sie an in dem Kochbuch zu suchen<br />
und denkt, heut machst du Pfannenkuchen.<br />
Im Kochbuch stand es schwarz auf weis,<br />
Pfannkuchen werden in der Luft ganz heiß.<br />
Das hat sie gemacht und zwar mit viel Elan,<br />
der Kuchen kam an der Decke an.<br />
Dann hat sie gewartet, sie wurde bald verrückt,<br />
denkt ihr, der kam von der Decke zurück.<br />
Endlich, nach zwei Stunden war er wieder in der Pfann,<br />
aber nicht zu genießen, weil Raufaser dran.<br />
Peter sagte, Ute, ach lass diese Mätzchen,<br />
wir essen aus Büchsen mein liebes Schätzchen.<br />
Genau an der Stelle bin ich dann aufwacht<br />
und hab so bei mir selbst gedacht,<br />
das ist nicht möglich, das kann nicht sein.<br />
Ute kann doch kochen, die feinsten Sachen,<br />
kann nähen, kann häkeln, kann stricken und flicken,<br />
kann waschen, kann bügeln und sehr schön sticken,<br />
sie ist eine Hausfrau, perfekt und genau<br />
und für unseren Peter einfach die richtige Frau.<br />
Männer<br />
So unnütz wie Unkraut, wie Fliegen und Mücken,<br />
so lästig wie Kopfweh und ziehen im Rücken.<br />
So störend wie Bauchweh und stets ein Tyrann,<br />
das ist dieser Halbmensch, sein Name ist Mann.<br />
Er steht nur im Weg rum, zu nichts zu gebrauchen,<br />
ist immer am Meckern und ständig am Fauchen.<br />
Er ist auf der Erde, ich sag's ohne Hohn,<br />
vom Herrgott die größte Fehlkonstruktion.<br />
Ein Mann wär doch ohne uns Frauen verloren,<br />
er wär ja ohne uns nicht mal geboren!<br />
Erst durch unsere Hilfe wird mit viel Bedacht<br />
so halbwegs ein Mensch aus diesem Schlappschwanz gemacht.<br />
Ein Mann hält sich oft für unwiderstehlich<br />
und glaubt, schon ein Lächeln von ihm macht uns selig.<br />
Stolziert durch die Gegend wie'n Hahn auf dem Mist<br />
und merkt dabei gar nicht, wie dusslig er ist.<br />
Fühl' ich mich unwohl und kann kaum gehen,<br />
weder sitzen, noch liegen oder stehen,<br />
dann sagt er: "Komm mach nicht so'n Wind."<br />
Doch sitzt ihm ein Pups quer, dann weint er wie'n Kind!<br />
Mit dem Maul sind sie stark, da können sie prahlen,<br />
doch wehe der Zahnarzt bereitet mal Qualen.<br />
Dann sind sie doch alle - verzeiht den Vergleich -<br />
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wie ein Korb voller Fallobst so faul und so weich.<br />
Ein Mann ist brauchbar, solang er noch ledig,<br />
da ist er oft schlank und sein Körper athletisch,<br />
da ist er voll Liebe und voller Elan -<br />
kaum ist er verheiratet, wird nichts mehr getan.<br />
Mit Gold und Brillanten tat er dich beglücken,<br />
das kriegt heut die Freundin, hinter dem Rücken,<br />
und du kriegst heut' nur noch, wenn er dran denkt,<br />
zum Geburtstag 'nen Schnellkochtopf geschenkt.<br />
Als Jüngling wollte er dauernd kosen und küssen,<br />
als Ehemann will er davon nichts mehr wissen.<br />
Verlangst du dein Recht, dann wird er gemein.<br />
Er gibt dir's Gebiss und sagt: "Küss dich allein."<br />
Und pfeifen sie auch manchmal aus dem allerletzten Loch -<br />
darin sind wir uns einig - wir lieben sie doch.<br />
D’r Gottlieb<br />
D’r Gottlieb isch en alter Mo, wo nimmer so recht schaffe ko. Sei Buckel wird ofange krumm;<br />
er schafft so halt daheim no rum. Im Kopf do het er’s scho no ghet, blos d’Arm und d’Füß, die<br />
wolle net. Und s’Herz duet engemol argi Stöß; d’r Gottlieb denkt: „sisch nimmi des“!<br />
Do isch zum Glück und wahre Troscht, im Keller noch sei Bieremoscht. Den ko d’r Gottlieb<br />
no vertrage; ganz s’bunders uffe schwere Mage. So kummts au vor, dass in d’r Nocht, im<br />
noch sei Mage B’schwerde macht. D’rum stellt am Obend sich der Mo, de Moschtkrug uf sei<br />
Nochtdisch no. Des Nochts do longt er nur nemme num und trinkt vo sinnem Moscht, nit<br />
dumm.<br />
Jetzt unlängscht zmitte in de Nocht, do isch d’r Gottlieb uffgewacht und holt sich gschwind<br />
des Krüegli her und - schlag mich s’blechle, der isch leer. Ja sapperlot, s’het g’rad noch<br />
g’fehlt, wer het des Krüegli leer nogschtellt? Er mocht sei Nochttischlompe a, guckt noch d’r<br />
Aldi nebedra. „Mei Krueg isch leer“, so brummt er num. „Was isch?“, „loß mich schlofe,<br />
kumm!“ „I sag, mei Krueg isch leer zum donder, jetzt mueß i in de Keller nunder!“ Dass sie<br />
de Moscht holt glaubt er net, nur er möcht halt au nit us sim Bett. Do fongt sie au no a zu<br />
foppe: „Gang selber na, bin doch kei Doppe!“<br />
Des het in gärgert, sisch kei Wunder; im Nochthemd got er nun do nunder. Er steht vor’ m<br />
Faß; sisch kalt und naß, er friert dazu, isch au e’bisli blass. Er buckt sich nunder, dreht am<br />
Hohne und denkt, als dät er’s Unheil au scho ahne, wenn do jetzt nix me drinne wär! Scho<br />
merkt er es, des Faß isch leer. Jo Himmelschtugert, Sapperment, nimmt denn des Unheil<br />
heut kei End?<br />
D’r Krueg isch leer, des Faß ischs au, s’Weib duet foppe und ihm isch flau. D’r Gottlieb isch<br />
en alter Mo, wo nimmer so recht schaffe ko. Im Kopf, do het er’s scho no ghet und uffgebe,<br />
des duet de Gottlieb net. S’Faß isch leer, war duet mer do? M’r sticht dann halt en ondres o.<br />
Er stellt sei Krüegli nebe numm und guckt sich nach sim Werkzeug um. En Hohne holt er us<br />
de Kischt; er weis au wo sin Hammer ischt. En Eimer stellt er sorglich unter; d’r Gottlieb wird<br />
dobei ganz munter. D’Hohne legt er uff de Hocker, dann mocht er sacht de Spunde locker.<br />
Er weiß, dass’s jetzt no gleich pressiert; „wenn’d jetzt nit uffpascht; schs passiert!“ D’ Spunde<br />
rus, jetzt nei d ‘Hohne, sei Hemmed wehet wie e Fohne. S’wird leider au e bissli naß;<br />
d’Hahne doch, der isch im Faß!<br />
50
Jetzt schnauft d’r Gottlieb, guet ischs gange und will sich gschwind sei Krüegli lange. Er duet<br />
sich nach d’Sid hin wende, do hebt ihn ebbis am Hemmed hinde. Er sieht, jetzt hat er von<br />
sim Hemd, en Stück davon ins Spundloch klemmt. Hit het er Pech, des mueß m’r sage, d’r<br />
Gottlieb gibt sich langsam gschlage. Er setzt sich uf den Hocker no und schaut sie inklemmts<br />
Hemmed o.<br />
Jetzt was?, d’Hohne nochmols rus; des schafft er nimmi, do isch us. Er guckt sich nach sim<br />
Krüegli um; s’longt g’rade noch, er holt sichs zu sich rum. Er füllt sichs voll und denkt ons<br />
schlofe, er könnte ja so long scho feschte pofe. Nun trinkt er’s Krüegli vollends us und<br />
schlupft dann us sim Hemmed nus. Do hängts am Faß; er stoht donebe; kann selber s’lache<br />
kuem verhebe. Jetzt füllt er s’Krüegli nochmols uff und steigt donn munder d’Treppe nuf.<br />
Gonz nackig ischer, bis uff d’Schlappe und uf dem Kopf si Zipfelkappe. So kummt er in sei<br />
Schlofstub nei, do schalt si Aldi au noch d’Lampe ei. „Jo Gottlieb!“, schreit sie lut und isch<br />
hellwach, „was machsch du auch hit Nocht für Sach?“ „M’r meint jo grad, dass du was<br />
willsch; kumm blos do rei, dass'd nit verkühlsch!“<br />
Do het er schnell sei Decke glupft und isch zu ihr ins Bett nei ghupft!<br />
Brief eines Mannes, an die Frau in der Kur<br />
Mein liebes Frauchen !<br />
Herzlichen Dank für Deinen lieben Brief. Du brauchst Dir wirklich keine Sorgen machen, es<br />
ist alles in Ordnung. Zum Mittagessen gehe ich nicht, ich koche mein Essen selbst. Ich<br />
staune täglich mehr, wie alles klappt! Nur Du musst mehr Ordnung halten im<br />
Küchenschrank, vielleicht hattest Du dort Zement stehen. Ich habe mir nämlich<br />
Pfannkuchen gebacken, aber die sind hart wie Granit geworden. Als ich sie mit dem Hammer<br />
zerkleinern wollte, ist mir der Stiel weg gebrochen. Da ich jedoch ein schnelles Essen<br />
benötigte, habe ich mir Bratkartoffel gemacht. Zwischendurch war ich beim Bäcker Brötchen<br />
holen. Die emaillierte Pfanne ist inzwischen zerschmolzen, ich habe nie geglaubt, dass sie<br />
so wenig widerstandsfähig ist. Der Rauch aus der Küche ist schon abgezogen, aber unser<br />
Kanarienvogel ist schwarz wie ein Rabe und hustet. Ich will morgen mit ihm zum Tierarzt<br />
gehen.<br />
Sag mal, wie lange müssen Eier kochen? Ich habe sie zwei Stunden lang kochen lassen,<br />
aber sie sind nicht weich zu kriegen. Schreibe mir doch mal, ob man angebrannte Milch<br />
verwenden kann? Soll ich sie für Dich aufheben, oder soll ich sie weg gießen? Hast Du<br />
eigentlich auch schon mal gehabt, dass schmutziges Geschirr schimmelt? Wie ist das nur<br />
möglich in der kurzen Zeit? Du bist doch erst drei Wochen weg. Hast Du noch irgendwo Kitt<br />
liegen oder sonst Masse, mit der man Porzellan kitten kann? Ich habe sie weder in der<br />
Keksdose noch in der Butterdose gefunden, wo Du sie sonst immer aufbewahrst. Am<br />
Montag habe ich vergessen die Wohnungstür abzuschließen. Es muss jemand da gewesen<br />
sein, denn es fehlen einige Sachen. Wir haben keine Wertsachen mehr, aber das Geld allein<br />
macht ja nicht glücklich. Der Kleiderschrank ist leer, es kann aber nicht viel drin gewesen<br />
sein, denn Du sagtest ja oft, dass Du nichts anzuziehen hast. Außerdem geht es auf den<br />
Sommer zu, da wird unsere Wohnung wieder trocken. Ich habe nämlich neulich vergessen<br />
beim Baden den Wasserhahn zu schließen. Zum Glück ist das Wasser nicht bei uns stehen<br />
geblieben, es ist sehr schnell abgeflossen zu Meiers. Denk mal, Meiers waren heute bei uns,<br />
wir sollen ihnen neue Möbel kaufen und die Wohnung herrichten lassen. Aber, ich warte<br />
lieber auf Dich. Du weißt ja am besten, wo man preiswert einkauft. Übrigens, gib nicht soviel<br />
Geld aus, damit wir auch nach Deiner Rückkehr noch etwas zum Leben haben. Etwas<br />
besser wird es ja werden, wenn Du Dir mit Reinemachen noch ein paar Mark verdienen<br />
kannst. Mache Dir deshalb keine Sorgen, ich habe Dir nämlich schon eine Stelle besorgt,<br />
denn ich hatte ja jetzt etwas Zeit. - Ich hatte ein paar mal Krach mit dem Chef, - ich bin oft zu<br />
spät gekommen und wegen dieser Lappalien hat mir der Alte gleich die Stellung gekündigt.<br />
Erhol Dich nur gut, damit Dir die Arbeit dann nicht zu schwer fällt. - Zu essen haben wir in<br />
den ersten Tagen ausreichend. Als ich in den Stall ging, um die Kaninchen zu füttern, ist mir<br />
51
die Kerze umgefallen und fünf von den armen Tierchen sind verbrannt. Der Stall stand im<br />
Augenblick in Flammen, ich konnte kaum die Näpfe retten. Aber das ist nicht so schlimm,<br />
wir wollten die Tiere ja sowieso schlachten. Hoffentlich halten sie sich, bist Du<br />
wiederkommst.<br />
Beinahe hätte ich das Wichtigste vergessen! Unsere Katze ist gar kein Kater und hat gestern<br />
Junge bekommen. Sie liegen in Deinem Bett. Du müsstest sie sehen können, es sieht<br />
reizend aus.<br />
Damit will ich schließen, morgen mehr. Ich hoffe, dass Du Deine Ferien in sorgenloser<br />
Freude genießt!<br />
Viele Grüße und Küsse sendet Dir Dein Mann<br />
Die richtige Wahl einer Frau<br />
Ich wollte früher stets so furchtbar schlau sein<br />
und es besonders bei der Wahl der Frau sein<br />
und gerade darum fiel ich, es ist zu gemein,<br />
bis über beide Ohren in die Ehe rein.<br />
Wenn ich erzähle, was ich Unglücksrabe<br />
zu Hause für 'ne Klapperschlange habe,<br />
ich mir zuletzt die Frage kaum getrau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
In einer Sommernacht, da lernte ich sie kennen<br />
ich Dussel ließ mein Herz vor Sehnsucht brennen.<br />
Ich wusste kaum, woher sie stammt,<br />
da schleifte sie mich schon zum Standesamt.<br />
Weglaufen konnte ich mich nicht mehr getrauen<br />
sonst hätt' ihr ältester Sohn mich ganz schwer verhauen.<br />
Der kam gleich mit, wie raffiniert und schlau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
Kurz vor der Hochzeit kam ich erst dahinter,<br />
die Jungfrau hatte schon Erwachsne Kinder<br />
und auf dem Standesamt wurde mir klar,<br />
dass sie auch 20 Jahre älter war.<br />
Ich wollte schnell die Flucht noch wagen,<br />
da hatte sie mich schon k. o. geschlagen.<br />
Ich hauchte "ja", mit Augen grün und blau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
Und die Figur, mit der sie imponierte<br />
war alles Bluff, womit sie nur markierte.<br />
Denn in der Hochzeitsnacht, da war ich platt,<br />
statt 'nen Büstenhalter sie zwei Kaffeewärmer hat,<br />
die Tituslocken und die runden Hüften,<br />
legt sie auf's Fensterbrett zum lüften,<br />
für mich blieb übrig nur der Knochenbau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
Und wenn sie kocht, wie man sich wundert,<br />
Rezepte aus dem 17. Jahrhundert,<br />
die Frau, die muss zur Steinzeit wohl geboren sein,<br />
denn alles was sie kocht und backt, ist hart wie Stein.<br />
52
Krieg ich mal 'nen Kotelett, das ist ein Hammer,<br />
nehm ich statt Messer, Gabel, Meißel und den Hammer.<br />
Den Rollmops sieht sie an für'n Kabeljau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
Für meine Nerven ist die Frau ein Schrecken,<br />
des Mittags kurz vor Zwölfe lässt sie sich wecken.<br />
Dann nimmt sie'n Bad von Fichtennadelgrün,<br />
ich muss den Stöpsel später aus der Wanne ziehn.<br />
Dann schminkt und cremt und pudert sie sich schnittig<br />
und nachher sieht sie aus wie'n Wellensittich.<br />
Die Hunde bellen laut vor Schreck: wau, wau,<br />
was sagen sie bloß zu so 'ner Frau?<br />
Hieraus Ihr Herren, können Sie ersehen,<br />
wie es einem in der Ehe kann ergehen.<br />
Ich habe dieses alles nur zum Scherz erzählt,<br />
denn leider, meine Damen, ich bin unvermählt<br />
(denn Gott sei Dank, ich bin gut vermählt).<br />
Und ließ ich an der Frau ein gutes Haar nicht,<br />
in Wirklichkeit gibt's so 'ne Frau ja gar nicht.<br />
Im Gegenteil, ich weiß es ganz genau<br />
es gibt so manche liebe, süße, kleine Frau!<br />
Was ist ein Bräutigam?<br />
Ein Bräutigam ist ein in die Eheschule kommendes, dort unter die Lupe genommenes, ewig<br />
nach Hause rasendes, manchmal gasendes, ewig strebendes, mit dem Verstand am Boden<br />
lebendes, manchmal Tennis spielendes, immer nach hübschen Mädchen schielendes, auf<br />
dem Standesamt schwitzendes, vor dem Pastor unruhig sitzendes, nach den Ringen<br />
suchendes, ewig fluchendes, in schwierigen Situationen schweigendes, als Leiche<br />
zeigendes oder auch stotterndes, nach durchzechter Nacht schlotterndes, manchmal<br />
Rückgrad beweisendes, in der Kneipe lachendes, einen Halben hebendes, mächtig<br />
angebendes, sich mit Geldsorgen plagendes, am Hungertuch nagendes, doch nie<br />
verzagendes Individuum!<br />
Der Schlüpfer<br />
Wer den Schlüpfer hat erfunden<br />
Hat an Liebe nicht gedacht,<br />
sonst hätt’ er für süße Stunden<br />
einen Schlitz hinein gemacht.<br />
So sang man vor zwei, drei Jahren<br />
Jede Maid den Schlüpfer trug,<br />
doch so manche hat erfahren,<br />
dass der Schlüpfer ward zum Fluch.<br />
Zwar erwärmt er so schön den Hintern,<br />
Leib und ein und manches mehr,<br />
besonders in sehr kalten Wintern,<br />
doch die Liebe stört es sehr.<br />
Klappe hat der Schlüpfer keine,<br />
lässt nicht frei den kleinsten Ritz,<br />
schmiegt such eng an beide Beine,<br />
53
hat nicht einmal einen Schlitz.<br />
Geht der Jüngling nun spazieren,<br />
mit der Maid im Monat Mai,<br />
ja, da kann nichts mehr passieren,<br />
mit der Liebe ist’s vorbei.<br />
Denn wenn sie jetzt Mal wollen stiften,<br />
heimlich schnell am Waldesrand<br />
oder auf der Berge Triften,<br />
verschlossen war’s gelobte Land.<br />
Und die Mädchen merken alles,<br />
bald bei jeder Liebelei,<br />
dass in allen solchen Fällen<br />
doch der Schlüpfer störend sein.<br />
Etwas anderes zu finden<br />
War ihr heißestes Bemühn,<br />
das schön warm von vorn bis hinten<br />
und leicht offen sei zu ziehn.<br />
Diese Lösung ist gefunden,<br />
der Schlüpfer hemm die Liebe nicht<br />
und in süß vertrauten Stunden<br />
leis die Jungfrau zu mir spricht:<br />
„Schatz, ach Schatz, ich muss dir sagen,<br />
gib mir schnell noch einen Kuss,<br />
alle netten Mädchen tragen<br />
heute nur noch Reißverschluss!“<br />
Das Herz<br />
Der Herr Professor Wunderlich,<br />
ein sehr gelehrter Mann,<br />
hält einen Vortrag übers Herz<br />
und wie man’s richtig nennen kann.<br />
Der Ausdruck „Herz“ ist gänzlich falsch,<br />
erklärte er sehr würdevoll.<br />
„Es ist ‘ne Pumpe und ich will,<br />
dass man’s auch so nennen soll.“<br />
„Es pumpt wie eine Pumpe pumpt<br />
und treibt das Blut im Kreis<br />
und darum will die Wissenschaft,<br />
dass man es Pumpe heißt!“<br />
Studenten sitzen Kopf an Kopf<br />
und lauschen seinem Wort,<br />
dass er erklärt die Pumpe nur<br />
und lässt das Herz ganz fort.<br />
Da spricht ein junger Studio<br />
mit lachendem Gesicht:<br />
„Ach Herr Professor Wunderlich,<br />
54
das geht doch aber nicht.“<br />
„Wenn einer nun verliebt sich fühlt<br />
und spürt ein heißes Weh,<br />
soll er da sagen: „Lieber Schatz,<br />
mir tut die Pumpe weh?“<br />
„Ach komm an meine Pumpe,<br />
du süße Pumpenmaid,<br />
hörst du wie meine Pumpe,<br />
nach deiner Pumpe schreit?“<br />
„Ich lege meine Pumpe,<br />
zu deinen Füßen hin,<br />
schenk du mir deine Pumpe,<br />
damit ich glücklich bin!“<br />
Der Herr Professor lächelt,<br />
das hätt’ er nicht gedacht.<br />
Als der Student zu Ende,<br />
die ganze Stube lacht.<br />
„Nun“, so spricht er, „ich merke,<br />
mein Herr sie treiben Scherz,<br />
doch lassen wir fort die Pumpe<br />
und sagen wieder Herz!“<br />
Auf einem Hühnerhof<br />
Einst fuhr ein junges Ehepaar,<br />
zu einem Freund, der Landwirt war.<br />
Und nach dem Essen ging man hinaus,<br />
besah Garten, Hof und Hühnerhaus.<br />
Daselbst bestieg der Hahn ein Huhn,<br />
wie das die Hähne eben tun.<br />
Die Frau nun interessiert sehr scheint,<br />
sagt zu dem Freund, indem sie meint:<br />
„Herr Schulze, sagen sie doch an,<br />
wie oft am Tag macht das der Hahn?“<br />
Herr Schulze sinnt ein Weilchen nach<br />
und sagt dann: „Zwanzig mal am Tag“.<br />
Worauf die Frau ihr Männchen küsste<br />
und zärtlich sagte: „Siehste, siehtste!“<br />
Der Mann nun interessiert auch scheint,<br />
fragt seinen Freund, wie er das meint.<br />
„Steigt denn der Hahn den ganzen Tag<br />
nur stets der gleichen Henne nach?“<br />
Worauf Herr Schulze spricht: „Ja nun,<br />
der Hahn beglückt stets ein anderes Huhn!“<br />
Worauf der Mann sein Frauchen küsste<br />
und zärtlich sagte: „Siehste, siehste!“<br />
55
Ebbes<br />
Das badische Allerweltswort heißt „ebbes“.<br />
Es wird für alle gängigen Begriffe gebraucht.<br />
Wissen Sie, was ebbes ist?<br />
Ebbes, ja, das ist halt ebbes!<br />
Aus ebbes kann man ebbes machen.<br />
Wenn man heiraten will, muss man sich ebbes suchen;<br />
ein Mädel, das ebbes hat und ebbes kann,<br />
aber auch ebbes mitbringt!<br />
Wer so ebbes gefunden hat, der hat ebbes daheim,<br />
ebbes für’s Herz, ebbes für’s Gemüt<br />
und ebbes für’s ganze Leben.<br />
Und dann wird Hochzeit gefeiert.<br />
Die darf schon ebbes kosten,<br />
damit alles sehen, dass ebbes da ist,<br />
denn, wo ebbes ist, kommt meistens noch ebbis dazu.<br />
Auf der Hochzeitsreise sieht das Paar ebbes,<br />
kann ebbes kaufen und bringt noch ebbes mit.<br />
Später erwartet man ebbes.<br />
Die Nachbarschaft hat längst ebbes gemerkt und sagt:<br />
„Ich glaub, die kriegen ebbes!“ oder<br />
„haben die schon ebbes?“<br />
Schließlich kommt wirklich ebbes.<br />
Wenn das Kind im Bettchen weint, dann fehlt ihm ebbes.<br />
Wenn es Hunger hat, kriegt es ebbes<br />
und wenn es weiter heult, dann hat es vielleicht nur ebbes gemacht.<br />
Geht das Kind dann in die Schule, dann lernt es ebbes.<br />
Wenn es ungezogen ist, geben ihm die Eltern ebbes hintendrauf.<br />
Nach der Schule lernt es ebbes<br />
für den Beruf von dem, der ebbes kann,<br />
ebbes versteht, damit man ebbes verdient<br />
und ebbes zum Leben und ebbes zum beißen hat.<br />
Wer alt ist und sich fragen muss: „war da nicht noch ebbes?“,<br />
der nehme besser sein Glas und sei kein Deppes,<br />
denn ein guter Tropfen ist auch schon ebbes!<br />
Frauen so um die 60<br />
Hier stehen wir, wir Frauen, so grad um 60<br />
In der Blüte der Jahre, appetitlich und würzig,<br />
so richtig in Form und auch mal gefährlich,,<br />
drum fragen wir Euch und bitte, seid ehrlich!<br />
Ihr dürft uns dabei gern mal näher beseh’n,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön??<br />
Bei uns gehen die Künstler noch immer ins Volle,<br />
ob der Rubens oder gar der Oswald Kolle.<br />
Wir waren stets sexy und bleiben auch so,<br />
und das vom Scheitel bis hin zum oho !<br />
56
Bei uns da stimmt alles, bis hinab zu den Zeh’n,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön?<br />
Wir ernähren uns richtig, mit viel Vitamine,<br />
Gemüse, Salat und auch mal Apfelsine.<br />
Das Fleisch gebraten, ohne Fett in der Pfann’,<br />
den Salat ohne Öl, das essen wir dann.<br />
Drum ist die Haut glatt, das könnt Ihr doch seh’n,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön??<br />
Krankheit, Wehwehchen, sind bei uns verpönt,<br />
uns merkt man nichts an, wir sind nicht verwöhnt!<br />
Wir steigen stets singend aus dem Bett,<br />
das ganze Jahr fröhlich und immer sehr nett.<br />
Ihr Männer, es wird Zeit, es einmal einzugestehn,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön?<br />
Wir lieben Amore und sind immer noch high,<br />
wo etwas los ist, sind wir immer dabei.<br />
Die Jugend der Welt hat uns stets schon kopiert,<br />
Wir sagen, wie man sich a la Mode frisiert.<br />
Man liebt uns in Rom, Paris und Athen,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön??.<br />
Zu uns kommt ein Mann nie mit ganz leeren Händen,<br />
das macht nichts, wir lassen uns gerne was schenken.<br />
Schmuck oder Pelze, das ist uns nicht peinlich,<br />
wir nehmen was kommt, da sind wir nicht kleinlich.<br />
Wir tragen die Nerze, wenn es sein muss auch zehn,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön??<br />
An uns ist was dran, wir sind nicht von Pappe,<br />
alles ist echt und noch keine Attrappe.<br />
Die Taille ist schlank und elastisch die Knie,<br />
an uns verdiente nicht die Korsettindustrie.<br />
Wir bieten noch Täler, noch Kurven und Höh’n,<br />
sind wir um die 60 nicht immer noch schön?<br />
Und die Männer, die klug sind, haben’s längst schon erkannt,<br />
wir haben nicht nur Kurven, wir haben auch Verstand.<br />
Wir sind keine Liebchen, wir wissen was wir wollen<br />
Und die Männer wissen, was sie von uns halten sollen.<br />
Wir lassen sie auch mal um Zärtlichkeit fleh’n,<br />
schließlich sind wir um die 60 und immer noch schön!<br />
Verse für einen Bräutigam zur Hochzeit<br />
Die erwähnten Gegenstände besorgen und im Vortrag überreichen<br />
Lieber Bräutigam gib mal Acht,<br />
wir haben noch einen Vers für dich gemacht.<br />
Gleich kommt was, gib gut Acht,<br />
schaut ihn an, wie er jetzt lacht!<br />
Er wird jetzt denken, was wird da wohl kommen<br />
Aber was wir nun ihm schenken, hat er bestimmt noch nicht bekommen.<br />
57
Mit Pril oder Spüli im Wasser<br />
Geht der Abwasch sehr viel rascher.<br />
Aber wie wir die Heidi (Name variabel) kennen<br />
Wird sie auch nicht ruhn.<br />
Ihr werdet dabei sehr schnell erkennen,<br />
gemeinsam lässt sich’s leichter tun.<br />
Dieses Fläschchen ist für die Milch,<br />
nicht für Manfred, diesen Knilch.<br />
Denkt er, dies war die neueste Masche,<br />
Bier aus dem Fläschchen, nicht aus der Flasche.<br />
Diese Tröpfchen hier, sei euch gesagt,<br />
werdet ihr bestimmt mal brauchen.<br />
Wenn ihr euch an diese Sache wagt,<br />
wird’s darin manchmal ganz schön rauchen.<br />
Dies ist der Anfang einer langen Leine.<br />
Schaut euch sie nur gründlich an.<br />
Ihr dürft jetzt auch mal ziehen dran,<br />
dann geht sie weiter von Mann zu Mann.<br />
Seid nicht zu neugierig,<br />
ach zieht doch nicht so schnell.<br />
Es war nämlich ganz schwierig,<br />
alles in den Karton zu stellen.<br />
Der Reis hier soll den Hunger stillen<br />
Aber gleichzeitig auch viel Glück euch bringen.<br />
Wir konnten ihn nicht über euch schütten,<br />
deshalb ließen wir ihn mit dem Päckchen her schicken.<br />
Sollt euch dicke Luft mal quälen,<br />
siebt sie kräftig durch.<br />
Unter diesen Siebchen könnt ihr wählen.<br />
Für das nagelneue Leben,<br />
das für euch beginnt soeben,<br />
wünschen wir euch, so laut es geht,<br />
von morgens früh bis abends spät,<br />
immer prall gefüllte Taschen<br />
und ein paar volle Flaschen.<br />
Salz, Pfeffer und auch Paprika<br />
Stellen des Lebens Würze dar.<br />
Mit Zucker wollen wir grüßen.<br />
Er soll euch das Leben noch versüßen.<br />
Gibt es Fragen zu dieser Rolle (Toilettenpapier) hier?<br />
Die Anwendung steht leider nicht auf dem Papier.<br />
Doch was sollen wir große Reime machen.<br />
Ihr wisst bestimmt, was man macht mit diesen Sachen.<br />
Auf dieses Werk aus Holz (Nudelholz)<br />
Sind die meisten Hausfrauen stolz.<br />
Es ist vielseitig zu verwenden<br />
Und wer es hat, gibt es nicht mehr aus den Händen.<br />
Doch Manfred nimm dich in Acht,<br />
58
komm nicht zu spät nach Haus,<br />
sonst probiert es die Heidi auf deinem Rücken aus.<br />
Dieses Höschen lieber Manfred ist dir viel zu klein<br />
Aber wir hoffen, es kommt bald etwas Passendes hinein.<br />
Es soll der Anfang für ein turbulentes Leben sein.<br />
Doch sollte es euch werden zu bunt,<br />
haben wir auch etwas, um zu stopfen den Mund (Schnuller).<br />
Mit Lenor für das Himmelbett,<br />
schläft es sich darin besonders nett.<br />
Doch ist die Flasche ziemlich klein,<br />
aber allzu lange Flitterwochen konnten anstrengend sein.<br />
Habt ihr Angst vor der heutigen Nacht?<br />
Schaut mal, da haben wir auch daran gedacht.<br />
Falls ihr zu sehr aufgeregt sollt sein,<br />
haltet euch diese Pillen bereit.<br />
An deiner Kochkunst, Heidi, zweifeln wir nicht<br />
Doch hier mit diesem Fertiggericht,<br />
kannst du noch schnell an manchen Tagen,<br />
wenn du zu spät nach Hause kommst, mit leerem Magen,<br />
ein Süppchen kochen, ein zwei, drei<br />
und Manfred sitzt dann schnell dabei.<br />
In diesem kleinen Säckchen<br />
sind noch einige kleine Stückchen.<br />
Viel Glück im Leben sollen sie euch bringen<br />
Und was ihr wollt anstreben, soll euch gelingen!<br />
Zu einer Goldenen Hochzeit<br />
Gefahrvoll ist des Lebens Fahrt.<br />
Nicht Angst noch Müh bleibt uns erspart!<br />
Drum lob ich mir den tücht'gen Mann,<br />
dem man sich anvertrauen kann.<br />
Dem Berg- und Talfahrt gut gelingt,<br />
der jede Kurve wohl bezwingt,<br />
Der die Signale all beachtet,<br />
Der Tag und Nacht nur danach trachtet,<br />
Zu fahren auf dem rechten Gleis,<br />
Wohl dem, der solchen Führer weiß.<br />
Ein halbes Jahrhundert ist es heut,<br />
da stand ein blanker Zug bereit.<br />
Der junge Mann im Führerstand,<br />
gab einer jungen Frau die Hand.<br />
Er sprach: "Steig Du nur ein, mein Schatz,<br />
an meiner Seite ist dein Platz.<br />
Ich bin bei dir und du bei mir,<br />
in Gottes Namen fahren wir.<br />
Die Myrte baut ein grünes Tor,<br />
wie liegt das Leben bunt davor.<br />
Und über sich des Himmels Sterne,<br />
dampft froh das Züglein in die Ferne.<br />
59
Nicht immer zeigt, voll Glück und Licht,<br />
die Welt ein Sonntagsangesicht!<br />
Nicht immer war der Himmel blau,<br />
ach, manchmal war er trüb und grau.<br />
Wie kalter Nebel, schwer und leise,<br />
fällt Sorge auf die Lebensreise.<br />
Das Züglein aber dampft voran,<br />
nicht ficht es Sturm noch Kälte an.<br />
Wie schnell doch Jahr und Jahr vergeht,<br />
es schneit, es blüht und nichts besteht,<br />
als Gottes Liebe nur allein.<br />
Die Myrte strahl im Silberschein.<br />
Der Onkel fragt die Tante leise:<br />
"Währt schon so lange unsere Reise?"<br />
Schon ganze fünfundzwanzig Jahr.<br />
Doch, glänzt auch Silber uns im Haar,<br />
und pochet unserer Herzen Schlag,<br />
so schnell nicht wie am Hochzeitstag.<br />
Wir brauchen noch nicht auszuruh'n.<br />
Lass uns die Reise weiter tun!<br />
Und Tante nickt: Ich bin bei Dir,<br />
In Gottes Namen fahren wir.<br />
Das Züglein rollt durch Krieg und Sorgen,<br />
Durch Winternacht und Frühlingsmorgen,<br />
Es trägt manch Kummers hart Gewicht,<br />
doch seine Achsen brechen nicht.<br />
Gott half dereinst sie selber bauen<br />
Und ihre Stärke heißt Vertrauen.<br />
Durch manche Schluchten, viel gewunden,<br />
Hat’s Züglein seinen Weg gefunden.<br />
Heut setzt der Herrgott Euch zum Lohne,<br />
aufs Haupt die goldne Myrtenkrone.<br />
Ach, könnten wir euch alles schenken,<br />
was Menschen wünschend sich erdenken.<br />
Ach, könnten wir so ganz umgeben,<br />
mit Freude Euer liebes Leben.<br />
Stets könnte unser Dank nur klein,<br />
für Eure große Güte sein.<br />
Gott segne Eure Weiterreise<br />
auf Gold umschimmerte Geleise.<br />
Durch ruhevolle sonnenklare,<br />
Freud erfüllte Lebensjahre.<br />
Mit grünem Kranz geschmückt,<br />
mit silbernem beglückt,<br />
mit goldenem geehrt,<br />
ist wohl des Lebens wert.<br />
Nun lasst die Gläser klingen,<br />
gefüllt mit kühlem Wein<br />
und lasst ein Hoch erklingen,<br />
stimmt alle mit mir ein.<br />
Das Jubelpaar, es lebe Hoch Hoch Hoch!<br />
60
Eine Mahnung an die Junggesellen oder es geht nichts über einen<br />
Hund<br />
Jüngling in den reif’ren Jahren, willst du nehmen eine Frau, hüte dich vor den Gefahren;<br />
überlegt es dir genau! Hüte dich vor Liebesgaben, hüte dich vor der schwachen Stund, willst<br />
du ein frohes Leben haben, kauf dir lieber einen Hund!<br />
So ein Hund gehorcht dir immer, weil er dich als Herrn erkennt. Bei einer Frau geschieht das<br />
nimmer, denn Gehorsam ist ihr fremd! Mitgift hat er freilich keine, aber eines merke dir<br />
genau, so ein Hund wird dir immer treu sein; weißt du das von deiner Frau?<br />
So ein Hund weint keine Träne, niemals braucht er Aspirin, abends hat er nie Migräne und<br />
braucht nie was zum Anziehen. Willst du mal ‘ne Reise machen, kannst du ruhig den<br />
Wauwau, einem Freund zur Pflege geben, versuch das mal mit deiner Frau?<br />
Vor den Läden stehn die Frauen, neue Kleider sind ihr Ziel; können nie genug von kriegen,<br />
haben Hüte nie zuviel. Deinen Hund den brauchst du nimmer auszuschmücken wie ein Pfau,<br />
denn er läuft ja nackend immer, verlang das mal von deiner Frau!<br />
Kommst du einmal spät nach Hause und willst du zu ihr ins Bette gehen, dann wird sie toben<br />
ohne Frage: „Geh, ich will dich nimmer sehn!“ Doch viel besser ist ein Hundchen, es<br />
empfängt dich freundlich mit wau wau, wedelt mit dem Schwänzchen immer, verlang das mal<br />
von deiner Frau!<br />
Gehst du mit ihr auf der Straße, bleibt sie plötzlich stille stehn: „Lieber Mann, mich drückt die<br />
Blase, halt die Tasche, ich muss mal gehn!“ Deinem Hund genügt ein Bäumchen, denn er<br />
nimmt es nicht so genau, er hebt einfach hoch das Beinchen, verlang das mal von deiner<br />
Frau!<br />
Mit den Kindern hast du Plage; in jedem Jahr kommt eines an. Trotzdem musst du ohne<br />
Frage, jeden Tag aufs Neue ran! Ohne dass du ihn brauchst lieben, bringt dir Junge dein<br />
Wauwau, und dann gleich sechs oder sieben, verlang das mal von deiner Frau!<br />
Drum ihr Männer, lasst euch sagen, lass die Finger von der Frau, denn in ihren spätren<br />
Jahren wird sie hässlich, alt und grau! Wird dein Hund dir mal zuwider, dann verkaufst du<br />
den Wauwau, kaufst dir einen Jungen wieder - versuch das mal mit deiner Frau!<br />
61<br />
Die gute, alte Zeit<br />
Man hört, dass die Alten und Greisen,<br />
oft und gern die alten Zeiten preisen,<br />
doch wären wir wirklich bereit,<br />
zu tauschen mit der alten Zeit.<br />
Was loben denn die alten Leute?<br />
Betrachten wir es kritisch heute:<br />
Waren die Schuhe nicht schwer zu tragen,<br />
wie Hufe mit Eisen schwer beschlagen,<br />
oder die tägliche Schwerstarbeit,<br />
war das die gute, alte Zeit?<br />
Der zwölf Stunden Arbeitstag<br />
am Sonntag oft die gleiche Plag.<br />
Zur Arbeit eilte man zu Fuß,<br />
kein Nahverkehr, kein Omnibus,<br />
Dienen und Arbeiten war das Geleit,
in der guten, alten Zeit.<br />
Die Zähne zogen die Barbiere,<br />
da brüllten Männer selbst wie Stiere.<br />
Und war der Zahn ein wenig lose,<br />
wurd er gezogen, ohne Narkose,<br />
auch Zahnersatz stand nicht bereit<br />
in der guten, alten Zeit.<br />
Ein Kleid trug jeder bis zum vierten Jahr,<br />
egal, ob man Mädchen oder Junge war,<br />
in der Wohnung gab es kein Klosett,<br />
dafür stand ein Eimer um die Eck,<br />
aus Gründen der Genügsamkeit<br />
in der guten, alten Zeit.<br />
Es gab auch kein Elektrisch Licht,<br />
kein Radio, auch Fernsehen nicht.<br />
Ein Fass mit Sauerkraut und Bohnen,<br />
das half den Geldbeutel zu schonen,<br />
war das die einzige Köstlichkeit<br />
in der so guten, alten Zeit.<br />
Ein Salzhering musste für acht Personen reichen,<br />
der Hunger sollte durch Kartoffeln weichen.<br />
das Gartengemüse war knapp bemessen<br />
es reichte spärlich kaum zum Essen.<br />
Und diese offenbare Erbärmlichkeit,<br />
nennt ihr die gute, alte Zeit?<br />
So werden wir der Sache nicht gerecht,<br />
es war - weiß Gott - nicht alles schlecht.<br />
Kein Atomblitz, kein Autobahnstau,<br />
keine Hektik und der Himmel noch blau -<br />
diese seelisch e Ruhe und Gelassenheit -<br />
das war die schöne, gute, alte Zeit<br />
Das Alter<br />
Ewig fliegt man nicht als Falter,<br />
eines Tages kommt das Alter.<br />
Aus dem Falter wird die Falte,<br />
aus dem Schnucki wird die Alte.<br />
Aus dem Jüngling wird der Greis,<br />
ewig ist nur der Verschleiß.<br />
Gestern noch mit flotten Flügeln,<br />
heute sind die Runzeln da.<br />
Da hilft kein kosmetisch bügeln,<br />
da hilft keine AOK.<br />
Wer mit flinkem Fuß gewippt hat,<br />
schlurft nun - mit knarrendem Gelenk.<br />
Und Du merkst auf einmal deutlich:<br />
Man ist älter als man denkt.<br />
62
Auf des Lebens grüner Wiese<br />
ist das duftige Gras gemäht,<br />
abseits jeder Jugendkrise<br />
lebt man funkstill und Diät.<br />
Soll man flennen nun und jammern,<br />
weil man nunmehr ausgeschirrt,<br />
soll man sich an früher klammern,<br />
weil man täglich klammer wird?<br />
Ist in dieser engen Runde<br />
auch die Welt nicht mehr so bunt,<br />
Freundchen auch die Abendstunde<br />
hat noch manchmal Gold im Mund<br />
Sei vorm Alter nicht so feige,<br />
ändre einfach dein Programm.<br />
Spielt man nicht mehr erste Geige,<br />
bläst man eben auf dem Kamm.<br />
Gebet des älter werdenden Menschen<br />
Von Teresa von Avila<br />
O Gott, du weißt es besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter werde, um eines Tages alt<br />
zu sein. Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas<br />
sagen zu müssen.<br />
Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.<br />
Lehre mich nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein. Bei<br />
meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit scheint es mir schade, sie nicht<br />
weiterzugeben. Aber du verstehst, o Herr, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.<br />
Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen um<br />
zum Wesentlichen zu kommen.<br />
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu und die<br />
Lust sie zu beschreiben wächst von Jahr zu Jahr.<br />
Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude<br />
anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.<br />
Lehr mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann. Erhalte mich so liebenswert<br />
wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk<br />
des Teufels.<br />
Lehre mich an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken und verleihe mir oh<br />
Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.<br />
Die Zeit<br />
Mit der Zeit, da ist's ein seltsam' Spiel,<br />
du hast mal wenig, hast mal viel.<br />
Geht's dir gut und hast du Spaß,<br />
die blöde Zeit davon dir rast,<br />
doch hast Du Kummer oder Leid,<br />
dann steht sie still, die dumme Zeit.<br />
63
Auch von dem Alter hängt sie ab,<br />
wirst du älter, wird sie knapp.<br />
Als Kind, da ist die Zeit noch lang,<br />
erwachsen werden willst du dann.<br />
Und wenn du dann erwachsen bist,<br />
die Zeit schon knapp geworden ist.<br />
So richtig rar wird sie erst spät,<br />
wenn es zum Rentenalter geht.<br />
Du findest das Ganze sehr gemein,<br />
warum könnte es nicht anders sein?<br />
Je nachdem was g'rad geschehen,<br />
würdest du die Zeit verdrehen.<br />
Doch was gäb' das Ganze für 'nen Streit,<br />
jeder hätt' 'ne andere Zeit.<br />
Doch es kommt noch schlimmer,<br />
froh würdest du dann nimmer,<br />
denn es ist der kurze Augenblick,<br />
an den du öfter denkst zurück.<br />
An die andere Zeit du selten denkst,<br />
denn das Normale du verdrängst.<br />
Drum sei froh, dass deine Zeit ist rar,<br />
so ist sie dann auch wunderbar.<br />
Hast du davon mal etwas übrig,<br />
schenk' sie anderen, sie sind glücklich;<br />
denn wenn man Zeiten teilen kann,<br />
noch sehr viel schöner wird es dann.<br />
Das kleine Zig<br />
Das kleine zig ist ein Fanal.<br />
Mit zwanzig kommt’s zum ersten Mal.<br />
Du findest das kleine zig recht fein<br />
und möchtest gar noch älter sein.<br />
Mit dreißig macht es dir nichts aus.<br />
Du kennst damit dich ja schon aus<br />
und stehest fleißig und geschickt,<br />
bis es zum nächsten Male „zigt“.<br />
Mit vierzig kommst du zur Besinnung,<br />
gehörst schon fest zu deiner Innung<br />
und machst vielleicht in deinem Glück<br />
auch schon mal einen Blick zurück.<br />
Mit fünfzig kommt wie Donnerknall<br />
dir vor das kleine zig-Signal.<br />
Du schlägst dir an die Brust im Gehen<br />
und denkst: Das woll’n wir doch Mal sehen!<br />
Und gehst und gehst mit festem Blick,<br />
und plötzlich macht es wieder zig<br />
Du bist erstaunt, ja fast perplex,<br />
denn diesmal steht davor die Sechs.<br />
64
Du sollst das Leben weiter lieben,<br />
steht auch vor deinem zig die Sieben!<br />
Dann steht, eh’ du daran gedacht,<br />
das kleine zig schon vor der Acht.<br />
Bei guter Gesundheit sollt’ es uns freu’n,<br />
erreichst du vor dem Zug die Neun.<br />
Und werdens hundert Jahr - famos!<br />
Dann bist das zig du wieder los!<br />
Das Alter der andern...<br />
Mir scheint, die Treppen werden heute unpraktischer gebaut als früher. Sie haben mehr<br />
Stufen und diese werden immer höher. Früher konnte man mühelos zwei Stufen auf einmal<br />
nehmen, heute nur noch eine.<br />
Heute benützt man viel kleinere Druckbuchstaben als früher. Ich muss die Zeitung immer<br />
weit weg halten und die Ziffern auf den Münzautomaten werden auch immer schwerer<br />
lesbar. Es gibt Leute, die behaupten, in meinem Alter brauche man eine Brille, doch das ist<br />
barer Unsinn! Ich könnte mir die Nachrichten natürlich vorlesen lassen, aber auch das geht<br />
nicht; heute sprechen die Leute ja so leise und undeutlich, dass man sie kaum hören kann.<br />
Alles ist weiter weg. Die Entfernung zwischen meinem Haus und dem Bahnhof ist doppelt so<br />
groß geworden und dazwischen hat man einen Hügel hingebaut, den ich früher nie gesehen<br />
habe. Dazu kommt, dass die Züge früher fahren. Ich versuche gar nicht mehr, sie im<br />
Laufschritt noch zu erreichen, da sie ohnehin abfahren, bevor ich ankomme.<br />
Man braucht auch nicht mehr die gleichen Kleiderstoffe. Die heutigen Kleider neigen dazu<br />
einzugehen, namentlich an der Taille. Und die Schuhnestel sind heute nur noch schwer zu<br />
erreichen.<br />
Auch das Klima hat sich geändert. Die Winter sind kälter, die Sommer heißer geworden.<br />
Wenn man versucht, den Schnee vor der Türe wegzuschaufeln, stellt man fest, dass er viel<br />
schwerer geworden ist, als er früher war. Die Zugluft ist viel unangenehmer geworden. Das<br />
kommt gewiss von der Art, wie man heute die Fenster herstellt. Man könnte natürlich auch<br />
jeweils in ein Land mit angenehmerem Klima fahren, wenn die Reise nur nicht so weit und<br />
beschwerlich wäre.<br />
Die Leute sind heute jünger als sie zu meiner Zeit waren. Kürzlich habe ich an meiner alten<br />
Schule an einer Zusammenkunft Ehemaliger teilgenommen und war entsetzt zu sehen, was<br />
für Kinder jetzt dort zugelassen werden. Ich muss allerdings gestehen, dass sie höflicher<br />
sind, als wir es seinerzeit waren. Sie haben mich respektvoll mit "Herr Doktor"<br />
angesprochen, und einer hat sich sogar angeboten, mir über die Straße zu helfen.<br />
Umgekehrt sind die Leute meiner Generation viel älter als ich. Offenbar nähert sich meine<br />
Generation dem, was man ein "gewisses Alter" zu nennen pflegt. Ist das aber Grund genug,<br />
dass meine früheren Schulkameraden in einem Zustand fortgeschrittener Senilität daher<br />
torkeln? Einer von ihnen hatte sich sogar so verändert, dass er mich nicht wieder erkannte.<br />
Heute früh habe ich mich im Badezimmer im Spiegel betrachtet. Und ich muss sagen: Die<br />
heutigen Spiegel sind auch nicht mehr das, was die früheren waren.<br />
65
Omas 100. Geburtstag<br />
Gestern ist Großmama 100 Jahre alt geworden. Sie saß kerzengerade an der Kaffeetafel<br />
und strotzte vor Energie. Dabei ist sie gerade erst von einer Grippe genesen. Man sorgte<br />
sich sehr, denn ihr allzu frühes Ableben wird schon seit Jahrzehnten befürchtet.<br />
Als Oma eine kleinere Wohnung bezog, bekam Tante Meta feuchte Augen und befürchtete<br />
Omas baldiges Ende. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit“ sprach sie und Onkel Ernst<br />
erkundigte sich betrübt nach den Bestimmungen der Erbschaftssteuer.<br />
Als Oma die 70 erreichte, war Tante Meta von dunklen Ahnungen erfüllt, denn ihr war nicht<br />
entgangen, dass Großmama immer so schwer atmete, als sie die Kohlen rauf trug“ „Bitte<br />
erschreckt nicht, erschreckte uns Tante Meta, „aber Oma macht es nun nicht mehr lange.“<br />
Zum 75. Geburtstag trug Oma ein neues Kleid in Silbergrau und war prächtig anzuschauen;<br />
nur Tante Meta ließ sich nicht darüber hinweg täuschen, dass Oma ziemlich grau aussähe.<br />
„Bald ist es soweit!“ seufzt sie und beklagte das hereinbrechende Unglück.<br />
Als Oma mit 80 ins Krankenhaus kam, war der Lauf der Dinge nicht länger aufzuhalten. „Das<br />
überlebt sie nicht“, rief Tante Mete und bereitete die Verwandtschaft schonend auf Omas<br />
baldigen Heimgang vor. Sie entschloss sich zu dunkler Eiche und weiß-roten Nelken und<br />
erklärte sich bereit, Omas Kanarienvogel ins Haus zu nehmen. Onkel Ernst stand derweil vor<br />
der schwierigen Entscheidung, ob er Aktien oder Pfandbriefe den Vorrang geben solle. Oma<br />
entschied sich vorläufig anders und erholte sich sechs Wochen in Bad Neuenahr.<br />
Zum 85. stand es um die Großmutter dann schlecht, denn sie hatte ihr Abonnement der<br />
Tageszeitung verlängert. „Ich weiß doch“ sagte Tante Meta, „dass sie nur die Todesanzeigen<br />
liest. Ist es nicht schrecklich, mit welchen Gedanke sie sich trägt?“ Onkel Ernst trug sich mit<br />
dem Gedanken zunächst das Dachgeschoss auszubauen.<br />
Am 90. Geburtstag war Oma auffallend einsilbig, weil ihr Gebiss zur Reparatur war. Tante<br />
Meta erschrak über so viel Schweigsamkeit und machte uns beim Abschied auf das<br />
Allerschlimmste gefasst.<br />
Mit 95 schien das Schicksal besiegelt. Großmutter war beim Fensterputzen von der Leiter<br />
gefallen und hatte sich den Fuß verrenkt. Tante Meta eilte an ihr Sofa und gab stündlich ein<br />
Bulletin heraus. Sie blieb, um ihr die letzten Tage zu erleichtern und kochte Süppchen, die<br />
den Magen schonen und auch sonst nichts enthalten, was das Leben künstlich verlängert.<br />
Als Oma dann Kalbshaxe verlangte, ergriff Tante Meta die Flucht.<br />
Seit gestern ist Oma 100 Jahre alt. Sie saß auf ihrem Sofa und schenkte uns einen Kaffee<br />
ein, dass die Tassen krachten. Onkel Ernst und Tante Meta konnten nicht kommen und<br />
hatten Blumen geschickt. Wie es den beiden gehe, fragte jemand. „Recht gut“ fand Oma,<br />
„ich besuche sie jede Woche im Altenheim.“ Dann nahm sie gedankenvoll ein Stück Torte<br />
und schüttelte den Kopf. „Aber Hand aufs Herz, Kinder“ sprach sie, „so ein Heim – ist doch<br />
wirklich nur etwas für alte Leute!“<br />
66<br />
Geschenke zum 50. Geburtstag<br />
Die aufgeführten Geschenke bereithalten und im Vortrag dem Jubilar<br />
übergeben<br />
Mein liebes Geburtstagskind, dir ist doch klar,<br />
du bist gerade einmal 50 Jahr’.<br />
Sei ruhig erstaunt und auch verwundert,<br />
das ist nun schon ein halb’ Jahrhundert.<br />
Ich hoff’, es sei dir gerne gegeben,<br />
noch einmal 50 Jahr zu leben.
Doch frag dich mal, was du vollbracht,<br />
ob alles richtig du gemacht?<br />
Ich meine nur, das fiel mir ein,<br />
manches könnte anders sein.<br />
So möchten wir denn hier im Kreise,<br />
jetzt ändern deine Lebensweise!<br />
Ist’s doch bekannt so weit und breit,<br />
ab 50 braucht man viel mehr Zeit.<br />
Nicht immer ist der Stress dran Schuld,<br />
man braucht halt etwas mehr Geduld.<br />
So sollen die Gaben dir dann nützen<br />
Und vor Enttäuschungen dich schützen.<br />
Zunächst möchte ich fürs weitere Leben,<br />
‚ne rosarote Brill’ dir geben,<br />
weil rosarot man auch erträgt,<br />
was sonst so auf die Stimmung schlägt.<br />
Für deine Ohren nimm’ den Schutz,<br />
denn manches ist halt Lug und Schmutz.<br />
Nun soll dich weiter gar nichts stören,<br />
du brauchst es schließlich nicht zu hören.<br />
Um der Kälte zu entrinnen,<br />
wirst du gewandet nun in weißes Linnen.<br />
Ein Nachthemd braucht man nur zu heben<br />
und dann geht’s los, das wahre Leben.<br />
Das Glöckchen zeigt dir an,<br />
wenn sich bei dir als richtigem Mann,<br />
an einer Stelle sich ‚was regt.<br />
Das sei sehr wohl und gut gepflegt,<br />
große Eile ist angezeigt,<br />
denn sonst hast du zu schnell vergeigt.<br />
Die Uhr zieh an, sei doch nicht stur,<br />
die schönen Stunden zeigt sie nur.<br />
Die Zeit braucht dich dann nicht zu quälen,<br />
die Uhr kann keine Stunden zählen.<br />
Nun setz auch auf die Zipfelmütze,<br />
damit sie die Gedankeschütze.<br />
Sie können jetzt nicht mehr entweichen,<br />
Vergesslichkeit dich nicht erreichen.<br />
An deine Füße zieh an die Schuh,<br />
Pantoffeln sagt man auch dazu.<br />
Dein Leben wird bestimmt viel bunter,<br />
stehst du darin und nicht darunter.<br />
Weil manches klar wird nur im Licht,<br />
vergiss auch diese Kerze nicht.<br />
Lockt dich mal jemand auf den Leim,<br />
leucht’s ihm heim im Kerzenschein.<br />
67
So seht das Geburtstagskind hier, wie in sonst keiner kennt,<br />
in seiner Schönheit, in seinem Hemd.<br />
Wenn äußerlich er auch ist verschandelt,<br />
bleibt innerlich er unverwandelt.<br />
Denn wie er ist und wie er war,<br />
wünschen wir ihn uns noch viele Jahr.<br />
So lasst uns nun das Glas erheben,<br />
ein Hoch auf den Jubilar, lang soll er leben.<br />
Aus voller Kehle singt nun alle mit,<br />
die Gläser hoch und dann prosit!<br />
Hoch auf einen 50jährigen zum Geburtstag<br />
Die aufgeführten Geschenke vorbereiten, bereithalten und während dem Vortrag stilvoll<br />
übergeben!<br />
Peter (Name variieren!) wird nun 50 Jahre heut!<br />
Ob er sich wohl darüber freut?<br />
Das ist nun mal des Lebens Lauf,<br />
jedes Jahr kommt ein Jährchen drauf.<br />
Peter mach’ dir nichts daraus,<br />
gib uns lieber einen aus!<br />
Wir wollen uns nun alle erheben<br />
Und rufen: „Peter, du sollst leben, hoch, hoch, hoch!“<br />
Wenn man die 50 hat erreicht,<br />
fällt einem manches nicht mehr leicht.<br />
Man soll nicht rasten und nicht ruhn,<br />
ja mehr jetzt für die Gesundheit tun.<br />
Drüber haben wir halt nachgedacht<br />
und dir dies alles mitgebracht.<br />
1. Reinlichkeit ist erste Pflicht, drum vergiss niemals die Seife nicht.<br />
2. Vor allen Dingen nach dem Essen, Zähneputzen nicht vergessen.<br />
3. Am Abend kommen die Zähne raus, drum hab’ stets Kukident im Haus.<br />
4. Ärgert dich einmal der Magen, kannst du diesen Magenbitter gut vertragen.<br />
5. Dies ist für die feuchte Nase, Pampers für die schwache Blase.<br />
6. Zwickt’s dich oben, zwickt’s dich hinten, zwickt’s dich vorn, dann greif schnell zu<br />
dieser Flasche und trinke einen kleinen Korn.<br />
7. Fühlst du dich im Hals nicht wohl, lutsche ein Bonbon mit Menthol.<br />
8. Hast du Kummer, hast du Sorge, dir mal nicht die Arbeit schmeckt und denkst mit<br />
Grausen an den Morgen, dann trinke schnell ein Gläschen Sekt.<br />
9. Diese Schweinchen Stück für Stück, sollen dir bringen das große Glück. Wir<br />
wünschen dir aus Herzensgrund: Lieber Peter bleibt gesund!<br />
Überraschungsgeschenk zum 60. Geburtstag<br />
Die angegebenen Geschenke besorgen und in einem Korb bereit halten<br />
Wie ein Ruf aus Donnerhall<br />
Schallt es um den Erdenball,<br />
unser Jörg (Name anpassen!), ihr lieben Leute,<br />
feiert seinen Geburtstag heute.<br />
68
Die ganze Welt hat nachgedacht,<br />
wie man dir eine Freude macht.<br />
Australien und auch Afrika,<br />
Nord- und Südamerika,<br />
Europa, Asien und so weiter,<br />
alle spenden froh und heiter.<br />
Das erste große Festpräsent,<br />
kommt vom schwarzen Kontinent.<br />
Sie schicken dir, mit liebem Gruß,<br />
diese echte Kokosnuss.<br />
Die Schweiz überlegte kreuz und quer,<br />
‚ne Volksabstimmung musste her.<br />
Was kam heraus, viel ist’s nicht gerade,<br />
eine ganze Tafel Schokolade.<br />
St. Peter Ording fern im Norden,<br />
ist auch aufmerksam geworden<br />
und bittet dich zu Tisch,<br />
mit einer Dose edlem Fisch.<br />
Ägypten wollte auch nicht ruhen<br />
und irgendetwas für dich tun.<br />
Drauf brachten sie im Postversand<br />
eine ganze Packung Wüstensand.<br />
Brasilien, wo man feiert Karneval,<br />
will dich grüßen tausendmal.<br />
Es wünscht dir Glück auf allen Wegen<br />
mit diesem prachtvollen Konfettiregen.<br />
Sogar die frühere DDR,<br />
wo’s Leben jetzt besonders schwer,<br />
hat ein Geschenk voll Dauer<br />
und zwar ein Stück Berliner Mauer.<br />
Italien, das meist lebt vom Pumpen,<br />
ließ sich diesmal auch nicht lumpen<br />
und schenkt dir frei und franko,<br />
diese Flasche Vino Bianco.<br />
Papst Franziskus vom Vatikan,<br />
der leider nicht persönlich kommen kann,<br />
spendet dir der Gnade wegen,<br />
geweihtes Wasser und Gottes Segen.<br />
Auch Frankreich hat dich nicht vergessen,<br />
hier liebt man ja das gute Essen.<br />
Mit dem Klang der Marseillaise<br />
Überreichen sie dir diesen Schimmelkäse.<br />
Walesa aus dem Polenland,<br />
meldet sich auch als Gratulant.<br />
Er schickt dir zu der heutigen Feier,<br />
ein paar frische Hühnereier.<br />
Im fernen, wilden Kurdistan<br />
Baut man sehr viel davon an.<br />
69
S’ist gut fürs Herz und frischen Atem,<br />
doch heut möchte ich dazu nicht raten.<br />
Es hilft auch noch bei anderen Übeln,<br />
für dich hier ein paar Knoblauchzwiebeln.<br />
Aus Norwegen kam ein langes Fax<br />
Und per Luftpost eine Dose Lachs.<br />
Die Holländer; so wie’s mir schien,<br />
sind uns nicht besonders grün.<br />
Warum, das wollten sie nicht verraten,<br />
sie schickten dir trotzdem ein paar Tomaten.<br />
Unseren Freunden in Österreich,<br />
fiel die Wahl auch nicht sehr leicht.<br />
Sie bringen dir statt Sachertorte<br />
Mozartkugeln von der besten Sorte.<br />
Ich habe mich auch an Berlin gewandt,<br />
unser einig Vaterland.<br />
Die Kanzlerin schreibt ganz exklusiv,<br />
hör bitte her, für dich diesen Brief.<br />
Lieber Jubilar, machen sie nur heiter,<br />
auch die nächsten Jahre weiter.<br />
Haben sie dann die Hundert voll,<br />
komm ich persönlich mit Helmut Kohl.<br />
Ganz am Schluss, ohne Gehabe,<br />
kommen deine Freunde mit einer besonderen Gabe.<br />
Auch wir haben lange nachgedacht,<br />
womit man dir eine Freude macht.<br />
Es sollte auch noch obendrein,<br />
etwas ganz besonders Seltenes sein.<br />
Das selbst der Papst kann nicht erlangen,<br />
was Beckenbauer durfte nie empfangen,<br />
Ronald Reagan wartet heut noch darauf,<br />
der Gorbi sucht’s im Dauerlauf.<br />
Helmut Kohl war’s nie vergönnt,<br />
Helmut Schmidt es nie haben könnt.<br />
Die Queen Elisabeth es nie bekam,<br />
Steffi Graf es nicht entgegen nahm.<br />
Was Norbert Blüm bis heute vermisst,<br />
der toten Margret Thatcher was auch nicht gegeben.<br />
Lothar Späth, das Kleverle, nur träumte davon,<br />
für Bill Clinton bleibt’s nur Illusion.<br />
Was der Schah nicht mehr erlebte,<br />
wonach Ghadafi einst auch strebte,<br />
das bekommst, wie soll es anders sein,<br />
du Jörg ganz allein.<br />
Du glücklichster in unserem Land,<br />
du sollst sie haben, meine Hand!<br />
70
Ein hübsche Landfahrerin gratuliert auch<br />
Paprika, Knoblauch und andere Gewürze, sowie einen Kräuterlikör und eine<br />
Flasche Doppelherz als Mitbringsel präsentieren.<br />
Die Vortragende ist möglichst passend mit Dirndl oder ähnlichem gekleidet!<br />
Liebes Geburtstagskind, es ist wahr,<br />
mich sendet die große Landfahrerschar,<br />
die draußen am Walde vor wenigen Tagen<br />
ihr luftiges Sommerzelt hat aufgeschlagen.<br />
Aus dem sonnigen Süden kam sie hierher<br />
und wanderte ruhelos kreuz und quer.<br />
Die ganze Gesellschaft wollt’ mich begleiten,<br />
da gab es großes Schelten und Streiten.<br />
Doch die Großmutter sprach energisch: „Nein,<br />
das würde ja ein schönes Spektakel sein.<br />
Ihr flickt eure Kessel und bleibt zu Haus,<br />
ich schicke Pretiosia alleine hinaus!“<br />
Da warf ich mich fröhlich in meinen Staat,<br />
das einzige, was so ein Landfahrermädchen hat.<br />
Und lege nun hier mit herzlichen Grüßen,<br />
der Landfahrer Großmutter ihre Geschenke zu Füßen.<br />
Sie ist eine kluge, erfahrene Frau,<br />
kennt alle Wurzeln und Kräuter genau.<br />
Sie kocht die heilsamsten Tränkchen daraus,<br />
die bringen Gesundheit und Glück dir ins Haus.<br />
Sie’ dies Fläschchen für den Magen,<br />
wird dir Geburtstagskind sehr wohl behagen.<br />
Macht er dir mal große Pein,<br />
so nimm die Wundertropfen ein.<br />
Stellt gar die Influenza sich ein,<br />
ich will es nicht hoffen, doch es kann schon sein.<br />
So sind die Mittel jeglicher Art,<br />
in dieser Hausapotheke verwahrt.<br />
Doch diese besondere Flasche hier,<br />
enthält das berühmte Elixier.<br />
Es bringt dir das Herz rasch in Schwung<br />
und macht dich schnell wieder jung.<br />
Drum trink recht oft ein Gläschen daraus<br />
und sei zufrieden und glücklich im Haus.<br />
Ich lenke bald wieder hierher den Schritt<br />
und bringe dir ein neues Fläschchen mit.<br />
Lebt wohl, für heute ruft die Pflicht<br />
und vergesst das kleine Landfahrermädchen nicht!<br />
71
Trost für einen 50jährigen<br />
Etwas grau und etwas kahl:<br />
Ach die Jugend war einmal.<br />
Doch was nützt denn das Gewimmer,<br />
lieber Freund, es kommt noch schlimmer.<br />
Haare wachsen aus den Ohren,<br />
der Geruchssinn geht verloren.<br />
Dabei hast du noch zu kämpfen,<br />
um den Nasensaft zu dämpfen,<br />
der sich an der Spitze sammelt<br />
und als Tropfen runterbammelt.<br />
Flach und trüb ist die Pupille,<br />
trotz der scharf geschliffenen Brille.<br />
Du bekommst Parodontose,<br />
deine Zähne werden lose.<br />
Schmerzhaft, wie sie einst gekommen,<br />
werden sie dir jetzt raus genommen<br />
und das künstliche Gebiss,<br />
ist sehr oft ein Hindernis.<br />
Schweigen wir von Nierenschmerzen,<br />
von dem starken Klopf am Herzen<br />
und dem Magen, diesem Hund,<br />
keinesfalls ist er gesund.<br />
Unten wird die Bauchwand faltig,<br />
der Urin ist zuckerhaltig.<br />
Der Popo, einst straff und rund,<br />
leidet stark an Muskelschwund.<br />
Wenn dir mal ein Wind entfleucht,<br />
wird dir gleich das Hemde feucht.<br />
Und des Mastdarms volle Falten,<br />
können kaum den Stuhlgang halten.<br />
Oftmals stören deinen Frieden,<br />
walnussgroße Hämorrhoiden.<br />
Und die so genannte gute,<br />
viel gepriesene Wünschelrute,<br />
hängt als leicht gekrümmter Schlauch,<br />
unterm faltenreichen Bauch.<br />
Nur zum Pinkeln lediglich,<br />
dient er noch, der Schnippeldillerich<br />
und er ist an dieser Stelle,<br />
wirklich keine Freudenquelle.<br />
Ja die holde Weiblichkeit<br />
Wittert dies und weiß Bescheid.<br />
Schonungslos kommt sie zum Schluss:<br />
„Er ist sittsam, weil er muss!“<br />
Doch trotz allem lieber Knabe,<br />
bring ich dir als gute Gabe<br />
Wünsche für das nächste Jahr.<br />
Dein Urin sei wieder klar,<br />
alle Glieder soll’n sich straffen,<br />
72
du sollst klettern wie die Affen,<br />
kurz du sollst zum Playboy werden,<br />
viele Jahre hier auf Erden.<br />
Wann beginnt eigentlich das Alter?<br />
Es ist seltsam mit dem Alter: Wenn man 13 und noch Kind,<br />
weiß man glasklar, dass das Alter so um 20 herum beginnt!<br />
Ist man aber selber 20, denkt man nicht mehr ganz so steif,<br />
glaubt jedoch: genau um 30, sei man für den Sperrmüll reif.<br />
Dreißiger, schon etwas weiser und von Lebenskampf geprägt,<br />
haben den Beginn des Alters auf Punkt 40 festgelegt.<br />
Vierziger, mit Hang zum Grübeln, sagen dumpf wie ein Fagott,<br />
50 sei die Altersgrenze und von da an sei man Schrott.<br />
Die 50 er in des Lebens Mitt’ sehen bei sich keinen Rost,<br />
da ja noch ganz schön fit. Sie zählen erst die 60jährigen zum Kompost.<br />
So um die 60 fängt die Rente an, man wirft sich in die Brust;<br />
Das Leben genießen kann. Mit 70 beginnt erst des Alters Frust. .<br />
Die 70 er aber machen sich Mut, wir können überhaupt nicht klagen,<br />
uns geht es immer noch gut. Die 80er, na ja, die müssen arg sich plagen.<br />
Doch die 80er, die Klugen, denken überhaupt nicht dran.<br />
Jung sind alle, die noch lachen, leben, lieben, weitermachen.<br />
Alter? Fängt mit 100 an!<br />
Die besondere Geburtstagstorte<br />
Aus Toilettenpapierrollen eine dreistufige Torte bauen!<br />
Es ehrt uns sehr, dass wir als Gäste, geladen sind zu diesem Feste. Drum wollen wir dir mit<br />
Gläserklingen, die besten Wünsche überbringen.<br />
Auch ein Geschenk soll dich begeistern, doch bleibt da ein Problem zu meistern. Leicht ist<br />
sie nicht, die Frage, was schenken wir zum Jubeltage?<br />
Wohnung und Garten, Blumen aller Arten, Radio mit Stereoton – das hast du schon.<br />
Taucherbrille, Diätplan, Dauerkarten für die Achterbahn, Schönheitspackung fürs Gesicht –<br />
das brauchst du nicht.<br />
Luxusauto mit Chauffeur, eine Kreuzfahrt übers Meer, die Bezahlung dieser Feier – kriegst<br />
du nicht, das ist zu teuer.<br />
Gartenzwerge, Blumenstock, Gummistiefel, Wanderstock, Räucherofen, Lexikon – das hast<br />
du schon.<br />
Entspannung auf der Schönheitsfarm, Erholung auch für Leib und Darm, Masken für Körper<br />
und Gesicht – das brauchst du nicht.<br />
Ferienhaus an Spaniens Küste, ein Kamelritt in der Wüste, Safari-Trip mit Lagerfeuer –<br />
kriegst du nicht, das ist zu teuer.<br />
73
Was kann’s nur sein, das dich erfreut und dich erinnert gern an heut’.<br />
Uns gefällst ganz ungeheuer, denn es war auch gar nicht teuer. Man sieht’s dir an schon im<br />
Gesicht – du hast es nicht.<br />
Da bist du platt, dir fehlen die Worte. So toll ist die Geburtstagstorte.<br />
Doch Vorsicht – sie ist nicht für den Gaumen gedacht, wir haben eher etwas tiefer gedacht.<br />
Morgens, wenn dir der Bauch kneift und zwickt, schleich zur Torte und gönn dir ein Stück.<br />
Sitzt du erleichtert dann auf dem stillen Örtchen, wird dir besonders gefallen dieses<br />
Törtchen.<br />
Und bist du rechts sparsam, es niemand wundert, dann kann sie reichen bis du bist Hundert.<br />
Drum sei so lieb und genieße sie satt, in genüsslicher Rund, Blatt für Blatt.<br />
Ehrenurkunde für Roland (Name anpassen!) zum 60. Geburtstag<br />
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass nunmehr auch für Sie der Tag gekommen<br />
ist, an dem Sie in den Verein: „Alte Säcke e.V.“ aufgenommen werden.<br />
Lange haben Sie auf diesen Tag warten müssen. Nachdem wir über einen längeren<br />
Zeitraum Ihre Lebensgewohnheiten, Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitmenschen, vor allem<br />
Ihren Umgang mit den „Alten Säcken“ beobachtet und für ausreichend erachtet haben, hat<br />
der Vorstand befunden, Ihrem ständigen Drängen auf Aufnahme in unseren Verein<br />
nachzugeben. „Alter Sack“ zu sein heißt nicht, die Hände in den Schoß zu legen! Jetzt erst<br />
recht nicht, nach dem Ihnen die vollwertige Mitgliedschaft dieses bewunderungswürdigen<br />
Vereins bescheinigt wird.<br />
Durch die Aufnahme in unserem Verein werden Sie berechtigt, anstelle des<br />
Bundesverdienstkreuzes am Revers Ihres Anzuges einen kleinen Sack zu tragen. Für<br />
festliche Anlässe werden Armbinden und Armstreifen in nett gebundener Form, auch mit<br />
Schleifchen zum Tragen zugelassen. Diese Attribute Ihrer Würde hält der einschlägige „Alt<br />
Sack Ausrüstungsgroßhandel“ für Sie auf Lager bereit.<br />
Sie mögen daran denken, dass wir eine Persönlichkeit, so wie Sie es nun einmal sind,<br />
beobachten und gebührend zu ehren wissen.<br />
Feiern Sie nunmehr den heutigen Tag nicht so sehr wegen der Erreichung Ihres 60.<br />
Lebensjahres, sondern vielmehr als Ehrentag der Aufnahme in unseren Verein. Noch eins:<br />
Mit dem heutigen Tag und sofortiger Wirkung ist es Ihnen gestattet, Ihrem Namenszug auf<br />
Briefen, Protokollen, Schecks usw. mit dem Titel „Alter Sack“ zu ergänzen. Als Kurzsignum<br />
sind Ihnen die Buchstaben „A“ und „S“ erlaubt. Der Empfänger dieser Schriftstücke ist dann<br />
verpflichtet, sich für die Dauer von 10 Sekunden von seinem Platz zu erheben und Ihrer in<br />
Ehrfurcht und Ergriffenheit zu gedenken!<br />
Als Patriarch Ihrer Familie, sowie in Ihrer Eigenschaft als Vereinsmitglied ist es Ihnen nicht<br />
mehr gestattet, im Haus, Keller, Garten oder Hof niedrige Frondienste irgendeiner Art<br />
auszuführen! Es wird vielmehr Ihrer Familie auferlegt, beim Tragen der Ehrenzeichen dafür<br />
zu sorgen, dass Ihnen unaufgefordert Pantoffeln, Getränke, Zeitungen usw. gereicht werden<br />
oder beim Verlassen der Wohnung, Freizeit- und Geldmittel in ausreichender Menge zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Im Arbeitsbereich haben zukünftig die „Jungsäcke“ dafür zu sorgen, dass Ihre Wünsche stets<br />
erfüllt werden, sei es, dass die Getränke kalt oder die Arbeitsräume fliegenfrei sein müssen.<br />
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In Vereinsfragen und Angelegenheiten stehen Ihnen die „Uralt-Säcke“ mit Rat und Tat zur<br />
Seite.<br />
So wünschen wir Ihnen für die Zukunft alles Gute und stets ein erfolgreiches Schaffen.<br />
Legen Sie auch fast immer ein gutes Benehmen an den Tag, legen Sie Ehre für unseren<br />
Verein ein, damit wir Ihnen einmal bedenkenlos den Titel „Uralt-Sack“ verleihen können.<br />
Mit Freude und tiefer Ergriffenheit begrüßen wir Sie in unserer Gemeinschaft mit einem<br />
herzlichen<br />
„Sack auf“.<br />
Der Vorstand<br />
Feierlich übereicht am (Datum und Ort der Geburtstagsfeier)<br />
Arche Noah, damals und heute<br />
Nach vielen Jahren sah Gott wieder einmal auf die Erde. Die Menschen waren verdorben<br />
und gewalttätig und er beschloss, sie zu vertilgen, genau so, wie er es vor langer langer Zeit<br />
schon einmal getan hatte.<br />
Er sprach zu Noah: "Noah, bau mir noch einmal eine Arche aus Zedernholz, so wie damals:<br />
300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch. Ich will eine zweite Sintflut über die Erde<br />
bringen. Die Menschen haben nichts dazu gelernt. Du aber gehe mit deiner Frau, deinen<br />
Söhnen und deren Frauen in die Arche und nimm von allen Tieren zwei mit, je ein Männchen<br />
und ein Weibchen. In sechs Monaten werde ich den großen Regen schicken."<br />
Noah stöhnte auf; musste das denn schon wieder sein? Wieder 40 Tage Regen und 150<br />
unbequeme Tage auf dem Wasser mit all den lästigen Tieren an Bord und ohne Fernsehen!<br />
Aber Noah war gehorsam und versprach, alles genau so zu tun, wie Gott ihm aufgetragen<br />
hatte.<br />
Nach sechs Monaten zogen dunkle Wolken auf und es begann zu regnen. Noah saß in<br />
seinem Vorgarten und weinte und, da war keine Arche. "Noah", rief der Herr, "Noah, wo ist<br />
die Arche?"<br />
Noah blickte zum Himmel und sprach: "Herr, sei mir gnädig" und verstummte.<br />
Gott fragte abermals: "Wo ist die Arche, Noah?" Da trocknete Noah seine Tränen und<br />
sprach: "Herr, was hast du mir angetan?<br />
Als Erstes beantragte ich beim Landkreis eine Baugenehmigung. Die dachten zuerst, ich<br />
wollte einen extravaganten Schafstall bauen. Die kamen mit der ausgefallenen Bauform nicht<br />
zurecht, denn an einen Schiffbau wollten sie nicht glauben.<br />
Auch deine Maßangaben stifteten Verwirrung, weil niemand mehr weiß, wie lang eine Elle<br />
ist. Also musste mein Architekt einen neuen Plan entwerfen. Die Baugenehmigung wurde mir<br />
zunächst abgelehnt, weil eine Werft in einem Wohngebiet planungsrechtlich unzulässig sei.<br />
Nachdem ich dann endlich ein passendes Gewerbegrundstück gefunden hatte, gab es nur<br />
noch Probleme.<br />
Im Moment geht es z.B. um die Frage, ob die Arche feuerhemmende Türen, eine<br />
Sprinkleranlage und einen Löschwassertank benötige. Auf einen Hinweis, ich hätte im<br />
Ernstfall rundherum genug Löschwasser, glaubten die Beamten, ich wollte mich über sie<br />
lustig machen. Als ich ihnen erklärte, das Wasser käme noch in großen Mengen und zwar<br />
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viel mehr als ich zum Löschen benötigte, brachte mir das den Besuch eines Arztes vom<br />
Landeskrankenhaus ein.<br />
Er wollte von mir wissen, was ein Schiffbau auf dem Trockenen, fernab von jedem<br />
Gewässer, solle.<br />
Die Bezirksregierung teilte mir daraufhin telefonisch mit, ich könnte ja gern ein Schiff bauen,<br />
müsste aber selbst zusehen, wie es zum nächsten größeren Fluss käme. Mit dem Bau eines<br />
Sperrwerks könnte ich nicht rechnen, nachdem der Ministerpräsident zurückgetreten sei.<br />
Dann rief mich noch ein anderer Beamter dieser Behörde an, der mir erklärte, sie seien<br />
inzwischen ein kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen und darum wolle er mich<br />
darauf hinweisen, dass ich bei der EU in Brüssel eine Werftbeihilfe beantragen könne;<br />
allerdings müsste der Antrag achtfach in den drei Amtssprachen eingereicht werden.<br />
Inzwischen ist beim Verwaltungsgericht ein vorläufiges Rechtsschutzverfahren meines<br />
Nachbarn anhängig, der einen Großhandel für Tierfutter betreibt.<br />
Der hält das Vorhaben für einen großen Werbegag - mein Schiffbau sei nur darauf angelegt,<br />
ihm Kunden abspenstig zu machen. Ich habe ihm schon zwei Mal erklärt, dass ich gar nichts<br />
verkaufen wolle.<br />
Er hört mir gar nicht zu und das Verwaltungsgericht hat offenbar auch viel Zeit.<br />
Die Suche nach dem Zedernholz habe ich eingestellt. Libanesische Zedern dürfen nicht<br />
mehr eingeführt werden. Als ich deshalb hier im Wald Bauholz beschaffen wollte, wurde mir<br />
das Fällen von Bäumen - unter Hinweis auf das Landeswaldgesetz verweigert. Dies<br />
schädige den Naturhaushalt und das Klima.<br />
Außerdem sollte ich erst eine Ersatzaufforstung nachweisen. Mein Einwand, in Kürze werde<br />
es gar keine Natur mehr geben und das Pflanzen von Bäumen an anderer Stelle sei deshalb<br />
völlig sinnlos, brachte mir den zweiten Besuch des Arztes vom Landeskrankenhaus ein.<br />
Die angeheuerten Zimmerleute versprachen mir schließlich für das notwendige Holz selbst<br />
zu sorgen. Sie wählten jedoch erst einmal einen Betriebsrat.<br />
Der wollte mit mir zunächst einen Tarifvertrag für den Holzschiffbau auf dem flachen Lande<br />
ohne Wasserkontakt aushandeln. Weil wir uns aber nicht einig wurden, kam es zu einer<br />
Urabstimmung und zum Streik.<br />
Herr, weißt du eigentlich, was Handwerker heute verlangen? Wie soll ich denn das<br />
bezahlen?<br />
Weil die Zeit drängte, fing ich schon einmal an, Tiere einzusammeln.<br />
Am Anfang ging das noch ganz gut, vor allem die beiden Ameisen sind noch immer wohlauf.<br />
Aber seit ich zwei Tiger und zwei Schafe von der Notwendigkeit ihres gemeinsamen und<br />
friedlichen Aufenthaltes bei mir überzeugt hatte, meldete sich der örtliche Tierschutzverein<br />
und rügte die artwidrige Haltung.<br />
Und mein Nachbar klagt auch schon wieder, weil er auch die Eröffnung eines Zoos für<br />
geschäftsschädigend hält. Herr, ist dir eigentlich klar, dass ich auch nach der Europäischen<br />
Tierschutztransportverordnung eine Genehmigung brauche? Ich bin schon auf Seite 22 des<br />
Formulars und grüble im Moment darüber, was ich als Transportziel angeben soll.<br />
Und wusstest du, dass z. B Geweih tragende Tiere während der Brunftzeit überhaupt nicht<br />
transportiert werden dürfen? Und die Hirsche sind ständig am Schnackseln, wie Fürstin<br />
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Gloria sagen würde und auch der gemeine Elch und Ochse denken an nichts anderes,<br />
besonders die südlicheren!<br />
Herr, wusstest du das? Übrigens, wo hast du eigentlich die Callipepia caliconica - du weißt<br />
schon, die Schopfwachteln und den Lethamus Discolor versteckt?<br />
Den Schwalbensittich habe ich bisher auch nicht finden können. Dir ist natürlich auch<br />
bewusst, dass ich die 43 Vorschriften der Binnenmarkt-Tierschutzverordnung bei dem<br />
Transport der Kaninchen strikt beachten muss.<br />
Meine Rechtsanwälte prüfen gerade, ob diese Vorschriften auch für Hasen gelten.<br />
Übrigens: wenn du es einrichten könntest, die Arche als fremdflaggiges Schiff zu deklarieren,<br />
das sich nur im Bereich des deutschen Küstenmeeres aufhält, bekäme ich die Genehmigung<br />
viel einfacher. Du könntest dich doch auch einmal für mich bemühen. Ein Umweltschützer<br />
von Greenpeace erklärte mir, dass ich Gülle, Jauche, Exkremente und Stallmist nicht im<br />
Wasser entsorgen darf. Wie stellst du dir das eigentlich vor? Damals ging es doch auch!<br />
Vor zwei Wochen hat sich das Oberkommando der Marine bei mir gemeldet und von mir<br />
eine Karte der künftig überfluteten Gebiete erbeten. Ich habe ihnen einen blau angemalten<br />
Globus geschickt. Und vor zehn Tagen erschien die Steuerfahndung; die haben den<br />
Verdacht, ich bereite meine Steuerflucht vor.<br />
Ich komme so nicht weiter Herr, ich bin verzweifelt! Soll ich nicht doch lieber meinen<br />
Rechtsanwalt mit auf die Arche nehmen?"<br />
Noah fing wieder an zu weinen. Da hörte der Regen auf, der Himmel klarte auf und die<br />
Sonne schien wieder. Und es zeigte sich ein wunderschöner Regenbogen. Noah blickte auf<br />
und lächelte. "Herr, du wirst die Erde doch nicht zerstören?"<br />
Da sprach der Herr: "Darum sorge ich mich nicht mehr, das schafft schon eure Verwaltung!"<br />
Wer wird Boss?<br />
Als der Körper geschaffen wurde, wollten alle Teile der Boss sein.<br />
Das Gehirn sagte: „Da ich alles steuere und Das Denken besorge, sollte ich Boss werde!“<br />
Die Füße meinten: „Da wir den Menschen dahin tragen, wo er hinzugehen wünscht und ihn<br />
in eine Stellung bringen, dass die Wünsche des Gehirns ausgeführt werden können, sollten<br />
wir Boss werden!“<br />
Die Hände sprachen: „Da wir alle Arbeit tun und das Geld verdienen müssen, um alle am<br />
Leben zu erhalten, sollten wir Boss sein!“<br />
Die Augen sagten: „Da wir auf alles aufpassen und euch sagen müssen, wo Gefahren<br />
lauern, sollten wir Boss werden!“<br />
So ging es mit dem Herzen, den Ohren, der Lunge und endlich meldete sich das Arschloch<br />
und verlangte, Boss zu werden. Alle Körperteile lachten fürchterlich über den Gedanken,<br />
dass ein Arschloch Boss sein könnte. Dar Arschloch wurde da so ärgerlich, dass es sich<br />
verschloss und sich weigerte, weiter zu funktionieren.<br />
Bald hatte das Gehirn Fieber, die Augen schielten und schmerzten, die Füße waren zu<br />
schwach zum Laufen, die Hände hingen schlaff an den Seiten, Herz und Lunge kämpften,<br />
um am Leben zu bleiben.<br />
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Da baten alle das Gehirn nachzugeben und das Arschloch zum Boss zu machen. Und so<br />
geschah es.<br />
Alle anderen Teile taten die Arbeit; das Arschloch kommandierte bloß herum und gab einen<br />
Haufen Scheiße von sich.<br />
Moral von der Geschichte: Als Boss braucht man kein „Köpfchen“ zu sein, nur ein Arschloch!<br />
Aufklärung<br />
Der Lehrer versucht anhand von Bildern,<br />
den Kindern die Natur zu schildern.<br />
Er spricht von Tier- und Pflanzenwelt.<br />
Als zum Schluss die Glocke schellt,<br />
da sagt er zu den kleinen Wichten,<br />
sie sollen morgen ihm berichten,<br />
wie überhaupt der Mensch entsteht.<br />
Das kleine Volk steht auf und geht<br />
und bringt bei der Gelegenheit<br />
die Eltern in Verlegenheit.<br />
Auch Andreas ist nach Haus' gekommen,<br />
er hat sich Vater vorgenommen<br />
und ihm die Frage gestellt:<br />
"Wie kommt der Mensch auf diese Welt?"<br />
Dem Vater wird schon bang und bänger,<br />
sein Gesicht wird immer länger.<br />
Doch dann besinnt er sich und lacht:<br />
"Der Mensch, der ist aus Lehm gemacht."<br />
"Au!" denkt Klein-Andreas, "das ist famos",<br />
da hol' ich schnell mir einen Kloß<br />
von nebenan von Töpfer Schmidt,<br />
den nehm' ich dann zur Schule mit.<br />
Ich nehm' nicht so 'nen ganz großen<br />
und steck ihn einfach in die Hosen.<br />
Und als dann nun am nächsten Tage<br />
der Lehrer stellt seine Frage,<br />
erhielt er Antwort auch sogleich:<br />
"Der Mensch kommt aus dem Storchenreich".<br />
Nur Andreas sitzt ganz still und stumm<br />
und kramt in seiner Hose rum.<br />
Und plötzlich ruft er: "Quatsch mit Soße,<br />
ich hab' das Ding in meiner Hose,<br />
womit die Schöpfung vor sich geht<br />
und wo dann draus der Mensch entsteht.<br />
Von wegen Storch, so seht ihr aus,<br />
wenn ihr's nicht glaubt, ich hol' ihn raus".<br />
Da sagt der Lehrer ganz beflissen:<br />
"Lass ihn nur drin, du scheinst's zu wissen."<br />
78
Als Gott den Mann erschuf...<br />
Gott erschuf den Esel und sagte zu ihm: Du bist ein Esel. Du wirst unentwegt von morgens<br />
bis abends arbeiten und schwere Sachen auf deinem Rücken tragen. Du wirst Gras fressen<br />
und wenig intelligent sein. Du wirst 50 Jahre leben.<br />
Darauf entgegnete der Esel: 50 Jahre so zu leben ist viel zu viel, gib mir bitte nicht mehr als<br />
30 Jahre.<br />
Und es war so.<br />
Dann erschuf Gott den Hund und sprach zu ihm: Du bist ein Hund. Du wirst über die Güter<br />
der Menschheit wachen, deren ergebenster Freund du sein wirst. Du wirst das Essen, was<br />
der Mensch übrig lässt und 25 Jahre leben.<br />
Der Hund antwortete: Gott, 25 Jahre so zu leben, ist zu viel. Bitte nicht mehr als 10 Jahre.<br />
Und es war so.<br />
Dann erschuf Gott den Affen und sprach: Du bist ein Affe. Du sollst von Baum zu Baum<br />
schwingen und dich verhalten wie ein Idiot. Du wirst lustig sein, und so sollst du für 20 Jahre<br />
leben.<br />
Der Affe sprach: Gott, 20 Jahre als Clown der Welt zu leben, ist zu viel. Bitte gib mir nicht<br />
mehr als 10 Jahre.<br />
Und es war so.<br />
Schließlich erschuf Gott den Mann und sprach zu ihm: Du bist ein Mann, das einzige<br />
rationale Lebewesen, das die Erde bewohnen wird. Du wirst deine Intelligenz nutzen, um dir<br />
die anderen Geschöpfe untertan zu machen. Du wirst die Erde beherrschen und für 20 Jahre<br />
leben.<br />
Darauf sprach der Mann: Gott, Mann zu sein für nur 20 Jahre ist nicht genug. Bitte gib mir<br />
die 20 Jahre, die der Esel ausschlug, die 15 des Hundes und die 10 des Affen. Und so<br />
sorgte Gott dafür, dass der Mann 20 Jahre als Mann lebt, dann heiratet und 20 Jahre als<br />
Esel von morgens bis abends arbeitet und schwere Lasten trägt. Dann wird er Kinder haben<br />
und 15 Jahre wie ein Hund leben, das Haus bewachen und das essen, was die Familie übrig<br />
lässt. Dann, im hohen Alter, lebt er 10 Jahre als Affe, verhält sich wie ein Idiot und amüsiert<br />
seine Enkelkinder.<br />
Und es ist so..."<br />
Adam und Eva oder wie alles begonnen hat<br />
Eines Tages im Garten Eden sagte Eva zu Gott:<br />
"Gott, ich habe ein Problem!"<br />
"Was ist das Problem, Eva?"<br />
"Gott, ich weiß, dass du mich erschaffen hast, mir diesen wunderschönen Garten und all<br />
diese fabelhaften Tiere und diese zum totlachen komische Schlange zur Seite gestellt hast,<br />
aber ich bin einfach nicht glücklich."<br />
"Warum bist Du nicht glücklich, Eva?" kam die Antwort von oben.<br />
"Gott, ich bin einsam und ich kann Äpfel einfach nicht mehr sehen."<br />
"Na gut, Eva, in diesem Fall habe ich die Lösung für Dein Problem. Ich werde für dich einen<br />
Mann erschaffen und ihn dir zur Seite stellen."<br />
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“Was ist ein Mann, Gott?"<br />
"Dieser Mann wird eine missratene Kreatur sein, mit vielen Fehlern und schlechten<br />
Charakterzügen. Er wird lügen, dich betrügen und unglaublich eitel und eingebildet sein. Im<br />
Grossen und Ganzen wird er dir das Leben schwer machen. Aber er wird größer, stärker und<br />
schneller sein und er wird es lieben zu jagen und Dinge zu töten. Er wird dümmlich<br />
aussehen, wenn er erregt ist, aber da du dich ja beschwert hast, werde ich ihn derart<br />
beschaffen, dass er deine körperlichen Bedürfnisse befriedigen wird. Er wird witzlos sein und<br />
solch kindische Dinge wie Kämpfen und einen Ball herumkicken über alles lieben. Er wird<br />
auch nicht viel Verstand haben, so dass er deinen Rat brauchen wird, um vernünftig zu<br />
denken."<br />
"Klingt ja umwerfend", sagte Eva und zog dabei eine Augenbraue ironisch hoch.<br />
"Wo ist der Haken, Gott?"<br />
"Also... Du kannst ihn unter einer Bedingung haben."<br />
"Welche Bedingung ist das, oh Gott?"<br />
"Wie ich schon sagte, wird er stolz und arrogant sein und sich selbst stets am meisten<br />
bewundern... Du wirst ihn daher im Glauben lassen müssen, dass ich ihn zuerst geschaffen<br />
hätte. Denk dran, das ist unser beider kleines Geheimnis... Du weißt schon, so von Frau zu<br />
Frau."<br />
Die Heiratsanzeige eines Bäckers vor 167Jahren<br />
Ein unbeweibter und kinderloser Mann, der sein Gewerbe als Becker treibt, sucht eine ganz<br />
reine gebildete ledige Haushälterin und getreue Wirtschafterin: doch nicht über 28 Jahr! und<br />
ganz reiner evangelischer Religion sein muss. Von gesundem wohlgebildetem Körper von<br />
ungetrübter Heiterkeit und jugendlichem Frohsinn, vortrefflichem Charakter und<br />
unverdrossener Thätigkeit in jeder Arbeit, selbst die mühsamste nicht ausgeschlossen, geübt<br />
und wohlerfahren.<br />
Aus einer guten und unbescholtenen Familie, worüber sie die besten Zeügnisse bringen<br />
muss. Da nun bei meinem Gewerbe keine Thaler sondern zweier Sechser und Groschen<br />
einkommen und Thaler wieder ausgegeben werden müssen, so muss man solche zu Rhate<br />
halten, dass die Einnahme die Ausgabe nicht übersteigt. Kann sie diese in Erfüllung bringen<br />
(mit Gott) und sie hält das Noviziat als rechte Haushälterin und treue Wirtschafterin aus, - so<br />
gebe ich ihr auf mein Ehrenwort als Gattin meine Hand und Herz und hat sie treue Liebe zu<br />
mir, so werde ich ihr Führer, ihr Leiter, ihr Gatte und sie wir meine Gattin und Gefährtin<br />
unseres Lebens seyn, so lange wie Gott will.<br />
Wer sich nun auf obiges Vorgeschriebene berufen fühlt, oder Rücksicht darauf nimmt,<br />
beliebe sich in frankierten Briefen zu melden oder in Person zu stellen, weil die Sache keinen<br />
Aufschub leidet.<br />
Aber die Reisekosten werden nicht gut gethan.<br />
Schlotheim in Thüringen, vier Meilen von Gotha, zwei Meilen von Langensalza, den<br />
September 1825<br />
Wilhel Georg Christian Laube<br />
Schwarz, Weiss Looß und Kuchen-Becker<br />
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Schlafzimmer – Regeln<br />
1. Unnötiger Lärm – wie z.B. Scharchen – darf nicht sein.<br />
2. Liebe darf nur jeden 2. Mittwoch und Silvesternacht praktiziert werden.<br />
3. Bettwäsche muss an jedem 2. Mittwoch und Silvesternacht gewechselt werden.<br />
4. Es ist verboten im Bett zu rauchen und im Aschenbecher zu schlafen.<br />
5. Kinder und andere Haustiere haben keinen Zutritt!<br />
6. Ein Stuhl sollte für das „Knäuel“ Klamotten bereitstehen.<br />
7. Bei Erkältung oder anderen Krankheiten soll man zur Vermeidung der Ansteckung<br />
auf der Diele liegen.<br />
8. Um die gemütliche Atmosphäre nicht zu stören, darf nur einmal monatlich gelüftet<br />
werden.<br />
An die Jungvermählten<br />
Von Wilhelm Busch<br />
Ratsam ist und bleibt es immer,<br />
für ein junges Frauenzimmer,<br />
einen Mann sich zu erwählen<br />
und womöglich zu vermählen.<br />
Erstens will es so der Brauch,<br />
zweitens will man’s selber auch,<br />
drittens, man bedarf der Leitung<br />
und der männlichen Begleitung.<br />
Weil bekanntlich manche Sachen,<br />
welche große Freude machen,<br />
Mädchen nicht allein versteh’n,<br />
als da ist:<br />
Zum Kreuznacher Jahrmarkt gehen.<br />
Dies hat auch Jutta sich gedacht<br />
und sich auf den Weg gemacht,<br />
den besten aller Männer aufzufinden,<br />
um ihn tiefer zu ergründen.<br />
Friedhelm heißt das teuere Stück,<br />
den sie an Land zog – oh welch ein Glück!<br />
Er trank ihr zu, sie sah ihn an,<br />
sogleich setzt Amor seine Pfeile an.<br />
Er traf recht gut, ins Herz genau,<br />
dabei wurd’s den beiden doch leicht flau.<br />
Denn schließlich ist das ein Entschluss,<br />
der reichlicht überlegt sein muss.<br />
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Doch letztlich wurde es ihnen klar,<br />
dass sie treten wollen vor den Traualtar.<br />
So sind wir geladen zu diesem Feste,<br />
wobei wir euch wünschen das Allerbeste.<br />
Vor allem, dass ihr euch gern habt tagein, tagaus<br />
und wohnt in eurem fröhlichen Haus.<br />
In diesem Sinne – euch beiden alles Gute.<br />
Viel Freude und Glück – faste jede Minute.<br />
Wenn Oma ein Fest hat<br />
Meine Oma lebte, ihr lieben Leut',<br />
noch in der guten, alten Zeit!<br />
Sie kannte keine Raketen, keine Düsenjäger,<br />
keinen Willy Brand und keinen Geheimnisträger,<br />
keine Schränke aus Teakholz, keinen elektrischen Grill,<br />
und zum Fernsehen hatte sie nur ihre Brill!<br />
Sie hat nie Professor Schiller gesehen,<br />
darum fand sie auch unseren Opa so schön.<br />
Und wenn der mal umfiel, das sag ich ganz offen,<br />
dann war es nie politisch, dann war er besoffen!<br />
Meine Oma kannte keine Bundesliga, keinen Uwe Seeler,<br />
keinen Karajan und keinen Geigerzähler.<br />
Ihr ward nie ein Geschirrspüler offeriert,<br />
sie hatte den Opa, da ging's wie geschmiert!<br />
Sie ist nie im Ausland herumgerannt,<br />
dafür hat sie die Heimat gekannt.<br />
Sie kannte keinen Tonfilm und auch keinen Star,<br />
sie wusste auch nicht mal, wer Freddy war<br />
und wo Liz Taylor momentan drauf liegt,<br />
sie kannte den Bismarck, der hat ihr genügt.<br />
Meine Oma kannte kein Steak und keinen Hally-Gally,<br />
nur auf Rizinusöl, da lief sie ganz dalli-dalli.<br />
Sie tat auch nicht wild durch die Gegend hopfen,<br />
Twist benutzte sie nur zum Stopfen.<br />
Und dass man aus Twist einen Tanz mal macht,<br />
daran hätte meine Oma niemals gedacht!<br />
Meine Oma wusste nichts von Soraya,<br />
sie war nie nervös, sie ging früh in die Heia.<br />
Sie hat nie eine Parkuhr gesehen,<br />
damals konnte man umsonst auf der Strasse stehn.<br />
Sie kannte kein Schaumbad, keine Massagegeräte,<br />
sie aß nur die Hälfte, da gab's nix zu kneten.<br />
Sie kannte keine Schönheitsoperationen am Kinn,<br />
wo meine Oma nichts hatte, da kam auch nichts hin.<br />
Sie kannte keinen Sex, mit Erotik gewürzt,<br />
und trotzdem hat sie den Opa becirct.<br />
Meine Oma kannte keine Büchsenmilch früh um ½ 8,<br />
da wurde die Kuh mit der Hand leer gemacht.<br />
Sie wusste nicht, wie ein Whisky schmeckt,<br />
und sie kannte auch keinen Teenager-Dialekt.<br />
Hätte der Opa zu ihr "steiler Zahn" gesagt,<br />
dann hätte es mit der Bratpfanne gekracht.<br />
Sie hat nie von Tom Jones geträumt,<br />
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sie wusste auch nicht, welches Waschpulver schäumt.<br />
Sie hatte nie Werbefernsehen im Haus,<br />
doch das wirkte sich nicht auf ihre Bildung aus.<br />
Ihr hat nie der Duft der großen weiten Welt gewunken,<br />
dem Opa sein Knaster hat anders gestunken.<br />
Sie hatte auch keinen Picasso, das nahm sie nicht krumm,<br />
bei ihr hingen die Bilder richtig herum.<br />
Und an das, was das Finanzamt mit vielen heute macht,<br />
daran hätte meine Oma im Traum nicht gedacht.<br />
Meine Oma wusste von Entwicklungshilfe nix,<br />
sie hatte auch keinen Toaster und keinen Mix.<br />
Sie kannte keine Geheimnisse vom Nato-Verband,<br />
Sie hat zwar ‚nen Spiegel, aber nur an der Wand.<br />
Meine Oma kannte keine Angst und keine Pille,<br />
und auch keine Blutprobe und keine Promille.<br />
Kam der Opa nach Hause und hat gewankt,<br />
ohne Blastüte wusste sie, dass der Alte getankt.<br />
Sie wusste nichts von Raumfahrt und wollte nie auf den Mond,<br />
sie hat ganz bescheiden hier unten gewohnt.<br />
Sie hatte kein Motorboot und keine Jacht,<br />
aus ‚nem Swimmingpool hat sie sich nie was gemacht.<br />
Sie hatte kein Auto, keinen dicken Brummer,<br />
dafür keine Schulden, einen sehr guten Schlummer.<br />
Sie lebte zufrieden, ihr lieben Leut',<br />
in der guten alten lieben Zeit.<br />
Das vertauschte Geschenk<br />
Wie sie hier mich sehen, bin ich noch unbeweibt. Ich war zwar schon einmal verlobt, meine<br />
Verlobung ist aber schnell wieder aufgelöst worden. Wie das kam, will ich ihnen jetzt schnell<br />
einmal erzählen.<br />
Weihnachten stand vor der Tür, meine Braut und ich standen uns noch fremd gegenüber. Da<br />
war es für mich schwer, das richtige Geschenk zu finden. Nach langem überlegen entschloss<br />
ich mich, ihr ein Paar feine Handschuhe mit einem Brief übermitteln zu lassen. In dem Brief<br />
nahm ich in jeder Zeit Bezug auf mein Geschenk.<br />
Im gleichen Geschäft kaufte ich auch noch ein Paar Schlüpfer für meine Schwester; als<br />
Bruder kann man das doch wohl machen.<br />
Durch Dämlichkeit des Verkäufers sind die beiden Päckchen vertauscht worden, so dass<br />
meine Schwester die Handschuhe und meine Braut die Schlüpfer bekam. Nun stellen sie<br />
sich vor, meine Braut sitzt am Heiligen Abend erwartungsvoll unter dem Weihnachbaum in<br />
freudiger Feststimmung. Da erhält sie das Päckchen mit meinem Brief. Sie öffnet ihn und<br />
kann nun wie folgt lesen:<br />
Liebe Monika!<br />
Lange habe ich nachgedacht, womit ich Dir als Zeichen meiner Liebe eine Freude bereiten<br />
kann. Neulich habe ich bemerkt, was Du am Nötigsten brauchst. Du findest es in<br />
beiliegendem Päckchen. Gerne wäre ich dabei, wenn Du sie das erste Mal anziehst. Am<br />
Liebsten zöge ich sie Dir selber an. Verlebe glückliche Tage darin, sie sind sehr schön und<br />
werden vielen Menschen gefallen. Ich habe sie mit Absicht eine Nummer zu klein<br />
genommen, denn sie weiten sich mit der Zeit und es sieht am Besten aus, wenn sie stramm<br />
sitzen. Die Wahl war schwer; es waren auch Lange da, bis an die Gelenke. Ich dachte mir<br />
aber, je kürzer umso besser. Auch mit Pelzfutter gab es welche, die kratzen aber so auf der<br />
Haut und da es zum Frühling geht, wo Du ja, wie ich weiß, überhaupt keine trägst, sind die<br />
83
esser. Ich wollte Dir erst Lederne schenken mit Stulpen und reizenden Motiven, ich<br />
entschloss mich aber für die Durchbrochenen.<br />
Verliere sie nicht, wenn Du eingeladen wirst, lasse sie nicht liegen. Ziehe sie an und trage<br />
sie nicht heruntergeklappt. Ich habe mit Absicht Reißverschluss genommen, falls Du es<br />
einmal eilig hast. Wenn es warm ist, sieht es schick aus, wenn man sie beim<br />
Spazierengehen graziös in der Hand trägt. Sie werden auch nicht lange sauber bleiben,<br />
denn viele Leute haben schmutzige Finger. Wenn Du sie reinigen willst, begieße sie einfach<br />
mit Benzin und setze Dich damit in die Sonne.<br />
Noch eins: Wenn Du sie anziehst, musst Du erst einmal kräftig hineinpusten. Sollten sie Dir<br />
nicht gefallen, kannst Du sie ja umtauschen, der Verkäufer probiert Dir gerne neue an. Wenn<br />
sie kaputt sind, wirf sie nicht weg, sondern gibt sie mir, ich kann damit schön meine Brille<br />
putzen.<br />
Dein Johann<br />
So sagen es die Schwaben!<br />
Mer glaubt gar net was en oi neigeht, wenn mer eiglade isch.<br />
S’geit fei nit besseres als ebbes guats.<br />
Liaber meh essa als z’wenig trenka<br />
Net schlecht is mer als guat.<br />
Esse ond Trenka hält Leib ond Säl zamme.<br />
Ja, ond na klepper e no a ganzes halbes Ei nei.<br />
Lass mi mein Küechle in deim Schmalz bacha, no därfsch die Floisch en meim<br />
Kraut kocha.<br />
Komm no, kocht han i nix aber guck, wie i dolieg!<br />
Des kam er lasse oder ma chas esse (sind hohe Anerkennungen).<br />
Des isch besser wie a Gosch voll Glufa (Glufa = Stecknadeln).<br />
Nit gscholte isch globt gnug.<br />
Nur außergewöhnliche Fälle<br />
Petrus und der Chef einigen sich darauf, künftig nur noch Fälle aufzunehmen, die eines<br />
besonders spektakulären Todes gestorben.<br />
Da klopft es an der Himmelstür,<br />
Petrus sagt: "Nur noch außergewöhnliche Fälle!'"<br />
Der Verstorbene: „Höre meine Geschichte: Ich dachte schon immer, meine Frau betrügt<br />
mich. Also komme ich überraschend 3 Stunden früher von der Arbeit, renne wie wild die<br />
sieben Stockwerke zu meiner Wohnung rauf, reiße die Tür auf, suche wie ein Wahnsinniger<br />
die ganze Wohnung ab - und auf dem Balkon finde ich einen Kerl und der hängt am<br />
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Geländer. Also, ich einen Hammer geholt, dem Sack auf die Finger gehauen, der fällt runter<br />
und landet direkt auf einem Strauch und steht wieder auf, die Sau.<br />
Ich zurück in die Küche, greife mir den kompletten Kühlschrank und schmeiß das Ding vom<br />
Balkon: Volltreffer!<br />
Nachdem die Sau nun platt ist, bekomm' ich von dem ganzen Stress einen Herzinfarkt.<br />
"O. K.", sagt Petrus, "ist genehmigt, komm rein“.<br />
Kurz darauf klopft es wieder. "Nur außergewöhnliche Fälle"', sagt Petrus! "Kein Problem“',<br />
sagt der Verstorbene:<br />
"Ich mach wie jeden Morgen meinen Frühsport auf dem Balkon, stolpere über den<br />
beschissenen Hocker, falle über das Geländer und kann mich in wirklich letzter Sekunde ein<br />
Stockwerk tiefer am Geländer festhalten.<br />
Meine Güte, dachte ich. „Geil, was für ein Glück, ich lebe noch“. Da kommt plötzlich ein völlig<br />
durchgeknallter Idiot und haut mir mit dem Hammer auf die Finger, ich stürze ab, lande aber<br />
auf einem Strauch und denke, „das gibt es doch nicht, zum zweiten Mal überlebt!' Ich schau<br />
nach oben und da trifft mich dieser blöde Kühlschrank!<br />
"O.K.", sagt Petrus, „rein in meinen Himmel'<br />
Und schon wieder klopft es an der Himmelstür! "Nur außergewöhnliche Fälle", sagt Petrus!<br />
"Kein Thema'", sagt der Verstorbene, ich sitze nach einer scharfen Nummer völlig nackt im<br />
Kühlschrank!“<br />
"Das reicht, komm rein"<br />
Die Schachtel unterm Bett<br />
Den Witz mit der Schachtel unterm Bett kennt ja eigentlich fast jeder, aber der zugehörige<br />
Kommentar ist Weltklasse!<br />
Also, erst mal der Witz im Original:<br />
Zu Beginn ihrer Ehe deponierte die Ehefrau unter ihrem Bett eine Schachtel und meinte zu<br />
ihrem Mann: "Du musst mir versprechen, dass du nie in diese Schachtel schaust".<br />
All die Jahre hielt sich der Mann an sein Versprechen.<br />
Nach 40 Jahren Ehe hielt er es nicht länger aus und öffnete die Schachtel.<br />
Darin befanden sich 3 leere Flaschen Bier und 12.035 Euro in Münzen und kleinen<br />
Scheinen.<br />
Voller Verwunderung legte er die Schachtel wieder unters Bett. Am Abend in einem<br />
vornehmen Restaurant bei Kerzenschein und romantischer Stimmung brach er sein<br />
Schweigen und fragte seine Frau:<br />
"40 Jahre habe ich mein Versprechen gehalten. Aber heute habe ich die Schachtel unter<br />
dem Bett geöffnet und nachgesehen. Bitte erkläre mir den Inhalt".<br />
Sie antwortete: "Jedes Mal wenn ich dich betrogen habe, habe ich danach eine Flasche Bier<br />
getrunken und die leere Flasche in die Schachtel gelegt."<br />
Der Mann schwieg erstaunt und dachte bei sich: "In all den Jahren war ich sehr oft<br />
unterwegs auf Dienstreisen, da sind die drei Mal wirklich nicht so schlimm und ich glaube, ich<br />
kann ihr das verzeihen."<br />
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Etwas später allerdings fiel ihm noch der ominöse Geldbetrag ein und er meinte zu seiner<br />
Frau: "Was ist eigentlich mit dem Geld in der Schachtel?"<br />
"Na ja, jedes Mal, wenn die Schachtel voll war, habe ich die Flaschen zurückgebracht und<br />
das Pfand kassiert..."<br />
Versende dieses an intelligente Frauen, die ein Lächeln brauchen und nur an die<br />
Männer, von denen Du denkst, dass sie die Realität auch ertragen.<br />
So, und nun kommt der eigentliche Gag:<br />
Mail daraufhin von einem Mann: Dieser Witz scheint einer weiblichen Feder entsprungen zu<br />
sein. Das sieht man an der enthaltenen Logik:<br />
1.) Die Frau hätte ihren Mann die letzten 40 Jahre jeden Tag 5,5 (Pfandwert/ Flasche 15<br />
Cent) Mal betrügen müssen um auf diese Summe zu kommen.<br />
2.) Sie hätte dann mit insgesamt über 80.000 Männern geschlafen.<br />
3.) Der Genuss von 5,5 Bier am Tag (Montag bis Sonntag) hätten diese Frau (so schön sie<br />
auch gewesen sein mag) auf Dauer fett und alkoholabhängig gemacht.<br />
4.) Es gibt keine Stadt, die 80.000 männliche Einwohner in entsprechendem Alter aufweist,<br />
die gleichzeitig auch mit dieser fetten, stinkenden, aufgedunsenen Frau poppen würden.<br />
5.) In der Schachtel können sich keine Scheine befunden haben, sondern nur Hartgeld.<br />
Denn um einen 5 Euro-Schein durch Pfand zu bekommen müsste man 33,3 Flaschen<br />
abgeben. Diese passen nicht in eine Schachtel. Höchstens in einen Möbelkarton, den man<br />
aber nicht unter ein Bett bekommt, es sei denn, es wäre ein Hochbett. Wenn die Frau also<br />
die Flaschen weggebracht hat, kann es sich höchstens um 6 Flaschen gehandelt haben.<br />
Dies wären 90 ct. Pfand, also Hartgeld.<br />
6.) Normalerweise wären 0,90 Euro als Hartgeldmenge ein 50-ct-Stück und zwei 20-ct-<br />
Stücke. Die 12.035 € Hartgeld bestehen also aus ca.13.372 50-ct-Stücken und doppelt so<br />
vielen 20-ct-Stücken. Ein 50-ct-Stück wiegt 7,8 g, ein 20-ct-Stück 5,74 g. Das sind<br />
zusammen ca. 258 kg. Die Frau will ich sehen, die Ihren dicken aufgequollenen Körper auf<br />
den Fußboden plumpsen läßt, um mal eben eine Schachtel mit dem Gewicht von 258 kg<br />
unter dem Bett hervorzuziehen.<br />
7.) Wenn ich das Volumen des Materials der Geldstücke nehme und summiere, dann<br />
komme ich auf gut 12 Kubikdezimeter, was bildlich etwa 12 Milchtüten von 1 Liter entspricht.<br />
Darin enthalten ist natürlich noch nicht die Luft, die zwischen den einzelnen Geldstücken ist.<br />
Jedenfalls passen keine 12 Milchtüten in eine Schachtel, geschweige denn noch dazu 3<br />
leere Flaschen.<br />
8.) Es gibt den Euro erst seit wenigen Jahren. Da das Geld in Münzen war, gehe ich nicht<br />
davon aus, daß es einmal von DM in € umgetauscht wurde. Also wurde (wenn vorhanden)<br />
die vorher angesammelten DM ausgegeben und die Menge an € erst seit 2002 gesammelt.<br />
So muss sich die Fremdgehgeschichte ja komplett in den letzten Jahren abgespielt haben.<br />
9.) Würde ich die Rechnung also von 40 Jahren auf 6,5 Jahre oder sagen wir 80 Monate<br />
verkürzen, dann käme ich auf knapp 1000 Männer und natürlich auf 1000 Bier pro Monat,<br />
das macht je 50 am Tag (bei 20 Arbeitstagen pro Monat, an denen der Mann nicht zuhause<br />
ist). Da der Tag nur 24 Stunden hat und davon der Mann wahrscheinlich auch die Hälfte<br />
zuhause ist, blieben ihr für das Fremd poppen nur 12 Stunden pro Tag übrig. Davon ziehen<br />
wir mal die 20 Gänge zu dem Flaschenladen um die Ecke ab, die ca. 5 Minuten.<br />
beanspruchen. Obwohl natürlich nicht, wenn man hackedicht und superfett ist, also rechnen<br />
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wir besser 10 Minuten pro Gang, dann sind es insgesamt etwa 3,5 Stunden, um das Pfand<br />
wegzubringen. Übrig bleiben nun noch 8,5 Stunden. Wenn man 2 Minuten pro Flasche Bier<br />
trinken rechnet, dann gehen wieder 1,5 Stunden ab, sind also nur noch 7 Stunden um 50<br />
Männer zu vögeln. Aber da bei der Menge Bier auch einige Klogänge einzurechnen sind,<br />
müssen wir leider wieder was abziehen. Die gut trainierte weibliche Blase faßt etwa 500 ccm,<br />
also ca. 'nen halben Liter. Das wären dann bei 50 Bier (330ml) 33 Klogänge à 5 Minuten und<br />
macht, mit einmal länger sitzen noch mal 3 Stunden Abzug, so sind keine 5 Minuten pro<br />
Popp-Akt, Kennenlernphase und Nahrungsaufnahme völlig ausgeschlossen.<br />
10.) Außerdem trinken Frauen gar kein Bier!<br />
Das perfekte Paar<br />
Es waren einmal ein perfekter Mann und eine perfekte Frau. Sie begegneten sich und da<br />
ihre Beziehung perfekt war, heirateten sie. Die Hochzeit war einfach perfekt. Und ihr Leben<br />
zusammen war selbstverständlich ebenso perfekt. An einem verschneiten, stürmischen<br />
Weihnachtsabend fuhr dieses perfekte Paar eine kurvenreiche Straße entlang, als sie<br />
plötzlich am Straßenrand jemanden bemerkten, der offenbar eine Panne hatte. Da sie das<br />
perfekte Paar waren, hielten sie an, um zu helfen. Es war der Weihnachtsmann mit einem<br />
riesigen Sack voller Geschenke. Da sie die vielen Kinder am Weihnachtsabend nicht<br />
enttäuschen wollten, lud das perfekte Paar den Weihnachtsmann mitsamt seiner Geschenke<br />
in ihr Auto. Und bald waren sie dabei, die Geschenke zu verteilen. Unglücklicherweise<br />
verschlechterten sich die ohnehin schon schwierigen Straßenbedingungen immer mehr und<br />
schließlich hatten sie einen Unfall. Nur einer der Drei überlebte.<br />
Wer war es?<br />
(Die Antwort steht weiter unten)<br />
Es war die perfekte Frau. Sie war die einzige, die überhaupt existiert hatte. Jeder weiß, dass<br />
es keinen Weihnachtsmann gibt und erst recht keinen perfekten Mann. Für Frauen endet<br />
dieser Text hier.<br />
Männer bitte weiter unten weiter lesen.<br />
Wenn es also keinen Weihnachtsmann und keinen perfekten Mann gibt, muss die perfekte<br />
Frau am Steuer gesessen haben. Das erklärt, warum es einen Unfall gegeben hat. Wenn Sie<br />
übrigens eine Frau sind und dies lesen, wird dadurch noch etwas bewiesen: Frauen tun nie<br />
das, was ihnen gesagt wird.<br />
Die Beichte<br />
Zur Beicht’ ging einst mit frommem Blick, der junge Bauernbursche Dominik. Jedoch, der<br />
Pater Quadrian im Beichtstuhl war ein strenger Mann und wen er ins Examen nahm, dem<br />
stellte er gar viele Fragen, wollt der nicht alles selber sagen.<br />
Zu Dominik er spricht: „Mein Sohn, ich weiß, dass alle sündhaft sind. Doch du, du hast schon<br />
viel getrieben, weil dich fast alle Mädchen lieben! Drum sag mir deine Sünden an, du<br />
unglücklicher junger Mann!“<br />
Dominik sprach: „Wenn ihr es nur nicht übel nehmt, so will ich euch auch nicht verhehlen,<br />
von eurer Köchin war erzählen“. „Ich ging einst abends spät zu ihr und klopfte an die<br />
Küchentür. Da kam sie freudevoll heraus, wir gingen zusammen ins Gartenhaus. Auf jener<br />
Bank, die ihr gemacht, das saßen wir die halbe Nacht. Dort unter jenem Apfelbaum, da<br />
saßen wir als wie im Traum. Doch einmal naht die Abschiedsstunde und auch ein Kuss von<br />
ihrem Munde. Denn wie es ja gewöhnlich ist, beim Abschied wird ja stets geküsst. Doch eure<br />
87
Köchin war nicht dumm, sie fiel beim Küssen langsam um. Herrgott, mir wurde angst und<br />
bange – ich wusste nicht, was sie wollte und was ich mit ihr anfangen sollte“<br />
Da schrie der Pater ganz erregt: „Was, meine Köchin hat sich hingelegt?“ So höre, was ich<br />
dir nun sage: „Du darfst durch volle hundert Tage kein Fleisch, kein Bier genießen und auch<br />
kein einzig Mädchen küssen. Und ist vorüber diese Zeit, hast alle Sunden du bereit, durch<br />
strenges Fasten und durch Beten, dann sollst du wieder vor mich treten!“<br />
Betrübt ging Dominik nun fort. Er dachte oft an dieses Wort: „Du darfst kein Fleisch, kein Bier<br />
genießen und auch kein einzig Mädchen küssen“. Und langsam ging die Zeit dahin, da stand<br />
er einst mit trübem Sinn, vor einem schönen Klostergarten und wollte auf seinen Nachbarn<br />
warten. Da kam zu ihm die Priorin und sprach mit liebevollem Sinn: „Ei, Dominik, ihr seid ein<br />
lust’ger Geselle, kommt doch mit mir in meine Zelle. Dort ist es hübsch und nett, ich habe ein<br />
schönes Himmelbett!“ Dominik spricht: „Ihr müsst verzeih’n, ich darf kein Fleisch, kein Bier<br />
genießen und auch kein einzig Mädchen küssen“<br />
„Ich bin kein Mädchen mein Bester, ich bin eine heilige Schwester!“ Da dachte Dominik, nun<br />
gut, du bist ha auch aus Fleisch und Blut. Ein Gläschen Wein und eine schöne Nonne<br />
küssen, das dürftest du wohl auch genießen. Sie schlichen drauf zur Zelle beide und leerten<br />
dort den Kelch der Freude, bis auf den letzten Tropfen aus. Frühmorgens ließ sie ihn<br />
hinaus.<br />
Und endlich war die Zeit vorbei und Dominik ging wortgetreu zum zweiten Mal mit trübem<br />
Sinn, ur Beichte des Herren Pater hin. Und dieser fragt: „Hast du gelegt, wie ich gesagt?“<br />
Dominik sprach: „Ihr müsst verzeih’n, ich trank kein Bier, ich trank nur Wein und hab mir<br />
wahrer Götterwonne bei einer schönen Klosternonne, eine ganze Nacht in Lust und Liebe<br />
zugebracht!“ Der Pater fiel bereits vom Stuhl, „du bist verdammt zum Höllenpfuhl. Wie kann<br />
man nur die Kirche lästern, die Nonnen sind doch Christi Schwestern, die Nonnen sind doch<br />
Gottes Töchterlein, du aber musst ein Kind des Teufels sein!“<br />
„Und wenn die Nonnen Christi Schwestern sind, dann bin ich ja ein gutes Kind. Was hung’re<br />
ich mich hager, dann ist ja Christus gar mein Schwager und sind sie Gottes Töchterlein,<br />
dann wir mir Gott schon selbst verzeih’n. Dann brauche ich sie nicht mehr Herr `Pater, dann<br />
ist ja Gott mein Schwiegervater!“<br />
Die Überraschung (von Doris Rodig)<br />
Als Herr Q. am Morgen erwachte, war es ein Tag wie jeder andere. Halt nein, Stopp! Er hatte<br />
an diesem Tag etwas ganz Besonderes vor! Freudig sprang er aus dem Bett und begab sich<br />
unter die Dusche. Er dachte daran, wie seine Frau wohl reagieren würde, wenn sie von<br />
seinem Vorhaben wüsste, verwischte den Gedanken jedoch rasch wieder. Schließlich<br />
erwartete er sie erst am späten Abend zurück - das war gut so - und bis dahin würde er<br />
genügend Zeit haben.<br />
Nach dem Frühstück machte er sich zurecht und sah sich noch einmal in der Wohnung um.<br />
Es war alles bereit für seinen Plan - nur noch der Wein fehlte. Bevor er das Haus verließ,<br />
betrachtete er im Flur sein Spiegelbild. "Du hast heute viel vor, also steh' deinen Mann!" Mit<br />
diesen Worten machte er sich auf den Weg und begab sich zunächst direkt zu einer<br />
Weinhandlung, um drei Flaschen teuren trockenen Rotwein zu besorgen.<br />
Anschließend fuhr er in freudiger Erwartung zu der vereinbarten Adresse, wo sie ihn schon<br />
sehnsüchtig erwartete - noch nie hatte er sie vorher gesehen und war begeistert, sie war<br />
wunderschön und genau in dem Alter, das er sich erhofft hatte - ca. 20 Jahre jünger als er!<br />
Er nahm sie mit nach Hause, wo er ungestört mit ihr sein durfte. Es war das erste Mal, dass<br />
er so etwas vor hatte und in ihm erwachte ein Gefühl großer Erregung. Heute konnte er sich<br />
einmal so richtig gehen lassen und seinen animalischen Trieben freien Lauf lassen.<br />
88
Stürmisch entblößte er sie. Da lag sie nun bäuchlings vor ihm auf dem Tisch - breitbeinig und<br />
nackt! Endlich war es soweit! Er streichelte ihre zarte Haut, griff spontan nach einer<br />
gewaschenen Karotte, die in seiner Reichweite lag, und drang damit erst zaghaft und<br />
schließlich genussvoll in sie ein, während sie ein leises zufriedenes Grunzen von sich gab!<br />
Oh welche Freude ihm das bereitete. Er hätte nie gedacht, dass es so schön und aufregend<br />
werden würde, etwas Neues auszuprobieren. Nun fesselte er ihre Beine, ließ sie jedoch für<br />
einen Moment schmoren, weil er durstig war und widmete sich der ersten Flasche Wein. Die<br />
Kleine war ja sowieso keineswegs mehr in der Lage, ihm zu entkommen. Rasch entkorkte<br />
der die Flasche und füllte zwei Gläser. "Mmmmhh...", der Wein war genau richtig temperiert<br />
und schmeckte vorzüglich. Während er an seinem Glas unaufhörlich nippte, nahm er das<br />
andere Glas und goss dessen Inhalt lukullisch über ihren nackten Körper. Der Wein<br />
beflügelte zusehends seine Phantasie und seine unbändige Lust, so dass er sich nun nicht<br />
mehr zurückhalten konnte, die Kleine nach Herzenslust so richtig heiß zumachen bis sie nur<br />
noch wohlige, gurgelnde Geräusche von sich gab. Anschließend deckte er sie - hilflos und<br />
nackt wie sie war - fürsorglich zu und begab sich mit der angebrochenen Flasche Wein ins<br />
Wohnzimmer. Während er noch ganz versonnen und völlig mit sich zufrieden auf dem Sofa<br />
saß, hörte er, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Oh nein!! Seine Frau kam viel früher<br />
nach Hause, als er erwartet hatte! Er eilte zu ihr in den Flur, um sie abzufangen, doch es war<br />
zu spät. Sie hatte sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmte und längst den Braten gerochen!<br />
Ihr Blick schweifte durch das Esszimmer. Erst dann sah sie ihn mit großen Augen an und<br />
war fassungslos: "Ich hätte nie damit gerechnet, dass du es wagst, womit habe ich das<br />
verdient? Wo ist diese Gans?"<br />
Er grinste sie an und gab zur Antwort: "Ich habe nicht so früh mit dir gerechnet. Sie muss<br />
noch eine Viertelstunde im Ofen bleiben! Ich konnte der Versuchung einfach nicht<br />
widerstehen, dich mit einem neuen Rezept zu verwöhnen, alles Gute zum Hochzeitstag." Sie<br />
konnte ihre Freude nicht verbergen und küsste ihn für diese wunderschöne und gelungene<br />
Überraschung.<br />
89<br />
Sprüche, nichts als Sprüche<br />
Die Frau, verglichen mit den fünf Erdteilen<br />
20 Jahre alt - wie Asien, wild und unerforscht<br />
30 Jahre - wie Afrika, heiß und stürmisch<br />
40 Jahre alt - wie Amerika, technisch vollkommen auf der Höhe<br />
50 Jahre alt - wie Europa, kühl und total abgewirtschaftet<br />
60 Jahre alt - wie Australien, fern von jedem Verkehr.<br />
Der Mann im Vergleich zur Eisenbahn<br />
20 – 30 Jahre alt – wie ein Güterzug, steht alle Augeblicke<br />
30 – 40 Jahre alt - wie ein Personenzug, verkehrt regelmäßig<br />
40 – 50 Jahre alt - wie ein Eilzug, verkehrt selten, hat aber bequeme Einfahrt<br />
50 – 60 Jahre alt – wie ein Sonderzug, unregelmäßiger Verkehr<br />
60 -70 Jahre alt – wie ein Messezug, verkehrt einmal im Herbst und einmal im Frühjahr<br />
70 – 80 Jahre alt – wie ein Luxuszug, steht höchstens einmal beim Wasserlassen<br />
Der Mann ist so alt wie er sich fühlt.<br />
Die Frau ist so alt, wie sie sich anfühlt.<br />
Ein Junggeselle ist ein Gelegenheitsarbeiter.<br />
Ein Bräutigam ist ein Vorarbeiter.<br />
Ein Ehemann ist ein Zwangsarbeiter.<br />
Ein Hausfreund ist ein Mitarbeiter.<br />
Ein alter Mann ist ein Schwerarbeiter.<br />
Ein Pastor ist ein Schwarzarbeiter.
Was sagen die Frauen hinterher?<br />
Die Französin: „Cheri, hast du dich amüsiert?“<br />
Die Engländerin: „Darling, jetzt möchte ich den Apfel weiter essen!“<br />
Die Amerikanerin: „Du kannst die Scheinwerfer wieder anmachen, damit wir weiterfahren<br />
können!“<br />
Die Russin: „Deine Seele war nicht dabei, du Hund!“<br />
Die Berlinerin: „Wat denn, wat denn, war det alles?“<br />
Die Deutsche: „Denkst du jetzt auch nicht schlecht von mir?“<br />
Die Wienerin: „Aan Hunger hab i, aan Hunger!“<br />
Die Sächsin: „Siehste Baule, jetzt bieste miede!“<br />
Die Schweizerin: „Hansröti hets Fläcke gää?“<br />
Ich lag am Strand und betrachtete dich.<br />
Deinen von lästigen Hüllen befreiten Körper umschmeichelte die Dunkelheit.<br />
Von dir stieg ein atemberaubender Duft auf, der mir die Sinne nahm.<br />
Der Arzt hatte mir Vergnügen solcher Art zwar verboten,<br />
aber ich konnte mich nicht beherrschen.<br />
Ich riss dich an mich. Meine zitternden Lippen saugten sich an dir Fest.<br />
Ich weiß nicht, was ich ohne dich täte, du, meine geliebte Zigarette!<br />
Sie sank in den Stuhl zurück und war völlig willenlos.<br />
Sie wusste, dass es keinen Ausweg mehr gab. Sie war ganz in seiner Gewalt.<br />
Er kam näher und näher und ihr war zumute, als fließe ihre ganze Widerstandkraft dahin.<br />
Bebend begegnete sie seinem Blick.<br />
Sie wollte fliehen, ihn bitten, es nicht zu tun, doch es war zu spät.<br />
Eigentlich hatte sie es ja so gewollt.<br />
Immer mehr näherte er sich ihren Lippen.<br />
Sie schloss die Augen und dann begann der Zahnarzt mit seiner Arbeit.<br />
Die moderne Frau<br />
Ich bin eine Frau die aus Fehlern besteht,<br />
eine Frau, die nichts von der Wirtschaft versteht.<br />
Ich kann nicht kochen, kann nicht stricken,<br />
kann nicht nähen, kann nicht flicken.<br />
Doch eines ich wunderbar kann,<br />
gelehrt hat’s mich ein junger Mann.<br />
Er war jung und auch sehr kräftig<br />
und er zeigte sich dabei sehr heftig.<br />
Am Anfang war mit ziemlich bange,<br />
ich hatte Angst vor dieser Stange.<br />
Ich musste öfters damit ringen<br />
und hörte alle Engelein singen.<br />
Doch mit der Zeit kam die Routine,<br />
so dass ich damit Geld verdiene.<br />
Ich kann es seitlich und im Bücken<br />
und vortrefflich auf dem Rücken!<br />
Ich kann’s im Dunkeln wíe im Licht,<br />
auch Sturm und Regen stört mich nicht.<br />
Und wenn mich mal die Laune packt,<br />
dann leiste ich’s mir splitternackt.<br />
Meine Herren, sie werden mir nicht glauben,<br />
ich bin kein Freund von Gummihauben!<br />
90
Nur für die Natur hab ich Interesse,<br />
mein Element, das ist die Nässe.<br />
Doch liebe Leut’, tut nicht erschrecken.<br />
Ich wollt euch nur ein bisschen necken.<br />
Ich sprach nichts Böses, nicht vom Schlimmen,<br />
denn was ich kann, ist einfach schwimmen!<br />
Der Papst auf Reisen<br />
Ein Limousinenfahrer soll Papst Benedikt XVI. vom Flughafen abholen. Nachdem er<br />
sämtliches Gepäck des Papstes verstaut hat (und das ist nicht wenig), merkt er, dass der<br />
Papst noch immer nicht im Auto sitzt und spricht ihn darauf an:<br />
"Entschuldigen sie, eure Heiligkeit, würde es Ihnen was ausmachen, sich ins Auto zu setzen,<br />
damit wir losfahren können?"<br />
Der Papst antwortet: "Um ehrlich zu sein, im Vatikan darf ich nie Auto fahren. Würden sie<br />
mich fahren lassen?"<br />
Der Fahrer sagt, dass dies nicht möglich sei, da er sonst seinen Job verlieren würde. "Gar<br />
nicht auszudenken, was passiert, wenn der Papst einen Unfall hat", denkt sich der Fahrer<br />
und wünscht sich, dass er heute morgen nie zur Arbeit gegangen wäre.<br />
Der Papst: "Ich würde sie dafür auch fürstlich entlohnen."<br />
"Na gut!", denkt sich der Fahrer und steigt hinten ein.<br />
Der Papst setzt sich hinters Lenkrad und braust mit quietschenden Reifen davon. Als die<br />
Limousine mit 150km/h durch die Stadt fährt, bereut der Fahrer seine Entscheidung schon<br />
und bittet: "Bitte Eure Heiligkeit, fahren Sie doch etwas langsamer!"<br />
Kurz darauf hört er hinter sich Sirenen heulen.<br />
Der Papst hält an und ein Polizist nähert sich dem Wagen. Der Chauffeur befürchtet schon,<br />
seinen Führerschein zu verlieren.<br />
Der Polizist wirft einen kurzen Blick auf den Papst, geht zurück zu seinem Motorrad, nimmt<br />
sein Funkgerät und verlangt seinen Chef zu sprechen. Als sein Chef am Funkgerät ist,<br />
erzählt der Polizist ihm, dass er gerade eine Limousine mit 150km/h aufgehalten hat.<br />
Der Chef: "Na dann, verhaften Sie ihn doch!"<br />
Polizist: "Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten. Der Fahrer ist ziemlich wichtig."<br />
Sein Chef antwortet darauf, dass es ihm völlig egal sei, wie wichtig die Person ist. Wenn<br />
jemand mit 150 durch die Stadt fährt, gehöre er verhaftet.<br />
"Nein, ich meine wirklich wichtig!", antwortet der Polizist.<br />
Chef: "Wer sitzt denn in dem Auto? Der Bürgermeister?"<br />
"Nein!", antwortet der Polizist. "Viel wichtiger!"<br />
"Bundeskanzler?"<br />
"Nein, noch viel wichtiger".<br />
"Gut, wer ist es denn?"<br />
"Ich glaube, es ist Gott!"<br />
"Warum zum Teufel glauben Sie, dass es Gott ist?"<br />
"Er hat den Papst als Chauffeur!"<br />
91
Mein Hund Sex<br />
Üblicherweise nennt jeder seinen Hund "Waldi", "Dino" oder sonst wie. Ich nenne meinen<br />
"Sex". Nun ja, Sex ist ein Name, der einen in Schwierigkeiten bringen kann. Eines Abends<br />
ging ich mit Sex im Park spazieren und er lief mir weg. Ich habe meinen Hund die ganze<br />
Nacht gesucht. Da kam ein Polizeiwagen angefahren, und die Polizisten fragten mich, was<br />
ich denn morgens um 4 Uhr im Park mache. Ich antwortete: "Ich suche Sex."<br />
Meine Gerichtsverhandlung findet nächsten Donnerstag statt.<br />
Eines Tages ging ich zur Stadtverwaltung um Sex anzumelden. Der Schalterbeamte fragte<br />
mich was ich wolle. Ich antwortete ihm, dass ich eine Erlaubnis für Sex wolle, und dass ich<br />
Sex seit meinem zweiten Lebensjahr hätte. Der Beamte antwortete: "Wow, sie müssen aber<br />
ein strammer Bursche gewesen sein!"<br />
Als ich mich entschied zu heiraten teilte ich dem Priester mit, dass ich Sex während der<br />
Heirat dabei haben wolle. Er empfahl mir, damit doch bis nach der Heirat zu warten. Ich<br />
entgegnete: "Aber Sex spielte mein ganzes Leben lang eine große Rolle und mein ganzes<br />
Leben dreht sich um Sex." Er sagte, dass er diesen Teil meines Privatlebens gar nicht hören<br />
wolle, und dass er uns unter diesen Umständen nicht in seiner Kirche trauen könne.<br />
Daraufhin erzählte ich ihm, dass sich auch die anderen Hochzeitsgäste freuen würden, wenn<br />
Sex in der Kirche wäre. Am folgenden Tag wurden wir vom Friedensrichter getraut und<br />
meine Familie wurde exkommuniziert. Meine Frau und ich nahmen den Hund mit in die<br />
Flitterwochen. Als ich mich an der Rezeption des Hotels anmeldete sagte ich dem<br />
Empfangschef, dass ich einen Raum für meine Frau und mich wolle und einen Extra-Raum<br />
für Sex. Der Empfangschef erzählte mir, dass jeder Raum des Hotels für Sex geeignet sei.<br />
Ich entgegnete: "Verstehen Sie doch: Sex hält mich die ganze Nacht wach!" "Ja", meinte er,<br />
"mich auch!" Während der Scheidung stritten meine Frau und ich um das Sorgerecht für Sex.<br />
Ich sagte: "Euer Ehren, ich hatte Sex schon vor der Heirat." Der Richter antwortete: "Ich<br />
auch." Und als ich ihm erzählte, dass Sex mich seit der Heirat nicht mehr so interessiert<br />
hätte, antwortete er: "Mich auch nicht!" So, ich wurde also ins Gefängnis geworfen, heiratete,<br />
ließ mich scheiden und hatte auch sonst mit dem Hund mehr Ärger, als ich mir je hätte<br />
vorstellen können. Dies ist der Grund, warum ich letztendlich beim Psychiater gelandet bin.<br />
Er fragte mich: "Was ist denn Ihr Problem?" Ich antwortete: "Sex hat mich und mein Leben<br />
verlassen. Es ist, als ob ich meinen besten Freund verloren hätte, und ich fühle mich so<br />
alleine." Der Psychiater antwortete: "Schauen Sie, mein Herr, sie und ich wissen, dass Sex<br />
nicht der beste Freund eines Mannes ist. Also kaufen sie sich einen Hund!<br />
Endlich Rentner<br />
Oder nach einem Jahr als Rentner<br />
24. Mai<br />
Es ist geschafft. Mein letzter Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner. Jetzt geht mein Leben<br />
richtig los. Ich will einfach das machen, woran mich diese verdammte Arbeit immer gehindert<br />
hat.<br />
25. Mai<br />
Ich stehe früh auf und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll. Der Rasen muss gemäht<br />
werden, ich will die Dachrinne reparieren, ich muss die Wasserhähne entkalken, ich will ein<br />
Vogelhäuschen bauen und endlich mal Krieg und Frieden lesen. Treffe vor dem Haus<br />
meinen Nachbarn. Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug rum, sieht aus wie<br />
Jörg Kachelmann nach 30 Glas Tequila. Er schaut den ganzen Tag Nachmittagstalkshows<br />
oder löst Kreuzworträtsel. Das wäre nichts für mich. Ich mähe erst mal den Rasen, reinige<br />
die Dachrinne und fange mit einem Vogelhäuschen an. Das Leben ist wunderbar.<br />
2. Juni<br />
92
Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt und das Vogelhäuschen ist fertig. Die<br />
Piepmätze kommen an und tirilieren fröhlich. Ich fahre zu OBI, besorge Entkalker für die<br />
Wasserhähne. OBI ist voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich da das<br />
Krampfadergeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen allesamt. Fahre nach Hause und<br />
entkalke die Wasserhähne.<br />
7. Juni<br />
Etwas länger geschlafen. Dann frühstücke ich und kontrolliere, ob die Wasserhähne nicht<br />
neuen Kalk angesetzt haben. Danach Rasenmähen und Fahrt zu OBI. Lasse mir Holz für ein<br />
weiteres Vogelhäuschen zuschneiden. Dann hab ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und<br />
eins für die Vogelweibchen.<br />
22. Juni<br />
Bis Mittags geschlafen. Dann noch ein Vogelhäuschen für Behinderte gebaut. Dann Rasen<br />
gedüngt, damit er schneller wächst und häufiger gemäht werden muss. Danach Tee mit<br />
meiner Frau! Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich<br />
nerve sie. Zum Beispiel, wenn wir im Garten zusammen Dart spielen. Nicht, dass wir uns<br />
streiten - aber warum klebt sie vor dem Werfen immer mein Foto auf die Dartscheibe und<br />
trifft dann besonders gut?<br />
30. Juni<br />
Will man wieder mit einem anderen Menschen reden und gehe zum Arzt. Viele Rentner<br />
gehen zum Arzt, um mal zu quatschen, ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber<br />
er schickt mich nach Hause - Prostata würde bei Kassenpatienten in meinem Alter nicht<br />
mehr behandelt - Rentner hätten außerdem genügend Zeit zum Pinkeln.<br />
13. Juli<br />
Schlafen bis Zwei. Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen basteln. Im Garten stehen<br />
jetzt 28 Stück. Als ich es aufstellen will, entdecke ich auf dem Rasen einen Brief. Die Vögel<br />
haben ihn geschrieben. "Alter hör auf mit den Scheiß Vogelhäuschen, wir sind satt und es ist<br />
uns vor den anderen Tieren peinlich!" Mein Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtselheft an.<br />
Ich schau mal rein. Russischer Fluss mit 7 Buchstaben. Ach, was denkt sich denn der Idiot?<br />
Dass ich Zeit habe, mir im Atlas russische Flüsse mit 7 Buchstaben rauszusuchen?<br />
1. August<br />
Es gibt insgesamt 1.376 russische Flüsse mit 7 Buchstaben. Die bekanntesten sind: Bjelaja,<br />
Dnjestr, Irtysch, Utschur und Wolchow. Am Abend Krise mit meiner Frau. Unser erotisches<br />
Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Meine Frau schlägt als Lösung vor, wir<br />
sollten mal Sex an ungewöhnlichen Orten probieren.<br />
4. September<br />
Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Hilft auch nicht. Habe gelesen, 50 Prozent der<br />
Männer über 65 nehmen Viagra. 70 Prozent davon können sich allerdings nicht mehr daran<br />
erinnern, warum.<br />
30. September<br />
Krieg und Frieden lese ich nicht mehr. Schaue jetzt mehr Nachmittagstalkshows. Heute ist<br />
das Thema "Ich mach dich kalt, du blöde Summse". Na ja, ein bisschen lehnt sich das ja<br />
auch an Krieg und Frieden an.<br />
26. Oktober<br />
Meine Frau meint, wir sollen etwas für unsere Körper tun, Wellness und so. Sobald man<br />
Rentner ist, soll alles nur noch Wellness sein. Man soll die Seele baumeln lassen, warum?<br />
Wenn man älter wird, baumelt am Körper sowieso schon so viel herum. Da muss die Seele<br />
nicht auch noch mit baumeln. Meine Frau schleppt mich zum Rentner Yoga, zur Rentner<br />
Sauna, zum Pilates. Pilates! Das war für mich bislang der Typ, der Jesus gekreuzigt hat!<br />
93
12. November<br />
Beim Rentner Yoga soll ich die Figur machen: "Das Gnu liegt in der Morgensonne!" Ich<br />
mache die Figur "Der Arbeitnehmer betätigt die Stechuhr". Werde aus dem Kurs geworfen.<br />
3. Januar<br />
Habe mit dem Sport aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern. Rasieren tu<br />
ich mich auch nicht mehr. Wenn ich auf die Straße gehe, fragen mich manchmal die<br />
Obdachlosen, ob ich einen Euro brauche. Meine Frau will mich aktivieren und schafft einen<br />
Dackel an. Das ist das Ende. Wenn der beste Freund eines Mannes eine Wurst mit Beinen<br />
ist, die Purzel heißt, ist es Zeit für ihn, abzutreten. Dackel wurden Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine Nackenrolle zu haben,<br />
die selbständig in die Waschmaschine gehen kann!! Ich schäme mich. Aber ich gehe mit ihm<br />
spazieren. Sitze dann im Wald auf einer Bank, mein Blick fällt auf die Ameise am Boden. Tja,<br />
die arbeiten und arbeiten, von denen sagt keine: "Ich bin in Rente und mach jetzt Pilates".<br />
12. Februar<br />
Bin nachts nicht müde. Wovon auch? Stehe deshalb auf, setze mich ins Auto und fahre<br />
durch die nächtliche Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, streichle das<br />
Gebäude. Auf der Rückfahrt sehe ich, wie an einer Landstraße Türken auf dem illegalen<br />
Arbeitsstrich rum stehen und warten, dass sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden. Traurig<br />
so was!<br />
3. März<br />
Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnauzer angeklebt und reihe mich unter die<br />
Türken an der Straße ein. Serhat, Mehmet, Ügür und Äczan. Im Auto stellt sich heraus, die<br />
heißen eigentlich Franz, Theo, Günther und Willi. Und sind auch Rentner mit angeklebtem<br />
Schnauzer. Am Nachmittag - Arbeit auf der Baustelle. Ich war lange nicht so glücklich!<br />
12. April<br />
Fahre jetzt jeden Morgen mit den anderen Rentnern auf die Baustelle. Nachmittags sitzen<br />
wir zusammen und überlegen, was wir noch machen könnten. Wir wollen eine Firma<br />
gründen, einen Konzern erschaffen, wir wollen ackern und malochen. Auch mit 65 kann man<br />
noch viel bewegen! Eine Geschäftsidee für unseren Konzern haben wir auch schon:<br />
Vogelhäuschen!<br />
Steuererleichterung in der Praxis<br />
Es waren einmal 10 Männer die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung<br />
für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro. Die Gäste zahlten ihre Rechnung<br />
wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:<br />
Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.<br />
Der Fünfte zahlte 1 Euro.<br />
Der Sechste 3 Euro.<br />
Der Siebte 7 Euro.<br />
Der Achte 12 Euro.<br />
Der Neunte 18 Euro.<br />
Der Zehnte, der Reichste, zahlte 59 Euro.<br />
Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren<br />
zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte, in dem er vorschlug, den Preis<br />
für das Essen um 20 € zu reduzieren. "Weil sie alle so gute Gäste sind!" Wie nett von ihm!<br />
Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 €, aber die Gruppe wollte unbedingt<br />
beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die ersten vier<br />
nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie<br />
konnten sie die 20 € Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Die Sechs<br />
94
stellten schnell fest, dass 20 € geteilt durch sechs Zahler 3,33 € ergibt. Aber wenn sie das<br />
von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch<br />
Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.<br />
Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen<br />
sollte, wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste<br />
auszurechnen.<br />
Heraus kam in etwa folgendes: Der fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort<br />
nichts mehr (100% Ersparnis). Der Sechste zahlte 2 € statt 3 € (33% Ersparnis). Der Siebte<br />
zahlte 5 statt 7 € (28% Ersparnis). Der Achte zahlte 9 statt 12 € (25% Ersparnis). Der<br />
Neunte zahlte 14 statt 18 € (22% Ersparnis). Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt<br />
59 € (16% Ersparnis). Jeder der Sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier<br />
aßen immer noch kostenlos.<br />
Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal<br />
wie sie dachten. "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast<br />
und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 10 Euro!" "Stimmt!" rief der<br />
Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so viel wie ich." "Wie wahr!!"<br />
rief der Siebte. "Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die<br />
Reichen!" "Moment mal", riefen da die ersten Vier wie aus einem Munde. "Wir haben<br />
überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!" Und wie aus heiterem<br />
Himmel gingen die Neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.<br />
Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten die übrigen<br />
9 sich zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war, die Rechnung zu<br />
bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend<br />
Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können!<br />
Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute. Und so, liebe Kinder,<br />
funktioniert unser Steuersystem. Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben<br />
die größten Vorteile einer Steuererleichterung. Wenn sie aber zu viel zahlen müssen, kann<br />
es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch erscheinen.<br />
In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants.<br />
Rotkäppchen auf Juristendeutsch<br />
Als in unserer Stadt wohnhaft ist eine Minderjährige aktenkundig, welche infolge ihrer<br />
hierorts üblichen Kopfbedeckung gewohnheitsrechtlich „Rotkäppchen“ genannt zu werden<br />
pflegt.<br />
Vor ihrer Inmarschsetzung wurde „R“ seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs verlassen<br />
der Waldwege auf Kreisebene belehrt. Sie machte sich infolge Nichtbeachtung dieser<br />
Vorschrift straffällig und begegnete beim Überschreiten des diesbezüglichen Blumenpflück-<br />
Verbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne festen Wohnsitz.<br />
Dieser verlangte in unberechtiger Amtsanmaßung Einsichtnahme in den zum Transport von<br />
Konsumgütern dienenden Korb und traf zwecks Tötungsabsicht die Feststellung, dass „R“ zu<br />
ihrer verwandten und verschwägerten Großmutter eilends war.<br />
Da bei dem Wolfe Verknappung auf dem Ernährungssektor vorherrschend war, beschloss er<br />
bei der Großmutter von „R“ unter Vorlage falscher Papiere vorsprachig zu werden. Da<br />
dieselbe wegen Augenleidens krank geschrieben war, gelang dem Wolf die diesfällige<br />
Täuschungsabsicht, worauf er unter Verschlingung der Bettlägerigen einen strafbaren<br />
Mundraub ausführte.<br />
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Bei dem später eintreffenden „R“ täuschte er seine Identität mit der Großmutter vor, stellte<br />
„R“ nach und durch Zweitverschlingung derselben seinen Tötungsvorsatz unter Beweis. Der<br />
sich auf einem Dienstgang befindliche Förster B. vernahm verdächtige Schnarchgeräusche<br />
und stellte deren Urheberschaft seitens des Wolfsmaules fest.<br />
Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienststelle ein Tötungsgesuch ein, welches zuschlägig<br />
beschieden wurde. Daraufhin gab er einen Schuss ab auf den Wolf. Dieser wurde nach<br />
Infangnahme der Kugel ablebig.<br />
Die Beinhaltung des Getöteten weckte in dem Schussabgeber die Vermutung, dass der<br />
Leichnam Personen beinhalte. Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er unter<br />
Zuhilfenahme eines Messers den Kadaver zur Einsichtnahme und stieß dabei auf die noch<br />
lebende „R“ nebst Großmutter.<br />
Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich der beiden Personen ein<br />
gesteigertes, amtlich nicht erfassbares Lebensgefühl.<br />
Der Vorfall wurde von den Gebrüdern Grimm zu Protokoll gegeben.<br />
Brief eines Gastarbeiters<br />
Ali an Suleika<br />
Suleika, meine liebe Frau!<br />
Ich nix mehr arbeiten am Bau,<br />
auch viele Kollege schon entlassen,<br />
Polier sagt „Nix mehr Geld in Kassen“<br />
Doch Du nix denken, das sein schlimm,<br />
ich trotzdem froh und munter bin,<br />
denn Allah hat mich nicht verdammt,<br />
war gestern schon beim Arbeitsamt.<br />
Weil ich noch ein Jahr Aufenthalt,<br />
komm ich nach Hause nicht so bald!<br />
Muss meiden noch Moschee und Tempel,<br />
zeig Arbeitsamt Papier, macht Stempel.<br />
Das ganze Arbeit! – nicht mehr bücken<br />
und kann doch immer Geld Dir schicken.<br />
Hier scheint mir alles wie verhext,<br />
brauch nur noch schlafen – Konto wächst<br />
und ganz bestimmt bis nächsten Winter,<br />
zahlt Arbeitsamt noch Geld für Kinder.<br />
Ich bin schon drei Jahre fort,<br />
vielleicht hast Du noch Kinder dort,<br />
wo ich nix weiß, ist ganz egal,<br />
Du musst nur melden mir die Zahl<br />
und schleunigst mir schicken nach hier,<br />
von Amt beglaubigtes Papier.<br />
Du sollst mal sehen, wie dann geht munter<br />
Einkommen rauf – und Steuern runter.<br />
Heut Zahnarzt sagen, ganz gewiss<br />
Bis Montag hab ich neu Gebiss;<br />
vielleicht, wenn es ist Allahs Wille,<br />
bis anderen Mittwoch neue Brille.<br />
Das alles mir macht viel gut Spaß,<br />
weil alles zahlt die Krankenkass.<br />
96
Wenn Ostern Oma kommt, will sehn,<br />
dass sie auch kriegt so schöne Zähn’<br />
damit nix warten muss bei essen,<br />
bis Opa fertig hat gegessen,<br />
weil es doch immer besser is,<br />
hat jeder eigenes Gebiss.<br />
Wir sind hier kleine Kolonie<br />
und spielen Karten oft bis früh;<br />
oh, Deutschland, schönstes Land der Welt,<br />
nix Arbeit und viel Stempelgeld.<br />
Ich wohn in Altbau, noch ganz nett,<br />
mit Wasser, Strom und Plumpsklosett.<br />
Ist Zimmerchen auch ziemlich klein,<br />
fühl ich mich wohl, als wie daheim.<br />
Und Hausbesitzer lässt mich walten,<br />
kann mir sogar Kaninchen halten.<br />
War erst heute Morgen noch eins krank,<br />
hab rausgemacht aus Kleiderschrank;<br />
hab ganzen Tag es noch bewacht<br />
und dann am Abend totgeschlacht.<br />
Hab gleich verkauft es wieder weiter,<br />
an einen Freund, auch Gastarbeiter.<br />
Suleika, meine liebe Frau,<br />
hast Du auch Zelt geflickt von Geld,<br />
was ich Dir hab geschickt?<br />
Halt Einsamkeit noch ein Jahr aus,<br />
dann bring ich Geld und baue Haus.<br />
Vermiete Zelt dann mit viel List<br />
An deutsch Familie, die Tourist.<br />
Sein ganz verrückt auf weite Welt,<br />
will wohnen in Nomadenzelt,<br />
will wandern viel in Wüstensand,<br />
weiß nicht, wie schön ist eigne Land.<br />
Und nun ich machen Brief jetzt Schluss,<br />
muss senden Dir ganz viele Gruß.<br />
Bleib schön gesund, grüß alle Lieben,<br />
sag Ihnen, Ali hat geschrieben,<br />
aus Deutschland, schönstes Land der Welt,<br />
wo man für Faulheit noch kriegt Geld;<br />
denn wenn Vertrag hier ist am Ende,<br />
komm ich in Heimat noch mit Rente.<br />
Vorbei ist Armut – Not und alles,<br />
oh, Deutschland, Deutschland über alles!<br />
Dein Ali<br />
97
Streng katholisch<br />
Tochter Pauline kehrte nach 10 Jahren ins Elternhaus zurück.<br />
Der Papa war überglücklich, drückte und küsste seine Tochter: "Wo bist du die ganze Zeit<br />
gewesen, du kleine Ausreißerin?<br />
Warum hast du uns nicht geschrieben oder von dir hören lassen? Was hast du eigentlich die<br />
ganze Zeit getan?"<br />
Paulinchen drückt herum: "Oh, lieber Papa, ach Gott, ach Gott - ich weiß nicht, wie ich es<br />
sagen soll - aber, ich bin eine Prostituierte geworden!" "Was?" brüllt der Vater. "Du<br />
schamlose Hure, raus hier! Du Schande der ganzen Familie! Wir wollen dich nie mehr<br />
sehen! Raus! - aber dalli-dalli!" " O.k, Papa - wie du willst.<br />
Aber ich bin nur zurückgekommen um Mama diesen Nerzmantel zu bringen, meinem kleinen<br />
Bruder diese goldene Rolex und dir, Papa, den Mercedes in Sonderausführung vor der<br />
Haustür."<br />
Pauline musste tief Luft holen "Und ich lade die ganze Familie auf die nächste Sylvester-<br />
Party an Bord meiner Yacht an der Riviera ein."<br />
Dem Vater kullern die Augen aus dem Kopf und er fragt hechelnd sein Töchterchen:<br />
"Kannst du noch einmal wiederholen, was du geworden bist?" Schluchzend wiederholt das<br />
arme Paulinchen, dass sie Prostituierte geworden sei.<br />
"Oh, Gott sei Dank!" ruft erleichtert der Papa, "war ich vielleicht erschrocken!<br />
Ich hatte verstanden, du bist Protestantin geworden, wo wir doch alle so streng katholisch<br />
sind!<br />
Und jetzt, mein liebes Kind, umarme mich und gib deinem alten Papa einen dicken Kuss!"<br />
Terrorwarnung<br />
In unserem Unternehmen konnten bereits einige Terroristen identifiziert und gefasst werden.<br />
Es handelt sich dabei um die harmlosen Mitläufer Bin Da, Bin Spät, Bin Müde, Bin<br />
Kaffeetrinken, Bin Rauchen und Bin Essen. Die Mitarbeiter Bin Pinkeln und Bin im Lager<br />
konnten ebenfalls ermittelt werden. Sie werden als harmlos eingestuft und sind unter<br />
Quarantäne gestellt worden. Auch die äußerst gefährlichen Terroristin Bin Schwanger konnte<br />
dingfest gemacht werden.<br />
Nur der Topterrorist Bin Arbeiten konnte bis jetzt trotz intensiver Suche in unserer Firma<br />
nicht gefunden werden. Achtung: Bin Arbeiten verbreitet äußerst Gefahr bringendes<br />
Gedankengut! Er versucht sogar die Terroristengruppe Bin Faul zu unterwandern und zur<br />
Umkehr von ihrem Fundamentalglauben zu bewegen. Gehen Sie ihm aus dem Weg und<br />
meiden Sie jeden Kontakt! Nach Rücksprache mit unserer Geschäftsleitung besteht aber<br />
kein Grund zur Panik. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich Bin Arbeiten ausgerechnet<br />
in unserer Abteilung aufhält. Es gibt in unserem Verein absolut niemanden, auf den diese<br />
Beschreibung auch nur im Entferntesten zutrifft. Ebenfalls konnte der als Bin im Meeting<br />
bekannte Topterrorist bis heute nicht ausgemacht werden. Es wird vermutet, dass er sich<br />
auch als Bin Wichtig, Bin Boss oder Bin Chef ausgibt. Bin beim Kunden gilt auch als nicht<br />
fassbar. Niemand hat ihn bis jetzt gesehen – also Vorsicht!<br />
In unserer Abteilung wird auch intensiv nach Bin nicht Zuständig gefahndet. Es wurden<br />
schon mehrere Verdächtige vernommen, aber niemand wurde bisher verhaftet.<br />
98
Die Umfrage<br />
Kürzlich führte die UNO eine Umfrage durch, die infolge der aktuellen Ereignisse<br />
untergegangen ist. Das Ergebnis der Umfrage sagt jedoch sehr viel aus über die<br />
Grundstimmung auf dieser Welt.<br />
Die Frage war:<br />
"Geben Sie uns bitte Ihre ehrliche Meinung zur Lösung der Nahrungsknappheit im<br />
Rest der Welt."<br />
Die Umfrage stellte sich - nicht ganz unerwartet - als ein Riesenflop heraus:<br />
In Afrika wussten die Teilnehmer nicht was "Nahrung" ist.<br />
Osteuropa wusste nicht was "ehrlich" ist.<br />
Westeuropa kannte das Wort "Knappheit" nicht.<br />
Die Chinesen wussten nicht was "Meinung" ist.<br />
Der Nahe Osten fragte nach, was denn "Lösung" bedeuten würde.<br />
Südamerika kannte die Bedeutung von "bitte" nicht.<br />
Und in den USA wusste niemand was "der Rest der Welt" ist.<br />
Warum ich immer so einen Stress habe<br />
Die Bevölkerung von Deutschland beläuft sich heute auf ca. 80 Millionen Menschen.<br />
Davon sind 30,2 Millionen bereits Rentner.<br />
Es verbleiben also 49,8 Millionen, um die ganze Arbeit zu verrichten.<br />
Zählt man noch 20 Millionen Kinder, Schüler und 9 Millionen Studenten ab, so verbleiben<br />
noch 20,8 Millionen.<br />
Dann sind aber noch 4.000.000 Arbeitslose und 15.160 Millionen Beamte, die auch kaum<br />
etwas tun.<br />
Bleiben also 640.000 Menschen übrig.<br />
300.000 befinden sich zudem im Militärdienst, 200 000 in Zivis und 139 998 im Gefängnis.<br />
Somit bleiben noch zwei armselige Trottel übrig, um die ganze Arbeit zu erledigen.<br />
Du und Ich.<br />
Und was tust du? Du sitzt hier und liest diesen Blödsinn.<br />
Kein Wunder, dass ich total überlastet bin!<br />
99
Der Priester und die Nonne<br />
Ein Priester und eine Nonne befinden sich auf einer Reise in den Alpen. Auf ihrer Reise<br />
werden sie von einem großen Schneesturm überrascht. Sie können sich aber<br />
glücklicherweise bis zu einer Hütte durchkämpfen. Dort angekommen bereiten sie sich für<br />
die Übernachtung vor. Es gibt sogar einen ganzen Schrank voll Decken und einen<br />
Schlafsack, allerdings nur ein Bett. Als Gentleman weiß der Priester natürlich, was sich<br />
gehört und sagt zur Nonne: "Schwester, schlafen Sie im Bett. Ich nehme den Schlafsack."<br />
Gerade hat der Priester den Reißverschluss des Schlafsacks und die Augen geschlossen,<br />
da tönt es aus dem Bett: "Vater, mir ist kalt." Der Priester befreit sich aus dem Schlafsack,<br />
greift eine weitere Decke und breitet sie über der Nonne aus. Dann mummelt er sich zum<br />
zweiten Mal in den Schlafsack und beginnt, wieder in das Reich der Träume zu gleiten.<br />
Noch einmal ist zu hören: "Vater, mir ist noch immer kalt." Die gleiche Prozedur: Der Priester<br />
kriecht aus dem Schlafsack, breitet noch eine weitere Decke über der Nonne aus und legt<br />
sich wieder schlafen.<br />
Gerade hat er seine Augen geschlossen, da sagt sie erneut: "Vater, mir ist ja soooooooo<br />
kalt!" Dieses Mal bleibt der Geistliche, wo er ist und antwortet: "Schwester, ich habe eine<br />
Idee. Wir sind hier oben von der Außenwelt abgeschnitten und keine Seele wird jemals<br />
erfahren, was sich heute Nacht hier abgespielt hat!" Er grinst dabei schelmisch und fügt<br />
hinzu: "Wir könnten doch einfach so tun, als wären wir verheiratet!"<br />
Die Nonne hat insgeheim hoffnungsvoll schon darauf gewartet und haucht: "Oh jaaa..., das<br />
wäre schön."<br />
Darauf brüllt der Priester: "Dann steh gefälligst auf und hol dir deine scheiß Decke selbst!"<br />
Die fleißige Ameise<br />
Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit. Hier<br />
verbrachte sie die meiste Zeit des Tages schwer arbeitend, immer ein Liedchen summend.<br />
Sie arbeitete fleißig vor sich hin. Der Generaldirektor, ein dicker fetter Käfer, stellte fest,<br />
dass es niemanden gab, der die Ameise beaufsichtigte. So konnte es nicht weitergehen! Er<br />
schuf einen Aufseher-Posten und stellte einen Mistkäfer mit viel Erfahrung ein. Die erste<br />
Sorge des Mistkäfers war, die Arbeitszeit zu standardisieren.<br />
Er erstellte hierzu verschiedene Reports. Bald darauf benötigte der Mistkäfer eine<br />
Sekretärin, die diese Reports vorbereitete.<br />
Man stellte eine Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegen nahm.<br />
Und in der ganzen Zeit, arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit<br />
gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.<br />
Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers und fragte ihn nach<br />
grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen.<br />
So wurde es nötig, eine Fliege einzustellen als Helfer für den Aufseher. Sie kauften der<br />
Fliege ein Laptop, mit dem sie die Reports schön bunt gestalten konnte. Die fleißige Ameise<br />
summte schon bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, dass sie so viel Schreibkram<br />
auszufüllen hatte, anstatt zu arbeiten. Daraufhin beschloss der Generaldirektor, dass ein<br />
Administrator für die Abteilung, in der die Ameise arbeitete, her musste.<br />
Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die als erstes<br />
verlangte, dass man ihr einen speziellen Sessel kaufen solle. Natürlich brauchte sie auch ein<br />
100
Auto, einen Laptop und einen Zugang zum Intranet. Und selbstverständlich brauchte sie<br />
auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, die schon an ihrem alten Arbeitsplatz als<br />
Sekretärin für die Heuschrecke gearbeitet hatte. Die Ameise sang nicht mehr. Sie wurde<br />
immer unruhiger und nervöser. "Wir müssen ein Gremium beauftragen, Daten für eine Studie<br />
über die arbeitende Gesellschaftsschicht zusammenzutragen und einen Bericht<br />
zu verfassen." Gesagt, getan. Die ausgesuchten Spezialisten machten sich gegen ein<br />
beträchtliches Entgelt sogleich monatelang an die Arbeit. In der Zwischenzeit, stellte der<br />
Generaldirektor fest, dass die Abteilung, in der die fleißige Ameise munter vor sich hin<br />
arbeitete, nicht mehr den gleichen Profit wie früher erwirtschaftete. Er wandte sich an die<br />
Eule, eine Expertin in Sachen Betriebswirtschaft, die Tausende von Euro bekam. Sie sollte<br />
analysieren und diagnostizieren, was zu tun sei. Die Eule wirbelte drei Monate in allen Büros<br />
der Firma herum. Dann legte sie einen Abschlussbericht vor, der besagte: Sie haben zu<br />
viel Personal, es sollten Stellen abgebaut werden." Dem Expertenbericht der Eule folgend,<br />
entließ der Generaldirektor die Ameise, die immer so fleißig arbeitete und ihre Arbeit liebte.<br />
Und die Moral von der Geschichte: Es sollte dir nicht im Traum einfallen, eine fleißig<br />
arbeitende, fröhliche Ameise zu sein. Es ist viel besser eine Heuschrecke oder ein Mistkäfer<br />
zu sein, wenn auch unnütz und unfähig. Diese brauchen keinen Aufseher, es stresst sie<br />
niemand. Wenn du nicht anders kannst, als fleißig und arbeitsam zu sein, dann zeige<br />
niemandem, dass du fröhlich bist und dass dir deine Arbeit Freude nicht! Erfinde von Zeit zu<br />
Zeit ein Unglück, jammere und beschwere dich, damit es niemandem in den Sinn kommt,<br />
dich zu beneiden, nur weil du Spaß an deiner Arbeit hast.<br />
PS: Und nicht summen!<br />
Der alte Autobus<br />
Wie sich der alte Autobus<br />
auch heute wieder plagen muss!<br />
Man fragt sich wirklich, was das soll:<br />
Der Bus ist vorn bis hinten voll.<br />
Da kommt der Bauer Pluderback<br />
Mit einem Krautsack huckepack<br />
und zwängt sich, keuchend schon vor Hitze<br />
noch zwischen die längst vollen Sitze.<br />
Das ist zuviel! Der Autobus<br />
bockt, knattert, spuckt - und dann ist Schluss.<br />
Der Fahrer hebt die Motorhaube,<br />
prüft Riemen, Zündkerze und Schraube.<br />
"Jetzt ist er endgültig kaputt",<br />
sagt er, "so leid es mir auch tut.<br />
Da hilft kein langes Haare raufen,<br />
Leute, kommt, wir müssen laufen!"<br />
Da kann man wirklich gar nichts machen -<br />
manchmal passieren halt so Sachen!<br />
So nimmt ein jeder sein Gepäck<br />
und macht sich brummend auf den Weg:<br />
Voran sieht man den Fahrer schreiten -<br />
der Struppi bellt vor Lebensfreude -<br />
wie herrlich ist das Wetter heute!<br />
Schon bald erklingt ein frohes Lied,<br />
nur einer singt dabei nicht mit:<br />
Der dicke Bauer Pluderback<br />
schleppt seinen Krautsack huckepack.<br />
101
Der Autobus - zu nichts mehr nütze -<br />
weint eine große Tränenpfütze.<br />
Hier war seit Jahren seine Strecke,<br />
hier kannte er schon jede Hecke,<br />
er kennt hier jeden Baum und Strauch<br />
und alle Tiere kennt er auch.<br />
Wer wird die Schulkinder nun fahren,<br />
die mit ihm immer pünktlich waren?<br />
Wer fährt denn, wenn die Arbeit aus,<br />
die vielen Arbeiter nach Haus?<br />
Nun muss er hier verlassen stehn -<br />
Wie wird es mit ihm weiter gehn?<br />
Der Autobus muss nicht lang fragen,<br />
denn es kommt schon der Abschleppwagen.<br />
Mit "hau ruck" hängt man ihn dann<br />
an den Abschlepphaken an.<br />
Los geht's! Das ist ein Genuss<br />
für unsern alten Autobus!<br />
Wie herrlich ist's, nichts mehr zu tun<br />
und sich ganz einfach auszuruhn!<br />
Doch - o weh! Die schöne Reise<br />
endet auf gar schlimme Weise:<br />
Der Abschleppwagen schleppt den Bus<br />
zum Autofriedhof. Punktum, Schluss!<br />
Zweiter Teil<br />
Doch die Geschichte geht noch weiter -<br />
jetzt wird sie erst so richtig heiter!<br />
Denn eines Tages kommt daher<br />
der Bürgermeister mit Chauffeur.<br />
Er sieht den alten Autobus,<br />
worauf der Fahrer halten muss.<br />
"Sieh an", sagt er mit frohem Lachen,<br />
"aus diesem Bus lässt sich was machen.<br />
So etwas suche ich seit Tagen -<br />
was werden wohl die Kinder sagen?<br />
Das nenne ich wahrhaftig Glück!"<br />
Dann fährt er in die Stadt zurück.<br />
Und wirklich - schon nach ein paar Tagen<br />
kommt abermals der Abschleppwagen.<br />
Und wieder hängt mit "hau ruck" man<br />
den Bus am Abschlepphaken an.<br />
Der Bürgermeister mit Chauffeur<br />
fährt vor dem Abschleppwagen her.<br />
Das Ziel ist - na, da bist du platt! -<br />
der größte Spielplatz in der Stadt!<br />
Die Kinder lassen mit Vergnügen<br />
sogleich ihr Lieblingsspielzeug liegen<br />
und seh'n sich voller Freude dann<br />
ihr allerneustes Spielzeug an.<br />
"Der Bus sieht ziemlich schmutzig aus",<br />
sagt vorwurfsvoll der kleine Klaus.<br />
Doch bald hat man sich schon geeinigt:<br />
Der Bus wird erst einmal gereinigt;<br />
102
und da der Lack schon sehr verblichen,<br />
gehört er außerdem gestrichen.<br />
"Rot fände ich besonders schön",<br />
wünscht sich die schüchterne Marlen,<br />
doch Kurt meint, gelb wär' auch nicht schlecht -<br />
die Maler machen's beiden recht:<br />
Ein bisschen rot, ein bisschen gelb -<br />
es wird der schönste Bus der Welt!<br />
Wie glücklich ist der Autobus,<br />
denn mit der Einsamkeit ist Schluss!<br />
Jetzt kann er täglich mit den vielen<br />
frohgelaunten Kindern spielen.<br />
Sie reisen ohne Gut und Geld<br />
in alle Länder dieser Welt.<br />
"Heute", ruft die Erika,<br />
"fahr'n wir nach Amerika!<br />
Außerdem gibt's Sonderpreise!"<br />
Das wird eine schöne Reise!<br />
Ein "Hoch" dem alten Autobus -<br />
ist das nicht ein schöner Schluss!<br />
Der Lack ist ab, Motto: Wir werden nicht jünger...<br />
Von Anke Hafemann<br />
Es klappt nicht mehr alles was früher gefluppt.<br />
Sei es das Trinken, das Lachen, das Kegeln,<br />
sei es das Singen, das Tanzen das Vö… Segeln.<br />
Man kann’s nicht umgehen mit Papperlapapp.<br />
Wir werden nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
Wir sind zwar im Herzen noch immer die Alten,<br />
doch äußerlich legt sich so manches in Falten.<br />
Die Füße der Krähen im holden Gesicht<br />
Auch Bauch und Popöchen verschonen sie nicht.<br />
Die Brust wird noch länger, aus Lippe wird Lapp,<br />
Wir werde nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
Wir kämpfen den Kampf mit den Wellen der Hitze,<br />
der Kampf gegen Pfunde mit Pillen und Spritze!<br />
Die eine peitscht langsam, die andere flott,<br />
zum kacken kommt manche z spät auf den Pott,<br />
der Schließmuskel streikt, wie die Haut dort zu knapp,<br />
Wir werden nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
Und geht mal ein Furz in die Hose als Schiss,<br />
dann lacht man verlegen und zeigt sein Gebiss,<br />
das auch nicht mehr so wie vor Jahren erstrahlt,<br />
man hat für Ersatz schon so manch Euro gezahlt.<br />
Sitzt das Dritte gar schlecht, ja da macht es klipp-klapp,<br />
Wir werden nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
Das Pfläumchen das wurde `e deftige „Prumm“<br />
Wo früher ein Däumchen, passt heute ein „Wumm“<br />
Die Haare entschwinden, und plötzlich oh Schreck<br />
Da sieht man im Spiegel, dat Ding is´ kätsch näck.<br />
Was Schmuckdöschen war, ist schließlich en Mapp,<br />
Wir werden nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
103
Doch nur nicht verzagen mit Falten am Bauch,<br />
denn unsere Männe die altern ja auch!<br />
Das Säckchen wird länger, der Pippiman klein,<br />
er knickt manchmal um und will nicht mehr rein.<br />
Es weichen am Kopf insbesondere die Haare,<br />
vorbei sind die blonden und lockigen Jahre.<br />
Was einst so stramm war, wird traurig und schlapp,<br />
Wir werden nicht jünger, der Lack ist ab!<br />
Es ist nun mal so um die Menschheit bestellt:<br />
Sie geht- wie sie kam – wieder fort aus der Welt.<br />
Drum bleiben wir heiter und sagen nun Prost<br />
Drum trinken wir weiter – ein Rauch der bringt Trost!<br />
Jägers Klagelied<br />
In meinen jungen Jahren<br />
Da ging ich oft zum Wald,<br />
die Schnepfe dort zu jagen,<br />
wie hab ich sie geknallt.<br />
Wie stieß ich gern und mächtig,<br />
den Ladstock in den Lauf.<br />
Wie stand der Hund so prächtig,<br />
wenn auf die Sau ging drauf.<br />
Nun hängt die Jägertasche,<br />
die Schnalle bleibt nun zu.<br />
Leer ist die Pulverflasche,<br />
der Hahn hat gute Ruhe.<br />
Die Jagt ist nun geschlossen,<br />
verrostet ist der Lauf.<br />
Das Pulver ist verschossen,<br />
der Hund steht nicht mehr auf.<br />
Der Sorgensack<br />
Ein Märchen für Erwachsene<br />
Eines Tages wurde einer Frau ihr Sorgensack zu schwer, sie schien fast darunter<br />
zusammenzubrechen. Sie wusste nicht mehr, wie sie es schaffen sollte, ihn weiter zu tragen.<br />
Irgendwann hatte sie von einer Stelle tief im Wald gehört, an der es eine verschlossene<br />
Höhle gab, in der man unter gewissen Voraussetzungen seinen Sorgensack loswerden<br />
konnte. Heimlich machte sie sich auf den Weg.<br />
Nach nicht allzu langer Zeit fand sie den Ort. Vor der Höhle saß ein alter Mann, der sie<br />
freundlich willkommen hieß.<br />
"Ich möchte meinen Sorgensack loswerden", bat sie ihn. Er schaute sie eindringlich an: "Das<br />
möchten viele, und das können Sie hier auch. Aber es gibt eine Bedingung: In diesem Raum<br />
stehen viele Sorgensäcke, und Sie können Ihren nur loswerden, wenn Sie ihn gegen einen<br />
anderen umtauschen."<br />
104
Die Frau willigte ein, und der Alte führte sie in das riesige Gewölbe. Erleichtert stellte sie<br />
ihren Sorgensack ab. Dann versuchte sie, ihn gegen einen passenden einzutauschen. Eilig<br />
rannte sie von Sack zu Sack und schaute hinein.<br />
Enttäuscht band sie jeden schnell wieder zu. Nach langem Suchen schlich sie zu ihrem Sack<br />
zurück, packte ihn wieder auf die Schultern und verließ nachdenklich den Raum.<br />
Ihr Sorgensack schien ihr plötzlich so leicht, dass sie ihn gar nicht mehr auf ihren Schultern<br />
spürte, und sie ging leichtfüßig und guten Mutes davon. Und jedem, den sein Sorgensack<br />
fast zu erdrücken schien, erzählte sie von ihrem Erlebnis.<br />
Der erste Tag im Altersheim<br />
Vor kurzem hot a Ehepaar erlebt a G'schicht, die wirklich wahr!<br />
Weil boide manchem send bekannt,<br />
sei drom ihr Nama net genannt.<br />
Dia zwoi - se werret 80 bald<br />
- ois war für's ander Stütz ond Halt -<br />
se hen au erscht - s' war wirklich nett<br />
ihr Fescht der "Goldena Hochzich g'hett.<br />
Koi Wonder, dass’n d' Kraft äls fehlt<br />
ond manches "Wehwehle" sia oft quält!<br />
A Ausweg wär do's Altersheim,<br />
mr hätt's do leichter als daheim<br />
's wird für ein kocht und d' Betta g'macht<br />
auch d' G'sondheit wird dort überwacht.<br />
Kurzom, se hen da Omzug b’stellt,<br />
zur Fahrt en ihre neue Welt.<br />
Sie liegt uf luft’ger Bergeshöh’,<br />
ond s’ Zemmer ischt au wonderschö.<br />
Genau wia d’ Aussicht vom Balko,<br />
se guckat satt sich ond send froh.<br />
Es klopft an d’Tür, wer kennt dees sei?<br />
Do kommt au schon a Schwester rei’<br />
und secht: "Heut ischt Donnerschtag,<br />
für älle Männer Badetag."<br />
Der guate Ma’ secht: "Liabe Zeit,<br />
i ben jo g’wiß für Reinlichkeit,<br />
doch dees mir jetzt omöglich ischt,<br />
mei Badhos’ ischt no en ra Kischt."<br />
"Dia brauchet se net",<br />
moint de Schwester dann,<br />
"Sia send alloi jo en d’r Wann,<br />
es sieht jo nemerds - außer mir -<br />
Ihr Bäuchle ond Ihr Manneszier!<br />
I will sie wäscha, s’ischt mei Pflicht,<br />
dia Prozedur ischt bald vorbei,<br />
drom kommet se mit m’r, aber glei."<br />
105
Sei Frau, schenierlich wia d’r Ma,<br />
dees älles net begreifa ka.<br />
Ihr G’sichtle ischt fuchsfeuerrot,<br />
se secht en ihrer G’wissensnot:<br />
"Noi, Schwester, noi, was denkat se au,<br />
han i doch selber - als sei Frau -<br />
was au en viele Johr ischt g’scheah,<br />
no nie mei Ma ganz nackich g’seah."<br />
Dunkel war's, der Mond schien helle<br />
Dunkel war's, der Mond schien helle<br />
schneebedeckt die grüne Flur<br />
als ein Wagen blitze schnelle<br />
langsam um die Ecke fuhr.<br />
Drinnen saßen stehend Leute<br />
schweigend ins Gespräch vertieft,<br />
als ein totgeschossener Hase<br />
auf 'ner Sandbank Schlittschuh lief.<br />
Und auf einer roten Bank,<br />
die blau angestrichen war,<br />
saß ein blond gelockter Jüngling<br />
mit kohlrabenschwarzem Haar.<br />
Neben ihm ‘ne alte Schachtel,<br />
die kaum zählte sechzehn Jahr.<br />
Und sie aß ein Butterbrot,<br />
das mit Schmalz bestrichen war.<br />
Droben auf dem Apfelbaume,<br />
der sehr süße Birnen trug,<br />
hing des Frühlings letzte Pflaume<br />
und an Nüssen noch genug.<br />
Eine 80erin erzählt<br />
Wenn man der Jahre 80 hat<br />
e große Feier findet statt.<br />
Eins oder s andere kommt daher<br />
und sagt, wie schwer das Alter wär.<br />
Ich hab dann nachgedacht und überlegt,<br />
und hab gemerkt, wie guts mir geht.<br />
Ich sags ganz ehrlich, ich war baff,<br />
hab gestaunt, was ich noch kann und mach.<br />
Wie gut ich noch hör, riech und seh,<br />
kann noch auf kleine Berg nuff geh.<br />
Ich kann ohne zu übertreibe<br />
noch klar denke, lese und schreibe.<br />
Wäsche, bügle, koche, backe -<br />
anderen d Dreck wegmache.<br />
106
Ich kann noch atmen, telefonieren,<br />
meinem Mann noch die Brote schmieren.<br />
Lieb Kaffeeklatsch, kann Süßes essen,<br />
mit Bruttle die ganz Familie stresse.<br />
Und viel, ma darfs net übergeh,<br />
ist im Alter richtig schö.<br />
Die Pubertät ist jetzt vorbei,<br />
ich brauch net in d Schul, hab immer frei,<br />
kei Arbeit schreibe, selle Prozedur,<br />
kei Prüfung mehr, kei Abitur.<br />
Ich such kei Mann mehr, ich nehms locker<br />
und fall trotzdem net vom Hocker.<br />
Wer so alt noch heirat, der muss doch glatt spinne -<br />
es sei, er braucht ebbes zum Schuhbändel binne.<br />
Für mich ist das Alter direkt ein Gewinn<br />
wie gut, dass ich scho 80 bin.<br />
Bin ich früher auf d Karess<br />
ich glaub, dass ich des nie vergess,<br />
da hab ich feine Schühle kauft<br />
und überlegt, wie man drinn lauft.<br />
Sie ware vorne spitz und schmal,<br />
henn net gepasst, s war scheissegal.<br />
O, was sind an meine Haxe<br />
da die Hühneraugen gwachse.<br />
O, was musst ich Schmerz ertrage,<br />
heut brauch ich net mehr zu klage.<br />
Jetzt trag ich Schuh bequem - net schmal<br />
Und wie des aussieht, ist egal.<br />
Des Alter ist doch euch en Gwinn,<br />
kein Schmerz obwohl ich scho 80 bin.<br />
Bin ich früher zum Friseur,<br />
da war doch des das größte Malheur.<br />
Hat ma e paar graue Häärle gfunde uf em Kopf,<br />
abhelfe musste da der Farbentopf.<br />
Man hat mich eingefärbt wie ich's gwellt,<br />
en neuer Kopf für ganz schön Geld.<br />
Schon lang bin ich jedoch so schlau,<br />
ich merk, am besten steht mir grau.<br />
Ich kann mir fast nix Schickeres denke,<br />
und das tut mir das Alter schenke.<br />
Das Alter ist halt ein Gewinn,<br />
wie praktisch, dass ich scho 80 bin.<br />
Wenn unaufhaltsam wachsen Schwaden<br />
in jungen Jahr, an Bauch und Waden,<br />
gilt das als dick in junger Zeit<br />
mit 80 spricht man von Gemütlichkeit.<br />
107
Der Kurschatten<br />
Brief eines Mannes aus seiner Kur, adressiert an seine Freunde im Kegelklub nur!<br />
Liebe Kegelfreunde,<br />
Ihr hattet ja gut lachen,<br />
als ich Euch sagte, ich muss jetzt zur Kur.<br />
Ihr wünschtet mir einen netten Kur - laub, mir viel Sonne in Azur.<br />
Wie sagtet Ihr noch: „Passe auf, dass Du nicht von einem netten Kurschatten verfolgt wirst,<br />
da sonst Du später zu Hause noch beschattet herum irrst“.<br />
Ich erzähle Euch nun in einem Gedicht,<br />
wie toll mich diese Kur erpicht.<br />
Am Abend schleiche ich müde durch den Park,<br />
ganz geschwächt von Knäckebrot und Quark.<br />
Die Füße sind so schwer wie Blei,<br />
ich komme mir vor, als ob ich schon 100 Jahre alt sei.<br />
Vor Wochen, bei Euch, da wir ich noch kräftig und immer munter,<br />
jetzt dagegen, bin ich schlapp und die Hosen rutschen mir runter.<br />
Verschwunden ist meine ganze Lebenskraft,<br />
alle meine Glieder, die sind total erschlafft.<br />
Und was doch sonst so immer ist des Mannes Stolz,<br />
hängt nun an mir, wie morsches Holz.<br />
Ich musste mal und nur zaghaft trat ich hinter einen Baum,<br />
ich traute dabei meinen Augen kaum.<br />
Was einst auch bei mir in voller Blüte stand,<br />
das liegt nun wie tot in meiner Hand.<br />
Ich wage ja gar nicht daran zu denken,<br />
mich hingebungsvoll irgendeiner Frau zu schenken.<br />
Von Lust und Liebe seh ich hier keine Spur,<br />
das sind die Schatten einer Kur.<br />
Es grüßt Euch mit letzter Kraft, Euer Kegelbruder<br />
Jo, mer isch halt kaini 20 me<br />
Bisch no jung, denksch han nix zum verliere,<br />
bisch e wängele älter meunmer i kennts breschdire,<br />
abr isch mer ibber selle 60 nus,<br />
no mochder bald de kleutscht Haferkäs Vedruss.<br />
Schdändi grigsch euns uf de Deckel,<br />
un bisch dodebi au no monchmol de Seggel.<br />
Wie ders mochsch un wieders hesch,<br />
hinderher guksch aellewill dumm us de Wesch.<br />
Au s’lieb Schätzle sieht mer nimmeso mitrer rosa Brill,<br />
de Jungbrunne het nochglose, wemer’s au nit glaube will.<br />
Däg kumme eunem vor als hesch ebbs velore<br />
Un kentsch nit mol sage was, hockt Brill au uf de Ohre.<br />
Stick fir Stickle vegoht eunem d’Luscht,<br />
mochsch d’Lapp uf grigsch no eine druff (sinnbildlich).<br />
109
Un hesch di donn endlich widder ewängele ufgrappelt,<br />
hängsch schu widder onrer Angel un zappelsch.<br />
Emol vereckts Auto, isch im Eimer, isch futsch,<br />
d’Wäschmachin wot nime wäsche, d’Spuielmaschin lauft us.<br />
D’s Finanzamt schriebt , si wotte Geld,<br />
D’Frau denk, bisch denn nur no e’Depp uf dere Welt?<br />
Au de Computer isch so e’Gruscht,<br />
Wehe wenn deremol nit will un pfuscht,<br />
no grigsch fascht e’Koller un ans Herz,<br />
denkschder, was sot denn der gonze Ferz.<br />
An denne Däg kunsch fascht d’shinderschifir, fihlsch dich bschisse<br />
un kenscht vor lutter Wut sonsch wo no bisse,<br />
dodezu ds Fernsehprogramm, des gibd’r no de rescht,<br />
us lutter Fruscht trinksch e Wi un gosch ins Näscht.<br />
S’gohter wi de Wilhelm Busch emol gschriebe het,<br />
im Läbe rennsch halt immer um d’Wett,<br />
hesch nämlich e’ Wind fir d’ Miehle, no fählts am Korn,<br />
un hesch Korn no fählts am Wind, ha do grigsch doch e’mords Zorn.<br />
Jo un gohts der emol gut, no grigsch fascht e’ Giggel,<br />
do het di moncher Gimpel schu widder am Wickel,<br />
basch nit uf wi e’Heftlesmocher, gohts nullkommanix,<br />
schu legt dich widder e’so e’Simpel uf’s Kriz.<br />
Wemmer so nochdenkt duet eunem schu s’Herz wäh,<br />
b’sunder w’n mer in de Spiegel wot sän,<br />
friher do war mer no buschber un glatt,<br />
het usgsähne wi eh frischgmeihte Matt.<br />
Hit dut de Zohn de Zit onder nage,<br />
d’Runzle dinder au ebbis sage,<br />
gugsch in de Spiegel, ha der isch din Feind,<br />
weils er au gar nit gut mit dr muent.<br />
Er zeigt’s gonz ungschminkt ,<br />
wo selle Delle, un Falte, d’sfinde sind,<br />
un wi bim Fotto isch’s wis isch,<br />
mer meunt , des konn nit sin, dass mer des isch.<br />
Drum denk immer seisch dem Spiegel ade,<br />
dut’s au eunem au pfufpere, me isch halt keune 20 meh.<br />
Ha selle D’presionen, die kumme, moche eunen grad lätz,<br />
vun Hitzewallungen keu Mensch me schwätzt.<br />
Kunschder au wie’e Grossmueder d’r vor,<br />
bass uf sunsch schieschder au no e eige Tor,<br />
denn sel kennt gschwind basiere,<br />
do dribber sot mer keu Wort veliere.<br />
Muesch’dr eufach immer sage,<br />
do hilft keu jummere un keu klage,<br />
hesch halt keu Figur meh wi eh Gazell,<br />
ab’r immer no e’ supper Fahrgdschell.<br />
E’leschder Blick in de Spiegel, i mues lache,<br />
denkmer bisch au no gonz gebache?<br />
Uf was fir Gedanken so’ mr noch mit 60 kunnt,<br />
110
in sore Morgen - Mittag - Abendstund.<br />
Viellicht duet sich au nochmol, e’gonz ondere Sitt uff blättere,<br />
un eun , oder de Herzallerlibscht findet sich in selle Blätter.<br />
Ha me glaubt nit, was so eh Wieberhirn schafft,<br />
bevor walking, wandern, wellness, und relexen Frau hin rafft.<br />
Dodedrum, ab hit gits keune Fisemadentle meh,<br />
sag sellewäg, ännewäg un jucheirase.<br />
Moch mer schene Däg, oder au net,<br />
un sag mer, wer nit wot, der het scho ket!<br />
Des maind halt d’Resi<br />
Lebenskunst oder die Kunst zu leben<br />
Wenn man mich fragt, wie es mir gehe<br />
und wie es mit der Gesundheit stehe,<br />
so sage ich mit frohem Mut: „Danke gut“.<br />
Es wurde manch ein Mediziner<br />
erfolgreich an mir zum Verdiener.<br />
Zuerst mal waren es die Augen,<br />
die nicht mehr wollten taugen.<br />
Dann spürte ich nach kurzer Zeit,<br />
dass ein Geheimnis war zu lüften:<br />
Woher die Schmerzen an den Hüften?<br />
Ein Orthopäd‘ von hoher Kunst,<br />
hat mir die linke gleich verhunzt.<br />
Ein steifes Knie, ein kurzes Bein,<br />
bracht mir die Unternehmung ein.<br />
Dann ging die rechte Hüft‘ entzwei.<br />
In Hamburg machte man sie neu<br />
und baute nach der Anamnese<br />
gleich ‚ne vernünftige Prothese.<br />
Nun will das Hören nicht gelingen.<br />
Ich hör‘ die Vög‘lein nicht mehr singen.<br />
Der Ohrenarzt weiß guten Rat<br />
und kommt mit einem Apparat,<br />
setzt mir ein Knöpfchen in das Ohr,<br />
schwups!, hör‘ ich besser als zuvor.<br />
Der Zahnarzt hat sein Teil getan,<br />
dass lachen ich und beißen kann.<br />
Erst war’s ‚ne Krone, dann die Brücke.<br />
Er tauschte aus mir Stück um Stücke.<br />
Drum sagt man mir trotz meiner Falten:<br />
„Du hast Dich wunderbar gehalten“.<br />
So wird ein Mensch zu guter Letzt,<br />
von Kunst und Technik ganz durchsetzt.<br />
Fragt mich dann einer, wie’s mir geht<br />
und wie es mit der Gesundheit steht,<br />
sage ich dann mit frohem Mut: „Danke gut“<br />
111
D' Putzkätter oder D' Lumpadock<br />
Grüß Gott ihr liebe Hochzichleut!<br />
I hoff, dass euch mei Anblick freut,<br />
ond wenn ihr mi fragt, wer i sei,<br />
a gueter Hausgeist, des sag i glei.<br />
Putzkätter hoiß i, ond mei Wappe<br />
isch Bese, Bürst' und Scheuerlappe.<br />
I kenn mi aus so auf am Land<br />
ond weiß, was in eim Ehestand<br />
für so a hübsche junge Frau -<br />
ond für ihrn Mann natürlich au -<br />
ganz wichtig isch von Anfang an,<br />
dass mer's net oft gnuag sage kann.<br />
I moin Ordnung und Sauberkeit,<br />
wo die zwei fehle, gibt's leicht Streit.<br />
Drum schöne Frau, des rat i dir,<br />
mach jeden Tag Gebrauch von mir.<br />
Schmeckt's Esse guat, sieht's sauber aus,<br />
dann isch bei euch das Glück im Haus.<br />
Ich steh dir zu Diensten täglich treu,<br />
doch setz no au dein Mann mit ei,<br />
mir hen ja Gleichberechtigung<br />
und d'Hausarbeit, die hält ja jung.<br />
Anfangs wird mi die junge Frau<br />
zwar stelle noch a Weil' zur Schau.<br />
Sie hat no, wenn sie Heimweh hat,<br />
noch ebber aus der Nachbarschaft.<br />
Doch wenn des Heimweh isch verfloge,<br />
no wird i nach ond nach auszoge.<br />
Dann beginnt mei Nützlichkeit,<br />
die bestimmt die junge Hausfrau freut.<br />
Möglich isch, dass ihr im Glück<br />
vielleicht vergesse hent so manches Stück.<br />
Oft fehle oim die Kleinigkeiten<br />
die, wenn's braucht werde, Sorg bereiten.<br />
Do will i helfe, guckt me no au an,<br />
an mir isch wirklich alles dran.<br />
Für's grobe und für's feine Putze<br />
bin i von unschätzbarem Nutza.<br />
Für's Bodewische, Fenster sauber mache,<br />
do helf i euch mit meine Sache.<br />
Au für die Mugga von Nachbars Stall<br />
bin i bewaffnet in jedem Fall.<br />
Zum Scheuern und Wischen von Staub und Fluse,<br />
da hab i dir noch was in meinem Buse,<br />
und wenn beieinander isch dr Dreck,<br />
duasch oifach alles mit dr Schaufel weg.<br />
Doch au für's Koche und d'Küche bin i da,<br />
an mir isch Rührlöffel und Spüllappe dra.<br />
112
Wenn d'Milch anbrennt isch im Topf,<br />
was da brauchscht, han i in meim Kopf<br />
und wenn ebbes schnell runter muss vom Herd,<br />
do sind mei Tasche als Topflappe was wert.<br />
Mei Schürz und s'Kopftuch sind zum Gläser poliere<br />
net bloß für dich, au dein Mann darfs probiere.<br />
Denkt nur, für's kleinste Zimmer im Haus<br />
kommt von mir heut noch was Nützliches raus.<br />
Denn unter meinem Rock, gucket no nunter,<br />
da reißt bestimmt a jeder runter.<br />
Zum Schluss noch ois, ihr liebe Leut,<br />
's bescht Mittel gegen Zwist und Streit<br />
und jede Art von Langeweil,<br />
des biet i euch als Halskett' feil!<br />
No gibt's a Wäsch, wenn ihr des probiert,<br />
drum bin i mit Klämmerlich schön verziert.<br />
Und damit zieh i mi zurück<br />
und wünsch von Herze euch viel Gück!<br />
Der Tollpatsch<br />
Tollpatsch will ins Dorf gehen. Die Mutter ermahnt ihn: "Tollpatsch, sei immer freundlich zu<br />
den Leuten! Sage: ‚Oh, was für ein schöner Tag ist heute!'" Tollpatsch geht ins Dorf.<br />
Unterwegs begegnet ihm ein Leichenanzug. Tollpatsch sagt: "Oh, was für ein schöner Tag<br />
ist heut!" Da werden die Leute zornig und jagen ihn fort.<br />
Tollpatsch läuft heim zur Mutter und weint. Die Mutter sagt: "Das hast du falsch gemacht! Du<br />
hättest sagen müssen: ‚ Ach, wie traurig! Ach, was für ein Unglück!'" Tollpatsch geht wieder<br />
ins Dorf. Unterwegs begegnet ihm ein Hochzeitszug. Tollpatsch sagt: "Ach, wie traurig! Ach,<br />
was für ein Unglück!" Da werden die Leute zornig und jagen ihn fort.<br />
Tollpatsch läuft heim zur Mutter und weint. Die Mutter sagt: "Das hast du falsch gemacht,<br />
Tollpatsch! Du hättest sagen müssen: 'Herzlichen Glückwunsch zum frohen Feste!'"<br />
Tollpatsch geht wieder ins Dorf. Da steht ein Haus in Flammen. Die Leute rennen und<br />
löschen. Tollpatsch sagt: "Herzlichen Glückwunsch zum frohen Feste!" Da werden die Leute<br />
zornig und jagen ihn fort.<br />
Tollpatsch läuft heim zur Mutter und weint. Die Mutter sagt: "Das hast du falsch gemacht,<br />
Tollpatsch! Du hättest einen Eimer Wasser ins Feuer gießen müssen!" Tollpatsch geht<br />
wieder ins Dorf. Im Wirtshaus essen die Leute zu Mittag. Im Herd brennt ein schönes Feuer.<br />
Tollpatsch gießt einen Eimer Wasser ins Feuer. Gleich ist die ganze Küche voll Qualm. Da<br />
werden die Leute zornig und jagen ihn fort.<br />
Tollpatsch läuft heim zur Mutter und weint. Die Mutter sagt: "Das hast du falsch gemacht,<br />
Tollpatsch! Du hättest sagen müssen: ‚Gesegnete Mahlzeit! Habt ihr nicht ein bisschen übrig<br />
für meine Mutter?'" Tollpatsch geht wieder ins Dorf. Da wird gerade Mist aufgeladen.<br />
Tollpatsch sagt: "Gesegnete Mahlzeit! Habt ihr nicht ein bisschen übrig für meine Mutter?"<br />
"Ei freilich", sagen die Leute, "halt nur deine Mütze auf!" Und sie füllen ihm die Mütze bis<br />
zum Rand mit Mist.<br />
Tollpatsch läuft heim zur Mutter und lacht. Da weint die Mutter über ihren Tollpatsch und<br />
sagt: "Nein, jetzt ist's genug, dich kann keiner mehr unter die Leute schicken!"<br />
113
Ich möcht' gern Wanderführer sein<br />
Ein jeder Mensch in seinem Leben<br />
möcht gern nach etwas Höh'rem streben<br />
und hegt im Herzen eine Traum<br />
doch Wirklichkeit wird der meist kaum<br />
Mein Wunsch ist, das gesteh' ich ein:<br />
ich möcht' gern Wanderführer sein.<br />
Als Wanderführer, ohne Witze,<br />
bin ich ganz sicher große Spitze.<br />
Ich wär der Wandergruppe Herr<br />
zu sagen hätt' sonst niemand mehr.<br />
Mit Wimpel und Ehrenzeichen<br />
könnt' keiner mir das Wasser reichen.<br />
Ich würd' an allen Wandertagen<br />
den Trupp früh aus den Betten jagen.<br />
Ich sag', wohin es gehen muss,<br />
wär' immer vorn und nie am Schluss.<br />
Und fiel mir noch ein Umweg ein,<br />
es müssten alle hintendrein.<br />
Das Tempo, das wär' meine Sache.<br />
Ich nähm' sie tüchtig in die Mache,<br />
würd' möglichst steil bergauf sie jagen,<br />
nicht lang nach ihren Wünschen fragen,<br />
geböte Rast zur Frühstückspause,<br />
gäb' das Signal zur Pinkelpause.<br />
Ich würde große Reden schwingen,<br />
auch alle mal zum Singen bringen,<br />
natürlich alles besser wissen:<br />
Kritik wird man verkneifen müssen.<br />
Ich gäbe alles dafür her,<br />
wenn ich mal Wanderführer wär.<br />
Das war's, was früher ich mal dachte.<br />
Doch seit ich die Erfahrung machte,<br />
was hinter mir sich alles tut,<br />
verlässt mich aller Führermut.<br />
Ich frage mich: Wie konnte mein<br />
Idol nur Wanderführer sein?<br />
Denn welches wirklich schwere Los<br />
hat so ein Wanderführer bloß!<br />
Ganz vorneweg, in allen Fällen,<br />
muss gutes Wetter er bestellen.<br />
Und ist es dann zu kalt, zu heiß,<br />
ist er dran schuld, wie jeder weiß.<br />
Der Weg, das wichtigste Problem,<br />
sei eben stets und rechts bequem.<br />
Weich sei der Boden, ohne Steine,<br />
ein Labsal für die Wanderbeine.<br />
Muss wirklich man mal auf Asphalt,<br />
macht man den Wanderführer kalt.<br />
Ein Führer soll es nie probieren,<br />
114
den Weg zu steil bergauf zu führen,<br />
auch nasse Wiesen soll er meiden,<br />
zu lange Kurven möglichst schneiden.<br />
Und geht es gar ins Dunkle rein<br />
möcht' ich nicht Wanderführer sein.<br />
Wie halt ich nur den Zeitplan ein?<br />
Das Tempo soll gemächlich sein,<br />
man will mal links, mal rechts was sehen,<br />
und bleibt auch manchmal einfach stehen,<br />
Egal, ob Wirt, ob Führung wartet,<br />
der Gruppentrott ist abgekartet.<br />
Nur wenn die Sportschau rückt heran,<br />
fängt mancher Fan zu rennen an.<br />
Die einen sind nicht mehr zu stoppen,<br />
die andern tut das mächtig foppen.<br />
Versucht der Führer, jetzt zu schlichten<br />
wird aller Frust auf ihn sich richten.<br />
Auch das Problem der Übernachtung<br />
verdient besondere Beachtung.<br />
Ein jeder will ein Einzelzimmer,<br />
mit Dusche, Klo und Fernsehflimmer.<br />
Natürlich muss es billig sein,<br />
bei Ärger springt der Führer ein.<br />
Ich stelle resignierend fest:<br />
ich halt' nicht durch den Führertest.<br />
Man wünscht sich einen Wunderknaben,<br />
indes, ich hab' nicht diese Gaben.<br />
Drum lass' ich andere Führer sein<br />
und latsche lieber hinterdrein.<br />
Die Waldkapelle<br />
Frau Justizrat Hartmann wünschte ihre Ferien im Fichtenwalde zu verbringen. Da sie weiß,<br />
dass dort der Andrang sehr groß ist, fährt sie schon einige Wochen vorher dorthin, um sich<br />
nach ihrem Zimmer zu erkundigen. Sie fand das Gewünschte und fuhr zufrieden wieder<br />
zurück.<br />
Zu Hause fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte, zu fragen, ob auch ein Wasserklosett<br />
vorhanden ist. Kurzerhand schrieb sie dem Dorfschulzen und bat um Auskunft, schrieb aber<br />
Wasserklosett nicht aus, sondern kürzte mit „WC“.<br />
Als der Dorfschulze den Brief erhielt, studierte er dessen Inhalt eifrig, konnte aber trotz<br />
großer Anstrengung nicht herausfinden, was „WC“ bedeutet. Er frug den Dorfpfarrer um Rat<br />
und sie kamen gemeinsam zu der freudigen Erkenntnis, dass mit „WC“ nur die eben neu<br />
erstellte Waldkapelle gemeint sein kann. Voll Stolz schrieb nun der Dorfschulze folgenden<br />
Brief an Frau Justizrat Hartmann:<br />
„WC ist vorhanden und liegt eine halbe Stunde vom Ort inmitten eines schönen<br />
Tannenwaldes. Geöffnet ist WC mittwochs und sonntags. Es ist ratsam, schon eine halbe<br />
Stunde früher dort zu erscheinen, da der Andrang sehr groß ist. Doch brauchen gnädige<br />
Frau keine Angst zu haben, denn es sind 60 Sitz - und genügend Stehplätze vorhanden. Die<br />
Fremden sitzen auf der Galerie, um die Vorgänge besser übersehen zu können. Bei<br />
schönem Wetter findet das Ganze im Freien statt. Sonntags ist der Besuch besonders zu<br />
115
empfehlen, da dann Orgelbegleitung ist. Die Akustik ist sehr gut, die Töne sind im Umkreis<br />
von 100 Meter gut zu hören. Bei etwaigen Hilfeleistungen steht der Mesmer gerne zur<br />
Verfügung.<br />
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen im WC<br />
grüßt Sie herzlich Ihr<br />
Alfred Schulze<br />
Wie alt schätzen sie mich?<br />
Ein Mann von 47 Jahren sehr bemüht, jung auszusehen. An seinem Geburtstag entschied<br />
er, sich das Gesicht liften zu lassen. Er lässt die Operation machen und verlässt mit seinem<br />
neuen Gesicht überglücklich die Klinik.<br />
An einem Zeitungskiosk hält er an, kauft eine Zeitung und fragt den Verkäufer: "Sag mal,<br />
mein Freund, nehmen sie es mir nicht übel aber ich würde sie gerne etwas fragen: Wie alt<br />
schätzen sie mich?" Der Kioskverkäufer antwortet: "Mmm, weiß nicht...so 32."<br />
Der Mann freut sich und sagt: "In Wirklichkeit, bin 47."<br />
Später geht der gute Mann ins Mc Donalds, bestellt einen Hamburger und fragt den<br />
Kassierer dasselbe. Dieser sagt: "Na ja...ich schätze Sie so 29."<br />
Der Mann, jedes Mal ein Stückchen größer geworden, antwortet: "Nein, ich bin 47."<br />
Auf dem Weg nach Haus nimmt er den Bus und setzt sich neben eine alte Frau Wieder fragt<br />
der Mann: "Verzeihen sie, meine Dame, wie alt schätzen sie mich?"<br />
Die Alte schaut ihn nachdenklich mit ihrem faltigen Gesicht an und antwortet ihm: "Sehen<br />
sie, mein Sohn, ich bin bereits 85 Jahre alt und ich kann nicht mehr richtig sehen. Aber als<br />
ich jung war, hatte ich eine Methode das Alter der Männer zu erraten. Ich habe meine Hand<br />
in seine Unterhose gesteckt und habe jedem sein genaues Alter gesagt."<br />
Der Mann zögerte ein wenig, da aber sonst niemand im Bus saß, dachte er: Na ja,<br />
ok...schauen wir mal... und sagt der Alten, sie solle mit ihrer Aufgabe beginnen.<br />
Diese steckt die Hand in seine Unterhose,...und nach einer Weile...nach genau 10 Minuten,<br />
sagt die Frau: "Sie sind 47 Jahre alt."<br />
Der Mann ruft erstaunt aus:<br />
"Aber, das ist ja unglaublich! Sagen sie mir, wie sie das machen?"<br />
Und die Alte antwortet: "Ich stand im McDonalds hinter ihnen!"<br />
Die Geige<br />
Ein Schulaufsatz zum Thema „Hausmusik“<br />
Die Geige ist, weil man „die“ davor sagen kann, weiblich.<br />
Sie ist vorn und hinten mehr oder weniger gewölbt.<br />
Sie hat zwei dicht aneinander liegende Löcher.<br />
Diese sind dazu da, dass etwas raus kommt.<br />
Man kann mit ihr spielen.<br />
Das nennt man „Geigen“.<br />
116
Sie ist sehr zart gebaut und darum mit Liebe zu behandeln.<br />
Zum Geigen gehört ein Stock, an dem sich Haare befinden.<br />
Er ist männlich, man kann das „der“ davor setzen.<br />
Wen man nun geigen will, holt man den Stock heraus.<br />
Dann wippelt man an ihm, bis er sich spannt.<br />
Danach wird der Stock eingeschmiert.<br />
Er wird in die rechte Hand genommen.<br />
Die Spitze muss schräg nach oben zeigen.<br />
Mit der linken Hand fasst man die Geige um den Hals<br />
und drückt sie fest an sich.<br />
Wer noch nie gegeigt hat, muss es erst lernen.<br />
Der Stock wird nun hin und her geschoben.<br />
Man kann langsam oder schnell geigen.<br />
Wenn man langsam geigt, kommt ein schwacher Ton,<br />
geigt man schnell und drückt den Stock an,<br />
dann hört man einen laut wimmernden Ton.<br />
Hierbei reißt oft ein Haar ab,<br />
aber das schadet nicht, man kann ruhig weiter geigen.<br />
Es gibt nun sehr verschiedenen Geigen, junge und alte.<br />
Junge geigen sich sehr schwer<br />
und müssen erst eingegeigt werden.<br />
Alte dagegen geigen sich leicht,<br />
die werden dann meist von Erfahrenen benutzt.<br />
Welche reagieren wieder auf den leisesten Stoß<br />
und welche geben wieder gar keinen Ton von sich,<br />
das liegt an der Bauart.<br />
Wer nun viel geigt, der macht über den Löchern alles weiß.<br />
Das schadet aber nicht, es geigt sich trotzdem gut.<br />
Man hat nur eine bestimmte Zeit Lust zum Geigen.<br />
Wenn man nicht mehr geigen kann, dann packt man sie weg.<br />
Der Stock wird abgewischt und eingepackt.<br />
Gleichzeitig wird er entspannt.<br />
Das Geigen ist sehr volkstümlich,<br />
es wird von jung und alt betrieben.<br />
Es macht immer wieder Spaß und hat manche Reize.<br />
Mein Vater und ich, wir geigen auch,<br />
nur meine Schwester nicht,<br />
sie hat blasen gelernt und meint, das wäre leichter.<br />
Das süße Leben<br />
Ein abgeschlossener Roman<br />
Als Peter letztens von der Arbeit nach Hause kam, sah er sie schon vor der Tür. Eine<br />
freudige Erregung packte ihn und er dachte plötzlich nicht mehr an Müdigkeit. Er nahm sie,<br />
trug sie ins Schlafzimmer und legte sie auf sein Bett. Während er sich auszog konnte er die<br />
Augen nicht von ihr wenden.<br />
Völlig entkleidet schlüpfte er unter die Decke. Während seine Hand über ihren<br />
wohlgeformten Körper glitt, der in einem lila Kleid steckte, glaubte er es in seinem Innersten<br />
zu hören. Als sie dann weich zu werden schien, zog er sie zu sich heran und öffnete mit<br />
geübten Fingern ihr Kleid und lies dieses vors Bett fallen. Nunmehr war sie nur noch mit<br />
einem hauchdünnen Unterkleid aus glitzerndem Silber bedeckt, durch das sich schon ihre<br />
Rippen deutlich abgezeichneten. Nachdem er diese letzte Bekleidung nach oben geschoben<br />
hatte, lag sie völlig entblößt da.<br />
117
Ein süßlicher Geruch machte sich in dem Raum breit. Ihr knackiger, brauner Körper raubte<br />
ihm fast den Verstand. Sie gab sich kühl, aber er wusste, sein Mund würde sie gefügig<br />
machen und richtig, sie zerging, verlief förmlich zu einem Wonnespenden Haufen. Als er sie<br />
geschafft hatte, legte er sich zur Seite und schlief sofort ein.<br />
Als er am nächsten Morgen erwachte, sah er als erstes das lila Kleid, das noch ganz<br />
unscheinbar vor seinem Bett lag. Nun dachte er an die letzte Nacht, von der nur einige<br />
Flecken in seinem Bett zurück geblieben sind. Sie aber war verschwunden! Denn er hatte sie<br />
ja aufgegessen – seine MILKA – Schokolade!<br />
Was blieb dem Mann denn anderes übrig?<br />
Trotzdem sollte man Ehegespräche nicht mit dem Messer beenden<br />
Dummheit, gepaart mit Rechthaberei, ist eines der schwersten Vergehen, dessen sich eine<br />
Frau schuldig machen kann. Wie Männer dadurch fast um den Verstand gebracht werden<br />
können, das berichtete der 1955 verstorbene Berliner Feuilletonist, Erzähler und<br />
Theaterkritiker Wolfgang Goetz. Kurz nach dem Kriege beschrieb er Freuden eine<br />
Gerichtsverhandlung wegen Gattenmordes.<br />
Richter: „Angeklagter, erzählen sie noch Mal den ganzen Hergang.“<br />
Angeklagter: „Also, das war so. Ich komme eines Abends heim. Sitzt meine Frau da mit<br />
einem Buch. Frag ich: „Was machst du da?“ Sagt sie: „Ich lerne Französisch“. Sag’ ich: „Was<br />
lernst du grad?“ Sagt sie: „Das Sonnendach des Handtäschchens ist die Herrin des<br />
Zuhälters 15“. „Was?“ sag ich, „das ist doch unmöglich! „Aber ja“, sagt sie, „hör doch selbst:<br />
La Marquise de Pompadour est la maitresse des Louis XV“. Ich: „Wer hat dir denn das<br />
beigebracht?“ Sie: „Das hat mir mein Liktor beigebracht“. Ich: „Das heißt doch nicht Liktor,<br />
sondern Lektor!“ Sie: „Nein“, Lektor das war ein trojanischer Held“. Ich: „Der heißt doch<br />
Hektor!“ Sie: „Nein, da täuschst du dich, Hektor ist ein Flächenmaß“. Ich: „Das heißt nun<br />
wieder Hektar!“ Sie: „Aber nein doch, Lieber, Hektar ist ein Göttertrank“. Ich: „Nektar, nicht<br />
Hektar, zum Donnerwetter!“ Sie: „Aber Liebchen, das weiß ich nun ganz bestimmt! Nektar ist<br />
ein Fluss, denn da gibt’s ein Lied: Bald gras ich am Nektar, bald gras ich am Rhein, das sing<br />
ich immer mit meiner Freundin und wir singen es im Dütt!“. Ich: Duett, DU-ETT!“ Sie: „Nein,<br />
Duett ist, wenn zwei Männer sich wegen einer Frau umbringen.“ „Das heißt Duell!“ sag ich<br />
und da fällt mein Blick auf ein Messer, das auf dem Tisch liegt, ja und damit hab ich sie<br />
erstochen!“<br />
Richter: „Ich hätte es schon bei Liktor getan!“<br />
Der Jungverkäufer<br />
Ein junger Mann zieht in die Stadt und geht zu einem großen Kaufhaus, um sich dort nach<br />
einem Job umzuschauen.<br />
Manager:<br />
„Haben sie irgendwelche Erfahrungen als Verkäufer?“<br />
Junger Mann: „ Klar, da wo ich herkomme, war ich Verkäufer!“<br />
Der Manager findet den jungen Mann sympathisch und stellt ihn ein. Sein erster Arbeitstag<br />
war hart, aber er meisterte ihn. Nach Ladenschluss kam der Manager zu ihm.<br />
Manager:<br />
„Wie viele Verkäufe haben sie heute geschafft?“<br />
Junger Mann: „Einen“<br />
Manager:<br />
„Nur einen?, unsere Verkäufer machen im Schnitt 20 bis 30 Verkäufe pro Tag!<br />
Wie hoch war denn ihre Verkaufssumme?“<br />
118
Junger Mann: „101.237 Euro und 64 Cent“<br />
Manager:<br />
„101.237 Euro und 64 Cent?“ Was haben sie denn verkauft?<br />
Junger Mann: Zuerst habe ich dem Mann einen kleinen Angelhaken verkauft, dann habe ich<br />
ihm einen mittleren Angelhaken verkauft. Dann verkaufte ich ihm einen noch<br />
größeren Angelhaken und schließlich verkaufte ich ihm eine neue Angelrute.<br />
Dann fragte ich ihn, wo er denn angeln gehen wollte und er sagte: „Runter an<br />
die Küste“. Also sagte ich ihm, er würde ein Boot brauchen. Wir gingen also<br />
in die Bootsabteilung und ich verkaufte ihn diese doppelmotorige Chris Craft.<br />
Er bezweifelte, dass sein Hoda Civic dieses Boot würde ziehen können, also<br />
ging ich mit ihm rüber in die Automobilabteilung und verkaufte ihm diesen<br />
Pajero mit Allradantrieb.<br />
Manager:<br />
„Sie wollen damit sagen, ein Mann kam zu ihnen, um einen Angelhaken zu<br />
kaufen und sie haben ihm ein Boot und einen Geländewagen verkauft?<br />
Junger Mann: „Nein, nein, er kam her und wollte eine Packung Tampons für seine Frau<br />
kaufen. Also sagte ich ihm: „Nun, da ihr Wochenende doch sowieso schon ins<br />
Wasser gefallen ist, können sie ebenso gut auch Angeln gehen!“<br />
Der Namenstag<br />
Fritzchen bekommt als Hausaufgabe das Aufsatzthema: „Der Namenstag meines Vaters“ mit<br />
Hinweis, keine zusammenhängenden Hauptwörter hineinzubringen.<br />
Fritzchen schreibt wie folgt:<br />
Gestern war der Tag des Namens meines Vaters. Schon früh am Morgen bereitete die<br />
Mutter das herrliche Essen des Tages des Festes vor.<br />
Meine Schwester reinigte gerade mit dem Sauger des Staubes den Teppich des Persers, als<br />
es klingelte und der Bote der Post einen Brief der Eile brachte. Es war von meiner Tante aus<br />
dem Dorf der Düssel. Sie schrieb, sie könne leider nicht kommen, denn sie liege im Hause<br />
der Kranken und sei an dem Darm der Blinden operiert.<br />
Bald traf auch schon der Besuch ein, eine Schwester der Zwillinge meines Vaters und mein<br />
Onkel des Paten Paul, der zur Feier des Tages eine rote Nelke des Bartes in seinem Loche<br />
des Knopfes trug. Um 12 Uhr gab es dann das herrliche Essen, das Mahl des Mittags:<br />
Suppe des Schwanzes des Ochsen, Fleisch des Rindes, Kartoffeln des Salzes, dazu Salat<br />
des Kopfes, Bohnen des Wachses und Kohl der Blumen. Das Schönste aber war die Bombe<br />
des Eises, die meine Mutter aus dem Schrank der Kühle nahm.<br />
Nachdem das Mahl des Festes unterhielten wir Kinder die Erwachsenen mit Liedern des<br />
Volkes. Mein Bruder spielte auf dem Klavier des Schiffers, wobei ihm meine Schwester auf<br />
der Flöte des Blockes begleitete.<br />
Dann kam noch mehr Besuch. Die Brüder des Kegelns meines Vaters und die Kapelle der<br />
Wehr des Feuers, die einige flotte Lieder des Rheines spielte.<br />
Am Nachmittag gab es dann den Kaffee der Bohnen, dazu Milch der Büchse und Zucker des<br />
Würfels. Es gab Kuchen des Sandes und Marmors, Torten des Obstes mit viel Sahne des<br />
Schlages. Dann brachte Mutter noch Beutel des Windes, Stiche der Bienen und viele Küsse<br />
der Neger. Es war klar, dass nach diesen Genüssen viele unser Klosett des Plumses<br />
aufsuchen mussten. Nach dem Kaffee machten wir einige Spiele der Gesellschaft. Zum Brot<br />
des Abends gab es dann den Salat der Kartoffeln und der Heringe, dazu Schnittchen mit<br />
Wurst des Blutes und der Leber. Wer wollte, konnte auch Würstchen der Brühe mit Senf des<br />
Löwen haben. Dazu gab es das Bier des Bockes. Wir Kinder bekamen die Milch der Butter.<br />
Nach dem Essen tranken die Erwachsenen auch Wasser der Kirschen des Waldes des<br />
119
Schwarzen. Auch aßen sie dazu viele Stangen des Salzes und Nüsse der Erde. Wir Kinder<br />
bekamen den Saft der Beeren des Johannnis. Leider sah Vater schon bald auf die Uhr des<br />
Bandes des Armes und wir mussten ins Zimmer der Kinder. Ich schlüpfte in meinen Anzug<br />
des Schlafes. Unser jüngster Halter des Stammes kam erst auf den Topf der Nacht und dann<br />
in sein Bett der Gitter. Dann krochen wir unter die Decke der Steppe und schliefen bald wie<br />
die Tiere der Murmeln.<br />
Am anderen Morgen krähte der Hahn des Zwerges schon früh auf dem Haufen des Mistes<br />
vor der Türe des Hauses.<br />
Mein Vater hatte Jammer der Katze, er spürte das Brennen des Sodes, nahm eine Tablette<br />
des Spaltes und ein paar Tropfen des Geistes der Melisse der Frau des Klosters. Dann<br />
verschwand er mit der Bürste des Zahnes und dem Tuch der Hand in das Zimmer des<br />
Bades.<br />
Nach dem gemeinsamen Stück der Frühe ging der Vater zur Stelle seiner Arbeit und wir<br />
Kinder in die Schule der Hilfe.<br />
Gerne denke ich zurück an den Tag des Namens meines Vaters.<br />
Ein Schüleraufsatz: Der Mensch<br />
Der Mensch zerfällt in Mann, Frau und Kind. Der Mann, der die Familie ernährt und bestraft<br />
heißt Vater. Die Frau ist die Mutter, sie kocht und lässt hin und wieder das Essen anbrennen.<br />
Für den Mann ist die Frau meistens Luft! Aber welcher Mann kann schon ohne Luft leben?<br />
Die ersten Menschen waren Adam und Eva. Zuerst wurde der Adam erschaffen und erst<br />
ganz am Ende der Schöpfung die Eva. Das hat Gott extra gemacht, damit ihm die Frau bei<br />
der Schöpfung nicht dauernd dazwischen quatscht. Dann hat Gott Urlaub gemacht und<br />
gesagt: „Schafft euch die Kinder gefälligst selber an!“. Ich glaube, das machen die Menschen<br />
ganz gerne.<br />
Damit ist das Kind die wichtigste Person. Denn wenn es keine Kinder gibt, muss der Mensch<br />
aussterben. Bei seiner Geburt ist der Mensch noch ein kleines Baby. Das ist darum, damit<br />
die Mutter sich nicht verhebt. Alle Menschen begucken sich das kleine Baby und dauernd<br />
sieht es jemand anderem ähnlich – das kommt ganz darauf an, wer gerade in den<br />
Kinderwagen guckt.<br />
Später geht das Kind in die Schule, um die mitgebrachten Butterbrote aufzuessen und um es<br />
vielen Menschen zu ermöglichen, Lehrer zu werden und nicht arbeitslos zu sein.<br />
Jeder Mensch hat ein Skelett, auch wenn er es nie zu Gesicht bekommt. Außen dran hängen<br />
die Arme, die mit den Händen verbunden sind, damit diese nicht einfach in der Luft baumeln.<br />
An jeder Hand sind fünf Finger. Auf diese Weise ist der Mensch auf das Dezimalsystem<br />
gekommen. Damit der Mensch nicht aus dem Leim geht, ist er mit einer Haut überzogen, die<br />
abwaschbar sein muss.<br />
Der Mensch hat 32 Zähne, der Reiche hat Goldzähne. Wenn er groß ist, heirat er und führt<br />
ein glückliches Leben.<br />
Der Mensch kann singen, sprechen und schnarchen. Der Mann beim Menschen hat einen<br />
Bart zum Rasieren. Die Frau hat dafür Dauerwellen, manche Frauen haben beides.<br />
Manche haben Haar auf den Zähnen.<br />
Wenn der Mensch lange genug gelebt hat, kommt er in den Himmel.<br />
120
Der Mensch; ein Aufsatz aus dem dritten Schuljahr<br />
Der Mensch wird schon im ersten Lebensjahr geboren, dann kommt er zur Welt. Der Mensch<br />
zerfällt in drei Teile, der Kopf, der geht vom Hut bis zum Hals, dann kommt das Oberteil.<br />
Dieses geht bis zum Nabel. Der Nabel ist das kleinste Loch, wo man den Dreck immer so<br />
schlecht rauskriegen kann. Dann kommt das Unterteil. Dieses geht vom Nabel bis zur Erde.<br />
Das Unterteil ist gespalten, zuerst die Beine, damit der Mensch gehen kann. Sie gehen vom<br />
unteren Teil des Rückens bis zu den Absätzen. An den Beinen sind die Füße befestigt. An<br />
jedem Fuß sind fünf Zehen, also zehn, wenn man beide Füße zusammen zählt. An den<br />
Armen heißen die Zehen Finger.<br />
Inwendig ist der Mensch hohl, damit Luft, Wasser, Essen und Trinken rein können. Der<br />
Mensch hat Schönes und Fieses im Bauch. Das Herz ist etwas Schönes, die Därme sind<br />
was Fieses. Man hat dicke Menschen und dünne Menschen, auch krumme und welche mit<br />
Schweißfüßen.<br />
Der Mensch ist über die ganze Erde zersplittert, auch über Amerika. Die Menschen, die was<br />
verbrochen haben, sitzen im Kitchen. Die anderen laufen frei herum, ich auch. Es gibt<br />
schlechte und gute Menschen. Viele schlechte Menschen nennt man daher auch<br />
Menschengeschlecht. Der Mensch hat viele Köpfe, Wasserköpfe, Dummköpfe und<br />
Bubiköpfe. Der Mensch hat vier Backen, davon halten sich zwei im Gesicht auf. Alles, was<br />
der Mensch zwei Mal hat, ist an beiden Seiten befestigt und was er einmal hat, das ist in der<br />
Mitte. Der Mensch hat viele Eigenschaften. Wenn man ihn ärgert, ist er grimmig, wenn man<br />
ihn kitzelt muss er lachen und wenn er krank ist, liegt er im Bett. Die Hauptsache am<br />
Menschen ist der Kopf. Ohne Kopf kann er nicht leben, darum hat er ihn nötig. Der Teil am<br />
Kopf, womit der Mensch lauert, ist das Gesicht. Mitten drin sitzt sein Zinken, den man auf<br />
Deutsch Nase nennt. Auch Chinesen und Indianer werden zu den Menschen gezählt,<br />
ebenfalls meine Oma.<br />
Der Mensch stammt von Adam und Eva ab. Einmal hat einer gesagt, dass der Mensch vom<br />
Affen abstammt, aber das ist gelogen. Nur die fiesen Menschen stammen von den Affen ab,<br />
die Guten aber von Adam und Eva.<br />
Der Mensch kann alles, Häuser bauen, Klavier spielen, Holz klein machen, Mäuse fangen<br />
und Zeppeline bauen. Er kann aber auch die Feuerwehr rufen, wenn es gar nicht brennt.<br />
Dann sucht ihn der Schupo und kann ihn nicht finden. Der Mensch kann aber noch viel mehr.<br />
Mein Vater kann mit den Ohren wackeln. Es gibt viele Sorten Menschen, männliche und<br />
gewöhnliche. Die Besseren fahren mit dem Auto, die Gewöhnlichen mit der Straßenbahn<br />
und die ganz Gewöhnlichen gehen zu Fuß.<br />
Wenn der Mensch groß wird, nimmt er sich eine Frau, die er liebt. Er muss irgendwo mit ihr<br />
hingehen, das nennt man Standesamt. Dort geben sie ihm einen Schein und damit kann er<br />
Kinder kriegen. Dann ist der Mensch glücklich.<br />
Der Mensch, das unbekannte Wesen<br />
Der Mensch fängt beim Kopf an und hört bei den Füßen wieder auf oder umgekehrt. Der<br />
Kopf ist die Hauptsache am Menschen, weshalb er auch das Haupt genannt wird. Es gibt<br />
nun verschiedene Köpfe, wie Dickköpfe, Schwachköpfe, Dummköpfe und Wasserköpfe. Die<br />
Kappes- und Kohlköpfe gehören in das Reich der Botanik. Die Schafsköpfe in das der<br />
Zoologie. Im Inneren des Kopfes ist das Gehirn, in dem Stroh, die Grillen, die Mucken, die<br />
Raupen und mitunter der Größenwahn befindet.<br />
Unter der Stirn befindet sich die Nase, die auch Rübe, Gurke, Zinken oder Kartoffel genannt<br />
wird. Die Nase ist ein klassisches Körperteil, denn schon Schiller sagt: „Ein schöner Giebel<br />
ziert das Haus!“ In ihr wird Flüssigkeit hergestellt, der Schnupfen. Unter der Nase befindet<br />
121
sich der Mund, der, falls seine Breite von einem Ohr zum anderen geht, auch Maul genannt<br />
wird. In dem Munde sitzen 32 Zähne, manchmal sind es auch weniger. Sagt ihnen jemand,<br />
er habe 42 Zähne, so ist es ein Schwindel, dann ist das nicht sein Gebiss, sondern seine<br />
Telefonnummer.<br />
Rechts und links der Nase sitzen die Augen. Sie sind sehr musikalisch, denn sie haben<br />
Lider, die aber nicht gesungen werden können und Wimpern, mit denen man klimpern kann.<br />
Es gibt schwarze, braune, blaue und graue Augen. Einige Menschen haben ihre blauen<br />
Augen von der Natur, andere von der Kirmes oder vom Schützenfest, wenn es hoch her<br />
ging.<br />
An beiden Seiten des Kopfes sitzen die Ohren, die auch Watscheln und Löffel genannt<br />
werden. Die Verlängerung des Kopfes nach unten bildet der Hals. Um diesen nicht waschen<br />
zu müssen, haben die Männer Stehkragen oder Rollkragenpulli erfunden.<br />
Anden Hals schließt sich der Rumpf an. Er wird zusammen gehalten durch die Haut und<br />
andere warme Kleidungstücke. Am Rumpf sitzen die Arme. Es gibt nun lange Arme, kurze<br />
Arme, krumme Arme, gerade Arme, verschämte Arme und unverschämte Arme. Jeder<br />
Mensch hat drei Arme, einen linken Arm, einen rechten Arm und einen Blind(d)arm. An dem<br />
Arm befindet sich die Hand. Leute, die eine lange Hand haben nennt man Handlanger.<br />
Vom Rumpf aus sitzen in südlicher Richtung die Beine. Der Mensch hat viele Beine. Die<br />
Bekanntesten sind das rechte Bein, das linke Bein, das Schlüsselbein und das Nasenbein.<br />
Auf halbem Wege sitzt das Knie. Es hat vorne eine Schiebe, nach der nicht geschossen<br />
werden darf. Hinten sitzt eine Kehle, mit der nicht gesungen werden kann. Das Stück des<br />
Beines, mit dem man den Fuß beim Gehen lenkt, heißt man Ge(h)lenk.<br />
Mit den Füßen hört der Mensch auf. An den Füßen sitzen die Zehen und an diesen die<br />
Hühneraugen. Sie haben oft einen durchbohrenden Blick, weshalb auch die Strümpfe<br />
meistens an den Zehen zerreißen. Hinten am Fuß sitzt die Ferse, die sich mit dem „F“ und<br />
nicht mit „V“ schreibt.<br />
Da mit den Füßen der Mensch aufhört, so schließe ich mit diesem Körperteil meine<br />
Ausführungen.<br />
Soldatenleben<br />
Du, ich wird Soldat! Au fein, weißt du wie es bei Soldat ist? Nein! Nun, ich werd dir erzählen:<br />
Wenn du kommst bei Musterung, haste zwei Mäglickeiten.<br />
Entweder se nehmen dir oder se nehmen dir nicht.<br />
Nehmen se dir nicht, haste ginstig, nehmen se dir, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder du kommst in Heimat oder an Front.<br />
Bleibste in Heimat, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder du kommst an vorderste Front oder in Etappe.<br />
Kommste in Etappe, haste ginstig.<br />
Kommste an vorderste Front, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder se schießen oder se schießen nicht.<br />
Schießen se nicht, haste ginstig.<br />
Schießen sie, hast zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder du kriegst Heimatschuss oder se schießen dich tot.<br />
Kriegste Heimatschuss, haste ginstig.<br />
Schießen se dir tot, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder du kommst in ein Massengrab oder in Einzelgrab.<br />
Kommste in Einzelgrab, haste ginstig.<br />
Kommste in Massengrab, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
122
Entweder se lassen dir liegen oder se graben dir wieder aus.<br />
Lassen se dir liegen, haste ginstig.<br />
Graben se dir wieder aus, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder du kommst in Knochenmühle oder in Papiermühle.<br />
Kommste in Knochenmühle, haste ginstig.<br />
Kommste in Papiermühle, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder se nehmen dir für Zeitungspapier oder für Toilettenpapier.<br />
Nehmen se dir für Zeitungspapier, haste ginstig.<br />
Nehmen se dir für Toilettenpapier, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder kommst zu de Herren ode zu de Damen.<br />
Kommst zu de Herren, haste ginstig.<br />
Kommste zu de Damen, haste zwei Mäglichkeiten.<br />
Entweder se nehmen dir für vorn oder für hinten.<br />
Nehmen se dir für vorn, haste ginstig.<br />
Nehmen se dir für hinten, haste nur noch eine Mäglichkeit,<br />
dann biste endgültig im Arsch!<br />
Die Geschichte vom Lametta<br />
Weihnachten, das Fest der Feste,<br />
das Fest der Kinder, das Fest der Gäste.<br />
Hektisch geht’s meist vorher zu<br />
von früh bis abends keine Ruh.<br />
Ein hetzen, kaufen, backen, messen,<br />
hat man auch niemand jetzt vergessen?<br />
So ging es mir, keine Ahnung habend,<br />
vor ein paar Jahren am Heilig Abend,<br />
der zudem noch ein Sonntag war.<br />
Ich saß gerade bei meiner Kinderschar,<br />
das sprach mein Weib: „Tu dich nicht drücken,<br />
du musst den Weihnachtsbaum noch schmücken!“<br />
Da Einspruch sonders meist nichts nützt,<br />
hab ich kurz darauf auch schon geschwitzt.<br />
Den Baum auf die richtige Läng’ gesägt<br />
und in den Ständer eingelegt,<br />
dann kamen Kugeln, Kerzen, Sterne,<br />
Krippenfiguren mit der Laterne.<br />
Zum Schluss, ja heilige Conzentta,<br />
nirgends fand ich das Lametta.<br />
Meiner Frau, der wurd es siedend heiß<br />
und sie sprach, „jawohl, ich weiß,<br />
voriges Jahr war es stark verschlissen,<br />
drum hab ich es damals weggeschmissen.<br />
Vergessen hab ich neues zu besorgen,<br />
doch werden wir es uns nachbarlich borgen!“<br />
Doch Nachbarn links, rechts, drunter, drüber,<br />
es hatte keiner mehr Lametta übrig.<br />
Die Geschäfte sind, weil Sonntag, geschlossen,<br />
wir, die Eltern schaun verdrossen.<br />
Als Psychologe zu den Knaben,<br />
sprach ich: „Wir werden diesmal haben,<br />
einen Weihnachtsbaum in altdeutschem Stil,<br />
weil das Lametta drauf mir nicht gefiel“.<br />
Da gab es Tränen, schluchzen, heulen,<br />
123
ich tat mich drum sehr schnell beeilen,<br />
zu sagen: „Stoppt mir das Geschrei,<br />
egal wie, ich hol das Lametta noch herbei“.<br />
Trotzdem konnt ich nicht begreifen,<br />
wo nehm ich bloß her, die Silberstreifen?<br />
Als ich gerade holt ein Messer,<br />
las ich: „Hengstenberg – Mildessa“.<br />
So stand es auf der Sauerkraut-Konserve.<br />
Ich kombinierte mit Messerschärfe:<br />
Hier ist die Lösung eingebettet,<br />
das Weihnachtsfest, das ist gerettet.<br />
Schnell den Deckel aufgedreht,<br />
das Kraut gepresst, so gut es geht,<br />
zum Trocknen einzeln aufgehängt<br />
und dann gefönt, doch nicht versengt.<br />
Die trockenen Streifen, sehr geblichen,<br />
mit Silberbronze angestrichen.<br />
Auf beiden Seiten ein Silberkleid:<br />
„O, freue dich du Christenheit!“<br />
Der Christbaum wurde einmalig schön,<br />
so selten schön hat man in je gesehen.<br />
Zwar roch es süß-sauer zur Bescherung,<br />
gerüchlich gab’s eine Überquerung,<br />
weil mit Benzin ich wusch die Hände.<br />
Mit Nitro reinigte ich Hos und Wände,<br />
vereint mit Räucherkerz und Myrrhe,<br />
insgesamt der Geruch doch stark verwirrte<br />
und jeder sprach, still und verwundert:<br />
Hier riecht es nach technischem Jahrhundert!“<br />
Eine Woche drauf, ich döste gerade etwas fester,<br />
s’war Sonntag und man schrieb Silvester,<br />
da sprach mein Weib: „Es kommen Schulzens, Lehmann<br />
und Herr Meier,<br />
heut Abend zur Sylvesterfeier.<br />
Wir leben heute grad wie die Fürsten,<br />
ich gebe Sauerkraut mit drei Art Würsten“.<br />
Dann folgt ein Schrei, wobei entsetzt sie schaut,<br />
sie stöhnt, am Weihnachtsbaum hängt ja das Sauerkraut!<br />
Vergessen hab ich Neues zu besorgen,<br />
doch werden wir uns nachbarlich was borgen.<br />
Nachbarn links, rechts, drunter, drüber,<br />
Sauerkraut hat keiner über!<br />
Die Geschäfte sind auch geschlossen,<br />
wir Eltern schauten sehr verdrossen<br />
und so wurde ich wieder Mal zum Retter,<br />
holt vom Baum das Lametta – Donnerwetter.<br />
Mit Terpentin und viel Bedacht,<br />
hab ich das Silber abgemacht.<br />
Das Kraut dann gründlich durchgewässert,<br />
mit reichlich Essig noch verbessert,<br />
dazu Nelken, Pfeffer, Salz,<br />
Curry, Ingwer und Gänseschmalz.<br />
Dann als das Ganze ich erhitzte,<br />
die Mikrowelle kräftig blitzte,<br />
124
da konnte ich nur noch betend flehen:<br />
„Lass die Sylvesterfeier gut rumgehen!“<br />
Als das Kraut dann wurde serviert,<br />
ist gleich folgendes passiert:<br />
Eine Dame musste kräftig niesen<br />
und man sah aus ihrem Näschen sprießen,<br />
tausend kleine Silbersterne:<br />
„Machs noch Mal, wir sehn das gerne“<br />
rief man ringsherum hocherfreut.<br />
Von was das war, niemand wusste Bescheid.<br />
Franziska Lehmann meinte zu ihrem Franz:<br />
„Dein Goldzahn hat heut Silberglanz!“<br />
So hörte man nach dieser Krautmethode,<br />
noch manche ähnlich fröhliche Episode.<br />
Beim Heimgang sprach ein Gast zu mir:<br />
„Es hat mir sehr gefallen hier,<br />
doch wäre eure Wohnung viel kompletter,<br />
hättest du am Weihnachtsbaum Lametta!“<br />
Da konnte ich nur gequält noch lächeln<br />
und frische Luft mir zufächeln.<br />
Lametta sprach ich und klopfte ihm aufs Jäckchen:<br />
„Nächstes Jahr kauf ich mir davon 100 Päckchen!“<br />
Die Molligen<br />
Nachdem wir nun alle gut gegessen haben<br />
und ein paar Pfunde mehr auf die Waage bringen,<br />
möchte ich euch sagen: „Mollig ist herrlich!“<br />
Wenn ich meine Blicke um mich lenke<br />
und seh’ hier noch einige Korpulente,<br />
dann sag ich mir und das ist wichtig:<br />
„Hier ist’s gemütlich, hier bin ich richtig!<br />
Zum Thema dick, da möchte ich sagen:<br />
„Wenn die meisten so sind in den mittleren Jahren,<br />
da werden sie mollig, doch warum sich genieren,<br />
man muss es nur richtig verstehen zu servieren!“<br />
Mollig ist herrlich, warum deshalb klagen,<br />
man muss nur dran glauben und nicht verzagen.<br />
Drum gebe ich hiermit zu verstehen:<br />
„Mollig ist herrlich, mollig ist schön!“<br />
Angefangen schon morgens früh beim täglichen waschen,<br />
was haben wir da Mengen, was haben wir da Massen<br />
und wenn wir die noch mit Parfüm dann bestäuben,<br />
könnte man glatt ‚nen Elefanten betäuben.<br />
Und samstags beim Baden, das ist einfach toll,<br />
ein Eimer Wasser, dann wir und die Wanne ist voll.<br />
Was sparen wir allein an Seife dann,<br />
denn an die Füße und Rücken kommen wir eh nicht ran.<br />
Ja da könnt ihr wieder einmal sehn:<br />
„Mollig ist herrlich, mollig ist schön!“<br />
125
Wir wissen alle, die weiblichen Formen,<br />
die kann man sich wünschen, aber nicht normen.<br />
Schlank sein ist schön, in jedem Fall,<br />
aber dick ist gemütlich, man hörts überall.<br />
Das ganze Trara für ‚ne tolle Figur,<br />
haben wir nicht nötig, bei uns ist’s Natur!<br />
Ist so ein Püppchen auch noch verführerisch,<br />
wenn die sich auszieht, was bleibt da denn übrig?<br />
Bei uns ist es anders,<br />
wir brauchen nicht Lampen und sonstiges Gefunkel,<br />
unseren Körper findet man leicht, auch wenn es schon dunkel.<br />
Und daran könnt ihr wieder Mal sehen:<br />
„Mollig ist herrlich, mollig ist schön!“<br />
Ich muss es euch sagen, ihr werdet’s versteh’n,<br />
dick ist nicht hässlich, dick ist fast schön.<br />
Ach ihr Dünnen, mit dem niedlichen Lachen,<br />
seid froh, dass wir keine Schlankheitskur machen.<br />
Denn würden wir täglich kräftig trainieren,<br />
dann können wir leicht mit euch konkurrieren.<br />
Es gäb dann nur Schlanke, das liegt auf der Hand<br />
und Deutschland wäre ein unterentwickeltes Land!<br />
Aber ganz im Geheimen: Ich wünscht’ ich wär schlank,<br />
doch das bleibt ein Traum, wohl mein Leben lang.<br />
126
3. Kapitel: Sketsche<br />
Messe zu einem runden Geburtstag<br />
Auftritt mit einem Vorbeter und mehreren Mitbetern – der Litanei in der kath. Messe nach<br />
empfunden<br />
Buch (Name des Geburtagskindes) Kapitel 11, Vers. 2<br />
Eingangslied Nr. 236, gemeinsam nach der Melodie: „Der Mai ist gekommen...“<br />
Der Tag ist gekommen, gekommen sind auch wir,<br />
zu Deinem Geburtstag, wir gratulieren Dir.<br />
Wir bringen Dir ein Ständchen und hoffentlich viel Freud.<br />
Erhebet die Gläser und stimmt mit uns ein,<br />
unser Ingo, er soll leben, soll immer glücklich sein.<br />
Vorbeter: Lesung aus dem zweiten Buch (Name des Geburtstagskindes), Kapitel 11, Vers 2<br />
Brief an allen Trinkfesten und Lustigen<br />
Vor einiger Zeit sagte Ingo zu seinen Verwandten und Freunden:<br />
Mit Donner und Brausen naht mein 60. Geburtstag. Kommt alle, die<br />
ihr hungrig und durstig seid, ich will euch erquicken.<br />
Das sind die Worte von Ingo!<br />
Alle:<br />
Dank sei ihm<br />
Gemeinsam: Lied 498 nach der Melodie: „Mein Vater war ein Wandersmann...“<br />
Die Zukunft bringt dir Sonnenschein<br />
viel Glück und viel Pläsier<br />
und jeden Tag ein Küsschen fein<br />
das alles wünschen wir.<br />
127
Vorbeter: Auf eine Predigt wollen wir ausnahmsweise verzichten, um uns nachher<br />
angenehmeren Dingen widmen zu können.<br />
Vorbeter: Oh Ingo, wir freuen uns, dass du bei den Einladungen auch an uns gedacht hast.<br />
Alle:<br />
Wir sind alle hier!<br />
Vorbeter: Oh Ingo, du leuchtender Stern am heutigen Himmel<br />
Alle:<br />
Wir lieben dich!<br />
Vorbeter: Oh du Geburtstagskind, du Spender der nächsten Runde.<br />
Alle:<br />
Wir bitten Dich erhöre uns!<br />
Vorbeter: Dass Dich Deine Familie noch lange verwöhnen wird.<br />
Alle:<br />
Darum bitten wir!<br />
Vorbeter: Dass alle, die heute von Nah und Fern gekommen sind, noch lange mit dir feiern<br />
werden.<br />
Alle:<br />
Wir danken dir!<br />
Vorbeter: Dass Du keine Mühen und Kosten gescheut hast.<br />
Alle:<br />
Wir danken dir!<br />
Vorbeter: Lasst uns gemeinsam lesen:<br />
Alle:<br />
Liebes Geburtstagskind, welches artig bei uns sitzt, Dein Name sei Ingo, Dein<br />
Wille geschehe überall, besonders zu Hause. Gib uns immerdar zu trinken und<br />
lass nicht zu, dass jemand früh nach Hause geht.<br />
Gemeinsames Lied: Nr. 742 nach der Melodie: „Gold und Silber lieb ich sehr...“<br />
Nimm das Leben nicht so schwer,<br />
musst es mutig meistern<br />
und für das was schön und herrlich ist,<br />
musst Du Dich begeistern.<br />
Und zu Deinen Freunden hier, bau Dir eine Brücke,<br />
dann bist Du für Jedermann, stets der Mann im Glücke,<br />
dann bist Du für Jedermann, stets der Mann im Glücke.<br />
Alle: Schlussgebet: Dir Ingo wünschen wir fürwahr, noch viele schöne Lebensjahr<br />
Drum wollen wir vor allen Dingen, ein dreifach Gloria Dir singen.<br />
Alles singen: Drei Mal Glorie, Glorie Halleluja, unser Ingo lebe hoch !<br />
Vorbeter: In Liebe und Dankbarkeit wollen wir nochmals unserem lieben Geburtstagskind<br />
gedenken, Danken für alles Gute, das es uns getan hat und noch tun wird.<br />
Mögest Du uns so erhalten bleiben, wie Du heute bist, auf dass es Dir<br />
Wohl ergehe und Du ein sorgenfreies Leben in Gesundheit und im Kreise Deiner<br />
Familie verbringen kannst. Mit diesen Wünschen auf den Lippen und einer<br />
trockenen Kehle kommen wir zum Ende<br />
Alle: So sei es!<br />
Gehet hin zur Theke!<br />
128
Das Geburtstagskind / der Jubilar bekommt 5 Rubbellose.<br />
Die Gäste bekommen den Liedertext in Kopie ausgehändigt.<br />
Nach der Melodie: „Mein Vater war ein Wandermann…“<br />
Wir haben lange nachgedacht<br />
was bringen wir dir mit<br />
und plötzlich mitten in der Nacht<br />
da hatten wir den Hit<br />
Refrain:<br />
Rubbel jetzt, Rubbel fest, Rubbel jetzt<br />
Rubbel, dass die Schwarte kracht,<br />
ja Rubbel jetzt, Rubbel feste<br />
wir wünschen dir das Beste<br />
Du suchst es dir jetzt selber aus,<br />
was dies Geschenk ist wert,<br />
wenn 10 Autos stehn vor dem Haus<br />
was wärest du begehrt.<br />
Refrain: Rubbel jetzt...<br />
Auch prima Reisen sind im Topf<br />
Wir stellen uns das vor,<br />
Du liegst mit deiner Frau/deinem Mann Kopf an Kopf<br />
am Strand von Baltimore.<br />
Refrain: Rubbel jetzt...<br />
Der Clou das wär der Hauptgewinn<br />
ein Riesen-Bargeld-Preis<br />
Zig-Tausende von Euro sind drin<br />
uns wird ganz kalt und heiß<br />
Refrain: Rubbel jetzt...<br />
Und wenn es nur ein Trostpreis ist,<br />
wir wollen dankbar sein,<br />
der Hauptgewinn ist heut das Fest<br />
wo Freunde sich so freun<br />
Refrain: Rubbel jetzt...<br />
Willst du noch einmal rubbeln fein<br />
kauf Lose ein - ganz schnell<br />
bei einem großen Geldgewinn<br />
sind wir alle hier zur Stell.<br />
Das Ding<br />
Eine Flaschenbürste schön rund in buntes Papier einpacken und sichtbar in der Hand halten<br />
Es gibt ein Ding das jeder kennt<br />
und ist er auch noch so abstinent,<br />
wird er’s von Zeit zu Zeit benützen<br />
Das Schönste was das Ding halt kann,<br />
es passt sich jeder Öffnung an.<br />
Brauchst beim Gebrauch dich nicht zu<br />
129
um sich vorm Vorwurf „faul“ zu schützen.<br />
Der Umgang mit dem Ding ist nett.<br />
Man braucht’s nicht unbedingt im Bett.<br />
Es geht im Stehen und auch im Sitzen<br />
und mancher tut dabei recht schwitzen.<br />
Das Ding von dem ich red ist rund,<br />
mal rosa und mal anders bunt.<br />
Im Durchmesser, welch ein Glück,<br />
wie’n mittelstarker Ast so dick.<br />
Ich hab so’n Ding heut mitgebracht,<br />
ein schönes Päckchen draus gemacht<br />
und mancher hier, was gilt die Wette,<br />
wär froh, wenn er so ein Ding da hätte.<br />
Das Ding ist hart und doch geschmeidig<br />
und ist man dieses einmal leidig,<br />
packt man es einfach wieder ein,<br />
bis zu dem nächsten Stelldichein.<br />
Wichtig noch, für die Benutzung,<br />
dass streng man achtet auf Verschmutzung.<br />
Wenn man das öffentlich erführt,<br />
ist das Ding gleich nichts mehr wert.<br />
Das Ding liegt gut in jeder Hand,<br />
auch für die Frau ist’s keine Schand.<br />
Ein jeder braucht’s , das ist bewiesen,<br />
das Ding wird überall gepriesen.<br />
Das Ding muss manchmal sehr viel leisten,<br />
in einer Öffnung nützt’s am meisten.<br />
Da muss das Ding dann ganz weit rein,<br />
dass klappt die Sach, so soll es sein.<br />
Doch nicht zu hastig, seid nicht dumm,<br />
sonst wird das Ding am Ende krumm.<br />
Denn wenn man Gutes tun kann,<br />
da geht man nicht zu hastig ran.<br />
Erwähnenswert, so ganz profan,<br />
an dem Ding sind Haare dran<br />
und ich schwöre alle Eide,<br />
die Haare sind nur auf einer Seite.<br />
Zur Öffnung muss ich noch was sagen,<br />
damit man sich da nicht muss plagen.<br />
Der Erfolg ist kaum zu fassen,<br />
wenn das Ding tut richtig passen.<br />
fürchten,<br />
es geht genauso wie beim Bürschten.<br />
Es gibt auch Leut, ihr werdet stutzen,<br />
die dieses Ding nicht mehr benutzen.<br />
Obwohl ein jeder drüber spricht,<br />
es tut nicht weh und staubt auch nicht.<br />
Dinger gibt’s, es ist nicht gelogen,<br />
die sind ein ganz kleines Stück gebogen.<br />
Doch wenn man die geschickt dann dreht,<br />
wird die Wirkung noch erhöht.<br />
Tja, auf die Wirkung kommt es an,<br />
das weiß am besten halt ein Mann.<br />
Und wer sich geschickt hat benommen,<br />
der darf auch immer wieder kommen.<br />
Bei großen Dingern braucht man Kraft,<br />
bis man es durch die Öffnung schafft.<br />
Dagegen bei den all zu kleinen<br />
ist es leider oft zum Weinen.<br />
Die Zentimeter wär’n noch wichtig,<br />
so 15 sind in etwa richtig.<br />
Man hat auch welche schon gesehen,<br />
mit 20, 30 oder zehn.<br />
Die Regel ist, das weis ein jeder,<br />
so etwa 15 Zentimeter.<br />
5 für drinnen und 5 für draußen<br />
und 5 für hin und her zu sausen.<br />
Oh je, oh je, ich merk’s mit Grausen,<br />
ich glaub ihr denkt, ich red vom... ne, ne<br />
Wovon ich rede ohne Pause,<br />
hat ein jedermann zu Hause<br />
und seid ihr immer noch nicht schlau,<br />
dann fragt am besten eure Frau.<br />
Freunde, ich bin kein Revoluzzer,<br />
ich zeig euch jetzt meinen…<br />
Flaschenputzer ... (auspacken)<br />
Das Ding ist kaum noch im Verkehr,<br />
drum kennen viele es hier nicht mehr<br />
Ihr Männer, wer bis jetzt gestutzt,<br />
der hat wohl noch nie ‚ne Flasch geputzt.<br />
Was ich soeben vorgebracht,<br />
war nicht als Ferkelei gedacht.<br />
Wir wollen’s ja nicht übertreiben,<br />
denn dieses Haus muss sauber bleiben.<br />
130
Geld in der Hosentasche<br />
Liebes Geburtstagskind, du feierst deinen Geburtstag heut,<br />
drum stehen hier die Freundesleut´<br />
Hab´ keine Angst, wir wollen nicht singen,<br />
wir möchten dir lieber etwas bringen.<br />
Bald kommt für diese Feier die Rechnung, das kostet viel Geld,<br />
es ist ja alles so teuer auf dieser Welt.<br />
Damit du nicht von deinem Mann wirst verdroschen,<br />
helfen wir alle mit 10 Cent, früher war´s ein Groschen.<br />
(10 Cent einwerfen)<br />
Aber in der heutigen Zeit mit starker Inflation<br />
sind 10 Cent eigentlich der blanke Hohn.<br />
Diese Feier ist natürlich viel mehr wert,<br />
durch ein Euro wirst du viel mehr geehrt.<br />
(1 Euro einwerfen)<br />
Die Gäste können, da braucht keiner abzuwinken,<br />
gut Essen und noch viel mehr Trinken.<br />
Niemand kann das Geld von den Bäumen pflücken,<br />
drum werden wir noch einen Fünfer in die Schale drücken.<br />
(5 Euro einwerfen)<br />
Ja, liebes Geburtstagskind, das hast du nicht gedacht,<br />
alle Freunde, Verwandte beisammen, den ganzen Tag.<br />
Was sollen wir schenken? Bücher, Geräte oder Wein?<br />
Nein, nein, lieber geben wir noch einen 10 Euro Schein.<br />
(10 Euro einwerfen)<br />
Du brauchst viele Sachen für Arbeit und Haus,<br />
trotzdem fällt diese Feier nicht aus.<br />
Wir freuen uns darüber und finden es teuro<br />
und helfen noch einmal mit 20 Euro.<br />
(20 Euro einwerfen)<br />
Du merkst es schon, wir machen uns nicht viel aus dem Geld,<br />
hoffen aber, du hast für uns ein Bier schon bestellt.<br />
Jetzt reicht es auch, wir geben nun Ruh<br />
zum Schluss legen wir noch einen 50er dazu.<br />
(50 Euro einwerfen)<br />
(Alle trinken ein Bier)<br />
Aber stopp, jetzt mal lasst uns Pause machen,<br />
was soll das Geburtstagskind mit teuren Sachen?<br />
Auch kleine Dinge können Freude sein,<br />
also nehmen wir zurück den 50 Euro Schein.<br />
(50 Euro rausnehmen)<br />
Geburtstagskind, du feierst zwar nicht in Bielefeld,<br />
trotzdem kostet die Heimfahrt ´ne Menge Geld.<br />
Es wird teuer, gut nach Hause zu kommen,<br />
drum rasch die 20 Euro an sich genommen.<br />
(20 Euro rausnehmen)<br />
131
Um die Feier nicht umsonst mitzuerleben,<br />
haben die anderen Gäste ja auch was gegeben.<br />
Drum schnell unseren 10er wieder heraus,<br />
den verbraten wir lieber selber zu Haus.<br />
(10 Euro rausnehmen)<br />
Bevor uns die Wirklichkeit überrollt,<br />
das Geburtstagskind hat die Feier doch selber gewollt.<br />
Es muss bezahlen und nicht wir,<br />
zurück mit dem 5er; dafür kaufen wir Bier.<br />
(5 Euro rausnehmen)<br />
Worum es hier geht, hast du schon gesehen,<br />
wir lassen dich ganz schön im Regen stehen.<br />
Mach´ nicht so ein trauriges Gesicht,<br />
weg ist der Euro, du kriegst ihn nicht.<br />
(1 Euro rausnehmen)<br />
Liebes Geburtstagskind, jetzt ist es wohl genug,<br />
es ist sowieso alles Lug und Trug.<br />
Wir nehmen die 10 Cent, den letzten Rest<br />
und bedanken uns schon Mal für dies schöne Fest.<br />
(10 Cent rausnehmen)<br />
Ach daran wollten wir noch denken<br />
und haben beschlossen, dir doch etwas zu schenken.<br />
Wenn dich der Alltag Mal wieder auffrisst,<br />
dann sieh diese Schale und du vergisst uns nicht!<br />
Das Paradies<br />
Attention s’il vous plait<br />
Moi Dam - Messieurs<br />
Ich abe gelesen eine Artikel in Le Figaro (ein franz. Journal), abe gedenkt, ich muss diese<br />
bringen nach hier und eusch lese vor.<br />
(Pause - aufbauen)<br />
Aber, ... moi Dam - Messieurs, sie etzt ören die traurische Geschicht vom alle - opp<br />
aus die Paradies oder die Erschaffung von die Weib und wie kam grand Malheur auf diese<br />
Welt.<br />
(Pause)<br />
Als Monsieur lieber Gott aben gemacht die Welt und war fertisch mit die Blueme und die<br />
Vögel und die andere Tier, da er aben gedenkt: Trés joli, meinem Amüssement - Privat -<br />
Garten- fehlt nur noch eine Chef für die Jardin Paradies.<br />
Er aben tout de suite genimmt eine Klump Dreck und aben gemacht eine Figür und aben<br />
gesaakt: „Oküs, Poküs, Pfiffiküs“ und aben gepüstet - ff - ff - und fertisch war die erste<br />
Mensch.<br />
Und Monsieur lieber Gott aben gesaakt su die Figür: „Isch will dir eißen Adam und dir<br />
machen su die Chef von die ganze Menagerie!“<br />
(Pause - trinken)<br />
132
Uen jour - eines Tages - Monsieur lieber Gott machen eine Inspektion in die Paradies und<br />
kommen su Monsieur Adam und sagen: „Bonjour, Adam, wie gefallen dir meine Paradies?“<br />
„O, Monsieur lieber Gott - Très bien, Paradies seien serr schön, aber serr langweilisch pour<br />
moi!“ - „Alle Tiere aben Kamerad, isch aben nix Kamerad!“<br />
Monsieur lieber Gott sisch überlegen eine petite moment, dann er sagen: „Coucher“, schlaf<br />
Adam!“ Dann er aben gemacht ein petite operation. Er aben genimmt eine cotelette von die<br />
Adam und aben gesaakt: „Oküs, Poküs, Pfiffiküs!“ und aben gepüstet - ff - und fertisch war<br />
Madam Eva, die erste Weib, Voilà.<br />
(Pause - gähnen)<br />
Als Adam wachen auf, sehn die Figüre, die Monsier lieber Gott aben gemacht, er war voll<br />
plaisier und seine coer voll Amour und er aben gedenkt: „Que’ est - ce que pour une Figüre<br />
manifique - was für eine Figür !“<br />
Und Monsieur lieber Gott aben gesaakt „Nu ihr sswei, ihr könnt machen in meine Jardin was<br />
ihr wollt, aber nix manger von diese Apfelbaum, der sein meine Cox - Orange -Privat!“<br />
(Pause)<br />
Monsieur Adam wandeln alle Tag mit viel Lust und mit Madame Eva in die Paradies.<br />
Eines Tages - sie kommen ssu die Apfelbaum - dort sein Monsieur le Teufél, in die Figür von<br />
große Klappersslangé und aben gesaakt: „olá, chere loulou, komm manger - essen, von<br />
diese Cox - Orange. Du werden süperb - serr schön mit serr viel komsi - komsa!“<br />
„Non, non, non!“ aben gesaakt Madame Eva, „das sein verbote!“„Olala verbote!“ aben<br />
gelacht die Sslangé, „Madame non, serr stupide (dumm). Komm, essen eine groß Cox -<br />
Orange und du wirst sein, wie Monsieur lieber Gott und alles wissen!“...<br />
(Pause - trinken)<br />
Weil aber Madame Eva war so gierig - neu , sie at gegesse eine Pomme und at genimmt<br />
noch eine mit, für die Adam - und Adam, wie dumm, at auch gegesse.<br />
(kleine Pause)<br />
Da sein gekommen großes Donnerwetter. Jetzt sie merken, dass sie sein nackt und Madam<br />
Eva schreien:„Isch aben nix clamottes, isch muss aben directement eine passend Costüme!“<br />
Aber Monsieure Adam finden nur eine Feigenblatt, davon machen er rapid eine kleine aber<br />
serr charmante Costüme.<br />
(kleine Pause)<br />
Nun Monsieure Adam und Madam Eva sisch verstecken inter-die Büsch. Aber Monsieure<br />
lieber Gott sie finden und rief mit schrecklischer Stimme: „Weil ihr nicht georcht,<br />
ihr sswei, ihr müßt travailler - arbeiten - toujours travailler in die transpiration von euer<br />
Visage!“<br />
Monsieur lieber Gott seien sserr bös und aben gerufe die le Chef principal de Police,<br />
Monsieur Gabriel. Der war sofort zur Stell und aben gesaakt: „Ihr aben gegessen von die<br />
Cox - Orange - Privat, dies sein verbote, défendeur!“ „Ihr nix gut für die Paradies. Allez -<br />
opp vite, marsch, marsch, raus aus die Paradies!“<br />
(Pause)<br />
Eh bien, seit diese Tage nix mehr Paradies - nix mehr schönes Leben - c’est la vie - nix mehr<br />
Feigenblatt und charmante Costüme.<br />
133
So sein gekommen die Grand Malheur in die Welt, weil Madame Eva aben gegesse von die<br />
verbotene Baum avec les Cox - Orange - Privat von Monsieur lieber Gott.<br />
Und seit diese Journée müssen die Mensch ordinaire travailler und dazu viel Gepläär von die<br />
petit Kinder und gar nix mehr Plaisier in die schön Paradies.<br />
Eine sserr, sserr traurisch Geschicht! Bon jour und au revoir<br />
Salem – Maileikum<br />
Im Outfit als Orientalin<br />
Als eine Suleika bin ich gekommen,<br />
denn ich habe Interessantes vernommen,<br />
Geburtstag feiert die Christel in Bühl,<br />
dorthin zu gelangen war deshalb mein Ziel.<br />
Habe Pascha, meinen Herrn überzeugt,<br />
dass sich Freundin mächtig freut,<br />
mich hier zu sehen bei diesem Feste,<br />
als ein Gast der vielen Gäste.<br />
Doch das Lande Alemania ist so weit,<br />
dazu noch kalt und eingeschneit.<br />
Fragte meinen Pascha-Mann,<br />
der spricht, geh doch mit der Karawan.<br />
Also Reise ist geklärt, aber leider nicht,<br />
was bringe ich der Freundin mit, außer mich?<br />
Unbekömmlich ist jeglicher geistige Sprit,<br />
akra kadabra simsalabim,<br />
ich bringe deshalb etwas anderes mit.<br />
Etwas, das Christel Freude macht,<br />
hoffe, dass sie darüber nicht lacht.<br />
Habe den Korb genommen und gefüllt,<br />
mit allem was Altersbeschwerden stillt.<br />
Zwiebel, Knoblauch und Salz,<br />
dazu reines Griebenschmalz,<br />
auch Milch und Honig ist gut für das Alter,<br />
meint Mustafa, unser verehrter Quacksalber.<br />
Melone, Datteln und manche Nuss,<br />
bringt Labsal dir ohne Verdruss.<br />
Wende an diese Liebesgaben,<br />
denn solche mögen dir immer sagen:<br />
60 Jahre ist kaum der Rede wert,<br />
wie uns manche Alterspanne lehrt.<br />
Darum halte ich mich nun zurück<br />
und wünsche dir für die folgende Zeit viel Glück.<br />
134
Optimist und Pessimist bei einer Geburtstagsfeier<br />
Optimist:<br />
Des isch e Sach, des isch e Freud,<br />
ich bin jetzt sechzig; s’isch soweit.<br />
Ich bin noch nit alt, ich bin nimmi jung,<br />
doch inne und auße no guet in Schwung.<br />
Heut’ haut mich nix so leicht vom Hocker,<br />
die sechzig Jahr, die trag ich locker.<br />
Wie mer’s auch anguckt, sisch scho wohr,<br />
sie sind im Sack, die sechzig Johr.<br />
Da hilft kei bete, fluche, tobe,<br />
der Sack isch uff’m Buckel drobe.<br />
Des isch scho hart, des muß ich sage,<br />
je älter, um so mer muesch trage.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Mit sechzig bin ich noch echt gut in Form,<br />
und mei Erfahrung, die isch enorm,<br />
ich kann zufriede in mei Hände spucke<br />
und frohgemuts nach vorne gucke,<br />
genieß mei Alter bis zum End,<br />
ich zahl die Schulde mit der Rent.<br />
Mit zwanzig het ein jeder g’lacht<br />
un über’s Alter Späßli g’macht,<br />
doch ich hab damals doch gleich g’wißt,<br />
dass’de mit sechzig fertig bischt,<br />
un an die Rent will ich scho gar nit denke,<br />
da müßt ich mich ja gleich ufhän’ge.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Des Lese duet mich nit arg jucke,<br />
ich will guet in die Ferni gucke.<br />
Was drus uf der Gass so rumspaziert,<br />
mit sechzig mich erscht recht interessiert,<br />
und wenn ich’s mit der Brill nimmi kann,<br />
dann schaff ich mir halt e Fernglas an.<br />
Wenn de meinsch, du dätsch noch ebbis dauge,<br />
dann merksch es am schnellste an de Auge.<br />
E Speisekarte lese im Lokal,<br />
des isch für mich e echti Qual.<br />
Zerscht han ich gmeint, ich schaffs mit Wille,<br />
jo scheißele, ich brauch e Brille.<br />
Pessimist:<br />
135
Optimist:<br />
Außerdem, des isch kei Frog,<br />
ich stell mir doch ins Bad kei Woog.<br />
Was soll ich mich denn drongsaliere<br />
un mini Pfunde kontrolliere.<br />
Ich fühl mich wohl, ich fühl mich g’sund<br />
un deshalb zähl ich au kei Pfund.<br />
Ich steh halt jeden Tag uf d’ Woog<br />
un denk mir, s’isch e argi Plog.<br />
Ich vesper kaum, im große Ganze<br />
und trotzdem krieg ich doch en Ranze.<br />
Der Ärger mit dem Altersspeck,<br />
den kriegsch dei Lebdag nimmi weg.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Mei Liebesleben isch enorm,<br />
erotisch bin ich groß in Form,<br />
die Männer reiße sich nur so um mich,<br />
geht des so weiter, ischs o.k.<br />
Ich fühl mich gut, ich laß nix aus,<br />
bei mir isch’s Feuer noch lang nit aus.<br />
Jo, un von wege Liebeslebe,<br />
des koennt i glatt de Hase gebe.<br />
Selbscht im Frühling, im schönen Mai,<br />
do regt sich nix, des isch vorbei.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Was mir no fehlt zu minem Glück,<br />
des wär vom große Los e dickes Stück.<br />
Doch wenn’s nit klappt, ich kanns Euch sage,<br />
des schlägt mir au nit auf de Mage.<br />
Ich halt mich fit und pfleg mich peinlich,<br />
da bin ich denn au gar nit kleinlich.<br />
Ihr seht, ich kann mich ducke, wende,<br />
für mich wird alles saudumm ende.<br />
Drum seh ich heut mei Sechzigerfeier,<br />
aus der Sicht vom Pleitegeier.<br />
Was soll für mich des ganz Theater,<br />
ich glaub ich muss noch zum Psychiater.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Von mir kann ich heut z’friede sage,<br />
ich kann über gar nix klage.<br />
Die Sechzigerfeier isch für mich,<br />
grad wie des Düpfelchen vom i.<br />
136
Guck ich am Morge in de Spiegel,<br />
da seh ich bloß en alder Igel.<br />
Die Nas’ verschobe, s’Gsicht voll Falte,<br />
des kannsch nit dausche,<br />
des muesch b’halte.<br />
Pessimist:<br />
Optimist:<br />
Ich heb des Glas noch oft in d’Höh,<br />
für mich wird’s Lebe jetzt erst schö.<br />
Soll bleibe jeder wie er isch,<br />
ich bin und bleib en Optimist.<br />
Auch wenn’s von Euch will keiner glaube,<br />
des Lebe duet de Schlaf mir raube.<br />
S’isch mir egal, was einer isch,<br />
ich bin und bleib hat ein Pessimist.<br />
Pessimist:<br />
Ein Schlüpfer für dich<br />
Mit zwei groben Putzlappen einen Schlüpfer zusammennähen, mit buntem Faden<br />
Wenn man erst mal 60 Jahr,<br />
entdeckt ab jetzt manch graues Haar,<br />
ist kein Teen mehr und kein Twen,<br />
hat ab jetzt die Ruhe gern.<br />
Wo man früher durchgezecht,<br />
verlangt der Körper nun sein Recht<br />
auch muss man sich des Öfteren fragen<br />
vertrag ich das - verträgst mein Magen.<br />
Und wenn man vor dem Spiegel steht,<br />
ab jetzt den Falten nicht entgeht.<br />
Auch hält man's jetzt als "Gruftie" richtig,<br />
warme Kleidung die ist wichtig.<br />
Kurz und gut man kommt zum Schluss,<br />
bei vielem heist's ab jetzt nicht mehr ich will, sondern ich muss.<br />
Kannst es einem Freund ruhig glauben,<br />
wir woll'n dir deine Illusion nicht rauben<br />
aber all das wird so langsam für dich wahr,<br />
denn ab heute bist du 60 Jahr<br />
Deinem neuen Alter angemessen,<br />
haben wir auch ein Geschenk nicht vergessen.<br />
Wir wählten diesen Schlüpfer hier, (Schlüpfer überreichen)<br />
seinen Vorteil merke dir:<br />
Er ist haltbar, warm und dick,<br />
wenn auch nicht gerade sonderlich schick.<br />
Kannst uns aber sicher glauben,<br />
Feuchtigkeit kann er gut aufsaugen.<br />
Tragen kann man ihn nicht oben,<br />
auch nicht unter Seidenroben<br />
aber sonst in jedem Fall,<br />
selbst zum schönsten Maskenball.<br />
137
Vielleicht wäre er dir lieber aus Seidenstoffen,<br />
doch wir woll'n sehr gerne hoffen,<br />
er wird dir auch so gefallen,<br />
schließlich zeigt man ihn nicht allen.<br />
Eines müssen wir dir noch sagen,<br />
willst du ihn mal nicht mehr tragen<br />
und willst ihn auch nicht zweimal wenden,<br />
kann er auch als "Putztuch" enden.<br />
Ein lustiges Spiel für 8 Personen, alle anderen Anwesenden sind<br />
das Dorf Übertal<br />
Jeder, der genannt wird, steht auf, trinkt einen Schluck und setzt sich wieder!<br />
Mitspieler: Der Bürgermeister der 1. Schreiber<br />
der Pfarrer<br />
die Haushälterin<br />
Franz<br />
Lotte<br />
der Polizist<br />
und das Geburtstagskind<br />
Als der Bürgermeister von zu Hause kam, begegnete er dem ersten Schreiber.<br />
Guten Tag, Herr Bürgermeister, sagte der erste Schreiber. Guten Tag erster Schreiber,<br />
sagte der Bürgermeister. Sollen wir bei Lotte einen trinken gehen? fragte der Bürgermeister<br />
den ersten Schreiber.<br />
Einverstanden, sagte der erste Schreiber zum Bürgermeister.<br />
Unterwegs zur Wirtschaft von Lotte begegneten der Bürgermeister und der Erste Schreiber,<br />
dem Franz. Gehst du mit zur Lotte, Franz? fragte der erste Schreiber, natürlich sagte Franz<br />
zum ersten Schreiber und ging mit dem Bürgermeister und dem ersten Schreiber zur Lotte.<br />
Als der Bürgermeister, der erste Schreiber und Franz zu Lotte in die Wirtschaft kamen,<br />
sahen sie da auch den Pfarrer mit seiner Haushälterin.<br />
Guten Tag Herr Pfarrer, guten Tag Haushälterin, sagte der Bürgermeister und der erste<br />
Schreiber und Franz.<br />
Was wollt ihr trinken, fragte der Pfarrer. Der Bürgermeister und Franz tranken Bier und der<br />
erste Schreiber Wein. Die Haushälterin möchte noch eine Cola trinken.<br />
Dann kam ein Polizist in die Wirtschaft von Lotte. Er war gerade einmal durch Übertal<br />
gelaufen. Im ganzen Dorf war nichts los. Lotte fragte den Polizisten was er trinken möchte.<br />
Der Polizist möchte ein Bier trinken.<br />
Der Bürgermeister und der erste Schreiber sprachen gerade über die große Feier, anlässlich<br />
von Peters 60.Geburtstages und seiner Ernennung zum Ehrenbürger vom Dorf.<br />
Ein wenig später gingen der Pfarrer und die Haushälterin weg. Nach einer halben Stunde<br />
ging auch der Polizist weg.<br />
Franz, der Verlobte von Lotte blieb noch eine ganze Weile in der Wirtschaft von Lotte und sie<br />
sprachen über ihre Hochzeit, wozu das ganze Dorf eingeladen wird.<br />
Der Bürgermeister und der erste Schreiber gingen nach einer Stunde auch weg, um im<br />
Rathaus noch weiter zu sprechen, über den 60. Geburtstag von Peter und dass man ihn zum<br />
Ehrenbürger vom Dorf ernennen wolle.<br />
138
Zwei Wochen später feierten der Polizist, der Bürgermeister, der erste Schreiber, der Pfarrer,<br />
Franz, Lotte, die Haushälterin und das ganze Dorf den 60. Geburtstag von Peter und die<br />
Ernennung zum Ehrenbürger.<br />
Noch Jahre später sprachen der Bürgermeister, der Pfarrer, der erste Schreiber, der Polizist<br />
und das ganze Dorf über die gelungene Feier zum 60. Geburtstag von Peter.<br />
Geschwätz hinter der Mauer<br />
Vier Personen sind Beteiligte und alle stimmen ein<br />
A: Guten Tag!<br />
B: Grüß Gott!<br />
C: Nowed!<br />
D: Hallo!<br />
Alle:<br />
Servus<br />
A: Ja<br />
B: bisch<br />
C: du<br />
D: a do?<br />
A: Wo gehst du denn hin?<br />
B: Ha uff`s Klassetreffe<br />
C: Schon widda en owed grettet<br />
D: Wer hat eigentlich Klassetreffe?<br />
A: die 47 / 48 er<br />
B: Ha, welle denn?<br />
C: Die von Wengade<br />
D: Ach die moinsch<br />
A: ja die jung gebliebene und scheene<br />
B: do geh i ah no<br />
C: ich ah<br />
D: awwa i ah<br />
A: Moinsch die sinn net alt unn grau worre<br />
B: die henn sicherlich mit Make-upp nochgholfe<br />
C: unn Farb uff die Hoor – dass ma ned mergt wie alt se sinn<br />
D: wenn ich so rum gugg, net blos die Frau ah Männer sinn gfärbt<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: Hosch du eigentlich die 40 Euro bezahlt?<br />
B: na klar, moinsch i machs wie die Rouff, der hat<br />
s letschd mol bezahlt unn isch ned komme<br />
C: unn des Geld hat er nie zurückgefordert?<br />
D: Noi gar net, der isch sicherlich arg reich<br />
139
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch er wais es<br />
A: Moinsch, do gibts widda nackte Männer, wie vor5 Johr?<br />
b: Des wär Ober-Affen-Geil<br />
C: die Boddy’s ware jo scho sehenswert<br />
D: Moinsch des war alles echt bei denne?<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: Hoffentlich kommt der Günter Gantner a widda<br />
B: ach der, der isch doch s’letschd mol so früh gange<br />
C: der hot doch seine Fraa debei ghat<br />
D: war da mal was, weil die ihn nemme alloi her losst?<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch er wais es<br />
A: Waisch du noch wie de Zapfes mit dem Dreirädle kam<br />
B: ach ja, das war arg lustig<br />
C: des war einmalig, isch awwa schon lang her<br />
D: seither hat er awwa nix meh gmacht, mit dem isch nix me los,<br />
isch der so alt worre?<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch er wais es<br />
A: Do war doch noch was, vor Johre – mit errem Gaul<br />
B: ja, des war beim 40 er Treffe<br />
C: für 2 Flasche Wein holte der Höllmüllers Erich ein Pferd samt Reiterin<br />
ins Lokal rein<br />
D: die meiste mointe sie sinn im Delirium unn sehe Pferde statt Mäuse, was<br />
jo beim damalige Alkoholkonsum schon möglich sei kennt het, do wird<br />
schon was droh sei<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
140
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: Der Ausflug nach Straßburg, der war lustig<br />
B: Awwer für den Wengada wo uns mit der Freundin im Arm<br />
üwwer de Weg gloffe isch sicherlich ned<br />
C: De Rud hot’n noch g’frogt, ob er en Betriebsausflug macht<br />
D: Moinsch dem sei Frau hot gwisst, was der in Straßburg treibt?<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: inn’d Besewirtschaft gings doch als ah inzwische<br />
B: sei ma grad ruhig, des isch für mache als net auszuhalte,<br />
C: einer – Werner haist er, hot nur noch die Ohre zughobe<br />
unn isch noch als erschder gegange<br />
D: Dass des Regiokärtle ausgnutzt isch, musste dann 2 mit ihm gehe<br />
A: Dodefür sinn se awwer 2 Stund in Brusel gestande und hatte koi<br />
Anschluss nach Wengade gegriegt<br />
B des war die Strafe dafür –<br />
C: des isch denn recht geschehe denne Musik-Baunause<br />
D: moinsch die gehen’s nächste mol a widda mit?<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: Do hat doch der Richard immer das „Lied vom Zahnweh“ gesungen<br />
B: wie geht des doch widda??<br />
Alle: Bohra, Bohra eh, bohren tut ja gar nicht weh,<br />
wenn der Bohrer abbricht in deinem Zahn,<br />
dann kommt der nächste dran<br />
C: Der muss jo viel Zahnweh haben, wenn er des Lied<br />
unn koi anners singt<br />
D: er wird nix anners kenne<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch er wais es<br />
A: Ha doch, der kann doch noch Hoorschneide<br />
B: ja damit verdient er sein Geld, sogar beim Klassetreffe<br />
C: do hat der doch dem Gunter die Hoor geschnitte<br />
D: sogar beim Klassetreffe verdient er noch Geld<br />
der muss es aber arg nötig haben<br />
141
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch sie wisses<br />
A: Der Mond ging auf – ja, des war en rechter Vollmond –<br />
B: moinsch der Werner macht des Spiel mol widda,<br />
C: Vollmonde und scheue Rehe gibt es hier genug<br />
D: dann werre mir ihn auffordern, dies mal wieder zu machen<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle:<br />
Hauptsach isch er machts<br />
A: Also, ich glaub es wird jetzt Zeit, mol was zu trinke<br />
B: auf geht’s, wir gehen an die Theke und trinke aufs<br />
wohl von unsere Klassekammerade,<br />
C: Damit wir auch in fünf Johr widda so zusammen sein<br />
könne<br />
D: do wird sicher a wieder schön und lustig<br />
A: Wais mas?<br />
B: Kann mas wisse?<br />
C: Soll mas wisse?<br />
D: Derf mas wisse?<br />
Alle: Ja, des wisse mir alle - Adele -<br />
Club der alten Schachteln<br />
Liebe Maria (Name des Geburtstagskindes ist variabel)<br />
60 Jahre hast du darauf warten müssen - und heute ist es endlich soweit.<br />
Ich darf dir die freudige Mitteilung machen, dass Du anlässlich deiner heutigen<br />
Geburtstagsfeier in den ehrenwerten 'Club der Alten Schachteln' aufgenommen wirst.<br />
Der Vorstand hat mich ermächtigt, dir eine kleine Begrüßungsrede zu halten, Bedeutung und<br />
Würde dieses Titels zu erläutern und die Aufnahmeurkunde zu überreichen.<br />
Bereits vor geraumer Zeit hat der Vorstand deine Freunde und Bekannten beauftragt, deine<br />
Gewohnheiten, dein Auftreten in der Öffentlichkeit, vor allem aber auch deinen Umgang mit<br />
anderen 'Alten Schachteln' zu beobachten.<br />
Da alle zu einem positiven Urteil gekommen sind und dich für würdig erachten, hat der<br />
Vorstand entschlossen, deinem inständigen Wunsch auf Aufnahme in den ehrenwerten 'Club<br />
der Alten Schachteln' zu entsprechen.<br />
'Alte Schachtel' zu sein, heißt aber nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Du wirst<br />
vielmehr reichlich Gelegenheit haben, dich im Kreis der 'Alten Schachteln' zu bewähren,<br />
etwa durch Kaffeekränzchen, Organisation von Liederabende usw.<br />
142
Als 'Alte Schachtel' darfst du ab sofort anstelle des Bundesverdienstkreuzes eine kleine<br />
Schachtel an der Bluse tragen, bei feierlichen Anlässen auch entsprechende Aufnäher auf<br />
der Gesäßfläche deines Rockes.<br />
So wird dir gewährleistet, dass dir als 'Alte Schachtel' stets angemessene Aufmerksamkeit,<br />
Ehrerbietung und Bewunderung zuteil wird.<br />
Diesen Tag feiern wir ja auch nicht so sehr wegen der Vollendung des 40. Lebensjahres,<br />
sondern als Ehrentag der Aufnahme in den 'Club der Alten Schachteln'. Du hast durch diese<br />
Mitgliedschaft vom heutigen Tag an vielfältige Privilegien.<br />
So ist es dir mit sofortiger Wirkung gestattet:<br />
1. Deine Namensangabe auf privaten und geschäftlichen Schreiben durch den Titelzusatz<br />
'Alte Schachtel' zu ergänzen. Die Empfänger solcher Schreiben haben sich für zehn<br />
Sekunden von Ihrem Platz zu erheben und deiner Person in stiller Ehrerbietung zu<br />
gedenken.<br />
2. Bei Turn- und Sportfesten darfst du ohne vorherige Qualifikation an den<br />
Endausscheidungen in folgenden Disziplinen teilzunehmen: Torten verdrücken, Teebeutel -<br />
Weitwurf und Langtratschen<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen frage bitte deinen Arzt oder Apotheker.<br />
3. Wegen der neu begründeten Mitgliedschaft im angesehenen 'Club der Alten Schachteln'<br />
ist es dir nicht länger zuzumuten, im Haus, Küche, Hof und Garten irgendwelche niedrigen<br />
Dienste zu verrichten.<br />
4. Sobald du dein Ehrenzeichen trägst, sind die Mitglieder deines Familienclans verpflichtet,<br />
dir ohne weitere Aufforderung Filzpantoffeln, Kaffee, ein Stückchen Kuchen, die Zeitschrift:<br />
'Welt der Frau', bereitzustellen.<br />
5. Deine Kinder sind ebenso verpflichtet, beim Tragen deines Ehrenzeichens dir alle<br />
unangenehmen Arbeiten abzunehmen und dir deinen Kaffee zu reichen sowie dich<br />
rechtzeitig in den Feierabend zu verabschieden.<br />
5. Beim Verlassen deines Domizils sind dein Mann, aber auch deine sonstigen Angehörigen<br />
verpflichtet, dich mit ausreichenden Geldmitteln in allen gewünschten Währungen<br />
auszustatten.<br />
Bemühe dich um Nutzung all dieser Privilegien und um ein vorbildliches Verhalten als 'Alte<br />
Schachtel', damit wir dich in zehn Jahren, bei Vollendung des 60. Lebensjahres, den Titel<br />
'Uralte Schachtel' verleihen können.<br />
Sei auch bitte stets um deine Gesundheit und ein erfülltes Liebesleben bemüht, damit du<br />
eines Tages auch noch eine 'Steinalte Schachtel' werden kannst.<br />
Mit Freude und Ergriffenheit darf ich dich somit im Namen aller 'Altern Schachteln' und 'Alter<br />
Säcke' als neues Mitglied im Kreise der 'Alten Schachteln' begrüßen.<br />
Karlsruhe,<br />
(Datum des Geburtstagsfestes)<br />
Der Präsident<br />
143
Das Hochzeitsbild<br />
Sketch für drei Personen<br />
Requisiten: Im Photoatelier: Ein Photographenapparat (vorsintflutlich), ein altes Adressbuch<br />
und ein Korbsessel.<br />
Braut und Bräutigam treten ein. Der Photograph begrüßt sie katzbuckelnd.<br />
Bräutigam: Wir möchten ein eindrucksvolles Bild, Herr Photograph, ein Bild, dass uns<br />
persönlich zeitlebens an den schönen Augenblick unserer soeben getätigten Verehelichung<br />
erinnern wird, und das zweitens unsere Nachkommen für alle Zeiten als ein lebendiges<br />
Zeugnis von Liebe und Verbundenheit zu dienen vermag. Nicht wahr, Antonie?<br />
Braut: (tiefe sonore Stimme) Gewiss, mein Süßer.<br />
Photograph: Darf ich bitten.<br />
Bräutigam: Gemach. Ich bin noch nicht zu Ende. Das Bild soll zum Ausdruck bringen: a)<br />
unser tief empfundenes Glücksgefühl und b) den Ernst der Stunde. Nicht wahr, Antonie?<br />
Braut: Gewiss, mein Schnuckiputzi.<br />
Bräutigam: Und somit schreiten wir zur Aufnahme. halten sie es für besser, Herr<br />
Photograph, wenn ich den Zylinder aufbehalte?<br />
Photograph: Es wird sich wohl empfehlen, ihn abzunehmen.<br />
Bräutigam: Er steht mir aber so gut.<br />
Photograph: Dennoch.<br />
Bräutigam: Was meinst du, Antonie?<br />
Braut: Nimm ihn ab, Liebling.<br />
Bräutigam: Gut, ich füge mich der Stimmenmehrheit; nichts destotrotz wünsche ich aber,<br />
dass die Exaktheit meines Wesens wie meiner Kleidung gleichermaßen sichtbar zum<br />
Ausdruck kommt. Beachten Sie bitte die Bügelfalten, die richtige Lage des Schlipses und<br />
nicht zuletzt die Symmetrie des hoch gezirbelten Schnurrbarts.<br />
Photograph: Ja natürlich, aber ...<br />
Braut: Was wollen sie dann?<br />
Photograph: Ich glaube, das Bild wird so nicht wirken.<br />
Braut: Warum?<br />
Photograph: Es wird sich nicht gut ausnehmen, wenn sie neben der Braut stehen, Herr<br />
Bräutigam.<br />
Bräutigam: Weshalb? Hier ist mein Platz, - hier am ihrer Seite, - für's Leben. "So nimm denn<br />
meine Hände!" etc...<br />
Photograph: Zugegeben, aber dennoch.<br />
Bräutigam: Was?<br />
144
Photograph: Ich weiß nicht, ob sie es schon bemerkt haben, dass das Fräulein Braut gut<br />
einen Kopf größer ist als sie, Herr Bräutigam.<br />
Bräutigam: Das ist übertrieben. Sprich du zu diesem Problem, Antonie.<br />
Braut: Der Mann überhöht etwas, mein Herzblättchen.<br />
Photograph: Das Bild würde wirken wie Mutter und Kind.<br />
Bräutigam: Das ist zuviel. Ich verbiete ihnen solche Scherze.<br />
Photograph: Ich muss sie dennoch darauf aufmerksam machen, hernach kommen sie mir<br />
schließlich mit Vorwürfen.<br />
Bräutigam: Halten sie mich für kleinlich?<br />
Photograph: Nein, aber für klein.<br />
Bräutigam: Nur körperlich, mein Herr, nicht etwa geistig.<br />
Photograph: Natürlich nur körperlich.<br />
Bräutigam: Was haben sie in Vorschlag zu bringen?<br />
Photograph: Es gilt eine geeignete Unterlage zu schaffen.<br />
Braut: Eine Unterlage? Wie meinen sie das?<br />
Photograph: (bringt ein Adressbuch) Vielleicht haben sie die Güte, sich hier einmal auf das<br />
Adressbuch zu stellen.<br />
Bräutigam: Auf dieses Adressbuch?<br />
Photograph: Ich pflege es bei Kinderaufnahmen mit Vorliebe und Erfolg zu verwenden.<br />
Bräutigam: Aber dieses Adressbuch ist ja gar nicht der neueste Jahrgang. Es datiert unsere<br />
heute getätigte Vermählung um 6 Jahre zurück, mein Herr.<br />
Photograph: Aber was glauben sie denn? Das Adressbuch kommt natürlich nicht mit auf<br />
das Bild. Ich werde sie beide bloß bis zu den Knien photographieren.<br />
Braut: Beide?<br />
Photograph: Natürlich beide.<br />
Bräutigam: Aber das erweckt doch beim Betrachter falsche Vorstellungen.<br />
Photograph: Inwiesofern?<br />
Bräutigam: Man wird vermuten, wir hätten überhaupt keine Füße. Meinst du nicht auch,<br />
Antonie?<br />
Braut: Gewiss, mein Tausendsassa.<br />
Photograph: Vielleicht möchten sie sich doch wenigstens mal versuchsweise auf das<br />
Adressbuch stellen?<br />
145
Bräutigam: Wenn es unbedingt sein muss. (er tut es)<br />
Photograph: Ich danke sehr für Ihre Bemühung.<br />
Bräutigam: Hoppla (er droht zu fallen)<br />
Braut: (schreit auf)<br />
Photograph: Ich bitte um Entschuldigung, aber ...<br />
Bräutigam: Ich fange an, aufgeregt zu werden, du nicht auch, Antonie?<br />
Braut: (seelenruhig) Doch, ich fange auch an, mein Goldkäferchen.<br />
Bräutigam: Nie und nimmer bringen sie mich auf dieses Piedestal - nie und nimmer.<br />
Photograph: Das ist auch nicht nötig. Ich habe den Gedanken ohnehin aufgegeben. Sie<br />
sind nämlich trotzdem noch viel zu klein.<br />
Bräutigam: Größenverhältnisse sind Äußerlichkeiten. Sie wissen: Es ist der Geist, der sich<br />
den Körper baut: "Wallensteins Tod, 3. Aufzug, 13. Szene".<br />
Photograph: Aber jetzt habe ich einen Ausweg gefunden.<br />
Bräutigam: Welchen?<br />
Photograph: Das Fräulein Braut setzt sich auf einen Stuhl und sie, Herr Bräutigam, stellen<br />
sich dahinter.<br />
Bräutigam: Das kommt gar nicht in Frage.<br />
Photograph: Warum, weshalb?<br />
Bräutigam: Weil sich das mit meiner Ansicht von der Ehe nicht vereint. "Er soll dein Herr<br />
sein" heißt es. Wenn also jemand sitzt, dann sitze ich. Das ist doch auch deine Ansicht,<br />
Antonie? (Er hat den Korbsessel herbeigeholt und sich hingesetzt)<br />
Braut: Gewiss mein Pusselchen. (sie stellt sich ihm zur Seite).<br />
Bräutigam: Gut, ich sitze. Beeilen sie sich Herr Photograph.<br />
Photograph: (blickt durch den Apparat) Darf ich das Fräulein Braut ersuchen, sich etwas<br />
hinabzuneigen? Noch etwas, noch etwas - immer noch was, bitte!<br />
Bräutigam: Nein, nein - und nochmals nein. Wenn das so weitergeht, dann sieht man ja auf<br />
dem Bild die Brosche nicht, die ich meiner Braut als Morgengabe überbrachte.<br />
Photograph: Ja, wenn Sie Wert auf die Brosche legen, dann kommt natürlich ein Brustbild in<br />
Frage.<br />
Bräutigam: Brustbild? Wie meinen Sie das? Ist das nur Brust?<br />
Photograph: Nein, es kommt auch etwas Kopf mit drauf.<br />
Bräutigam: Und sie glauben, dass das wirkt?<br />
Photograph: Ich denke schon (er betrachtet die Situation auf der Mattscheibe)<br />
146
Bräutigam: Na ja, versuchen können wir es ja mal. Meinst du nicht auch, Antonie?<br />
Braut: Gewiss, mein Zuckerschnäuzchen.<br />
Photograph: (ganz erschossen) Nein, nein, auch das ist unmöglich.<br />
Bräutigam: Warum?<br />
Photograph: Ja, wenn das Fräulein Braut bei diesem Brustbild vorn steht, dann werden sie<br />
ganz verdeckt.<br />
Bräutigam: Dann werde ich mich eben in den Vordergrund begeben.<br />
Photograph: Tun sie das bitte.<br />
Bräutigam: Ist's so richtig, Herr Photograph?<br />
Photograph: (unterm schwarzen Tuch) Nnnnneiin. -<br />
Bräutigam: Nanu - aber warum denn?<br />
Photograph: Weil sie sich nun zu nah an den Apparat heran gedrängt haben, da wird das<br />
Bild unscharf.<br />
Bräutigam: Aber sagen sie bloß´. - Was machen wir nun?<br />
Photograph: Trotz meiner 30jährigen Praxis stehe ich vor einem Rätsel und frage mich<br />
ebenfalls: was machen wir nun?<br />
Bräutigam: Ich bin ratlos. Was sagst Du, Antonie?<br />
Braut: Unter den gegebenen Verhältnissen empfehle ich, nur die Köpfe photographieren zu<br />
lassen.<br />
Bräutigam: Natürlich. Wir beide haben ja ausgesprochen ausdrucksvolle Charakterköpfe.<br />
Photograph: Gewiss - jedoch.<br />
Bräutigam: Kein Jedoch! Ich habe eine ganz famose Idee.<br />
Photograph: Schon wieder?<br />
Bräutigam: Wie immer, ja, über diese Köpfe zeichnen sie eine Taube, eine fliegende Taube,<br />
womöglich mit silbernen Flügeln, und diese Taube soll im Schnabel ein Band tragen<br />
Photograph: Ein Band?<br />
Bräutigam: Ja, ein goldenes Band mit Myrthen umrankt. Besagtes Band aber muss sich um<br />
unsere Köpfe winden ...<br />
Photograph: Nein, - ja doch, - gewiss. - Dienst am Kunden.<br />
Bräutigam: (fährt begeistert fort) Auf diesem Band aber soll geschrieben stehen - mit roten<br />
Buchstaben - wenn sich das machen lässt: Theodor Amadeus Zirngiebel und Antonie,<br />
Philomela Trudchen Zirngiebel geborene Bless - in Liebe vereint - in Treue verbunden, bis<br />
das der Tod sie scheidet und das heutige Datum. Wird das nicht ganz wundervoll werden?<br />
147
Braut: Aber gewiss, mein Mäuseschwänzchen ...<br />
(Der Photoapparat bricht zusammen und wird an einem Faden von unsichtbarer Hand<br />
hinausgezogen)<br />
Bräutigam: Was soll das bedeuten?<br />
Photograph: Es ist ihm zuviel gesagt worden (Läuft hinaus und schreit). Hier geblieben,<br />
mein Lieber!!!<br />
Bräutigam: Verstehst du das, Antonie?<br />
Braut: Kaum, mein Goldkäfer!<br />
Bräutigam: Gehen wir. Es ergeht mir wie allen schöpferischen Geistern: "Die Welt ist noch<br />
nicht reif für meine Ideen!"<br />
Das Brautpaar geht ab...<br />
TÜV-Abnahme eines 60jährigen<br />
Nummernschild mit den Anfangsbuchstaben des Jubilars anfertigen lassen,<br />
Beispiel: RU – DI 44 – Ort und Namen dem Anlass anpassen!<br />
Guten Abend, meine Damen und Herren,<br />
ich bin Außendienstmitarbeiter beim TÜV Bühl und zurzeit hierher abgeordnet in die Haft (Ort<br />
dem Festereignis anpassen!). Es heißt, dass hier ein Oldtimer abgenommen werden soll. Wo<br />
ist denn das Vehikel? Und vor allem, wo ist das Kennzeichen?<br />
Ich stelle fest, das wäre schon ein Grund, dass man das zu untersuchende Objekt<br />
durchfallen lassen könnte.<br />
Aber wir Beamten im Außendienst sind ja auf alles vorbereitet und so habe ich, rein zufällig,<br />
ein Nummernschild dabei. Das hängen wir nun Rudi an, dann brauche ich im Bericht nichts<br />
davon zu bemängeln.<br />
Bevor ich nun mit der eigentlichen Untersuchung beginne, muss ich ihnen noch ein wenig<br />
von der Historie dieses Oldtimers berichten.<br />
Es handelt sich, wie unschwer zu erkennen ist, um ein älteres Modell. Es stammt aus dem<br />
Jahre 1944. In Produktion ging es jedoch schon 9 Monate vorher, nachdem es mit sehr viel<br />
Liebe entwickelt wurde. Am 10. September 1944 lief es dann vom Band. Es handelt sich hier<br />
nicht um ein Massenprodukt, sondern um ein ausgesprochenes Designermodell.<br />
Im badischen Bühl hergestellt, also ein echt einheimisches Modell, wurde es überwiegend im<br />
regionalen Bereich eingesetzt. Zuvor schon wurde das Modell einige Zeit vielen Tests und<br />
Prüfungen ordentlich ausgesetzt, manche Kinderkrankheiten beseitigt und dann endlich für<br />
gut befunden. Um es aber zu optimieren, zu tunen sozusagen, wurde es danach weiter in<br />
der Tauglichkeit im harten Einsatz eines Brauereibetriebes in Renchen - Ulm getestet und<br />
eingestellt und bis heute gefahren und wo man es endlich zufrieden stellend befand und bis<br />
heute noch fährt.<br />
Dieses Modell wurde ferner von einigen Interessentinnen Probe gefahren, bevor es einer<br />
gewissen Lilo so gut gefiel, dass sie es für den eigenen Einsatz gekauft hat. Der Preis ist<br />
leider nicht bekannt, aber sicher war er nicht billig, denn es sollte ja eine Anschaffung fürs<br />
ganze Leben sein. Böse Zungen behaupten zwar, dass Lilo dieses Modell aus Mitleid<br />
gekauft hat, weil es sonst verschrottet worden wäre.<br />
148
Nicht zu vergessen ist, daß es nicht nur zum Vergnügen gefahren wurde, sondern in den<br />
vielen Jahren unter härtesten Bedingungen eingesetzt wurde und wird. Viele tausend<br />
Kilometer befuhr es schon die badischen Straßen, einmal um der großen, durstigen<br />
Biergemeinde zum rechten Zeitpunkt die gewünschte Menge Bier zu liefern, andererseits<br />
wurde es auch zu sozialen, sprich kirchlichen Zwecken genützt, dann musste es auch als<br />
Familienkutsche dienen und wurde quasi als Schulbus für ein anstrengendes Kind<br />
zweckentfremdet, es ist also ein echtes Vielzweckfahrzeug. Das hat natürlich seine Spuren<br />
hinterlassen<br />
Wenn wir uns heute das Modell so ansehen, ist der optische Eindruck, trotz einiger<br />
Kratzer am Lack, doch noch recht positiv. Es ist nicht gerade ein sportliches Modell - halt<br />
wegen seiner fehlenden Rallyestreifen und des nicht ganz stromlinienförmigen<br />
Gesamteindruckes - und auch der CO2-Wert lässt so manche Wünsche offen - aber<br />
insgesamt ist es doch sehr robust und belastungsfähig und vor allem äußerst sparsam.<br />
Außer dem obligatorischen, quasi vom Bier - Disponenten verpflichteten Haustrunk, fährt es<br />
hauptsächlich mit Biobrennstoff – ich meine mit Tee. Es vermittelt auch Solidität und<br />
Zuverlässigkeit.<br />
Am Rahmen sind einige Materialermüdungserscheinungen festzustellen, die sich jedoch in<br />
Grenzen halten. Stark abgenutzt sind dagegen die Stoßdämpfer, deswegen ein Befahren<br />
holpriger Straßen nicht mehr erlaubt werden sollte und bei den vielen Steigungen etwas<br />
geschont werden muss. Es ist auch insgesamt nicht sehr bergtauglich, sollte also nur in der<br />
Ebene oder im tieferen Bereich des badischen oder Allgäuer Vorlandes bewegt werden.<br />
Um das Gefährt zu lenken, bedarf es seitens des Fahrers ab und zu größerer<br />
Kraftanstrengung, weil es wegen der ausgeschlagenen Achsschenkelbolzen nicht mehr so<br />
gut in der Lage ist, die Spur zu halten und sich manchmal doch recht eigenwillig und bockig<br />
verhält. Der Verbrauch liegt etwas über dem DIN - Wert, wobei es erstaunlicherweise mehr<br />
schluckt, als im Stadt- und Landstraßenverkehr sonst üblich ist.<br />
Einige Kavalierstarts im Leben haben dem Profil stark zugesetzt und zu den so genannten<br />
Spreiz - und Senkstreifen geführt. Der Motor aber läuft noch rund und auf allen Zylindern.<br />
Auch die Einspritzdüse funktioniert noch in dem gewünschten Maße, wie ich mir hab sagen<br />
lassen. Der Geräuschpegel im Leerlauf macht mir da aber mehr Sorgen. Der Auspuff<br />
dagegen gibt keinerlei Anlass zur Beanstandung; er funktioniert prächtig. Der Einbau eines<br />
KAT erscheint jedoch nicht nur wegen der Steuerbefreiung, sondern auch wegen der<br />
Geruchsbelästigung zweckmäßig. Die Bremsbacken funktionieren noch prächtig; jedesmal<br />
wenn Lilo ihn antippt, steht er.<br />
Die Scheinwerfer sind trotz dem hohen Alter noch nicht getrübt. Geringe Mankos lassen sich<br />
leicht mit Hilfe von optischen Geräten ausgleichen.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um einen gepflegten Wagen handelt. Auf<br />
Grund des fortgeschrittenen Alters weist er leichte Mängel auf, die jedoch nicht so gravierend<br />
sind, dass man ihm deswegen die weitere Teilnahme am Verkehr verweigern könnte.<br />
Ich freue mich deshalb ganz besonders, ihm auf weitere 10 Jahre die Fahrerlaubnis<br />
bescheinigen zu dürfen und bitte darum, das Kennzeichen regelmäßig zu tragen.<br />
Der nächste Vorführtermin beim TÜV zur Hauptuntersuchung ist für das Jahr 2014<br />
vorgesehen, den Sie selbstverständlich wahrzunehmen haben.<br />
Diese Untersuchung, meine Damen und Herren, war ausnahmsweise gebührenfrei.<br />
149
Die Tasse<br />
Wir schenken euch, ist das nicht Klasse,<br />
ne’ große, dicke, bunte Tasse !<br />
Habt ihr Schmerzen, tut etwas weh,<br />
trinkt aus dieser Tasse Tee.<br />
Hat einer mit der Verdauung Mühe,<br />
trink aus dieser Tasse Brühe.<br />
Sind eure Zähne mal zur Reparatur,<br />
nehmt aus dieser Tasse Breichen nur.<br />
Seid ihr müde, schläft nicht ein,<br />
dann trinkt aus dieser Tasse Wein.<br />
Wollt ihr munter sein und schlau,<br />
trinkt aus dieser Tasse „Klosterfrau“<br />
Zur Sommerzeit, wenn Durst euch schafft,<br />
trinkt aus dieser Tasse Saft.<br />
Kommt zu Besuch ein kleiner Knilch,<br />
trinkt mit ihm aus dieser Tasse Milch.<br />
Und denkt nur, wie gut es schmeckt,<br />
wenn ihr aus dieser Tasse trinket Sekt.<br />
Scheint die Welt euch so grau und fade,<br />
dann trinkt aus dieser Tasse süße Schokolade.<br />
Müsst krank ihr in der Stube hocka,<br />
trinkt aus dieser Tasse starken Mokka.<br />
Ob heiß, ob kalt für Bauch und Dallas,<br />
aus dieser Tasse schmeckt einfach alles.<br />
Auch beim Picknick im hohen Gras,<br />
habt ihr mit dieser Tasse Spaß.<br />
Tut Erde rein und Samen drauf,<br />
dann gehn im Tässlein Blumen auf.<br />
Für Krimskrams und für Knopf und Band,<br />
sei diese Tasse auch zur Hand.<br />
Wollt ihr mal einen Groschen sparen,<br />
die Tasse hilft sie aufbewahren.<br />
Sagt einer einmal dummer Tropf,<br />
haut ihm die Tasse über’n Kopf.<br />
Hat einer Ärger, ist wutentbrannt,<br />
dann werft die Tasse nicht gegen die Wand<br />
(das verträgt sie nämlich nicht!)<br />
Kurzum durch alle Jahreszeiten,<br />
soll diese Tasse euch begleiten,<br />
drum schenken wir, das ist doch Klasse,<br />
diese große, bunte, dicke Tasse !<br />
150
Willkommen im Club, zum Geburtstag einer 50jährigen<br />
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut;<br />
in diesem Sinnspruch ein Leben ruht.<br />
Diese Eigenschaften sind dir zu Eigen,<br />
deshalb beginnt hier mein Versereigen!<br />
Ich glaube, im Zuge der Emanzipation,<br />
gehört Frau wie Mann der gleiche Lohn.<br />
Männer ab fünfzig ich gerne necke,<br />
so als Mitglied im „Club der alten Säcke“.<br />
Bei Frauen wird es da schon schwer.<br />
Welche Frau kommt denn schon als Sack daher?<br />
Ist Frau beim Mittelalter angelangt,<br />
sie Nachsicht jetzt für sich verlangt.<br />
Mit Nullbock, Frust und solche Sachen,<br />
sich Wechseljahre bemerkbar machen.<br />
Seit Evas Zeiten gibt es diese Last,<br />
an der Du ab heut’ zu knabbern hast.<br />
Man spricht vom Klimakterium<br />
und denkt an ein Mysterium.<br />
Vom Orient bis Okzident<br />
fast jede Frau das Klima kennt!<br />
Doch Alter ist nie Negativ;<br />
höchstens die Geister die man rief.<br />
Drum gib dem Selben eins auf die Mütze.<br />
Verstand ist mehr als Rote Grütze.<br />
Wird solches von Frauen je gesagt;<br />
auf der Stelle wird dieser verklagt.<br />
Und fehlen wirklich ein paar Gramm,<br />
für was hat Frau denn da den Mann?<br />
Die Frau, das schwächere Geschlecht?<br />
Kein Adam Riese hat hier Recht!<br />
Powerfrauen gibt’s gleich haufenweise<br />
und mancher Mann wird da ganz leise.<br />
Kinder, Karriere, Haus plus Mann;<br />
ein Betthupferl so dann und wann!<br />
Ihr Leben gestalten sie recht zünftig,<br />
diese Frauen, so ab fünfzig!<br />
Dennoch will ich nicht verhehlen,<br />
manches wird dir in der Zukunft fehlen.<br />
Trotz Freude, Schwung und viel Elan,<br />
der Zahn der Zeit nagt dich schon an.<br />
Beim Wandern über Berg und Tal,<br />
spürst du den Schmerz bald kolossal.<br />
Auch das Vergnügen im weißen Schnee,<br />
macht dich nicht wieder zum jungen Reh!<br />
151
Ein Wehrmutströpfchen will ich nun einschenken,<br />
musst dabei nicht böse von mir denken!<br />
Überbringe ich doch diesen Willkommensgruß,<br />
den auch du einfach erdulden musst.<br />
Münzen für ein Geburtstagskind zum 60igsten<br />
Eine Kette erstellen mit 60 Cent-Stücken, glänzend oder etwas patiniert durcheinander<br />
gemischt und auf einem Band aufgeklebt<br />
Gestatte, dass an diesem Tage,<br />
auch ich hier ein paar Worte sage.<br />
Denn 60 Jahre sind es wert,<br />
dass man Dich hier gebührend ehrt.<br />
Zunächst nun schmücke ich voll Lust,<br />
mit dieser Kette deine Brust.<br />
Sie ist zwar nicht aus Edelstein,<br />
auch nicht aus Gold und Elfenbein,<br />
vielmehr hab’ ich so mit der Zeit,<br />
dir 60 Münzen aufgereiht.<br />
Und jedes dieser Exemplare,<br />
steht hier für eines deiner Jahre.<br />
Doch du erkennst wohl sicher leicht,<br />
dass keine einer anderen gleicht.<br />
Da gibt es nämlich manches Stück,<br />
das glänzt und strahlt vor lauter Glück.<br />
Und diese steh’n dann für ein Jahr,<br />
indem man richtig glücklich war.<br />
Daneben ist dann aber doch,<br />
so manche dunkle Münze noch.<br />
Und diese zeigt dann von den Jahren,<br />
die sicher nicht die Besten waren.<br />
Es hat ja wohl in jedem Leben,<br />
stets Licht und Schatten mal gegeben.<br />
Nun höre aber ganz privat,<br />
von mir den wohlgemeinten Rat:<br />
Zieh dich mit diesem guten Stück,<br />
in dein stilles Kämmerlein zurück<br />
und mach’ für dich alleine nur,<br />
einmal Bilanz und Inventur.<br />
Per Saldo wird sich dann ergeben:<br />
Es war doch ein erfülltes Leben!<br />
Und nun zum Schluss ich sag es offen,<br />
lass uns doch für die Zukunft hoffen,<br />
dass ich mit vielen Münzen dir,<br />
verlängern kann die Kette hier.<br />
Bei diesen Münzen hätt’ ich gerne,<br />
dass hell sie leuchten wie die Sterne.<br />
Das wünscht dir zum heutigen Feste,<br />
alle deine hier versammelten Gäste.<br />
152
Pillen für das Geburtstagskind<br />
Zu deinem Geburtstag habe ich ein Geschenk gefunden,<br />
das du sicher noch nicht kennst,<br />
doch ab heute dein Eigen nennst.<br />
Ich packte es deshalb vorhin gleich aus<br />
und bringe dir diesen Pillenstrauß!<br />
Leider gibt’s beim Älterwerden<br />
ab und zu auch einmal Beschwerden.<br />
Mal ist es im Kreuz ein Zipperlein,<br />
mal ist es der Arm, mal ist es das Bein.<br />
An diesem Baum ist alles dran,<br />
was dir beim Kranksein helfen kann.<br />
Blaue Pillen an dem Strauch,<br />
die sind gut für deinen Bauch.<br />
Tut dir mal der Magen weh,<br />
tauch die Grünen in den Tee.<br />
Stimmt es mit dem Blutdruck nicht,<br />
mach kein ärgerlich Gesicht.<br />
Lös die roten Pillen auf<br />
und sofort geht es bergauf.<br />
Ist die Muskelkraft zu schwach,<br />
rosa Pillen für den Tag.<br />
Willst du dann zur Ruh Dich betten,<br />
nimm doch von den Violetten<br />
und im Traume wirst du sehn:<br />
Lebensfreude wunderschön!<br />
Hast du Kummer mit der Niere,<br />
nimm von den Orangen viere.<br />
Bei Kopfschmerzen von den Weißen zwei<br />
und das Leiden ist vorbei.<br />
Dann für hinterlistige Zwecke,<br />
hol’ die Braunen aus der Ecke.<br />
Das Rumoren geht vorbei<br />
und du fühlst dich wieder frei.<br />
Hast du keine Kondition,<br />
fühlst dich schlapp, verzweifelst schon,<br />
nimm die Gelben mit dem Wein,<br />
Dein Körper wird dir dankbar sein.<br />
Das hat Erfolg mit Garantie,<br />
an jedem Tag, doch sonntags nie.<br />
Wir wünschen dir nur Sonnentage,<br />
Glück und Gesundheit, keine Plage.<br />
153
Der Cholesterin-Spiegel<br />
Sketsch für zwei Personen (Namen sind variabel)<br />
A: Grüß Gott Marie, sag, fehlt dir was? I moin, du hast abgnomma.<br />
B: Na ja, an hohen Cholesterinspiegel han i halt.<br />
A: He, hast den Spiegel scho lang, mit dem ma abnimmt, ja wo gibt's denn den zum kaufa? I<br />
uaß au abnehma, hab mein Spiegel der Breite schon hin -ghängt - und jetzt hab i au scho<br />
nemmer Platz drin. So a Spiegel wär grad recht zum abnehme. Für mi.<br />
B: Des ist a Cholesterinspiegel, den gibt's net zum kaufa, do musst zum Doktor ganga.<br />
A: Was? Zum Doktor ganga? Seit wann verschreibt da dr Doktor oim en Spiegel? Da is koi<br />
Wunder, wenn'd Krankenkasse dia Beiträg immer erhöhat, wenn da dr Doktor jetzt au no an<br />
Spiegel verschreibt.<br />
B: Des verstehst du net richtig. An Cholesterinspiegel kriegst doch net verschrieba, den hast,<br />
oder den hast net.<br />
A: Aber i hab ihn net.<br />
B: Des woißt doch gar net, oder bist du scho beim Doktor gwesa?<br />
A: Ja freilich, vor drei Johr war i, do hob i gmoint, i bin allergisch gegen den sauern Regen,<br />
lauter rote Fleck hab i kriagt, wias mi a'gregnet hot. Dr-weil bin i unter a Dachrinne gstanda,<br />
wia's gregnet hot, di mei Ma frisch gstricha hat, und do hots mi halt a-britscht, und is a rote<br />
Farb mit-ganga. Dr Doktor hat gsagt, i soll hoim ganga und mi gscheit wascha. Der hat glei<br />
s'spannt, was mir fehlt. Moinst, dass mir der so an Spiegel verschreibt, wo ma ab-nimmt?<br />
B: I sag dirs nochmol, den Cholesterinspiegel verschreibt dr Doktor net, den hat ma halt.<br />
A: Aber i hab'n net und möchte au ab-nehma.<br />
B: Jetzt horch a mol zu, du lässt mi gar net asureda. D musst zum Doktor ganga, der nimmt<br />
dir Bluat ab, und dann kann er dir saga, ob die Cholesterinspiegel zu hoch ist.<br />
A: Des kann der net saga, ob mei Spiegel z'hoch ist. Erstens ist der no nia bei mir gwesa,<br />
drum weiß der gar net, wie mei Spiegel hängt, und zweitens, hab i gar koin<br />
Cholesterinspiegel, sondern an ganz einfachen, net mal g'schliffa ist mei Spiegel. Ist die<br />
Spiegel g'schliffa, ha? Und überhaupt muaß i do net zum Doktor ganga, des seh i selber, ob<br />
mei Spiegel z'hoch oder z'nieder ist. Noi, soviel Umständ mach i net.<br />
B: Herrschaft nei, kapier doch endlich , dass des koi Spiegel zum Neischaua ist, und der<br />
Doktor sieht's nur im Blut, ob er z'hoch ist.<br />
A: Wenn des Spiegel zum nei-schaua ist, dann brauch i den au gar net. Für was auch.<br />
B: Ja natürlich für nix, den hat ma halt.<br />
A: Net wissa für was, und eh net braucha, aber haba müssa. Vorher hast g'sagt, weil du en<br />
hoha Spiegel hast, nimmst ab. Mit dir soll man sich auskenna. I brauch dein hohen Spiegel<br />
net zum abnehma. I häng mein a wenig höher nauf, dann hab i an hohen Spiegel. Am End<br />
nimm i dann ab. Es goht ja grad ums ausprobieren.<br />
154
Eine Tüte Harribo<br />
Heut‘ will ich es wieder einmal wagen,<br />
ein paar Worte hier zu sagen.<br />
Für wen sind diese wohl bestimmt?<br />
Für natürlich, unser Geburtstagskind.<br />
Worte allein sind öd und leer;<br />
ich meinte, ein Geschenk muss her!<br />
Ich grübelte die ganze Nacht,<br />
welches Geschenk man hier wohl macht.<br />
In Karlsruhe bin ich rum gelaufen<br />
und wollte was Besonderes kaufen.<br />
Nichts war zu finden, welch ein Graus!<br />
Ich fuhr dann ganz betrübt nach Haus.<br />
So ging es mir in Hamburg und Berlin,<br />
geschenklos musste ich abziehn.<br />
In Offenburg, endlich hat es geklappt,<br />
den Preis dafür, den hab ich gern berappt.<br />
Da sah ich etwas vor mir liegen,<br />
jawohl, das ist es, das musst ich kriegen!<br />
Ich quetschte, schob und drückte lange,<br />
in der großen Menschenschlange.<br />
Ich ließ nicht locker, ruhte nicht,<br />
bis ich es endlich hab gekriegt.<br />
Ganz selig fuhr ich dann nach Haus<br />
und packte mir das „Ding“ gleich aus.<br />
In aller Ruhe saß ich dann<br />
und schaute mir dies „Ding“ noch an.<br />
Es ist nicht groß und auch nicht klein.<br />
Ins Auto ging es noch gut hinein.<br />
Das „Ding“ ist gut zu jedem Magen.<br />
Auch kann man es in der Tasche tragen.<br />
Es ist schön bunt, zum Teil auch fleckig,<br />
ist manchmal rund, jedoch auch eckig.<br />
Beim Wandern, Schwimmen, ja sogar beim Tauchen,<br />
kann man das „Ding“ sehr gut gebrauchen.<br />
Fährst du im Auto ziemlich weit,<br />
vertreibt es dir bestimmt die Zeit.<br />
Vielseitig ist das „Ding“ halt eben:<br />
Es eignet sich sogar zum Kleben!<br />
Noch etwas möge man bedenken:<br />
Andern kann man es auch schenken!<br />
Man kann es stapeln, hoch und breit.<br />
Gebraucht wird es schon lange Zeit.<br />
Vielfältig lässt es sich benutzen,<br />
nur eignet es sich nicht zum Putzen.<br />
155
Auch ändert sich von Fall zu Fall<br />
von diesem „Ding“ das Material.<br />
Mal ist es glatt und ziemlich fest,<br />
mal auch gekörnt und weich der Rest.<br />
Das „Ding“ ist schwarz, wie Ebenholz,<br />
jedoch auch weiß wie Schnee.<br />
Du kannst mir glauben, ich bin stolz,<br />
wenn ich dich damit so seh!<br />
Nun kommt der Schluss – ich weiß nichts mehr.<br />
Doch gleich beglücke ich dich sehr.<br />
Ein letztes noch, dann werd‘ ich gehen.<br />
Das „Ding“ ist prächtig anzusehen.<br />
Ich will niemand mehr auf die Folter spannen<br />
und ziehe nun getrost von dannen.<br />
Hier nimm es und sei recht froh,<br />
mit dieser Tüte Harribo!<br />
Das Rezept<br />
Vortrag mit 3 Personen – Doktor, Mann und Frau<br />
Frau:<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Doktor:<br />
Herr Doktor! mit meinem Mann, das kann ich ihnen sagen, das ist<br />
vielleicht ‘ne Wucht, was der Mann einem zu schaffen macht, und<br />
dann die Schmerzen, Herr Doktor, ich bin manchmal ganz krank<br />
von den Schmerzen, die mein Mann hat.<br />
So, was fehlt ihm denn?<br />
(ihm ständig ins Wort fallend)<br />
Alles, Herr Doktor, alles und nichts, es ist eben so ein<br />
allgemeines Allgemeinbefinden.<br />
Wo haben Sie denn Schmerzen?<br />
Mann: Ja, also - ich ...<br />
Frau:<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Mann:<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Mal da, mal da, Herr Doktor, das müssen die Nerven sein ...und dann<br />
sieht er immer so schlecht aus und sein Stuhlgang gefällt mir gar nicht.<br />
Zeigen sie mal ihre Zunge.<br />
(Kommando) zeigt mal deine Zunge!<br />
Aaaaah<br />
Tja!<br />
Sehn’se, das sag ich auch. Manchmal meine ich, er hat es auf der<br />
Lunge, dann bin ich mal wieder für Krebs!<br />
Geben sie mal ihren Puls!<br />
(Kommando) Gibt mal deinen Puls. Die Temperatur ist normal.<br />
156
Messen tu ich ihn vier Mal am Tag, rektal natürlich und am zu vielen<br />
Salz kann es auch nicht liegen, geb’ ihm doch nur salzlose Kost und das<br />
Blut muss auch in Ordnung sein, jeden Tag lass ich ihn zwei bis drei Liter<br />
Blutreinigungstee trinken.<br />
Doktor:<br />
Haben sie Atembeschwerden?<br />
Mann: Ja, also - ich ...<br />
Frau:<br />
(Energisch) Ob du Atembeschwerden hast! Nee, Atembeschwerden hat<br />
er eigentlich nicht. Es ist nur der Blutdruck. Aber den lass ich ihn schon<br />
wegschwitzen. Jeden Morgen und jeden Abend kriegt er eine kalte<br />
Ganzpackung.<br />
Doktor: Machen sie mal Kniebeugen! (Mann macht Kniebeugen)<br />
Zählen sie die Kniebeugen ... und nicht mogeln!<br />
Frau:<br />
Ja, sehn’se, Herr Doktor, und das Schlimmste ist, der Mann kann nicht<br />
mehr lachen.<br />
(Mann zählt im Hintergrund)<br />
Forts:<br />
Frau:<br />
Wissen se’, ich bin so’ne sonnige Frohnatur und mein Mann lacht nicht<br />
mehr.<br />
(Energisch) Nicht so lahm mit die Kniebeugen! Tief runter! –<br />
Ich frage mich, warum lacht der Mann nicht mehr?<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Der hat auch nichts zu lachen!<br />
Sehn’se, das ist es eben, das eben ist es, heute so trübe und dabei<br />
mache ich es ihm so schön zu Hause, alles fein sauber, kein<br />
Stäubchen liegt rum und ‘n prima Teppich und en prima Sofa und<br />
pikfeine Kissen.<br />
Mann: 54, 55, 56<br />
Natürlich darf er mir über den Teppich nicht rüberlatschen und<br />
neulich setzt er sich doch ... der Mensch - sehn’ se, so konfus ist er<br />
schon - er setzt sich doch aufs Sofa! Uf ein seidenes Kissen, wo doch<br />
das Sofa und das Kissen gar nicht zum draufsetzen da sind. Na, da<br />
ist mir aber die Hand ausgerutscht - Nee, er lacht nicht!<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Doktor:<br />
Du liebe Zeit, sie machen ja immer noch Kniebeugen; so ein Puls!<br />
Sie sind ja vollkommen gesund!<br />
Gesund? Nu schlägt es aber 13 - Was ich befürchtet hatte. Jetzt<br />
rackert man sich ab, Jahr um Jahr mit’m kranken Mann und dann ist er<br />
gesund. Also aufs Eis geführt haste mich, alles simuliert haste, Lügen<br />
erzählt hast’ de mir, dein doofes Gesicht und deine entgleisten Züge.<br />
Also gesund biste, sonst de große Muhle - aber jetzt klein und hässlich.<br />
Also, das ist amtlich, dass meinem Mann nichts fehlt, Herr Doktor?<br />
Er leidet allerdings an einem beträchtlichen Terrorcenfingalis!<br />
157
Frau:<br />
Doktor:<br />
(erleichtert) So, na dann ist ja wenigstens etwas. Können sie ihm denn<br />
nicht was verschreiben? Wie wär es denn mit Eispackungen? Erst den<br />
Körper in siedendes Wasser getaucht und dann Eis. Oder soll ich ihm mal<br />
eine Rizinuskur machen lassen?<br />
Na, ich verschreib ihm mal was gegen Terrorcenfingalis.<br />
Natürlich, den Mann jemals zum Lachen zu bringen, das ist für die<br />
ärztliche Kunst zu schwer.<br />
(Doktor gibt das Rezept dem Mann - sie will es nehmen)<br />
Doktor:<br />
Frau:<br />
Mann:<br />
Nein, lesen sie nur selbst!<br />
Na, lies doch selbst!<br />
(lacht plötzlich und wankt lachend)<br />
Das ist richtig, das Rezept nehme ich gern an!<br />
Frau:<br />
Was haben sie denn verschrieben, Herr Doktor?<br />
Mann: Eine neue Frau !<br />
Spiel mit mehreren Beteiligten, geeignet bei einer größeren Feier<br />
Beteiligte: 2 Pferde, 4 Karosse, 1 Kutscher, König und Königin, alle sitzen auf einem<br />
Stuhl<br />
Ich lese eine Geschichte vor, in der die oben genannten Personen des Öfteren<br />
vorkommen. Jedesmal, wenn ich sie im Laufe des Vortrages nenne, stehen sie auf und<br />
gehen so schnell wie möglich einmal um ihren Stuhl herum und setzen sich wieder.<br />
Also bitte aufpassen, wenn der Betreffende genannt wird!<br />
Es war einmal an einem schönen Sonntagmorgen. Die Königin sagte zum König: „Lass uns<br />
einen Ausflug machen“. Also sprach der König zum Kutscher: „Kutscher, hole die Karosse<br />
raus und spanne die Pferde an“. Als der Kutscher die Pferde vor die Karosse gespannt<br />
hatte, nahmen der König und die Königin in der Karosse Platz. Dann sagte der König:<br />
„Kutscher“ – es ist schon ein sehr alter Kutscher und deswegen muss der König auch<br />
immer zwei Mal „Kutscher“ rufen, denn der Kutscher ist schon etwas schwerhörig. Der<br />
König sagt also: „Kutscher, Kutscher lasse die Pferde antraben“. Das rechte Pferd setzte<br />
sich auch sogleich in Bewegung, während das linke Pferd sich erst nach einem<br />
Peitschenhieb des Kutschers in Trab setzte. Die Karosse polterte über den steinigen Weg.<br />
Da sagte die Königin zum König: „Sage dem Kutscher, er möge langsamer fahren“. Er, der<br />
König sprach also zum Kutscher: Er sagte „Kutscher, mein lieber Kutscher, lass die<br />
Pferde langsamer laufen, die Karosse schaukelt zu sehr und der Königin wird übel!“ Der<br />
Kutscher zügelte die Pferde. Doch plötzlich schlug das rechte Vorderrad der Karosse in ein<br />
tiefes Loch und die Königin erschrak, Die Karosse drohte umzustürzen. Jedoch die<br />
Geistesgegenwart des Kutschers verhinderte ein Umstürzen der Karosse, denn er, der<br />
Kutscher hatte die Pferde voll im Griff. Da sprach der König zum Kutscher, er sagte: „Ach<br />
du mein lieber Kutscher, das hast du gut gemacht“. Bei diesem Vorfall hatte die<br />
Vorderachse der Karosse einen Knacks bekommen, jedoch die Fahrt konnte weiter gehen.<br />
Nach einer guten Stunde Fahrt in der Karosse sagte die Königin: „Lass uns umkehren“. Der<br />
König befahl dem Kutscher, er sagte zum Kutscher: „Kutscher, mein lieber Kutscher,<br />
dreh um“. Der Kutscher wendete die Karosse. Doch plötzlich kam ein Gewitter auf und der<br />
König sagte zum Kutscher: „Kutscher, sagte er, lass uns im nahe gelegenen Gasthaus<br />
einkehren, die Königin hat Angst vor dem Gewitter“. Der Kutscher steuerte daraufhin mit<br />
158
der Karosse das Gasthaus an. Und wenn sie nicht gestorben sind, so sitzen sie da noch<br />
heute: Der König, die Königin, der Kutscher, die Pferde und die Karosse!<br />
Stadtfrauen<br />
Dorffrauen<br />
Nach der Melodie:<br />
„Mariechen saß weinend im Garten...“<br />
Wir sind Damen der besseren Gesellschaft,<br />
wir kommen aus der Stadt,<br />
wir haben den Lärm und den Trubel,<br />
wir haben die Stadt einfach satt.<br />
Wir sehnen uns nach Ruhe<br />
in einem Otterswierer Haus,<br />
drum kommen wir als Damen<br />
zu euch ins Dorf hinaus.<br />
Das ist nicht so leicht, ihr dürft’s glauben<br />
von morgens bis abends um zehn,<br />
lackiert und toupiert und in Mode<br />
durch Bühler Straßen zu gehn.<br />
Ach wäre das gemütlich,<br />
ach wäre das bequem,<br />
in Kitteln und Gummistiefeln<br />
auf Feldwegen spazieren zugehen.<br />
Der Gestand in der Stadt, pfui Teufel,<br />
nein wirklich, pfui Teufel, o Graus,<br />
da riecht’s nach Autos und Bratwurst,<br />
das halten wir nicht mehr aus.<br />
Da lob ich mir die Landluft,<br />
so frisch, so klar und rein,<br />
hier möchten wir gern atmen,<br />
in Otterswier möchten wir sein.<br />
Das Schlimmste sind uns’re Männer,<br />
die haben für uns niemals Zeit,<br />
mal Sitzung, Tagung, Kongresse,<br />
das geht doch entschieden zu weit.<br />
Dagegen die Männer im Dorfe,<br />
wer kann so treu noch sein,<br />
die sitzen in ihren Pantoffeln<br />
bei Frau und Kinderlein.<br />
Wir Dorfrauen sind ja nicht ganz so,<br />
geputzt und auch nicht so fein.<br />
Wir sind aus solider Gesellschaft<br />
in Otterwier ist unser Heim.<br />
Wir sehnen uns nach Luxus<br />
und nach den Freuden der Stadt,<br />
wir haben die Kühe und Kälber,<br />
wir haben das Dorf einfach satt.<br />
Jeden Tag die alten Klamotten<br />
und immer dieselbe Frisur.<br />
Keine Zeit um Kosmetik zu machen<br />
und wenig für die Figur.<br />
Ach wäre das ein Leben<br />
von morgens bis abends um zehn,<br />
ins Cafe und Kino zu gehen<br />
und Modeschau’n anzuseh’n.<br />
Das ist ja nun wirklich zum Lachen,<br />
die Landluft frisch und rein.<br />
Bei uns tut’s nach Gülle oft stinken<br />
und auch nach Silo und Schwein.<br />
Da lob ich mir die Stadtluft,<br />
den Duft der weiten Welt,<br />
dort riecht es nach Eau de Cologne,<br />
nach Lebenslust und nach Geld.<br />
Nur wenige Männer im Dorfe<br />
haben abends Pantoffeln noch an.<br />
Die meisten geh’n zur Versammlung<br />
oder zum Tennis dann und wann .<br />
Sie üben dort den Aufschlag<br />
in ihrer Kneipe beim Bier,<br />
beim Trank mit Leidgenossen<br />
sind schnell vergessen wir.<br />
Stadt- und Dorfrauen (zusammen)<br />
Die ganze Moral der Geschichte,<br />
die hört zum Schluss ihr geschwind,<br />
wo Licht ist, da ist auch Schatten,<br />
das weis doch jedes Kind.<br />
Und außerdem wünscht jeder<br />
stets das, was er nicht hat.<br />
159
Dorfrauen<br />
So ist es bei uns auf dem Dorfe<br />
Stadtfrauen<br />
So ist es bei uns in der Stadt<br />
Kaffeeklatsch<br />
3 Frauen beim Nachmittags Kaffee:<br />
Utensilien 3 Stühle, Tisch, Kaffeetassen<br />
A. Hallo!<br />
B. Guede Dag,<br />
C. Grüß Gott,<br />
Alle Drei, jo, wendern siesch.<br />
A. Also jetzt bruch ich glich e, Kaffee,<br />
B. Was hesch fire weh?( sie sitzt schon)<br />
C. A was, kei Weh, e,Kaffee.( sitzt ebenfalls )<br />
A. Ich war grad bim Friseur,<br />
B. Wiso brusch denn e, Gwehr?<br />
C. Mensch hocksch hit widder uf de Ohre.<br />
A. Gwiss het se vegesse s’Hehrgerät on z’moche.<br />
B. was fummelsch denn an mer rum? ( A. will B. helfen )<br />
C. Henners jetzt bald?<br />
A. Sin er au hit Obend zum Geburtsdag i glade?<br />
B. Jo bider Uschi in Oderschwier,<br />
C. Do verekksch, si härt ebbis.<br />
A. Mer glaubts fascht nit, das se 60zig isch,<br />
B. Ha e wengle scho.<br />
C. Meinsch wegede graue Hoor?<br />
A. Dem kennt mer jo abhelfe, wär kei Problem.<br />
B. I mein 60 isch jo gwiss no kei Alter,<br />
C. Si het halt gern d Natur pur.<br />
Alle .<br />
Sotmers wisse?<br />
Weismers?<br />
Kentschs wisse.<br />
Hauptsach sie duts wisse.<br />
A. Seit eme Jahr isch se schu Witwe.<br />
B. Jo, des war e arger Schlag ins Kondor.<br />
C. Un dodefu kumme au di graue Hoor.<br />
A. Ds Lebe kann einem schu herb ufstoße.<br />
B. So ohne Moo, abr si het jo no ihri 2 Bube.<br />
C. Isch ennewäg e arms Dierle.<br />
A. Ich han mer denkt, wenn mer se so on guckt<br />
B. Kennt mer us dem Wieb ebbs moche.<br />
C. Un des mit gonz wenig Zigs<br />
A. Friher het se blundierte Hoor ket, des weiß, i no.<br />
B. Het monchmol usgsähne wie Schdroh<br />
C. Strähnle misste do nei, in dere ihre Hoor.<br />
160
A. Des isch gar kei schlechti Idee.<br />
B. D,Uschi mit Mixet Pikles Farbe, redlich un no wängle gäl.<br />
C. S Gsicht isch no sche glat.<br />
A. Salbe un Schmire isch in jedem Alter Pflicht<br />
B. Jo bi dir isch des usfierlich gschähne.<br />
C. Schwätzt nit, i han Nivea Visage, des longt.<br />
A. Do war doch au mol ebbis im Zillertal, hender do devo g’hehrt<br />
B. In sellem Urlaub war d Uschi guet druf<br />
C. Un ab unzu au im kolegialen Suff.<br />
Alle:<br />
Sott mers wisse?<br />
Weiss mers?<br />
Kennt mers wisse?<br />
Haupsach si wotts wisse?<br />
A. Was isch den an selem Morgen iberhaupt pasiert?<br />
B. Viellicht ware d,Frihstickbredle d,zhard fir d,Zäh.<br />
C. De Zohnersatz fliegt russ un ferdig wars Maleur.<br />
A. Jetzt erzählt schon, uf was läufts denn nus?<br />
B. Was glaubsch, si het kei Wort me gseit, rennt ins Bad.<br />
C. S’Schicksal nimmt sinnen Lauf.<br />
A. Ich war bei dere Gschicht jo nit debi.<br />
B. No verzelle mer,s der halt.<br />
C. Meierhofe, Zohnarzt, eztera Pp.<br />
A. Dert isch se zume Zohnarzt,<br />
B. Klempner meinscht,<br />
C. Un nix wars mitre nötige Hilf.<br />
A. Un warum nit?<br />
B. Sie hätt hocke miesse, zwei Stund, un des het se nit welle.<br />
C. Au d Urlaubskass wär gschrepft wore, do hets sis lieber gloße<br />
A. No isch se wieder in Stumm g,sie!.<br />
B. I mueß jetzt no grad nusslache, wie se zur de Herta rennt,<br />
C. Hilfe bi mir brennts, het din Peter viellicht eh Kukident?<br />
A. Sell het er jo au ket.<br />
B. Sowiso , sele Dritte miesse kläbe, wi eh Klett.<br />
C. Mit was des gschiht, isch jo wurscht.<br />
A. Kukident war also de Retter in dr Not.<br />
B. I glaub schu, in dere Zitt, dank dem Kläber liet se nit Not.<br />
C. Frühstückswecke het se bisse kenne, samt de Marmelad.!!<br />
A. Letschdens han i g hört, sbliebt abr gonz under uns.<br />
B. Simmer viellicht Schdadtglock?<br />
C. Bass uf jetzt kummts<br />
A. D’Uschi det gern Oma werre.<br />
B. Ha, dodezu kenne mer nix meh bitrage,<br />
C. Herr, oh höre unsere Bitte.<br />
A. Nach Adam Riese, gilt eins und zwei macht drei,<br />
B. Viellicht iberlegt au moncher, s mocht ab un onder vier.<br />
C. Annet un de Wolfgang, die hens rechne glehrt.<br />
161
A. Jo bim Manfred, da scheiden sich die Geister.<br />
B. Wiso? Bi dem bringt d,s Wieble wie ds Männle dselbe Ergebniss.<br />
C. Ha ds Praktikum mochts, Frisch,From Fröhlich, Frei un no bisch debie.<br />
Alle: Sott mers wisse?<br />
Weiss mers?<br />
Kennt mers wisse,<br />
Hauptsach: sie wotts wisse....<br />
A. Vor e paar Woch hets birer kracht, mit ihrem Mercedes,<br />
B. Vielicht wird se schu ewengle dabig,<br />
C. Bsunders wenn zwei zur glicher Zitt rickwärts fahre.<br />
A. S hat rer ibber 2000 Euro koschdet, war e schöns Oschderei.<br />
B. Jo des hät jetzt vor em Geburtsdag nit sin miese,<br />
C. Me kriegt halt immer eini uf de Deckel, des ischs Läbe.<br />
A. O, Zitt isch gschwind rumgonge.<br />
B. Herrschaftszitt, imuß mi jo no in Gala schmisse,<br />
C. Moch longsom, erscht gits de Sektempfang.<br />
A. Do dät ich aber gern debi sin,<br />
B. sell wott ich hit fei au no mitgriege.<br />
C. Warum, bisch sunsch zkurtz kumme?<br />
A. Also i bin schu sowit onzoge fir den Onlass.<br />
B. Eigentlich hesch recht, zum e Geburtsdag reichts.<br />
C. Wenn mer au so e b,stimmte Ahnung kunt<br />
A. Was Ahnung, sgeht doch nit ins Maxim.<br />
B. Un sin sunsch au nirgends Intim....<br />
C. Mit oder ohne Schdenz ds,Fescht blibt?<br />
A. Kommt ich glaub s,wird Zit.<br />
B. De, Hirsch nach unsereins schreit.<br />
C. Uf gemmer, moch kei gschiess.<br />
A. Habt ihr alles, Geschencke e:c.t.e.r.a.<br />
B. S,isch inpäckelt, sieht viellicht ewängele miggrig us.<br />
C. S wott rer reiche un mir winscherer halt e guts neis Läbensjohr.<br />
D’Helga, D’Chischdel und D’Resi vum schöne Bühl under de Windeck...<br />
(Namen anpassen!)<br />
Bild von Ute in Öl zum 60. Geburtstag<br />
Requisiten: Eine Flasche Öl und ein Bild vom Geburtstagskind ausdrucken und in<br />
die Flasche geben<br />
Mit Freude hab ich von deinem Geburtstag vernommen<br />
und bin gerne zu deinem Fest gekommen.<br />
Es erhob sich allerdings die Frage,<br />
was schenkt man dir an diesem Tage?<br />
Es soll nicht mittelmäßig oder klein,<br />
nein, was ganz Besonderes soll es sein.<br />
Da kam mir die Idee und die ließ mich nicht mehr los,<br />
ein Bild in Öl von dir, liebes Ute, das wäre famos.<br />
162
Das Bild war schnell geschafft, die Farben haben gereicht,<br />
nur die Suche nach dem Rahmen war nicht leicht.<br />
Der eine war zu groß, der andere zu klein,<br />
Mensch, wo mach ich das Bild blos hinein?<br />
Den Gedanken, der mir dann kam, fand mich sehr fein,<br />
steck doch das Bild in eine Flasche hinein.<br />
Selbst Künstler wie Picasso oder Chagall hatten bei Licht besehen,<br />
längst nicht so gute Ideen.<br />
Auch ein Hundertwasser würde vor Neid erblassen,<br />
bekäme er ein solches Kunstwerk zu fassen.<br />
Ich lüfte mein Geheimnis, ihr könnt es nun sehn,<br />
ist die Ute in Öl nicht wunderschön?<br />
Halt dein Bild in Ehren, jetzt und auch künftig,<br />
denn darauf siehst du aus, als wärst du erst 50!<br />
Lisbeth und Otto, zwei Freunde gehen zu einer Geburtstagsfeier<br />
Beide sind schwerhörig<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisabeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Guten Tag Otto, wie gohts dir?<br />
Guten Tag Lisbeth, es geht gut.<br />
Wo gehsch Du denn hin?<br />
Zum Geburtstag ins Kappler Gemeindehaus<br />
Was, da werfen die d’ Leut naus?<br />
Quatsch, Gudrun feiert ihren 80. Geburtstag, da will ich hin.<br />
Was hesch im Sinn?<br />
Von Sinn habe ich nicht gesprochen.<br />
Was hesch gseit, du hesch nix zum Koche? I au nit, alles isch hit so arg teuer<br />
Ja auf dem Markt gab’s nur teures Gemüse, Obst und Kartoffeln.<br />
Jo, hesch jetzt neue Pantoffeln? Die könnt ich auch brauche.<br />
Schrecklich, du verstehst ja alles verkehrt.<br />
Was seisch, du hesch dich beschwert? Des hätt ich au du, die Preise konn jo<br />
kei Mensch mehr bezahlen.<br />
Ja, da hasst du recht, ich freue mich, dass ich dich getroffen habe. Du willst ja<br />
auch ins Gemeindehaus. Da können wir ja gemeinsam gehen.<br />
Was soll ich, sommeln geh’n? Ich habe doch schon gesommelt, letzte Woche<br />
scho.<br />
Ach Lisbeth, davon ist doch gar keine Rede. Es ist eine Weile her, seit ich dich<br />
das letzte Mal habe gesehen.<br />
Nein, d’Frau Seidler hab ich nit gsehn.<br />
Wer sagt denn etwas von Frau Seidler? Ich hab doch gesagt, dich gesehen!<br />
163
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Otto:<br />
Lisbeth:<br />
Wieso sott ich jetzt in der Schlange stehen?<br />
Ach du meine Güte, du kannst aber wirklich schlecht hören.<br />
Was sagt du, es gibt neuerdings gelbe Möhren.<br />
Nein, es werden immer noch rote Möhren angeboten.<br />
So, wie, was, die het die Polizei verboten.<br />
O’ Lisbeth, deine Fragen machen mich ganz benommen.<br />
Bitte, wo sollsch hinkomme?<br />
Ach, du verstehst alles falsch. Auf, wir gehen nun, damit wir noch etwas<br />
abbekommen, von den Leckereien.<br />
Mekkereien, do gibt’s doch gar nix z’mekkern. Wer mekkere will, soll gehen,<br />
bis er ebbis bessers bekummt zu sehen.<br />
Lisbeth und Otto (gemeinsam):<br />
Einen schönen Abend unter dem Motto:<br />
Seid recht fröhlich, meint d’Lisbeth und d’ Otto<br />
Ein französischer Maler<br />
Requisite: Baskenmütze, blaues Hemd und rotes Halstuch<br />
Guten Abend meine Damen und „’erren. Mein Name ist Jean-Claude (Jo-Clod). Ich bin<br />
gekommen extra aus Paris mit die „’elikopter“. Von Beruf bin ich Maler und möchte ihnen<br />
einige meiner Bilder zeigen.<br />
Aber ich male nicht in Farben und Leinwand, ich male mit Menschen! Mitgebracht habe ich<br />
meine Assistentin. Ihr Name ist Jaqueline.<br />
Zu meine erste Bild brauche ich 4 Männer. Bitte Jaqueline, ‚ole mir diese Männer und bitte,<br />
sie sollen mitbringen ihr Stuhl. Nun diese Stuhl ‚och ‚eben und im Kreis gehen.<br />
Diese Bild ‚ah die Name: „Der geregelte Stuhlgang“.<br />
Bitte, mein ‚err, nehmen sie in jede ‚and eine Kerze.<br />
Diese Bild trägt die Name: „Ein Armleuchter“.<br />
Jaqueline, bitte, ich brauche für die nächste Bild eine wunderschöne Dame.<br />
Bitte meine Dame, „sie setzen sich auf eine Stuhl. Dazu brauche ich noch zwei ‚erren, ‚ole<br />
sie, Jaqueline. Jeder ‚err stellt sich auf eine Seite der Dame und ‚alten ein Tuch über ihren<br />
Kopf.<br />
Diese Bild ‚abe ich genannt: „Ein überspanntes Frauenzimmer“<br />
Nun, Jaqueline, ich brauche 3 ‚erren und eine Dame. Die ‚erren stellen sich in einer Reihe<br />
auf. Die Dame gibt jede ‚err ein Schluck Wasser.<br />
Diese Bild ‚heißt: „Sarah (tatsächlicher Name der Dame verwenden!) tränkt ihre<br />
Kamele“<br />
Nun liebe Jaqueline, ich brauche 4 große Damen und eine ziemlich kleine. Die kleine Dame<br />
bekommt etwas zu essen, die anderen nicht.<br />
Bitte, meine Damen, fest kauen!<br />
164
Diese Bild nenne ich: „Die kürzeste Frist“<br />
Nun, Jaqueline, ich brauche eine wunderschöne, große, schlanke Dame. Meine Dame, sie<br />
bitte stellen sich auf eine tuhl und breiten die Arme nach vorne aus.<br />
Diese Bild nenne ich: „Es wird eine große Dürre über euch kommen“<br />
Nun brauche ich eine seriöse Ehepaar. Bitte, Jaqueline, suche eines!<br />
Meine Dame, sie stellen sich bitte auf einen Stuhl. Der ‚err gibt der Dame eine Schnur in die<br />
‚and und ‚ält sie fest.<br />
Diese Bild ‚at die wunderschöne Name: „Ein Mann lässt seinen Drachen steigen“<br />
Meine Damen und ‚erren, ich ‚offe, meine Bilder ‚aben ihnen gefallen. Bitte empfehlen sie<br />
mich weiter! Auf Wiedersehen, au revoir!<br />
Das mysteriöse Geschenkpaket<br />
Requisite: Ein in Geschenkpapier eingepacktes Paket. Es darf durchaus mit Inhalt sein! Das<br />
Paket wird mit lobenden Worten als Preis für einen gelungenen Vortrag oder<br />
anderem Anlasse einer Person mit folgenden Worten überreicht:<br />
Das Paket wird jeweils entsprechend den angegebenen Attributen an eine Person<br />
weitergegeben!<br />
165<br />
Das Paket in deinen Händen,<br />
darfst du nicht verwenden.<br />
Es ist noch nicht dein,<br />
reich es weiter einem Herrn, der ist klein.<br />
Auch für dich ist es nicht bestimmt,<br />
dreh dich um, ganz geschwind.<br />
Sei nicht schüchtern, zeig deinen Schneid,<br />
gib es der Frau mit dem schönsten Kleid.<br />
Dein Kleidchen ist so hübsch und fein,<br />
es will von allen bewundert sein.<br />
Du siehst aus wie eine aparte Vase,<br />
reiche es dem Herrn mit der größten Nase.<br />
Deine Nase gefällt mir gut,<br />
du trägst sie mit Humor und Mut.<br />
Im Paket ist etwas aus dem Laden,<br />
gibt es der Frau mit den schönsten Waden.<br />
Deine Wade ist eine Zier,<br />
doch es gibt noch andere Leute hier.<br />
Reiche weiter, so will es der Brauch,<br />
dem Herrn mit dem größten Bauch.<br />
Dein Bauch ist eine Pracht,<br />
drum iss und trink und schau ja nicht auf’s Maß.<br />
Achte weiter auf deine gepflegte Figur<br />
Und reiche das Paket weiter an die Frau mit der<br />
tollsten Frisur.<br />
Deine Frisur ist ein Gedicht,<br />
doch bist du die Einzige nicht.<br />
Dreh dich um auf deinem Platze,<br />
reichs weiter dem Herrn mit der schönsten Glatze.
Deine Glatze ist eine Ehr,<br />
die kommt bestimmt vom Studium her!<br />
Du bist gewiss ein Genie,<br />
gibs weiter der Damen mit dem schönsten Knie.<br />
Deine Knie sind ein Genuss,<br />
gib dem Herrn neben dir einen Kuss!<br />
Das Paket muss weiter auf die Reise,<br />
such den schönsten Mann in diesem Kreise.<br />
Bei so vielen Prachtexemplaren ist es schwer,<br />
doch musst du trotzdem den Schönsten finden hier.<br />
Du bist für die Gesellschaft eine Zier,<br />
es gibt aber auch noch Schönere hier.<br />
Auch wenn du deine Stirn legst in Falten,<br />
darfst du das Paket trotzdem nicht behalten.<br />
Drum reich es schnell weiter,<br />
an die Frau mit der größten Oberweite.<br />
Die Stimmung steigt, es ist famos,<br />
der Neid über deinen Busen ist mordsgroß.<br />
Gib das Paket weiter mit Grüßen,<br />
an den Herrn mit den größten Füßen.<br />
Du hast Füße, die sind enorm,<br />
drum bist durch auch so groß in Form.<br />
Ich weiß, du bist auch schlau,<br />
gib das Paket der größten Frau.<br />
Deine Länge ist ganz akzeptabel,<br />
hast du auch einen schönen Nabel?<br />
Wir haben dich auserkoren,<br />
zu suchen den Mann mit den größten Ohren.<br />
Lass dir deine Ohren nicht vermiesen,<br />
deshalb brauchst du dich nicht gleich erschießen!<br />
Aber du darfst das Paket nicht behalten,<br />
sondern das soll nun unser Geburtstagskind erhalten!<br />
Die Gemüsefrau<br />
Beteiligte: Frau und Polizist, Requisite ein Tisch und einen Stuhl, der Polizist hat eine Uniform<br />
mit Polizeimütze auf (wenn diese zu organisieren sind), die Frau mit Kopftuch und<br />
umgebundener Schürze. Der Polizist sitzt auf dem Stuhl am Tisch. Die Frau steht vor dem<br />
Tisch.<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Ach du lieber Gott, jetzt muss ich arme Frau au no uff d’Polizei kumme, weil ich<br />
min Gemüse und mini Erdäpfel uffem Märkt e bissel direr verkauf hab als<br />
andere. Herr Polizischt, bin i di recht oder bin ich falsch?<br />
Ja, kommen sie nur mal näher, ich muss sie verhören!<br />
Was welle sie mi den abhöre, war isch denn des?<br />
Das werden sie schon merken! Also kommen sie bitte näher, dann kann es<br />
losgehen! Ihr Name bitte?<br />
Mer heißt mi halt d’Barbara oder s’Bärbel<br />
Ihr Zuname?<br />
166
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist.<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Oh je, im Krieg hab i iberhaupt net zugnumme, im Gegenteil, sogar arg<br />
abgnumme, aber jetzt hab i wieder anständig zuglegt, gell!<br />
Papperlapapp.Ihren Familiennamen meine ich!<br />
Sauigel!<br />
Was erlauben sie sich, das ist eine Beamtenbeleidigung!<br />
Wieso? Ich heiß mit mim Familienname „Sauigel!“<br />
Ach so! Also ihr Stand?<br />
Dert drüwe ischer, direkt newem Brunne, in der 2. Reih hinter der Käs-Fränz<br />
ihrem<br />
Geboren?<br />
Ha, ja!<br />
Ich will wissen, wann sie Geburtstag haben!<br />
Den ha i scho ghet!<br />
Wann hatten sie letztes Jahr Geburtstag?<br />
Am gliche Tag!<br />
Was heißt das? An welchem Tag will ich wissen!<br />
Ach so, jedes Johr an ‚eme andre Tag, emol Fritigs, nor Samschtigs, nor<br />
Sundigs, nor wieder Mendigs und so geht’s halt witer. Sletscht Johr wars glaub i<br />
am Samschdig!<br />
Ihr Alter?<br />
Oh je, der sitzt daheim, wenn er net grad in der Wirtschaft huckt!<br />
Ich wollte wissen, wie alt sie sind!<br />
Awer Herr Polizist, mer frogt doch kei Dam’, wie alt sie isch, do were sie doch<br />
blos angloge!<br />
Was ist denn ihr Mann?<br />
Oh je, e ganz wieschter Kerl, Herr Polizischt!<br />
Ach, das will ich nicht wissen. Was ist er von Beruf?<br />
Gar nix, arbeitslos isch er. Der schafft nix!<br />
Was hat er früher getan?<br />
Früher, do hat er mir fladdiert, awer des macht er hit nimmi!<br />
Wie steht es mit der Religion?<br />
Ja, wisse sie, i verkauf mi Gemües grad so gern an d’Evangelischi wi an<br />
d’Katholischi<br />
Auch das will ich nicht wissen; in welche Kirche gehen sie denn?<br />
Ins Amd nadierlich, in d'Frühmes miest i jo scho um sechs uffstehn. Awwer<br />
gehen dua i immer, jeden Sunndig. I will mers doch mit dem Herrn Pfarrer<br />
167
net verderbe, gell!<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Poilizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Polizist:<br />
Frau:<br />
Besonderes Kennzeichen?<br />
Wie meinen sie des?<br />
Ob an ihnen was besonders auffällt!<br />
Au ja, erscht vor a paar Woche bin i schwer uffgfalle, i hab mer bös d’Nas<br />
verschtucht!<br />
Liebe Frau, so etwas wie sie ist mir im ganzen Leben noch nicht über den Weg<br />
gelaufen, mit ihnen ist überhaupt nichts anzufangen.<br />
Do hen sie recht, Herr Polizischt, stecke se’s uff. Mit mir isch wirkli nix<br />
anzufange, des seid miner Michel alle Tag zu mir.<br />
Scheren sie sich fort, sie, sie dumme Gans!<br />
I geh jo schu! Awer des weiß i, Herr Polizischt, a richtige Gans, wo guet im<br />
Fueder steht, täte sie sicher net verachte und d’Dummheit, des isch e guete<br />
Gab’ Gottes. Mer muss sie nur recht anwende, Gell!<br />
Schaller und Schiller<br />
Ein Sketsch mit zwei Personen, ein Mann und eine Frau<br />
Er: Na, wo wollen sie denn hin?<br />
Sie: Nach Weimar<br />
Er: Was wollen sie denn nachts in Weimar?<br />
Sie: Ich will zum Antiquitätenhändler Schaller.<br />
Er: Ach, zum Schaller!<br />
Sie: Kennen sie den Schaller?<br />
Er: Leider nein, aber was wollen sie den von Schaller?<br />
Sie: Dort ist ein Schreibtisch zu ersteigern, aus dem Nachlass von Schiller<br />
Er: Ach, ist der tot?<br />
Sie: Wer?<br />
Er: Na Schiller! Sie sprechen doch von einem Nachlass, da muss er ja gestorben sein.<br />
Sie: Wissen sie denn nicht, dass Schiller tot ist?<br />
Er: Leider nein, ich lese keine Zeitungen<br />
Sie: Aber das ist doch schon über 100 Jahre her<br />
Er: So lange schon und heute ist erst die Versteigerung?<br />
Sie: Nein, Schaller hat den Schreibtisch bekommen<br />
Er: von Schiller?<br />
Sie: Nein, Schaller hat den Schiller gar nicht gekannt<br />
Er: Wieso konnte Schiller dem Schaller einen Schreibtisch vermachen, wenn er ihn gar<br />
nicht gekannt hat?<br />
Sie: Aber Schiller hat dem Schaller gar keinen Schreibtisch vermacht<br />
Er: Wieso, sie sagten doch, der Schaller hätte…<br />
Sie: Jetzt hören sie endlich mit dem Schaller auf!<br />
Er: Wieso, sie haben ja damit begonnen. Glauben sie, mich interessiert ein Schreibtisch<br />
von irgendeinem Schiller?<br />
Sie: Ja wissen sie denn nicht wer Schiller war?<br />
Er: Weiß ich nicht, also wer ist denn das?<br />
Sie: Schiller war ein Dichter<br />
Er: Was sie nicht alles wissen! Was hat er denn gedichtet?<br />
Sie: Zum Beispiel: Die Jungfrau von Orleans<br />
Er: War die undicht?<br />
Sie: Die Jungfrau von Orleans war eine Heldin, eine einmalige Erscheinung!<br />
168
Er: Da haben sie recht, eine Jungfrau ist immer eine einmalige Erscheinung! War sie die<br />
Freundin von Schiller?<br />
Sie: Nein!<br />
Er: Ach, von Schaller?<br />
Sie: (etwas lauter) Nein!<br />
Er: Schreien sie nicht so, ich kann nichts dafür, dass Schiller eine Jungfrau gedichtet hat.<br />
Hat er ihr auch einen Schreibtisch vermacht?<br />
Sie: Schiller hat die Jungfrau gar nicht gekannt<br />
Er: Ach, die hat er auch nicht gekannt? Da kann er ja leicht behaupten, dass sie eine<br />
Jungfrau war.<br />
Sie: Ich kann nicht begreifen, dass man nichts von Schiller wissen kann.<br />
Er: Ich weiß aber gar nichts.<br />
Sie: Kennen sie denn wenigstens Wilhelm Tell?<br />
Er: Hat er gesagt, er kennt mich?<br />
Sie Nein, Wilhelm Tell war doch ein Held<br />
Er: Ach, wie die Jungfrau von Orleans<br />
Sie: Ja<br />
Er: Hatten die zwei etwas miteinander?<br />
Sie: Nein! Hören sie mal, Tell war ein Schweizer!<br />
Er: Esse ich nicht, der stinkt mir zu sehr!<br />
Sie: Aber Tell war doch kein Käse. Er war ein Freiheitsheld! Er hat auf Obst geschossen<br />
Er: Der war wohl nicht ganz dicht? Oder war er beim Zirkus? Warum hat er denn auf Obst<br />
geschossen?<br />
Sie: Jetzt hören sie mal: Der Wilhelm Tell mussten seinem Sohn einen Apfel vom Kopf<br />
schießen, weil er den Hut auf der Stange nicht begrüßt hat.<br />
Er: Wollen sie mich für blöd halten? Welch ein vernünftiger Mensch schießt auf Obst, wenn<br />
er einen Hut auf der Stange nicht grüßt?<br />
Sie: Kennen sie denn nicht das berühmte Zitat?<br />
Er: Welch ein Zitat?<br />
Sie: Durch diese kalte Hose<br />
Er: Was?<br />
Sie: Sie machen mich schon ganz wahnsinnig! ...durch diese hohle Gasse muss er<br />
kommen!<br />
Er: Wer hat das gesagt: mit der hosen Kasse – kahlen Hose – hohlen Gasse?<br />
Sie: Wilhelm Tell! Und dann hat er sich hinter den Busch gesetzt!<br />
Er: Sie sollten sich war schämen! Sie scheinen ja einen feinen Bekanntenkreis zu haben,<br />
das muss man schon sagen!<br />
Sie: Ja, kennen sie denn wenigstens „Die Räuber“?<br />
Er: Meinen sie die Herren vom Finanzamt?<br />
Sie: Von Schiller!<br />
Er: Den Schiller hat man bestohlen? Das wird der Schaller gewesen sie, dem hat der<br />
Schreibtisch nicht genügt.<br />
Sie: Der Schreibtisch hat für mich antiken Wert<br />
Er: Einen Dicken Wert?<br />
Sie: Antiken Wert! Auf diesem Schreibtisch hat Schiller die Maria Stuart bearbeitet.<br />
Er: Das muss ja ein feiner Herr gewesen sein! Dieser Herr Schiller!<br />
Sie: Das war ein Trauerspiel!<br />
Er: Kann ich mir vorstellen. Und deswegen wollen sie sich den Schreibtisch kaufen?<br />
Sie: Man könnte die Götter rufen!<br />
Er: Haben sie die Nummer? Die müssen sie ja wenigstens haben… Jetzt machen sie mich<br />
wahnsinnig!<br />
Sie: Jetzt noch eine letzte Frage!<br />
Er: Aber die letzte, die Allerletzte!<br />
Sie: Die Allerletzte! Kennen sie die Braut von Messina?<br />
Er: Ich kenne ja nicht einmal den Messina persönlich, wie soll ich denn da die Braut<br />
kennen?<br />
Sie: Aber Messina ist doch eine Stadt in Italien, kein Mann!<br />
169
Er: Ach von der Stadt war die Dame, die Braut, von der ganzen Stadt also? Ach, ne feine<br />
Dame, die passt zum Wilhelm Tell hinterm Busch… zu den Herren da…<br />
Sie: Also, wenn ich sie so ansehe, komme ich mir vor wie in Calais!<br />
Er: Wieso?<br />
Sie: Gegenüber Dover!<br />
Er: Ach so war? Ein Glück, dass ich das nicht verstanden habe. Aber jetzt fällt mir ein, es<br />
ist etwas Besonderes. Ich weiß was von Schiller!<br />
Sie: Nein?<br />
Er: Den Götz von Berchtesgaden, ich meine den Götz von Berlichingen!<br />
Sie: Mein Herr, der war doch von Goethe!<br />
Sie: Nicht einmal der ist von Schiller?<br />
Sie: Nein, nein!<br />
Er: Dann habe ich genug!<br />
Sie: Sie haben genug? Ich habe genug, sie Nilpferd, sie!<br />
Er: War das im Spaß oder im Ernst?<br />
Sie: Im Ernst!<br />
Er: Da haben sie aber Glück! Ich verstehe nämlich keinen Spaß! Aber jetzt verreise ich!<br />
Sie: Ach, wohin denn?<br />
Er: Jetzt fahre ich nach Weimar und kaufe mir den Schreibtisch von Schaller, auf dem<br />
Schiller die Maria Stuart bearbeitet hat, weil die Jungfrau von Orleans den Hut auf der<br />
Stange von Wilhelm Tell nicht gegrüßt hat! Auf Wiedersehen!<br />
Standesamt<br />
Sketsch mit 3 Personen, ein Schild „Standesamt“ aufstellen. Jede Lied wird angesungen…<br />
Beamter: Heute haben wir einen schwierigen Fall zu beurkunden.<br />
Beide Ehepartner sind stumm.<br />
Sie erscheinen heute vor dem unterzeichnenden Standesbeamten, um die Ehe<br />
miteinander einzugehen.<br />
Ich denke, dass sie sich diesen Schritt gut überlegt haben.<br />
Wie ist ihr Name?<br />
Bräutigam. Oh, du lieber Augustin…<br />
Braut: Anneliese, ach Anneliese…<br />
Beamter: Wann sind sie geboren?<br />
Bräutigam: Der Mai ist gekommen…<br />
Beamter: Wo sind sie wohnhaft?<br />
Bräutigam: In München steht ein Hofbräuhaus…<br />
Braut: Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren…<br />
Beamter: Was sind sie von Beruf?<br />
Bräutigam: Ein Jäger aus Kurpfalz…<br />
Braut: Backe, backe Kuchen…<br />
Beamter: Sie backen wohl gerne Kuchen, wenn ich das recht verstanden habe. Sie sind<br />
Bäckerin?<br />
Braut:<br />
Beamter:<br />
Sie nickt<br />
Nun stelle ich die Frage, o sie die Ehe miteinander eingehen wollen.<br />
Lieber Augustin, sind sie gewillt mit der hier gegenwärtigen Anneliese die Ehe<br />
einzugehen, so bekunden sie das mit ihrem „Ja“!<br />
Bräutigam: Nickt<br />
Beamter: Liebe Anneliese, sind sie gewillt, mit dem hier gegenwärtigen Augustin die Ehe<br />
einzugehen, so bekunden sie das mit ihrem „Ja“!<br />
Braut: Nickt<br />
Beamter: Nachdem sie mir beide mit Ja geantwortet haben, erkläre ich sie hiermit kraft<br />
Gesetz als rechtsmäßig verbundene Eheleute.<br />
Jetzt gestatten sie mir noch eine persönliche Frage: Was ist jetzt ihr nächstes<br />
Ziel, das sie sich gesetzt haben?<br />
Beide:<br />
170<br />
Ihr Kinderlein kommet…