Bericht 7 - Pädagogische Hochschule Weingarten
Bericht 7 - Pädagogische Hochschule Weingarten
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Erfahrungsbericht<br />
Programmlinie:<br />
Studierende<br />
Name:<br />
E-Mail-Adresse:<br />
Heimatort:<br />
Austauschort:<br />
Lisa Paskert<br />
lisa.paskert@web.de<br />
<strong>Weingarten</strong><br />
Santiago de Chile<br />
Austauschzeitraum: 03.2013 bis 07.2013<br />
Erstellungsdatum: 15.06.2013<br />
☒ Hiermit erkläre ich mich einverstanden, dass mein <strong>Bericht</strong> auf den Internetseiten des Baden-<br />
Württemberg-STIPENDIUMs und der Baden-Württemberg Stiftung veröffentlicht werden darf.
Erfahrungsbericht<br />
Mein Auslandssemester in Santiago de Chile<br />
Ich mit den drei anderen Austauschstudentinnen aus Heidelberg<br />
Lisa Paskert<br />
16.01.1990<br />
Lisa.Paskert@web.de<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Weingarten</strong><br />
Deutsches Lehrerbildungsinstitut Wilhelm von Humboldt<br />
Sommersemester 2013<br />
6. Fachsemester<br />
GHS, Schwerpunkt Grundschule<br />
Fächer: Mathematik, Biologie, Haushalt &Textil, Englisch
1. Vorbereitungen<br />
Im Gegensatz zu anderen Studienorten im Ausland, ist das Land Chile und die<br />
Universität Ludwig von Humboldt in Santiago nicht so beliebt bzw. gefragt, völlig zu<br />
Unrecht! Als ich mich beworben habe, war ich die einzige Bewerberin. Dies hat den<br />
Bewerbungsprozess für mich natürlich deutlich vereinfacht. So hatte ich relativ<br />
schnell eine sichere Zusage. Das Bewerbungsgespräch mit Frau Dornfeld, ist<br />
dementsprechend eher locker ausgefallen.<br />
Ich frage ich mich jedoch jetzt, da ich weiß wie das Leben und das Studium hier in<br />
Chile sind, warum sich nicht mehr StudentenInnen bewerben. Denn auch wenn die<br />
Flugkosten im Vergleich zu anderen Ländern relativ hoch sind, es lohnt sich auf<br />
jeden Fall. Ich kann wirklich nur raten, bewerbt euch!<br />
Da ich aus <strong>Weingarten</strong> die einzige Studentin war, habe ich mich vorab erkundigt ob<br />
StundentenInnen von anderen <strong>Hochschule</strong>n nach Chile gehen. So habe ich beim<br />
International Office in Heidelberg die Mailadressen der Studentinnen erhalten, die mit<br />
mir nun in Santiago sind. So konnte man vorab in Kontakt treten und sich<br />
austauschen. Dies hat mir ein wenig die Angst bzw. Nervosität genommen.<br />
In <strong>Weingarten</strong> habe ich bereits einen Sprachkurs belegt. Doch leider konnte ich<br />
stundenplantechnisch keinen fortgeschrittenen Kurs belegen, so hatte ich in dem<br />
direkten Semester vor Chile kein Spanisch. Daher habe ich bereits viel verlernt und<br />
viel vergessen. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, einen Sprachkurs direkt vor dem<br />
Semester zu besuchen und sich vorab ein wenig mit der Sprache zu beschäftigen,<br />
was ich leider versäumt habe.<br />
Noch in <strong>Weingarten</strong>, habe ich mich circa einen Monat vor der Reise mit Charlotte<br />
(auch von unserer PH) getroffen. Sie hat ein Blockpraktikum an der deutschen<br />
Schule Santiago gemacht. Charlotte hatte bereits eine Wohnung durch eine<br />
deutsche Organisation gemietet. Zufälligerweise hatten die Vermieter in dieser WG<br />
noch ein weiteres Zimmer für mich frei. Meine Wohnungssuche lief so schnell und<br />
unkompliziert ab. Die Organisation (chileinside.cl) hat dafür eine kleine Gebühr<br />
erhoben (für 5 Monate ca. 100€). Sollte man Probleme mit Mitbewohnern oder<br />
Vermietern haben, kümmert sich die Organisation um eine neue WG. Vor allem da<br />
meine Spanischkenntnisse am Anfang noch sehr schlecht waren, hätte ich es mir<br />
nicht zugetraut vor Ort eine WG zu suchen. Auch fand ich den Gedanken sehr<br />
beruhigend vorab schon ein Zimmer sicher zu haben.<br />
Wer jedoch lieber mit Chilenen zusammenwohnen möchte (auch um die Sprache<br />
besser zu lernen), sollte vor Ort ein Zimmer suchen. Denn dadurch, dass die Zimmer<br />
unserer WG durch die Organisation vermietet wurden, wohnten hauptsächlich andere<br />
‚extranjeros‘ bei uns. Ich jedoch fand die Kombination super, denn so hat ein ständig<br />
wechselnder kultureller Wechsel stattgefunden.<br />
Das LBI hat auch eine Liste von Zimmern, die privat vermietet werden. Da ich aber<br />
von Anfang an in eine WG wollte, kam das für mich nicht in Frage. Ein<br />
Studentenwohnheim gibt es leider nicht.<br />
Die Stadtteile Vitacura und Las Condes sind in der Nähe vom LBI, jedoch auch<br />
relativ teuer und ‚weit ab vom Schuss‘. Von hier aus braucht man lange in die Stadt<br />
und sie sind weit entfernt von Bars, Cafés und Märkten. Providencia und Bellavista<br />
eignen sich meiner Meinung nach am besten zum Leben. Man braucht zwar auch<br />
von hier aus bei viel Verkehr eine Stunde bis zum LBI, aber dafür ist man direkt in<br />
der Stadt in einem lebendigen Viertel. In dieser Gegend muss man für ein möbliertes<br />
Zimmer mit ‚mas o menos‘ 300€ rechnen.
2. Studium am LBI<br />
Das LBI<br />
Am LBI wurden wir sehr herzlich empfangen und haben uns direkt wohl gefühlt.<br />
Unsere Ansprechpartnerin, Frau Bender, ist eine sehr hilfsbereite, nette Frau. Sie hat<br />
uns in das Studienleben am LBI eingeführt und stand uns immer mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Auch half sie uns, zusammen mit Frau Reelsen, bei der Vermittlung von<br />
Praktikumsplätzen an deutschen Schulen. Mit ihr zusammen haben wir auch unsere<br />
Stundenpläne gestaltet. Dabei<br />
durften wir Kurse aus allen<br />
Jahrgängen wählen, die uns<br />
interessierten.<br />
Zu Beginn des Semesters durften<br />
wir die ersten 2 Wochen an allen<br />
Kursen, die uns interessierten,<br />
teilnehmen. Danach haben wir uns<br />
für 4-6 Veranstaltungen<br />
entscheiden. Was anfangs noch<br />
sehr gewöhnungsbedürftig für mich<br />
war, ist die Tatsache, dass ich<br />
mich am anderen Ende der Welt<br />
befand und doch alle Leute um<br />
mich herum im LBI Deutsch<br />
sprachen. Ein Großteil der<br />
Veranstaltungen ist auf Deutsch<br />
und die Dozenten kommen auch überwiegend aus Deutschland.<br />
Das LBI ist die kleinste <strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> der Welt. Verlaufen kann man sich<br />
also auf jeden Fall nicht. Es gibt eine kleine Bibliothek, eine Küche, ein Lehrerzimmer<br />
und zwei kleine Flure, an die die Seminarräume anschließen. In demselben<br />
Gebäude, befindet sich auch das Insalco. Eine deutsch-chilenische Berufsschule.<br />
Doch deren StudentInnen trifft man eher selten, da sie nur zwei Tage in der Woche<br />
zur Schule gehen.<br />
Anfangs fühlte es sich zwar ungewohnt an, in so kleinen Kursen zu sitzen (ca. 10-12<br />
StudentInnen, manchmal auch nur zu dritt) und bei Ankunft im Klassenraum jeden<br />
Kommilitonen einzeln mit Küsschen zu begrüßen. Doch daran gewöhnte ich mich<br />
schnell. So konnte ich die kleinen Seminargruppen genießen, da man ein<br />
persönliches Verhältnis zu den Dozenten aufbauen konnte und auch Diskussionsund<br />
Gesprächsrunden in einer Form stattfanden, die man aus deutschen<br />
Universitäten nicht kennt.<br />
Das System am LBI ist eher verschult. Da es wenige Studenten gibt, ist das Angebot<br />
an Seminaren auch begrenzt. Die Dozenten sind jedoch immer sehr bemüht auch<br />
Seminare anzubieten, die die StudentInnen interessieren.<br />
Dadurch, dass die Seminare für die meisten Studenten nicht auf ihrer Muttersprache<br />
sind, sind das Tempo und das Niveau nicht so hoch wie in Deutschland. Die Themen<br />
werden langsam behandelt und es gibt immer wieder kleine Lernkontrollen.<br />
Überrascht hat mich, dass mir die DaF- Seminare so gut gefallen haben. Ich fand<br />
diese so interessant und wichtig, dass ich mir überlege, das Erweiterungsstudium
Deutsch als Fremdsprache zu belegen. Wer überlegt DaF zu studieren, dem kann ich<br />
das LBI sehr empfehlen. Das dazu benötigte Praktikum ist hier auch möglich (s.u.).<br />
Leider kann ich mir nicht sehr viel anrechnen lassen. Lediglich das Seminar<br />
„<strong>Pädagogische</strong> Konzepte“ hoffe ich mir, als EZW Modul 2 Prüfung, anrechnen lassen<br />
zu können. Es ist sehr schwer mit Dozenten aus Deutschland vorab über eine<br />
Anrechnung zu sprechen, da das LBI vor dem Semester keine Informationen über<br />
Fächer und Inhalte herausgibt.<br />
Studieren an der USS<br />
Wir waren die ersten Auslandsstudentinnen, die die Möglichkeit hatten, auch eine<br />
‚richtige‘ chilenische Universität kennenzulernen. Die Universidad San Sebastian hat<br />
mit dem LBI einen Kooperationsvertrag, sodass die StudentenInnen des LBI’s ihren<br />
‚Título‘ dort erwerben können (Damit können sie an einer Universität ihren ‚Master‘<br />
machen). Wir besuchten jeden Mittwochnachmittag die USS.<br />
Was uns dabei besonders gut gefallen hat, wir konnten die Sportangebote der USS<br />
nutzen. Die wöchentlich stattfindenden Yoga- und Zumbakurse haben viel Spaß<br />
gemacht und sind nur zu empfehlen.<br />
Praktikum<br />
Mich hat sehr gefreut, dass wir die Möglichkeit<br />
hatten am Tagespraktikum teilzunehmen. Eine<br />
chilenische Schule zu besuchen finde ich<br />
besonders spannend. Zusammen mit einer<br />
anderen Austauschstudentin haben wir jeden<br />
Dienstag das Colegio Santa Ursula besucht.<br />
Eine sehr katholische Privatschule für<br />
Mädchen. Wir hospitierten im<br />
Deutschunterricht und hatten auch die<br />
Möglichkeit zu unterrichten. In Chile müssen<br />
auch die Lehrkräfte einheitliche ‚Uniformen‘ tragen, in unserem Fall unsere super<br />
schönen ‚Kittel‘ (s. Foto)<br />
Wer die Möglichkeit hat, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen und ein Praktikum<br />
machen.<br />
3. Leben in Santiago<br />
Die Stadt Santiago hat mich sehr überrascht. Ich wusste ich bin in Südamerika, doch<br />
so fühlte es sich nicht an. Santiago ist eine sehr ‚europäische‘ Stadt, wenn man das<br />
so sagen darf und ganz anders als man sich vielleicht eine Stadt in Südamerika<br />
vorstellt. Auch die Stadt an sich, zeigt ihre wahre Schönheit erst auf dem zweiten<br />
Blick. Der Lonely Planet hat es ganz treffen beschrieben: „Wenn es um Vergleiche<br />
geht, scheint Santiago immer schlechter als andere Metropolen abzuschneiden:<br />
Nicht so kulturell wie Buenos Aires. Nicht so kolonial wie Lima. Nicht so<br />
lateinamerikanisch wie Mexico City. Nicht so aufregend wie Rio. Aber Santiago ist<br />
auch nicht so chaotisch, nicht so heruntergekommen, nicht so solitär, nicht so<br />
gefährlich und nicht so groß.“<br />
Nicht zu Unrecht sagt man, dass Santiago eine der sichersten Städte Südamerikas<br />
ist. Wenn ich am Abend nach Hause gelaufen bin, sind mir so gut wie immer einige<br />
Polizisten entgegengekommen. Zwar haben auch diese, wie die meisten
südamerikanischen Männer, immer einen netten (manchmal auch weniger netten)<br />
Spruch parat, doch sagt man über die chilenische Polizei, dass sie sehr verlässlich,<br />
vertrauenswürdig und keinesfalls korrupt ist. Darauf sind die Chilenen besonders<br />
stolz.<br />
Auch von den Menschen war ich überrascht, denn obwohl ich mitten in Südamerika<br />
war, fühlte ich mich nicht unbedingt als ‚Gringo‘. Viele Bewohner sehen sehr<br />
‚europäisch‘ aus, sodass ich mit meiner Größe, den blonden Haaren, meinen<br />
Gesichtszügen und meiner eher helleren Haut nicht immer aufgefallen bin. (Dies<br />
ändert sich jedoch schnell außerhalb Santiagos).<br />
Man kann sich deshalb in Santiago ziemlich schnell eingewöhnen und fühlt sich<br />
schnell ‚heimisch‘. Ein ‚Kulturschock‘ wie man sich ihn vielleicht bei anderen<br />
Großstädten Südamerikas vorstellt, bleibt auf jeden Fall aus.<br />
Wer ein Visum hat, der muss innerhalb der<br />
ersten drei Wochen einige ‚Behördengänge‘<br />
erledigen. Zunächst muss man zu der<br />
internationalen Polizei, diese geben einem<br />
eine Art Zeugnis mit Foto, mit dem man dann<br />
zum ‚Bürgeramt‘ geht. Hier beantragt man<br />
seinen chilenischen Personalausweis. Beide<br />
Stellen haben nur vormittags geöffnet und<br />
man sollte früh da sein, da man mit einiger<br />
Wartezeit rechnen muss. Zwei bis drei<br />
Wochen später kann man seinen Ausweis im<br />
Bürgeramt abholen, die RUT (s.Tipps)<br />
bekommt man jedoch bereits beim Antrag.<br />
Das alles hört sich schlimmer an als es ist. Ich konnte zu der Zeit noch kein Spanisch<br />
und es hat trotzdem alles schnell und unkompliziert geklappt.<br />
Was mich allerdings sehr geschockt hat, waren die Lebensmittelpreise. Ich hätte<br />
niemals damit gerechnet, dass diese höher sind als in Deutschland. Für ein Liter<br />
Milch zahlt man das Dreifache, für Joghurts mehr als das Doppelte und für Mehl das<br />
Vierfache. Aber das soll jetzt nicht abschrecken. Dafür bezahlt man für Obst und<br />
Gemüse auf den Märkten deutlich weniger als in Deutschland. Und man gewöhnt<br />
sich auch schnell an die Preise, jetzt zum Schluss finde ich diese schon gar nicht<br />
mehr so hoch. Man kauft einfach anders ein und kocht dementsprechend auch<br />
anders. Verhungern wird man auf jeden Fall nicht. Denn dafür gibt es auch einfach<br />
zu viele Straßenstände! Besonders in meinem Viertel (Bellavista), wo es zwei<br />
Universitäten und zahlreiche Bars gibt, gibt es an jeder Ecke Stände. Studenten,<br />
Rentner, Hausfrauen die „Hamburguesa de soya“, Empanadas, Sopaipillas, Papas<br />
fritas, zumo de naranja, frutas mixta und jede Menge anderer kleiner Sünden<br />
verkaufen.<br />
Obwohl wir im chilenischen Winter in Santiago gewohnt haben, hatten wir Glück mit<br />
dem Wetter. Geregnet hat es selten, und noch im Juni konnten wir teilweise mit T-<br />
Shirt in der Sonne sitzen. Wenn es allerdings geregnet hat, dann sollte man<br />
zusehen, dass man möglichst schnell nach Hause kommt. Denn das Wasser fließt<br />
hier nicht richtig ab und um dann eine Straße zu überqueren benötigt man auf jeden<br />
Fall Gummistiefel, wenn nicht auch eine Regenhose. Die Chilenen selbst gehen bei<br />
Regen nur in äußersten Notfällen vor die Tür. Auch das LBI wurden an starken<br />
Regentagen geschlossen.
Ansonsten kann man in Santiago eigentlich alles machen, was man nicht auch in<br />
anderen Großstädten machen kann. Jeder Reiseführer bietet unzählige Aktivitäten<br />
und Sehenswürdigkeiten. Langweilen muss man sich auf jeden Fall nicht!<br />
4. Persönliche Wertung<br />
Für mich persönlich ist das vergangene Semester eine wirklich wertvolle Erfahrung<br />
gewesen, an die ich mich gerne und oft zurück erinnern werde und an der ich<br />
persönlich gewachsen bin. Ich habe viel über mich selbst nachgedacht, erfahren und<br />
reflektiert.<br />
Vor allem aber habe ich im vergangenen Semester unglaublichen Spaß gehabt, tolle<br />
Leute kennen gelernt, viele unterschiedliche Eindrücke von Chile gesammelt und<br />
gemerkt, dass trotz der großen Entfernung, das Leben hier gar nicht so anders ist.<br />
Ich konnte mich hier schnell einleben und habe mich sehr wohl gefühlt. Auf der<br />
anderen Seite dagegen, fand ich es schade, dass Santiago und daher mein Leben<br />
hier nicht so ‚südamerikanisch‘ waren. Die ‚typischen‘ Lebensarten und Kulturen,<br />
sowie die indigenen Einflüsse werde ich hoffentlich auf meiner Peru- und<br />
Bolivienreise näher kennenlernen.<br />
Das Studium am LBI hat Spaß gemacht, aber für mein Studium in Deutschland hat<br />
es mir nicht viel gebracht. Auch konnte ich mit leider sehr wenig anrechnen lassen<br />
(wenn ich Glück habe ein Modul in EZW).<br />
Das Meiste was wir hier gelernt haben, kannte ich bereist aus Deutschland. Teilweise<br />
war es jedoch sehr hilfreich einiges zu wiederholen und zu vertiefen.<br />
Die DaF- Seminare waren eine wertvolle Erfahrung, da ich als Nicht-Deutsch-<br />
Studierende viel über diese Thematik gelernt habe. Vor allem werde ich nun Kindern<br />
mit Migrationshintergrund in Deutschland anders begegnen und weiß nun wie wichtig<br />
eine gezielte Sprachförderung sein kann.<br />
Insgesamt kann ich sagen, dass ein Auslandssemester immer eine tolle Erfahrung<br />
ist. Im Leben bekommt man nicht viele Chancen eine Zeit lang in einem anderen<br />
Land leben zu dürfen, deshalb sollte man diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen!<br />
Ich würde mich jederzeit wieder für ein Auslandssemester entscheiden.<br />
5. Praktische Tipps oder hätte ich das vorher gewusst<br />
Hier habe ich noch einige Informationen zusammengestellt, von denen ich denke,<br />
dass sie euch bei der Planung und Reise helfen könnten:<br />
Vorbereitung:<br />
Studentenvisum beantragen!<br />
Auch wenn es ein großer Aufwand ist und man auch in Santiago nochmal zu<br />
Behörden laufen muss, lohnt es sich. Die Kosten belaufen sich zusammen auf<br />
ca. 100€. Dafür hat man vor Ort viele Vorteile. Man bekommt z.B. eine<br />
vergünstigte Studenten-Metro-Karte (mit der man richtig Geld sparen kann)<br />
und man bekommt eine RUT (Personal-/Ausweisnummer), die eine Art<br />
‚Zaubernummer‘ ist. Man benötigt sie überall, ob beim Arzt, beim Eintritt ins
Fitnessstudio, bei Museen/Parkeintritten (Nationale bekommen oft<br />
Vergünstigungen) und vieles mehr.<br />
Auslandskrankenversicherung: Dabei darauf achten, dass die Versicherungen<br />
im schweren Krankheitsfall auch den Krankentransport zurück nach<br />
Deutschland zahlen<br />
Impfungen: Uns wird hier oft erzählt, dass wenn man nach Bolivien reist, eine<br />
Gelbfieberimpfung vorweisen muss. Doch wir konnten auch ohne diese<br />
vorzuweisen einreisen. Für Chile an sich benötigt man keine extra Impfungen,<br />
doch sollte man sich vergewissern, dass alle aufgefrischt und aktuell sind)<br />
Kreditkarte beantragen: Ich kann die DKB wärmstens empfehlen. Konto inkl.<br />
Kreditkarte, mit der man weltweit kostenlos Bargeld an so gut wie allen<br />
Bankautomaten abheben kann und keine Kontogebühren bezahlen muss<br />
Reiseapotheke: Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist immer zu<br />
empfehlen. Doch kann man generell in Santiago alles bekommen. Auch die<br />
ärztliche Versorgung hier ist sehr gut, man braucht dabei wirklich keine Angst<br />
haben.<br />
Flug rechtzeitig buchen<br />
Vor Ort:<br />
Santiago ist sehr teuer. Nur mit dem Stipendium kommt man dort nicht aus.<br />
Die Preise für Lebensmittel sind höher als in Deutschland (vor allem die für<br />
Milchprodukte und Drogerieartikel), die Wohnungspreise ähnlich.<br />
Kleiner Tipp: Nehmt Tampons mit! Shampoo etc. kann man auch hier für etwas mehr kaufen.<br />
Günstiges Obst und Gemüse gibt es auf den Märkten (z.B. auf dem Vega im<br />
Barrio Patronato). Andere Lebensmittel kann man im Lider oder Jumbo<br />
(Supermarktketten) einigermaßen preiswert kaufen.<br />
Wer ein Handy dabei hat, kann sich problemlos eine Prepaid Karte kaufen,<br />
z.B. von entel. Wie in Deutschland kann man sie in Tankstellen,<br />
Supermärkten, sogar Apotheken aufladen.<br />
Man kann nur kalt waschen! Am besten nichts Empfindliches oder Weißes<br />
einpacken.<br />
Für die Reisen:<br />
<br />
Wer nach Patagonien, bzw. Torres del Paine möchte sollte das bis März<br />
machen, sonst wird es zu kalt und in der Nebensaison haben nicht mehr alle<br />
Campingplätze/ Refugios geöffnet. Auch ein Wochenendausflug nach Pucon<br />
sollte in diesem Zeitraum liegen.<br />
Turbus, Condor und<br />
Pulmann sind gute und sichere<br />
Busanbieter in Chile<br />
Mit Sky und Lan kann man<br />
innerhalb Chiles am günstigsten<br />
fliegen. (Star Peru ist eine<br />
günstige Fluggesellschaft<br />
innerhalb Perus)<br />
Gerne gebe ich auch meine<br />
Reiseerfahrungen durch Peru und<br />
Bolivien weiter. An dieser Stelle<br />
gehe ich darauf nicht weiter ein,<br />
doch könnt ihr mir jederzeit eine<br />
Mail schicken.
Die Organisation Santiago Exchange<br />
(santaigaoexchange.cl) bieten viele<br />
tolle Ausflüge und Reisen an. U.a.<br />
Kochkurse, Ski fahren, Rafting,<br />
Paintball und auch Reisen zu den<br />
Osterinseln oder in die<br />
Atacamawüste.<br />
6. Danksagung<br />
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Personen herzlich bedanken, die es<br />
mir ermöglicht haben, einen solchen Auslandsaufenthalt zu erleben. Es war eine für<br />
mich sehr prägende und erfahrungsreiche Zeit. Vielen Dank an das Akademische<br />
Auslandsamt der PH <strong>Weingarten</strong>, besonders an Frau Dornfeld, das LBI in Santiago<br />
und an die Baden-Württemberg Stiftung, ohne deren finanzielle Unterstützung mir ein<br />
solcher Aufenthalt vermutlich nicht möglich gewesen wäre.<br />
7. Zustimmungsklausel<br />
Hiermit stimme ich, Lisa Paskert, der Veröffentlichung meines Erfahrungsberichts<br />
über den Aufenthalt in Santiago de Chile, im Zeitraum von März bis Juli 2013, auf der<br />
Homepage der Baden-Württemberg Stiftung und des Akademischen<br />
Auslandsamtes/International Office und , zu.