gPDF - SFB 580 - Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Martens, Wer gehört Vogel, Gerstenhauer<br />
zur Elite?<br />
2<br />
ERGEHÖRTZURLITE INGRENZUNG<br />
Darstellung und Analyse der Entwicklung<br />
der politischen und wirtschaftlichen<br />
Eliten in Deutschland seit<br />
1990 sind mit besonderen Herausforderungen<br />
verbunden. Zunächst ist festzulegen, welche<br />
Personen zur Elite in Politik und Wirtschaft<br />
zu zählen sind. Die prominenteste Möglichkeit,<br />
die Mitglieder dieses Personenkreises<br />
zu identifizieren, stellt der Positionsansatz<br />
dar (pars pro toto: Kaina 2006), der auch der<br />
vorliegenden Arbeit zugrunde liegt. Für die<br />
Sphäre der Politik bedeutet das, dass diejenigen<br />
Personen zur politischen Elite zählen, die eine<br />
formal definierte Führungsfunktion innerhalb<br />
des politischen Systems innehaben, die sie<br />
in die Lage versetzt, gesamtgesellschaftlich<br />
verbindliche Entscheidungen maßgeblich und<br />
regelmäßig zu beeinflussen.<br />
DERNTERSUCHUNGSPOPULATION<br />
Seite 10<br />
Als Wirtschaftseliten bezeichnet man ausgewählte<br />
Führungskräfte im Bereich des gesellschaftlichen<br />
Teilsystems der Wirtschaft.<br />
Hierzu gehören zunächst einmal die Mitglieder<br />
der obersten Organisationsebene von<br />
Unternehmen (Geschäftsführer, Vorstände<br />
von Aktiengesellschaften, Unternehmer und<br />
Kapitaleigner), die alle aufgrund ihrer Position<br />
strategische Unternehmensentscheidungen<br />
treffen können sowie Vertreter von Unternehmens-<br />
oder Arbeitgeberverbänden. Sie<br />
werden auch als Funktionseliten angesehen, die<br />
bestimmte Leistungen für das Funktionieren<br />
des Teilsystems Wirtschaft erbringen. Da sich<br />
das Ausmaß des Einflusses, das diese Personen<br />
haben, in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens<br />
unterscheidet, ist es sinnvoll, Wirtschaftseliten<br />
aufgrund dieses Merkmals zu erfassen.<br />
Als Wirtschaftselite wird im Folgenden<br />
der Personenkreis definiert, der Unternehmen<br />
mit 50 bis zu 1.000 Beschäftigten leitet bzw. in