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PDF Download - INsülz & klettenberg

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Was macht den „Panierfehler“ aus?<br />

Das Programm ist ein Mix aus Standup,<br />

Kabarett und Musik. Immerhin neun<br />

Songs – so viel Musik hatte ich noch nie<br />

im Programm. Ich habe ja Klavier und Gesang<br />

studiert, hatte aber bislang immer 80<br />

Prozent Wortbeiträge im Programm untergebracht.<br />

Die Gewichtung ist nun halbehalbe,<br />

ich hatte plötzlich Lust, viele Lieder<br />

zu schreiben. Teilweise benutze ich dabei<br />

ganz unterschiedliche Instrumente, wie<br />

Chicken Eggs, Knack frösche oder Plastik<br />

röhren wie bei dem Song „Bundesgartenschau“.<br />

Bei „Panierfehler“ geht es auch um das,<br />

was ich als Mutter in Sülz erlebe. Ich erzähle<br />

zum Beispiel von diesen Akademiker-Übermüttern,<br />

die selbst zu Sankt<br />

Martin ihren Kindern nur Weckmänner aus<br />

Dinkelmehl geben. Mal ehrlich: Vollkorn-<br />

Weckmänner – die sehen aus wie eine Solariumsangestellte<br />

aus Essen-Kray! Meine<br />

Nachbarin sagt dazu, ich hätte das völlig<br />

falsch verstanden, das seien Weckmänner<br />

mit Migrationshintergrund. Da fällt einem<br />

doch nichts mehr zu ein!<br />

Wie sind Sie denn auf den ungewöhnlichen<br />

Programm-Titel gekommen?<br />

Ich hatte mir mindestens 100 Titel ausgedacht.<br />

Und dann war ich mit Fischstäbchen<br />

für meine beiden Kinder und<br />

paniertem Tofu für mich zugange. Da hab<br />

ich gedacht: dieses ganze Trend-Food –<br />

ein Gräuel! Panierter Tofu – aus der Sicht<br />

des Fisches ein Panierfehler. Ich sehe die<br />

Dinge gerne aus ungewöhnlichen Perspektiven.<br />

Überhaupt ein Sülzer Thema ist<br />

diese Gier nach Trend-Food. Zum Beispiel<br />

Aperol-Sprizz: Heute kriegst du ja keinen<br />

Sekt mehr ohne dieses orangene Zeug da<br />

drin. Aperol, das ist der Morgen-Urin von<br />

Onkel Dittmeyer.<br />

Wie absurd finden Sie denn das Leben?<br />

Das Leben ist total absurd. Gucken Sie<br />

sich beispielsweise die Entwicklung in<br />

Sachen Technik und Telekommunikation<br />

an. Eigentlich sollen uns diese neuen Errungenschaften<br />

das Leben doch erleichtern.<br />

Aber tatsächlich stresst es doch,<br />

wenn man schon wieder was downloaden<br />

muss, eine SMS beantworten oder Facebook<br />

pflegen muss. Ich bräuchte eine Medienbeauftragte,<br />

die das erledigt, damit<br />

ich mich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren<br />

kann. Die Medien sollen uns<br />

das Leben erleichtern, aber ich habe das<br />

Gefühl, wir organisieren nur noch und verblöden<br />

dabei. Ich nutze Facebook auch,<br />

es hat viele Vorteile, aber wenn dann einer<br />

jeden Tag Fotos von seinem Mittagessen<br />

postet – dieses Mitteilungsbedürfnis, woher<br />

kommt das?<br />

Was ist für Sie wesentlich?<br />

Ich schreibe total gerne. Sobald ich morgens<br />

die Kinder weggebracht habe, gehe<br />

ich ganz diszipliniert an den Schreibtisch.<br />

Gerade schreibe ich mein Buch fertig. Das<br />

Tagebuch eines Säuglings, also aus der<br />

Sicht des Babys im Mutterleib. Hier kann<br />

ich Alltagserfahrungen auf die Spitze treiben<br />

und jeder kann das nachvollziehen.<br />

Drei Kapitel daraus habe ich auch in die<br />

neue Show eingebunden.<br />

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