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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Sie trieb den Frekkeuscher an und schlug ihm mit der flachen Hand auf den Vorderflügel.<br />

Er entfaltete beide Flügelpaare und erhob sich in die eisige Luft.<br />

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichte Aruula die Stelle, an der <strong>Maddrax</strong>’ blauer<br />

Feuervogel vom Himmel gefallen war …<br />

Zwei der Riesenratten schritten mit Fackeln voraus. Ihre Schwänze peitschten aufgeregt<br />

über den Boden. Ihre sehnigen Gestalten federten bei jedem Schritt.<br />

Matthew ging hinter ihnen, zur Rechten des langhaarigen Weißpelzes, der fast einen<br />

Kopf größer war als er.<br />

Immer wieder wandte er ihm seine lange Schnauze zu und begann wortreich zu krächzen.<br />

Matt verstand keine Silbe. Bis jetzt hatte er nur begriffen, dass der Weißpelz eine Art König<br />

der Taratzen war und Rar oder so ähnlich hieß.<br />

Hinter ihnen gingen mindestens zwanzig weitere Riesenratten. Matt vernahm ihre scharrenden<br />

Schritte, hörte sie miteinander fauchen und zischen.<br />

Sie gingen durch ein weit verzweigtes Gangsystem. Hin und wieder mussten sie sich<br />

bücken, weil die lehmige oder felsige Decke niedriger wurde. Matt bemerkte viele Abzweigungen.<br />

Ein wahres Labyrinth. Von irgendwo her schrie etwas. Und von irgendwo<br />

her rief jemand.<br />

Die Ratten verfügten über einen gewissen Intelligenzgrad – ohne Zweifel. Tiere bauten<br />

ausgeklügelte unterirdische Gangsysteme, ja, aber sie konnten keine Fackeln entzünden.<br />

Und der König schien sogar eine Sprache zu beherrschen.<br />

Nicht ihre Größe, nicht ihre unheimliche Erscheinung – ihre offensichtliche Intelligenz<br />

war es, die Matt am meisten schockierte. Sein Hirn suchte nach einer Erklärung dafür,<br />

während er hinter den beiden Fackelträgern und neben Rraar durch das dunkle Gangsystem<br />

schritt.<br />

Die Taratzen hatten ihn nicht misshandelt, sie hatten sich nicht auf ihn gestürzt, um ihn<br />

zu fressen, sie hatten ihm keine Fesseln angelegt. Und der Weißpelz mit der Knochenkeule,<br />

die er jetzt über der Schulter trug, behandelte ihn nicht einmal feindselig.<br />

Was also wollten sie von ihm?<br />

Matthew vermutete, dass auch sie ihn für einen Gott hielten. Zwar hatten sie bis jetzt noch<br />

keine Anstalten gemacht, sich vor ihm auf den Boden zu werfen wie Sorbans Leute, und<br />

sie zeigten auch sonst keine Spur von Ehrfurcht oder Scheu, aber einen gewissen Respekt<br />

spürte Matt doch. Bis jetzt hatte noch keine der Taratzen gewagt, ihn zu berühren.<br />

Die Gänge stiegen an, der Boden wurde felsiger. Die Schreie und Rufe rückten näher.<br />

Kadavergeruch mischte sich in die feuchte, lehmige Luft.<br />

Plötzlich öffnete sich links eine Höhle. Gut ein Dutzend Taratzen kauerten auf allen

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