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Bericht 7 - Pädagogische Hochschule Weingarten

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Erfahrungsbericht<br />

Programmlinie:<br />

Studierende<br />

Name:<br />

E-Mail-Adresse:<br />

Heimatort:<br />

Austauschort:<br />

Lisa Paskert<br />

lisa.paskert@web.de<br />

<strong>Weingarten</strong><br />

Santiago de Chile<br />

Austauschzeitraum: 03.2013 bis 07.2013<br />

Erstellungsdatum: 15.06.2013<br />

☒ Hiermit erkläre ich mich einverstanden, dass mein <strong>Bericht</strong> auf den Internetseiten des Baden-<br />

Württemberg-STIPENDIUMs und der Baden-Württemberg Stiftung veröffentlicht werden darf.


Erfahrungsbericht<br />

Mein Auslandssemester in Santiago de Chile<br />

Ich mit den drei anderen Austauschstudentinnen aus Heidelberg<br />

Lisa Paskert<br />

16.01.1990<br />

Lisa.Paskert@web.de<br />

<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Weingarten</strong><br />

Deutsches Lehrerbildungsinstitut Wilhelm von Humboldt<br />

Sommersemester 2013<br />

6. Fachsemester<br />

GHS, Schwerpunkt Grundschule<br />

Fächer: Mathematik, Biologie, Haushalt &Textil, Englisch


1. Vorbereitungen<br />

Im Gegensatz zu anderen Studienorten im Ausland, ist das Land Chile und die<br />

Universität Ludwig von Humboldt in Santiago nicht so beliebt bzw. gefragt, völlig zu<br />

Unrecht! Als ich mich beworben habe, war ich die einzige Bewerberin. Dies hat den<br />

Bewerbungsprozess für mich natürlich deutlich vereinfacht. So hatte ich relativ<br />

schnell eine sichere Zusage. Das Bewerbungsgespräch mit Frau Dornfeld, ist<br />

dementsprechend eher locker ausgefallen.<br />

Ich frage ich mich jedoch jetzt, da ich weiß wie das Leben und das Studium hier in<br />

Chile sind, warum sich nicht mehr StudentenInnen bewerben. Denn auch wenn die<br />

Flugkosten im Vergleich zu anderen Ländern relativ hoch sind, es lohnt sich auf<br />

jeden Fall. Ich kann wirklich nur raten, bewerbt euch!<br />

Da ich aus <strong>Weingarten</strong> die einzige Studentin war, habe ich mich vorab erkundigt ob<br />

StundentenInnen von anderen <strong>Hochschule</strong>n nach Chile gehen. So habe ich beim<br />

International Office in Heidelberg die Mailadressen der Studentinnen erhalten, die mit<br />

mir nun in Santiago sind. So konnte man vorab in Kontakt treten und sich<br />

austauschen. Dies hat mir ein wenig die Angst bzw. Nervosität genommen.<br />

In <strong>Weingarten</strong> habe ich bereits einen Sprachkurs belegt. Doch leider konnte ich<br />

stundenplantechnisch keinen fortgeschrittenen Kurs belegen, so hatte ich in dem<br />

direkten Semester vor Chile kein Spanisch. Daher habe ich bereits viel verlernt und<br />

viel vergessen. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, einen Sprachkurs direkt vor dem<br />

Semester zu besuchen und sich vorab ein wenig mit der Sprache zu beschäftigen,<br />

was ich leider versäumt habe.<br />

Noch in <strong>Weingarten</strong>, habe ich mich circa einen Monat vor der Reise mit Charlotte<br />

(auch von unserer PH) getroffen. Sie hat ein Blockpraktikum an der deutschen<br />

Schule Santiago gemacht. Charlotte hatte bereits eine Wohnung durch eine<br />

deutsche Organisation gemietet. Zufälligerweise hatten die Vermieter in dieser WG<br />

noch ein weiteres Zimmer für mich frei. Meine Wohnungssuche lief so schnell und<br />

unkompliziert ab. Die Organisation (chileinside.cl) hat dafür eine kleine Gebühr<br />

erhoben (für 5 Monate ca. 100€). Sollte man Probleme mit Mitbewohnern oder<br />

Vermietern haben, kümmert sich die Organisation um eine neue WG. Vor allem da<br />

meine Spanischkenntnisse am Anfang noch sehr schlecht waren, hätte ich es mir<br />

nicht zugetraut vor Ort eine WG zu suchen. Auch fand ich den Gedanken sehr<br />

beruhigend vorab schon ein Zimmer sicher zu haben.<br />

Wer jedoch lieber mit Chilenen zusammenwohnen möchte (auch um die Sprache<br />

besser zu lernen), sollte vor Ort ein Zimmer suchen. Denn dadurch, dass die Zimmer<br />

unserer WG durch die Organisation vermietet wurden, wohnten hauptsächlich andere<br />

‚extranjeros‘ bei uns. Ich jedoch fand die Kombination super, denn so hat ein ständig<br />

wechselnder kultureller Wechsel stattgefunden.<br />

Das LBI hat auch eine Liste von Zimmern, die privat vermietet werden. Da ich aber<br />

von Anfang an in eine WG wollte, kam das für mich nicht in Frage. Ein<br />

Studentenwohnheim gibt es leider nicht.<br />

Die Stadtteile Vitacura und Las Condes sind in der Nähe vom LBI, jedoch auch<br />

relativ teuer und ‚weit ab vom Schuss‘. Von hier aus braucht man lange in die Stadt<br />

und sie sind weit entfernt von Bars, Cafés und Märkten. Providencia und Bellavista<br />

eignen sich meiner Meinung nach am besten zum Leben. Man braucht zwar auch<br />

von hier aus bei viel Verkehr eine Stunde bis zum LBI, aber dafür ist man direkt in<br />

der Stadt in einem lebendigen Viertel. In dieser Gegend muss man für ein möbliertes<br />

Zimmer mit ‚mas o menos‘ 300€ rechnen.


2. Studium am LBI<br />

Das LBI<br />

Am LBI wurden wir sehr herzlich empfangen und haben uns direkt wohl gefühlt.<br />

Unsere Ansprechpartnerin, Frau Bender, ist eine sehr hilfsbereite, nette Frau. Sie hat<br />

uns in das Studienleben am LBI eingeführt und stand uns immer mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Auch half sie uns, zusammen mit Frau Reelsen, bei der Vermittlung von<br />

Praktikumsplätzen an deutschen Schulen. Mit ihr zusammen haben wir auch unsere<br />

Stundenpläne gestaltet. Dabei<br />

durften wir Kurse aus allen<br />

Jahrgängen wählen, die uns<br />

interessierten.<br />

Zu Beginn des Semesters durften<br />

wir die ersten 2 Wochen an allen<br />

Kursen, die uns interessierten,<br />

teilnehmen. Danach haben wir uns<br />

für 4-6 Veranstaltungen<br />

entscheiden. Was anfangs noch<br />

sehr gewöhnungsbedürftig für mich<br />

war, ist die Tatsache, dass ich<br />

mich am anderen Ende der Welt<br />

befand und doch alle Leute um<br />

mich herum im LBI Deutsch<br />

sprachen. Ein Großteil der<br />

Veranstaltungen ist auf Deutsch<br />

und die Dozenten kommen auch überwiegend aus Deutschland.<br />

Das LBI ist die kleinste <strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> der Welt. Verlaufen kann man sich<br />

also auf jeden Fall nicht. Es gibt eine kleine Bibliothek, eine Küche, ein Lehrerzimmer<br />

und zwei kleine Flure, an die die Seminarräume anschließen. In demselben<br />

Gebäude, befindet sich auch das Insalco. Eine deutsch-chilenische Berufsschule.<br />

Doch deren StudentInnen trifft man eher selten, da sie nur zwei Tage in der Woche<br />

zur Schule gehen.<br />

Anfangs fühlte es sich zwar ungewohnt an, in so kleinen Kursen zu sitzen (ca. 10-12<br />

StudentInnen, manchmal auch nur zu dritt) und bei Ankunft im Klassenraum jeden<br />

Kommilitonen einzeln mit Küsschen zu begrüßen. Doch daran gewöhnte ich mich<br />

schnell. So konnte ich die kleinen Seminargruppen genießen, da man ein<br />

persönliches Verhältnis zu den Dozenten aufbauen konnte und auch Diskussionsund<br />

Gesprächsrunden in einer Form stattfanden, die man aus deutschen<br />

Universitäten nicht kennt.<br />

Das System am LBI ist eher verschult. Da es wenige Studenten gibt, ist das Angebot<br />

an Seminaren auch begrenzt. Die Dozenten sind jedoch immer sehr bemüht auch<br />

Seminare anzubieten, die die StudentInnen interessieren.<br />

Dadurch, dass die Seminare für die meisten Studenten nicht auf ihrer Muttersprache<br />

sind, sind das Tempo und das Niveau nicht so hoch wie in Deutschland. Die Themen<br />

werden langsam behandelt und es gibt immer wieder kleine Lernkontrollen.<br />

Überrascht hat mich, dass mir die DaF- Seminare so gut gefallen haben. Ich fand<br />

diese so interessant und wichtig, dass ich mir überlege, das Erweiterungsstudium


Deutsch als Fremdsprache zu belegen. Wer überlegt DaF zu studieren, dem kann ich<br />

das LBI sehr empfehlen. Das dazu benötigte Praktikum ist hier auch möglich (s.u.).<br />

Leider kann ich mir nicht sehr viel anrechnen lassen. Lediglich das Seminar<br />

„<strong>Pädagogische</strong> Konzepte“ hoffe ich mir, als EZW Modul 2 Prüfung, anrechnen lassen<br />

zu können. Es ist sehr schwer mit Dozenten aus Deutschland vorab über eine<br />

Anrechnung zu sprechen, da das LBI vor dem Semester keine Informationen über<br />

Fächer und Inhalte herausgibt.<br />

Studieren an der USS<br />

Wir waren die ersten Auslandsstudentinnen, die die Möglichkeit hatten, auch eine<br />

‚richtige‘ chilenische Universität kennenzulernen. Die Universidad San Sebastian hat<br />

mit dem LBI einen Kooperationsvertrag, sodass die StudentenInnen des LBI’s ihren<br />

‚Título‘ dort erwerben können (Damit können sie an einer Universität ihren ‚Master‘<br />

machen). Wir besuchten jeden Mittwochnachmittag die USS.<br />

Was uns dabei besonders gut gefallen hat, wir konnten die Sportangebote der USS<br />

nutzen. Die wöchentlich stattfindenden Yoga- und Zumbakurse haben viel Spaß<br />

gemacht und sind nur zu empfehlen.<br />

Praktikum<br />

Mich hat sehr gefreut, dass wir die Möglichkeit<br />

hatten am Tagespraktikum teilzunehmen. Eine<br />

chilenische Schule zu besuchen finde ich<br />

besonders spannend. Zusammen mit einer<br />

anderen Austauschstudentin haben wir jeden<br />

Dienstag das Colegio Santa Ursula besucht.<br />

Eine sehr katholische Privatschule für<br />

Mädchen. Wir hospitierten im<br />

Deutschunterricht und hatten auch die<br />

Möglichkeit zu unterrichten. In Chile müssen<br />

auch die Lehrkräfte einheitliche ‚Uniformen‘ tragen, in unserem Fall unsere super<br />

schönen ‚Kittel‘ (s. Foto)<br />

Wer die Möglichkeit hat, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen und ein Praktikum<br />

machen.<br />

3. Leben in Santiago<br />

Die Stadt Santiago hat mich sehr überrascht. Ich wusste ich bin in Südamerika, doch<br />

so fühlte es sich nicht an. Santiago ist eine sehr ‚europäische‘ Stadt, wenn man das<br />

so sagen darf und ganz anders als man sich vielleicht eine Stadt in Südamerika<br />

vorstellt. Auch die Stadt an sich, zeigt ihre wahre Schönheit erst auf dem zweiten<br />

Blick. Der Lonely Planet hat es ganz treffen beschrieben: „Wenn es um Vergleiche<br />

geht, scheint Santiago immer schlechter als andere Metropolen abzuschneiden:<br />

Nicht so kulturell wie Buenos Aires. Nicht so kolonial wie Lima. Nicht so<br />

lateinamerikanisch wie Mexico City. Nicht so aufregend wie Rio. Aber Santiago ist<br />

auch nicht so chaotisch, nicht so heruntergekommen, nicht so solitär, nicht so<br />

gefährlich und nicht so groß.“<br />

Nicht zu Unrecht sagt man, dass Santiago eine der sichersten Städte Südamerikas<br />

ist. Wenn ich am Abend nach Hause gelaufen bin, sind mir so gut wie immer einige<br />

Polizisten entgegengekommen. Zwar haben auch diese, wie die meisten


südamerikanischen Männer, immer einen netten (manchmal auch weniger netten)<br />

Spruch parat, doch sagt man über die chilenische Polizei, dass sie sehr verlässlich,<br />

vertrauenswürdig und keinesfalls korrupt ist. Darauf sind die Chilenen besonders<br />

stolz.<br />

Auch von den Menschen war ich überrascht, denn obwohl ich mitten in Südamerika<br />

war, fühlte ich mich nicht unbedingt als ‚Gringo‘. Viele Bewohner sehen sehr<br />

‚europäisch‘ aus, sodass ich mit meiner Größe, den blonden Haaren, meinen<br />

Gesichtszügen und meiner eher helleren Haut nicht immer aufgefallen bin. (Dies<br />

ändert sich jedoch schnell außerhalb Santiagos).<br />

Man kann sich deshalb in Santiago ziemlich schnell eingewöhnen und fühlt sich<br />

schnell ‚heimisch‘. Ein ‚Kulturschock‘ wie man sich ihn vielleicht bei anderen<br />

Großstädten Südamerikas vorstellt, bleibt auf jeden Fall aus.<br />

Wer ein Visum hat, der muss innerhalb der<br />

ersten drei Wochen einige ‚Behördengänge‘<br />

erledigen. Zunächst muss man zu der<br />

internationalen Polizei, diese geben einem<br />

eine Art Zeugnis mit Foto, mit dem man dann<br />

zum ‚Bürgeramt‘ geht. Hier beantragt man<br />

seinen chilenischen Personalausweis. Beide<br />

Stellen haben nur vormittags geöffnet und<br />

man sollte früh da sein, da man mit einiger<br />

Wartezeit rechnen muss. Zwei bis drei<br />

Wochen später kann man seinen Ausweis im<br />

Bürgeramt abholen, die RUT (s.Tipps)<br />

bekommt man jedoch bereits beim Antrag.<br />

Das alles hört sich schlimmer an als es ist. Ich konnte zu der Zeit noch kein Spanisch<br />

und es hat trotzdem alles schnell und unkompliziert geklappt.<br />

Was mich allerdings sehr geschockt hat, waren die Lebensmittelpreise. Ich hätte<br />

niemals damit gerechnet, dass diese höher sind als in Deutschland. Für ein Liter<br />

Milch zahlt man das Dreifache, für Joghurts mehr als das Doppelte und für Mehl das<br />

Vierfache. Aber das soll jetzt nicht abschrecken. Dafür bezahlt man für Obst und<br />

Gemüse auf den Märkten deutlich weniger als in Deutschland. Und man gewöhnt<br />

sich auch schnell an die Preise, jetzt zum Schluss finde ich diese schon gar nicht<br />

mehr so hoch. Man kauft einfach anders ein und kocht dementsprechend auch<br />

anders. Verhungern wird man auf jeden Fall nicht. Denn dafür gibt es auch einfach<br />

zu viele Straßenstände! Besonders in meinem Viertel (Bellavista), wo es zwei<br />

Universitäten und zahlreiche Bars gibt, gibt es an jeder Ecke Stände. Studenten,<br />

Rentner, Hausfrauen die „Hamburguesa de soya“, Empanadas, Sopaipillas, Papas<br />

fritas, zumo de naranja, frutas mixta und jede Menge anderer kleiner Sünden<br />

verkaufen.<br />

Obwohl wir im chilenischen Winter in Santiago gewohnt haben, hatten wir Glück mit<br />

dem Wetter. Geregnet hat es selten, und noch im Juni konnten wir teilweise mit T-<br />

Shirt in der Sonne sitzen. Wenn es allerdings geregnet hat, dann sollte man<br />

zusehen, dass man möglichst schnell nach Hause kommt. Denn das Wasser fließt<br />

hier nicht richtig ab und um dann eine Straße zu überqueren benötigt man auf jeden<br />

Fall Gummistiefel, wenn nicht auch eine Regenhose. Die Chilenen selbst gehen bei<br />

Regen nur in äußersten Notfällen vor die Tür. Auch das LBI wurden an starken<br />

Regentagen geschlossen.


Ansonsten kann man in Santiago eigentlich alles machen, was man nicht auch in<br />

anderen Großstädten machen kann. Jeder Reiseführer bietet unzählige Aktivitäten<br />

und Sehenswürdigkeiten. Langweilen muss man sich auf jeden Fall nicht!<br />

4. Persönliche Wertung<br />

Für mich persönlich ist das vergangene Semester eine wirklich wertvolle Erfahrung<br />

gewesen, an die ich mich gerne und oft zurück erinnern werde und an der ich<br />

persönlich gewachsen bin. Ich habe viel über mich selbst nachgedacht, erfahren und<br />

reflektiert.<br />

Vor allem aber habe ich im vergangenen Semester unglaublichen Spaß gehabt, tolle<br />

Leute kennen gelernt, viele unterschiedliche Eindrücke von Chile gesammelt und<br />

gemerkt, dass trotz der großen Entfernung, das Leben hier gar nicht so anders ist.<br />

Ich konnte mich hier schnell einleben und habe mich sehr wohl gefühlt. Auf der<br />

anderen Seite dagegen, fand ich es schade, dass Santiago und daher mein Leben<br />

hier nicht so ‚südamerikanisch‘ waren. Die ‚typischen‘ Lebensarten und Kulturen,<br />

sowie die indigenen Einflüsse werde ich hoffentlich auf meiner Peru- und<br />

Bolivienreise näher kennenlernen.<br />

Das Studium am LBI hat Spaß gemacht, aber für mein Studium in Deutschland hat<br />

es mir nicht viel gebracht. Auch konnte ich mit leider sehr wenig anrechnen lassen<br />

(wenn ich Glück habe ein Modul in EZW).<br />

Das Meiste was wir hier gelernt haben, kannte ich bereist aus Deutschland. Teilweise<br />

war es jedoch sehr hilfreich einiges zu wiederholen und zu vertiefen.<br />

Die DaF- Seminare waren eine wertvolle Erfahrung, da ich als Nicht-Deutsch-<br />

Studierende viel über diese Thematik gelernt habe. Vor allem werde ich nun Kindern<br />

mit Migrationshintergrund in Deutschland anders begegnen und weiß nun wie wichtig<br />

eine gezielte Sprachförderung sein kann.<br />

Insgesamt kann ich sagen, dass ein Auslandssemester immer eine tolle Erfahrung<br />

ist. Im Leben bekommt man nicht viele Chancen eine Zeit lang in einem anderen<br />

Land leben zu dürfen, deshalb sollte man diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen!<br />

Ich würde mich jederzeit wieder für ein Auslandssemester entscheiden.<br />

5. Praktische Tipps oder hätte ich das vorher gewusst<br />

Hier habe ich noch einige Informationen zusammengestellt, von denen ich denke,<br />

dass sie euch bei der Planung und Reise helfen könnten:<br />

Vorbereitung:<br />

Studentenvisum beantragen!<br />

Auch wenn es ein großer Aufwand ist und man auch in Santiago nochmal zu<br />

Behörden laufen muss, lohnt es sich. Die Kosten belaufen sich zusammen auf<br />

ca. 100€. Dafür hat man vor Ort viele Vorteile. Man bekommt z.B. eine<br />

vergünstigte Studenten-Metro-Karte (mit der man richtig Geld sparen kann)<br />

und man bekommt eine RUT (Personal-/Ausweisnummer), die eine Art<br />

‚Zaubernummer‘ ist. Man benötigt sie überall, ob beim Arzt, beim Eintritt ins


Fitnessstudio, bei Museen/Parkeintritten (Nationale bekommen oft<br />

Vergünstigungen) und vieles mehr.<br />

Auslandskrankenversicherung: Dabei darauf achten, dass die Versicherungen<br />

im schweren Krankheitsfall auch den Krankentransport zurück nach<br />

Deutschland zahlen<br />

Impfungen: Uns wird hier oft erzählt, dass wenn man nach Bolivien reist, eine<br />

Gelbfieberimpfung vorweisen muss. Doch wir konnten auch ohne diese<br />

vorzuweisen einreisen. Für Chile an sich benötigt man keine extra Impfungen,<br />

doch sollte man sich vergewissern, dass alle aufgefrischt und aktuell sind)<br />

Kreditkarte beantragen: Ich kann die DKB wärmstens empfehlen. Konto inkl.<br />

Kreditkarte, mit der man weltweit kostenlos Bargeld an so gut wie allen<br />

Bankautomaten abheben kann und keine Kontogebühren bezahlen muss<br />

Reiseapotheke: Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist immer zu<br />

empfehlen. Doch kann man generell in Santiago alles bekommen. Auch die<br />

ärztliche Versorgung hier ist sehr gut, man braucht dabei wirklich keine Angst<br />

haben.<br />

Flug rechtzeitig buchen<br />

Vor Ort:<br />

Santiago ist sehr teuer. Nur mit dem Stipendium kommt man dort nicht aus.<br />

Die Preise für Lebensmittel sind höher als in Deutschland (vor allem die für<br />

Milchprodukte und Drogerieartikel), die Wohnungspreise ähnlich.<br />

Kleiner Tipp: Nehmt Tampons mit! Shampoo etc. kann man auch hier für etwas mehr kaufen.<br />

Günstiges Obst und Gemüse gibt es auf den Märkten (z.B. auf dem Vega im<br />

Barrio Patronato). Andere Lebensmittel kann man im Lider oder Jumbo<br />

(Supermarktketten) einigermaßen preiswert kaufen.<br />

Wer ein Handy dabei hat, kann sich problemlos eine Prepaid Karte kaufen,<br />

z.B. von entel. Wie in Deutschland kann man sie in Tankstellen,<br />

Supermärkten, sogar Apotheken aufladen.<br />

Man kann nur kalt waschen! Am besten nichts Empfindliches oder Weißes<br />

einpacken.<br />

Für die Reisen:<br />

<br />

Wer nach Patagonien, bzw. Torres del Paine möchte sollte das bis März<br />

machen, sonst wird es zu kalt und in der Nebensaison haben nicht mehr alle<br />

Campingplätze/ Refugios geöffnet. Auch ein Wochenendausflug nach Pucon<br />

sollte in diesem Zeitraum liegen.<br />

Turbus, Condor und<br />

Pulmann sind gute und sichere<br />

Busanbieter in Chile<br />

Mit Sky und Lan kann man<br />

innerhalb Chiles am günstigsten<br />

fliegen. (Star Peru ist eine<br />

günstige Fluggesellschaft<br />

innerhalb Perus)<br />

Gerne gebe ich auch meine<br />

Reiseerfahrungen durch Peru und<br />

Bolivien weiter. An dieser Stelle<br />

gehe ich darauf nicht weiter ein,<br />

doch könnt ihr mir jederzeit eine<br />

Mail schicken.


Die Organisation Santiago Exchange<br />

(santaigaoexchange.cl) bieten viele<br />

tolle Ausflüge und Reisen an. U.a.<br />

Kochkurse, Ski fahren, Rafting,<br />

Paintball und auch Reisen zu den<br />

Osterinseln oder in die<br />

Atacamawüste.<br />

6. Danksagung<br />

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Personen herzlich bedanken, die es<br />

mir ermöglicht haben, einen solchen Auslandsaufenthalt zu erleben. Es war eine für<br />

mich sehr prägende und erfahrungsreiche Zeit. Vielen Dank an das Akademische<br />

Auslandsamt der PH <strong>Weingarten</strong>, besonders an Frau Dornfeld, das LBI in Santiago<br />

und an die Baden-Württemberg Stiftung, ohne deren finanzielle Unterstützung mir ein<br />

solcher Aufenthalt vermutlich nicht möglich gewesen wäre.<br />

7. Zustimmungsklausel<br />

Hiermit stimme ich, Lisa Paskert, der Veröffentlichung meines Erfahrungsberichts<br />

über den Aufenthalt in Santiago de Chile, im Zeitraum von März bis Juli 2013, auf der<br />

Homepage der Baden-Württemberg Stiftung und des Akademischen<br />

Auslandsamtes/International Office und , zu.

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