Vollständiger Text - Springer GuP

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Titelthema Management Wird in Zukunft dazu gehören, wenn über Anlageformen mit der Bank verhandelt wird: die Ergebnisse aus dem Gespräch schriftlich abzusichern. Foto: istockphoto bietet dem Apotheker einerseits zwar eine größere Sicherheit, andererseits muss er hier aber auch mit höheren Kosten der Absicherungsmodelle rechnen. Immerhin kann der Anleger nun aber selbst entscheiden, welches Maß an Sicherheit und Rendite er individuell erreichen möchte. Gesundes Misstrauen gehört dazu Darüber hinaus erscheint aber eine gesunde Portion Misstrauen gegenüber den Bankinstituten nach wie vor angebracht. Wer beispielsweise eine sichere Geldanlage sucht – etwa zur späteren Ergänzung der finanziellen Altersabsicherung oder betrieblich zur eher kurzfristigen Anlage – sollte sich gegebenenfalls schriftlich zusichern lassen, dass die jeweiligen Anlageformen vor allem in den Punkten Sicherheit und Verfügbarkeit seinen Zielen gerecht werden. So eignen sich beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere selbst von erstklassigen Schuldnern meist nicht für kurzfristige Anlagezeiträume, da hier während der Laufzeit mit entsprechenden Kursschwankungen gerechnet werden muss. Eine entsprechende Strategie ist auch bei Investmentfonds sinnvoll, die Apotheker zum langfristigen Vermögensaufbau vorsehen. Hier sollten, gemeinsam mit dem jeweiligen Bankmitarbeiter, die aktuelle Situation analysiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Bei individuell noch vertretbaren Verlusten lässt sich zum Beispiel über einen Tausch in weniger spekulative Fonds nachdenken. Bietet sich diese Vorgehensweise auf Grund erheblicher Verluste oder wegen entsprechender Kosten dagegen nicht an, kann – vor allem bei Fonds, die in der Vergangenheit meist erfolgreich waren – auch ein Durchhalten die mittel- und langfristig richtige Lösung sein. Das „Magische Dreieck“ der Geldanlage Die bei Geldanlagen wesentlichen Kriterien der hohen Sicherheit, schnellen Verfügbarkeit und attraktiven Rendite bilden das so genannte „Magische Dreieck“. Die sprichwörtliche „Magie“ liegt darin, dass diese drei Punkte gemeinsam so gut wie nicht erzielbar sind. Apotheker, die in der aktuellen Situation etwa auf ein hohes Maß an Sicherheit Wert legen, können „nur“ eine marktübliche Rendite von derzeit etwa drei bis vier Prozent erzielen. Höhere Zinssätze gehen dagegen fast zwingend mit einem ebenfalls höheren Risiko einher. Ein anderes Beispiel: Eine schnelle Verfügbarkeit wird in der Regel ebenfalls mit einer geringeren Rendite „erkauft“. Michael Vetter | Der Autor ist freier Wirtschaftsjournalist mit dem Themenschwerpunkt Banken | Kontakt: vetter-finanz@t-online.de Buchtipp Informationen darüber, wie Sparer und Anleger die Probleme der Finanzkrise angehen können, gibt ein aktuelles Buch der Stiftung Warentest. „Sicher anlegen in der Krise“ beantwortet jene Fragen, die durch die Finanzkrise allgegenwärtig sind. Es informiert u. a. über Einlagensicherung, fehlerhafte Anlagenberatung, Wertpapiere und sichere Zinsanlagen und wartet mit umfangreichen Strategien für Anleger auf. Informationen unter www.test.de/shop. Professionelles Forderungsmanagement einführen Soweit erforderlich, sollte die Liquiditätslage des Betriebs bzw. der Apotheke auch durch ein entsprechendes Forderungsmanagement stabilisiert werden. Ob dies durch ein externes Dienstleistungsunternehmen oder der Unternehmer bzw. der Apothekenleiter selbst dies in die Hand nimmt, hängt in der Regel vor allem von der jeweiligen Betriebsgröße ab. Regelmäßig die Kapitaldienstgrenze ermitteln Die Kapitaldienstgrenze legt die Höhe des Einnahmenüberschusses fest, der zur Zahlung von Zins- und Tilgungsraten erforderlich ist. Betriebsinhaber/Apothekenbesitzer sollten in jedem Fall die Kapitaldienstgrenze ebenso wie Banken regelmäßig selbst ermitteln und jeweils prüfen, ob sich an der Einnahmen- und Ausgabensituation Verbesserungen erzielen lassen. Ansatzpunkte dazu bieten vor allem die Privatentnahmen. apotheke+marketing 01.2009 11

Titelthema Management<br />

Wird in Zukunft dazu gehören, wenn über<br />

Anlageformen mit der Bank verhandelt wird:<br />

die Ergebnisse aus dem Gespräch schriftlich<br />

abzusichern.<br />

Foto: istockphoto<br />

bietet dem Apotheker einerseits zwar eine größere Sicherheit,<br />

andererseits muss er hier aber auch mit höheren Kosten der Absicherungsmodelle<br />

rechnen. Immerhin kann der Anleger nun<br />

aber selbst entscheiden, welches Maß an Sicherheit und Rendite<br />

er individuell erreichen möchte.<br />

Gesundes Misstrauen gehört dazu<br />

Darüber hinaus erscheint aber eine gesunde Portion Misstrauen<br />

gegenüber den Bankinstituten nach wie vor angebracht. Wer<br />

beispielsweise eine sichere Geldanlage sucht – etwa zur späteren<br />

Ergänzung der finanziellen Altersabsicherung oder betrieblich<br />

zur eher kurzfristigen Anlage – sollte sich gegebenenfalls schriftlich<br />

zusichern lassen, dass die jeweiligen Anlageformen vor<br />

allem in den Punkten Sicherheit und Verfügbarkeit seinen Zielen<br />

gerecht werden.<br />

So eignen sich beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere selbst<br />

von erstklassigen Schuldnern meist nicht für kurzfristige Anlagezeiträume,<br />

da hier während der Laufzeit mit entsprechenden Kursschwankungen<br />

gerechnet werden muss. Eine entsprechende Strategie<br />

ist auch bei Investmentfonds sinnvoll, die Apotheker zum<br />

langfristigen Vermögensaufbau vorsehen. Hier sollten, gemeinsam<br />

mit dem jeweiligen Bankmitarbeiter, die aktuelle Situation analysiert<br />

und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.<br />

Bei individuell noch vertretbaren Verlusten lässt sich zum<br />

Beispiel über einen Tausch in weniger spekulative Fonds nachdenken.<br />

Bietet sich diese Vorgehensweise auf Grund erheblicher<br />

Verluste oder wegen entsprechender Kosten dagegen nicht an,<br />

kann – vor allem bei Fonds, die in der Vergangenheit meist erfolgreich<br />

waren – auch ein Durchhalten die mittel- und langfristig<br />

richtige Lösung sein.<br />

Das „Magische Dreieck“ der Geldanlage<br />

Die bei Geldanlagen wesentlichen Kriterien der hohen Sicherheit,<br />

schnellen Verfügbarkeit und attraktiven Rendite bilden das<br />

so genannte „Magische Dreieck“. Die sprichwörtliche „Magie“<br />

liegt darin, dass diese drei Punkte gemeinsam so gut wie nicht<br />

erzielbar sind. Apotheker, die in der aktuellen Situation etwa auf<br />

ein hohes Maß an Sicherheit Wert legen, können „nur“ eine<br />

marktübliche Rendite von derzeit etwa drei bis vier Prozent erzielen.<br />

Höhere Zinssätze gehen dagegen fast zwingend mit<br />

einem ebenfalls höheren Risiko einher. Ein anderes Beispiel:<br />

Eine schnelle Verfügbarkeit wird in der Regel ebenfalls mit einer<br />

geringeren Rendite „erkauft“.<br />

Michael Vetter | Der Autor ist freier Wirtschaftsjournalist mit dem Themenschwerpunkt<br />

Banken | Kontakt: vetter-finanz@t-online.de<br />

Buchtipp<br />

Informationen darüber, wie Sparer und Anleger die Probleme der Finanzkrise<br />

angehen können, gibt ein aktuelles Buch der Stiftung Warentest. „Sicher anlegen<br />

in der Krise“ beantwortet jene Fragen, die durch die Finanzkrise allgegenwärtig<br />

sind. Es informiert u. a. über Einlagensicherung, fehlerhafte Anlagenberatung,<br />

Wertpapiere und sichere Zinsanlagen und wartet mit umfangreichen<br />

Strategien für Anleger auf. Informationen unter www.test.de/shop.<br />

Professionelles Forderungsmanagement einführen<br />

Soweit erforderlich, sollte die Liquiditätslage des Betriebs bzw.<br />

der Apotheke auch durch ein entsprechendes Forderungsmanagement<br />

stabilisiert werden. Ob dies durch ein externes Dienstleistungsunternehmen<br />

oder der Unternehmer bzw. der Apothekenleiter<br />

selbst dies in die Hand nimmt, hängt in der Regel vor allem<br />

von der jeweiligen Betriebsgröße ab.<br />

Regelmäßig die Kapitaldienstgrenze ermitteln<br />

Die Kapitaldienstgrenze legt die Höhe des Einnahmenüberschusses<br />

fest, der zur Zahlung von Zins- und Tilgungsraten erforderlich<br />

ist. Betriebsinhaber/Apothekenbesitzer sollten in jedem Fall<br />

die Kapitaldienstgrenze ebenso wie Banken regelmäßig selbst<br />

ermitteln und jeweils prüfen, ob sich an der Einnahmen- und<br />

Ausgabensituation Verbesserungen erzielen lassen. Ansatzpunkte<br />

dazu bieten vor allem die Privatentnahmen.<br />

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