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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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vieren vor ihrem Eingang. Die Fackelträger huschten hinein. Matt Drax und der Weißpelz<br />

folgten. Eine heisere menschliche Stimme jammerte plötzlich wenige Schritte vor ihnen.<br />

Die Fackeln tauchten die Höhle in gespenstisches Licht. Sie war so groß, dass Matt im<br />

Halbdunkeln die gegenüberliegenden Wände nicht erkennen konnte. Auch die Decke nicht.<br />

Die Fackelträger bückten sich ein wenig und hielten die Flammen nach unten. Dort<br />

gähnte eine mehr als mannstiefe Mulde. Eine Art Arena. Matt sah Schatten zurückzucken,<br />

sah die Konturen von Körpern und hörte menschliche und tierische Stimmen, die klagten<br />

und wimmerten.<br />

Die weiße Bestie neben ihm krächzte einen Befehl. Weitere Fackeln wurden entzündet.<br />

Lichtschein fiel in die Mulde. Und eine Eischicht kroch über Matts Zwerchfell. Der Boden<br />

unter seinen Füßen schien zu wanken.<br />

„Das glaub ich nicht …“, stöhnte er.<br />

Die Mulde war voller Lebewesen. Matt zählte etwa sechs, sieben Menschen in Fellen,<br />

zerfetzten Stoffumhängen oder nackt. Männer, Frauen, ein Kind. Einige sahen ihn aus<br />

weitaufgerissenen Augen an. Hoffnung und Angst flackerten in diesen Augen. Andere<br />

stierten apathisch vor sich hin.<br />

Insekten schoben sich an den steilen Wänden der großflächigen Vertiefung entlang.<br />

Insekten, die Matt nie zuvor gesehen hatte …<br />

Käfer, groß wie Hunde. Die Taratzen hatten ihnen die Flügel abgeschlagen. Massen von<br />

fliegenartigen Wesen, schwarz und pelzig und groß wie Gänse – mit zerfetzten Flügeln<br />

und teilweise abgerissenen Beinen zappelten sie auf dem Grund der Mulde. Beinlange<br />

Falter, denen man die Flügel zusammengebunden hatte, versuchten die steilen Wände<br />

hinauf zu krabbeln. Taratzen mit langen Stangen gingen am Rand der Mulde entlang und<br />

stießen sie zurück.<br />

Auch zwei Frekkeuscher sah Matt im Halbdunkel kauern. Wie klagend schaukelten sie<br />

ihre riesigen Köpfe hin und her. Undeutlich nahm Matt ihre zertrümmerten Sprungbeine<br />

und zerschlagenen Flügel wahr.<br />

Zwischen den Insekten und den Menschen bewegten sich Säugetiere. Weißpelzige Primaten<br />

erkannte Matt, fast menschengroß. Und Tiere, die ihn durch Größe und Gestalt an<br />

Rinder erinnerten. Kurze stumpfe Hörner ragten aus ihren Köpfen und ihr Fell hing zottelig<br />

bis fast auf den Boden hinab.<br />

Und überall sah Matt starre Flügel, abgerissene Insektenbeine, Knochen und menschliche<br />

Skelette herumliegen …<br />

Der Weißpelz neben ihm deutete mit weitausladender Geste auf das Schreckensszenario<br />

unter ihnen. Als wollte er stolz seinen Besitz präsentieren. Er krächzte ohne Unterlass.<br />

Matt blickte ihn an – ja, die Bestie schien bester Dinge zu sein. Etwas wie ein Grinsen lag<br />

auf ihrer rattenhaften Grimasse.<br />

Matt schloss die Augen und wandte sich ab. Ekel schüttelte ihn. Kein Alptraum konnte

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