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pa - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

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brgyud und das Kir-ti ba-Khra brgyud bestanden aus je 8 Stämmen,<br />

das Reb-gong phyogs-<strong>pa</strong> btsu gnyis sogar aus 12 Stämmen, während<br />

das sKu-bum tsho-<strong>pa</strong> drug nur 6 Stämme umfaßte. Rep-gongs Stammesverband<br />

konnte sich durchaus messen mit dem des weltlichen<br />

Sog-po rGyal-po, d.h. mit dem Sog-po mda’-btsu gtsig, der sich aus<br />

11 Stämmen zusammensetzte, während der weltliche sTong-dpon von<br />

Co-ne Herr über 48 Stämme war.<br />

Angesichts dieser<br />

beeindruckenden<br />

Hinweise auf die<br />

eher profanen Absichten<br />

der Ortswahl<br />

sollte hier aber der<br />

ursprüngliche Gesichtspunkt,<br />

der den<br />

Bau der Klosteranlagen<br />

nicht nur in der<br />

Periode der ersten<br />

Missionierung bestimmt<br />

hat, nicht un-<br />

Das Kloster Samye (nach: H.Harrer, Meine Tibet Bilder, Seebruck<br />

1953<br />

erwähnt bleiben,<br />

nämlich die architektonische Reproduktion der buddhistischen Kosmologie,<br />

welche die ganze Klosteranlage zu einem geistlichen Anschauungsunterricht<br />

macht, zu einer Gedächtnisstütze für all das, was<br />

den Mönch veranlaßt hat, sich hinter diesen Mauern zurückzuziehen.<br />

Das Kloster als plastisches, in den Raum gebautes Kosmogramm. Dafür<br />

gibt das älteste tibetische Kloster, das Kloster Samye (bSam-yas),<br />

ein schönes Beispiel, dessen Ordnungsschema bis heute unübersehbar<br />

das Mandala geblieben ist.<br />

Der Entwurf der Anlage des Klosters Samye geht zurück auf antarakita,<br />

der Samye (bSam-yas) 749 n.Chr. im Auftrage des tibetischen<br />

Königs Trisong Detsen (Khri Sro lDe-brtsan) nach dem Vorbild des<br />

Klosters Otantapuri (Magadha, Indien), einer Stiftung des Königs Go<strong>pa</strong>la,<br />

nachbauen ließ. Otantapuri war das bauliche Abbild des buddhistischen<br />

Kosmos in idealtypischer Gestalt und also wurde auch Samye<br />

zu einem Architektur (dreidimensional) gewordenen kosmologischen<br />

Mandala.<br />

Im Zentrum der Anlage wurde der Haupttempel erbaut, der die Weltmitte,<br />

den Weltberg Meru vertrat. Um diesen Zentralbau ringten sich,<br />

verteilt auf die vier Weltecken zwölf kleinere Tempel, welche sinn-

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