zentrale wassererwärmungsanlagen - Flamco
zentrale wassererwärmungsanlagen - Flamco
zentrale wassererwärmungsanlagen - Flamco
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DK 696.48 : 728 : 620.1 DEUTSCHE NORMEN OKTOBER 1979<br />
<strong>Flamco</strong><br />
ZENTRALE<br />
WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
Regeln zur Ermittlung des Wärmebedarfes<br />
zur Erwärmung von Trinkwasser in Wohnbauten<br />
DIN 4708 Teil 2<br />
Central heat-water-installations; rules for the determination of the water-heat-demand in dwelling-houses<br />
INHALT<br />
Seite<br />
1 Geltungsbereich 1<br />
2 Mitgeltende Normen 1<br />
3 Begriffe 1<br />
4 Ermittlung der Bedarfskennzahl N 2<br />
4.1 Berechnungsunterlagen 2<br />
4.2 Berechnungsgang 3<br />
5 Anwendung 4<br />
5.1 Wahl des Wassererwärmers 4<br />
5.2 Überprüfung der Nennleistung des Wärmeerzeugers 4<br />
6 Berechnungsbeispiel 6<br />
1 Geltungsbereich<br />
Diese Norm gilt als Grundlage zur einheitlichen<br />
Ermittlung des Wärmebedarfs in <strong>zentrale</strong>n Anlagen<br />
zur Erwärmung von Trinkwasser in Wohnbauten,<br />
deren Wassererwärmer mittelbar oder unmittelbar<br />
beheizt werden. Sie können mit Wärmeerzeugern<br />
zur Heizwärmeversorgung kombiniert oder<br />
ausschließlich fur die Erwärmung von Trinkwasser<br />
bestimmt sein (siehe auch DIN 4753 Teil 1).<br />
Diese Norm gilt nicht, wenn nach Lage und<br />
Zweckbestimmung der zu versorgenden Gebäude<br />
eine überdurchschnittliche Gleichzeitigkeit in der<br />
Benutzung der Wassererwärmungsanlage<br />
(z. B. in Werkswohnungsblöcken) zu erwarten ist<br />
oder wenn die <strong>zentrale</strong> Wassererwärmungsanlage<br />
nur für die Versorgung einer abgeschlossenen<br />
Wohneinheit (Wohnung) bestimmt ist.<br />
2 Mitgeltende Normen<br />
DIN 4471 Badewannen; aus Grauguß,<br />
Übersicht<br />
DIN 4701 Heizungen; Regeln für die<br />
Berechnung des Wärmebedarfs<br />
von Gebäuden<br />
DIN 4708 Teil 1 Zentrale<br />
Wassererwärmungsanlagen;<br />
Begriffe und<br />
DIN 4708 Teil3<br />
Berechnungsgrundlagen<br />
Zentrale<br />
Wassererwärmungsanlagen;<br />
Regeln zur Leistungsprüfung von<br />
Wassererwärmern fur Wohnbauten<br />
DIN 4753 Teil 1 Wassererwärmungsanlagen für<br />
Trink- und Betriebswasser;<br />
Ausführung, Ausrüstung und<br />
Prüfung<br />
3 Begriffe<br />
Weitere Begriffe siehe DIN 4708 Teil 1 und Teil 3.<br />
3.1 Bedarfskennzahl N<br />
Die Bedarfskennzahl N ist das Ergebnis des<br />
Ermittlungsverfahrens für den Bedarf an erwärmtem<br />
Trinkwasser. Sie ist identisch mit der Zahl der<br />
Einheitswohnungen, die in dem Bauvorhaben<br />
vorhanden sind, sie entspricht aber nicht unbedingt<br />
der Anzahl der Wohnungen.<br />
3.2 Belegungszahl p<br />
Die Belegungszahl p ist die Anzahl von Personen je<br />
Wohnung.<br />
3.3 Einheitswohnung<br />
Die Einheitswohnung ist eine aus statistischen<br />
Werten ermittelte Wohnungsgröße, deren Raumzahl<br />
r, Belegungszahl p und Zapfstellenbedarf w v<br />
vereinbart sind und deren Bedarfskennzahl N = 1<br />
ist. (siehe DIN 4708 Teil 1 Anhang A.)<br />
3.4 Raumzahl r<br />
Die Raumzahl r ist die Anzahl von Räumen einer<br />
Wohnung, die bei der Berechnung der<br />
Bedarfskennzahl N zu berücksichtigen ist.<br />
3.5 Wohnungszahl n<br />
Die Wohnungszahl n ist die Anzahl von Wohnungen<br />
eines Bauvorhabens, bei denen die Raumzahl, die<br />
Belegungszahl und die sanitäre Ausstattung gleich<br />
sind.<br />
Erläuterungen siehe DIN 4708 Teil 1<br />
Normenausschuß Heiz- und Raumlufttechnik (NHR) im DIN Deutsches lnstitut für Normung e.V<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 1
ZENTRALE WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
<strong>Flamco</strong><br />
3.6 Zapfstellenzahl v<br />
Die Zapfstellenzahl v ist die Anzahl von Zapfstellen<br />
für erwärmtes Wasser je Wohnung, die bei der<br />
Berechnung der Bedarfskennzahl N zu<br />
berücksichtigen ist.<br />
3.7 Zapfstellenbedarf w v<br />
Der Zapfstellenbedarf w v ist die Wärmemenge, die<br />
für eine Entnahme von erwärmtem Wasser aus einer<br />
Zapfstelle benötigt wird.<br />
4 Ermittlung der Bedarfskennzahl N<br />
4.1 Berechnungsunterlagen<br />
4.1.1 Angaben zum Bauvorhaben<br />
Zur Ermittlung der Bedarfskennzahl N werden<br />
folgende Unterlagen und Angaben vom Bauherrn<br />
bzw. Architekten benötigt:<br />
a) Grundriß-Zeichnungen aller Geschosse der<br />
Gebäude, die zentral mit erwärmtem Wasser zu<br />
versorgen sind, mindestens im Maßstab 1 : 100,<br />
aus denen alle Zapfstellen ersichtlich sind.<br />
b) Angaben über Art, Anzahl und Größe der<br />
sanitären Einrichtungen zur Bestimmung der<br />
Zapfstellenzahl v und des Zapfstellenbedarfes<br />
w v .<br />
c) Angaben über die Anzahl der Personen je<br />
Wohnung. Mindestens sind die statistischen<br />
Werte nach Tabelle 1 bei der Berechnung<br />
zugrunde zu legen.<br />
d) 1st das Bauvorhaben bezüglich der<br />
Zapfstellenanzahl und -art durch die Bewohner<br />
in seiner Ausstattung individuell zu beeinflussen,<br />
so hat der Bauherr entsprechende Angaben zu<br />
machen.<br />
Wenn sich als Rechenergebnis eine Bedarfskennzahl<br />
N in der Nähe von 1 ergibt, jedoch bekannt ist, oder<br />
aufgrund einer sanitären Ausstattung mit z. B.<br />
räumlich getrenntem Bad und Dusche zu vermuten<br />
ist, daß in kurzer Zeit mehr als ein Bad gefordert<br />
wird, so muß die gewählte Leistung des Erwärmers<br />
großer als berechnet gewählt werden.<br />
4.1.2 Wohnungszahl n<br />
Die jeweilige Anzahl gleicher Wohnungen n i ist aus<br />
den Zeichnungen zu ersehen.<br />
4.1.3 Raumzahl r<br />
Die Raumzahl r jeder Wohnungsgruppe n i ist aus<br />
den Zeichnungen zu ersehen. Sie ist die Anzahl der<br />
Aufenthaltsräume einer Wohnung. Nebenräume wie<br />
Küche (nicht Wohnküche!), Diele, Flur, Bad und<br />
Abstellraum bleiben unberücksichtigt.<br />
4.1.4 Belegungszahl p<br />
Es sind die Angaben über die tatsächliche Belegung<br />
der einzelnen Wohnungen, jedoch mindestens die<br />
Werte der statistischen Belegung nach Tabelle 1<br />
einzusetzen.<br />
Die Angaben zur statistischen Belegungszahl p jeder<br />
Wohnung ergeben sich aus der in die Berechnung<br />
eingesetzten Raumzahl r 1 ).<br />
Tabelle 1<br />
Raumzahl<br />
Belegungszahl<br />
r<br />
p<br />
1<br />
2,0 2 )<br />
1 1 / 2<br />
2,0 2 )<br />
2<br />
2,0 2 )<br />
2 1 / 2<br />
2,3<br />
3<br />
2,7<br />
3 1 / 2<br />
3,1<br />
4<br />
3,5<br />
4 1 / 2<br />
3,9<br />
5<br />
4,3<br />
5 1 / 2<br />
4,6<br />
6<br />
5,0<br />
6 1 / 2<br />
5,4<br />
7<br />
5,6<br />
2) Wenn in dem zu versorgenden Wohngebäude<br />
überwiegend 1- und/oder 2-Zimmerwohnungen<br />
vorhanden sind, ist die Belegungszahl p für diese<br />
Wohnungen um 0,5 zu erhöhen.<br />
4.1.5 Zapfstellenzahl v<br />
Bei der Ermittlung der in die Berechnung<br />
aufzunehmenden Zapfstellen v für erwärmtes<br />
Wasser ist davon auszugehen, daß nur die<br />
Zapfstellen in einer Wohnung zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Dabei wird nach der sanitären Ausstattung der<br />
Wohnung unterschieden in Wohnungen mit<br />
Normalausstattung siehe Tabelle 2 und in<br />
Wohnungen mit Komfortausstattung siehe Tabelle 3.<br />
4.1.6. Merkmale für die Bewertung der<br />
sanitären Ausstattung von<br />
Wohnungen und deren<br />
Berücksichtigung bei der<br />
Bedarfsermittlung<br />
Bei der Bedarfsermittlung werden unterschieden:<br />
- Wohnungen mit Normalausstattung<br />
- Wohnungen mit Komfortausstattung.<br />
Normalausstattung liegt Vor, Wenn die in Tabelle 2<br />
angegebenen Einrichtungen vorhanden sind.<br />
Tabelle 2. Normalausstattung<br />
Ifd.<br />
Nr<br />
1<br />
1.1<br />
1.2<br />
vorhandene<br />
Ausstattung<br />
je Wohnung<br />
bei der<br />
Bedarfsermittlung<br />
nach Abschnitt 4.2<br />
sind einzusetzen:<br />
Bad:<br />
1 Badewanne 1600<br />
nach DIN 4471 (nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 1)<br />
Oder:<br />
1 Badewanne 1600<br />
1 Brausekabine mit/<br />
ohne Mischbatterie<br />
nach DIN 4471<br />
(nach Tabelle 4 Ifd.<br />
und Normalbrause Nr 1 oder Nr 2)<br />
(n. Tab. 4 Ifd. Nr 5)<br />
1 Waschtisch (nach bleibt unberücksichtigt<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 9)<br />
2<br />
Küche:<br />
1 Küchenspüle (nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 12)<br />
bleibt unberücksichtigt<br />
1 ) Aus gegenwärtigen Angaben des statistischen<br />
Bundesamtes über die Belegungsdichte von<br />
Wohnungen entstanden.<br />
Komfortausstattung liegt vor, wenn andere oder<br />
umfangreichere Einrichtungen als in Tabelle 2 für<br />
Normalausstattung angegeben, je Wohnung<br />
vorhanden sind.<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 2
ZENTRALE WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
<strong>Flamco</strong><br />
Tabelle 3. Komfortausstattung<br />
Ifd.<br />
Nr<br />
1<br />
1.1<br />
1.2<br />
1.3<br />
1.4<br />
2<br />
2.1<br />
3<br />
3.1<br />
3.2<br />
vorhandene<br />
Ausstattung<br />
je Wohnung<br />
Bad:<br />
Badewanne 3 )<br />
Brausekabine 3 )<br />
Waschtisch 3 )<br />
Bidet<br />
Küche:<br />
Küchenspüle<br />
Gästezimmer:<br />
Badewanne<br />
oder<br />
Brausekabine<br />
bei der<br />
Bedarfsermittlung<br />
nach Abschnitt 4.2<br />
sind einzusetzen:<br />
wie vorhanden, nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 2 bis Nr 4<br />
wie vorhanden,<br />
einschließlich evtl.<br />
Zusatzeinrichtung nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 6 bis Nr 8,<br />
wenn von der Anordnung<br />
her eine gleichzeitige<br />
Benutzung möglich ist<br />
bleibt unberücksichtigt<br />
bleibt unberücksichtigt<br />
bleibt unberücksichtigt<br />
je Gästezimmer:<br />
wie vorhanden, nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 1 bis Nr 4,<br />
mit 50 % des<br />
Zapfstellenbedarfes w v<br />
wie vorhanden,<br />
einschließlich evtl.<br />
Zusatzeinrichtung nach<br />
Tabelle 4 Ifd. Nr 5 bis Nr 8<br />
mit 100 % des<br />
Zapfstellenbedarfes w v<br />
4.1.7 Zapfstellenbedarf w v<br />
Der Zapfstellenbedarf w v , der in der Berechnung<br />
eingesetzten Zapfstellen für erwärmtes Wasser ist<br />
aus Tabelle 4 zu entnehmen. Dabei ist Tabelle 5 zu<br />
beachten.<br />
4.1.8 Einheitswohnung<br />
Die Summe des Wärmebedarfes für erwärmtes<br />
Wasser aller zu versorgender Wohnungen wird in<br />
Einheitswohnungen umgerechnet.<br />
Für die Einheitswohnung sind folgende Merkmale<br />
vereinbart:<br />
Raumzahl r = 4<br />
Belegungszahl p = 3,5 (3 bis 4)<br />
Zapfstellenbedarf w v = 5820 Wh/Entnahme für ein<br />
Wannenbad.<br />
4.2 Berechnungsgang<br />
Mit den im Abschnitt 3.1 genannten Angaben wird<br />
die Bedarfskennzahl N ermittelt nach der Formel:<br />
mit<br />
Σ (n • p • v • w v ) Σ (n • p • v • w v )<br />
N = = (1)<br />
p• w v 3,5 • 5820<br />
mit<br />
p•w v = 3,5 • 5820 den Werten für eine<br />
Einheitswohnung.<br />
Für die Berechnung wird zweckmäßigerweise der<br />
Vordruck (Tabelle 5) verwendet.<br />
Die mit erwärmtem Wasser zu versorgenden<br />
Wohnungen sind in den Spalten 1, 2 und 3 des<br />
Formblattes (Tabelle 5) einzutragen.<br />
3.3<br />
Waschtisch<br />
mit 100 % des<br />
Zapfstellenbedarfes w v nach<br />
Tabelle 4<br />
3.4<br />
Bidet<br />
mit 100 % des<br />
Zapfstellenbedarfes w v nach<br />
Tabelle 4<br />
3) Größe abweichend von der Normalausstattung<br />
Tabelle 4. Zapfstellenbedarf w v (Wärmemenge in Wh für erwärmtes Wasser für eine entnahme)<br />
Ifd.<br />
Nr<br />
1<br />
Benennung der Zapfstelle<br />
bzw.<br />
der sanitaren Ausstattung<br />
Badewanne 1600 nach DIN 4471<br />
Kurzzeichen<br />
NB 1<br />
Entnahmemenge<br />
je<br />
Benutzung 5 )<br />
l<br />
140<br />
Zapfstellenbedarf w v<br />
Entnahme<br />
Wh<br />
5820<br />
kcal<br />
5000<br />
2<br />
Badewanne 1600 nach DIN 4471<br />
NB 2<br />
160<br />
6510<br />
5600<br />
3<br />
Kleinraum-Wanne und Stufenwanne<br />
KB<br />
120<br />
4890<br />
4200<br />
4<br />
Großraum-Wanne (1800 mm x 750 mm)<br />
GB<br />
200<br />
8720<br />
7500<br />
5<br />
Brausekabine 6 ) rnit Mischbatterie und Normalbrause<br />
BRN<br />
40 4 )<br />
1630<br />
1400<br />
6<br />
Brausekabine 6 ) rnit Mischbatterie und Luxusbrause<br />
BRL<br />
75 4 )<br />
3020<br />
2600<br />
7<br />
Brausekabine 6 ) rnit 1 Kopf- und 2 Seiten-Brausen<br />
BRK<br />
100 4 )<br />
4070<br />
3500<br />
8<br />
Einzelbrausekopf zusätzlich für Brausekabine<br />
BR<br />
30 4 )<br />
1160<br />
1000<br />
9<br />
Waschtisch<br />
WT<br />
17<br />
700<br />
600<br />
10<br />
Bidet<br />
BD<br />
20<br />
810<br />
700<br />
11<br />
Handwaschbecken<br />
HT<br />
9<br />
350<br />
300<br />
12 Spüle fur Küchen<br />
SP<br />
30<br />
4) Entspricht einer Benutzungszeit von 6 Minuten<br />
5) Bei badewannen gleichzeitig Nutzinhalt<br />
6) Nur zu berücksichtigen, wenn Badezimmer und Brausekabine räumlich getrennt sind<br />
Für badewannen, deren Nuztinhalte erheblich abweichen, ist der Zapfstellenbedarf w v nach der<br />
Formel w v = c • v • ∆ t in Wh zu ermitteln und in die Berechnumg einzusetsen.<br />
1160<br />
1000<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 3
ZENTRALE WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
<strong>Flamco</strong><br />
5 Anwendung<br />
5.1 Wahl des Wassererwarmers<br />
Nach der im Abschnitt 4.2 ermittelten<br />
Bedarfskennzahl N ist der Wassererwärmer nach<br />
den in den Herstellerunterlagen angegebenen<br />
Leistungskennzahlen N L auszuwählen.<br />
Die Leistungskennzahl muß größer oder mindestens<br />
gleich der Bedarfskennzahl N sein (siehe auch<br />
Abschnitt 4.1.1, letzter Absatz).<br />
5.2 Überprufung der Nennleistung des<br />
Wärmeerzeugers<br />
5.2.1 Allgemeines<br />
Wärmeerzeuger, die sowohl der Zentralheizung als<br />
auch der Wassererwärmung dienen, müssen - je<br />
nach dem Verhältnis der beiden Wärmeverbraucher<br />
- zu der nach DIN 4701 ermittelten Kesselleistung<br />
einen Zuschlag Z K erhalten nach der Formel:<br />
Q N =Q K +Z K in kW (2)<br />
Hierin ist<br />
Q N Nennheizleistung des Kessels in kW<br />
Q K Kesselleistung für den Heizwärmebedarf Q h<br />
nach DIN 4701 einschließlich dem Zuschlag für<br />
Rohrleitungsverluste in kW<br />
Z K Kesselzuschlag für die Erwärmung von<br />
Trinkwasser in kW.<br />
Der Kesselzuschlag Z K kann je nach den<br />
Gegebenheiten des Gebäudes um die in der<br />
Wärmebedarfsberechnung nach DIN 4701,<br />
Ausgabe Januar 1959, Abschnitt 2.2.21<br />
eingesetzten Zuschläge reduziert werden, wenn dies<br />
von den Benutzungseigenarten her vertreten werden<br />
kann.<br />
5.2.2 Kesselzuschlag Z K<br />
Die Höhe des Kesselzuschlages Z K ist vom<br />
Konstruktionsprinzip des Wassererwärmers<br />
(Speicher oder Durchflußerwärmer) abhängig und<br />
wird vom Hersteller im Rahmen der<br />
Leistungsprüfung nach DIN 4708 Teil 3, Ausgabe<br />
Oktober 1979, Abschnitt 7.5 für jedes Gerät<br />
ermittelt.<br />
oder errechnet und in den technischen Unterlagen<br />
angegeben und dort zu entnehmen.<br />
Bei kombinierten Kesseln muß daraus ersichtlich<br />
sein, welcher Anteil an der angegebenen<br />
Nennheizleistung für die Heizwärmeversorgung zur<br />
Verfügung steht.<br />
Die nach Raumzahl und Umfang der sanitären<br />
Ausstattung gleichen Wohnungen werden unter<br />
einer laufenden Nummer zusammengefaßt (Spalte<br />
1).<br />
Es sind einzutragen in:<br />
Spalte 2: die Raumzahl r<br />
Spalte 3: die Wohnungszahl n<br />
Spalte 4: die Belegungszahl p, entweder aus<br />
Tabelle 1 oder nach Angaben des<br />
Bauherrn<br />
Spalte 5: das Ergebnis der Multiplikation der<br />
Spalte 3 mit Spalte 4<br />
Spalte 6: die Zapfstellenzahl v, die bei der<br />
Berechnung der Bedarfskennzahl N zu<br />
berücksichtigen sind<br />
Spalte 7: die Kurzbezeichnung (siehe Tabelle 2)<br />
der in Spalte 6 eingesetzten<br />
Zapfstellenzahl<br />
Spalte 8: der Zapfstellenbedarf w v , (siehe Tabelle<br />
2) der in Spalte 6 und Spalte 7<br />
eingesetzten Zapfstellenzahl<br />
Spalte 9: das Ergebnis der Multiplikation der<br />
Spalte 6 mit der Spalte 8<br />
Spalte 10: das Ergebnis der Multiplikation der<br />
Spalte 5 mit der Spalte 9.<br />
Die in Spalte 10 eingetragenen Werte sind zu<br />
addieren und das Ergebnis als Zähler in die<br />
Gleichung (1) für die Berechnung der<br />
Bedarfskennzahl N einzusetzen.<br />
Die in Spalte 3 eingetragenen Wohnungszahlen sind<br />
zweckmäßigerweise zu addieren und das Ergebnis<br />
hinter Σn einzutragen. Durch Gegenüberstellung mit<br />
der errechneten Bedarfskennzahl N Iäßt sich der<br />
sanitäre Ausrüstungsstandard des Bauprojektes<br />
erkennen. Bei ausschließlich normaler<br />
Sanitärausstattung ist die Bedarfskennzahl N größer<br />
oder gleich Σn. Bei Bauvorhaben, deren sanitäre<br />
Ausstattung höhere Ansprüche an die Versorgung<br />
mit erwärmtem Wasser stellt, ist die<br />
Bedarfskennzahl N größer als Σn.<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 4
ZENTRALE WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
<strong>Flamco</strong><br />
Tabelle 5. Formblatt<br />
Bedarf an erwärmtem Wasser in zentral versorgten Wohnungen<br />
Projekt-Nr:<br />
Blatt-Nr:<br />
Ermittlung der Bedarfskennzahl N zur Größenbestimmung des Wassererwärmers.<br />
Projekt<br />
Belegungsrahl p: nach statistischen Werten nach Abschnitt 4.1.4<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Zapfstellen (je Wohnung)<br />
Bemerkungen<br />
Belegungszahl<br />
Lfd. Nr<br />
der Wohnungsgruppen<br />
Raumzahl<br />
Wohnungszahl<br />
Zapfstellenzahl<br />
Kurzzeichen<br />
Zapfstellenbedarf<br />
in Wh<br />
in Wh<br />
in Wh<br />
r n p n . p v w v v . w v n . p . v . w v<br />
1<br />
1,5<br />
4<br />
2,0<br />
8,0<br />
1<br />
BRN<br />
1630<br />
1630<br />
13 040<br />
2<br />
3,0<br />
10<br />
2,7<br />
27,0<br />
1<br />
NB 1<br />
5820<br />
5820<br />
157 140<br />
3<br />
4,0<br />
2<br />
3,5<br />
7,0<br />
2<br />
BRK<br />
4070<br />
8140<br />
56 980<br />
1<br />
NB 2<br />
6510<br />
6510<br />
91 140<br />
4<br />
4,0<br />
4<br />
3,5<br />
14,0<br />
1<br />
BRK<br />
4070<br />
4070<br />
56 980<br />
1<br />
BD<br />
810<br />
810<br />
11 340<br />
1<br />
NB 1<br />
5820<br />
5820<br />
125 130<br />
5<br />
5,0<br />
5<br />
4,3<br />
21,5<br />
1<br />
NB 1<br />
5820<br />
2910<br />
62 565<br />
50 % nach<br />
Tabelle 3<br />
1<br />
BD<br />
810<br />
810<br />
17 415<br />
N =<br />
Σ n i = 25<br />
Σ (n . p . v . w v ) 591 730<br />
3,5 .<br />
= = 29,0<br />
5820 20 370<br />
Σ (n . p . v . w v ) = 591 730 Wh<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 5
ZENTRALE WASSERERWÄRMUNGSANLAGEN<br />
<strong>Flamco</strong><br />
6 Berechnungsbeispiel<br />
Es ist die Bedarfskennzahl N für die Großenbestimmung des Wasserewärmers für die <strong>zentrale</strong><br />
Wassererwärmungsanlage eines Wohnungsbauvorhabens mit folgenden Wohnungen und Ausstattungen zu<br />
ermitteln:<br />
Wohnungszahl<br />
n<br />
Raumzahl<br />
r<br />
Belegungszahl<br />
p<br />
Ausstattung<br />
Stück/Benennung<br />
4<br />
1,5<br />
2,0<br />
1 Brausekabine mit Normalbrause<br />
1 Waschtisch im Bad<br />
1 Spüle in der Küche<br />
10<br />
3<br />
2,7<br />
1 Badewanne 1600 nach DIN 4471<br />
1 Waschtisch im Bad<br />
1 Spüle in der Küche<br />
2<br />
4<br />
3,5<br />
2 Brausekabinen mit Kopf- und Seitenbrause<br />
(räumlich getrennt)<br />
1 Waschtisch im Bad<br />
1 Spüle in der Küche<br />
4<br />
4<br />
3,5<br />
1 Badewanne 1700 nach DIN 4471<br />
1 Brausekabine mit Kopf- und Seitenbrausen in einem<br />
besonderen Raum<br />
1 Waschtisch im Bad<br />
1 Bidet<br />
1 Spüle in der Küche<br />
5<br />
5<br />
4,3<br />
2 Badewannen 1600 nach DIN 4471<br />
2 Waschtische in den Bädern<br />
1 Bidet<br />
1 Spüle in der Küche<br />
DIN 4708 Teil 2 Seite 6