und tschüss…? - Regierungsrat
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CHANCENGLEICHHEIT<br />
Kader:<br />
Frauenanteil erhöhen<br />
12<br />
Quoten müssen her – meinen die einen<br />
– was einzig zählt, ist Qualität – die andern<br />
<strong>und</strong> übersehen dabei, dass längst<br />
nicht jeder Mann für seinen Job topqualifiziert<br />
ist. Wie mit Zielvorgaben seriös <strong>und</strong> zielgerichtet<br />
der Frauenanteil im Kader erhöht werden<br />
kann, erarbeiten zur Zeit die Projektgruppen<br />
(PG 99).<br />
PG 99: 14 Chancengleichheitsgruppen<br />
bei BASEL-STADT<br />
Seit Februar sind in allen Departementen, in<br />
den Spitälern, bei der IWB, den BVB <strong>und</strong> der<br />
Staatsanwaltschaft 65 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter daran, sich zu «Profis» in Fragen der<br />
beruflichen Chancengleichheit zu entwickeln.<br />
Sie sind in der sogenannten PG 99 eingesetzt,<br />
um dezentral das Chancengleichheitskonzept<br />
für BASEL-STADT umzusetzen (vgl. pibs spezial<br />
Nr. 132 vom März 97). Erste Herausforderung<br />
war, bis Ende Juni von den Vorgesetzten deren<br />
Zielvorgaben für die Erhöhung des Frauenanteils<br />
im Kader zu erhalten.<br />
Die Zielvorgaben<br />
Wer Kaderleute einstellt, versichert oft «ob<br />
Frau oder Mann, das spielt doch keine Rolle,<br />
aber leider gibt es zu wenig qualifizierte Bewerberinnen».<br />
Es gibt sie aber doch, die zahlreichen<br />
qualifizierten Frauen. Dies zeigt ein<br />
Blick in die Ausbildungsstatistiken. Bei den<br />
Zielvorgaben für BASEL-STADT wird deshalb<br />
Frauen im Kader sind<br />
rar, Frauen mit hohen<br />
Führungsaufgaben<br />
für jede Abteilung festgehalten,<br />
wieviele Frauen noch rarer. Seit r<strong>und</strong> geschlechtstypische Verhalfahrungen<br />
zeigen aber, dass es<br />
heute im Kader vertreten 10 Jahren stagniert tensmuster <strong>und</strong> Erwartungen<br />
sind, wie der Frauenanteil<br />
gibt, die sich gerade bei der<br />
bei der geforderten Ausbildung<br />
der Anteil bei knapp Kaderselektion für Frauen ne-<br />
ist, wieviele Frauen 20 Prozent im Kader gativ auswirken.<br />
<strong>und</strong> Männer in der Basis<br />
Um also wirklich mehr Frauen<br />
der Abteilung arbeiten <strong>und</strong> <strong>und</strong> bei weniger für Führungsaufgaben zu gewinnen,<br />
welche Neubesetzungen als 3% im obersten<br />
sollten wir uns fragen:<br />
kurz- <strong>und</strong> mittelfristig zu erwarten<br />
sind. Die konkrete<br />
Kader.<br />
Frauen anspricht <strong>und</strong> nicht ab-<br />
Wie sieht ein Inserat aus, das<br />
Zielvorgabe pro Abteilung<br />
ergibt sich aus der Kombination dieser Daten.<br />
Die Linienvorgesetzten definieren ihre Vorgaben<br />
selber mit Unterstützung der PG 99. Zur<br />
Zeit sammelt das Personalamt die Vorgaben<br />
<strong>und</strong> evaluiert sie.<br />
Aufgabe der Vorgesetzten, Personalstellen <strong>und</strong><br />
auch der externen Beratungsbüros ist es nun,<br />
bei der Personalselektion dafür zu sorgen, dass<br />
die Zielvorgaben künftig tatsächlich erreicht<br />
werden. Und da lässt sich einiges verbessern.<br />
Denn wer einfach sagt, ich mache doch keinen<br />
Unterschied ob Mann oder Frau, der übersieht:<br />
Frauen sind keine Männer. Sie lesen Stelleninserate<br />
anders, haben ein anderes Sprachverhalten,<br />
erleben <strong>und</strong> definieren Führung anders<br />
als Männer <strong>und</strong> putzen öfters nach der anstrengenden<br />
Sitzung noch die Küche. Natürlich<br />
gibt es individuelle Unterschiede <strong>und</strong> es<br />
gibt nicht die Männer <strong>und</strong> die Frauen. Zahlreiche<br />
schreckt, ist das Arbeitsumfeld,<br />
das Kommunikationsverhalten so, dass es Frauen<br />
interessiert, wie sieht für mich weibliche<br />
Führungskompetenz aus? Braucht es den<br />
R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Einsatz im Kader oder lassen<br />
sich neue Arbeitszeitmodelle verwirklichen?<br />
Wer sich diesen Fragen ehrlich stellt, objektiv<br />
zur Kenntnis nimmt, wie der Frauenanteil in<br />
den einzelnen Berufsbereichen ist <strong>und</strong> dann als<br />
bewährtes Führungsinstrument Zielvereinbarungen<br />
zum Thema trifft, der vermag ein<br />
Kunststück: Nämlich Quotenbefürworterinnen<br />
<strong>und</strong> -gegner zufriedenstellen. Und wird erst<br />
noch mehr Frauen im Kader haben.<br />
Eine Werkmappe für Vorgesetzte mit zahlreichen<br />
konkreten Anregungen <strong>und</strong> Hinweisen<br />
zur verbesserten Nutzung des Frauenpotentials<br />
ist in Erarbeitung <strong>und</strong> wird ab Spätherbst<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Yvonne Bollag<br />
Untersuchungen <strong>und</strong> die praktischen<br />
Er-