G - RWTH Aachen University
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Einleitung 2<br />
zeriden in den Hepatozyten entsteht. Außerdem ist der beim Alkoholabbau syn-<br />
thetisierte Acetaldehyd direkt lebertoxisch. Als Folge eines chronischen Ablaufs<br />
von Zelltod und Regeneration der Hepatozyten resultiert eine Veränderung der<br />
Gewebearchitektur mit entzündlicher Fibrose, bindegewebigen Septen und<br />
Ausbildung von Regeneratknoten. 60 % aller Leberzirrhosen in den westlichen<br />
Industrieländern sind auf chronischen Alkoholabusus zurückzuführen 6 .<br />
Diese wiederum bildet eine Grundlage für die Entstehung des hepatozellulären<br />
Karzinoms.<br />
1.2 Die partielle Hepatektomie als Modell zur Untersuchung der Leberre-<br />
generation in Säugern<br />
Wie bereits in Kapitel 1.1 erwähnt, besitzt die Leber die Fähigkeit, sich nach<br />
einer Schädigung zu regenerieren. Die Hepatozyten sind hochdifferenzierte Le-<br />
berparenchymzellen, die unter normalen Bedingungen keine Zellteilungsaktivi-<br />
tät besitzen und sich daher in der Ruhephase des Zellzyklus, der sogenannten<br />
G0-Phase, befinden. Als schnelle Antwort auf durch Gewebe- bzw. Zellverlust<br />
hervorgerufene Stimuli, beginnen die Hepatozyten mit der Proliferation. Wäh-<br />
rend dieses regenerativen Prozesses behalten die Zellen die wichtigsten mor-<br />
phologischen Eigenschaften bei. Allerdings steigern sie die Harnstoffsynthese<br />
und führen außerdem die Metabolisierung von Medikamenten sowie die Syn-<br />
these von Albumin fort. Diese außergewöhnliche Eigenschaft des kompensato-<br />
rischen Wachstums als Reaktion auf toxische Schädigung bzw. physikalischen<br />
oder infektiösen Zellverlust beinhaltet die Hypertrophie (Vergrößerung der Zelle)<br />
und die Hyperplasie (Vermehrung der Zellen).<br />
Ein gut etabliertes Modell zur Untersuchung der Hepatozytenproliferation wäh-<br />
rend der Leberregeneration stellt die partielle Hepatektomie (PH) in Nagern dar,<br />
die 1931 erstmals von Higgins und Anderson beschrieben wurde. In diesem<br />
Modell wird z.B. Mäusen 66 % der Leber in einem chirurgischen Eingriff ent-<br />
fernt. Im Rahmen der sich anschließenden Leberregeneration treten die<br />
verbleibenden, ruhenden Hepatozyten aus der G0- in die G1-Phase des Zellzyk-<br />
lus über und absolvieren ein bis zwei Replikationsrunden 8 . Etwa 24 Stunden<br />
nach der Operation beginnen die Hepatozyten mit der Initiation der DNA-<br />
Synthese und in einem Zeitraum von 40-48 Stunden post PH zeigt sich in der<br />
Leber ein Maximum an mitotisch aktiven Hepatozyten. Sieben bis zehn Tage<br />
nach Durchführung der partiellen Hepatektomie ist normalerweise die ursprüng-