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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Himmel. „Es werde Licht!“ Damit schleuderte er die Signalgranate gegen die vereiste Felswand.<br />

Ein grünlicher Lichtblitz schoss über Eisformationen und Wasserfall. Minutenlang<br />

glühte das sprühende Licht vor der Wand.<br />

Kurz bevor es erlosch, hob Matt die Signalpistole. „… und wenn da draußen irgendjemand<br />

ist, der mich aus diesem Alptraum holen kann: Beeilt euch!“ Er hatte es schreien wollen,<br />

aber seine Kehle war wie zugeschnürt und so kam nur ein Flüstern über seine Lippen. Ein<br />

rotglühender Streifen bohrte sich in den Nachthimmel, beschrieb eine weite Parabel und<br />

zerplatzte schließlich in tausend glitzernde Funken.<br />

Matt dachte an „Christopher-Floyd“. Trauer und Beklommenheit griffen nach seinem<br />

Herz, als er wieder ins Tal hinabstieg. Seine Gefährten fielen ihm ein. Irvin, Hank und Jenny.<br />

Wo mochten sie sein? Und was war aus Dave McKenzie und Jacob Smythe geworden,<br />

den beiden Wissenschaftlern?<br />

Wenn Sorbans Leute ihn als einen Gesandten Wudans akzeptierten, würde er nach ihnen<br />

suchen lassen. Wenn nicht, musste er es allein versuchen.<br />

Allein … oder mit Aruula zusammen?<br />

Im Lager begegneten ihm erschrockene und ehrfürchtige Menschen. Sie fielen vor ihm<br />

nieder und verneigten sich wortreich. Matt beendete seine Demonstration mit einer der<br />

fünf chemischen Fackeln, die er aus seiner Uniformhose zog. Er hielt den Stab an beiden<br />

Enden vor der Brust, wandte sich an den Schamanen und rief ihm zu: „Schau dir das an,<br />

Baloor, du Rabenaas!“<br />

Dann bog er den Stab, bis dieser brach und die beiden Chemikalien sich vermischten. Für<br />

die Stammesmitglieder musste es aussehen, als käme flüssiges Feuer aus seinen Händen.<br />

Ein kollektiver Schrei klang auf.<br />

Auch Baloor schien beeindruckt, doch er bellte ein paar gehässig klingende Sätze. Fragend<br />

sah Matt nach Aruula.<br />

„Böser Zauber!“, dolmetschte sie. „Entscheidet, wer ins Südland euch führt, falscher<br />

Gott oder ich, Baloor.“<br />

„<strong>Maddrax</strong>! <strong>Maddrax</strong>! <strong>Maddrax</strong>!“, kam es aus über dreißig Kehlen.<br />

Sorban knurrte Baloor an. Er ging zu ihm, griff nach einem Amulett aus getrockneten<br />

Kleintieren, das Baloor um den Hals trug, und riss es ihm mit einem Ruck herunter. Dann<br />

deutete er mit ausgestrecktem Arm auf die Berggipfel.<br />

Die Deutlichkeit der Geste bedurfte keines weiteren Wortes.<br />

Im Morgengrauen des nächsten Tages schleppte Baloor sein Bündel und einen Sattel aus<br />

dem Lager. Er sattelte seinen Frekkeuscher, band ihm das Gepäck unter den Bauch und<br />

kletterte auf das Tier. Sein Lederumhang und die Fransen seiner Lederkappe flatterten im<br />

kalten Wind, als er aus dem Tal ritt, ohne sich ein einziges Mal umzuwenden …<br />

Schweigend sah ihm die Horde hinterher. Matthew Drax hatte kein gutes Gefühl dabei …

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