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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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otierte ein Karussell. Er versuchte den Schwindel und den Gedanken an den Kometen<br />

abzuschütteln. Er wollte sich zwingen, eine logische Erklärung für das Phänomen dieser<br />

gespenstischen Eislandschaft zu finden.<br />

Doch Matt gab schnell auf. Er hatte einfach keine Kraft, sich weiter den Kopf zu zerbrechen.<br />

Du musst etwas essen, dachte er. Dein Organismus braucht Kalorien, um sich zu stabilisieren.<br />

Langsam drehte er sich um. Ganz langsam, um die Schmerzen so gering wie möglich zu<br />

halten. Jede weitere Schmerzwelle würde ihm unter Umständen wieder das Bewusstsein<br />

rauben.<br />

Mit der Rechten griff er hinter sich zwischen Rücken und Sitzlehne. Dort war ein Teil des<br />

Notpakets in den Schleudersitz eingearbeitet. Der Hauptteil befand sich in einem Container<br />

in der Sitzfläche. Er musste an die Trockenriegel herankommen. Zusammen mit Schnee<br />

würde er sie zerkauen und schlucken können.<br />

Ich muss alles versuchen, um durchzuhalten, dachte er. Durchhalten, bis sie dich geortet<br />

haben.<br />

Zum Notpaket gehörte auch ein Peilsender.<br />

Und wenn es niemanden mehr gibt, der dich orten könnte …?<br />

Matt versuchte die zynische Stimme in seinem Kopf zu ignorieren. Endlich ertasteten<br />

seine Finger die Verpackung mit der Trockennahrung. Er zog sie hinter dem Rücken hervor.<br />

Erschöpft schloss er die Augen und zwang sich, ruhig und tief durchzuatmen. Brechreiz<br />

würgte ihn. Er riss die Augen auf, um nicht ohnmächtig zu werden.<br />

Zwei Schatten bewegten sich über das Schneeplateau vor der gegenüberliegenden Eiswand.<br />

Matt hielt sie zunächst für eine Sinnestäuschung. Er betrachtete sie ruhig und wartete<br />

darauf, dass sie sich so unverhofft auflösten, wie sie erschienen waren.<br />

Aber sie lösten sich nicht auf. Sie näherten sich. Matt erkannte grauschwarze Pelze, lange<br />

Nacktschwänze, steil aufgerichtete Ohren und lange Schnauzen.<br />

„Ein Alptraum“, murmelte er. „Wieder ein Alptraum, weiter nichts.“ Er versuchte sich<br />

zu zwingen, aufzuwachen. Als Kind hatte ihm sein Vater erklärt, wie man das macht: Im<br />

Traum die Luft anhalten und dann die Augen aufreißen. Ganz weit.<br />

Es nützte nichts. Die beiden pelzigen Gestalten bewegten sich weiter über das Schneeplateau.<br />

Noch knapp zweihundert Meter waren sie entfernt.<br />

Matt sah, dass sie aufrecht gingen. Dass sie hin und wieder stehenblieben und auf ihn<br />

deuteten. Sie sahen aus wie riesengroße deformierte Ratten.<br />

Jetzt drehst du durch, dachte er. Du hast Fieber …<br />

Als er endlich den Schnee unter den Füßen der rattenartigen Gestalten knirschen hörte,<br />

war er sich ziemlich sicher, nicht zu träumen und von keinem Fieberwahn getäuscht zu<br />

werden.<br />

Kalter Schweiß strömte ihm über das Gesicht. Sein Atem hetzte keuchend. In seltsamer

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