Stefan Holzhauer - Steampunk-Chroniken
Stefan Holzhauer - Steampunk-Chroniken Stefan Holzhauer - Steampunk-Chroniken
Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-Mission das Signal sendeten, über ausreichend Ressourcen verfügten, um das Schiff für die Rückkehr auszurüsten. Kapitän Jennings entschied sich, dem Radiosignal zu folgen. * * * Die Phönix war nun beinahe 10 Monate unterwegs. Das Signal schien ferner und ferner zu rücken. Das Schiff war weit ins Sternbild des Pegasus eingedrungen und bewegte sich in Richtung des Großen Bären. Attila lebte inzwischen ausschließlich von Ratten. Zum Dinner gab es für die Expeditionsteilnehmer Grütze mit Speckgrieben. Alle paar Tage kam der geruchlose Zweibeiner in den Laderaum und quälte Attila mit flirrenden Pfeiftönen. * * * Penelope stand auf der leeren Kommandobrücke. Die Offiziere wohnten der Abendandacht bei. So viele Male in den letzten Monaten hatte sie die Koordinaten neu berechnet. Das Schiff schien jedoch beharrlich seinem eigenen Kurs zu folgen, dem undurchschaubaren Plan eines fremden Willens unterworfen, nicht der peilenden, messenden Kunst der Navigatorin. Penelope schaute hinaus in die geheimnisvolle, lockende Schwärze, sah ferne Gestirne, das Licht toter Sonnen, die ihre rätselhaften Lichtbotschaften ins All sandten. Die Sterne des Pegasus schienen zum Greifen nahe. Südlich strahlte rot der Mars, das ursprüngliche Ziel der Mission. In der Weite des Universums, den unendlichen Räumen des Alls, schrumpften das Schiff, seine Besatzung und ihrer aller Leben auf die Größe von Staubkörnchen zusammen. In der Stille 74
Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-Mission der von allen verlassenen Kommandobrücke sah Penelope nun die Wahrheit, die seit Wochen darauf wartete ausgesprochen zu werden: Die Phönix war dem Signal zu lange gefolgt. Die Wasserund Treibstoffvorräte würden noch etwas mehr als zwei Monate reichen. Wenn sie nicht bald einen bewohnbaren Planeten erreichten wo sie Treibstoff, Wasser und Lebensmittel aufnehmen konnten, war das Schiff verloren. Schritte hinter ihrem Rücken rissen sie aus ihren Gedanken. Frederick Barrington-Ward hatte die Kommandobrücke betreten. »So sieht also die Unendlichkeit aus, Lieutenant Fairfax«, – der Millionär blickte hinaus auf das schillernde Band der Milchstraße. »Warum haben Sie sich für diese Mission freiwillig gemeldet?« Penelope zögerte. Niemand auf dem Schiff hatte sie je gefragt, warum sie, eine junge, reiche Frau mit besten beruflichen Aussichten in der Æthereal Fleet, sich zu einer so gefährlichen Mission gemeldet hatte. Für andere wäre ein Platz im Expeditionsteam ein Sprungbrett für einen schnellen Aufstieg gewesen. Wieder andere lockten die phantastisch hohen Prämien, die Barrington-Ward für alle Teilnehmer der Expedition ausgelobt hatte. Die Collins konnten zusätzlich zu den irdischen Reichtümern auch noch mit himmlischem Lohn rechnen, wenn sie die Außerirdischen zum Evangelium bekehrten. Penelope jedoch würde mehr Geld erben, als sie jemals ausgeben konnte und mit ihrem Vermögen hätte sie sich jederzeit eine prestigeträchtige Offiziersstelle kaufen können. Ihr früheres Leben erschien ihr plötzlich klein und unwichtig. Sie dachte an Charles Osgood, ihren Verlobten und daran, dass sie durch die Teilnahme an dieser Mission die unvermeidliche Heirat mit einem ungeliebten Mann hatte aufschieben wollen. 75
- Seite 23 und 24: Die Steampunk-Chroniken Das Herz, d
- Seite 25 und 26: Die Steampunk-Chroniken Das Herz, d
- Seite 27 und 28: Die Steampunk-Chroniken Das Herz, d
- Seite 29 und 30: Die Steampunk-Chroniken Das Herz, d
- Seite 31 und 32: Die Steampunk-Chroniken Das Herz, d
- Seite 33 und 34: Die Steampunk-Chroniken Tedine Sans
- Seite 35 und 36: Die Steampunk-Chroniken Die Jagd na
- Seite 37 und 38: Die Steampunk-Chroniken Die Jagd na
- Seite 39 und 40: Die Steampunk-Chroniken Die Jagd na
- Seite 41 und 42: Die Steampunk-Chroniken Die Jagd na
- Seite 43 und 44: Die Steampunk-Chroniken Sean O'Conn
- Seite 45 und 46: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 47 und 48: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 49 und 50: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 51 und 52: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 53 und 54: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 55 und 56: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 57 und 58: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 59 und 60: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 61 und 62: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 63 und 64: Die Steampunk-Chroniken Lillys Zuku
- Seite 65 und 66: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 67 und 68: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 69 und 70: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 71 und 72: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 73: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 77 und 78: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 79 und 80: Die Steampunk-Chroniken Die Jesaja-
- Seite 81 und 82: Die Steampunk-Chroniken Alexandra K
- Seite 83 und 84: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 85 und 86: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 87 und 88: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 89 und 90: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 91 und 92: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 93 und 94: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 95 und 96: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 97 und 98: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 99 und 100: Die Steampunk-Chroniken Den Tod fal
- Seite 101 und 102: Die Steampunk-Chroniken Andreas Wol
- Seite 103 und 104: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 105 und 106: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 107 und 108: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 109 und 110: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 111 und 112: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 113 und 114: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 115 und 116: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 117 und 118: Die Steampunk-Chroniken Ruf der Ste
- Seite 119 und 120: Die Steampunk-Chroniken Tanja Meure
- Seite 121 und 122: Die Steampunk-Chroniken Es ist nich
- Seite 123 und 124: Die Steampunk-Chroniken Es ist nich
Die <strong>Steampunk</strong>-<strong>Chroniken</strong><br />
Die Jesaja-Mission<br />
der von allen verlassenen Kommandobrücke sah Penelope nun<br />
die Wahrheit, die seit Wochen darauf wartete ausgesprochen zu<br />
werden: Die Phönix war dem Signal zu lange gefolgt. Die Wasserund<br />
Treibstoffvorräte würden noch etwas mehr als zwei Monate<br />
reichen. Wenn sie nicht bald einen bewohnbaren Planeten erreichten<br />
wo sie Treibstoff, Wasser und Lebensmittel aufnehmen<br />
konnten, war das Schiff verloren.<br />
Schritte hinter ihrem Rücken rissen sie aus ihren Gedanken.<br />
Frederick Barrington-Ward hatte die Kommandobrücke betreten.<br />
»So sieht also die Unendlichkeit aus, Lieutenant Fairfax«, – der<br />
Millionär blickte hinaus auf das schillernde Band der Milchstraße.<br />
»Warum haben Sie sich für diese Mission freiwillig<br />
gemeldet?« Penelope zögerte. Niemand auf dem Schiff hatte sie je<br />
gefragt, warum sie, eine junge, reiche Frau mit besten beruflichen<br />
Aussichten in der Æthereal Fleet, sich zu einer so gefährlichen<br />
Mission gemeldet hatte. Für andere wäre ein Platz im Expeditionsteam<br />
ein Sprungbrett für einen schnellen Aufstieg gewesen.<br />
Wieder andere lockten die phantastisch hohen Prämien, die Barrington-Ward<br />
für alle Teilnehmer der Expedition ausgelobt hatte.<br />
Die Collins konnten zusätzlich zu den irdischen Reichtümern<br />
auch noch mit himmlischem Lohn rechnen, wenn sie die Außerirdischen<br />
zum Evangelium bekehrten. Penelope jedoch würde<br />
mehr Geld erben, als sie jemals ausgeben konnte und mit ihrem<br />
Vermögen hätte sie sich jederzeit eine prestigeträchtige Offiziersstelle<br />
kaufen können. Ihr früheres Leben erschien ihr plötzlich<br />
klein und unwichtig. Sie dachte an Charles Osgood, ihren Verlobten<br />
und daran, dass sie durch die Teilnahme an dieser Mission<br />
die unvermeidliche Heirat mit einem ungeliebten Mann hatte<br />
aufschieben wollen.<br />
75