PDF Download - INsülz & klettenberg
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Die fi nnische Gemeinde<br />
Weil es in der Mitte liegt –<br />
von Finnland nach Köln<br />
Ende der 1960er Jahre kamen viele<br />
Finnen nach Deutschland, um hier<br />
zu arbeiten. Deshalb entschied sich die<br />
Lutherische Kirche Finnlands, 1971 einen<br />
Pfarrer nach Deutschland zu senden. Weil<br />
Köln in der Mitte Deutschlands liegt, fiel<br />
die Wahl des Pfarrers auf unsere Stadt –<br />
und mittlerweile ist die Finnische Gemeinde<br />
schon lange in Sülz ansässig. Heute<br />
hat sie 920 Mitglieder, davon viele Finninnen,<br />
die mit deutschen Männern verheiratet<br />
sind.<br />
„Mitglied kann jeder werden, bei uns sind<br />
auch viele Finnlandfreunde Mitglied“, er-<br />
Foto: Fahrbach<br />
klärt Leena Haubold, die Vorsitzende der<br />
Gemeinde, am Tag der offiziellen Einweihung<br />
ihrer neuen Räume in der Wittekindstraße.<br />
Sogar eine nagelneue Sauna nennt<br />
die Finnische Gemeinde im Gebäude der<br />
Rückblick: Aus Italien nach Sülz, um Ziegel zu brennen<br />
Nicht erst in den letzten Jahrzehnten sind Menschen nach Sülz gekommen, um<br />
hier zu leben und zu arbeiten. Wie uns der Historische Geograf Alexander<br />
Hess beschreibt, entstanden um 1880 in Sülz mehrere große Ziegeleien. Eine davon<br />
lag im Bereich Zülpicher Straße, Neuenhöfer Allee und gehörte Franz Roeckerath,<br />
dem Erbauer der Kölner Agneskirche. Die Arbeiter, die dort die für die Festungsanlagen<br />
und Industriebetriebe benötigten Ziegelsteine brannten, waren alle aus<br />
Italien und lebten in der Schlegelstraße. Zeitdokumente beschreiben ein lebhaftes<br />
Treiben in dieser Straße, das vor allem draußen stattfand. Die Nachkommen jener<br />
italienischen Arbeiter lebten nach dem Ersten Weltkrieg noch in der Palanterstraße<br />
zwischen Ägidiusstraße und De-Noel-Platz und prägten die Gegend durch ihre Gewohnheiten.<br />
So saßen zum Beispiel die Frauen vor den Häusern auf Stühlen und<br />
putzten Gemüse oder unterhielten sich von Fenster zu Fenster. Das klingt, als ob<br />
sich Menschen aus anderen Ländern in unserem Stadtteil auch schon Ende des 19.<br />
Jahrhunderts wohlgefühlt hätten.<br />
neuen Seniorenwohnanlage der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde Köln-Klettenberg<br />
ihr Eigen. Hier können auch Nicht-Mitglieder<br />
Saunazeiten reservieren.<br />
„Hauptziel der Finnischen Gemeinde<br />
ist die Verbreitung des Wortes Gottes“,<br />
erläutert Leena Haubold. „Wir haben<br />
eine Pfarrerin für mehrere Gemeinden in<br />
Nordrhein-Westfalen und bieten Trauungen,<br />
Taufen und Konfirmationen in<br />
finnischer Sprache an.“ Außerdem gibt<br />
es eine Volkstanzgruppe, die jeden Mittwochabend<br />
in der Johanneskirche in der<br />
Nonnenwerthstraße probt und noch neue<br />
Mitglieder sucht (www.finnlore.de). Hinzu<br />
kommen eine Theatergruppe, ein Chor,<br />
ein Literaturkreis, eine Fitnessgruppe für<br />
Ältere, die sich „Immergrüne“ nennen.<br />
Auch die finnische Sprachschule für Kinder<br />
unterrichtet in den Räumen. In der Adventszeit<br />
findet regelmäßig ein wunderbarer<br />
Weihnachtsbasar statt.<br />
Wer sich für die Arbeit der Gemeinde interessiert,<br />
kann unter www.rengas.de/de/<br />
pfarrer-und-gemeinden/west/koeln/<br />
Kontakt aufnehmen.<br />
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