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Ausflug nach draußen und die mühsame Verständigung mit Sorban und seinen Leuten hatte<br />
ihn geschafft. Keine Knorpel, sondern warme Seife schien seine Kniegelenke auszufüllen.<br />
Die Uhr ging ihm nicht aus dem Kopf – diese verdammte Uhr. Dem Datum nach war sie<br />
vor ein oder zwei Wochen stehen geblieben. Vielleicht auch vor drei. Die vielen Tage im<br />
Koma hatten Matts Zeitgefühl verwirrt.<br />
Sechzehn Minuten vor fünf – 16:44 Uhr. Der Komet war um 16:42 Uhr eingeschlagen.<br />
Die folgende Schockwelle musste die Uhr zum Stillstand gebracht haben.<br />
Matt schüttelte fassungslos den Kopf. Der Gedanke, der sich ihm aufdrängte, machte ihn<br />
schwindlig. Dem Aussehen des Amuletts nach hatten schon Generationen diese Uhr um den<br />
Hals getragen. Aber dann waren seit dem Einschlag nicht Wochen vergangen, sondern …<br />
Matt schrak hoch, als Aruula sich an ihn heranschob. Sofort wich sie wieder zurück, doch<br />
er legte ihr schnell seine Hand auf die Schulter. „Schon gut“, sagte er. „Alles in Ordnung.“<br />
Er streckte sich wieder auf seinem Lager aus. „Ihr macht mich nur furchtbar nervös mit<br />
euren Fellen, euren antiken Schwertern und eurem Kauderwelsch.“ Er lächelte sie an.<br />
„Aber du kannst ja nichts dafür.“<br />
Aruula lächelte schüchtern. Sie breitete die Arme aus und verneigte sich tief.<br />
„Nicht doch, Aruula – du bist so ein kluges Mädchen …“ Matt verstummte, als die Frau<br />
sich ganz unverhofft aufrichtete und ihren Fellmantel abstreifte. Plötzlich waren ihre<br />
schönen goldbraunen Brüste direkt über Matts Gesicht.<br />
„Was soll das?“ Er richtete sich auf, fasste nach dem Fell und wollte es ihr wieder über<br />
die Schultern ziehen. Sie hielt seine Hand fest. Scheu und eine Mischung aus Angst und<br />
Sehnsucht flackerten in ihren braunen Augen. Sie nahm seine Hand und schob sie über<br />
das Schlüsselbein auf ihre rechte Brust.<br />
Dann spreizte sie die Schenkel und machte Anstalten, das Fell ihres Lendenschurzes zu<br />
lösen.<br />
Plötzlich verstand Matt. Er kannte sich ein bisschen mit den Religionen der Welt aus,<br />
und da gab es eine ziemlich begehrte Sache – bei heidnischen Religionen genauso wie bei<br />
extremen Richtungen der Hochreligionen: die göttliche Hochzeit. Geschlechtsverkehr mit<br />
einem Gott. Ein Mythos, der sich in irgendeiner Form durch fast alle Glaubenskreise zog.<br />
Und Aruula sah sich in der glücklichen Situation, diesen Mythos für sich wahr werden<br />
zu lassen. Vielleicht wollte sie sogar ein Kind von Gott <strong>Maddrax</strong>.<br />
Matthew nahm die Hand von ihrer Brust. Energisch packte er den Mantel und zog ihn<br />
über ihren nackten Oberkörper.<br />
Commander Drax wusste eine schöne Frau zu schätzen. Und wenn es sich ergab, wusste<br />
er sie auch zu nehmen. Aber er hatte etwas dagegen, eine Machtposition auszunutzen.<br />
Aruula hielt ihn für einen Gott und wollte sich deswegen ihm hingeben. Das schmeckte<br />
Matt einfach nicht.<br />
Er fasste sie unter dem Kinn und hob ihren Kopf. „Du bist eine kluge Frau, Aruula – hör<br />
gut zu: Ich bin wie du. Jedenfalls bin ich aus Fleisch und Blut, genau wie du. Kapiert?“