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02/03 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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ERFURTER BLÄTTER<br />

Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Februar/März ‘06 Jahrgang 16 Nummer 3


INHALT 2<br />

KOLUMNE 4<br />

KIRCHENKREIS KONKRET<br />

Stefan Börner<br />

ZUR BIBELWOCHE 2006 5<br />

Fakten vom Kreiskirchenrat<br />

Term<strong>in</strong> Kreissynode<br />

Dr. Gerhard Begrich<br />

Café Paul neu<br />

THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

Gerta L<strong>in</strong>k<br />

Ernst-Michael Gohles 7<br />

Axel W. O. Schmidt 9 Die Orgel <strong>in</strong> Tiefthal<br />

Anke Dreysse 10 Ulrike Enders<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles 11 Kirche mit K<strong>in</strong>dern<br />

Jeremias Treu 12<br />

GKR Kaufmann 13<br />

Anzeigen<br />

Predigerkeller 14<br />

Waltersleben 15<br />

ERFURTER<br />

Prof. Dr. Hermann Saitz 16<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion 16<br />

BLÄTTER<br />

THEATERGOTTESDIENST 17 HERAUSGEBER<br />

Dr. Petra Bahr<br />

<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong><br />

Senior Andreas Eras<br />

RELIGIÖSES BRAUCHTUM 22<br />

Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

Fasch<strong>in</strong>g, Fastnacht, Karneval<br />

! <strong>03</strong>61-55076-11 Fax -19<br />

ZENTRUM FÜR KIRCHENMUSIK 25 <strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

www.erfurt-kirche.de<br />

13 REICHE JAHRE 26<br />

REDAKTIONSKREIS<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Remus<br />

Thomas M. Austel, Margit Flaschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />

RATSGYMNASIUM 29 Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />

Johanna Weiß, Juliane Saupe<br />

Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />

REDAKTION<br />

BEGEGNUNG MIT KUNST 32<br />

Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

PERSÖNLICHKEITEN 33 ! <strong>03</strong>61-5507625, Fax <strong>03</strong>61-5507619<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

EIN JAHR KONTAKTSTELLE 36 VERANTWORTLICH<br />

Thomas M. Austel<br />

Monika Peisker<br />

Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

AUS DER KRISE ZUR VISION 37 !/Fax <strong>03</strong>61-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

FOTOS<br />

ORGELVESPER IM STIFT 40<br />

Titel: Barbara Markscheffel; S. 7: GKR Schmira; S. 12.<br />

14: <strong>Evangelische</strong> Jugend; S: 25, 32, 40: Gerta L<strong>in</strong>k;<br />

NACHRICHTEN 44 Rücktitel: „7 Wochen ohne“, Reproduktion<br />

INFORMATION<br />

<strong>Kirchen</strong>musik 21<br />

SATZ/TYPOGRAFIE<br />

Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />

99089 <strong>Erfurt</strong> !/Fax <strong>03</strong>61-7913874<br />

Sonntagstipp 24<br />

DRUCK<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e 27<br />

Fa. Fehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

Weltgebetstag der Frauen 28 ! <strong>03</strong>61-2252355, Fax <strong>03</strong>61-2252365<br />

Erwachsenenbildung 30<br />

fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Seelsorge 38<br />

VERTRIEB<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g 39 <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

VCP 40 Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />

Diakonie 41 Konto-Nr. 8001510, BLZ 820 608 00<br />

Jugendseite 45<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />

CVJM/Offene Arbeit 46<br />

Autors wieder.<br />

Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong> 47 Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.<br />

Infoblatt


„Me<strong>in</strong>e Seele klebt an dir“, heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Psalm.<br />

Vielleicht ist alle Sehnsucht das vermummte warten auf<br />

den Grund des Lebens. Es ist e<strong>in</strong>e Sehnsucht, deren<br />

Hunger nicht gestillt werden kann durch D<strong>in</strong>ge, durch<br />

Besitz und Quantitäten.<br />

Zwei Wünsche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Sehnsucht versteckt, der<br />

e<strong>in</strong>e Wunsch: nach Ganzheit und Heil, nach e<strong>in</strong>em<br />

unzerstückelten Leben; der andere Wunsch ist der nach<br />

Gott, nach E<strong>in</strong>igung mit dem Abgrund des Lebens und<br />

des Todes.<br />

In welchen Formen der Hunger nach Spiritualität auch<br />

auftaucht – zugrunde liegen diese beiden Momente: der<br />

Wunsch nach Ganzheit und der Wunsch nach<br />

Vere<strong>in</strong>igung.<br />

(Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Spiritualität: Die große Sehnsucht)


KOLUMNE 4<br />

Worauf die Menschen hören<br />

Stefan Börner<br />

Wissen Sie, den Term<strong>in</strong>us „Gottes Wort“ führen wir <strong>Evangelische</strong>n ja oft im Munde.<br />

Das Wort soll uns führen und leiten, daran wollen wir uns halten, danach unser<br />

Leben ausrichten, denn das Wort ist unfehlbar.<br />

Geme<strong>in</strong>t ist damit die Bibel – bei den e<strong>in</strong>en mit dem Akzent auf Altem, bei den<br />

anderen auf Neuem Testament. Durch diese Schriftzyklen spricht Gott. Beide s<strong>in</strong>d<br />

aber sehr alt, und man benötigt für die Übertragung <strong>in</strong> unsere heutige, eigene Situation<br />

e<strong>in</strong>e Auslegung, die mitunter recht menschlich und me<strong>in</strong>ungsgefärbt ersche<strong>in</strong>t.<br />

Da frage ich mich manchmal, ob Gott <strong>in</strong> dieser, me<strong>in</strong>er Zeit eigentlich selbst schweigt,<br />

se<strong>in</strong> Wort wirklich nicht mehr ungefragt erschallen und ergehen lässt – oder ob<br />

vielleicht wir se<strong>in</strong>e Stimme im Konzert der Stimmen unserer Gegenwart schlicht<br />

überhören, womöglich auch – versehentlich – ger<strong>in</strong>g schätzen?<br />

Worauf hören die Menschen <strong>in</strong> unserer Zeit? Ja, auf die Medien. Kann man es genauer<br />

sagen? Was geht ihnen zu Herzen? Was trifft sie <strong>in</strong> ihrem Innersten?<br />

Wenn ich von mir sprechen darf: im weitesten S<strong>in</strong>ne die Kunst. Da sitze ich im<br />

K<strong>in</strong>o, und der Film br<strong>in</strong>gt mich fast über den Rand me<strong>in</strong>er Fassung, stärker und<br />

direkter, als manche „echte“ Situation <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben. Ich lese e<strong>in</strong> Gedicht, e<strong>in</strong>en<br />

Text, e<strong>in</strong> aufrüttelndes, starkes Stück Sprache, und verstehe plötzlich, was es auf<br />

sich hat mit me<strong>in</strong>er menschlichen Existenz. Ich sehe e<strong>in</strong>e Ausstellung, e<strong>in</strong> Bild nur,<br />

und f<strong>in</strong>de dar<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>fache und gültige Harmonie von Gottes Universum widergespiegelt.<br />

Ich höre Musik – sei es e<strong>in</strong> Bach oder e<strong>in</strong> Blues von Clapton – und wünsche<br />

mir: Sollte ich <strong>in</strong>s Paradies kommen, will ich bis <strong>in</strong> alle Ewigkeit glücklich se<strong>in</strong><br />

mit solcher Musik. Etwas Wunderbares geschieht durch die Kunst – <strong>in</strong> mir. Ich glaube,<br />

wir sollten auf diese „Stimmen“ hören. Wir sollten sie – wie etwa der <strong>Evangelische</strong><br />

Kunstdienst es mit se<strong>in</strong>en Projekten versucht – „befragen“: Wer weiß, ob Gott<br />

sich durch diese „Medien“ nicht unmittelbar an uns wendet. Er ist gegenwärtig.<br />

Und er kennt unsere empf<strong>in</strong>dlichen Stellen.<br />

Daneben sollten wir – und damit me<strong>in</strong>e ich uns als E<strong>in</strong>zelne, aber auch uns als<br />

Geme<strong>in</strong>den und als <strong>Kirchen</strong>kreis – beherzigen, dass alles „predigt“, was wir selber<br />

tun. Das Bild, das wir, vielleicht unbewusst, abgeben, predigt. Unsere Strukturen<br />

predigen, unsere Taten predigen. Auch Egoismus, Zukunftsangst, Starrs<strong>in</strong>n predigt.<br />

Angesichts der Stellenplandiskussion, die wir im vergangenen Jahr geführt haben<br />

und die zuweilen unsere schlechteren Qualitäten nach außen gekehrt hat, habe ich<br />

mich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne manchmal etwas für me<strong>in</strong>e evangelische „Heimat“ geniert.<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich gibt es tausend mal tausend Wege, auf denen Gottes Wort den<br />

Menschen erreicht. Halten wir die Ohren und die Augen offen, <strong>in</strong> jeder M<strong>in</strong>ute!<br />

Und lassen wir uns dafür – am Ende und am Anfang – die S<strong>in</strong>ne schärfen und die<br />

Herzen wach halten: <strong>in</strong> unseren Gottesdiensten, sonntags oder wann immer, durch<br />

se<strong>in</strong> Wort.


5 ZUR BIBELWOCHE 2006<br />

E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das<br />

Buch Kohelet<br />

Dr. Gerhard Begrich<br />

Alle Theologie will Antwort geben, Antwort<br />

auf die Frage aller Fragen:<br />

Ist Gott unter uns oder nicht?! (Ex 17,7)<br />

Die „Gretchenfrage aller Theologie“<br />

Die großen theologischen Entwürfe des<br />

Pentateuchs machen das je auf ihre eigene<br />

Weise.<br />

Ausgangspunkt des Denkens aber ist<br />

immer der „Verlust des Grundes“. Theologie<br />

beg<strong>in</strong>nt hier mit der Zerstörung Jerusalems<br />

und des Tempels, dem Verlust<br />

der Eigenstaatlichkeit und der Heimat,<br />

Theologie im Exil also, die die Frage nach<br />

Se<strong>in</strong>er Gegenwart so dr<strong>in</strong>glich macht: Israels<br />

Überleben hängt daran.<br />

Darum erzählt die priesterliche Theologie<br />

von Se<strong>in</strong>er Gegenwart <strong>in</strong> der Geschichte<br />

und <strong>in</strong> den Geschichten: ER war<br />

mit Sarah und Abraham im verheißenen<br />

Land und <strong>in</strong> Ägypten, ER führte Isaak und<br />

Rebekka zu e<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander,<br />

Gott war mit Hagar <strong>in</strong> der Wüste und bei<br />

Esau <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Verlassenheit, ER behütete<br />

und bewahrte Jaakob und se<strong>in</strong>e vier Frauen,<br />

Rahel vor allem, und die Söhne, ER<br />

war bei Joseph und bewahrte das werdende<br />

Israel <strong>in</strong> Ägypten. Gott ist gegenwärtig.<br />

Das ist der cantus firmus priesterlicher<br />

Theologie – und bleibt es auch über<br />

die Genesis h<strong>in</strong>aus! ER offenbart sich<br />

Mose als der Daseiende, als der mitgehende<br />

und mit-leidende Gott. Im Geheimnis<br />

Se<strong>in</strong>es Namens offenbart sich se<strong>in</strong><br />

Se<strong>in</strong>: Ich b<strong>in</strong> da. Gott ist <strong>in</strong> der Bewegung.<br />

Er hört das Schreien Se<strong>in</strong>es Volkes<br />

und handelt – und führt Israel h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong><br />

die Freiheit, durch die Wüste bis zum gelobten<br />

Land. Immer gegenwärtig, sichtbar<br />

und erfahrbar <strong>in</strong> Se<strong>in</strong>er Herrlichkeit,<br />

Se<strong>in</strong>er Kabod!<br />

Die deuteronomische Theologie betont<br />

h<strong>in</strong>gegen Se<strong>in</strong>e Gegenwart <strong>in</strong> SEINEM<br />

Namen, den man überall und an allen<br />

Orten anrufen kann. ER kann jeden Ort<br />

erwählen: es gibt ke<strong>in</strong>en heiligen Ort, nur<br />

den SEINEN! (Dtn 12,11!) Da, wo SEINE<br />

Stimme gehört wird, ist Ort Se<strong>in</strong>er Gegenwart,<br />

ist ER da. Darum liest Mose im<br />

Lande Moab, auf der Schwelle zu verheißenem<br />

Land, das „ganze Gebot Gottes“<br />

vor: Die Lautung des Wortes ist Se<strong>in</strong>e<br />

Stimme: Wo Se<strong>in</strong> Wort gelesen wird, ist<br />

ER gegenwärtig, ist ER da.<br />

E<strong>in</strong>en aufregend anderen Weg nimmt nun<br />

die weisheitliche Theologie, um diese Frage<br />

nach SEINEM Da-Se<strong>in</strong> zu beantworten.<br />

Denn auch die Weisheit sagt hier ihr<br />

unverwechselbares Wort: weisheitliche<br />

Theologie ist Schöpfungstheologie unter<br />

der Erfahrung Se<strong>in</strong>er Abwesenheit.<br />

Die Gegenwart Gottes, Se<strong>in</strong> Da-Se<strong>in</strong>, wird<br />

als Se<strong>in</strong>e Abwesenheit erfahren. Diesen<br />

Satz nimmt die Weisheit als den Verlust<br />

des Grundes: die Heilstatsachen Israels<br />

tragen nicht mehr: ke<strong>in</strong>e Mütter- und Vätergeschichten,<br />

ke<strong>in</strong>e wunderbare Errettung<br />

aus Ägypten, ke<strong>in</strong>e Wunder am Meer,<br />

ke<strong>in</strong>e Offenbarung am S<strong>in</strong>ai, ke<strong>in</strong>e Landgabe.<br />

Diese Heilstheologie vermag nicht<br />

mehr zu trösten, ke<strong>in</strong>e Zukunft zu eröffnen,<br />

nicht mehr zu helfen zum täglichen<br />

(Über-)Leben.<br />

Die Weisheit hat mit Erschrecken erkannt:<br />

diese Welt ist nicht gut und schon gar<br />

nicht die beste aller möglichen Welten.<br />

Aber – und das ist e<strong>in</strong>e umstürzende neue<br />

Erkenntnis auf Hoffnung: Die Schöpfung,<br />

die Welt, ist schön – und sie bleibt es<br />

auch, weil ER mit Liebe (con amore!) geschaffen<br />

hat: Die Schönheit der Welt und<br />

des Menschen kündet Se<strong>in</strong>e Liebe. Diese<br />

kann erfahren werden, gerochen, geschmeckt,<br />

gefühlt, gesehen ...<br />

Mit diesem schöpfungstheologischen Ansatz<br />

ändert sich auch das angesprochene


ZUR BIBELWOCHE 2006 6<br />

Gegenüber: Theologie zielt doch immer<br />

auf Dialog und Zwiesprache: Die Weisheit<br />

redet nun nicht mit dem „K<strong>in</strong>d Israel“<br />

(mit dem Israeliten des Nordens oder<br />

dem Judäer des Südens) sondern mit dem<br />

Menschen! Der Mensch als Gottes Geschöpf<br />

und Se<strong>in</strong> Ebenbild wird nun angesprochen.<br />

Die Weisheit ist und wird universalistisch:<br />

man muss nicht zu e<strong>in</strong>em<br />

Glauben, zu e<strong>in</strong>er religiösen Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

zu e<strong>in</strong>em Volk, zu e<strong>in</strong>er Klasse oder<br />

e<strong>in</strong>er Rasse gehören: es ist genug, e<strong>in</strong><br />

Mensch zu se<strong>in</strong>. Das ist die weisheitliche<br />

Revolution: es geht um den menschlichen<br />

Menschen.<br />

Dieser Ansatz des Denkens macht es nun<br />

möglich, dass sich Israels Weisheit e<strong>in</strong>reiht<br />

<strong>in</strong> den „großen Strom weisheitlichen<br />

Denkens der Menschheit“, Theologie hört<br />

auf Apartheid zu se<strong>in</strong>. Es wird aufgenommen,<br />

was andere gedacht und formuliert<br />

haben, <strong>in</strong>tegriert und weiter und anders<br />

formuliert: es geht um die e<strong>in</strong>e Menschheit<br />

Gottes. Insofern ist weisheitliche Theologie<br />

immer dialogisch, auf Zwiesprache<br />

angelegt: wir führen e<strong>in</strong> Gespräch,<br />

vermitteln ke<strong>in</strong>e Lehre. Das ist weisheitliche<br />

Rede.<br />

Die Weisheit verb<strong>in</strong>det Erfahrung und<br />

Beobachtung mit Wissen und Erkenntnis<br />

- zur Theologie. Dieser geht es immer um<br />

das Leben Hier will die Weisheit ke<strong>in</strong><br />

Gespräch führen, nicht e<strong>in</strong>e Kommunikation<br />

des Evangeliums se<strong>in</strong>, sondern e<strong>in</strong>e,<br />

ne<strong>in</strong> die, Verführung zum Leben. Weisheitliche<br />

Theologie will, dass der Mensch<br />

lebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er menschlichen Welt: Wie<br />

muss die Welt beschaffen se<strong>in</strong>, damit der<br />

Mensch als Mensch <strong>in</strong> ihr leben kann?<br />

Weisheit ist immer em<strong>in</strong>ent gesellschaftskritisch<br />

und weiß Gott als das Geheimnis<br />

der Welt und ihrer Menschlichkeit, denn<br />

beides gibt es nur <strong>in</strong> der Ausrichtung auf<br />

IHN h<strong>in</strong>. Die Weisheit ist also ke<strong>in</strong>eswegs<br />

beliebig, sie ergreift Partei für den Menschen<br />

und se<strong>in</strong> Glück. Es kann nicht se<strong>in</strong>,<br />

dass ER nur e<strong>in</strong> Gott der Unglücklichen<br />

ist, ER muss auch der Gott der Glücklichen<br />

se<strong>in</strong>. Und der Mensch hat e<strong>in</strong> Recht<br />

zu se<strong>in</strong>em Glück.<br />

In der Weisheit wird des Menschen Glück<br />

zum Thema der Theologie, nicht nur das<br />

Unglück. In der Tradition und Überlieferung<br />

der Schrift (der Bibel) wird die weisheitliche<br />

Theologie mit dem Namen Salomos<br />

verbunden: „Mose gab Israel die<br />

Torah, David den Psalter (auch die Psalmen<br />

wollen auf die Frage von Ex 17,7<br />

antworten!) und Salomo die Bücher der<br />

Weisheit.“<br />

Das ist ke<strong>in</strong>e historische, sondern vielmehr<br />

e<strong>in</strong>e theologische Aussage!<br />

Für die Verb<strong>in</strong>dung des Königs Salomo mit<br />

dem Wissen der Weisheit gibt es mehrere<br />

Gründe: Salomo hat Gott um e<strong>in</strong> weises<br />

und verständiges Herz gebeten, was ihm<br />

von IHM auch gegeben wird (1 Kön 3,12),<br />

des weiteren hat er tausend Sprüche und<br />

Lieder gedichtet (1 Kön 5,12) und war<br />

weiser als alle Menschen (1 Kön 5,11) und<br />

zum anderen: se<strong>in</strong>e Zeit ist die e<strong>in</strong>zige<br />

Zeit <strong>in</strong> der Geschichte Israels, die an messianische<br />

Zeiten <strong>in</strong> der realen Welt gelebter<br />

Geschichte anknüpft, <strong>in</strong>dem Erfüllung<br />

erzählt wird: e<strong>in</strong> jeder lebte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Zeit ohne Angst, unter se<strong>in</strong>em Feigenbaum<br />

(1 Kön 5,5): es muss es doch e<strong>in</strong>mal<br />

geben, die Wirklichkeit des Himmels auf<br />

Erden. Es muss den Himmel hier geben:<br />

es muss, es muss, es muss.<br />

Ke<strong>in</strong>e Zeit eignet sich besser als die Zeit<br />

Salomos: der e<strong>in</strong>zige König Israels, der<br />

ke<strong>in</strong>en Krieg geführt hat! Se<strong>in</strong> Name ist<br />

Programm, Ziel weisheitlicher Theologie<br />

– und nicht nur dieser! – Frieden auf Erden!<br />

Diese weisheitliche Theologie soll zum<br />

Leben führen, was durch das so genannte<br />

Urteil Salomos (1 Kön 3,16ff) e<strong>in</strong>drücklich<br />

illustriert wird: wer die Weisheit<br />

sucht, f<strong>in</strong>det das Leben, e<strong>in</strong>fach und<br />

schön.


7 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

„Der sonntägliche Gottesdienst<br />

ist das Zentrum der<br />

Geme<strong>in</strong>dearbeit...“<br />

Ernst-Michael Gohles<br />

Diese Aussage br<strong>in</strong>gt mich zum Nachdenken<br />

und reizt mich zum Wiederspruch.<br />

Die Zahlen der EKD-Statistik aus<br />

dem Jahre 2005 sprechen e<strong>in</strong>e andere<br />

Sprache. Bundesweit nehmen fünf bis<br />

sechs Prozent der e<strong>in</strong>getragenen<br />

<strong>Kirchen</strong>mitglieder<br />

am sonntäglichen<br />

Gottesdienst teil.<br />

Das bedeutet: Für 94<br />

bis 95% der <strong>Kirchen</strong>mitglieder<br />

hat der sonntägliche<br />

Gottesdienst<br />

ke<strong>in</strong>erlei Bedeutung.<br />

Ausnahmen s<strong>in</strong>d Ostern,<br />

Ewigkeitssonntag<br />

und Heiligabend.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Jahren s<strong>in</strong>d<br />

wir <strong>in</strong> der Kirche <strong>in</strong>tensiv<br />

mit der Stellenplanung<br />

beschäftigt. Die<br />

Zahl der zu betreuenden<br />

Geme<strong>in</strong>den pro<br />

Pfarrstelle wird immer größer. In manchen<br />

Regionen s<strong>in</strong>d es zehn und mehr<br />

Geme<strong>in</strong>den geworden, die e<strong>in</strong> Pfarrer zu<br />

betreuen hat. Schon diese Entwicklung<br />

zeigt, dass der e<strong>in</strong>gangs erwähnte Satz<br />

zu h<strong>in</strong>terfragen ist. In vielen Dorfgeme<strong>in</strong>den<br />

ist die Zahl der Gottesdienstbesucher<br />

verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>g und ich habe<br />

mehrmals gehört: „Herr Pfarrer, eigentlich<br />

wollte ich heute nicht kommen ...,<br />

aber wenn ich nicht komme, dann ist<br />

doch gar niemand mehr da!“ Bei sehr<br />

schlechtem Wetter b<strong>in</strong> ich als Pfarrer mit<br />

der Küster<strong>in</strong> gelegentlich ganz alle<strong>in</strong>.<br />

Es ist <strong>in</strong>zwischen völlig selbstverständlich<br />

geworden, dass der zu 50% angestellte<br />

Pfarrer se<strong>in</strong>en Dienst zu 100%<br />

ausführt. Um aus diesem Missverhältnis<br />

heraus zu kommen und der oben beschriebenen<br />

Besucherrealität Rechnung<br />

zu tragen, b<strong>in</strong> ich der Überzeugung, dass<br />

es e<strong>in</strong>e Alternative ist, <strong>in</strong> den Dorfgeme<strong>in</strong>den<br />

im Laufe des Jahres mehrere<br />

gottesdienstliche Höhepunkte anzubieten.<br />

Ich möchte im folgenden über me<strong>in</strong>e<br />

eigenen Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>debereich<br />

erzählen:<br />

Noch f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Schmira<br />

14tägig Gottesdienste<br />

statt, die durch die<br />

oben beschriebene Situation<br />

gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d. Seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren probiere ich e<strong>in</strong>en<br />

neuen Weg. So f<strong>in</strong>den<br />

im Jahr zwei Konzerte<br />

mit gottesdienstlichen<br />

Elementen statt<br />

(im Sommer und <strong>in</strong> der<br />

Adventszeit). Durchschnittlich<br />

150-180<br />

Personen besuchen diese Konzerte. Außerdem<br />

feiern wir im Sommer auf dem<br />

wunderschönen <strong>Kirchen</strong>gelände im Anschluss<br />

daran bei Kaffee und Kuchen,<br />

Bratwurst und Getränken mite<strong>in</strong>ander.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Höhepunkt im Jahr stellt<br />

der Kirmesgottesdienst dar. In Schmira<br />

feiern wir <strong>in</strong>zwischen Erntedankfest und<br />

Kirmes geme<strong>in</strong>sam. Fand früher der Kirmesgottesdienst<br />

ausschließlich für die<br />

Kirmesgesellschaft ohne weitere Geme<strong>in</strong>debeteiligung<br />

statt, so ist seit<br />

nunmehr fünf Jahren daraus e<strong>in</strong> wunderschöner<br />

Geme<strong>in</strong>degottesdienst mit 60-


THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 8<br />

70 Besuchern geworden. Der Heiligabendgottesdienst<br />

ist selbstverständlich<br />

der Höhepunkt des Jahres mit ständig<br />

steigenden Besucherzahlen. Besonders<br />

bee<strong>in</strong>druckend ist für mich das rege Interesse<br />

der K<strong>in</strong>der aus dem Dorf, beim<br />

Krippenspiel mitzuwirken. Im Jahr 2005<br />

waren es 22 K<strong>in</strong>der, die mit großer H<strong>in</strong>gabe<br />

das Krippenspiel vorbereiteten und<br />

gestalteten.<br />

Für mich als Pfarrer des Dorfes ist es<br />

wichtig, bei den verschiedensten Festen<br />

se<strong>in</strong>er Bewohner präsent zu se<strong>in</strong>. Das<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Schmira Karneval, Feuerwehr-,<br />

Orts- und K<strong>in</strong>dergartenfest sowie die Kirmes<br />

mit mehreren Veranstaltungen. Bei<br />

diesen Anlässen komme ich häufig <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>tensive persönliche Gespräche mit den<br />

anwesenden Menschen, unabhängig<br />

davon, ob sie zur Kirche gehören oder<br />

nicht. Und es ist für mich nicht selbstverständlich,<br />

dass ich durch sie – und<br />

wieder unabhängig davon, ob sie zur<br />

Kirche gehören oder nicht – Hilfe erfahre,<br />

z.B. beim <strong>Kirchen</strong>putz, Pflege des<br />

großen <strong>Kirchen</strong>außengeländes e<strong>in</strong>schließlich<br />

der Laubentsorgung im<br />

Herbst , Reparaturen im <strong>Kirchen</strong>gebäude<br />

und Erbr<strong>in</strong>gung der Eigenleistungen<br />

bei der <strong>Kirchen</strong>sanierung.<br />

Seit fünf Jahren halten wir <strong>in</strong> der Schmiraer<br />

Kirche auch Trauergottesdienste.<br />

Dies wird von der Geme<strong>in</strong>de sehr positiv<br />

angenommen. An e<strong>in</strong>em Trauergottesdienst<br />

nehmen durchschnittlich 100<br />

Personen teil, von denen e<strong>in</strong> hoher Anteil<br />

nicht der Kirche angehört. Ich beobachte<br />

auch hier e<strong>in</strong>e Zunahme und fühle<br />

mich herausgefordert, mich dieser<br />

missionarischen Möglichkeit zu stellen.<br />

Ganz wichtig ist für mich der rege persönliche<br />

Kontakt zu den Menschen<br />

„me<strong>in</strong>es“ Dorfes. Dafür wünschte ich<br />

mir viel, viel mehr Zeit. Das bed<strong>in</strong>gt jedoch,<br />

dass wir Pfarrer entsprechend unserer<br />

Ausbildung ausschließlich für pastorale<br />

Aufgaben zuständig se<strong>in</strong> sollten,<br />

anstatt uns, wie gegenwärtig, <strong>in</strong> hohem<br />

Umfang mit Verwaltungsaufgaben zu<br />

beschäftigen.<br />

Die Worte von Super<strong>in</strong>tendent Fuhrmann<br />

(EKM <strong>in</strong>tern 01/2005) aus<br />

Sömmerda bee<strong>in</strong>drucken mich tief. Er<br />

wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview gefragt: „Sollten<br />

die Geme<strong>in</strong>den ... andere Schwerpunkte<br />

setzen als den Gottesdienst?“<br />

Se<strong>in</strong>e Antwort lautete: „Ne<strong>in</strong>, das me<strong>in</strong>e<br />

ich nicht. Es bedeutet ja nicht, den<br />

Sonntag aufzugeben. Und gottesdienstliche<br />

Elemente gibt es hoffentlich <strong>in</strong> jeder<br />

Geme<strong>in</strong>de nicht nur am Sonntag. In<br />

den Regionalgeme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>det sonntäglich<br />

Gottesdienst statt, aber eben nicht<br />

<strong>in</strong> jeder <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de. Wir brauchen<br />

e<strong>in</strong>e tabulose Diskussion zu diesem Thema<br />

und dürfen uns weder durch Tradition<br />

noch durch distanzierte theologische<br />

Lehre e<strong>in</strong>schüchtern lassen. Wir sollten<br />

als Pfarrer unsere eigenen Erfahrungen<br />

ernst nehmen und dem offenen Gesprächsaustausch<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de trauen,<br />

unsere eigene Unzufriedenheit formulieren<br />

dürfen, um dann unsere Hoffnung<br />

für die Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de zum<br />

Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen ...“<br />

Ökumenisches<br />

Friedensgebet<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

Lorenzkirche<br />

Anger/Ecke Pilse


9 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

Religion à la carte und<br />

warum wir trotzdem satt<br />

werden<br />

Axel W.-O. Schmidt<br />

Rückläufige Mitgliedschaften <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den beunruhigen uns. Entkirchlichung<br />

oder Säkularisierung wird dieses<br />

Phänomen genannt. Es ist e<strong>in</strong> schleichender<br />

Prozess. Die Religion f<strong>in</strong>det sich<br />

auf e<strong>in</strong>em Markt verschiedenster Anbieter<br />

<strong>in</strong> der Gesellschaft wieder und konkurriert<br />

mit diesen. Das ist der wahre<br />

„Markt der Möglichkeiten“ – wer kennt<br />

nicht diese gleichnamige, oft strapazierte,<br />

Inszenierung auf jedem <strong>Kirchen</strong>tag.<br />

Jetzt wird der Markt zur unbequemen<br />

Wahrheit: Der religiöse Standpunkt muss<br />

sich behaupten, er wird <strong>in</strong> der heutigen<br />

Gesellschaft nur als e<strong>in</strong>er unter vielen<br />

möglichen behandelt. Zur Lösung der<br />

Weltprobleme sche<strong>in</strong>en der Pfarrer, die<br />

Pfarrer<strong>in</strong>, der Rabbi, der Mullah wenig<br />

geeignet. Hier stehen weltweit Ökonomen,<br />

Physiker, Politikwissenschaftler,<br />

Sozialarbeiter und Ärzte als Problemlöser<br />

bereit. Wo bleibt die Religion? Hat<br />

sie endgültig ihren Platz und ihre Berechtigung<br />

e<strong>in</strong>gebüßt? Den Höchstprioritätsanspruch<br />

hat sie jedenfalls irgendwo<br />

auf dem Weg <strong>in</strong> die Moderne<br />

verloren. Das religiöse Menü, das für<br />

Jahrhunderte alle satt machte, wird heute<br />

abgelehnt. Zu fade, zu schwere Kost, zu<br />

altertümlich, zu unverständlich die Zutaten,<br />

zu pe<strong>in</strong>lich das Drumherum.<br />

Säkularisierung deutet auf Bedeutungsund<br />

Autoritätsverlust h<strong>in</strong>. Glaube, Religion<br />

und Kirche haben ihren Stellenwert<br />

e<strong>in</strong>gebüßt. Die e<strong>in</strong>stmals strengen Regeln<br />

der Kirche, die überall und immer<br />

galten, werden bedeutungslos. – Nicht<br />

ganz: Denn das Umfeld der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

hat doch gewisse Anziehungskraft<br />

behalten. Der Wert des Evangeliums,<br />

soziale Gerechtigkeit, menschlicher<br />

Umgang untere<strong>in</strong>ander, Freundschaft,<br />

Geborgenheit, die Solidarität<br />

zwischen sozialen Klassen und Fremden<br />

und denen, die am Rand stehen. Das ist<br />

es, was die Geme<strong>in</strong>den heute so anziehend<br />

macht, die zelebrierte Geme<strong>in</strong>schaftlichkeit.<br />

Wo gibt es denn heute<br />

noch so etwas? Diese universellen Werte<br />

werden nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sakralen Aura,<br />

verbunden mit kirchlichen Ritualen,<br />

besonders attraktiv, beschirmt und beschützt<br />

unter dem Baldach<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />

Aber trotzdem s<strong>in</strong>d die <strong>Kirchen</strong>besuche<br />

unregelmäßig, sporadisch oder<br />

anlassbed<strong>in</strong>gt: Taufe, Konfirmation,<br />

Hochzeit, Beerdigung, Ostern?<br />

Vielleicht. Weihnachten! Selbstverständlich.<br />

Was wäre der Heilige Abend ohne<br />

den <strong>Kirchen</strong>besuch. Es ist <strong>in</strong> Ordnung,<br />

nur unregelmäßig <strong>in</strong> die Kirche zu gehen,<br />

es ist ebenso <strong>in</strong> Ordnung, regelmäßig<br />

zu gehen – und sei es auch nur<br />

e<strong>in</strong>mal im Jahr. Wenn Lebensabschnitte<br />

beg<strong>in</strong>nen oder enden: Es ist <strong>in</strong> Ordnung,<br />

sich aus dem Angebot etwas Passendes<br />

auszusuchen. Taufe ist wieder „<strong>in</strong>“, es<br />

gibt auch kaum e<strong>in</strong> Pendant dazu. Hochzeit!<br />

Alternativlos ist die kirchliche Trauung,<br />

alles andere s<strong>in</strong>d hilflose und untaugliche<br />

Versuche. Konfirmation? Konkurrenz<br />

ist hier die Jugendweihe, unbestritten.<br />

Beerdigung? Ohne kirchliche<br />

Aussegnung fehlt irgendwie etwas. Für<br />

den, der geht und die, die noch etwas<br />

bleiben. Der Fußball <strong>in</strong> der Todesanzeige,<br />

dort wo der Platz für das Kreuz ist,<br />

wirkt eben doch befremdlich, <strong>in</strong>haltsleer<br />

und überhaupt nicht tröstlich. Existentielle<br />

Fragen stellen sich aber irgendwann


THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 10<br />

für jeden. Und hier können uns die oben<br />

genannten Problemlöser (und der Fußball<br />

<strong>in</strong> der Todesanzeige) leider<br />

überhaupt nicht helfen. Die Antwort auf<br />

die wirkliche Frage des Lebens kann<br />

nicht abschließend im Diesseits gegeben<br />

werden. Das Problem und die S<strong>in</strong>nfragen<br />

bleiben und bedenke: Die Todesrate<br />

ist ziemlich hoch, nämlich 1:1. Schon<br />

deshalb werden religiöse Fragen immer<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielen, solange es Menschen<br />

gibt. Was wir e<strong>in</strong>fach zur Kenntnis nehmen<br />

müssen ist, dass die Menschen sich<br />

aus dem umfassenden Angebot das aussuchen,<br />

was sie für s<strong>in</strong>nvoll erachten.<br />

Sakrale Passage-Riten oder <strong>Kirchen</strong>-<br />

Events je nach dem, was gerade gefällt.<br />

Ist das so schlimm? Ne<strong>in</strong>. Es ist <strong>in</strong> Ordnung.<br />

Religion wird nicht mehr als E<strong>in</strong>heitsmenü<br />

konsumiert, sondern es wird<br />

à la carte gespeist. Die Entscheidungsmöglichkeiten<br />

steigen, wie auch sonst im<br />

Leben. Die Menschen wählen aus. Die<br />

Angebote der <strong>Kirchen</strong> und der Geme<strong>in</strong>den<br />

müssen stimmen.<br />

Wählen Sie jetzt!<br />

Weiterführende Literatur.: Karel Dobbelaere,<br />

Towards an Integrated Perspective<br />

of the Processes Related to the Descriptive<br />

Concept of Secularization, <strong>in</strong>:<br />

Sociology of Religion 1999, 229-247.<br />

Selbst wenn es<br />

nur e<strong>in</strong>er ist<br />

Anke Dreysse<br />

Vor e<strong>in</strong>iger Zeit entdeckte ich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

grünes Buch, auf dem unsere Kirche<br />

abgebildet war. Neugierig blätterte ich<br />

dar<strong>in</strong> und begann, e<strong>in</strong>ige Geschichten<br />

zu lesen.<br />

Das Buch ist von Friedemann Steiger,<br />

dem Sohn unseres „alten Pfarrers“. Die<br />

Erzählungen verschlang ich nicht nur<br />

deshalb, weil mich die Vergangenheit<br />

me<strong>in</strong>es Heimatortes schon immer<br />

<strong>in</strong>teressierte, sondern vor allem wegen<br />

der Menschen, die ich zum Teil noch von<br />

früher kenne.<br />

Friedemann Steiger erzählt se<strong>in</strong>e<br />

Er<strong>in</strong>nerungen sehr unkonventionell und<br />

verschweigt auch nicht die Konflikte und<br />

menschlichen Fehler. Ja, richtig gelesen:<br />

Es handelt sich um ganz normale<br />

Menschen, deren Handlungen auch mal<br />

angezweifelt werden.<br />

Besonders berührte mich das Foto se<strong>in</strong>er<br />

Eltern. Mit se<strong>in</strong>er Mutter Annemarie<br />

Steiger verb<strong>in</strong>de ich noch heute sehr viel<br />

Herzenswärme und Güte. E<strong>in</strong>e<br />

Begegnung mit ihr kam wieder <strong>in</strong> me<strong>in</strong><br />

Bewusstse<strong>in</strong>.<br />

Ich war vielleicht sechs oder sieben Jahre<br />

alt und kam als e<strong>in</strong>ziges K<strong>in</strong>d zur<br />

Christenlehre. Enttäuscht wollte ich<br />

schon wieder nach Hause gehen, da<br />

setzte sich Frau Steiger mit mir ans<br />

Klavier.<br />

Kaum vorstellbar – e<strong>in</strong>e erwachsene<br />

Frau, die bestimmt genug andere D<strong>in</strong>ge<br />

zu tun hätte, nimmt sich für mich ganz<br />

alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ganze Stunde Zeit, spielt<br />

Klavier und s<strong>in</strong>gt mit mir!<br />

Dass ich mich noch heute daran er<strong>in</strong>nern<br />

kann, ist für mich e<strong>in</strong> Beweis dafür, wie<br />

wichtig es für e<strong>in</strong>en Menschen se<strong>in</strong><br />

kann, wenn man ihn nicht wegschickt,<br />

sondern ihm bewusst e<strong>in</strong>e Stunde<br />

Aufmerksamkeit schenkt.


11 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

Es ist Sonntag Morgen und ich steige die<br />

Wendeltreppe zur Kapelle im Hauptgebäude<br />

des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums h<strong>in</strong>auf. Die<br />

Kapellentür ist geöffnet, die Tür zur Sakristei<br />

steht offen, die Gesangbücher s<strong>in</strong>d<br />

ausgelegt und die Altarkerzen für den<br />

Gottesdienst vorbereitet. Ich b<strong>in</strong> froh<br />

darüber, dass Frau S. alles vorbereitet hat.<br />

Ich weiß, ich kann mich auf sie verlassen.<br />

In aller Ruhe treffe ich me<strong>in</strong>e letzten<br />

eigenen Vorbereitungen für den bald<br />

beg<strong>in</strong>nenden Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst. Danach<br />

setze ich mich an die Orgel und spiele<br />

leise e<strong>in</strong>ige Orgelstücke. Es ist noch Zeit<br />

bis zum Beg<strong>in</strong>n unseres Gottesdienstes.<br />

Menschen treten <strong>in</strong> die Kapelle e<strong>in</strong>, Frau<br />

S. begrüßt sie an der Tür. Manche von<br />

ihnen kommen langsam und zaghaft, sie<br />

kommen zum ersten Mal zum Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst<br />

und fühlen sich unsicher. Andere<br />

kommen zielgerichtet, begrüßen<br />

e<strong>in</strong>ander, hängen ihren Mantel am Kleiderständer<br />

auf und setzen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

der vorderen Reihen. Leises Erzählen<br />

über das aktuelle Ergehen oder auch e<strong>in</strong><br />

fröhliches Lachen mit der Nachbar<strong>in</strong> deuten<br />

auf Vertrautheit h<strong>in</strong>. „Kommt M. heute<br />

gar nicht?“, so höre ich aus e<strong>in</strong>er anderen<br />

Ecke. M. g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> der vergangenen<br />

Woche nicht gut, wo bleibt sie heute?<br />

Sie wird vermisst ... „Schön, Herr H.,<br />

dass Sie auch kommen, und Sie haben<br />

noch jemanden mitgebracht ...“. E<strong>in</strong><br />

Strahlen geht über das Gesicht von Herrn<br />

H. Er kann aufgrund e<strong>in</strong>er Erkrankung nur<br />

langsam laufen und der Weg hierher zum<br />

Gottesdienst war anstrengend für ihn.<br />

Doch jetzt ist er da, er ist bei uns angekommen<br />

und darüber freut er sich.<br />

Solche Begegnungen kennen wir alle aus<br />

unseren Heimatgeme<strong>in</strong>den. Dass es diese<br />

Vertrautheit auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de<br />

gibt – und dass es überhaupt<br />

e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de gibt, das ist eher<br />

unbekannt. Im Laufe der Jahre bildete<br />

sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Stamm von Gottesdienstbesuchern,<br />

die selbst während e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Krankheit erlebt hatten, dass ihnen<br />

diese spezifische Art des Gottesdienstes<br />

hilfreich wurde. Die Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

<strong>in</strong> der sie erwartet werden und<br />

zu der sie jetzt selbstverständlich dazu<br />

gehören, hilft ihnen, sich Sonntag für<br />

Sonntag auf den Weg zum Gottesdienst<br />

zu machen, auch wenn es dem e<strong>in</strong>en<br />

oder der anderen zeitweise schwer fällt,<br />

weil es ihnen krankheitsmäßig wieder<br />

nicht mehr so gut geht.<br />

Während die meisten Menschen froh<br />

s<strong>in</strong>d, wenn sie das Krankenhaus verlassen<br />

können und sie diese Zeit schnell<br />

vergessen möchten, kommen diese Menschen<br />

wieder und br<strong>in</strong>gen an manchen<br />

Sonn- und Feiertagen Freunde und Bekannte<br />

zum Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst mit.<br />

Als Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> freue ich mich<br />

darüber, dass diese kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

entstanden ist. Sie ist für die Betreffenden<br />

nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe, sondern<br />

auch e<strong>in</strong> Angebot für die Patienten<br />

des Kl<strong>in</strong>ikums, die e<strong>in</strong>zeln oder <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Zahlen von den Stationen zum Gottesdienst<br />

kommen. Für sie ist es ermutigender,<br />

Platz zu nehmen und mitzus<strong>in</strong>gen,<br />

wenn andere Menschen das auch<br />

tun und wenn der Raum sich füllt.<br />

Wenn ich nach unserem Gottesdienst die<br />

Wendeltreppe wieder h<strong>in</strong>unter steige,<br />

sehe ich unten <strong>in</strong> der Cafeteria e<strong>in</strong>ige<br />

me<strong>in</strong>er Gottesdienstbesucher geme<strong>in</strong>sam<br />

an e<strong>in</strong>em Tisch sitzen und plaudern.<br />

Sie haben e<strong>in</strong>ander viel zu erzählen...


THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 12<br />

Verantwortung<br />

<strong>in</strong> jungen Händen<br />

Jeremias Treu<br />

Die <strong>Evangelische</strong> Jugend hat e<strong>in</strong> neues<br />

ehrenamtliches Leitungsteam. Jasm<strong>in</strong><br />

Müller und Sarah Zentgraf s<strong>in</strong>d Vorsitzende<br />

und stellvertretende Vorsitzende<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Stadtjugendrates<br />

(ESJR). Der <strong>Evangelische</strong> Stadtjugendrat<br />

versucht im Rahmen der jeweiligen<br />

Möglichkeiten, Jugendarbeit so zu gestalten,<br />

dass sie ankommt, nicht bei den<br />

Verantwortungsträgern, die Geld verwalten<br />

und verteilen, sondern bei den Jugendlichen<br />

aus den Geme<strong>in</strong>den. Das ist<br />

e<strong>in</strong>e spannende Aufgabe! Dass die Jugendarbeit<br />

im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />

genauso im Wandel begriffen ist, wie alle<br />

Bereiche, gehört mit zu den Herausforderungen,<br />

der sich die beiden geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den hauptamtlichen Mitarbeitern<br />

<strong>in</strong> der Jugendarbeit stellen.<br />

Dabei spielt das Profil des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Jugendbegegnungszentrums Predigerkeller<br />

<strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />

Auch überregionale Jugendarbeit<br />

braucht attraktive und von Jugendlichen<br />

angenommene und gestaltete Räume.<br />

Der Predigerkeller ist dafür bestens geeignet.<br />

Die Offene Jugendarbeit musste 2005<br />

ausziehen und so kann <strong>in</strong> den Räumen<br />

des Predigerkellers e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot<br />

für Jugendliche aus den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den,<br />

dem <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasium<br />

und für all die, die sich für<br />

evangelische Jugendarbeit <strong>in</strong>teressieren,<br />

entstehen. Jasm<strong>in</strong> und Sarah werden<br />

dabei e<strong>in</strong>e besondere Rolle spielen


13 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

Geöffnete Kirche –<br />

öffentliche Kirche<br />

GKR Kaufmann<br />

Wir blicken zurück auf die Saison 2005,<br />

auf 31 Wochen zu je 36 Stunden und<br />

vier Wochen zu je 18 Stunden Geöffnete<br />

Kaufmannskirche am Anger, das s<strong>in</strong>d<br />

1.188 Stunden mit 50.300 Besuchern,<br />

davon zwölf Prozent <strong>in</strong> Besuchergruppen.<br />

Das entspricht e<strong>in</strong>em Durchschnittsbesuch<br />

von 42 Besuchern pro<br />

Stunde und 254 Besuchern pro Tag. Mit<br />

dem Ende des SAM-Projektes erbrachten<br />

ab April ehrenamtlich Mitarbeitende<br />

den Service der zertifizierten verlässlich<br />

geöffneten Kaufmannskirche am<br />

Anger.<br />

E<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicher Inhalte<br />

führt die Menschen <strong>in</strong> die Stadtkirche am<br />

<strong>Erfurt</strong>er Anger.<br />

Die ökumenische <strong>Erfurt</strong>er Bibellese fand<br />

zum dritten Mal statt. Unter dem Motto<br />

„e<strong>in</strong>e gute halbe Stunde für die Bibel“<br />

lasen zwölf <strong>Erfurt</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Erfurt</strong>er <strong>in</strong><br />

der Karwoche die Klage-Psalmen, die<br />

Gespräche zwischen Hiob und den<br />

Freunden und die Passion Jesu nach den<br />

Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas<br />

und Johannes. Der ökumenische Abendsegen<br />

auf dem Anger am Lutherdenkmal<br />

mit der Licht-Performance der Kaufmannskirche<br />

am Sonntag vor Mart<strong>in</strong>i<br />

und der ökumenische Gottesdienst am<br />

Volkstrauertag führten Menschen zum<br />

geme<strong>in</strong>samen Beten zusammen.<br />

Unter dem Motto „abends <strong>in</strong>s Theater,<br />

morgens <strong>in</strong> die Kirche“ stand der Zyklus<br />

von sechs Theatergottesdiensten, den die<br />

<strong>Evangelische</strong> Akademie Thür<strong>in</strong>gen, das<br />

Theater <strong>Erfurt</strong> und die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

geme<strong>in</strong>sam veranstalteten.<br />

Nach der Premiere am Samstagabend<br />

brachten die Prediger<strong>in</strong> und die<br />

Prediger am Sonntagmorgen im Theatergottesdienst,<br />

die Premierenmelodien im<br />

Ohr, das Erzählen der Bibel zur Sprache.<br />

Erstmals war die Kaufmannskirche am<br />

Anger <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er Museumsnacht geöffnet<br />

bis zu der Orgelmusik vor Mitternacht.<br />

In dieser ersten geme<strong>in</strong>samen<br />

Nacht der Offenen <strong>Kirchen</strong> lockten <strong>Kirchen</strong>führungen,<br />

das Chorkonzert des<br />

<strong>Erfurt</strong>er Universitätschors und die Gute-<br />

Nacht-Bläsermusik des Bläserkreises der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de 550<br />

Menschen <strong>in</strong> die Kirche.<br />

„Die <strong>Erfurt</strong>er Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de im<br />

18. Jahrhundert“, der Vortrag von Dr.<br />

Ulman Weiss stellte Geschichte der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

im Spiegel der Stadtgeschichte<br />

vor.<br />

Der Tag des Offenen Denkmals setzte<br />

mit thematischen Führungen „Der<br />

schwedische Stadtkommandant Kaspar<br />

Ermes <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> (1640-1648) und se<strong>in</strong>e<br />

Frau Gräf<strong>in</strong> Anna von Loewenwolde und<br />

ihre Bilder von Christian Richter (um<br />

1650)“, „Vom Gedenkbuch an die Gefallenen<br />

Soldaten des 1. Weltkriegs zur<br />

Gedächtniskapelle nach dem Entwurf<br />

von Prof. Kutschmann“, „Die Zerstörungen<br />

und Schäden der Kaufmannskirche<br />

am Anger im 2. Weltkrieg und die Wiederherstellung<br />

<strong>in</strong> der Nachkriegszeit“<br />

und „Die <strong>Erfurt</strong>er Bache <strong>in</strong> Krieg und<br />

Frieden“ besondere Akzente.<br />

Die Kantatengottesdienste mit Kantaten<br />

von Gottfried He<strong>in</strong>rich Stölzel – das geme<strong>in</strong>same<br />

S<strong>in</strong>gen des <strong>Kirchen</strong>chors der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de, des<br />

Chors Chistophoruswerk gGmbH <strong>Erfurt</strong><br />

und des <strong>Erfurt</strong>er Steigerwaldchors e.V.<br />

und das Musizieren des Barocken-


THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 14<br />

Predigerkeller<br />

Jeremias Treu<br />

sembles „Neue Himmlische Kantorei“ –<br />

s<strong>in</strong>d musikalische Höhepunkte im Leben<br />

der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de gewesen.<br />

Viel öffentliche Beachtung fand die Ausstellung<br />

„Hiroshima“, Fotodrucke, Bild<br />

und Schrift, anlässlich des 60. Jahrestages<br />

des Atombombenabwurfes auf Hiroshima<br />

am 6. August 1945. Die Ausstellung<br />

„Der Olivenbaum – Symbol des<br />

Friedens“, Fotografien von Gerd Schöneburg,<br />

setzte dazu e<strong>in</strong>en thematischen<br />

Kontrast.<br />

„20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik“ montags 12<br />

Uhr, „Abendsegen und Orgelmusik“<br />

samstags 18 Uhr und „Langer Samstag<br />

im Advent“ samstags 16 Uhr s<strong>in</strong>d wöchentliche<br />

Veranstaltungen, die Menschen<br />

<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />

zusammenführen.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Projekte wurden möglich<br />

durch Mitarbeitende der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und durch vielfältige<br />

Kooperationen und Förderungen.<br />

Dank den ehrenamtlichen und beruflichen<br />

Mitarbeitenden.<br />

Dank den Künstler<strong>in</strong>nen und Künstlern,<br />

der Prediger<strong>in</strong> und den Predigern.<br />

Dank den Journalist<strong>in</strong>nen und Journalisten<br />

für Informationen und Berichterstattung<br />

<strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>t- und elektronischen<br />

Medien.<br />

Dank für die Kooperationen dem City-<br />

Management <strong>Erfurt</strong> e.V., dem Theater<br />

<strong>Erfurt</strong>, der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie<br />

„Meister Eckhart“ <strong>Erfurt</strong>, der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Akademie Thür<strong>in</strong>gen, dem Aktionskreis<br />

für Frieden e.V. und der Projektstelle<br />

Offene Kirche der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen.<br />

Dank für SAM-Personalkostenförderung<br />

durch die Bundesanstalt für Arbeit, SAM-<br />

Personal- und Sachkostenförderung<br />

durch den Freistaat Thür<strong>in</strong>gen, Sachmittelförderung<br />

durch die Karstadt AG .<br />

Im Predigerkeller herrscht e<strong>in</strong> neuer<br />

Geist. Davon können Sie sich persönlich<br />

überzeugen. Jeden Dienstag und<br />

Freitag von 16 bis 20 Uhr ist dort e<strong>in</strong><br />

Schülercafé, das hauptsächlich von Ehrenamtlichen<br />

getragen wird. Das Schülercafé<br />

ist e<strong>in</strong>e Neuerung im Keller, der<br />

nach der Schließung der offenen Jugendarbeit<br />

nun für die geme<strong>in</strong>dliche und<br />

übergeme<strong>in</strong>dliche Jugendarbeit zur Verfügung<br />

steht. Fast jeden Tag kann man<br />

dort jugendliche Gäste und Mitarbeiter<br />

treffen. Montagabend f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e STADT-<br />

JG statt, e<strong>in</strong>e Jugendgruppe für die Innenstadt,<br />

jeden Dienstag kommt bevor<br />

das Café öffnet die Gruppe von Konfirmand<strong>in</strong>nen<br />

und Konfirmanden aus dem<br />

Ratsgymnasium zusammen, das s<strong>in</strong>d<br />

immerh<strong>in</strong> 19 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler.<br />

Mittwochs proben ca. 40 Samba-Trommler.<br />

Jeden Donnerstag ist im Predigerkeller<br />

Veranstaltungstag. E<strong>in</strong>geladen wird


15 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />

monatlich zu e<strong>in</strong>em Filmabend, e<strong>in</strong>em<br />

kul<strong>in</strong>arischen Weltabend, e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>kunstabend<br />

oder e<strong>in</strong>em Spielabend.<br />

Es ist viel los im Keller, und das ist auch<br />

gut so! Der Keller ist e<strong>in</strong> Ort, wo jugendliche<br />

<strong>in</strong> kirchlichen Räumen Heimat erfahren<br />

können und woh<strong>in</strong> sie all das mitbr<strong>in</strong>gen<br />

können, was sie bewegt. So zum<br />

Beispiel die drei Jugendlichen, die mit<br />

dem Fahrrad nach Istanbul gefahren s<strong>in</strong>d<br />

und im Predigerkeller beim kul<strong>in</strong>arischen<br />

Weltabend e<strong>in</strong>en sicher bewegenden<br />

Bericht geben werden, oder die Jugendlichen,<br />

die e<strong>in</strong>en Film produziert<br />

haben und ihn im Predigerkeller erstmalig<br />

der Öffentlichkeit präsentierten.<br />

Der Predigerkeller hat auch e<strong>in</strong>en eigenen<br />

Spiriraum, e<strong>in</strong> Andachtsraum, der<br />

e<strong>in</strong>lädt zum Stillewerden und zum Gebet,<br />

denn das sollen die Menschen, die<br />

zu uns kommen, auch spüren: Hier im<br />

Keller s<strong>in</strong>d Christen, fröhliche, bunte und<br />

schrille – jugendliche Christen eben, die<br />

mit beiden Be<strong>in</strong>en <strong>in</strong> ihrer Jugendkultur<br />

stehen.<br />

Übrigens, wenn Sie <strong>in</strong> den Predigerkeller<br />

kommen: Auf dem Tresen steht e<strong>in</strong>e<br />

Sammelbüchse, auf der steht „<strong>Evangelische</strong><br />

Jugendarbeit <strong>Erfurt</strong>“. Dafür habe ich<br />

was übrig. Sie auch?<br />

E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Dach<br />

In der Kirche <strong>in</strong> Waltersleben bei <strong>Erfurt</strong><br />

wird e<strong>in</strong>e sehr gedeihliche Partnerschaft<br />

praktiziert: Kirche und Kommune unter<br />

e<strong>in</strong>em Dach.<br />

Die Kirche war im letzten Quartal des<br />

20. Jahrhunderts zur Ru<strong>in</strong>e verfallen,<br />

wurde <strong>in</strong> den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts<br />

wieder <strong>in</strong>stand gesetzt und <strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>same Nutzung genommen. Seit<br />

2001 wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neu geschaffenen<br />

Raum im Turm wieder Gottesdienst gefeiert.<br />

Das alte <strong>Kirchen</strong>schiff wurde mit<br />

e<strong>in</strong>em neuen Funktionsanbau vere<strong>in</strong>t<br />

zum Bürgerhaus des Ortes, <strong>in</strong> dem seit<br />

20<strong>03</strong> Bürgergeme<strong>in</strong>de und <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

geme<strong>in</strong>sam leben und wirken.<br />

Über die Nutzung bef<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Gremium,<br />

<strong>in</strong> welchem der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />

und der Ortschaftsrat paritätisch vertreten<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Natürlich war auch hier die F<strong>in</strong>anzierung<br />

Voraussetzung für alle guten Ideen. Der<br />

beste Weg wurde gegangen: Geme<strong>in</strong>samkeit,<br />

Kommune und Kirche g<strong>in</strong>gen<br />

ihn. Die Landeshauptstadt stellte Fördermittel<br />

zur Verfügung, die Landeskirche<br />

hat durch großzügige Freigabe von E<strong>in</strong>lagen<br />

der Geme<strong>in</strong>de im Grundstücksfonds<br />

geholfen, die kirchliche F<strong>in</strong>anzierung<br />

sicher zu stellen, nachdem die<br />

Geme<strong>in</strong>de mit großen Spendensammlungen<br />

den ersten Schritt getan hatte.<br />

E<strong>in</strong> gutes Beispiel, das vielleicht auch<br />

<strong>in</strong> diesen Zeiten f<strong>in</strong>anzieller Knappheit<br />

durchaus e<strong>in</strong>e Chance zur Nachahmung<br />

haben könnte.<br />

Landeskirchliche<br />

Geme<strong>in</strong>schaft <strong>Erfurt</strong><br />

Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2<br />

! <strong>03</strong>61.6442419<br />

sonntags Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienste<br />

Mi 17 Uhr Bibelstunde, Hauskreise<br />

Do 16 Uhr K<strong>in</strong>dertreff<br />

Fr 19 Uhr Jugendstunde


THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 16<br />

Festgefügt<br />

Prof. Dr. Hermann H. Saitz<br />

Ich sitze im Gottesdienst und erlebe se<strong>in</strong>en<br />

Ablauf, festgefügt, so wie ich ihn<br />

schon <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong>geübt habe.<br />

Die Predigt höre ich <strong>in</strong> der mir vertrauten<br />

Sprache. Sie wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art B<strong>in</strong>nensprache<br />

gehalten, die nur wir Christen verstehen.<br />

In e<strong>in</strong>er der h<strong>in</strong>teren Bänke sitzt e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe junger Soldat<strong>in</strong>nen und Soldaten.<br />

Offenbar wurden sie zum Gottesdienst<br />

abkommandiert – es ist Volkstrauertrag.<br />

Sie s<strong>in</strong>gen unsere Lieder nicht mit, lächeln<br />

verlegen, vielleicht gehören sie zu den<br />

80% Atheisten <strong>in</strong> unserer Gesellschaft und<br />

kennen unsere Rieten und unsere B<strong>in</strong>nensprache<br />

nicht. Im Nachs<strong>in</strong>nen über diesen<br />

Gottesdienst beschäftigt mich die Frage,<br />

ob dieser Gottesdienst die jungen Leute<br />

<strong>in</strong> Uniform wohl animiert haben könnte,<br />

von sich aus noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en evangelischen<br />

Gottesdienst zu besuchen. Vermutlich<br />

„Ne<strong>in</strong>“ , denn wir reden nicht <strong>in</strong><br />

ihrer Sprache und unsere Welt ist für sie<br />

verschlossen. Ich frage mich, warum viele<br />

unserer Pfarrer nicht zu e<strong>in</strong>er Sprache<br />

h<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den, mit der wir <strong>Evangelische</strong> auch<br />

Nichtchristen, <strong>in</strong>sbesondere unter jungen<br />

Menschen, erreichen. Die heute 20-Jährigen<br />

haben die vorsätzliche Entkirchlichung<br />

des real existierenden Sozialismus<br />

nicht mehr erfahren, die DDR-<strong>Kirchen</strong>politik<br />

kann also als Erklärung und Rechtfertigung<br />

nur noch schwer herhalten. Aber<br />

genau die Jungen müssten wir erreichen,<br />

wenn wir e<strong>in</strong>en neuen Grund des christlichen<br />

Lebens legen wollen, denn diese<br />

Generation ist die Elterngeneration von<br />

heute. Sollten wir nicht zunächst uns<br />

selbst und die Art unserer Verkündigung,<br />

unserer Sprache, unseres Ritus auf den<br />

Prüfstand stellen und uns fragen, wie wir<br />

von e<strong>in</strong>er B<strong>in</strong>nensprache zu e<strong>in</strong>er „Außensprache“<br />

kommen, die Nichtchristen verstehen?<br />

Nur e<strong>in</strong>e Sprache, die man versteht,<br />

macht auch neugierig. Aus Neugier<br />

entsteht Wiederholung. Aus Wiederholung<br />

entsteht Aneignung. Aus Aneignung entsteht<br />

Glauben. Warum – um Gottes willen<br />

– tun wir uns mit der Änderung unserer<br />

Verkündigungssprache so schwer?<br />

Wenn wir gehört werden wollen, müssen<br />

wir lernen, von den Nichtchristen her zu<br />

denken, die Kirche aus ihrer Sicht zu sehen.<br />

So denkt jeder Unternehmer oder<br />

Kaufmann, der se<strong>in</strong>e Produkte absetzen<br />

will. Ist e<strong>in</strong>e solche Denkrichtung eigentlich<br />

verwerflich ? Um nicht falsch verstanden<br />

zu werden: Ich plädiere nicht für e<strong>in</strong>e<br />

Gossensprache und e<strong>in</strong>en Event-Gottesdienst,<br />

sondern für die E<strong>in</strong>fachheit des<br />

Redens.<br />

Was me<strong>in</strong>en Sie?<br />

Das Thema „Was tun mit Kirche(n)?“ ist<br />

schwierig, das zeigt der Redaktionsalltag:<br />

Nicht e<strong>in</strong>e Flut von Wortmeldungen erreichte<br />

uns, sondern allgeme<strong>in</strong>es „Bedecktse<strong>in</strong>“<br />

begegnete unserer Frage.<br />

Der Mut zum Anderstun macht sich als<br />

Bestandteil deutscher Mentalität nun mal<br />

eher bescheiden aus.<br />

„Was tun mit Kirche(n)?“ soll <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

die Nutzung von Gebäuden und kirchlichen<br />

Räumen h<strong>in</strong>terfragen und damit<br />

natürlich das Nachdenken über Inhaltliches<br />

und Macharten provozieren.<br />

Wir s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass es noch<br />

viel zu diesem Thema zu sagen und zu<br />

schreiben gibt und ermutigen unsere Leser<br />

zu lebhafter Wortmeldung, zu konstruktivem<br />

Dialog. Über Zuschriften freuen<br />

wir uns!


17 THEATERGOTTESDIENST<br />

Hört es selbst<br />

und lasst es geschehen<br />

Dr. Petra Bahr<br />

Die Zauberflöte – e<strong>in</strong>e Theaterpredigt<br />

Abends <strong>in</strong>s Theater, morgens <strong>in</strong> die Kirche<br />

– Theatergottesdienste <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

am Anger <strong>Erfurt</strong><br />

„Liebe, Leid, Verrat und Kampf, Schönheit<br />

und Tragik. Im Theater geht es oft<br />

um’s Ganze. Die erzählten Geschichten,<br />

aber auch die ästhetischen Formen (Musik,<br />

Tanz, Bühnenbild, poetische Sprache)<br />

s<strong>in</strong>d nicht zuletzt S<strong>in</strong>nangebote für<br />

die Theaterbesucher. Wie unterscheidet<br />

sich die „Liturgie“ des Theaters von der<br />

Liturgie der Kirche? Welche Geschichten<br />

und Formen bietet die Kirche mit<br />

Bibel und Gottesdienst?“<br />

So laden die <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />

Thür<strong>in</strong>gen und die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Erfurt</strong>er Theater zu e<strong>in</strong>er<br />

Reihe von Theatergottesdiensten e<strong>in</strong>.<br />

Nach Predigten zur Uraufführung der<br />

Oper „Cuba Libre“, dem selten gespielten<br />

Werk „Messidor“, der Operette „Die<br />

lustige Witwe“, dem Musical „Jesus<br />

Christ Superstar“ folgte – als E<strong>in</strong>leitung<br />

zum Mozartjahr 2006 – der Gottesdienst<br />

zur Oper „Die Zauberflöte“ im Oktober<br />

2005.<br />

Ägypten liegt <strong>in</strong> Wien und <strong>in</strong> Salzburg.<br />

Ägypten liegt auch <strong>in</strong> Mannheim, es liegt<br />

mitten <strong>in</strong> Weimar und vor den Toren Potsdams.<br />

Das Grabmahl des Fürsten Pückler<br />

ist e<strong>in</strong>e Pyramide <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es Teiches<br />

im Park Branitz bei Cottbus. Sehen<br />

Sie selbst. Gehen Sie mal wieder spazieren<br />

zwischen Obelisken, Grotten und<br />

Pyramiden. Wandern Sie durch Ru<strong>in</strong>en,<br />

steigen Sie die Freitreppen zu den Tempeln<br />

von Isis und Osiris h<strong>in</strong>auf. Ägypten<br />

wurde vor zweihundert Jahren <strong>in</strong> den<br />

großen Landschaftsparks angelegt – lebendige,<br />

begehbare Zeichen e<strong>in</strong>er fernen<br />

Welt. Diese ferne Welt verweist<br />

nicht auf das untergegangene Weltreich<br />

der Pharaonen. Das Ägypten Wiens oder<br />

Weimars er<strong>in</strong>nert auch nicht an die kühnen<br />

Abenteurer, die auf ihren Reisen den<br />

Orient erforschten. Erst recht wurde ke<strong>in</strong><br />

Monument für das Ägypten aus Unfreiheit<br />

und Not e<strong>in</strong>gerichtet, aus dem der<br />

Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs das<br />

Volk Israel errettete. Gestern hätte Ägypten<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> se<strong>in</strong> können. Mit der Premiere<br />

der Zauberflöte kommt das größte<br />

und bewegendste Stück alter Ägyptensehnsucht<br />

<strong>in</strong> diese Stadt, kaum noch<br />

kenntlich <strong>in</strong> der Inszenierung als verspieltes<br />

Pubertätsdrama im Harry-Potter-<br />

Verschnitt.<br />

Das Ägypten, das <strong>in</strong> der Zauberflöte erkl<strong>in</strong>gt,<br />

ist e<strong>in</strong> utopischer Ort – e<strong>in</strong> wenig<br />

Erlebnispark sicherlich, mehr jedoch<br />

noch geistige Gegenwelt <strong>in</strong> der aufbrechenden<br />

Moderne mit ihren Erschütterungen<br />

und Umstürzen. Es ist das Ägypten<br />

Wolfgang Amadeus Mozarts. Es ist<br />

auch das Ägypten großer Bühnenbildner<br />

und Intendanten: Der Baumeister<br />

Karl Friedrich Sch<strong>in</strong>kel und der Dichterfürst<br />

Johann Wolfgang Goethe waren<br />

fasz<strong>in</strong>iert von der Idee, dass Ägypten <strong>in</strong><br />

Preußen Raum nimmt. Nicht weit von<br />

hier, <strong>in</strong> Weimar, gab es e<strong>in</strong>e der ersten<br />

bedeutenden und vielbeachteten Aufführung<br />

der Zauberflöte <strong>in</strong> deutschen Landen.<br />

Wer die Augen schließt, die Musik hört,<br />

ahnt und vernimmt etwas von der fernen<br />

Welt, auf die hier angespielt wird.


THEATERGOTTESDIENST 18<br />

Von der Oberfläche gesehen mag die<br />

Zauberflöte e<strong>in</strong> fröhliches Märchenspiel<br />

aus Rettung und Verwandlung se<strong>in</strong>: die<br />

Geschichte des Pr<strong>in</strong>zen Tam<strong>in</strong>o, der sich<br />

<strong>in</strong> das Bildnis der schönen Pam<strong>in</strong>a verliebt.<br />

Ihre Mutter ist die sternflammende<br />

König<strong>in</strong> der Nacht, der Vater Sarastro,<br />

Sonnenkönig der Vernunft, e<strong>in</strong> Hohepriester<br />

im ägyptischen Götterreich. Mit<br />

Monastatos kommt e<strong>in</strong>e böser Gegenspieler<br />

dazu und die Mutter wird als<br />

boshafte Rachegött<strong>in</strong> entlarvt. Sarastro<br />

dagegen wandelt sich vom Geiselnehmer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gütige Lehrerfigur. Mit Papageno,<br />

dem s<strong>in</strong>nenfrohen Vogelfänger,<br />

wird dem erhabenen Priesterstreit um die<br />

Zukunft des Erdkreises manche komische<br />

Note verliehen. Nach etlichen Prüfungen<br />

und Abenteuern s<strong>in</strong>d die Liebenden<br />

glücklich vere<strong>in</strong>t. Das ist der Stoff,<br />

aus dem die Märchenspiele s<strong>in</strong>d. Doch<br />

Mozart will mehr.<br />

Selten ist auf e<strong>in</strong>er Opernbühne so ungehemmt<br />

e<strong>in</strong> religiöses Ritual aufgeführt<br />

worden, selten soviel sakrale Kraft <strong>in</strong> die<br />

Musik gelegt worden wie <strong>in</strong> der Zauberflöte.<br />

Anspielungen auf <strong>Kirchen</strong>lied,<br />

Hymnus und Messe zeugen von der gottesdienstlichen<br />

Stimmung, die Mozart<br />

<strong>in</strong>s Theater zaubern will. Und wenn die<br />

Geharnischten ihren Gesang anstimmen,<br />

dann hören wir sogar die strenge<br />

Fuge auf das Thema e<strong>in</strong>es Reformationschorals<br />

und werden an die Musik von<br />

Johann Sebastian Bach er<strong>in</strong>nert. Für uns<br />

s<strong>in</strong>d das willkommene Augenblicke des<br />

Wiedererkennens, die zum Mitsummen<br />

e<strong>in</strong>laden. Für die ersten Hörer war das<br />

e<strong>in</strong>e schrille Zumutung. Bachsche Musik,<br />

variiert auf e<strong>in</strong>en Choral, das war<br />

so, als würde ich heute late<strong>in</strong>isch zu ihnen<br />

sprechen. Was für uns e<strong>in</strong>e tote Sprache<br />

ist, war für die Menschen damals<br />

e<strong>in</strong> toter Klang. Bachs Musik war den<br />

Zeitgenossen abständig, galt als kompliziert,<br />

sie steht für das Befremden. So<br />

muss für den katholischen Österreicher<br />

Mozart die Musik des Protestantismus<br />

das Exotische des ägyptischen Kultus tragen<br />

und der <strong>Kirchen</strong>hymnus grundiert<br />

die sakrale Feier als Spiel im Spiel der<br />

Oper. Auf diese Weise verwandelt der<br />

Komponist die weltliche Bühne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

ästhetisch-religiösen Raum. Dem Sog,<br />

über dessen Schwelle zu treten, kann<br />

sich ke<strong>in</strong>er entziehen, der Ohren hat.<br />

Die Ägyptomanie von Mozart und se<strong>in</strong>en<br />

Zeitgenossen nimmt ihren Ausgang<br />

<strong>in</strong> den antiken Mysterien. Das Heilige,<br />

das sich <strong>in</strong> der Erhabenheit der Natur<br />

offenbart, verschwiegene Kulte und Rituale,<br />

rätselhafte Hieroglyphen und Symbole<br />

– diese imag<strong>in</strong>ierte Religion e<strong>in</strong>es<br />

verborgenen Reiches – ist der Stoff, mit<br />

dem die Gelehrtenrepublik ihre künstlerischen<br />

und politischen Phantasien<br />

befeuert.<br />

Heute kl<strong>in</strong>gt dieses Freimaurertum obskur<br />

und düster. E<strong>in</strong>e Bande gottloser Verschwörer,<br />

e<strong>in</strong>e Herrenrunde mit e<strong>in</strong>er<br />

Neigung zu esoterischen Praktiken und<br />

dubiosen Kontakten nach ganz oben.<br />

E<strong>in</strong>e fatale Mixtur aus Erhabenheit und<br />

Machtkalkül. So hat man es auch damals<br />

schon gesehen. Im Umbruch zur modernen<br />

Zeit galten die Freimaurer freilich<br />

vor allem den Bündnispartnern von<br />

Thron und Altar verdächtig. Nicht wegen<br />

der e<strong>in</strong>en oder anderen rationalistischen<br />

Übertreibung oder gar wegen der<br />

Erforschung der antiken Religion, sondern<br />

wegen ihrer Fasz<strong>in</strong>ation für das<br />

gottlose Frankreich: Freiheit, Gleichheit,<br />

Brüderlichkeit – es war dieses politische<br />

Evangelium, das die Freimaurer so ver-


19 THEATERGOTTESDIENST<br />

dächtig machte.<br />

In Zeiten absolutistischer Herrschaft darf<br />

die Religion ke<strong>in</strong> Geheimnis bergen. Sie<br />

soll nicht auf e<strong>in</strong>en Überschuss verweisen,<br />

der die bestehenden Verhältnisse <strong>in</strong><br />

Frage stellt. Was sich dem Zugriff der<br />

Herrschenden versperrt, ist gefährlich.<br />

Wer e<strong>in</strong>e gebildete Menschheitsreligion<br />

predigt, die Stände und Klassen überw<strong>in</strong>det,<br />

macht sich strafbar. Wenn der<br />

schlichte Papageno mit der Aristokrat<strong>in</strong><br />

Pam<strong>in</strong>a das große Liebesduett s<strong>in</strong>gt,<br />

dann ist das e<strong>in</strong>e gesellschaftliche und<br />

e<strong>in</strong>e religiöse Provokation.<br />

Verkehrte Welt: für uns kl<strong>in</strong>gt nichts provokanter<br />

als die Beschwörung e<strong>in</strong>er klassenlosen<br />

Gesellschaft. Die politische<br />

Theologie der Aufklärungszeit ist<br />

schlicht: Die Kirche hilft der Staatsraison<br />

und stützt die Macht des Königs, sie<br />

hilft, die sozialen Unterschiede zu akzeptieren<br />

und f<strong>in</strong>det sich zuständig für<br />

die öffentliche Moral. Als sich 1792 zum<br />

ersten Mal der Vorhang zur Zauberflöte<br />

öffnet, wird das Publikum <strong>in</strong> den Bann<br />

e<strong>in</strong>es großen religiösen Mysterienspiels<br />

gezogen, dessen Kraft der Widerspruch<br />

ist.<br />

Indes: man sucht vergebens e<strong>in</strong>e Gegenreligion<br />

zum Christentum – ehrwürdige<br />

protestantische Geistliche und Forscher<br />

hielten sich zu den Männerbünden und<br />

Logen, von denen die Ägyptenbegeisterung<br />

ihren Ausgang nahm. Die wachsten<br />

Freunde Mozarts suchten vielmehr nach<br />

der Religion vor der Religion, nach e<strong>in</strong>er<br />

Art Uroffenbarung vor der christlichen<br />

Offenbarung, die sich als Weltweisheit<br />

zeigt und über klerikale Vere<strong>in</strong>nahmung<br />

h<strong>in</strong>aus wirksam ist. Wissenschaft<br />

und Glaube, Vernunft und Frömmigkeit,<br />

Schönheit und Moral – hier, <strong>in</strong> den erfundenen<br />

Mysterienkulten sollte noch<br />

mite<strong>in</strong>ander verbunden se<strong>in</strong>, was längst<br />

so hässlich ause<strong>in</strong>ander klaffte. „Aufklärung“,<br />

das war e<strong>in</strong> Zauberwort, noch<br />

ganz ohne Dialektik, e<strong>in</strong>e Pathosformel,<br />

mit der sich alle Hoffnungen nach e<strong>in</strong>er<br />

besseren Welt, nach e<strong>in</strong>em heileren<br />

Menschen verbanden. „Aufklärung“, das<br />

war ganz buchstäblich geme<strong>in</strong>t: der Weg<br />

aus der Nacht des Aberglaubens <strong>in</strong>s Licht<br />

der Erkenntnis. „Gebt mir Licht“ – so<br />

lauten die letzten Worte des großen Aufklärers<br />

Immanuel Kant. Die „verschleierte<br />

Isis der Vernunft“ nannte der protestantische<br />

Philosoph zärtlich das Ziel<br />

se<strong>in</strong>es Nachdenkens, als h<strong>in</strong>ge die ägyptische<br />

Gottheit als Andachtsbildchen<br />

über dem Schreibtisch <strong>in</strong> Königsberg.<br />

Befreiung aus der selbstverschuldeten<br />

Unmündigkeit – diese Vision stand so<br />

manchem vor Augen wie e<strong>in</strong>e erotische<br />

Muse <strong>in</strong> lasziv drapiertem Kleid. Hätte<br />

Kant Mozarts Musik im Ohr, wer weiß,<br />

vielleicht hätte er Tam<strong>in</strong>os Liebesarie<br />

gebrummt: „Dies Bildnis ist bezaubernd<br />

schön“. Kant hätte die Vernunft geme<strong>in</strong>t<br />

– und Mozart hätte ihm nicht widersprochen.<br />

Die Attraktivität dieser Vernunft zeigt<br />

allerd<strong>in</strong>gs schnell ihre hässliche Fratze,<br />

und das Gewalttätige dieses Glaubens<br />

an die menschenumgreifende Aufklärung<br />

wandelt sich <strong>in</strong> die Rhetorik des<br />

Terrors, bevor das erste Blut geflossen<br />

ist.<br />

Deshalb mag es uns auch kalt den Rücken<br />

herunterlaufen, wenn wir die choralartige<br />

Hymne „In diesen heil’gen Hallen“<br />

hören. Zum Fasz<strong>in</strong>osum gesellt sich<br />

schnell das Tremendum, e<strong>in</strong>e Schauer<br />

aus Furcht und Widerwillen, wenn wir<br />

auf die Worte achten, die uns gesungen<br />

werden: „In diesen heiligen Mauern“,<br />

heißt es, „In diesen Mauern, wo der


THEATERGOTTESDIENST 20<br />

Mensch den Menschen liebt, kann ke<strong>in</strong><br />

Verräter lauern, weil man dem Fe<strong>in</strong>d<br />

vergibt. Wen solche Lehren nicht<br />

erfreu’n, verdienet nicht, e<strong>in</strong> Mensch zu<br />

se<strong>in</strong>.“<br />

Der Terror dieser Aufklärung, der Menschen<br />

ihr Menschse<strong>in</strong> aberkennt, wartet<br />

nicht bis zu den Lagern und Gulags des<br />

20. Jahrhunderts. Schon <strong>in</strong> der französischen<br />

Revolution wandelt sich die<br />

freundliche Menschheitsreligion zum<br />

Exzess jakob<strong>in</strong>ischer Säuberungsaktionen.<br />

Nie ist der christliche Glaube weiter<br />

entfernt von den Ideen der Aufklärung,<br />

als dann, wenn die Frage nach dem<br />

Menschen zur Def<strong>in</strong>itionssache wird.<br />

Vielleicht ist uns auch deshalb der Weg<br />

verstellt zur ungebrochenen Emphase<br />

der Zauberflöte. Deshalb konzentrieren<br />

wir uns lieber auf das Märchenspiel.<br />

Doch das geheimnisvolle Mysterium der<br />

Verwandlung, das Tam<strong>in</strong>o und Pam<strong>in</strong>a<br />

erfahren, birgt selbst die kraftvolle Korrektur<br />

an solch kaltherziger, fehlgeleiteter<br />

Vernunft, die uns heute nicht fremd<br />

ist. Nicht mehr Rationalität, nicht schärferes<br />

Kalkül, geschicktere Lebensplanung,<br />

effizienteres Management oder<br />

höhere Zielgenauigkeit – das Ziel ihrer<br />

Veränderung heißt Weisheit – und Weisheit<br />

ist liebende Vernunft, die weiter<br />

reicht als die Verstandeskräfte. Hier<br />

stimmt Mozart mit den wunderbaren<br />

Weisheitsliedern des Alten Testaments<br />

übere<strong>in</strong>.<br />

Diese liebende Vernunft ist der unerreichte<br />

Horizont aller Aufklärung, und<br />

ihr wohnt wahrhaft e<strong>in</strong> Zauber <strong>in</strong>ne. Wer<br />

die Zauberflöte hört, bleibt nicht nur<br />

Zuschauer der äußeren Veränderung Tam<strong>in</strong>os.<br />

Wer die Zauberflöte hört, nimmt<br />

an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Verwandlungsprozess<br />

teil. Er wird durch die Musik h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommen<br />

<strong>in</strong> den Wechsel der Perspektiven,<br />

wie er sich für Tam<strong>in</strong>o und Pam<strong>in</strong>a<br />

vollzieht. Die Musik dramatisiert die <strong>in</strong>neren<br />

Beweggründe und der religiöse<br />

Ritus, der zur Oper wird, br<strong>in</strong>gt diesen<br />

Vollzug auf die Bühne. Kunstvoll verschränkt<br />

Mozart beide Dimensionen des<br />

Rituals. Der äußere Prozess stützt und<br />

begleitet den <strong>in</strong>neren Vollzug der Wandlung.<br />

Tam<strong>in</strong>o wird dabei ständig mit neuen Illusionen<br />

konfrontiert, die er sich von sich<br />

selbst und se<strong>in</strong>er Welt gemacht hat.<br />

Wenn die König<strong>in</strong> der Nacht Tam<strong>in</strong>o bei<br />

der ersten Begegnung als schmerzbetrübte<br />

Mutter ersche<strong>in</strong>t, um sich später<br />

mit den Koloraturen der Rache als böse<br />

Verführer<strong>in</strong> zu entlarven, so werden wir<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommen <strong>in</strong> den Wechsel des<br />

Blicks, der sich im jungen Pr<strong>in</strong>zen vollzogen<br />

hat. Die Befreiung der Geliebten<br />

gel<strong>in</strong>gt nicht durch Gewalt, Tam<strong>in</strong>o muss<br />

se<strong>in</strong>er eigenen Abgründe gewahr werden<br />

und sich selbst kennen lernen. Nur<br />

ist die Botschaft der Oper nicht, dass Leiden<br />

läutert und der Lohn schon wartet.<br />

Die Botschaft, wenn es denn e<strong>in</strong>e gibt,<br />

liegt vielmehr <strong>in</strong> dem Mut, sich mehr<br />

und mehr der göttlichen E<strong>in</strong>sicht anzuvertrauen.<br />

Die religiöse Energie der Zauberflöte<br />

liegt <strong>in</strong> der Darstellung dieser<br />

allmählichen Bekehrung. Das Heldentum<br />

Tam<strong>in</strong>os ist so das des <strong>in</strong>neren Menschen.<br />

Welches Medium könnte hierfür vollkommener<br />

se<strong>in</strong> als die Musik, deren Affekte<br />

uns so tief berühren? Die Religion<br />

der liebenden Weisheit imponiert nämlich<br />

nicht durch moralische Entrüstung<br />

und agitatorische Rede, auch durch Diskussionen<br />

oder bessere Argumente<br />

nicht. Die liebende Weisheit verzaubert


21 THEATERGOTTESDIENST / KIRCHENMUSIK<br />

das Herz, weil der Glaube aus dem<br />

Hören kommt.<br />

Hört es selbst und lasst es geschehen.<br />

Nach der Predigt erklang Sarastros Arie<br />

„In diesen heil’gen Hallen“. Es sang der<br />

Bassist Andreas Mitschke und KMD Prof.<br />

Hans-Günther Wauer (Weimar) begleitete<br />

an der Orgel.<br />

Dr. Petra Bahr studierte nach e<strong>in</strong>er journalistischen<br />

Ausbildung Theologie und<br />

Philosophie, nach ihrer theologischen<br />

Promotion war sie sechs Jahre als Referent<strong>in</strong><br />

der Forschungsstätte der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Studiengeme<strong>in</strong>schaft e.V. <strong>in</strong> Heidelberg<br />

für das Sachgebiet Theologie<br />

und Kulturwissenschaften verantwortlich.<br />

Ab 2006 ist sie Kulturreferent<strong>in</strong> des<br />

Rates der EKD <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />

ERFURT<br />

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Schmidtstedter Straße 2-3<br />

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Montag-Freitag 9-19 Uhr<br />

Samstag 9-13 Uhr<br />

Ich freue mich auf Sie!<br />

Orgelmusik<br />

Andrea Malzahn<br />

mittwochs 12 Uhr Michaeliskirche<br />

Musik für Orgel und Flöte<br />

5.2. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Orgelkonzert<br />

Andrea Malzahn<br />

5.3. 17 Uhr Michaeliskirche<br />

18 Uhr Vernissage zur Ausstellung<br />

Wieland Wellendorf „10 Jahre<br />

Heimatkalender ‚Das alte <strong>Erfurt</strong>’“<br />

Kammermusik<br />

Regler-Instrumentalkreis<br />

5.3. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Von Klassik bis Unterhaltung<br />

Sonntagsmusik<br />

Michail Tsyganok (Balalaika), Natalia<br />

Tsyganok, Ir<strong>in</strong>a Wuckel (beide Klavier)<br />

12.3. 16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Kantatengottesdienst<br />

12.3. 11 Uhr Lutherkirche<br />

Musikalische Vespern <strong>in</strong> der<br />

Michaeliskirche<br />

samstags 17 Uhr<br />

4.3. Orgel und Trompete<br />

Andrea Malzahn und Re<strong>in</strong>er Bosecker<br />

11.3. Kammerchor „Collegium Cantat“<br />

Leitung Helmut Wald<br />

18.3. Viol<strong>in</strong>e und Cello<br />

Gundula und Eugen Mantu<br />

25.3. Mißrach Quartett<br />

Leitung Lutz Balzer<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Johannes-Passion<br />

Constanze Backes (Dresden) – Sopran<br />

Ulrike Zech (Dresden) – Alt<br />

Uwe Stickert (Weimar) – Tenor<br />

Andreas Scheibner (Dresden) – Bass<br />

Mario Hoff (Weimar) – Bass<br />

August<strong>in</strong>er-Kantorei<br />

Andreas-Kammerorchester<br />

Leitung Dietrich Ehrenwerth<br />

1.4. 19.30 Uhr Thomaskirche<br />

(Im Rahmen der Thür<strong>in</strong>ger Bachwochen)


RELIGIÖSES BRAUCHTUM 22<br />

Fasch<strong>in</strong>g, Fastnacht,<br />

Karneval – wo die „tollen<br />

Tage“ ihren Ursprung haben<br />

Wenn die Narren toben, dann ist die<br />

Fasch<strong>in</strong>gs-, Fastnacht- oder Karnevalszeit.<br />

Im engeren S<strong>in</strong>n umfasst sie sechs<br />

Tage: von Donnerstag vor Fastnachtssonntag<br />

(Weiberfastnacht) bis Fastnachtsdienstag.<br />

Diese Tage der Ausgelassenheit<br />

und des Feierns beziehen<br />

ihren S<strong>in</strong>n von der ab Aschermittwoch<br />

folgenden Fastenzeit. Während die Fastenzeit<br />

e<strong>in</strong>e Zeit des Geistes und der<br />

Vorbereitung auf Leiden, Sterben und<br />

Auferstehung Christi ist, spielt die Fastnacht<br />

vor dem Schwellentag „Aschermittwoch”<br />

sprichwörtlich verrückt. Die<br />

Fastnacht ist spielerisch die Gegenzeit<br />

zur Fastenzeit: e<strong>in</strong>e Zeit der Diesseitsorientierung<br />

und des Fleischlichen. Der<br />

Gläubige erfährt im Spiel an sich selbst,<br />

wie närrisch die Rolle des Gottesleugners<br />

und dann der Narren ist, <strong>in</strong>dem er<br />

tatsächlich <strong>in</strong> die Maske der Gottesfe<strong>in</strong>de<br />

schlüpft, z. B. als Teufel oder Hexe.<br />

Die Ausgelassenheit dieser Feiertage<br />

hatte ihren realen H<strong>in</strong>tergrund auch <strong>in</strong><br />

den früheren strengen Fastenregeln.<br />

Fett, Fleisch und Laktiz<strong>in</strong>ien (Milch,<br />

Butter, Käse usw.) waren <strong>in</strong> der Fastenzeit<br />

tabu und mussten aus der Küche<br />

verschw<strong>in</strong>den.<br />

An den Fastnachttagen tobt dort, wo es<br />

ihn gibt, der Straßenkarneval. Als Karnevalssession<br />

oder als Zeit für Karnevalssitzungen<br />

und Maskenbälle gilt die<br />

Zeit von Dreikönige (6. Januar) an. Hier<br />

wirkt das alte Bohnenfest des Bohnenkönigs<br />

nach, der am Dreikönigstag<br />

durch die Bohne im Königskuchen bestimmt<br />

wurde. Im Rhe<strong>in</strong>land ist der 6.<br />

Januar bis heute Auftakt der jeweiligen<br />

Session. Der 11.11. (Elfter im Elften) als<br />

närrischer Startterm<strong>in</strong> hat zwar für sich<br />

den Vorteil, dass die Zahl Elf seit Jahrhunderten<br />

als Narrenzahl gilt, im 19.<br />

Jahrhundert bei der romantischen Karnevalsreform<br />

neu entdeckt wurde und<br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> das Brauchtum (Elferrat)<br />

fand. Der 11.11. als Karnevalsauftakt<br />

hat sich aber erst <strong>in</strong> der Zeit zwischen<br />

den beiden Weltkriegen ergeben.<br />

Wenn im Zusammenhang mit der Fastnacht<br />

von den drei tollen Tagen die<br />

Rede ist, dann s<strong>in</strong>d damit die drei Tage<br />

geme<strong>in</strong>t, an denen vor dem 19. Jahrhundert<br />

gefeiert wurde: der „kle<strong>in</strong>e<br />

Fastabend” (heute Weiberfastnacht),<br />

der „große Fastabend” am Sonntag und<br />

der eigentliche Fast(en)abend, der Vorabend<br />

des ersten Fastentages, der Fastnachtsdienstag.<br />

Der sogenannte Rosenmontag<br />

kam als vierter toller Tag erst<br />

nach 1823 h<strong>in</strong>zu, als <strong>in</strong> Köln der Rosenmontagszug<br />

e<strong>in</strong>geführt wurde. Aus<br />

den drei tollen Tagen s<strong>in</strong>d seit dem 19.<br />

Jahrhundert wenigstens vier geworden.<br />

Als die Synode von Benevent 1091 die<br />

Sonntage <strong>in</strong> der Fastenzeit als Gedächtnistage<br />

der Auferstehung Jesu vom Fasten<br />

ausnahm, rückte deshalb der Beg<strong>in</strong>n<br />

der Fastenzeit um 6 (Wochen-)<br />

Tage vor. Die Fastnacht endet seitdem<br />

am Dienstag nach dem 7. Sonntag vor<br />

Ostern (Estomihi) und die Fastenzeit<br />

beg<strong>in</strong>nt mit dem folgenden Mittwoch,<br />

dem Aschermittwoch. Jene, die ihre<br />

Fastnacht nach der alten Fastenordnung<br />

vor der Regelung <strong>in</strong> Benevent (1091)<br />

feiern, begehen die Alte Fastnacht<br />

(auch: Bauernfastnacht), die immer <strong>in</strong><br />

die geltende Fastenzeit fällt. Zum Un-


23 RELIGIÖSES BRAUCHTUM / ANZEIGEN<br />

terschied von der Alten Fastnacht wurde<br />

der der neuen Fastenordnung entsprechende<br />

neue Fastnachtsterm<strong>in</strong><br />

Herrenfastnacht genannt. Vor allem am<br />

Oberrhe<strong>in</strong> konnte sich diese Neuordnung<br />

nicht gegen die ältere Tradtion<br />

durchsetzen. In Basel, Baden und <strong>in</strong><br />

Teilen des Markgräflerlandes hielt man<br />

an der „alten Fastnacht” als „Bauernfastnacht”<br />

zum alten Term<strong>in</strong> gegenüber<br />

der „Herrenfastnacht” am neuen Term<strong>in</strong><br />

fest. Bis heute beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> diesen<br />

Gebieten die Fastnachtszeit erst, wenn<br />

andernorts bereits die Fastenzeit begonnen<br />

hat. Die Alte Fastnacht war oft<br />

auch e<strong>in</strong>e protestantische Demonstration<br />

gegen die „katholische” Fastenzeit.<br />

(aus „Wo die ,tollen Tage’ ihren Ursprung haben“ von Dr. theol.<br />

Manfred Becker-Huberti, Köln)<br />

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Augenoptik Bettzüge GmbH<br />

<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />

! 5 62 40 44<br />

Neudietendorf<br />

Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />

! <strong>03</strong>62<strong>02</strong>/81317<br />

<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />

! 5 62 71 15


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />

Andreaskirche/ Geme<strong>in</strong>desaal<br />

Andreasstraße<br />

So, feiertags 10 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Sa 18 Uhr<br />

So 9.30 Uhr mA<br />

Gustav-Adolf-Kirche<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />

So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

So 10 Uhr 26.3.<br />

Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />

So 10 Uhr bis 19.3.<br />

Lukaskirche Stadtweg 64<br />

So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />

Lutherkirche<br />

Magdeburger Allee<br />

So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />

So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />

(nicht am letzten So)<br />

So 17 Uhr 26.2.; 26.3.<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />

So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats<br />

11 Uhr ab 16. des Monats (nicht<br />

am letzten So)<br />

Michaeliskirche<br />

Allerheiligenstraße<br />

Sa 17 Uhr<br />

So 11 Uhr letzter So im Monat<br />

Predigerkloster/ -kirche<br />

Meister-Eckehart-Straße<br />

So 10 Uhr<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

So 9.30 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

So 14 Uhr, Fr 17 Uhr Christen<br />

aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />

Regler-Geme<strong>in</strong>desaal<br />

Wilhelm-Busch-Straße 30<br />

Sa 17 Uhr 4., 18.2.; 4.3.<br />

Thomaskirche Schillerstraße<br />

So 10 Uhr<br />

Alach St. Ulrich<br />

So 9.30 Uhr 19.2.<br />

So 10.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

Sa 18 Uhr 4.2.<br />

So 9.30 Uhr 12., 19., 26.2.;<br />

5., 19., 26. 3.<br />

B<strong>in</strong>dersleben<br />

St. Lucas<br />

So 14 Uhr 5., 19.2.; 5.3.<br />

Bischleben<br />

Benignuskirche<br />

So 10 Uhr 12.,26. 2.; 12., 26.3.<br />

Büßleben Pfarrhaus<br />

So 9.15 Uhr 5., 19.2.;19.3.<br />

Fr 3.3.19.30 Uhr Gottesdienst<br />

zum Weltgebetstag der Frauen<br />

Dachwig Petrikirche<br />

So 9 Uhr 5.2.; 12., 19.3.<br />

So 10.30 Uhr 5., 26.3.<br />

Sa 18 Uhr 18.2.<br />

Elxleben<br />

Michaeliskirche<br />

So 9 Uhr 19.2.; 26.3.<br />

So 10.30 Uhr 5., 12., 26.2.;<br />

12., 19.3.<br />

Ermstedt Andreaskirche<br />

So 9.30 Uhr 12.2.<br />

Frienstedt St. Laurentius<br />

So 10.30 Uhr 12.2.;<br />

So 14 Uhr 5.3.<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

jeden So 10.45 Uhr<br />

Gispersleben<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />

So 9.30 Uhr Februar jeden<br />

Sonntag; 12., 19., 26.3.;<br />

So 11 Uhr thematisch mit Konfis<br />

5.3.<br />

Gottstedt St. Georg<br />

So 14 Uhr 19.2.<br />

Hochheim Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Dornra<strong>in</strong> 12<br />

So 9.30 Uhr 5.,19.2.; 5., 26.3.<br />

Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

So 13 Uhr 12.2.<br />

Kühnhausen<br />

Porta Coeli-Kirche<br />

So 10.45 Uhr 12., 26.2.;<br />

12., 26.3.<br />

Marbach Geme<strong>in</strong>desaal<br />

So 10 Uhr 5., 19.2.; 5.3.<br />

So 14.30 Uhr 19.3.<br />

Fr 19 Uhr 3.3. Weltgebetstag der<br />

Frauen,<br />

St. Gertrud-Geme<strong>in</strong>deraum<br />

Meuselwitzer Straße 5<br />

Möbisburg<br />

Dionysiuskirche<br />

So 10.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />

So 10 Uhr 19.2.; 19.3.<br />

Nottleben<br />

St. Peter und Paul<br />

So 14 Uhr 12.2.<br />

Rhoda<br />

Kirche zum Guten Hirten<br />

So 9 Uhr 5.2.; 5.3.<br />

Sa 17 Uhr 19.2.; 19.3.<br />

R<strong>in</strong>gleben<br />

St. Bartholomäus<br />

So 9.30 Uhr 5., 12., 19.2.;<br />

5., 12., 19.3.<br />

Salomonsborn<br />

Dionysiuskirche<br />

So 10 Uhr 12.2.;<br />

So 14.30 Uhr 12.3.<br />

Schmira Nikolauskirche<br />

So 11 Uhr 19.2.; 5.3.<br />

Tiefthal<br />

Peter-und-Paul-Kirche<br />

So 10.30 Uhr 5., 19.2.; 5., 19.3.<br />

Walschleben<br />

Cruciskirche<br />

So 9 Uhr 5.2.; 5.3.<br />

So 10.30 Uhr 19.2.; 19.3.<br />

Sa 18 Uhr 11.3.<br />

W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Pfarrhaus<br />

jeden So 10.30 Uhr<br />

Witterda<br />

Gustav-Adolf-Kapelle<br />

So 9 Uhr 26.2.; 19.3.<br />

Zimmernsupra<br />

St. Jacobus<br />

So 9.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />

So 10.30 Uhr 19.2.<br />

Kl<strong>in</strong>ikumkapelle<br />

Hauptgebäude<br />

So 9.30 Uhr<br />

Kl<strong>in</strong>ikum<br />

Zentrum für Geriatrie<br />

So 10.45 Uhr<br />

Die Gottesdienstzeiten für<br />

folgende Geme<strong>in</strong>den<br />

entnehmen Sie bitte den<br />

Aushängen<br />

Kirchspiel Egstedt (Bechstedt<br />

Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />

Waltersleben, Wern<strong>in</strong>gsleben)<br />

Region Bergkreis für März<br />

(Alach, B<strong>in</strong>dersleben, Ermstedt,<br />

Frienstedt, Gottstedt,<br />

Kle<strong>in</strong>rettbach, Nottleben,<br />

Zimmernsupra)


25 KIRCHENMUSIK<br />

Zentrum für <strong>Kirchen</strong>musik<br />

Die Föderation <strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />

Mitteldeutschland (EKM) eröffnet im ersten<br />

Stock des Predigerklosters e<strong>in</strong> „Zentrum<br />

für <strong>Kirchen</strong>musik“. Nach umfangreichen<br />

Sanierungsarbeiten werden sich<br />

hier unter e<strong>in</strong>em Dach die ehemalige<br />

Musikabteilung der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche,<br />

die Geschäftsstelle des geme<strong>in</strong>samen<br />

Posaunenwerkes, die Notenbibliotheken<br />

beider Landeskirchen aus Jena<br />

und Magdeburg sowie die Büros der<br />

beiden Landeskirchenmusikdirektoren<br />

bef<strong>in</strong>den. Auch Verwaltungsaufgaben für<br />

die <strong>Kirchen</strong>chorwerke bzw. die Verbände<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>musiker/<strong>in</strong>nen<br />

könnten e<strong>in</strong>es Tages hier übernommen<br />

werden. Die zweijährige kirchenmusi-<br />

kalische C-Ausbildung, die bisher <strong>in</strong> Jena<br />

ihren Sitz hatte, wird auch nach <strong>Erfurt</strong><br />

umziehen und etwa alle zwei Wochen<br />

am Sonnabend das Predigerkloster mit<br />

neuen Klängen und neuem Leben erfüllen.<br />

Im nördlichen Teil des Klosterflügels<br />

werden sich außerdem e<strong>in</strong> neuer Jugendraum<br />

und e<strong>in</strong> Sitzungsraum der Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

bef<strong>in</strong>den.<br />

Die feierliche Eröffnung f<strong>in</strong>det am Montag,<br />

dem 6. März statt<br />

14.30 Uhr Choralblasen e<strong>in</strong>es großen<br />

Bläserchores des Posaunenwerkes vor<br />

der Predigerkirche<br />

15 Uhr Gottesdienst mit Bischof Noack<br />

und dem Chor der Kreiskantoren und<br />

Fachberater für <strong>Kirchen</strong>musik<br />

15.30 Uhr Möglichkeit zur Besichtigung<br />

des „Zentrums für <strong>Kirchen</strong>musik“<br />

16.15 Uhr Grußstunde und Musik im<br />

Refektorium


GEMEINDE 26<br />

13 reiche Jahre<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Remus<br />

Die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>-Gispersleben<br />

verabschiedete sich von Kantor<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e<br />

Strobelt im Gottesdienst am 19. Februar.<br />

Seit dem 1. September 1992 hat Sab<strong>in</strong>e<br />

Strobelt als <strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserer<br />

Geme<strong>in</strong>de gearbeitet. Sie hat <strong>in</strong> dieser Zeit<br />

viel erreicht und aufgebaut.<br />

Unser ökumenischer Chor hat sich unter<br />

ihrer Leitung und Federführung stabilisiert,<br />

zahlenmäßig vergrößert und <strong>in</strong> den über<br />

13 Jahren oft sehr ansprechende Konzerte<br />

und Musiken, meist auch zusammen<br />

mit Instrumentalisten gestaltet. Dabei kam<br />

uns zusätzlich zugute, dass Frau Strobelts<br />

Mann ebenfalls <strong>Kirchen</strong>musiker ist und<br />

se<strong>in</strong>e Frau an vielen Stellen, z. B. bei Bedarf<br />

an der Orgel oder bei Chorproben,<br />

unterstützen konnte. Zur guten Tradition<br />

ist die Adventsmusik am 2. Advent <strong>in</strong> der<br />

Antoniuskirche geworden, aber auch die<br />

Passions-, Oster- oder Sommermusiken<br />

fanden e<strong>in</strong>e begeisterte und dankbare<br />

Zuhörerschar.<br />

Unter der fachkundigen Anleitung von<br />

Frau Strobelt erlernten viele K<strong>in</strong>der und<br />

Erwachsene das Flötenspiel, um dann mit<br />

ihrer Musik Gottesdienste, Adventsfeiern<br />

oder Geme<strong>in</strong>defeste zu bereichern. Auch<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Jugendchor hatte sich <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren gebildet und die Geme<strong>in</strong>de<br />

oft <strong>in</strong> Gottesdiensten oder Konzerten<br />

mit neuen Liedern erfreut.<br />

Ganz wichtig war aber auch das S<strong>in</strong>gen<br />

mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> unseren K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

„Arche Noah“ und „Haus der lustigen<br />

Käferk<strong>in</strong>der“ – Frau Strobelt hatte für<br />

diese Arbeit e<strong>in</strong>e spezielle Ausbildung und<br />

versteht es wie kaum jemand, gerade auch<br />

die kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der anzusprechen. Und die<br />

K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gkreise haben sich natürlich<br />

dann zusammen mit ihr ebenso <strong>in</strong> unser<br />

Geme<strong>in</strong>deleben e<strong>in</strong>gebracht.<br />

Nicht zuletzt die liebevolle und ansprechende<br />

Mitgestaltung der Gottesdienste<br />

durch Orgelspiel oder Ausgestaltung der<br />

Liturgie oder die Begleitung von Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sängern oder Instrumentalisten<br />

am K-Board wird allen Geme<strong>in</strong>degliedern<br />

<strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung bleiben.<br />

Noch vieles wäre zu erwähnen, wobei<br />

auch damit sicher noch nicht alles benannt<br />

ist: Die vielen neuen Gesangbuchlieder<br />

oder Kanons, die wir mit Frau Strobelt<br />

gelernt und gesungen haben, ihre<br />

Mitwirkung bei unseren K<strong>in</strong>dertagen,<br />

Geme<strong>in</strong>defesten oder auch bei manchem<br />

Geme<strong>in</strong>de- oder K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g, ihr E<strong>in</strong>satz<br />

für die Restaurierung der Viti-Orgel,<br />

die jährlichen Chorwochenenden mit den<br />

<strong>in</strong>tensiven Proben für die Advents- und<br />

Weihnachtszeit und last but not least der<br />

jährlich liebevoll gestaltete Weltgebetstag,<br />

für den Frau Strobelt (ehrenamtlich, weil<br />

ihr das e<strong>in</strong> ganz großes Anliegen war!)<br />

e<strong>in</strong>e ökumenische Vorbereitungsgruppe<br />

gründete, leitete und <strong>in</strong>spirierte – dies und<br />

manches darüber h<strong>in</strong>aus hat Spuren <strong>in</strong><br />

unserer Geme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>terlassen, die<br />

hoffentlich nun nicht e<strong>in</strong>fach verloren<br />

gehen, sondern segensreich nachwirken<br />

und Mut machen, auf diesem Weg weiterzugehen.<br />

Nach über 13 Jahren ist der <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong> nicht mehr <strong>in</strong> der Lage, die bislang<br />

gezahlten Zuschüsse für das Gehalt von<br />

Frau Strobelt aufzubr<strong>in</strong>gen. Frau Strobelt<br />

hatte bei uns e<strong>in</strong>e 50%ige Stelle, bei der<br />

wir 20% und der <strong>Kirchen</strong>kreis 30% bezahlt<br />

haben. Auch viele andere Geme<strong>in</strong>den<br />

können ke<strong>in</strong>e Zuschüsse mehr erhalten,<br />

sondern <strong>in</strong> Zukunft nur noch das haben,<br />

was sie auch selbst f<strong>in</strong>anzieren können.<br />

Das ist natürlich schmerzlich, denn<br />

man gewöhnt sich sehr schnell an e<strong>in</strong>e<br />

gute Situation. Andererseits können und


27 GEMEINDE / BESONDERE TERMINE<br />

müssen wir sehr dankbar dafür se<strong>in</strong>, dass<br />

wir über 13 Jahre lang diese Zuschüsse<br />

hatten, die uns <strong>in</strong> die Lage versetzt haben,<br />

etwas aufzubauen und zu gestalten,<br />

was Frucht getragen hat und auch tragen<br />

wird.<br />

Frau Strobelt wird ab dem 1. März <strong>in</strong> der<br />

Thomas-Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> tätig se<strong>in</strong>.<br />

Diese Geme<strong>in</strong>de ist im Gegensatz zu uns<br />

<strong>in</strong> der Lage, e<strong>in</strong>e halbe Stelle ohne <strong>Kirchen</strong>kreis-Zuschüsse<br />

zu f<strong>in</strong>anzieren. Wie<br />

es bei uns weitergehen wird, ist im E<strong>in</strong>zelnen<br />

noch nicht geklärt, sondern wird<br />

gerade bedacht und verhandelt. Es wird<br />

sicher E<strong>in</strong>schnitte geben – Frau Strobelt<br />

ist mit dem allen, was sie getan hat, nicht<br />

ohne weiteres zu ersetzen. Wir können<br />

dennoch als Geme<strong>in</strong>de froh und dankbar<br />

se<strong>in</strong>, dass Frau Strobelt über 13 Jahre lang<br />

ihren Dienst bei uns so engagiert und segensreich<br />

getan hat. Wir wünschen ihr für<br />

ihre Tätigkeit <strong>in</strong> der Thomas-Geme<strong>in</strong>de<br />

von Herzen Gottes Segen und Geleit!<br />

Musizieren mit K<strong>in</strong>dern<br />

und Jugendlichen<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de Andreasstraße 14<br />

Musizieren Mo 13.30-15.30 Uhr<br />

(1.-4. Klasse) Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />

Di 15.15 Uhr, Mi 16-17.45 Uhr<br />

Kirchspiel Südost GZ S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Di 16.15 Uhr S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />

(1.-3.Klasse), Fr 16 Uhr Chor (4.-8. Kl.)<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/Luther<br />

Mo 10-11.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />

3-6jährigen, Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de Predigerkloster<br />

August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />

Do 16 Uhr (5-6jährige), 17 Uhr (3.-8.Kl.)<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong><br />

Di 16.15 Uhr Vorschulkreis<br />

Fr 17.30 Uhr Musizierkreis<br />

Term<strong>in</strong>e / Veranstaltungen<br />

Gottesdienst zum 100. Geburtstag<br />

Dietrich Bonhoeffers<br />

5.2. 10 Uhr Andreas-Geme<strong>in</strong>desaal<br />

anschließend Bonhoeffer-Lesung<br />

Gottesdienst des<br />

Christophoruswerkes<br />

22.2.; 29.3. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Gottesdienst der Universität <strong>Erfurt</strong><br />

8.2. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Geme<strong>in</strong>defasch<strong>in</strong>g KSP Südost<br />

17.2. 18.30 Uhr Mart<strong>in</strong>-Niemöller-GZ<br />

K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g KSP Südost<br />

18.2. 14.30 Uhr Mart<strong>in</strong>-Niemöller-GZ<br />

OFFENE GEMEINDEABENDE<br />

„H<strong>in</strong>ter Indien – Malaysia, Burma,<br />

S<strong>in</strong>gapur“ Vor dem Tsunami.<br />

Dia-Reisebericht<br />

Ralph Adams<br />

14.2. 19.30 Uhr Predigerkloster<br />

„Friedrich von Spee – Priester,<br />

Dichter und Rebell (1591-1635)“<br />

Vortrag<br />

Sup.i.R. Dr. Hartmut Scheurich<br />

15.2. 20 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

„Peru. E<strong>in</strong> Traum hat sich erfüllt –<br />

Monate der <strong>in</strong>neren E<strong>in</strong>kehr“<br />

Dia-Vortrag<br />

Elisabeth Tramborg, Bienstädt<br />

29.3. 20 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

GOTTESDIENSTE FÜR SENIOREN<br />

Haus zu den vier Jahreszeiten<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140<br />

1. 2.; 1.3. jeweils 10 Uhr<br />

Carol<strong>in</strong>enstift<br />

Pilse 9<br />

8. 2.; 8.3. jeweils 10 Uhr<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a<br />

jeden Mittwoch 15.30 Uhr


BESONDERE TERMINE 28<br />

Seniorenheim Residenz Ambiente<br />

Häßlerstraße<br />

letzter Donnerstag im Monat 15 Uhr<br />

Schließandacht<br />

zu Beg<strong>in</strong>n der Passion mit Schließen<br />

des Altars<br />

1.3. 17 Uhr Predigerkirche<br />

Passionsandacht<br />

Regler-S<strong>in</strong>gschar<br />

18.3. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Regler-Posaunendienst<br />

25.3. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Gottesdienste zum<br />

Weltgebetstag der Frauen<br />

3.3. 15 Uhr Kapitelsaal des<br />

August<strong>in</strong>erklosters, anschließend<br />

Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />

3.3. ökumenisch 17 Uhr Severikirche<br />

(Andreas- und Dom/Severi-Geme<strong>in</strong>de)<br />

anschließend Treffen im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Domberg<br />

3.3. ökumenisch 19 Uhr Rubensstraße<br />

(Regler- und St. Georgsgeme<strong>in</strong>de)<br />

3.3. ökumenisch 19 Uhr Marbach,<br />

St. Gertrud-Geme<strong>in</strong>deraum<br />

Meuselwitzer Straße 5<br />

3.3. 19.30 Uhr Lutherkirche<br />

3.3. 19.30 Uhr Pfarrhaus Büßleben<br />

3.3.19.30 Familiengottesdienst<br />

Geme<strong>in</strong>deraum Möbisburg<br />

3.3. ökumenisch 19.30 Uhr Treffen<br />

Gispersleben Antonius-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

3.3. ökumenisch 20 Uhr<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

4.3. 10 Uhr Familiengottesdienst<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

5. 3. 10 Uhr Familiengottesdienst<br />

Melanchthon-GZ Ludolfweg 10<br />

Lust auf Jubel-Konfirmation<br />

1956 konfirmiert <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

bzw. im „Kirchsaal“? Oder 1946 <strong>in</strong><br />

der Kaufmannskirche konfirmiert? Wenn<br />

ja, dann haben Sie e<strong>in</strong>en Grund, das Fest<br />

der Goldenen Konfirmation oder der<br />

Diamantenen Konfirmation zu feiern.<br />

Anmeldungen ab sofort im<br />

Geme<strong>in</strong>debüro, Röntgenstraße 28<br />

! 2 62 69 62, Fax 64 43 98 61.<br />

Wenn Sie sich angemeldet haben oder<br />

wenn Sie Anschriften von Ehemaligen<br />

mitteilen, dann erfolgen die personenbezogenen<br />

E<strong>in</strong>ladungen zum<br />

Fest der Jubelkonfirmation und<br />

Er<strong>in</strong>nerung der Taufe<br />

Sonntag, 26. Mai 2006<br />

10 Uhr Gottesdienst <strong>in</strong> der<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

14.30 Uhr Kaffeetafel im Bürgerhaus<br />

UNTER DEN KASTANIEN<br />

Röntgenstraße 28.<br />

Regler-Gespräche<br />

dienstags 15.30 Uhr<br />

Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong><br />

21.2. Das Kulturgut bei Regler<br />

Uta Pappe<br />

28.2. <strong>Kirchen</strong>asyl<br />

Pfrn. Dorothee Müller<br />

7.3. Vasa Sacra<br />

Dr. Ilsabe Schalldach<br />

14.3. Lutherische Kirche <strong>in</strong> Rußland –<br />

„Petersburger Erfahrungen“<br />

Peter Lobers<br />

3.3. Mart<strong>in</strong> Luther – Sprachschöpfer<br />

und Musiker<br />

Pfr. Johannes Haak<br />

Konfirmanden-<br />

Vorstellungsgottesdienst<br />

19.3. 11 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Konfirmandenfreizeit<br />

mit Konfis der 7. und 8. Klasse der<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de, geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Konfis anderer Geme<strong>in</strong>den<br />

29.-31.3. Schönburg


29 SCHULE<br />

„Jung und Alt<br />

unter e<strong>in</strong>em Dach“<br />

Johanna Weiß, Juliane Saupe<br />

Der Praxiskurs Religion der Klassenstufe<br />

10 des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />

war zu Besuch im Altenpflegeheim „Haus<br />

der Generationen“ <strong>in</strong> Halle.<br />

Seit diesem Schuljahr läuft im Ratsgymnasium<br />

der Versuch, Inhalte des Religionsunterrichts<br />

praktisch zu erarbeiten.<br />

Dieser Praxiskurs<br />

Religion fuhr im Oktober 2005<br />

nach Halle, um dort e<strong>in</strong> neues<br />

Modell des Zusammenwohnens<br />

von alt und jung zu besichtigen.<br />

In Empfang genommen und<br />

sehr herzlich begrüßt wurden wir von<br />

André Pukowski, dem Leiter des Heimes<br />

und von Ute Kranz, der assistierenden<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> der Paul-Riebeck-Stiftung.<br />

Diese ist der Träger des Altenpflegeheimes.<br />

Herr Pukowski erzählte uns<br />

sehr offen und <strong>in</strong>formativ alles, was man<br />

über das „Haus der Generationen“ wissen<br />

muss. Die E<strong>in</strong>richtung wurde im Januar<br />

2005 mit 60 Pflegeplätzen eröffnet<br />

und die Francksche Stiftung, e<strong>in</strong> Netzwerk<br />

aus kulturellen, wissenschaftlichen,<br />

pädagogischen und christlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

beherbergt das Pflegeheim <strong>in</strong> dem<br />

historischen Gebäudeensemble des „Königlichen<br />

Pädagogiums“. Das außergewöhnliche<br />

Konzept des Hauses sieht e<strong>in</strong><br />

Zusammenleben zwischen verschiedenen<br />

Generationen vor: Dieses soll durch die<br />

räumliche Nachbarschaft des Altenheimes<br />

zur Montessorischule entstehen. Diese<br />

Schule wird voraussichtlich 2007 eröffnet<br />

und gedachte Projekte, wie geme<strong>in</strong>same<br />

Schulgartennutzung und e<strong>in</strong> Chor,<br />

können dann endlich Gestalt annehmen.<br />

Bei der Besichtigung des Hauses gefielen<br />

uns besonders die familiäre Atmosphäre,<br />

die farbigen, mit Licht durchfluteten Räume<br />

und das Zusammenleben im Modell<br />

von Wohngeme<strong>in</strong>schaften.<br />

Etwa 60 Bewohner, darunter auch Ehepaare,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen WGs aufgeteilt. Den<br />

Lebensmittelpunkt dieser Geme<strong>in</strong>schaften<br />

bildet zumeist die Wohnküche, <strong>in</strong> der<br />

gekocht, gegessen und geplaudert wird,<br />

und man lädt auch ab und an zu Gesprächsrunden<br />

e<strong>in</strong> oder die Bewohner erzählen<br />

sich ihre Lebensgeschichten. Jeder<br />

dieser Senioren besitzt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelzimmer<br />

mit Bad und WC<br />

und kann sich je nach Wunsch<br />

mit eigenem Mobiliar ausstatten.<br />

Auch sehr positiv überrascht<br />

waren wir von der Freundlichkeit<br />

und Aufgeschlossenheit<br />

der Mitarbeiter und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt positiven<br />

Stimmung, wie wir sie nicht an e<strong>in</strong>em<br />

Ort erwartet hätten, wo Krankheit,<br />

Leiden und Sterben D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d, die den<br />

Alltag prägen.<br />

Nach der Führung durften wir, was wir<br />

sehr schön fanden, selber mal mit anpacken<br />

und beim täglichen Mittagessen helfen<br />

und mit den Senioren speisen.<br />

So hatten wir letztlich noch die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong> paar Bewohner persönlich kennen<br />

zu lernen und wir erhielten e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die alltäglichen Geschehnisse:<br />

brenzlige Situationen, Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

mit Vergangenheit und Zukunft,<br />

verschiedene Krankheitsbilder, emotionale<br />

Ausbrüche von Wut, Angst, Schmerz<br />

und Trauer, Orientierungslosigkeit, aber<br />

auch Witz und Humor und kle<strong>in</strong>e Lebensweisheiten<br />

und Ratschläge am Rande, die<br />

sich unsere Generation ruhig zu Herzen<br />

gehen lassen kann.<br />

Nach dem Besuch lässt sich nur sagen,<br />

dass er unsere Erwartungen stark übertraf,


SCHULE / ERWACHSENENBILDUNG 30<br />

wir waren sehr bee<strong>in</strong>druckt vom Leben<br />

und den Geschehnissen im Altenpflegeheim.<br />

Was wir gelernt haben ist, dass jedes<br />

menschliche Lebewesen altern muss<br />

und vielleicht treffen wir uns im Alter<br />

wieder, warum dann nicht im „Haus der<br />

Generationen“?<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

13.-17.2.06 – Aufnahmegespräche für<br />

neue Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

(bitte telefonische Term<strong>in</strong>absprache <strong>03</strong>61/<br />

6011930)<br />

10.-11.3.06 – Weiterbildung des Kollegiums<br />

im Kloster Volkenroda.<br />

<strong>Kirchen</strong>musik ist Verkündigung<br />

Am Sonntag den 8.1.2006, 15 Uhr wurde der<br />

langjährige Kantor der Thomasgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ökumenischen Gottesdienst <strong>in</strong> der Thomaskirche<br />

<strong>in</strong> den Ruhestand verabschiedet.<br />

1977 wurde Seezen die <strong>Kirchen</strong>musikerstelle an<br />

der Thomaskirche übertragen. Sofort nach Beg<strong>in</strong>n<br />

se<strong>in</strong>er Tätigkeit gründete Kantor Seezen die<br />

Kurrende. Dieser Dienst der Kurrende <strong>in</strong> Gottesdienst<br />

und Geme<strong>in</strong>de wird auch heute noch<br />

sehr gern wahrgenommen. Als Kreiskantor des<br />

Ev. <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong> hat Walther Seezen im<br />

Bachjahr 1985 zusammen mit Projektchören die<br />

Tradition der Kantatengottesdienste von J.S.Bach<br />

wiederaufgenommen. Viele <strong>Erfurt</strong>erInnen er<strong>in</strong>nern<br />

sich gern an das jährlich stattf<strong>in</strong>dende „Offene<br />

S<strong>in</strong>gen“ im August<strong>in</strong>erkloster, auch e<strong>in</strong> Verdienst<br />

des Kantors.<br />

Die besondere Schwerpunktarbeit <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

ist neben der Chor- und Orgeltätigkeit<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gottesdienstverständnis zu suchen.<br />

Die Frage, „Wo s<strong>in</strong>d wir im <strong>Kirchen</strong>jahr?“, sollte<br />

auch die Musik beantworten, denn <strong>Kirchen</strong>musik<br />

ist Verkündigung und nicht bloß kulturelle<br />

Verzierung des Gottesdienstes, so Kantor Seezen.<br />

E<strong>in</strong> weith<strong>in</strong> gutes musikalisches Beispiel<br />

dafür ist die besondere, von ihm entworfene liturgische<br />

Gestaltung der Christvesper am Heiligen<br />

Abend oder die Gestaltung der Osternacht<br />

und des Ostergottesdienstes.<br />

Für se<strong>in</strong> dom<strong>in</strong>ierendes kirchenmusikalisches<br />

Engagement <strong>in</strong> der Thomasgeme<strong>in</strong>de sei ihm<br />

herzlichst gedankt.<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Erwachsenenbildung<br />

Comthurgasse 7<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5766<strong>03</strong>8, Fax <strong>03</strong>61-5766094<br />

EEBTstadtakademieEF@gmx.de<br />

www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />

REIHE<br />

August<strong>in</strong>erGespräch: „Weibliche Genitalverstümmelung<br />

– e<strong>in</strong>e fundamentale<br />

Menschenrechtsverletzung“<br />

Gesprächsgast Manfred Kawath<br />

(„Menschen für Menschen“)<br />

2.2. 19.15 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster Raum „Wittenberg“<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster)<br />

REIHE<br />

August<strong>in</strong>erTafelRunde – Erlesenes<br />

aus Luthers Werken bei Mahl und<br />

Musik: „Luthers Rechtfertigungslehre<br />

– Gnadenbotschaft <strong>in</strong> gnadenloser<br />

Zeit“<br />

Leitung Dr. Aribert Rothe<br />

10.2. 20 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster Luther-Festsaal<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster + Ev. Propstei)<br />

GOTTESDIENST<br />

„Vom Gottesstolz“ – prophetische<br />

Perspektiven II (Jeremias 9,22-23)<br />

Predigt Dr. Aribert Rothe<br />

12.2. 10 Uhr Thomaskirche<br />

THEOLOGIE FÜR NICHTTHEOLOGEN<br />

(I-VI)<br />

„Die Gnosis – esoterische Wurzeln<br />

<strong>in</strong> der Antike“<br />

Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />

jeden Mittwoch im März / April<br />

jeweils 19.30 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster Raum „Wittenberg“<br />

Die Wurzeln abendländischer Esoterik<br />

und Mystik f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Gnosis. Das<br />

ist e<strong>in</strong>e religiöse Weltanschauung, die<br />

etwa gleichzeitig mit dem Christentum<br />

entstanden zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t und mit ihm


31 ERWACHSENENBILDUNG<br />

<strong>in</strong> Ause<strong>in</strong>andersetzung und Wechselwirkung<br />

stand. Es geht um die gnostischen<br />

Denksysteme im Altertum, ihren literarischen<br />

Überlieferungen sowie schon länger<br />

bekannten oder erst im vorigen Jahrhundert<br />

aufgefundenen Handschriften aus<br />

Ägypten und Zentralasien.<br />

REIHE<br />

August<strong>in</strong>ergespräch: „Resüme.“<br />

Gesprächsgast Oberbürgermeister<br />

Manfred O. Ruge<br />

2.3.19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Raum „Wittenberg“<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster)<br />

GOTTESDIENST<br />

„Vom Gotteszorn“ – prophetische<br />

Perspektiven III (Jesaja 5, 1-7)<br />

Predigt Dr. Aribert Rothe<br />

12.3. 10 Uhr Thomaskirche<br />

SCHNUPPERABEND (I)<br />

„Traumziel Ägypten“<br />

Bildungsreise 21.10.- 28.10.06<br />

Dia-Vortrag<br />

Pfr. Michael Zippel, Hildburghausen<br />

(angefragt)<br />

23.3. 19.30 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster Raum „Straßburg“<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit Biblische Reisen GmbH)<br />

Das Traumziel Ägypten eröffnet e<strong>in</strong>e außergewöhnliche<br />

Zeitreise: Das Kreuzfahrtschiff<br />

führt auf dem Nil <strong>in</strong> die Welten des<br />

Alten, Mittleren und Neuen Reiches.<br />

Zwischen Luxor und Assuan gelangt man<br />

zu den Tempeln und Gräbern der Pharaonen<br />

ägyptischer Hochkulturen und genießt<br />

gleichzeitig die entspannende Atmosphäre<br />

der Fluss- und Kulturlandschaft. Nahe bei<br />

den Pyramiden von Giseh pulsiert das<br />

orientalische Großstadtleben Kairos.<br />

Hier repräsentiert das Christentum koptischer<br />

Prägung die Wurzeln der eigenen<br />

Religion, und die großen Moscheen zeigen<br />

sich als Zentren der Gelehrsamkeit<br />

im Islam.<br />

GALERIEGESPRÄCH<br />

Zeichnungen und Objekte von<br />

Sab<strong>in</strong>e C. Sauermilch<br />

Moderation Hubertus Staudacher<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

30.3. 19.30 Uhr Kunsthaus<br />

Michaelisstraße<br />

<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />

Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />

ÖKUMENISCHE<br />

ERFURTER VORTRÄGE<br />

montags 20 Uhr<br />

Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, Farbengasse 2<br />

„Christ und Widerständler –<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

zum 100. Geburtstag“<br />

„Bonhoeffer“-Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />

13.2.<br />

„Unsere fremden K<strong>in</strong>der –<br />

zur aktuellen Situation der<br />

Jugendkulturen“<br />

Ulrich Ballhausen, Leiter der<br />

Europäischen Jugendbildungs- und<br />

Begegnungsstätte Weimar (EJBW)<br />

13.3.<br />

BIBELWOCHE<br />

Region Südost<br />

6.-8.3. Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

6.3. 19 Uhr Was bist du, Mensch?<br />

7.3. 19.30 Uhr Was ist jetzt dran?<br />

8.3. 19.30 Uhr Was hilft?<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

„... und es lohnt sich doch!“<br />

Sieben Texte aus dem Buch Kohelet<br />

13.-18.2. jeweils 19.30 Uhr<br />

Bürgerhaus Unter den Kastanien<br />

Lutherkirche<br />

13.-16.2.<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

ökumenisch 20.-24.3. Tettaustraße 4


BEGEGNUNG MIT KUNST 32<br />

„Ich hatte ke<strong>in</strong> Ziel, nur e<strong>in</strong>en Weg“, sagt<br />

der <strong>Erfurt</strong>er Maler und Grafiker Egon<br />

Zimpel, als er von den Pfarrer<strong>in</strong>nen und<br />

Pfarrern des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />

<strong>Erfurt</strong> zur Entstehung se<strong>in</strong>es Materialbildes,<br />

das <strong>in</strong> der Flurgalerie <strong>in</strong> der<br />

Schmidtstedter Straße 42 hängt, befragt<br />

wird. Die Entstehungsgeschichte dieser<br />

Arbeit aus Sand, Pigmenten, Latex, Kreide<br />

ist Zimpels Begegnung mit der Wüste<br />

Sahara, ist die Geschichte se<strong>in</strong>er wochenlangen<br />

Wanderung „ohne Rückfahrsche<strong>in</strong>“,<br />

se<strong>in</strong>er une<strong>in</strong>geschränkten H<strong>in</strong>gabe<br />

an die Gewalten dieser Landschaft,<br />

se<strong>in</strong>er Bangen und Zuversichten, se<strong>in</strong>er<br />

Begegnungen mit der Schöpfung, der<br />

Herausforderung se<strong>in</strong>er S<strong>in</strong>ne. „Heute<br />

würde ich die Farbigkeit anders bestimmen“<br />

– es ist etwas fasz<strong>in</strong>ierend Persönliches,<br />

was bei dieser Begegnung <strong>in</strong><br />

der Tagungspause des Pfarrkonvents am<br />

12. Januar zur Sprache kommt. Die Farbigkeit<br />

drückt Bef<strong>in</strong>dlichkeiten aus, die<br />

der Künstler vorbehaltlos erläutert. Man<br />

lernt ihn kennen. Und das Werk. Beides<br />

ist untrennbar. Das macht glaubwürdig.<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Ruth Elisabeth Schlemmer und<br />

Senior Andreas Eras haben namens des<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kunstdienstes und des<br />

<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums dem Künstler<br />

herzlich gedankt, dass er der E<strong>in</strong>ladung<br />

zum Ort se<strong>in</strong>es Werkes gefolgt ist.


33 PERSÖNLICHKEITEN<br />

Der Theologe als<br />

„Erzieher des<br />

Menschengeschlechts“<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

Zum 250. Geburtstag von Johann<br />

Rudolph Gottlieb Beyer<br />

Im Revolutionsjahr 1789 begann der <strong>in</strong><br />

Schwerborn bei <strong>Erfurt</strong> tätige evangelische<br />

Pfarrer Johann Rudolph Gottlieb<br />

Beyer mit der Herausgabe e<strong>in</strong>es<br />

Allgeme<strong>in</strong>e[n] Magaz<strong>in</strong>[s] für Prediger<br />

nach den Bedürfnissen<br />

unsrer Zeit. In<br />

der Vorrede (S. 3-14,<br />

alle Zitate ebd.) erklärt<br />

er, die Absicht<br />

des Periodikums sei<br />

es, den Geistlichen<br />

„Wahrheiten, Me<strong>in</strong>ungen<br />

und Kenntnisse“<br />

darüber zu<br />

vermitteln, wie man<br />

<strong>in</strong> zeitgemäßer Weise<br />

„das Gebiet der<br />

Religion ausbreiten,<br />

Menschenherzen<br />

gew<strong>in</strong>nen, ihren<br />

Geist nähren, und überhaupt sie belehren<br />

und bessern“ könne. Denn vieles<br />

von dem, was „der Prediger vor 40 und<br />

50 Jahren [...] <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Predigten und <strong>in</strong><br />

den Religionsunterricht br<strong>in</strong>gen konnte“,<br />

müsse als „Aberglauben und Vorurtheil“<br />

gelten und sei bestenfalls noch geeignet,<br />

den geistlichen Stand lächerlich zu<br />

machen. Wer den christlichen Glauben<br />

befördern wolle, dürfe nicht übersehen,<br />

daß er „Menschen aus dem lezten Viertel<br />

des 18ten Jahrhunderts“ vor sich<br />

habe, nach deren „Kenntnissen, und<br />

Bedürfnissen“ die Erziehungsmittel e<strong>in</strong>zurichten<br />

seien. In diesem S<strong>in</strong>ne formuliert<br />

Beyer nicht nur das wirkungsästhetische<br />

Programm für se<strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong>, sondern<br />

auch die Grundsätze e<strong>in</strong>er ‚modernen‘<br />

seelsorgerlichen Tätigkeit: „Wollen<br />

wir, daß die Religion geliebt und geehrt<br />

werden soll, so müssen wir sie von der<br />

Seite darstellen, von der sie eben den<br />

stärksten E<strong>in</strong>druk machen kann, und ihr<br />

das Kleid anlegen, <strong>in</strong> dem man sie gern<br />

sieht.“<br />

Von diesen Grundpositionen e<strong>in</strong>er aufgeklärten<br />

Theologie, die <strong>in</strong> Reaktion auf<br />

die Infragestellung<br />

des Christentums vor<br />

allem dessen praktischen<br />

Wert für die<br />

Lebensgestaltung zu<br />

erweisen suchte, war<br />

das berufliche Wirken<br />

und die schriftstellerische<br />

Betätigung<br />

Johann Rudolph<br />

Gottlieb Beyers<br />

maßgeblich bestimmt.<br />

Als Sohn des<br />

vierten Schullehrers<br />

und Kirchners an St.<br />

Michaelis, Johann<br />

Fabian Beyer, und dessen Ehefrau Johanna<br />

Dorothea, wurde er <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> geboren<br />

und am 20. Januar 1756 <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />

getauft.<br />

Se<strong>in</strong>e schulische Bildung empf<strong>in</strong>g der<br />

Knabe <strong>in</strong> der Michaelisschule und ab<br />

1767 im <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasium;<br />

private Unterweisungen durch lutherische<br />

Pfarrer traten ergänzend h<strong>in</strong>zu. Von<br />

1772 bis 1774 studierte Beyer an der<br />

<strong>Erfurt</strong>er Universität Theologie, besuchte<br />

jedoch vor allem die philosophischen<br />

Vorlesungen von Johann Christian Lossius,<br />

denen er nach eigener Aussage


PERSÖNLICHKEITEN 34<br />

„das, was man richtig und ordentlich<br />

denken nennt, zu danken“ (Selbstbiographie<br />

im Magaz<strong>in</strong> für Prediger Bd. 8, 5.<br />

St. [1793], S. 105-111, hier S. 106f.)<br />

hatte. In den Jahren 1774 und 1775 setzte<br />

er das Studium <strong>in</strong> Jena fort, wo er bei<br />

Ernst Jakob Danovius Dogmatik hörte,<br />

sich im übrigen aber wesentliche Teile<br />

des theologischen Stoffes durch <strong>in</strong>tensive<br />

Lektüre selbst erschloß, wie er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Autobiographie (S. 107) andeutet.<br />

Nach Abschluß des Studiums kehrte<br />

Beyer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Vaterstadt zurück und<br />

übernahm zunächst das Amt des Konrektors<br />

der Johannisschule (1776), rückte<br />

1780 zum Rektor der Thomasschule<br />

und Nachmittagsprediger an der Thomaskirche<br />

auf und bekam schließlich<br />

1782 die Pfarrstelle <strong>in</strong> dem zum <strong>Erfurt</strong>er<br />

Landgebiet gehörenden Dorf Schwerborn<br />

übertragen. 1790 wechselte er als<br />

Pfarrer an die Bonifatiuskirche nach<br />

Sömmerda, wo er „<strong>in</strong> dem Stande e<strong>in</strong>er<br />

güldnen Mittelmäßigkeit“ (Selbstbiographie,<br />

S. 108) bis zu se<strong>in</strong>em Tod im Dezember<br />

1813 tätig war.<br />

Den über die pfarramtliche Tätigkeit h<strong>in</strong>ausreichenden<br />

Rang Beyers als Gelehrter<br />

und Schriftsteller haben schon die<br />

Zeitgenossen erkannt und gewürdigt. So<br />

schreibt Johann Jakob Dom<strong>in</strong>ikus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Stadtgeschichte <strong>Erfurt</strong> und das <strong>Erfurt</strong>ische<br />

Gebiet, die Sömmerdaer Bonifatiusgeme<strong>in</strong>de<br />

dürfe sich glücklich schätzen,<br />

den „menschenfreundlichen und<br />

gelehrten Pastor Beier zu besitzen“ (Tl.<br />

2, S. 79). Seit dem Antritt der Schwerborner<br />

Pfarrstelle publizierte Beyer e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl katechetischer, homiletischer<br />

und dogmatischer Schriften, die bei dem<br />

Leipziger Verleger Siegfried Lebrecht<br />

Crusius erschienen und ihre<br />

(volks)aufklärerische Zielrichtung<br />

mitunter bereits im Titel zu erkennen<br />

geben. Den Auftakt bildete e<strong>in</strong> Versuch<br />

im dogmatischen Fach Ueber die Strafen<br />

der Verdammten und deren Dauer<br />

(1782), dem sich noch im selben Jahr<br />

der erste Teil e<strong>in</strong>es bis 1794 auf drei<br />

Bände anwachsenden Werkes mit dem<br />

Titel Zur Aufklärung der Volksreligion.<br />

E<strong>in</strong> Beitrag <strong>in</strong> Predigten zugesellte. Dem<br />

e<strong>in</strong>gangs erwähnten Magaz<strong>in</strong> für Prediger,<br />

das <strong>in</strong> zwölf Bänden zu je sechs Stücken<br />

bis 1796 erschien, ließ Beyer zwischen<br />

1797 und 1800 e<strong>in</strong>e Fortsetzung<br />

unter dem Titel Museum für Prediger<br />

folgen, die es auf vier Bände zu je zwei<br />

Stücken brachte. Das breite, an die zeitgenössischen<br />

Diskussionen anschließende<br />

Themenspektrum se<strong>in</strong>er Veröffentlichungen<br />

belegen darüber h<strong>in</strong>aus<br />

Schriften wie Ueber die theologische<br />

Gravität (1791), Was heißt denn eigentlich<br />

Christum predigen? (1792), Die<br />

Geschichte der Urwelt <strong>in</strong> Predigten (2<br />

Bde., 1795, 1798) oder Predigten über<br />

Gegenstände aus der Natur (1805).<br />

Berühmt geworden und bis heute bekannt<br />

geblieben ist Beyer durch die Abhandlung<br />

Über das Bücherlesen, <strong>in</strong> so<br />

fern es zum Luxus unsrer Zeiten gehört,<br />

mit der er <strong>in</strong> die Debatten über die ‚Lesewut‘<br />

der Epoche e<strong>in</strong>griff.<br />

Ihr liegt e<strong>in</strong> am 2. Februar 1795 gehaltener<br />

Vortrag <strong>in</strong> der Kurma<strong>in</strong>zischen Akademie<br />

nützlicher Wissenschaften zu <strong>Erfurt</strong><br />

zugrunde, deren Mitglied Beyer seit<br />

1793 war. Das Referat wurde noch im<br />

Jahr se<strong>in</strong>er mündlichen Darbietung bei<br />

dem <strong>Erfurt</strong>er Verleger Georg Adam Keyser<br />

separat und 1796 nochmals <strong>in</strong> den<br />

Acta Academiae (Bd. 12, S. 3-34) veröffentlicht<br />

(ND 1981 u. 1996).<br />

Beyers auch die verme<strong>in</strong>tlichen Gefahren<br />

allzu <strong>in</strong>tensiver Lektüre (wodurch


35 PERSÖNLICHKEITEN / INFORMATION<br />

‚nützliche‘ Tätigkeiten verh<strong>in</strong>dert, ökonomische<br />

E<strong>in</strong>bußen durch Bücherkäufe<br />

heraufbeschworen und die Leser <strong>in</strong> ihren<br />

Moralauffassungen schwankend gemacht<br />

würden) kritisch mitbedenkende<br />

Analyse gelangt letztlich doch zu dem<br />

positiven Urteil, daß „viele Grundsätze,<br />

Facta, Erf<strong>in</strong>dungen, Vorschläge und<br />

Wünsche zur Beförderung der Aufklärung“<br />

durch das Lesen „schnell verbreitet“<br />

(S. 10f.) werden können.<br />

Die hohe Wertschätzung, der sich Johann<br />

Rudolph Gottlieb Beyer an der<br />

Wende zum 19. Jahrhundert erfreute,<br />

dokumentiert noch der ihm gewidmete<br />

Artikel <strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>en Encyclopädie<br />

der Wissenschaften und Künste von<br />

Ersch/Gruber (Bd. 9 [1822], S. 389f.), <strong>in</strong><br />

dem es, das Lebenswerk des <strong>Erfurt</strong>er<br />

Theologen charakterisierend, u. a. heißt:<br />

„Er war e<strong>in</strong> beliebter Prediger und geschätzter<br />

Schriftsteller im katechetischen<br />

Fache und <strong>in</strong> allen Predigerwissenschaften,<br />

arbeitete mit ungeme<strong>in</strong>er Leichtigkeit,<br />

und besaß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausgezeichneten<br />

Grade das Talent e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>faßlichen,<br />

populären und deutlichen Entwickelung<br />

der Begriffe.“<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

„10 Jahre Heimatkalender –<br />

das alte <strong>Erfurt</strong>“<br />

Wieland Wellendorf<br />

1. – 31.3. Michaeliskirche<br />

Italienische Impressionen<br />

Diana Henkel-Trojka<br />

Skizzen und Aquarelle<br />

bis 18.2. Café Paul<br />

F<strong>in</strong>issage<br />

Lesung von Lyrik über Italien<br />

16.2. 18 Uhr<br />

Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n<br />

M<strong>in</strong>isteriums im August<strong>in</strong>erkloster<br />

<strong>Erfurt</strong><br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61.5766<strong>02</strong>2<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo 14-18 Uhr<br />

Di, Mi 8-18 Uhr<br />

Do, Fr 10-13 Uhr<br />

Fördervere<strong>in</strong><br />

Vorträge im Bibliothekssaal<br />

„Niederlandica im Bestand der<br />

Bibliothek“<br />

Rüdiger Banse<br />

16.3. 19 Uhr<br />

anschließend Vere<strong>in</strong>sabend


RÜCKBLICK 36<br />

E<strong>in</strong> Jahr Kontaktstelle<br />

am August<strong>in</strong>erkloster<br />

„Kirche im Blick“<br />

Monika Peisker<br />

Am 13. Januar 2006 hat die Kontaktstelle<br />

für den Wiedere<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die <strong>Evangelische</strong><br />

Kirche <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> endgültig ihre Pforten geschlossen.<br />

Diese Stelle, von der Landeskirche<br />

als Pilotprojekt avisiert, war die<br />

erste richtige Wiedere<strong>in</strong>trittstelle auf dem<br />

Gebiet der EKM.<br />

Sie sollte <strong>in</strong>sbesondere Menschen, die <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit aus der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche ausgetreten s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e unkomplizierte<br />

Möglichkeit bieten, wieder Mitglied<br />

der Kirche zu werden.<br />

Wiedere<strong>in</strong>trittsstellen gibt es seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren <strong>in</strong> vielen deutschen Städten, vor<br />

allem <strong>in</strong> größeren Städten der alten Bundesländer<br />

wie Köln oder Hannover. Das<br />

Hauptanliegen dieser Stellen besteht dar<strong>in</strong>,<br />

für Menschen, die den Weg zurück<br />

zur Kirche suchen, die Hemmschwelle der<br />

Rückkehr zu verr<strong>in</strong>gern. In vielen Städten<br />

haben diese Stellen e<strong>in</strong>e große Resonanz<br />

und verzeichnen steigende Wiedere<strong>in</strong>trittszahlen.<br />

In Ostdeutschland besteht aber im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die kirchliche Sozialisation der<br />

Menschen e<strong>in</strong>e völlig andere Situation, als<br />

<strong>in</strong> den westlichen Bundesländern. Der<br />

Großteil der Menschen, die hier leben,<br />

ist nicht getauft und hatte <strong>in</strong> ihrer Biografie<br />

noch ke<strong>in</strong>en tieferen Kontakt mit der<br />

Kirche. Dennoch haben hier <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> 40<br />

Menschen diesen Weg genutzt, um <strong>in</strong> die<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirche zurückzukehren.<br />

Daneben gab es noch e<strong>in</strong>ige Übertritte.<br />

Die entscheidende Frage ist ja nun, ob<br />

diese Menschen auch ohne diese Stelle<br />

wiedere<strong>in</strong>getreten wären? E<strong>in</strong>ige gewiss,<br />

aber längst nicht alle. Besucher erzählten<br />

mir, sie trugen sich schon lange mit dem<br />

Gedanken. Sie wollten aber diesen Schritt<br />

nicht <strong>in</strong> ihrer Heimatgeme<strong>in</strong>de vollziehen,<br />

da es dort damals Ärger mit dem Pfarrer<br />

oder dem GKR gegeben hatte. Andere<br />

hatten Angst, gleich von e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

vere<strong>in</strong>nahmt zu werden und suchten deshalb<br />

e<strong>in</strong>e anonymere Anlaufstelle.<br />

Die Räumlichkeiten <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erstraße<br />

waren aber viel mehr als e<strong>in</strong>e bloße<br />

Wiedere<strong>in</strong>trittsstelle. Neben Hilfestellung<br />

bei Fragen zur <strong>Kirchen</strong>mitgliedschaft wurden<br />

hier auch Informationen zum kirchlichen<br />

Leben <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und die Möglichkeit<br />

zu Gesprächen rund um Themen des<br />

christlichen Glaubens gesucht. So wurde<br />

sie auch von Menschen <strong>in</strong> Anspruch genommen,<br />

die e<strong>in</strong>en unverb<strong>in</strong>dlichen Erstkontakt<br />

mit der Kirche suchten oder sich<br />

zur Taufe anmelden wollten. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

bot die Kontaktstelle am August<strong>in</strong>erkloster<br />

auch die Möglichkeit zum seelsorgerlichen<br />

Gespräch.<br />

Rückblickend lässt sich nun folgendes<br />

Fazit ziehen: E<strong>in</strong>e Laufzeit von e<strong>in</strong>em Jahr<br />

ist viel zu kurz, um wirklich den Erfolg<br />

e<strong>in</strong>er solchen Stelle erproben zu können.<br />

Dies wird auch von den anderen Wiedere<strong>in</strong>trittsstellen<br />

<strong>in</strong> Deutschland bestätigt.<br />

Es braucht se<strong>in</strong>e Zeit, bis solch e<strong>in</strong>e Stelle<br />

sich herumspricht und <strong>in</strong> das Bewusstse<strong>in</strong><br />

der Bevölkerung sickert. Dass die<br />

Stelle <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> vorzeitig schließen muss,<br />

ist bedauerlich und sicher nicht zuletzt<br />

den knapper werdenden F<strong>in</strong>anzmitteln<br />

geschuldet.<br />

Dennoch, dieses Jahr hat sich gelohnt, es<br />

gab viele <strong>in</strong>tensive Begegnungen. Damit<br />

hat sich gezeigt, dass e<strong>in</strong>e solche Stelle<br />

auch im Osten Deutschlands s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />

kann. Wenn es irgendwann mal e<strong>in</strong> Nachfolgeprojekt<br />

geben sollte, wäre es wichtig,<br />

dieses zum E<strong>in</strong>en an e<strong>in</strong>em zentraleren<br />

Standort anzusiedeln und zum Anderen<br />

möglichst mit e<strong>in</strong>em anderen kirchlichen<br />

Angebot zu koppeln.


37 SEELSORGE<br />

... aus der Krise zur Vision<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

Unser Land bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wirtschaftlichen<br />

Krise. Vorfristige Neuwahlen<br />

im vergangenen Jahr und die Bildung<br />

e<strong>in</strong>er großen Koalition der Parteien für<br />

e<strong>in</strong>e – hoffentlich – handlungsfähige Regierung,<br />

die Dr<strong>in</strong>glichkeit umfangreicher<br />

Sparmaßnahmen, Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />

usw. verunsichern uns. Was<br />

kommt <strong>in</strong> nächster Zukunft auf uns zu?<br />

Worauf müssen wir verzichten? Was werden<br />

wir verlieren? Was wird man dem<br />

„kle<strong>in</strong>en Mann“ noch zumuten, fragen<br />

sich viele. Die Befürchtung, zu verarmen<br />

und damit „draußen“ zu se<strong>in</strong>, schleicht<br />

wie e<strong>in</strong> Gespenst umher.<br />

Viele hat es schon getroffen. Sie verloren<br />

ihre Arbeit und bekommen jetzt Arbeitslosengeld<br />

II oder „Grundsicherung“.<br />

Sie müssen mit jedem Cent rechnen,<br />

können sich viele ihrer Wünsche nicht<br />

mehr erfüllen und ihre Träume nicht<br />

mehr realisieren.<br />

Wie viele werden noch dazu kommen?<br />

Hoffentlich b<strong>in</strong> ich nicht dabei, so hofft<br />

mancher unter uns. „Wie sicher ist me<strong>in</strong><br />

Arbeitsplatz?“, so fragen sich viele und<br />

beobachten angstvoll die aktuelle Entwicklung<br />

der Wirtschaft. Wie viel an Teuerung<br />

oder an Gehaltsm<strong>in</strong>derung können<br />

wir noch verkraften? Wie lange ist<br />

es für ältere Menschen, die e<strong>in</strong> schweres<br />

Arbeitsleben h<strong>in</strong>ter sich haben, verkraftbar,<br />

dass ihre Renten nicht steigen,<br />

dass Gesundheitsmaßnahmen immer<br />

mehr private Zahlungen notwendig machen<br />

und Heimplätze über die Pflegeversicherung<br />

längst nicht mehr f<strong>in</strong>anzierbar<br />

s<strong>in</strong>d?<br />

Fragen über Fragen, die uns wie e<strong>in</strong>e Spirale<br />

h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> Angst und Verzweiflung<br />

ziehen können. Immer wieder sprechen<br />

Menschen mit mir über die konkreten<br />

schmerzhaften Folgen öffentlicher Sparmaßnahmen<br />

für ihr persönliches Leben.<br />

Und es kostet mich jedesmal Kraft, me<strong>in</strong>er<br />

eigenen Angst <strong>in</strong> diesen Gesprächen<br />

zu begegnen. Auch <strong>in</strong> unserer Kirche<br />

muss dr<strong>in</strong>gend gespart werden, die Synode<br />

hat e<strong>in</strong>en neuen Stellenplan mit erheblichen<br />

Stellenkürzungen beschlossen.<br />

Und ich denke an me<strong>in</strong>e erwachsen<br />

gewordenen K<strong>in</strong>der. Werden sie die<br />

richtige Ausbildung absolvieren können,<br />

um später e<strong>in</strong>mal Arbeit zu f<strong>in</strong>den? Und<br />

wie werden sie mit ihrem Leben <strong>in</strong> dieser<br />

neuen, veränderten Welt zurecht<br />

kommen, die mich selbst zunehmend<br />

verunsichert?<br />

Während e<strong>in</strong>es Gespräches <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik<br />

sagte mir e<strong>in</strong> 90-jähriger Mann: „All<br />

unsere K<strong>in</strong>der haben me<strong>in</strong>e Frau und ich<br />

im Vertrauen auf Gott bekommen. Und<br />

ich habe immer wieder erlebt, dass Gott<br />

uns durchgetragen hat.“ Bei diesen Worten<br />

traten Tränen <strong>in</strong> die Augen dieses<br />

Mannes und gleichzeitig begannen se<strong>in</strong>e<br />

Augen zu strahlen. Ich war tief berührt<br />

von se<strong>in</strong>en Worten und ich erlebte<br />

ihn wie e<strong>in</strong> Beispiel lebendiger Hoffnung.<br />

Schwere Jahre liegen h<strong>in</strong>ter diesem<br />

Mann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em langen Leben. Die<br />

Erfahrung, dass es immer wieder „mit<br />

Gottes Hilfe“ weitergegangen ist, haben<br />

se<strong>in</strong> Leben wie e<strong>in</strong> Geländer schützend<br />

begleitet. Aus dieser Erfahrung heraus<br />

nimmt er jetzt auch die nächste, letzte<br />

Strecke se<strong>in</strong>es Lebens <strong>in</strong> Angriff.<br />

Diesen Mann mit se<strong>in</strong>er Erfahrung zu hören<br />

und zu erleben ermutigt mich, macht<br />

mir selbst Hoffnung, dass die schwierige<br />

äußere Situation, die me<strong>in</strong> und unser<br />

Leben gegenwärtig umgibt, uns nicht


SEELSORGE 38<br />

zerbrechen muss. Es kann nicht mehr so<br />

weitergehen wie bisher. Es muss anders<br />

werden <strong>in</strong> Deutschland, damit unsere<br />

K<strong>in</strong>der und wieder deren K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e<br />

Chance für ihr Leben haben. Manches<br />

werden wir verlieren, an das wir uns jetzt<br />

gut gewöhnt haben. Ja, Verlust und Verzicht<br />

tun weh. Gleichzeitig bergen sie<br />

die Chance für hoffnungsvolle Veränderung<br />

<strong>in</strong> sich und lassen uns fragen, was<br />

wirklich wichtig ist <strong>in</strong> unserem Leben.<br />

Was brauchen wir tatsächlich für e<strong>in</strong><br />

erfülltes Leben und wovon me<strong>in</strong>en wir<br />

nur, dass wir es brauchen – und eigentlich<br />

ist es überflüssig?<br />

Ich möchte Sie ermutigen, die schwierige<br />

äußere Situation als Chance für sich<br />

selbst zu entdecken und für e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Bilanz zu nutzen. Welches s<strong>in</strong>d<br />

Ihre <strong>in</strong>neren und äußeren Lebenswerte<br />

und welche Vision können Sie für die<br />

Gestaltung Ihres persönlichen Lebens<br />

entdecken? Und bitte er<strong>in</strong>nern Sie sich<br />

daran, welche schwierigen Situationen<br />

Sie <strong>in</strong> Ihrem Leben schon bewältigt haben.<br />

Wer oder was hat Ihnen damals<br />

geholfen, durchzuhalten und neue Hoffnung<br />

zu entwickeln?<br />

Wenn Sie auf diese persönliche Entdeckungsreise<br />

gehen, kann es für Sie hilfreich<br />

se<strong>in</strong>, wenn Sie darüber mit e<strong>in</strong>em<br />

Menschen Ihres Vertrauens sprechen.<br />

Supervision<br />

für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> kirchlichen, diakonischen und sozialen Berufen.<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles, Lehrsupervisor<strong>in</strong> – DGfP<br />

! <strong>03</strong>61-6639342<br />

Krankenhaus-seelsorge<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />

! <strong>03</strong>61-733129<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

! <strong>03</strong>61-6639342<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />

! <strong>03</strong>61-5626215<br />

Andacht mit Orgelmusik<br />

sonntags 9.30 Uhr<br />

Kapelle im Hauptgebäude<br />

des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />

Nordhäuser Straße<br />

Ökumenische<br />

Telefonseelsorge<br />

<strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Postfach 100735<br />

99007 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5621620 Fax <strong>03</strong>61-7891537


39 INFORMATION<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5766<strong>02</strong>3, Fax <strong>03</strong>61-5766098<br />

e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />

7 Uhr Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />

Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />

19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />

Öffnungszeiten der Klosterstube<br />

täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />

MITTWOCHABENDKIRCHE<br />

die – etwas – anderen Gottesdienste<br />

im Kapitelsaal<br />

Verantwortlich: Communität Casteller<br />

R<strong>in</strong>g<br />

Feier-Abend<br />

e<strong>in</strong> Gottesdienst für junge Erwachsene<br />

<strong>in</strong> freier Form zusammen mit der<br />

Studierendengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>, den<br />

Studenten für Christus u.a.<br />

19.30 Uhr Kapitelsaal<br />

22.2.; 22.3.<br />

TAUFUNTERRICHT<br />

montags 20-21 Uhr Klosterstube<br />

für alle an der Taufe Interessierten und<br />

zum Schnuppern<br />

Information, Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />

ÖKUMENISCHE BIBELWOCHE<br />

12.-18.2. – Texte aus dem Buch des<br />

Prediger/Kohelet<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der evangelisch-methodistischen<br />

Ägidiengeme<strong>in</strong>de, der römischkatholischen<br />

Geme<strong>in</strong>de St. Nicolai und<br />

Jakobus<br />

Gottesdienst zur Eröffnung<br />

12. 2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />

Nachtgebet und Bibelgespräch<br />

13.-17.2. 19.30-21.15 Uhr Klosterstube<br />

Abschluss der Bibelwoche<br />

Abendgebet mit Begrüßung des Sonntags,<br />

Abendessen der Teilnehmenden<br />

18.2. 18 Uhr<br />

MIT DEM EVANGELIUM IM ALLTAG<br />

LEBEN / EXERZITIEN IM ALLTAG<br />

9.3.-6.4.<br />

e<strong>in</strong> geistlicher Übungsweg durch die<br />

Fasten- und Passionszeit<br />

Beg<strong>in</strong>n: Donnerstag, 9. März, 19.30 Uhr<br />

mit dem Nachtgebet<br />

Information, Anmeldung bei Sr. Ruth CCR<br />

BESONDERE VERANSTALTUNGEN<br />

Fest der Darstellung des Herrn/<br />

Lichtmess<br />

Abendmahlsgottesdienst<br />

2.2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />

Bonhoeffer-Gedenken<br />

Abendgebet<br />

4.2. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Gedenken an die Zerstörung des<br />

August<strong>in</strong>erklosters<br />

Abendgebet<br />

25.2. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Beg<strong>in</strong>n der Fasten- und<br />

Passionszeit Abendmahlsgottesdienst<br />

mit dem Angebot der persönlichen<br />

Segnung (Aschenkreuz)<br />

1.3. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Gottesdienst zum Weltgebetstag<br />

3.3. 15 Uhr Kapitelsaal mit<br />

anschließendem Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />

Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

geschlossen bis 15. März<br />

montags – samstags 11-17 Uhr<br />

Michaeliskirche<br />

täglich 11-15 Uhr<br />

ab März täglich 10-18 Uhr<br />

Reglerkirche, Predigerkirche,<br />

Andreaskirche<br />

geschlossen<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

täglich 8-20 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster<br />

Führungen stündlich 10-16 Uhr<br />

außer 13 Uhr


INFORMATION 40<br />

Verband Christlicher<br />

Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und<br />

Pfadf<strong>in</strong>der e.V.<br />

Magdeburger Allee 46<br />

99086 <strong>Erfurt</strong><br />

Büro<br />

Di 9-13 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Do 13-18 Uhr<br />

! <strong>03</strong>61-6536<strong>02</strong>7<br />

Pfadf<strong>in</strong>dergruppen des VCP <strong>Erfurt</strong><br />

Wöchentliche Gruppenstunden<br />

Dienstag<br />

16 – 18 Uhr Pfarrhaus<br />

<strong>Erfurt</strong>-W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Haarbergstraße 118<br />

K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />

Gruppenleitung<br />

Mandy Giestl, Stefan Herbst<br />

Dienstag<br />

16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46<br />

Landesbüro<br />

K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />

Gruppenleitung Fanny Fauska<br />

Donnerstag<br />

17 – 19 Uhr Stadtteilbürgerhaus<br />

Röntgenstraße 28<br />

K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />

Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen- und Pfadf<strong>in</strong>derstufe<br />

(K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 10 – 15<br />

Jahren)<br />

Gruppenleitung<br />

Andrea Kannenberg, Matthias Bols<br />

Donnerstag<br />

16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46<br />

Landesbüro<br />

Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen- und Pfadf<strong>in</strong>derstufe<br />

(K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 10 – 15<br />

Jahren)<br />

Gruppenleitung Mike Glattfeld<br />

Orgelvesper zur Wieder<strong>in</strong>betriebnahme der<br />

Orgel im Betsaal des Augusta-Viktoria-Stiftes<br />

am 14.12.2005<br />

Nach erfolgter Wartung und Re<strong>in</strong>igung durch Orgelbaumeister<br />

Herbert Löbl<strong>in</strong>g (Foto unten rechts mit Pfr.<br />

Austel und Prof. Dreißig) erklang die König<strong>in</strong> der Instrumente<br />

unter den Händen von KMD Prof. Matthias<br />

Dreißig (Foto rechts) zur Freude der zahlreichen Anwesenden.


41 DIAKONIE<br />

Diakonie<br />

Kreisdiakonieausschuss<br />

Vorsitzende Brigitte Schröter<br />

Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

! <strong>03</strong>6201-50431<br />

Kreisdiakoniepfarrer<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner<br />

Humboldtstraße 16, ! <strong>03</strong>61-3731566<br />

e-mail: Fam.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BERATUNGEN<br />

EVANGELISCHER KIRCHENKREIS<br />

ERFURT<br />

Büro für ausländische<br />

Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />

Ausländerbeauftragte<br />

Ausländersozialberatung<br />

Hans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-75084-22, Fax -24<br />

STADTMISSION<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Kostenlose Beratung zu Schwangerschaftsabbruch<br />

nach §218, zu Fragen nach Sexualität<br />

und Geburt, Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Vermittlung Mutter-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />

Anger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong>,<br />

! <strong>03</strong>61-5668189<br />

MoDiDo9-13, 14-18; Mi9-15; Fr 9-14<br />

Frauenhaus<br />

Schutz für Frau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />

Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />

Geldproblemen<br />

Notruf ! <strong>03</strong>61-7462145 Tag und Nacht<br />

Suchtberatung<br />

Beratungs- und Behandlungsstelle<br />

für Menschen mit verschiedenen<br />

Suchtproblemen<br />

Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />

Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-59<strong>03</strong>7-0, Fax -15<br />

ÖKP GGMBH<br />

Psychologische Beratungsstelle<br />

Erziehungs-, Familien-, Paar- und<br />

Lebensberatung<br />

Mo, Di, Mi, Fr 9-12 Uhr<br />

Do 14-18 Uhr<br />

und nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

Beratungen Montag bis Freitag ganztägig<br />

Schillerstraße 12<br />

99096 <strong>Erfurt</strong><br />

! / Fax <strong>03</strong>61.3465722<br />

psych-beratung-ef@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

CHRISTOPHORUSWERK<br />

Psychosoziale Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

Beratung und Begleitung von Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />

Angehörige<br />

soziale Kontaktangebote<br />

Leipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-60051-<strong>02</strong>, Fax -01<br />

EINRICHTUNGEN<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-65964-0 Fax -19<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen ! 6596420 und<br />

60147620<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />

! 6596430<br />

Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis / Caritas<br />

Allerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-60050-22, Fax -11<br />

e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />

www.christophoruswerk.de<br />

Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />

Schule – Beratung und Begleitung<br />

CJD <strong>Erfurt</strong><br />

Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-78343 Fax <strong>03</strong>61-7834444


DIAKONIE 42<br />

www.cjd-erfurt.de, email:<br />

cjd.erfurt@cjd.de<br />

Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />

und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />

Allerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-6422090, Fax <strong>03</strong>61-5623141<br />

e-mail: stadtmisef@aol.com<br />

www.stadtmission-erfurt.de<br />

„Café des Herzens“<br />

Mo-Fr 9 – 12 Uhr<br />

Johannes-Lang-Haus<br />

Allerheiligenstraße<br />

Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück<br />

Haus Zuflucht<br />

Gefährdetenhilfe<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />

Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-77880-0, Fax -90<br />

www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Haus für Alt und Jung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

!/Fax <strong>03</strong>61-6436520<br />

Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />

! <strong>03</strong>61-5 62 44 91<br />

Offene Altenarbeit<br />

! <strong>03</strong>61-5624491<br />

Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />

und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-2626380, Fax <strong>03</strong>61-26263820<br />

Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />

und Kranke<br />

DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />

TION<br />

Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

! <strong>03</strong>6201-504-31, Fax -32<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />

OFFENE DIAKONISCHE ARBEIT<br />

<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

Seniorenberatungs- und<br />

Begegnungsstätte <strong>in</strong> der Krämpfervorstadt<br />

„Unter den Kastanien“<br />

Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-2626963<br />

Fax <strong>03</strong>61- 64439861<br />

Beratung Di-Do 10-11 Uhr<br />

Seniorennachmittag Do 14-17 Uhr<br />

Seniorenchor Mi 14 Uhr<br />

Nähkreis Mi 14 Uhr<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di 10-11 Uhr<br />

Wandern Di 13.30-17 Uhr<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

Hans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

!/Fax <strong>03</strong>61- 7 91 73 39<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />

Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

Hammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61- 5 54 71 53<br />

Ökumenischer Seniorenkreis<br />

ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />

<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong>, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5 62 98 62<br />

Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

2. und 4 Freitag 15 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />

Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61- 3 45 62 64<br />

Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />

Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />

<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Predigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5626214<br />

Seniorenkreis donnerstags 14 Uhr<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-6436520<br />

Offene Seniorenarbeit<br />

mittwochs 14 Uhr


43 DIAKONIE<br />

EVANGELISCHE<br />

KINDERTAGESSTÄTTEN<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Dionysius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />

Mühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />

! <strong>03</strong> 61 / 7 96 81 54<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />

Leiter<strong>in</strong> Elke Saalfelder<br />

Moskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong> 61 / 7 92 15 36<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Peterbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />

Platz der Jugend 5,<br />

99198 Büßleben<br />

! <strong>03</strong> 61 / 4 23 36 12<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„K<strong>in</strong>derland“<br />

Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />

Goethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong> 61 / 3 46 <strong>02</strong> 26<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„St. Laurentius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />

Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />

99192 Frienstedt<br />

! <strong>03</strong> 36 08 / 7 04 65<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Weißbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />

Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />

! <strong>03</strong> 62 01 / 72 59<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Spatzennest“<br />

Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />

Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong> 61 / 7 91 10 36<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-65964-30<br />

Arche Noah<br />

Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />

Moskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

!/Fax <strong>03</strong>61-735238<br />

Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Heide Kienel-Müller<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-6464317<br />

<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />

am Drosselberg<br />

Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />

Curiestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-4233667<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Pusteblume“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />

Dornra<strong>in</strong> 12, 99094 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-2 220742<br />

Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />

Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />

Eislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5668273<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-6008046-48<br />

Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />

Dalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-2252484<br />

Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />

für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />

Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />

99092 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-2113413<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />

Pergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61-5629245


NACHRICHTEN 44<br />

23. Aktion<br />

„’Liebesbriefe’. Merken, worauf es ankommt“<br />

ist das Motto der diesjährigen 23.<br />

Aktion „7 Woche ohne“ der evangelischen<br />

Kirche. Sie beg<strong>in</strong>nt am Aschermittwoch,<br />

dem 1. März 2006.<br />

Jährlich nehmen rund zwei Millionen<br />

Menschen daran teil. Das Motto „’Liebesbriefe’.<br />

Merken, worauf es ankommt“ regt<br />

die Fantasie an und gibt Anstoß: Wie lassen<br />

sich die Passion Jesu, das Fasten und<br />

unsere Erfahrungen mit der Liebe <strong>in</strong> ihrer<br />

Vielschichtigkeit gestalten?<br />

Passion, Leidenschaft und Zuneigung, Eifersucht,<br />

Hass und Aussöhnung – zwischen<br />

Aschermittwoch und Ostersonntag<br />

liegt e<strong>in</strong> Weg, der viele Aspekte der Liebe<br />

deutlich werden lässt. Diesen Weg zu<br />

beschreiten erfordert Mut und Ausdauer.<br />

Das Geme<strong>in</strong>schaftswerk der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Publizistik <strong>in</strong> Frankfurt bietet den<br />

Teilnehmenden vielschichtige Begleitmaterialien<br />

an. Sie können abgerufen werden<br />

unter www.7-wochen-ohne.de .<br />

Das Fastenbüro: ! 069-580 98 247<br />

Mail: 7wo@gep.de<br />

„Brot für die Welt“ zusammen mit den<br />

Partnern zum Wohle der Armen und<br />

Machtlosen Geltung im politischen und<br />

wirtschaftlichen Spiel verschaffen. Im<br />

Klartext: Gottes Spielregeln gelten auch<br />

heute. Me<strong>in</strong>e Erfahrung ist: Wer für die<br />

Spielregeln Gottes e<strong>in</strong>tritt, braucht e<strong>in</strong>en<br />

langen Atem. Das geschieht nicht durch<br />

e<strong>in</strong>malige Hilfen, so gut diese auch sicher<br />

geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d“, erläutert Detlef Harland,<br />

Bereichsleiter Ökumenische Diakonie der<br />

EKM.<br />

Elisabeth<br />

Das Jahr 2007 wird als Elisabethjahr der<br />

EKM vorbereitet. Mit der Koord<strong>in</strong>ation<br />

wurde am 1. November 2005 Medien-<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Mechthild Werner beauftragt.<br />

ACK<br />

Als Vertreter der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong><br />

der ACK wurden satzungsgemäß <strong>in</strong> der<br />

Beratung des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />

<strong>Erfurt</strong> am 12.1.06 die beiden Pfarrer Thomas<br />

Michael Austel und Hans Holger<br />

Deuerl<strong>in</strong>g gewählt.<br />

„Brot für die Welt“<br />

Die 47. Aktion trägt das Motto „Gottes<br />

Spielregeln für e<strong>in</strong>e gerechte Welt“. In<br />

jährlich mehr als 1000 Projekten und Programmen<br />

wird geme<strong>in</strong>sam mit den Partnern<br />

<strong>in</strong> Übersee Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.<br />

Zur Zeit beteiligen sich rund 15.000 Geme<strong>in</strong>den<br />

der evangelischen Landes- und<br />

Freikirchen <strong>in</strong> Deutschland an der Aktion.<br />

Mit dem Motto zeigt „Brot für die<br />

Welt“, dass es nicht ohne langfristige Zusammenarbeit<br />

und Unterstützung geht.<br />

„Brot für die Welt“ stellt damit erneut das<br />

Recht jedes Menschen auf ausreichend<br />

Nahrung und sauberes Wasser <strong>in</strong> den<br />

Mittelpunkt.<br />

„Die Menschenrechte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gute Auslegung<br />

der Spielregeln Gottes. Ihnen will<br />

Tschernobyl<br />

Im Freundesbrief des Heim – statt Tschernobyl<br />

e.V. wird daran er<strong>in</strong>nert, dass sich<br />

am 26. April zum 20. Mal die Katastrophe<br />

von Tschernobyl jährt. Dies kann zum<br />

Anlass genommen werden, vielfältige Initiativen<br />

zur weiteren Unterstützung verschiedenster<br />

Projekte zu entwickeln und<br />

zu publizieren, um möglichst deutschlandweit<br />

Beteiligung zu erreichen.<br />

Beispielsweise wird angeregt, Gedenkoder<br />

Benefiz-Konzerte durchzuführen.<br />

Chöre, Orchester und Musikgruppen können<br />

mit „Musik für e<strong>in</strong> Leben nach Tschernobyl“<br />

für die immer noch mehr als zwei<br />

Millionen <strong>in</strong> den verstrahlten Gebieten,<br />

vor allem <strong>in</strong> Weißrussland, der Ukra<strong>in</strong>e<br />

und Russland lebenden Menschen Hilfe<br />

leisten.


INFORMATION 46<br />

CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Magdeburger Allee 46<br />

99086 <strong>Erfurt</strong><br />

! /Fax <strong>03</strong>61-65360-26 /-28<br />

www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />

Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />

Wochenprogramm<br />

Montag<br />

15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />

18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />

Neuerbeschule)<br />

20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />

(Sportgymnasium)<br />

Dienstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

Mittwoch<br />

14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />

19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />

Donnerstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

17– 18.30 Uhr Jungschar „Fantas“<br />

17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />

Freitag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

18 - 19 Uhr Abendgebet „Oase“<br />

19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „F46“<br />

1. Fr: „4friends“ – Themen- und<br />

Aktionsabend<br />

2. Fr: „C<strong>in</strong>emateque“–- Der Filmabend<br />

3. Fr: „mittendr<strong>in</strong>“ – Abend der Gäste und<br />

Gespräche<br />

4. Fr: „Spielbar“ – Brettspiele und mehr<br />

20.30 – 22 Uhr Fußball (Sportgymnasium)<br />

Beratungen<br />

Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />

Di 20.30 Uhr Arbeitsrecht<br />

Mi 17-19 Uhr Jurist. Beratung für Ausländer<br />

Do 19 Uhr Kriegsdienstverweigerer<br />

amnesty <strong>in</strong>ternational, <strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />

Michaelisstraße 14<br />

Di ab 18.30 Uhr<br />

Aktionskreis für Frieden e.V.<br />

Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />

! / Fax <strong>03</strong>61-56 17 580<br />

Aktionskreis-Frieden-erfurt@gmx.de<br />

Mo-Fr 9-15 Uhr, Infotag Mi 16-18 Uhr<br />

OFFENE ARBEIT<br />

ERFURT<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Allerheiligenstraße 9<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

!/Fax <strong>03</strong>61-6 42 26 61<br />

OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />

www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />

Wöchentliche Öffnungszeiten<br />

Montag<br />

17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />

17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />

17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />

20-23 Uhr Filmabend / OA Kultur Treff im<br />

Wechsel 14tägig<br />

Dienstag<br />

18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />

19.30-1 Uhr OA-Treff mit Infobörse, Kultur, JIP<br />

Mittwoch<br />

14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier<br />

17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />

MitbürgerInnen und Café<br />

19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />

Absprachen mit Bruno oder Roland<br />

20-24 Uhr Tanzabend (1., 15.2.; 15., 29.3.)<br />

19.30-23 Uhr Bibelkreis (8., 22.2.; 8., 22.3.)<br />

Donnerstag<br />

9-12 Uhr Büro<br />

17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />

19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />

Kriegsdienstverweigererberatung<br />

20-24 Uhr Themenabend<br />

Sonntag<br />

15.30 Uhr K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (12.2.; 12., 26.3.)<br />

Filmabende Beg<strong>in</strong>n 20.30 Uhr (13., 27.3.)<br />

Der besondere Filmabend 13.2.<br />

Jugend <strong>in</strong> der DDR 18 Uhr, 20 Uhr, 20.30 Uhr<br />

Kultur<br />

6., 20.2.; 6., 20.3. 20 Uhr<br />

Kultur im OA-Treff 21.3. 21 Uhr<br />

Freundeskreis Essen für Gourmets<br />

Anmeldung erforderlich 17.2., 24.3. 19 Uhr<br />

OA-EXTRA<br />

K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g 26.2. 15 Uhr<br />

Rosenmontagsparty 27.2. 20 Uhr<br />

Ferienk<strong>in</strong>o (auch für KiTa)<br />

7., 9.2. 9.30 Uhr „Michel <strong>in</strong> der<br />

Suppenschüssel“


47 HOSPIZ / ANZEIGE<br />

Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong><br />

Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Goethestraße 22<br />

99096 <strong>Erfurt</strong><br />

! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />

Sprechzeiten<br />

Mo, Do 10-12 Uhr, Di 10-17 Uhr<br />

Kontaktgruppe für verwaiste Eltern<br />

die ihr K<strong>in</strong>d sehr früh verloren haben<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />

Uta Altmann ! <strong>03</strong>61 – 78 13 015<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gruppe<br />

Claudia Tischer ! 0160 – 94 83 33 69<br />

Treffpunkt 1. Di im Monat 20-22 Uhr<br />

Goethestraße 22<br />

Gesprächskreis verwaister Eltern<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>nen für die Gruppe<br />

Ingrid Köhne ! <strong>03</strong>61 – 42 21 279<br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck ! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />

Trauersprechzeit<br />

Gesprächsmöglichkeit<br />

1. und 3. Dienstag im Monat<br />

14.30-17 Uhr, möglichst vorherige Term<strong>in</strong>absprache,<br />

auch <strong>in</strong>dividuelle Vere<strong>in</strong>barungen<br />

möglich<br />

Trauercafé<br />

E<strong>in</strong> offenes Angebot für Trauernde<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck ! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />

bitte telefonische Kontaktaufnahme<br />

E<strong>in</strong>ladung zum Trauerkreis<br />

„E<strong>in</strong> Quell <strong>in</strong> unserer Wüste“<br />

Die Gruppe trifft sich <strong>in</strong> den Räumen der<br />

evangelischen Studentengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der<br />

Allerheiligenstraße15<br />

Anmeldungen bitte persönlich bei<br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck, Goethestraße 22 oder<br />

! <strong>03</strong>61/ 34 04 780

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