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Berliner anarchistisches Jahrbuch - North-East Antifascists [NEA]

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SEPTEMBER<br />

„LICHT UND SCHATTEN“ –<br />

EINE ST.IMIER AUSWERTUNG AUS BERLIN<br />

Vorwort der Redaktion: Am 24.<br />

September fand in Berlin ein<br />

Nachbereitungstreffen des anarchistischen<br />

Welttreffens im schweizerischen<br />

St.Imier statt, welches allen<br />

Teilnehmer*innen Raum bieten sollte,<br />

um gemeinsam ein Resümee zu<br />

ziehen. Das folgende, ausführlichere,<br />

Protokoll erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit.<br />

Die Bewertung des Treffens in St.Imier<br />

fiel unter den Teilnehmer*innen gemischt<br />

aus, jedoch überwogen positive<br />

Fazite, die jedoch teils verschiedene<br />

Begründungen hatten. Dennoch war<br />

klar, dass viele Dinge nicht funktioniert<br />

haben.<br />

Was positiv bemerkt wurde:<br />

· super viele Menschen mit verschiedensten<br />

Hintergründen, die sich ohne<br />

das Treffen womöglich niemals real<br />

begegnet wären. Daraus ergaben sich<br />

viele interessante Gespräche, Diskussionen<br />

und Kontakte.<br />

· Generell war der informelle Teil für<br />

viele der positivste Aspekt des Treffens.<br />

· Das schöne Wetter verlieh dem Treffen<br />

eine gute Portion „Urlaubsfeeling“.<br />

· Die Voküs waren klasse organisiert<br />

und super lecker.<br />

· Die Selbstorganisation, gerade in<br />

Bereichen wo die „offizielle“ Orga-<br />

Struktur versagt hat, war für einige<br />

sehr motivierend, bspw. Bei der improvisierten<br />

Awareness-Struktur oder<br />

einigen Vernetzungstreffen.<br />

· Das Programm war gut und ausgewogen<br />

geplant, (Einführendes, Geschichte,<br />

aktuelle Kämpfe, Antifa etc.)<br />

konnte in der Praxis durch verschiedene<br />

Probleme leider nicht halten, was es<br />

versprach<br />

· die Toiletten waren sauber. :)<br />

Kritik gab es an folgenden<br />

Punkten:<br />

· es gab weder tägliche Gesamt- bzw.<br />

Deliplena, noch besetzte Infopunkte<br />

oder sonstige Ansprechstellen für Fragen,<br />

Anregungen oder Kritik. Dadurch<br />

entstand ein Gefühl der Intransparenz,<br />

der hierarchischen Organisation<br />

des Treffens und teilweise ein Gefühl<br />

der Hilflosigkeit bei konkreten Problemen<br />

oder Kritik.<br />

· Einzelne Personen, die „etwas zu<br />

melden hatten“ waren sehr autoritär<br />

und teilweise rüde und unfreundlich,<br />

bspw. Bei Fragen nach spontanen Raumänderungen<br />

bzw. Wünschen danach,<br />

Dynamiken während (Podiums-) Diskussionen<br />

und wenn mensch generell<br />

etwas wollte.<br />

· Einige der Referent*innen oder<br />

Sprecher*innen übten sich in Selbstbeweihräucherung<br />

ihrer Person, Organisation<br />

oder ideologischer Ausrichtung.<br />

· Generell wurde die Auswahl der<br />

Sprecher*innen kritisiert, besonders<br />

im Hinblick auf ihrer genderbezogene<br />

Zusammensetzung, aber auch dahingehend,<br />

dass die meisten von „großen<br />

Organisationen“ waren.<br />

· Die Form der Podiumsdiskussion<br />

fanden einige befremdlich und in konkreten<br />

Fällen wenig befriedigend, da<br />

immer nur eine Hand voll Menschen<br />

sprechen konnte und eine wirkliche<br />

Diskussion mit vielen Beteiligten entweder<br />

nicht zustande kam, oder sogar<br />

offen verhindert wurde.<br />

· Dies trifft auch auf die meist überfüllten<br />

Räume zu und das generelle Konzept<br />

von „Großveranstaltungen“, durch<br />

die sich nur sehr schwer wirkliche Diskussionen<br />

entwickeln konnten.<br />

· Die Sprachbarriere und besonders der<br />

Umgang damit machten es teilweise<br />

unmöglich Veranstaltungen zu besuchen,<br />

da diese oft nur auf Französisch<br />

waren oder die Diskussionen im Anschluss<br />

auf Französisch (bzw. der dominierenden<br />

Sprache) geführt wurden.<br />

· Die Buchmesse war gut organisiert,<br />

reichhaltig bestückt und ein Ort an<br />

dem viel Kennenlernen und Austausch<br />

stattfand.<br />

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