gPDF - SFB 580 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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„Also die größte unternehmerische Herausforderung würde ich mal so beantworten,
war diesen volkseigenen Betrieb in marktwirtschaftliche Funktionsfähigkeit in marktwirtschaftliche
Strukturen zu überführen und dazu gehörte unter anderem auch die
sehr hohe Belastung […], dass Sie ein so gestandenes über 30 Jahre sich darstellendes
Unternehmen von über 2.000 Mitarbeitern auf 240 abgebaut haben. Und das war ja
nicht nur ein Mengengerüst, sondern es wurden ja dort sämtliche Strukturen [verändert].
Wir hatten bis Ende 1989 zwölf Direktorate in diesem volkseigenen Betrieb. Also es
saßen am Ende 13 Direktoren wöchentlich zu allen möglichen Veranstaltungen zusammen.
Das wurde am Ende [nach der Privatisierung, bei der ein westdeutscher Konzern
das Unternehmen kaufte] auf ein Zweier-Leitungsteam plus diesen Fertigungsleitern
reduziert und dieser ganze Umbruch, das Umdenken in den Leitungsstrukturen, das
Umdenken überhaupt im betriebswirtschaftlichen Prozess, das war schon nennenswert“
(Interview 11, Gespräch mit einem ostdeutschen Geschäftsführer, der schon vor 1989 an
verantwortlicher Position im Betrieb tätig war, Elektroanlagenbau, 2002).
„[…]dann kam die Zeit 1991 oder so als dann diese politische und gesellschaftliche Entwicklung
und die notwendige wirtschaftliche Veränderung auf einen zukamen. Dass man
sich dann damit beschäftigen musste, was passiert denn da eigentlich? Wie funktioniert
denn das eigentlich in der Zukunft? So wie es jetzt ist, geht’s nicht mehr. Wie soll’s denn
eigentlich gehen? Und und und, alles was hier da ist, wie kann man das dann irgendwo
dann in diesen Markt bringen? Es gab ja auch schon alles da. Was muss man für eine
Organisation schaffen und wo findest du dann selber deinen Platz dann? Das war auch
auf einmal dann ungewiss nicht wahr?“ (Interview 21, Gespräch mit einem ostdeutschen
Geschäftsführer, der schon vor 1989 an verantwortlicher Position im Kombinat tätig war,
Stahlverarbeitung, 2004).
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