05.11.2013 Aufrufe

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sprache sprachen. Aber er legte keinen Wert darauf, Radaan von der Gottheit <strong>Maddrax</strong>’<br />

zu überzeugen. Im Gegenteil; die Zweifel des jungen Kriegers kamen ihm wie gerufen.<br />

„Du hast Recht“, sagte er stattdessen und fuhr fort, den Schenkel des Mannes zu massieren.<br />

„Und da ist noch vieles andere, was mich nachdenklich stimmt. <strong>Maddrax</strong>’ Absturz.<br />

Seine Krankheit. Seine angeblichen Götterbrüder … Was glaubst du, Radaan – wer ist er<br />

wirklich und woher kommt er, wenn nicht von Wudan?“<br />

„Es ist mir gleichgültig.“ Eine Zornesfalte erschien zwischen Radaans schwarzen Brauen.<br />

„Ich will nur, dass er Aruula in Ruhe lässt. Sie soll mir viele Kinder gebären.“<br />

„Ich verstehe.“ Baloor schlug den Rest der Paste in einen Lederlappen ein und verschnürte<br />

ihn zu einem kleinen Säckchen. „Dann solltest du nicht länger tatenlos bleiben.“ Er rieb<br />

sich die Hände an seiner Lederkutte ab.<br />

„Was rätst du mir?“, wollte Radaan wissen.<br />

„Es ist nicht schwer, was du tun musst“, sagte Baloor. Er blickte sich um. Zwei Feuer<br />

brannten in der Mitte des Lagers. Zwischen Vorhang und Eingang des Götterhauses fiel ein<br />

Lichtschimmer nach draußen. Niemand hielt sich in der Nähe des Göttersprecher-Zeltes auf.<br />

„In den nächsten Tagen werde ich mit <strong>Maddrax</strong> das Lager verlassen. Du wirst uns ein<br />

Stück begleiten. Deine Aufgabe ist es, jedem Einhalt zu gebieten, der uns folgt. Und<br />

<strong>Maddrax</strong> selbst von einer Umkehr abzuhalten.“<br />

Radaan zuckte zusammen. „Bei Wudan! Wie sollte ich gegen einen Gott kämpfen!?“<br />

„Hohlkopf!“, zischte Baloor. „Hast du nicht eben selbst durchschaut, dass er kein Gott<br />

ist?!“<br />

„Und wenn doch?“ Radaans Stimme klang unsicher.<br />

„Er ist keiner.“ Der Ledermann ballte die Fäuste. „Das sagt Baloor, der Göttersprecher<br />

und Beschwörer des schrecklichen Orguudoo. Er ist kein Gott – hast du das verstanden?“<br />

Der Häuptlingssohn nickte.<br />

Und Baloor erklärte ihm, was er zu tun hatte …<br />

Lang hingestreckt auf seinem Lager, starrte Matt in die primitive Konstruktion aus Leder,<br />

Fell und Ästen über sich. Der Lichtschein der Fackel erhellte die Dachkuppel seiner<br />

Steinhütte.<br />

Die Fackel steckte hinter ihm in der Erde. Die junge Frau ließ Brösel getrockneten Laubes<br />

hineinfallen. Ein süßer, fruchtiger Duft erfüllte den kleinen Raum.<br />

Manchmal erhaschte Matt einen Blick von Aruula. Dann wanderten ihre feinen Brauen<br />

nach oben und ihr schöner Mund lächelte. In ihren Augen allerdings stand noch immer<br />

Scheu. Die Scheu, die ein Mensch vor einem Wesen empfindet, das er für göttlich hält.<br />

Matt fühlte sich, als hätte er einen Nachmittag in der Zentrifuge verbracht. Der kurze

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!