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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Fackeln entgegen, und Matt zielte mit Leuchtpistole und Armeewaffe auf die schuppige<br />

Brust des Ungeheuers.<br />

Doch es schien nicht das geringste Interesse an ihnen zu haben. Es äugte nur kurz in ihre<br />

Richtung – dann schoss es flügelschlagend aus der Höhle. Sekunden später erfüllte ein<br />

entsetzlicher Chor aus Angst- und Todesschreien das Taratzen-Labyrinth.<br />

Matt und Aruula warteten ein paar Minuten. Dann tasteten sie sich der Wand entlang<br />

aus der Höhle. Draußen auf dem Gang fiel der Lichtkegel von Matts Stablampe auf Rraars<br />

zerfetzten Kadaver. Dieser König war tot – und es würde nicht einmal einen Nachfolger<br />

geben.<br />

Fast unbehelligt erreichten Matt und Aruula einen Ausgang. Nur zweimal machte ein<br />

kleines Rudel Taratzen den Versuch, sie anzugreifen. Eine Leuchtpatrone genügte, um sie<br />

in panische Flucht zu treiben. Die führungslosen Bestien waren vollauf damit beschäftigt,<br />

ihre eigenen Pelze zu retten …<br />

Sorbans Horde umringte sie jubelnd. Einige fellvermummte Gestalten warfen sich auf den<br />

feuchten Boden. „Tenk fa tuu, Wudan, honuur fa tuu, <strong>Maddrax</strong> …“<br />

Vollkommen entkräftet sank Matt auf einen Stein neben dem Eingang zu seiner Hütte.<br />

Sorbans Leute betasteten ihn. Ihre Gesichter strahlten. Die alte Zurpa hatte Tränen in den<br />

Augen.<br />

Aruula stand etwas abseits und stützte sich auf ihr Schwert. Gefrorener Schnee und Eis<br />

klebten in ihrer zottigen Haarmähne. Als hätte sie sich weiße und gläserne Perlen hineingeflochten.<br />

Zwei Tage und eine Nacht waren sie unterwegs gewesen. Zu Fuß. Aruulas Frekkeuscher<br />

war durch die Explosion des Sprengstoffs getötet worden.<br />

Schweigend waren sie durch Schnee- und Eiswüsten gestapft, über Gletscher und schmale<br />

Grate geklettert. Die Nacht hatten sie eng aneinander gedrängt und in ihre Felle gehüllt<br />

unter einem Felsvorsprung verbracht.<br />

Schon von weitem hatten Sorbans Krieger und Kriegerinnen sie ins Tal hinuntersteigen<br />

sehen. Der Jubel im Lager war unbeschreiblich …<br />

Nur Baloor jubelte nicht. Matt sah den knochengesichtigen Schamanen vor seinem<br />

Zelt stehen. Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachtete er das Treiben bei der<br />

Götterhütte.<br />

Der fette Sorban schaukelte heran, gestikulierte und ließ seinen Bass brummen. Aruula<br />

trat näher. Inzwischen war sie in der Lage, einfache Sätze zu dolmetschen. Matt bewunderte<br />

die Klugheit und Auffassungsgabe dieser erstaunlichen Frau.

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