1/13 PDF - Fromyprint
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Gesellschaft<br />
leserbrief<br />
zen. Sie leben nicht nebeneinander, sie<br />
leben miteinander: In Geschäften, in Cafés,<br />
in Wohnungen, in Schulen, in Tanzgruppen,<br />
an Märkten, in Strassen – in London.<br />
Es war ungemein schön zu sehen, wie ein<br />
Zusammenspiel funktioniert und vor allem<br />
wie gut es funktioniert. An Märkten wurden<br />
englische Spezialitäten neben afrikanischen<br />
und mexikanischen angeboten und<br />
war man in Not, so wurde einem eine Hand<br />
gereicht – egal welche Farbe diese hatte.<br />
Es gab eine Zeit, da lebte ich mit sieben<br />
verschiedenen Nationalitäten in einem Haus<br />
und wissen Sie was, es war meine beste<br />
Zeit überhaupt. Nie habe ich mehr gelacht,<br />
getanzt, gekocht oder mehr über die Welt<br />
gelernt wie damals – und das alles in einer<br />
fremden Sprache.<br />
Doch irgendwann kam der Augenblick, wo<br />
ich ein wenig müde wurde und genug hatte<br />
von dieser Rastlosigkeit in der Anonymität.<br />
Und so gerne ich weggehe und verreise,<br />
auch für länger, so gerne komme ich<br />
danach immer wieder zurück. Aber jedes<br />
Mal reicher an Erfahrungen, mit gesammelten<br />
Eindrücken und Freundschaften, die<br />
sich mittlerweile über den ganzen Globus<br />
erstrecken. Ich könnte womöglich an vielen<br />
Orten glücklich werden, doch schlussendlich<br />
ist es mehr ein Gefühl, eine Sehnsucht,<br />
die einem fortbewegt oder zurückholt.<br />
Denn Heimat ist dort, wo das Herz dich<br />
hinführt, wenn der Kopf nicht mehr weiss,<br />
wo Norden ist.<br />
Und wenn es im Februar nicht anmassend<br />
ist, noch einige Wünsche fürs neue Jahr<br />
zu äussern, so wünsche ich Ihnen und<br />
mir selbst, dass wir alle die Gelegenheit<br />
bekommen, einen Schritt aus unserem<br />
Alltag hinauszugehen. Dass wir vertraute<br />
Gewohnheiten für einmal aus den Händen<br />
legen und sie eintauschen für Unbekanntes.<br />
Dass wir uns Zeit nehmen, um uns in Ruhe<br />
in der Fremde umzuschauen. Denn genau<br />
das ist der Zeitpunkt, wo wir zu Entdecken<br />
beginnen und Neues lernen. Wenn wir das<br />
Gewohnte verlassen und Fremdes erkunden,<br />
fernab von kulturellen oder sprachlichen<br />
Barrieren.<br />
Ich wünsche, dass wir ein wenig offener,<br />
ein wenig gewitzter und ein wenig toleranter<br />
werden. Dass wir mit offenen Augen<br />
durch die Strassen gehen und uns die Neugierde<br />
für Unbekanntes nie verlässt.<br />
Und auch wenn ich manche englischen<br />
Gepflogenheiten getrost wieder beiseitelegte,<br />
wie etwa den Einkauf im Pyjama-<br />
Trainer, so wundern Sie sich nicht, wenn Sie<br />
mich künftig allein in einem Café antreffen.<br />
Ich vermisse manchmal einfach einen Platz,<br />
wo ich unter Menschen für mich sein kann.<br />
Bericht: Carina Iten<br />
verkehrs-club der schweiz<br />
Gerade rechtzeitig auf den diesjährigen<br />
Wintereinbruch wurde im öffentlichen<br />
Verkehr der neue, ausgebaute Fahrplan<br />
2012 / 20<strong>13</strong> in Kraft gesetzt.<br />
Erfreuliches im neuen ZVB-Fahrplan<br />
Davon profitieren z.B. die Freizeitsportler,<br />
welche am Wochenende auf dem Raten<br />
wandern und schlitteln oder im Gebiet<br />
Sattel – Hochstuckli Skifahren gehen. Doch<br />
auch werktags wurde das Angebot zwischen<br />
Oberägeri und Morgarten wesentlich<br />
ausgebaut (30 Minuten Takt). Langjährigen<br />
Anwohnern und frisch Zugezogenen<br />
entlang dieses Streckenabschnitts wissen<br />
diesen Ausbau zu schätzen. Die Gäste der<br />
traditionellen Gastronomiebetriebe zwischen<br />
Oberägeri und Morgarten Hotel müssen<br />
sich nicht mehr zwischen dem Genuss<br />
eines guten Tropfens und der Fahrt mit<br />
dem PW entscheiden. Die zuverlässigen<br />
und freundlichen Chauffeure der ZVB sind<br />
(werktags) neu für den Transport bis in die<br />
Abendstunden besorgt. Der Ausbau der<br />
Linien 1 (Oberägeri – Zug ) und 34 (Oberägeri<br />
– Baar) wird vielen Pendlern den Entscheid<br />
erleichtern, sich von nun an von den<br />
ZVB ins Tal chauffieren zu lassen.<br />
Der lang geäusserte Wunsche des Gemeinderates<br />
Oberägeri nach einem Ausbau des<br />
Fahrplanangebotes auf den Linien 1, 9, 10<br />
und 34 wurde von den Verantwortlichen im<br />
Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons<br />
Zug erhört (Besteller) und von den Mitarbeitenden<br />
der ZVB umgesetzt. Dem Vorstand<br />
des VCS Zug ist es ein Anliegen, für die<br />
genannten Ausbauten im Ägerital, aber<br />
auch auf den ZVB Tallinien und der Stadtbahnlinie<br />
S1 im Namen seiner Mitglieder<br />
herzlich zu danken.<br />
Bericht: Markus Rast<br />
Ägeritaler I / 20<strong>13</strong> 31