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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Für Sekunden herrschte Totenstille im großen Konferenzsaal des NATO-Hauptquartiers.<br />

Dann fragte der Präsident den Verteidigungsminister, was er von diesem Vorschlag hielte.<br />

„Eine solche Aktion wäre niemals geheim zu halten“, antwortete der Minister. „Die<br />

große Mehrheit der Bevölkerung würde eine Evakuierung der Elite niemals tolerieren. Die<br />

Zeit bis zum Einschlag von ‚Christopher-Floyd‘ würde eine Zeit weltweiten Bürgerkriegs<br />

sein.“ Damit war Smythes Vorschlag vom Tisch.<br />

Einen Monat später traf Matthew den Professor dann im Hangar seiner Luftwaffenbasis<br />

bei Berlin wieder, in der Matt seit deren Einrichtung im Jahr 2006 stationiert war. Er hätte<br />

sich gewünscht, Williams oder Chester würden die Staffel kommandieren, und der Leiter<br />

der Astronomic Division der Air Force würde hinter einen von ihnen auf den Navigatorenplatz<br />

des Jets steigen.<br />

Aber Irvin Chester war Captain und Dave Williams Lieutenant. Matt hatte den Rang<br />

eines Commanders. Also stieg Professor Dr. Jacob Smythe zu ihm in die Maschine …<br />

Manchmal, wenn Matt die Augen aufschlug, hallte ihm noch Smythes Stimme in den<br />

Ohren: „Wahnsinn! Göttlich! Wunderschön!“. Und die rotglühende Faust des Kometen<br />

und der explodierende Horizont flimmerten auf seinen Netzhäuten.<br />

Matt hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht, ob Tage oder Wochen vergangen<br />

waren, als er zum ersten Mal wieder mit einem klaren Kopf aufwachte. Das Fieber war weg.<br />

„Aruula?“, rief er. Der Fellvorhang vor dem Eingang der Steinhütte wurde beiseite geschoben.<br />

Die Frau betrat den Raum. Am Fußende seines Lagers verneigte sie sich. Dann<br />

kniete sie sich neben ihm nieder und reichte ihm eine Tonschale mit Wasser.<br />

Matt trank gierig. Er reichte ihr die leere Schale. „Ich will aufstehen.“ Sie sah ihn fragend<br />

an. „Aufstehen“, wiederholte er. Er deutete auf den Fellvorhang. „Ich will nach draußen.“<br />

Aruula zeigte auf den Eingang. „Auf-ste-hen“, sprach sie ihm langsam nach. „Nach<br />

draus-sen …“<br />

Kaum jemand in der Horde sprach noch mit normalem Tonfall. Baloor hörte gesenkte<br />

Stimmen und sah scheue Blicke zur Gotteshütte schielen – als könnte <strong>Maddrax</strong> jedes Wort<br />

mithören, das man sprach.<br />

Und oft sah Baloor einen Krieger oder eine Kriegerin mit leuchtendem Gesicht an sich<br />

vorbei gehen und die Hütte ansteuern. Wie einen Schatz hielten sie Wurzeln, Insekten oder<br />

Würmer in den hohlen Händen.<br />

Manche stiegen sogar in tiefergelegene Bergregionen hinab, um Samen und Früchte des<br />

Vorjahres unter dem Laub auszugraben. Mit ihren Schätzen in den Händen rutschten sie<br />

auf Knien zu <strong>Maddrax</strong>’ Lagerstätte hin und brachten ihm die Opfergaben dar.<br />

Zu Baloor kam man nur noch, wenn man sich eine entzündete Wunde eingehandelt hatte.

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