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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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fräßigen Bestien spürten. Sorbans Horde hatte ihre Reittiere in den oberen Höhlen des<br />

Steilhangs untergestellt und die Eingänge mit Schnee verschlossen.<br />

Jetzt drehte sich der Taratzenführer um und winkte seine Genossen heran.<br />

„Sie haben uns entdeckt“, flüsterte Aruula. Hinter ihr ging ein Raunen durch die Höhle.<br />

Der Taratzenführer ließ sich auf seine langen Arme sinken und schaukelte ein Stück<br />

den Hang hinauf. Dann wandte er sich wieder hangabwärts. Blitzartig setzte er sich in<br />

Bewegung. Um ihn herum spritzte der Schnee auf. In drei, vier Sprüngen schoss er auf die<br />

breite Gletscherspalte zu und setzte über sie hinweg.<br />

Der pelzige Körper versank tief im Neuschnee, als er diesseits der Spalte aufschlug.<br />

Aruula hörte ihn schnaufen und fauchen, während er sich aus der Schneedecke wühlte.<br />

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und riss sie vom Guckloch weg. Sorban. Der<br />

Häuptling spähte hinaus. „Dein Zauber hat nicht gewirkt, Baloor!“, knurrte er. „Die verfluchten<br />

Taratzen sind da …“<br />

„Natürlich hat mein Zauber gewirkt.“ Baloor drängte Sorban vom Guckloch weg und<br />

schaute selbst hinaus. Er stieß einen scharfen Zischlaut aus. „Orguudoo kommt nicht<br />

dorthin, wo Fels und Eis die Erde bedecken. Und Wudan will, dass wir uns zu seiner Ehre<br />

aus eigener Kraft retten. Er wird uns die Stärke des fliegenden Drachen verleihen …“<br />

Baloor entfernte seinen Lederkopf vom Guckloch. Licht fiel auf die massige Gestalt<br />

des Häuptlings. Sein Körper war ganz in schwarzes Fell gehüllt. Schwarzes Haargestrüpp<br />

wucherte unter seiner Fellkapuze hervor. Auch das fette Gesicht war über und über mit<br />

Haaren bedeckt. Die großen Glubschaugen funkelten grünlich.<br />

Der Häuptling stützte sich auf sein Schwert und starrte durch die Dunkelheit in den<br />

rückwärtigen Teil der Höhle. „Wir müssen um unser Leben kämpfen …“<br />

Keiner sagte einen Ton, doch Aruula spürte den vierzigfachen Aufschrei der Panik.<br />

Und gleichzeitig brannte ein scharfer Schmerz scheitelabwärts durch ihren ganzen Körper.<br />

Sie stöhnte auf und ließ ihren Oberkörper auf die Schenkel fallen. Ihre Hände wühlten<br />

sich in ihr dichtes Haar.<br />

Doch der Schmerz verging genauso schnell, wie er gekommen war. Und irgendetwas<br />

war jetzt anders da draußen. Das fremde Etwas – näherte es sich?<br />

„Was lauscht du noch?“, knurrte Sorban sie an. „Hol dein Schwert.“<br />

„Da ist etwas …“, flüsterte Aruula. „Etwas Fremdes … es hat mir wehgetan.“<br />

Baloor und Sorban wechselten misstrauische Blicke.<br />

Ein Schatten tauchte neben Aruula auf. „Dein Schwert, Aruula.“ Radaans Stimme. „Ich<br />

werde an deiner Seite kämpfen.“ Radaan war der älteste Sohn des Häuptlings. Aruula<br />

ertastete das kalte Metall ihrer Schwertklinge.<br />

„Kinder, säugende Frauen und Schwangere verkriechen sich so tief wie möglich in der<br />

Höhle“, befahl Sorban. „Zurpa bleibt bei euch.“<br />

„In Ordnung, Sorban“, antwortete eine tiefe, rauchige Stimme aus der Dunkelheit. Zurpa,<br />

die älteste Mutter der Horde. Sie hatte Radaan geboren und war Sorbans Hauptfrau.

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