02/03 - Evangelische Kirchen in Erfurt
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ERFURTER BLÄTTER<br />
Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Februar/März ‘06 Jahrgang 16 Nummer 3
INHALT 2<br />
KOLUMNE 4<br />
KIRCHENKREIS KONKRET<br />
Stefan Börner<br />
ZUR BIBELWOCHE 2006 5<br />
Fakten vom Kreiskirchenrat<br />
Term<strong>in</strong> Kreissynode<br />
Dr. Gerhard Begrich<br />
Café Paul neu<br />
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
Gerta L<strong>in</strong>k<br />
Ernst-Michael Gohles 7<br />
Axel W. O. Schmidt 9 Die Orgel <strong>in</strong> Tiefthal<br />
Anke Dreysse 10 Ulrike Enders<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles 11 Kirche mit K<strong>in</strong>dern<br />
Jeremias Treu 12<br />
GKR Kaufmann 13<br />
Anzeigen<br />
Predigerkeller 14<br />
Waltersleben 15<br />
ERFURTER<br />
Prof. Dr. Hermann Saitz 16<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion 16<br />
BLÄTTER<br />
THEATERGOTTESDIENST 17 HERAUSGEBER<br />
Dr. Petra Bahr<br />
<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong><br />
Senior Andreas Eras<br />
RELIGIÖSES BRAUCHTUM 22<br />
Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
Fasch<strong>in</strong>g, Fastnacht, Karneval<br />
! <strong>03</strong>61-55076-11 Fax -19<br />
ZENTRUM FÜR KIRCHENMUSIK 25 <strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
www.erfurt-kirche.de<br />
13 REICHE JAHRE 26<br />
REDAKTIONSKREIS<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Remus<br />
Thomas M. Austel, Margit Flaschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />
RATSGYMNASIUM 29 Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />
Johanna Weiß, Juliane Saupe<br />
Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />
REDAKTION<br />
BEGEGNUNG MIT KUNST 32<br />
Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
PERSÖNLICHKEITEN 33 ! <strong>03</strong>61-5507625, Fax <strong>03</strong>61-5507619<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />
EIN JAHR KONTAKTSTELLE 36 VERANTWORTLICH<br />
Thomas M. Austel<br />
Monika Peisker<br />
Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
AUS DER KRISE ZUR VISION 37 !/Fax <strong>03</strong>61-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
FOTOS<br />
ORGELVESPER IM STIFT 40<br />
Titel: Barbara Markscheffel; S. 7: GKR Schmira; S. 12.<br />
14: <strong>Evangelische</strong> Jugend; S: 25, 32, 40: Gerta L<strong>in</strong>k;<br />
NACHRICHTEN 44 Rücktitel: „7 Wochen ohne“, Reproduktion<br />
INFORMATION<br />
<strong>Kirchen</strong>musik 21<br />
SATZ/TYPOGRAFIE<br />
Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />
99089 <strong>Erfurt</strong> !/Fax <strong>03</strong>61-7913874<br />
Sonntagstipp 24<br />
DRUCK<br />
Besondere Term<strong>in</strong>e 27<br />
Fa. Fehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
Weltgebetstag der Frauen 28 ! <strong>03</strong>61-2252355, Fax <strong>03</strong>61-2252365<br />
Erwachsenenbildung 30<br />
fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Seelsorge 38<br />
VERTRIEB<br />
Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g 39 <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />
VCP 40 Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />
Diakonie 41 Konto-Nr. 8001510, BLZ 820 608 00<br />
Jugendseite 45<br />
<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />
CVJM/Offene Arbeit 46<br />
Autors wieder.<br />
Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong> 47 Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.<br />
Infoblatt
„Me<strong>in</strong>e Seele klebt an dir“, heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Psalm.<br />
Vielleicht ist alle Sehnsucht das vermummte warten auf<br />
den Grund des Lebens. Es ist e<strong>in</strong>e Sehnsucht, deren<br />
Hunger nicht gestillt werden kann durch D<strong>in</strong>ge, durch<br />
Besitz und Quantitäten.<br />
Zwei Wünsche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Sehnsucht versteckt, der<br />
e<strong>in</strong>e Wunsch: nach Ganzheit und Heil, nach e<strong>in</strong>em<br />
unzerstückelten Leben; der andere Wunsch ist der nach<br />
Gott, nach E<strong>in</strong>igung mit dem Abgrund des Lebens und<br />
des Todes.<br />
In welchen Formen der Hunger nach Spiritualität auch<br />
auftaucht – zugrunde liegen diese beiden Momente: der<br />
Wunsch nach Ganzheit und der Wunsch nach<br />
Vere<strong>in</strong>igung.<br />
(Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Spiritualität: Die große Sehnsucht)
KOLUMNE 4<br />
Worauf die Menschen hören<br />
Stefan Börner<br />
Wissen Sie, den Term<strong>in</strong>us „Gottes Wort“ führen wir <strong>Evangelische</strong>n ja oft im Munde.<br />
Das Wort soll uns führen und leiten, daran wollen wir uns halten, danach unser<br />
Leben ausrichten, denn das Wort ist unfehlbar.<br />
Geme<strong>in</strong>t ist damit die Bibel – bei den e<strong>in</strong>en mit dem Akzent auf Altem, bei den<br />
anderen auf Neuem Testament. Durch diese Schriftzyklen spricht Gott. Beide s<strong>in</strong>d<br />
aber sehr alt, und man benötigt für die Übertragung <strong>in</strong> unsere heutige, eigene Situation<br />
e<strong>in</strong>e Auslegung, die mitunter recht menschlich und me<strong>in</strong>ungsgefärbt ersche<strong>in</strong>t.<br />
Da frage ich mich manchmal, ob Gott <strong>in</strong> dieser, me<strong>in</strong>er Zeit eigentlich selbst schweigt,<br />
se<strong>in</strong> Wort wirklich nicht mehr ungefragt erschallen und ergehen lässt – oder ob<br />
vielleicht wir se<strong>in</strong>e Stimme im Konzert der Stimmen unserer Gegenwart schlicht<br />
überhören, womöglich auch – versehentlich – ger<strong>in</strong>g schätzen?<br />
Worauf hören die Menschen <strong>in</strong> unserer Zeit? Ja, auf die Medien. Kann man es genauer<br />
sagen? Was geht ihnen zu Herzen? Was trifft sie <strong>in</strong> ihrem Innersten?<br />
Wenn ich von mir sprechen darf: im weitesten S<strong>in</strong>ne die Kunst. Da sitze ich im<br />
K<strong>in</strong>o, und der Film br<strong>in</strong>gt mich fast über den Rand me<strong>in</strong>er Fassung, stärker und<br />
direkter, als manche „echte“ Situation <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben. Ich lese e<strong>in</strong> Gedicht, e<strong>in</strong>en<br />
Text, e<strong>in</strong> aufrüttelndes, starkes Stück Sprache, und verstehe plötzlich, was es auf<br />
sich hat mit me<strong>in</strong>er menschlichen Existenz. Ich sehe e<strong>in</strong>e Ausstellung, e<strong>in</strong> Bild nur,<br />
und f<strong>in</strong>de dar<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>fache und gültige Harmonie von Gottes Universum widergespiegelt.<br />
Ich höre Musik – sei es e<strong>in</strong> Bach oder e<strong>in</strong> Blues von Clapton – und wünsche<br />
mir: Sollte ich <strong>in</strong>s Paradies kommen, will ich bis <strong>in</strong> alle Ewigkeit glücklich se<strong>in</strong><br />
mit solcher Musik. Etwas Wunderbares geschieht durch die Kunst – <strong>in</strong> mir. Ich glaube,<br />
wir sollten auf diese „Stimmen“ hören. Wir sollten sie – wie etwa der <strong>Evangelische</strong><br />
Kunstdienst es mit se<strong>in</strong>en Projekten versucht – „befragen“: Wer weiß, ob Gott<br />
sich durch diese „Medien“ nicht unmittelbar an uns wendet. Er ist gegenwärtig.<br />
Und er kennt unsere empf<strong>in</strong>dlichen Stellen.<br />
Daneben sollten wir – und damit me<strong>in</strong>e ich uns als E<strong>in</strong>zelne, aber auch uns als<br />
Geme<strong>in</strong>den und als <strong>Kirchen</strong>kreis – beherzigen, dass alles „predigt“, was wir selber<br />
tun. Das Bild, das wir, vielleicht unbewusst, abgeben, predigt. Unsere Strukturen<br />
predigen, unsere Taten predigen. Auch Egoismus, Zukunftsangst, Starrs<strong>in</strong>n predigt.<br />
Angesichts der Stellenplandiskussion, die wir im vergangenen Jahr geführt haben<br />
und die zuweilen unsere schlechteren Qualitäten nach außen gekehrt hat, habe ich<br />
mich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne manchmal etwas für me<strong>in</strong>e evangelische „Heimat“ geniert.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich gibt es tausend mal tausend Wege, auf denen Gottes Wort den<br />
Menschen erreicht. Halten wir die Ohren und die Augen offen, <strong>in</strong> jeder M<strong>in</strong>ute!<br />
Und lassen wir uns dafür – am Ende und am Anfang – die S<strong>in</strong>ne schärfen und die<br />
Herzen wach halten: <strong>in</strong> unseren Gottesdiensten, sonntags oder wann immer, durch<br />
se<strong>in</strong> Wort.
5 ZUR BIBELWOCHE 2006<br />
E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das<br />
Buch Kohelet<br />
Dr. Gerhard Begrich<br />
Alle Theologie will Antwort geben, Antwort<br />
auf die Frage aller Fragen:<br />
Ist Gott unter uns oder nicht?! (Ex 17,7)<br />
Die „Gretchenfrage aller Theologie“<br />
Die großen theologischen Entwürfe des<br />
Pentateuchs machen das je auf ihre eigene<br />
Weise.<br />
Ausgangspunkt des Denkens aber ist<br />
immer der „Verlust des Grundes“. Theologie<br />
beg<strong>in</strong>nt hier mit der Zerstörung Jerusalems<br />
und des Tempels, dem Verlust<br />
der Eigenstaatlichkeit und der Heimat,<br />
Theologie im Exil also, die die Frage nach<br />
Se<strong>in</strong>er Gegenwart so dr<strong>in</strong>glich macht: Israels<br />
Überleben hängt daran.<br />
Darum erzählt die priesterliche Theologie<br />
von Se<strong>in</strong>er Gegenwart <strong>in</strong> der Geschichte<br />
und <strong>in</strong> den Geschichten: ER war<br />
mit Sarah und Abraham im verheißenen<br />
Land und <strong>in</strong> Ägypten, ER führte Isaak und<br />
Rebekka zu e<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander,<br />
Gott war mit Hagar <strong>in</strong> der Wüste und bei<br />
Esau <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Verlassenheit, ER behütete<br />
und bewahrte Jaakob und se<strong>in</strong>e vier Frauen,<br />
Rahel vor allem, und die Söhne, ER<br />
war bei Joseph und bewahrte das werdende<br />
Israel <strong>in</strong> Ägypten. Gott ist gegenwärtig.<br />
Das ist der cantus firmus priesterlicher<br />
Theologie – und bleibt es auch über<br />
die Genesis h<strong>in</strong>aus! ER offenbart sich<br />
Mose als der Daseiende, als der mitgehende<br />
und mit-leidende Gott. Im Geheimnis<br />
Se<strong>in</strong>es Namens offenbart sich se<strong>in</strong><br />
Se<strong>in</strong>: Ich b<strong>in</strong> da. Gott ist <strong>in</strong> der Bewegung.<br />
Er hört das Schreien Se<strong>in</strong>es Volkes<br />
und handelt – und führt Israel h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong><br />
die Freiheit, durch die Wüste bis zum gelobten<br />
Land. Immer gegenwärtig, sichtbar<br />
und erfahrbar <strong>in</strong> Se<strong>in</strong>er Herrlichkeit,<br />
Se<strong>in</strong>er Kabod!<br />
Die deuteronomische Theologie betont<br />
h<strong>in</strong>gegen Se<strong>in</strong>e Gegenwart <strong>in</strong> SEINEM<br />
Namen, den man überall und an allen<br />
Orten anrufen kann. ER kann jeden Ort<br />
erwählen: es gibt ke<strong>in</strong>en heiligen Ort, nur<br />
den SEINEN! (Dtn 12,11!) Da, wo SEINE<br />
Stimme gehört wird, ist Ort Se<strong>in</strong>er Gegenwart,<br />
ist ER da. Darum liest Mose im<br />
Lande Moab, auf der Schwelle zu verheißenem<br />
Land, das „ganze Gebot Gottes“<br />
vor: Die Lautung des Wortes ist Se<strong>in</strong>e<br />
Stimme: Wo Se<strong>in</strong> Wort gelesen wird, ist<br />
ER gegenwärtig, ist ER da.<br />
E<strong>in</strong>en aufregend anderen Weg nimmt nun<br />
die weisheitliche Theologie, um diese Frage<br />
nach SEINEM Da-Se<strong>in</strong> zu beantworten.<br />
Denn auch die Weisheit sagt hier ihr<br />
unverwechselbares Wort: weisheitliche<br />
Theologie ist Schöpfungstheologie unter<br />
der Erfahrung Se<strong>in</strong>er Abwesenheit.<br />
Die Gegenwart Gottes, Se<strong>in</strong> Da-Se<strong>in</strong>, wird<br />
als Se<strong>in</strong>e Abwesenheit erfahren. Diesen<br />
Satz nimmt die Weisheit als den Verlust<br />
des Grundes: die Heilstatsachen Israels<br />
tragen nicht mehr: ke<strong>in</strong>e Mütter- und Vätergeschichten,<br />
ke<strong>in</strong>e wunderbare Errettung<br />
aus Ägypten, ke<strong>in</strong>e Wunder am Meer,<br />
ke<strong>in</strong>e Offenbarung am S<strong>in</strong>ai, ke<strong>in</strong>e Landgabe.<br />
Diese Heilstheologie vermag nicht<br />
mehr zu trösten, ke<strong>in</strong>e Zukunft zu eröffnen,<br />
nicht mehr zu helfen zum täglichen<br />
(Über-)Leben.<br />
Die Weisheit hat mit Erschrecken erkannt:<br />
diese Welt ist nicht gut und schon gar<br />
nicht die beste aller möglichen Welten.<br />
Aber – und das ist e<strong>in</strong>e umstürzende neue<br />
Erkenntnis auf Hoffnung: Die Schöpfung,<br />
die Welt, ist schön – und sie bleibt es<br />
auch, weil ER mit Liebe (con amore!) geschaffen<br />
hat: Die Schönheit der Welt und<br />
des Menschen kündet Se<strong>in</strong>e Liebe. Diese<br />
kann erfahren werden, gerochen, geschmeckt,<br />
gefühlt, gesehen ...<br />
Mit diesem schöpfungstheologischen Ansatz<br />
ändert sich auch das angesprochene
ZUR BIBELWOCHE 2006 6<br />
Gegenüber: Theologie zielt doch immer<br />
auf Dialog und Zwiesprache: Die Weisheit<br />
redet nun nicht mit dem „K<strong>in</strong>d Israel“<br />
(mit dem Israeliten des Nordens oder<br />
dem Judäer des Südens) sondern mit dem<br />
Menschen! Der Mensch als Gottes Geschöpf<br />
und Se<strong>in</strong> Ebenbild wird nun angesprochen.<br />
Die Weisheit ist und wird universalistisch:<br />
man muss nicht zu e<strong>in</strong>em<br />
Glauben, zu e<strong>in</strong>er religiösen Geme<strong>in</strong>schaft,<br />
zu e<strong>in</strong>em Volk, zu e<strong>in</strong>er Klasse oder<br />
e<strong>in</strong>er Rasse gehören: es ist genug, e<strong>in</strong><br />
Mensch zu se<strong>in</strong>. Das ist die weisheitliche<br />
Revolution: es geht um den menschlichen<br />
Menschen.<br />
Dieser Ansatz des Denkens macht es nun<br />
möglich, dass sich Israels Weisheit e<strong>in</strong>reiht<br />
<strong>in</strong> den „großen Strom weisheitlichen<br />
Denkens der Menschheit“, Theologie hört<br />
auf Apartheid zu se<strong>in</strong>. Es wird aufgenommen,<br />
was andere gedacht und formuliert<br />
haben, <strong>in</strong>tegriert und weiter und anders<br />
formuliert: es geht um die e<strong>in</strong>e Menschheit<br />
Gottes. Insofern ist weisheitliche Theologie<br />
immer dialogisch, auf Zwiesprache<br />
angelegt: wir führen e<strong>in</strong> Gespräch,<br />
vermitteln ke<strong>in</strong>e Lehre. Das ist weisheitliche<br />
Rede.<br />
Die Weisheit verb<strong>in</strong>det Erfahrung und<br />
Beobachtung mit Wissen und Erkenntnis<br />
- zur Theologie. Dieser geht es immer um<br />
das Leben Hier will die Weisheit ke<strong>in</strong><br />
Gespräch führen, nicht e<strong>in</strong>e Kommunikation<br />
des Evangeliums se<strong>in</strong>, sondern e<strong>in</strong>e,<br />
ne<strong>in</strong> die, Verführung zum Leben. Weisheitliche<br />
Theologie will, dass der Mensch<br />
lebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er menschlichen Welt: Wie<br />
muss die Welt beschaffen se<strong>in</strong>, damit der<br />
Mensch als Mensch <strong>in</strong> ihr leben kann?<br />
Weisheit ist immer em<strong>in</strong>ent gesellschaftskritisch<br />
und weiß Gott als das Geheimnis<br />
der Welt und ihrer Menschlichkeit, denn<br />
beides gibt es nur <strong>in</strong> der Ausrichtung auf<br />
IHN h<strong>in</strong>. Die Weisheit ist also ke<strong>in</strong>eswegs<br />
beliebig, sie ergreift Partei für den Menschen<br />
und se<strong>in</strong> Glück. Es kann nicht se<strong>in</strong>,<br />
dass ER nur e<strong>in</strong> Gott der Unglücklichen<br />
ist, ER muss auch der Gott der Glücklichen<br />
se<strong>in</strong>. Und der Mensch hat e<strong>in</strong> Recht<br />
zu se<strong>in</strong>em Glück.<br />
In der Weisheit wird des Menschen Glück<br />
zum Thema der Theologie, nicht nur das<br />
Unglück. In der Tradition und Überlieferung<br />
der Schrift (der Bibel) wird die weisheitliche<br />
Theologie mit dem Namen Salomos<br />
verbunden: „Mose gab Israel die<br />
Torah, David den Psalter (auch die Psalmen<br />
wollen auf die Frage von Ex 17,7<br />
antworten!) und Salomo die Bücher der<br />
Weisheit.“<br />
Das ist ke<strong>in</strong>e historische, sondern vielmehr<br />
e<strong>in</strong>e theologische Aussage!<br />
Für die Verb<strong>in</strong>dung des Königs Salomo mit<br />
dem Wissen der Weisheit gibt es mehrere<br />
Gründe: Salomo hat Gott um e<strong>in</strong> weises<br />
und verständiges Herz gebeten, was ihm<br />
von IHM auch gegeben wird (1 Kön 3,12),<br />
des weiteren hat er tausend Sprüche und<br />
Lieder gedichtet (1 Kön 5,12) und war<br />
weiser als alle Menschen (1 Kön 5,11) und<br />
zum anderen: se<strong>in</strong>e Zeit ist die e<strong>in</strong>zige<br />
Zeit <strong>in</strong> der Geschichte Israels, die an messianische<br />
Zeiten <strong>in</strong> der realen Welt gelebter<br />
Geschichte anknüpft, <strong>in</strong>dem Erfüllung<br />
erzählt wird: e<strong>in</strong> jeder lebte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Zeit ohne Angst, unter se<strong>in</strong>em Feigenbaum<br />
(1 Kön 5,5): es muss es doch e<strong>in</strong>mal<br />
geben, die Wirklichkeit des Himmels auf<br />
Erden. Es muss den Himmel hier geben:<br />
es muss, es muss, es muss.<br />
Ke<strong>in</strong>e Zeit eignet sich besser als die Zeit<br />
Salomos: der e<strong>in</strong>zige König Israels, der<br />
ke<strong>in</strong>en Krieg geführt hat! Se<strong>in</strong> Name ist<br />
Programm, Ziel weisheitlicher Theologie<br />
– und nicht nur dieser! – Frieden auf Erden!<br />
Diese weisheitliche Theologie soll zum<br />
Leben führen, was durch das so genannte<br />
Urteil Salomos (1 Kön 3,16ff) e<strong>in</strong>drücklich<br />
illustriert wird: wer die Weisheit<br />
sucht, f<strong>in</strong>det das Leben, e<strong>in</strong>fach und<br />
schön.
7 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
„Der sonntägliche Gottesdienst<br />
ist das Zentrum der<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit...“<br />
Ernst-Michael Gohles<br />
Diese Aussage br<strong>in</strong>gt mich zum Nachdenken<br />
und reizt mich zum Wiederspruch.<br />
Die Zahlen der EKD-Statistik aus<br />
dem Jahre 2005 sprechen e<strong>in</strong>e andere<br />
Sprache. Bundesweit nehmen fünf bis<br />
sechs Prozent der e<strong>in</strong>getragenen<br />
<strong>Kirchen</strong>mitglieder<br />
am sonntäglichen<br />
Gottesdienst teil.<br />
Das bedeutet: Für 94<br />
bis 95% der <strong>Kirchen</strong>mitglieder<br />
hat der sonntägliche<br />
Gottesdienst<br />
ke<strong>in</strong>erlei Bedeutung.<br />
Ausnahmen s<strong>in</strong>d Ostern,<br />
Ewigkeitssonntag<br />
und Heiligabend.<br />
Seit e<strong>in</strong>igen Jahren s<strong>in</strong>d<br />
wir <strong>in</strong> der Kirche <strong>in</strong>tensiv<br />
mit der Stellenplanung<br />
beschäftigt. Die<br />
Zahl der zu betreuenden<br />
Geme<strong>in</strong>den pro<br />
Pfarrstelle wird immer größer. In manchen<br />
Regionen s<strong>in</strong>d es zehn und mehr<br />
Geme<strong>in</strong>den geworden, die e<strong>in</strong> Pfarrer zu<br />
betreuen hat. Schon diese Entwicklung<br />
zeigt, dass der e<strong>in</strong>gangs erwähnte Satz<br />
zu h<strong>in</strong>terfragen ist. In vielen Dorfgeme<strong>in</strong>den<br />
ist die Zahl der Gottesdienstbesucher<br />
verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>g und ich habe<br />
mehrmals gehört: „Herr Pfarrer, eigentlich<br />
wollte ich heute nicht kommen ...,<br />
aber wenn ich nicht komme, dann ist<br />
doch gar niemand mehr da!“ Bei sehr<br />
schlechtem Wetter b<strong>in</strong> ich als Pfarrer mit<br />
der Küster<strong>in</strong> gelegentlich ganz alle<strong>in</strong>.<br />
Es ist <strong>in</strong>zwischen völlig selbstverständlich<br />
geworden, dass der zu 50% angestellte<br />
Pfarrer se<strong>in</strong>en Dienst zu 100%<br />
ausführt. Um aus diesem Missverhältnis<br />
heraus zu kommen und der oben beschriebenen<br />
Besucherrealität Rechnung<br />
zu tragen, b<strong>in</strong> ich der Überzeugung, dass<br />
es e<strong>in</strong>e Alternative ist, <strong>in</strong> den Dorfgeme<strong>in</strong>den<br />
im Laufe des Jahres mehrere<br />
gottesdienstliche Höhepunkte anzubieten.<br />
Ich möchte im folgenden über me<strong>in</strong>e<br />
eigenen Erfahrungen<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>debereich<br />
erzählen:<br />
Noch f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Schmira<br />
14tägig Gottesdienste<br />
statt, die durch die<br />
oben beschriebene Situation<br />
gekennzeichnet<br />
s<strong>in</strong>d. Seit e<strong>in</strong>igen<br />
Jahren probiere ich e<strong>in</strong>en<br />
neuen Weg. So f<strong>in</strong>den<br />
im Jahr zwei Konzerte<br />
mit gottesdienstlichen<br />
Elementen statt<br />
(im Sommer und <strong>in</strong> der<br />
Adventszeit). Durchschnittlich<br />
150-180<br />
Personen besuchen diese Konzerte. Außerdem<br />
feiern wir im Sommer auf dem<br />
wunderschönen <strong>Kirchen</strong>gelände im Anschluss<br />
daran bei Kaffee und Kuchen,<br />
Bratwurst und Getränken mite<strong>in</strong>ander.<br />
E<strong>in</strong>en weiteren Höhepunkt im Jahr stellt<br />
der Kirmesgottesdienst dar. In Schmira<br />
feiern wir <strong>in</strong>zwischen Erntedankfest und<br />
Kirmes geme<strong>in</strong>sam. Fand früher der Kirmesgottesdienst<br />
ausschließlich für die<br />
Kirmesgesellschaft ohne weitere Geme<strong>in</strong>debeteiligung<br />
statt, so ist seit<br />
nunmehr fünf Jahren daraus e<strong>in</strong> wunderschöner<br />
Geme<strong>in</strong>degottesdienst mit 60-
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 8<br />
70 Besuchern geworden. Der Heiligabendgottesdienst<br />
ist selbstverständlich<br />
der Höhepunkt des Jahres mit ständig<br />
steigenden Besucherzahlen. Besonders<br />
bee<strong>in</strong>druckend ist für mich das rege Interesse<br />
der K<strong>in</strong>der aus dem Dorf, beim<br />
Krippenspiel mitzuwirken. Im Jahr 2005<br />
waren es 22 K<strong>in</strong>der, die mit großer H<strong>in</strong>gabe<br />
das Krippenspiel vorbereiteten und<br />
gestalteten.<br />
Für mich als Pfarrer des Dorfes ist es<br />
wichtig, bei den verschiedensten Festen<br />
se<strong>in</strong>er Bewohner präsent zu se<strong>in</strong>. Das<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Schmira Karneval, Feuerwehr-,<br />
Orts- und K<strong>in</strong>dergartenfest sowie die Kirmes<br />
mit mehreren Veranstaltungen. Bei<br />
diesen Anlässen komme ich häufig <strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>tensive persönliche Gespräche mit den<br />
anwesenden Menschen, unabhängig<br />
davon, ob sie zur Kirche gehören oder<br />
nicht. Und es ist für mich nicht selbstverständlich,<br />
dass ich durch sie – und<br />
wieder unabhängig davon, ob sie zur<br />
Kirche gehören oder nicht – Hilfe erfahre,<br />
z.B. beim <strong>Kirchen</strong>putz, Pflege des<br />
großen <strong>Kirchen</strong>außengeländes e<strong>in</strong>schließlich<br />
der Laubentsorgung im<br />
Herbst , Reparaturen im <strong>Kirchen</strong>gebäude<br />
und Erbr<strong>in</strong>gung der Eigenleistungen<br />
bei der <strong>Kirchen</strong>sanierung.<br />
Seit fünf Jahren halten wir <strong>in</strong> der Schmiraer<br />
Kirche auch Trauergottesdienste.<br />
Dies wird von der Geme<strong>in</strong>de sehr positiv<br />
angenommen. An e<strong>in</strong>em Trauergottesdienst<br />
nehmen durchschnittlich 100<br />
Personen teil, von denen e<strong>in</strong> hoher Anteil<br />
nicht der Kirche angehört. Ich beobachte<br />
auch hier e<strong>in</strong>e Zunahme und fühle<br />
mich herausgefordert, mich dieser<br />
missionarischen Möglichkeit zu stellen.<br />
Ganz wichtig ist für mich der rege persönliche<br />
Kontakt zu den Menschen<br />
„me<strong>in</strong>es“ Dorfes. Dafür wünschte ich<br />
mir viel, viel mehr Zeit. Das bed<strong>in</strong>gt jedoch,<br />
dass wir Pfarrer entsprechend unserer<br />
Ausbildung ausschließlich für pastorale<br />
Aufgaben zuständig se<strong>in</strong> sollten,<br />
anstatt uns, wie gegenwärtig, <strong>in</strong> hohem<br />
Umfang mit Verwaltungsaufgaben zu<br />
beschäftigen.<br />
Die Worte von Super<strong>in</strong>tendent Fuhrmann<br />
(EKM <strong>in</strong>tern 01/2005) aus<br />
Sömmerda bee<strong>in</strong>drucken mich tief. Er<br />
wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview gefragt: „Sollten<br />
die Geme<strong>in</strong>den ... andere Schwerpunkte<br />
setzen als den Gottesdienst?“<br />
Se<strong>in</strong>e Antwort lautete: „Ne<strong>in</strong>, das me<strong>in</strong>e<br />
ich nicht. Es bedeutet ja nicht, den<br />
Sonntag aufzugeben. Und gottesdienstliche<br />
Elemente gibt es hoffentlich <strong>in</strong> jeder<br />
Geme<strong>in</strong>de nicht nur am Sonntag. In<br />
den Regionalgeme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>det sonntäglich<br />
Gottesdienst statt, aber eben nicht<br />
<strong>in</strong> jeder <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de. Wir brauchen<br />
e<strong>in</strong>e tabulose Diskussion zu diesem Thema<br />
und dürfen uns weder durch Tradition<br />
noch durch distanzierte theologische<br />
Lehre e<strong>in</strong>schüchtern lassen. Wir sollten<br />
als Pfarrer unsere eigenen Erfahrungen<br />
ernst nehmen und dem offenen Gesprächsaustausch<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de trauen,<br />
unsere eigene Unzufriedenheit formulieren<br />
dürfen, um dann unsere Hoffnung<br />
für die Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de zum<br />
Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen ...“<br />
Ökumenisches<br />
Friedensgebet<br />
Donnerstag 17 Uhr<br />
Lorenzkirche<br />
Anger/Ecke Pilse
9 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
Religion à la carte und<br />
warum wir trotzdem satt<br />
werden<br />
Axel W.-O. Schmidt<br />
Rückläufige Mitgliedschaften <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>den beunruhigen uns. Entkirchlichung<br />
oder Säkularisierung wird dieses<br />
Phänomen genannt. Es ist e<strong>in</strong> schleichender<br />
Prozess. Die Religion f<strong>in</strong>det sich<br />
auf e<strong>in</strong>em Markt verschiedenster Anbieter<br />
<strong>in</strong> der Gesellschaft wieder und konkurriert<br />
mit diesen. Das ist der wahre<br />
„Markt der Möglichkeiten“ – wer kennt<br />
nicht diese gleichnamige, oft strapazierte,<br />
Inszenierung auf jedem <strong>Kirchen</strong>tag.<br />
Jetzt wird der Markt zur unbequemen<br />
Wahrheit: Der religiöse Standpunkt muss<br />
sich behaupten, er wird <strong>in</strong> der heutigen<br />
Gesellschaft nur als e<strong>in</strong>er unter vielen<br />
möglichen behandelt. Zur Lösung der<br />
Weltprobleme sche<strong>in</strong>en der Pfarrer, die<br />
Pfarrer<strong>in</strong>, der Rabbi, der Mullah wenig<br />
geeignet. Hier stehen weltweit Ökonomen,<br />
Physiker, Politikwissenschaftler,<br />
Sozialarbeiter und Ärzte als Problemlöser<br />
bereit. Wo bleibt die Religion? Hat<br />
sie endgültig ihren Platz und ihre Berechtigung<br />
e<strong>in</strong>gebüßt? Den Höchstprioritätsanspruch<br />
hat sie jedenfalls irgendwo<br />
auf dem Weg <strong>in</strong> die Moderne<br />
verloren. Das religiöse Menü, das für<br />
Jahrhunderte alle satt machte, wird heute<br />
abgelehnt. Zu fade, zu schwere Kost, zu<br />
altertümlich, zu unverständlich die Zutaten,<br />
zu pe<strong>in</strong>lich das Drumherum.<br />
Säkularisierung deutet auf Bedeutungsund<br />
Autoritätsverlust h<strong>in</strong>. Glaube, Religion<br />
und Kirche haben ihren Stellenwert<br />
e<strong>in</strong>gebüßt. Die e<strong>in</strong>stmals strengen Regeln<br />
der Kirche, die überall und immer<br />
galten, werden bedeutungslos. – Nicht<br />
ganz: Denn das Umfeld der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
hat doch gewisse Anziehungskraft<br />
behalten. Der Wert des Evangeliums,<br />
soziale Gerechtigkeit, menschlicher<br />
Umgang untere<strong>in</strong>ander, Freundschaft,<br />
Geborgenheit, die Solidarität<br />
zwischen sozialen Klassen und Fremden<br />
und denen, die am Rand stehen. Das ist<br />
es, was die Geme<strong>in</strong>den heute so anziehend<br />
macht, die zelebrierte Geme<strong>in</strong>schaftlichkeit.<br />
Wo gibt es denn heute<br />
noch so etwas? Diese universellen Werte<br />
werden nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sakralen Aura,<br />
verbunden mit kirchlichen Ritualen,<br />
besonders attraktiv, beschirmt und beschützt<br />
unter dem Baldach<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />
Aber trotzdem s<strong>in</strong>d die <strong>Kirchen</strong>besuche<br />
unregelmäßig, sporadisch oder<br />
anlassbed<strong>in</strong>gt: Taufe, Konfirmation,<br />
Hochzeit, Beerdigung, Ostern?<br />
Vielleicht. Weihnachten! Selbstverständlich.<br />
Was wäre der Heilige Abend ohne<br />
den <strong>Kirchen</strong>besuch. Es ist <strong>in</strong> Ordnung,<br />
nur unregelmäßig <strong>in</strong> die Kirche zu gehen,<br />
es ist ebenso <strong>in</strong> Ordnung, regelmäßig<br />
zu gehen – und sei es auch nur<br />
e<strong>in</strong>mal im Jahr. Wenn Lebensabschnitte<br />
beg<strong>in</strong>nen oder enden: Es ist <strong>in</strong> Ordnung,<br />
sich aus dem Angebot etwas Passendes<br />
auszusuchen. Taufe ist wieder „<strong>in</strong>“, es<br />
gibt auch kaum e<strong>in</strong> Pendant dazu. Hochzeit!<br />
Alternativlos ist die kirchliche Trauung,<br />
alles andere s<strong>in</strong>d hilflose und untaugliche<br />
Versuche. Konfirmation? Konkurrenz<br />
ist hier die Jugendweihe, unbestritten.<br />
Beerdigung? Ohne kirchliche<br />
Aussegnung fehlt irgendwie etwas. Für<br />
den, der geht und die, die noch etwas<br />
bleiben. Der Fußball <strong>in</strong> der Todesanzeige,<br />
dort wo der Platz für das Kreuz ist,<br />
wirkt eben doch befremdlich, <strong>in</strong>haltsleer<br />
und überhaupt nicht tröstlich. Existentielle<br />
Fragen stellen sich aber irgendwann
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 10<br />
für jeden. Und hier können uns die oben<br />
genannten Problemlöser (und der Fußball<br />
<strong>in</strong> der Todesanzeige) leider<br />
überhaupt nicht helfen. Die Antwort auf<br />
die wirkliche Frage des Lebens kann<br />
nicht abschließend im Diesseits gegeben<br />
werden. Das Problem und die S<strong>in</strong>nfragen<br />
bleiben und bedenke: Die Todesrate<br />
ist ziemlich hoch, nämlich 1:1. Schon<br />
deshalb werden religiöse Fragen immer<br />
e<strong>in</strong>e Rolle spielen, solange es Menschen<br />
gibt. Was wir e<strong>in</strong>fach zur Kenntnis nehmen<br />
müssen ist, dass die Menschen sich<br />
aus dem umfassenden Angebot das aussuchen,<br />
was sie für s<strong>in</strong>nvoll erachten.<br />
Sakrale Passage-Riten oder <strong>Kirchen</strong>-<br />
Events je nach dem, was gerade gefällt.<br />
Ist das so schlimm? Ne<strong>in</strong>. Es ist <strong>in</strong> Ordnung.<br />
Religion wird nicht mehr als E<strong>in</strong>heitsmenü<br />
konsumiert, sondern es wird<br />
à la carte gespeist. Die Entscheidungsmöglichkeiten<br />
steigen, wie auch sonst im<br />
Leben. Die Menschen wählen aus. Die<br />
Angebote der <strong>Kirchen</strong> und der Geme<strong>in</strong>den<br />
müssen stimmen.<br />
Wählen Sie jetzt!<br />
Weiterführende Literatur.: Karel Dobbelaere,<br />
Towards an Integrated Perspective<br />
of the Processes Related to the Descriptive<br />
Concept of Secularization, <strong>in</strong>:<br />
Sociology of Religion 1999, 229-247.<br />
Selbst wenn es<br />
nur e<strong>in</strong>er ist<br />
Anke Dreysse<br />
Vor e<strong>in</strong>iger Zeit entdeckte ich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
grünes Buch, auf dem unsere Kirche<br />
abgebildet war. Neugierig blätterte ich<br />
dar<strong>in</strong> und begann, e<strong>in</strong>ige Geschichten<br />
zu lesen.<br />
Das Buch ist von Friedemann Steiger,<br />
dem Sohn unseres „alten Pfarrers“. Die<br />
Erzählungen verschlang ich nicht nur<br />
deshalb, weil mich die Vergangenheit<br />
me<strong>in</strong>es Heimatortes schon immer<br />
<strong>in</strong>teressierte, sondern vor allem wegen<br />
der Menschen, die ich zum Teil noch von<br />
früher kenne.<br />
Friedemann Steiger erzählt se<strong>in</strong>e<br />
Er<strong>in</strong>nerungen sehr unkonventionell und<br />
verschweigt auch nicht die Konflikte und<br />
menschlichen Fehler. Ja, richtig gelesen:<br />
Es handelt sich um ganz normale<br />
Menschen, deren Handlungen auch mal<br />
angezweifelt werden.<br />
Besonders berührte mich das Foto se<strong>in</strong>er<br />
Eltern. Mit se<strong>in</strong>er Mutter Annemarie<br />
Steiger verb<strong>in</strong>de ich noch heute sehr viel<br />
Herzenswärme und Güte. E<strong>in</strong>e<br />
Begegnung mit ihr kam wieder <strong>in</strong> me<strong>in</strong><br />
Bewusstse<strong>in</strong>.<br />
Ich war vielleicht sechs oder sieben Jahre<br />
alt und kam als e<strong>in</strong>ziges K<strong>in</strong>d zur<br />
Christenlehre. Enttäuscht wollte ich<br />
schon wieder nach Hause gehen, da<br />
setzte sich Frau Steiger mit mir ans<br />
Klavier.<br />
Kaum vorstellbar – e<strong>in</strong>e erwachsene<br />
Frau, die bestimmt genug andere D<strong>in</strong>ge<br />
zu tun hätte, nimmt sich für mich ganz<br />
alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ganze Stunde Zeit, spielt<br />
Klavier und s<strong>in</strong>gt mit mir!<br />
Dass ich mich noch heute daran er<strong>in</strong>nern<br />
kann, ist für mich e<strong>in</strong> Beweis dafür, wie<br />
wichtig es für e<strong>in</strong>en Menschen se<strong>in</strong><br />
kann, wenn man ihn nicht wegschickt,<br />
sondern ihm bewusst e<strong>in</strong>e Stunde<br />
Aufmerksamkeit schenkt.
11 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
Es ist Sonntag Morgen und ich steige die<br />
Wendeltreppe zur Kapelle im Hauptgebäude<br />
des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums h<strong>in</strong>auf. Die<br />
Kapellentür ist geöffnet, die Tür zur Sakristei<br />
steht offen, die Gesangbücher s<strong>in</strong>d<br />
ausgelegt und die Altarkerzen für den<br />
Gottesdienst vorbereitet. Ich b<strong>in</strong> froh<br />
darüber, dass Frau S. alles vorbereitet hat.<br />
Ich weiß, ich kann mich auf sie verlassen.<br />
In aller Ruhe treffe ich me<strong>in</strong>e letzten<br />
eigenen Vorbereitungen für den bald<br />
beg<strong>in</strong>nenden Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst. Danach<br />
setze ich mich an die Orgel und spiele<br />
leise e<strong>in</strong>ige Orgelstücke. Es ist noch Zeit<br />
bis zum Beg<strong>in</strong>n unseres Gottesdienstes.<br />
Menschen treten <strong>in</strong> die Kapelle e<strong>in</strong>, Frau<br />
S. begrüßt sie an der Tür. Manche von<br />
ihnen kommen langsam und zaghaft, sie<br />
kommen zum ersten Mal zum Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst<br />
und fühlen sich unsicher. Andere<br />
kommen zielgerichtet, begrüßen<br />
e<strong>in</strong>ander, hängen ihren Mantel am Kleiderständer<br />
auf und setzen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
der vorderen Reihen. Leises Erzählen<br />
über das aktuelle Ergehen oder auch e<strong>in</strong><br />
fröhliches Lachen mit der Nachbar<strong>in</strong> deuten<br />
auf Vertrautheit h<strong>in</strong>. „Kommt M. heute<br />
gar nicht?“, so höre ich aus e<strong>in</strong>er anderen<br />
Ecke. M. g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> der vergangenen<br />
Woche nicht gut, wo bleibt sie heute?<br />
Sie wird vermisst ... „Schön, Herr H.,<br />
dass Sie auch kommen, und Sie haben<br />
noch jemanden mitgebracht ...“. E<strong>in</strong><br />
Strahlen geht über das Gesicht von Herrn<br />
H. Er kann aufgrund e<strong>in</strong>er Erkrankung nur<br />
langsam laufen und der Weg hierher zum<br />
Gottesdienst war anstrengend für ihn.<br />
Doch jetzt ist er da, er ist bei uns angekommen<br />
und darüber freut er sich.<br />
Solche Begegnungen kennen wir alle aus<br />
unseren Heimatgeme<strong>in</strong>den. Dass es diese<br />
Vertrautheit auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de<br />
gibt – und dass es überhaupt<br />
e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ikgeme<strong>in</strong>de gibt, das ist eher<br />
unbekannt. Im Laufe der Jahre bildete<br />
sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Stamm von Gottesdienstbesuchern,<br />
die selbst während e<strong>in</strong>er eigenen<br />
Krankheit erlebt hatten, dass ihnen<br />
diese spezifische Art des Gottesdienstes<br />
hilfreich wurde. Die Geme<strong>in</strong>schaft,<br />
<strong>in</strong> der sie erwartet werden und<br />
zu der sie jetzt selbstverständlich dazu<br />
gehören, hilft ihnen, sich Sonntag für<br />
Sonntag auf den Weg zum Gottesdienst<br />
zu machen, auch wenn es dem e<strong>in</strong>en<br />
oder der anderen zeitweise schwer fällt,<br />
weil es ihnen krankheitsmäßig wieder<br />
nicht mehr so gut geht.<br />
Während die meisten Menschen froh<br />
s<strong>in</strong>d, wenn sie das Krankenhaus verlassen<br />
können und sie diese Zeit schnell<br />
vergessen möchten, kommen diese Menschen<br />
wieder und br<strong>in</strong>gen an manchen<br />
Sonn- und Feiertagen Freunde und Bekannte<br />
zum Kl<strong>in</strong>ikgottesdienst mit.<br />
Als Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> freue ich mich<br />
darüber, dass diese kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />
entstanden ist. Sie ist für die Betreffenden<br />
nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe, sondern<br />
auch e<strong>in</strong> Angebot für die Patienten<br />
des Kl<strong>in</strong>ikums, die e<strong>in</strong>zeln oder <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
Zahlen von den Stationen zum Gottesdienst<br />
kommen. Für sie ist es ermutigender,<br />
Platz zu nehmen und mitzus<strong>in</strong>gen,<br />
wenn andere Menschen das auch<br />
tun und wenn der Raum sich füllt.<br />
Wenn ich nach unserem Gottesdienst die<br />
Wendeltreppe wieder h<strong>in</strong>unter steige,<br />
sehe ich unten <strong>in</strong> der Cafeteria e<strong>in</strong>ige<br />
me<strong>in</strong>er Gottesdienstbesucher geme<strong>in</strong>sam<br />
an e<strong>in</strong>em Tisch sitzen und plaudern.<br />
Sie haben e<strong>in</strong>ander viel zu erzählen...
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 12<br />
Verantwortung<br />
<strong>in</strong> jungen Händen<br />
Jeremias Treu<br />
Die <strong>Evangelische</strong> Jugend hat e<strong>in</strong> neues<br />
ehrenamtliches Leitungsteam. Jasm<strong>in</strong><br />
Müller und Sarah Zentgraf s<strong>in</strong>d Vorsitzende<br />
und stellvertretende Vorsitzende<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Stadtjugendrates<br />
(ESJR). Der <strong>Evangelische</strong> Stadtjugendrat<br />
versucht im Rahmen der jeweiligen<br />
Möglichkeiten, Jugendarbeit so zu gestalten,<br />
dass sie ankommt, nicht bei den<br />
Verantwortungsträgern, die Geld verwalten<br />
und verteilen, sondern bei den Jugendlichen<br />
aus den Geme<strong>in</strong>den. Das ist<br />
e<strong>in</strong>e spannende Aufgabe! Dass die Jugendarbeit<br />
im <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />
genauso im Wandel begriffen ist, wie alle<br />
Bereiche, gehört mit zu den Herausforderungen,<br />
der sich die beiden geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den hauptamtlichen Mitarbeitern<br />
<strong>in</strong> der Jugendarbeit stellen.<br />
Dabei spielt das Profil des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Jugendbegegnungszentrums Predigerkeller<br />
<strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />
Auch überregionale Jugendarbeit<br />
braucht attraktive und von Jugendlichen<br />
angenommene und gestaltete Räume.<br />
Der Predigerkeller ist dafür bestens geeignet.<br />
Die Offene Jugendarbeit musste 2005<br />
ausziehen und so kann <strong>in</strong> den Räumen<br />
des Predigerkellers e<strong>in</strong> vielfältiges Angebot<br />
für Jugendliche aus den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den,<br />
dem <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasium<br />
und für all die, die sich für<br />
evangelische Jugendarbeit <strong>in</strong>teressieren,<br />
entstehen. Jasm<strong>in</strong> und Sarah werden<br />
dabei e<strong>in</strong>e besondere Rolle spielen
13 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
Geöffnete Kirche –<br />
öffentliche Kirche<br />
GKR Kaufmann<br />
Wir blicken zurück auf die Saison 2005,<br />
auf 31 Wochen zu je 36 Stunden und<br />
vier Wochen zu je 18 Stunden Geöffnete<br />
Kaufmannskirche am Anger, das s<strong>in</strong>d<br />
1.188 Stunden mit 50.300 Besuchern,<br />
davon zwölf Prozent <strong>in</strong> Besuchergruppen.<br />
Das entspricht e<strong>in</strong>em Durchschnittsbesuch<br />
von 42 Besuchern pro<br />
Stunde und 254 Besuchern pro Tag. Mit<br />
dem Ende des SAM-Projektes erbrachten<br />
ab April ehrenamtlich Mitarbeitende<br />
den Service der zertifizierten verlässlich<br />
geöffneten Kaufmannskirche am<br />
Anger.<br />
E<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicher Inhalte<br />
führt die Menschen <strong>in</strong> die Stadtkirche am<br />
<strong>Erfurt</strong>er Anger.<br />
Die ökumenische <strong>Erfurt</strong>er Bibellese fand<br />
zum dritten Mal statt. Unter dem Motto<br />
„e<strong>in</strong>e gute halbe Stunde für die Bibel“<br />
lasen zwölf <strong>Erfurt</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Erfurt</strong>er <strong>in</strong><br />
der Karwoche die Klage-Psalmen, die<br />
Gespräche zwischen Hiob und den<br />
Freunden und die Passion Jesu nach den<br />
Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas<br />
und Johannes. Der ökumenische Abendsegen<br />
auf dem Anger am Lutherdenkmal<br />
mit der Licht-Performance der Kaufmannskirche<br />
am Sonntag vor Mart<strong>in</strong>i<br />
und der ökumenische Gottesdienst am<br />
Volkstrauertag führten Menschen zum<br />
geme<strong>in</strong>samen Beten zusammen.<br />
Unter dem Motto „abends <strong>in</strong>s Theater,<br />
morgens <strong>in</strong> die Kirche“ stand der Zyklus<br />
von sechs Theatergottesdiensten, den die<br />
<strong>Evangelische</strong> Akademie Thür<strong>in</strong>gen, das<br />
Theater <strong>Erfurt</strong> und die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
geme<strong>in</strong>sam veranstalteten.<br />
Nach der Premiere am Samstagabend<br />
brachten die Prediger<strong>in</strong> und die<br />
Prediger am Sonntagmorgen im Theatergottesdienst,<br />
die Premierenmelodien im<br />
Ohr, das Erzählen der Bibel zur Sprache.<br />
Erstmals war die Kaufmannskirche am<br />
Anger <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er Museumsnacht geöffnet<br />
bis zu der Orgelmusik vor Mitternacht.<br />
In dieser ersten geme<strong>in</strong>samen<br />
Nacht der Offenen <strong>Kirchen</strong> lockten <strong>Kirchen</strong>führungen,<br />
das Chorkonzert des<br />
<strong>Erfurt</strong>er Universitätschors und die Gute-<br />
Nacht-Bläsermusik des Bläserkreises der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de 550<br />
Menschen <strong>in</strong> die Kirche.<br />
„Die <strong>Erfurt</strong>er Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de im<br />
18. Jahrhundert“, der Vortrag von Dr.<br />
Ulman Weiss stellte Geschichte der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
im Spiegel der Stadtgeschichte<br />
vor.<br />
Der Tag des Offenen Denkmals setzte<br />
mit thematischen Führungen „Der<br />
schwedische Stadtkommandant Kaspar<br />
Ermes <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> (1640-1648) und se<strong>in</strong>e<br />
Frau Gräf<strong>in</strong> Anna von Loewenwolde und<br />
ihre Bilder von Christian Richter (um<br />
1650)“, „Vom Gedenkbuch an die Gefallenen<br />
Soldaten des 1. Weltkriegs zur<br />
Gedächtniskapelle nach dem Entwurf<br />
von Prof. Kutschmann“, „Die Zerstörungen<br />
und Schäden der Kaufmannskirche<br />
am Anger im 2. Weltkrieg und die Wiederherstellung<br />
<strong>in</strong> der Nachkriegszeit“<br />
und „Die <strong>Erfurt</strong>er Bache <strong>in</strong> Krieg und<br />
Frieden“ besondere Akzente.<br />
Die Kantatengottesdienste mit Kantaten<br />
von Gottfried He<strong>in</strong>rich Stölzel – das geme<strong>in</strong>same<br />
S<strong>in</strong>gen des <strong>Kirchen</strong>chors der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de, des<br />
Chors Chistophoruswerk gGmbH <strong>Erfurt</strong><br />
und des <strong>Erfurt</strong>er Steigerwaldchors e.V.<br />
und das Musizieren des Barocken-
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 14<br />
Predigerkeller<br />
Jeremias Treu<br />
sembles „Neue Himmlische Kantorei“ –<br />
s<strong>in</strong>d musikalische Höhepunkte im Leben<br />
der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de gewesen.<br />
Viel öffentliche Beachtung fand die Ausstellung<br />
„Hiroshima“, Fotodrucke, Bild<br />
und Schrift, anlässlich des 60. Jahrestages<br />
des Atombombenabwurfes auf Hiroshima<br />
am 6. August 1945. Die Ausstellung<br />
„Der Olivenbaum – Symbol des<br />
Friedens“, Fotografien von Gerd Schöneburg,<br />
setzte dazu e<strong>in</strong>en thematischen<br />
Kontrast.<br />
„20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik“ montags 12<br />
Uhr, „Abendsegen und Orgelmusik“<br />
samstags 18 Uhr und „Langer Samstag<br />
im Advent“ samstags 16 Uhr s<strong>in</strong>d wöchentliche<br />
Veranstaltungen, die Menschen<br />
<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />
zusammenführen.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Projekte wurden möglich<br />
durch Mitarbeitende der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und durch vielfältige<br />
Kooperationen und Förderungen.<br />
Dank den ehrenamtlichen und beruflichen<br />
Mitarbeitenden.<br />
Dank den Künstler<strong>in</strong>nen und Künstlern,<br />
der Prediger<strong>in</strong> und den Predigern.<br />
Dank den Journalist<strong>in</strong>nen und Journalisten<br />
für Informationen und Berichterstattung<br />
<strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>t- und elektronischen<br />
Medien.<br />
Dank für die Kooperationen dem City-<br />
Management <strong>Erfurt</strong> e.V., dem Theater<br />
<strong>Erfurt</strong>, der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie<br />
„Meister Eckhart“ <strong>Erfurt</strong>, der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Akademie Thür<strong>in</strong>gen, dem Aktionskreis<br />
für Frieden e.V. und der Projektstelle<br />
Offene Kirche der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen.<br />
Dank für SAM-Personalkostenförderung<br />
durch die Bundesanstalt für Arbeit, SAM-<br />
Personal- und Sachkostenförderung<br />
durch den Freistaat Thür<strong>in</strong>gen, Sachmittelförderung<br />
durch die Karstadt AG .<br />
Im Predigerkeller herrscht e<strong>in</strong> neuer<br />
Geist. Davon können Sie sich persönlich<br />
überzeugen. Jeden Dienstag und<br />
Freitag von 16 bis 20 Uhr ist dort e<strong>in</strong><br />
Schülercafé, das hauptsächlich von Ehrenamtlichen<br />
getragen wird. Das Schülercafé<br />
ist e<strong>in</strong>e Neuerung im Keller, der<br />
nach der Schließung der offenen Jugendarbeit<br />
nun für die geme<strong>in</strong>dliche und<br />
übergeme<strong>in</strong>dliche Jugendarbeit zur Verfügung<br />
steht. Fast jeden Tag kann man<br />
dort jugendliche Gäste und Mitarbeiter<br />
treffen. Montagabend f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e STADT-<br />
JG statt, e<strong>in</strong>e Jugendgruppe für die Innenstadt,<br />
jeden Dienstag kommt bevor<br />
das Café öffnet die Gruppe von Konfirmand<strong>in</strong>nen<br />
und Konfirmanden aus dem<br />
Ratsgymnasium zusammen, das s<strong>in</strong>d<br />
immerh<strong>in</strong> 19 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler.<br />
Mittwochs proben ca. 40 Samba-Trommler.<br />
Jeden Donnerstag ist im Predigerkeller<br />
Veranstaltungstag. E<strong>in</strong>geladen wird
15 THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)?<br />
monatlich zu e<strong>in</strong>em Filmabend, e<strong>in</strong>em<br />
kul<strong>in</strong>arischen Weltabend, e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>kunstabend<br />
oder e<strong>in</strong>em Spielabend.<br />
Es ist viel los im Keller, und das ist auch<br />
gut so! Der Keller ist e<strong>in</strong> Ort, wo jugendliche<br />
<strong>in</strong> kirchlichen Räumen Heimat erfahren<br />
können und woh<strong>in</strong> sie all das mitbr<strong>in</strong>gen<br />
können, was sie bewegt. So zum<br />
Beispiel die drei Jugendlichen, die mit<br />
dem Fahrrad nach Istanbul gefahren s<strong>in</strong>d<br />
und im Predigerkeller beim kul<strong>in</strong>arischen<br />
Weltabend e<strong>in</strong>en sicher bewegenden<br />
Bericht geben werden, oder die Jugendlichen,<br />
die e<strong>in</strong>en Film produziert<br />
haben und ihn im Predigerkeller erstmalig<br />
der Öffentlichkeit präsentierten.<br />
Der Predigerkeller hat auch e<strong>in</strong>en eigenen<br />
Spiriraum, e<strong>in</strong> Andachtsraum, der<br />
e<strong>in</strong>lädt zum Stillewerden und zum Gebet,<br />
denn das sollen die Menschen, die<br />
zu uns kommen, auch spüren: Hier im<br />
Keller s<strong>in</strong>d Christen, fröhliche, bunte und<br />
schrille – jugendliche Christen eben, die<br />
mit beiden Be<strong>in</strong>en <strong>in</strong> ihrer Jugendkultur<br />
stehen.<br />
Übrigens, wenn Sie <strong>in</strong> den Predigerkeller<br />
kommen: Auf dem Tresen steht e<strong>in</strong>e<br />
Sammelbüchse, auf der steht „<strong>Evangelische</strong><br />
Jugendarbeit <strong>Erfurt</strong>“. Dafür habe ich<br />
was übrig. Sie auch?<br />
E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Dach<br />
In der Kirche <strong>in</strong> Waltersleben bei <strong>Erfurt</strong><br />
wird e<strong>in</strong>e sehr gedeihliche Partnerschaft<br />
praktiziert: Kirche und Kommune unter<br />
e<strong>in</strong>em Dach.<br />
Die Kirche war im letzten Quartal des<br />
20. Jahrhunderts zur Ru<strong>in</strong>e verfallen,<br />
wurde <strong>in</strong> den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts<br />
wieder <strong>in</strong>stand gesetzt und <strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>same Nutzung genommen. Seit<br />
2001 wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neu geschaffenen<br />
Raum im Turm wieder Gottesdienst gefeiert.<br />
Das alte <strong>Kirchen</strong>schiff wurde mit<br />
e<strong>in</strong>em neuen Funktionsanbau vere<strong>in</strong>t<br />
zum Bürgerhaus des Ortes, <strong>in</strong> dem seit<br />
20<strong>03</strong> Bürgergeme<strong>in</strong>de und <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
geme<strong>in</strong>sam leben und wirken.<br />
Über die Nutzung bef<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Gremium,<br />
<strong>in</strong> welchem der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />
und der Ortschaftsrat paritätisch vertreten<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Natürlich war auch hier die F<strong>in</strong>anzierung<br />
Voraussetzung für alle guten Ideen. Der<br />
beste Weg wurde gegangen: Geme<strong>in</strong>samkeit,<br />
Kommune und Kirche g<strong>in</strong>gen<br />
ihn. Die Landeshauptstadt stellte Fördermittel<br />
zur Verfügung, die Landeskirche<br />
hat durch großzügige Freigabe von E<strong>in</strong>lagen<br />
der Geme<strong>in</strong>de im Grundstücksfonds<br />
geholfen, die kirchliche F<strong>in</strong>anzierung<br />
sicher zu stellen, nachdem die<br />
Geme<strong>in</strong>de mit großen Spendensammlungen<br />
den ersten Schritt getan hatte.<br />
E<strong>in</strong> gutes Beispiel, das vielleicht auch<br />
<strong>in</strong> diesen Zeiten f<strong>in</strong>anzieller Knappheit<br />
durchaus e<strong>in</strong>e Chance zur Nachahmung<br />
haben könnte.<br />
Landeskirchliche<br />
Geme<strong>in</strong>schaft <strong>Erfurt</strong><br />
Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2<br />
! <strong>03</strong>61.6442419<br />
sonntags Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienste<br />
Mi 17 Uhr Bibelstunde, Hauskreise<br />
Do 16 Uhr K<strong>in</strong>dertreff<br />
Fr 19 Uhr Jugendstunde
THEMA: WAS TUN MIT KIRCHE(N)? 16<br />
Festgefügt<br />
Prof. Dr. Hermann H. Saitz<br />
Ich sitze im Gottesdienst und erlebe se<strong>in</strong>en<br />
Ablauf, festgefügt, so wie ich ihn<br />
schon <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong>geübt habe.<br />
Die Predigt höre ich <strong>in</strong> der mir vertrauten<br />
Sprache. Sie wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art B<strong>in</strong>nensprache<br />
gehalten, die nur wir Christen verstehen.<br />
In e<strong>in</strong>er der h<strong>in</strong>teren Bänke sitzt e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe junger Soldat<strong>in</strong>nen und Soldaten.<br />
Offenbar wurden sie zum Gottesdienst<br />
abkommandiert – es ist Volkstrauertrag.<br />
Sie s<strong>in</strong>gen unsere Lieder nicht mit, lächeln<br />
verlegen, vielleicht gehören sie zu den<br />
80% Atheisten <strong>in</strong> unserer Gesellschaft und<br />
kennen unsere Rieten und unsere B<strong>in</strong>nensprache<br />
nicht. Im Nachs<strong>in</strong>nen über diesen<br />
Gottesdienst beschäftigt mich die Frage,<br />
ob dieser Gottesdienst die jungen Leute<br />
<strong>in</strong> Uniform wohl animiert haben könnte,<br />
von sich aus noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en evangelischen<br />
Gottesdienst zu besuchen. Vermutlich<br />
„Ne<strong>in</strong>“ , denn wir reden nicht <strong>in</strong><br />
ihrer Sprache und unsere Welt ist für sie<br />
verschlossen. Ich frage mich, warum viele<br />
unserer Pfarrer nicht zu e<strong>in</strong>er Sprache<br />
h<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den, mit der wir <strong>Evangelische</strong> auch<br />
Nichtchristen, <strong>in</strong>sbesondere unter jungen<br />
Menschen, erreichen. Die heute 20-Jährigen<br />
haben die vorsätzliche Entkirchlichung<br />
des real existierenden Sozialismus<br />
nicht mehr erfahren, die DDR-<strong>Kirchen</strong>politik<br />
kann also als Erklärung und Rechtfertigung<br />
nur noch schwer herhalten. Aber<br />
genau die Jungen müssten wir erreichen,<br />
wenn wir e<strong>in</strong>en neuen Grund des christlichen<br />
Lebens legen wollen, denn diese<br />
Generation ist die Elterngeneration von<br />
heute. Sollten wir nicht zunächst uns<br />
selbst und die Art unserer Verkündigung,<br />
unserer Sprache, unseres Ritus auf den<br />
Prüfstand stellen und uns fragen, wie wir<br />
von e<strong>in</strong>er B<strong>in</strong>nensprache zu e<strong>in</strong>er „Außensprache“<br />
kommen, die Nichtchristen verstehen?<br />
Nur e<strong>in</strong>e Sprache, die man versteht,<br />
macht auch neugierig. Aus Neugier<br />
entsteht Wiederholung. Aus Wiederholung<br />
entsteht Aneignung. Aus Aneignung entsteht<br />
Glauben. Warum – um Gottes willen<br />
– tun wir uns mit der Änderung unserer<br />
Verkündigungssprache so schwer?<br />
Wenn wir gehört werden wollen, müssen<br />
wir lernen, von den Nichtchristen her zu<br />
denken, die Kirche aus ihrer Sicht zu sehen.<br />
So denkt jeder Unternehmer oder<br />
Kaufmann, der se<strong>in</strong>e Produkte absetzen<br />
will. Ist e<strong>in</strong>e solche Denkrichtung eigentlich<br />
verwerflich ? Um nicht falsch verstanden<br />
zu werden: Ich plädiere nicht für e<strong>in</strong>e<br />
Gossensprache und e<strong>in</strong>en Event-Gottesdienst,<br />
sondern für die E<strong>in</strong>fachheit des<br />
Redens.<br />
Was me<strong>in</strong>en Sie?<br />
Das Thema „Was tun mit Kirche(n)?“ ist<br />
schwierig, das zeigt der Redaktionsalltag:<br />
Nicht e<strong>in</strong>e Flut von Wortmeldungen erreichte<br />
uns, sondern allgeme<strong>in</strong>es „Bedecktse<strong>in</strong>“<br />
begegnete unserer Frage.<br />
Der Mut zum Anderstun macht sich als<br />
Bestandteil deutscher Mentalität nun mal<br />
eher bescheiden aus.<br />
„Was tun mit Kirche(n)?“ soll <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
die Nutzung von Gebäuden und kirchlichen<br />
Räumen h<strong>in</strong>terfragen und damit<br />
natürlich das Nachdenken über Inhaltliches<br />
und Macharten provozieren.<br />
Wir s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass es noch<br />
viel zu diesem Thema zu sagen und zu<br />
schreiben gibt und ermutigen unsere Leser<br />
zu lebhafter Wortmeldung, zu konstruktivem<br />
Dialog. Über Zuschriften freuen<br />
wir uns!
17 THEATERGOTTESDIENST<br />
Hört es selbst<br />
und lasst es geschehen<br />
Dr. Petra Bahr<br />
Die Zauberflöte – e<strong>in</strong>e Theaterpredigt<br />
Abends <strong>in</strong>s Theater, morgens <strong>in</strong> die Kirche<br />
– Theatergottesdienste <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
am Anger <strong>Erfurt</strong><br />
„Liebe, Leid, Verrat und Kampf, Schönheit<br />
und Tragik. Im Theater geht es oft<br />
um’s Ganze. Die erzählten Geschichten,<br />
aber auch die ästhetischen Formen (Musik,<br />
Tanz, Bühnenbild, poetische Sprache)<br />
s<strong>in</strong>d nicht zuletzt S<strong>in</strong>nangebote für<br />
die Theaterbesucher. Wie unterscheidet<br />
sich die „Liturgie“ des Theaters von der<br />
Liturgie der Kirche? Welche Geschichten<br />
und Formen bietet die Kirche mit<br />
Bibel und Gottesdienst?“<br />
So laden die <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />
Thür<strong>in</strong>gen und die <strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Erfurt</strong>er Theater zu e<strong>in</strong>er<br />
Reihe von Theatergottesdiensten e<strong>in</strong>.<br />
Nach Predigten zur Uraufführung der<br />
Oper „Cuba Libre“, dem selten gespielten<br />
Werk „Messidor“, der Operette „Die<br />
lustige Witwe“, dem Musical „Jesus<br />
Christ Superstar“ folgte – als E<strong>in</strong>leitung<br />
zum Mozartjahr 2006 – der Gottesdienst<br />
zur Oper „Die Zauberflöte“ im Oktober<br />
2005.<br />
Ägypten liegt <strong>in</strong> Wien und <strong>in</strong> Salzburg.<br />
Ägypten liegt auch <strong>in</strong> Mannheim, es liegt<br />
mitten <strong>in</strong> Weimar und vor den Toren Potsdams.<br />
Das Grabmahl des Fürsten Pückler<br />
ist e<strong>in</strong>e Pyramide <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es Teiches<br />
im Park Branitz bei Cottbus. Sehen<br />
Sie selbst. Gehen Sie mal wieder spazieren<br />
zwischen Obelisken, Grotten und<br />
Pyramiden. Wandern Sie durch Ru<strong>in</strong>en,<br />
steigen Sie die Freitreppen zu den Tempeln<br />
von Isis und Osiris h<strong>in</strong>auf. Ägypten<br />
wurde vor zweihundert Jahren <strong>in</strong> den<br />
großen Landschaftsparks angelegt – lebendige,<br />
begehbare Zeichen e<strong>in</strong>er fernen<br />
Welt. Diese ferne Welt verweist<br />
nicht auf das untergegangene Weltreich<br />
der Pharaonen. Das Ägypten Wiens oder<br />
Weimars er<strong>in</strong>nert auch nicht an die kühnen<br />
Abenteurer, die auf ihren Reisen den<br />
Orient erforschten. Erst recht wurde ke<strong>in</strong><br />
Monument für das Ägypten aus Unfreiheit<br />
und Not e<strong>in</strong>gerichtet, aus dem der<br />
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs das<br />
Volk Israel errettete. Gestern hätte Ägypten<br />
<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> se<strong>in</strong> können. Mit der Premiere<br />
der Zauberflöte kommt das größte<br />
und bewegendste Stück alter Ägyptensehnsucht<br />
<strong>in</strong> diese Stadt, kaum noch<br />
kenntlich <strong>in</strong> der Inszenierung als verspieltes<br />
Pubertätsdrama im Harry-Potter-<br />
Verschnitt.<br />
Das Ägypten, das <strong>in</strong> der Zauberflöte erkl<strong>in</strong>gt,<br />
ist e<strong>in</strong> utopischer Ort – e<strong>in</strong> wenig<br />
Erlebnispark sicherlich, mehr jedoch<br />
noch geistige Gegenwelt <strong>in</strong> der aufbrechenden<br />
Moderne mit ihren Erschütterungen<br />
und Umstürzen. Es ist das Ägypten<br />
Wolfgang Amadeus Mozarts. Es ist<br />
auch das Ägypten großer Bühnenbildner<br />
und Intendanten: Der Baumeister<br />
Karl Friedrich Sch<strong>in</strong>kel und der Dichterfürst<br />
Johann Wolfgang Goethe waren<br />
fasz<strong>in</strong>iert von der Idee, dass Ägypten <strong>in</strong><br />
Preußen Raum nimmt. Nicht weit von<br />
hier, <strong>in</strong> Weimar, gab es e<strong>in</strong>e der ersten<br />
bedeutenden und vielbeachteten Aufführung<br />
der Zauberflöte <strong>in</strong> deutschen Landen.<br />
Wer die Augen schließt, die Musik hört,<br />
ahnt und vernimmt etwas von der fernen<br />
Welt, auf die hier angespielt wird.
THEATERGOTTESDIENST 18<br />
Von der Oberfläche gesehen mag die<br />
Zauberflöte e<strong>in</strong> fröhliches Märchenspiel<br />
aus Rettung und Verwandlung se<strong>in</strong>: die<br />
Geschichte des Pr<strong>in</strong>zen Tam<strong>in</strong>o, der sich<br />
<strong>in</strong> das Bildnis der schönen Pam<strong>in</strong>a verliebt.<br />
Ihre Mutter ist die sternflammende<br />
König<strong>in</strong> der Nacht, der Vater Sarastro,<br />
Sonnenkönig der Vernunft, e<strong>in</strong> Hohepriester<br />
im ägyptischen Götterreich. Mit<br />
Monastatos kommt e<strong>in</strong>e böser Gegenspieler<br />
dazu und die Mutter wird als<br />
boshafte Rachegött<strong>in</strong> entlarvt. Sarastro<br />
dagegen wandelt sich vom Geiselnehmer<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gütige Lehrerfigur. Mit Papageno,<br />
dem s<strong>in</strong>nenfrohen Vogelfänger,<br />
wird dem erhabenen Priesterstreit um die<br />
Zukunft des Erdkreises manche komische<br />
Note verliehen. Nach etlichen Prüfungen<br />
und Abenteuern s<strong>in</strong>d die Liebenden<br />
glücklich vere<strong>in</strong>t. Das ist der Stoff,<br />
aus dem die Märchenspiele s<strong>in</strong>d. Doch<br />
Mozart will mehr.<br />
Selten ist auf e<strong>in</strong>er Opernbühne so ungehemmt<br />
e<strong>in</strong> religiöses Ritual aufgeführt<br />
worden, selten soviel sakrale Kraft <strong>in</strong> die<br />
Musik gelegt worden wie <strong>in</strong> der Zauberflöte.<br />
Anspielungen auf <strong>Kirchen</strong>lied,<br />
Hymnus und Messe zeugen von der gottesdienstlichen<br />
Stimmung, die Mozart<br />
<strong>in</strong>s Theater zaubern will. Und wenn die<br />
Geharnischten ihren Gesang anstimmen,<br />
dann hören wir sogar die strenge<br />
Fuge auf das Thema e<strong>in</strong>es Reformationschorals<br />
und werden an die Musik von<br />
Johann Sebastian Bach er<strong>in</strong>nert. Für uns<br />
s<strong>in</strong>d das willkommene Augenblicke des<br />
Wiedererkennens, die zum Mitsummen<br />
e<strong>in</strong>laden. Für die ersten Hörer war das<br />
e<strong>in</strong>e schrille Zumutung. Bachsche Musik,<br />
variiert auf e<strong>in</strong>en Choral, das war<br />
so, als würde ich heute late<strong>in</strong>isch zu ihnen<br />
sprechen. Was für uns e<strong>in</strong>e tote Sprache<br />
ist, war für die Menschen damals<br />
e<strong>in</strong> toter Klang. Bachs Musik war den<br />
Zeitgenossen abständig, galt als kompliziert,<br />
sie steht für das Befremden. So<br />
muss für den katholischen Österreicher<br />
Mozart die Musik des Protestantismus<br />
das Exotische des ägyptischen Kultus tragen<br />
und der <strong>Kirchen</strong>hymnus grundiert<br />
die sakrale Feier als Spiel im Spiel der<br />
Oper. Auf diese Weise verwandelt der<br />
Komponist die weltliche Bühne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
ästhetisch-religiösen Raum. Dem Sog,<br />
über dessen Schwelle zu treten, kann<br />
sich ke<strong>in</strong>er entziehen, der Ohren hat.<br />
Die Ägyptomanie von Mozart und se<strong>in</strong>en<br />
Zeitgenossen nimmt ihren Ausgang<br />
<strong>in</strong> den antiken Mysterien. Das Heilige,<br />
das sich <strong>in</strong> der Erhabenheit der Natur<br />
offenbart, verschwiegene Kulte und Rituale,<br />
rätselhafte Hieroglyphen und Symbole<br />
– diese imag<strong>in</strong>ierte Religion e<strong>in</strong>es<br />
verborgenen Reiches – ist der Stoff, mit<br />
dem die Gelehrtenrepublik ihre künstlerischen<br />
und politischen Phantasien<br />
befeuert.<br />
Heute kl<strong>in</strong>gt dieses Freimaurertum obskur<br />
und düster. E<strong>in</strong>e Bande gottloser Verschwörer,<br />
e<strong>in</strong>e Herrenrunde mit e<strong>in</strong>er<br />
Neigung zu esoterischen Praktiken und<br />
dubiosen Kontakten nach ganz oben.<br />
E<strong>in</strong>e fatale Mixtur aus Erhabenheit und<br />
Machtkalkül. So hat man es auch damals<br />
schon gesehen. Im Umbruch zur modernen<br />
Zeit galten die Freimaurer freilich<br />
vor allem den Bündnispartnern von<br />
Thron und Altar verdächtig. Nicht wegen<br />
der e<strong>in</strong>en oder anderen rationalistischen<br />
Übertreibung oder gar wegen der<br />
Erforschung der antiken Religion, sondern<br />
wegen ihrer Fasz<strong>in</strong>ation für das<br />
gottlose Frankreich: Freiheit, Gleichheit,<br />
Brüderlichkeit – es war dieses politische<br />
Evangelium, das die Freimaurer so ver-
19 THEATERGOTTESDIENST<br />
dächtig machte.<br />
In Zeiten absolutistischer Herrschaft darf<br />
die Religion ke<strong>in</strong> Geheimnis bergen. Sie<br />
soll nicht auf e<strong>in</strong>en Überschuss verweisen,<br />
der die bestehenden Verhältnisse <strong>in</strong><br />
Frage stellt. Was sich dem Zugriff der<br />
Herrschenden versperrt, ist gefährlich.<br />
Wer e<strong>in</strong>e gebildete Menschheitsreligion<br />
predigt, die Stände und Klassen überw<strong>in</strong>det,<br />
macht sich strafbar. Wenn der<br />
schlichte Papageno mit der Aristokrat<strong>in</strong><br />
Pam<strong>in</strong>a das große Liebesduett s<strong>in</strong>gt,<br />
dann ist das e<strong>in</strong>e gesellschaftliche und<br />
e<strong>in</strong>e religiöse Provokation.<br />
Verkehrte Welt: für uns kl<strong>in</strong>gt nichts provokanter<br />
als die Beschwörung e<strong>in</strong>er klassenlosen<br />
Gesellschaft. Die politische<br />
Theologie der Aufklärungszeit ist<br />
schlicht: Die Kirche hilft der Staatsraison<br />
und stützt die Macht des Königs, sie<br />
hilft, die sozialen Unterschiede zu akzeptieren<br />
und f<strong>in</strong>det sich zuständig für<br />
die öffentliche Moral. Als sich 1792 zum<br />
ersten Mal der Vorhang zur Zauberflöte<br />
öffnet, wird das Publikum <strong>in</strong> den Bann<br />
e<strong>in</strong>es großen religiösen Mysterienspiels<br />
gezogen, dessen Kraft der Widerspruch<br />
ist.<br />
Indes: man sucht vergebens e<strong>in</strong>e Gegenreligion<br />
zum Christentum – ehrwürdige<br />
protestantische Geistliche und Forscher<br />
hielten sich zu den Männerbünden und<br />
Logen, von denen die Ägyptenbegeisterung<br />
ihren Ausgang nahm. Die wachsten<br />
Freunde Mozarts suchten vielmehr nach<br />
der Religion vor der Religion, nach e<strong>in</strong>er<br />
Art Uroffenbarung vor der christlichen<br />
Offenbarung, die sich als Weltweisheit<br />
zeigt und über klerikale Vere<strong>in</strong>nahmung<br />
h<strong>in</strong>aus wirksam ist. Wissenschaft<br />
und Glaube, Vernunft und Frömmigkeit,<br />
Schönheit und Moral – hier, <strong>in</strong> den erfundenen<br />
Mysterienkulten sollte noch<br />
mite<strong>in</strong>ander verbunden se<strong>in</strong>, was längst<br />
so hässlich ause<strong>in</strong>ander klaffte. „Aufklärung“,<br />
das war e<strong>in</strong> Zauberwort, noch<br />
ganz ohne Dialektik, e<strong>in</strong>e Pathosformel,<br />
mit der sich alle Hoffnungen nach e<strong>in</strong>er<br />
besseren Welt, nach e<strong>in</strong>em heileren<br />
Menschen verbanden. „Aufklärung“, das<br />
war ganz buchstäblich geme<strong>in</strong>t: der Weg<br />
aus der Nacht des Aberglaubens <strong>in</strong>s Licht<br />
der Erkenntnis. „Gebt mir Licht“ – so<br />
lauten die letzten Worte des großen Aufklärers<br />
Immanuel Kant. Die „verschleierte<br />
Isis der Vernunft“ nannte der protestantische<br />
Philosoph zärtlich das Ziel<br />
se<strong>in</strong>es Nachdenkens, als h<strong>in</strong>ge die ägyptische<br />
Gottheit als Andachtsbildchen<br />
über dem Schreibtisch <strong>in</strong> Königsberg.<br />
Befreiung aus der selbstverschuldeten<br />
Unmündigkeit – diese Vision stand so<br />
manchem vor Augen wie e<strong>in</strong>e erotische<br />
Muse <strong>in</strong> lasziv drapiertem Kleid. Hätte<br />
Kant Mozarts Musik im Ohr, wer weiß,<br />
vielleicht hätte er Tam<strong>in</strong>os Liebesarie<br />
gebrummt: „Dies Bildnis ist bezaubernd<br />
schön“. Kant hätte die Vernunft geme<strong>in</strong>t<br />
– und Mozart hätte ihm nicht widersprochen.<br />
Die Attraktivität dieser Vernunft zeigt<br />
allerd<strong>in</strong>gs schnell ihre hässliche Fratze,<br />
und das Gewalttätige dieses Glaubens<br />
an die menschenumgreifende Aufklärung<br />
wandelt sich <strong>in</strong> die Rhetorik des<br />
Terrors, bevor das erste Blut geflossen<br />
ist.<br />
Deshalb mag es uns auch kalt den Rücken<br />
herunterlaufen, wenn wir die choralartige<br />
Hymne „In diesen heil’gen Hallen“<br />
hören. Zum Fasz<strong>in</strong>osum gesellt sich<br />
schnell das Tremendum, e<strong>in</strong>e Schauer<br />
aus Furcht und Widerwillen, wenn wir<br />
auf die Worte achten, die uns gesungen<br />
werden: „In diesen heiligen Mauern“,<br />
heißt es, „In diesen Mauern, wo der
THEATERGOTTESDIENST 20<br />
Mensch den Menschen liebt, kann ke<strong>in</strong><br />
Verräter lauern, weil man dem Fe<strong>in</strong>d<br />
vergibt. Wen solche Lehren nicht<br />
erfreu’n, verdienet nicht, e<strong>in</strong> Mensch zu<br />
se<strong>in</strong>.“<br />
Der Terror dieser Aufklärung, der Menschen<br />
ihr Menschse<strong>in</strong> aberkennt, wartet<br />
nicht bis zu den Lagern und Gulags des<br />
20. Jahrhunderts. Schon <strong>in</strong> der französischen<br />
Revolution wandelt sich die<br />
freundliche Menschheitsreligion zum<br />
Exzess jakob<strong>in</strong>ischer Säuberungsaktionen.<br />
Nie ist der christliche Glaube weiter<br />
entfernt von den Ideen der Aufklärung,<br />
als dann, wenn die Frage nach dem<br />
Menschen zur Def<strong>in</strong>itionssache wird.<br />
Vielleicht ist uns auch deshalb der Weg<br />
verstellt zur ungebrochenen Emphase<br />
der Zauberflöte. Deshalb konzentrieren<br />
wir uns lieber auf das Märchenspiel.<br />
Doch das geheimnisvolle Mysterium der<br />
Verwandlung, das Tam<strong>in</strong>o und Pam<strong>in</strong>a<br />
erfahren, birgt selbst die kraftvolle Korrektur<br />
an solch kaltherziger, fehlgeleiteter<br />
Vernunft, die uns heute nicht fremd<br />
ist. Nicht mehr Rationalität, nicht schärferes<br />
Kalkül, geschicktere Lebensplanung,<br />
effizienteres Management oder<br />
höhere Zielgenauigkeit – das Ziel ihrer<br />
Veränderung heißt Weisheit – und Weisheit<br />
ist liebende Vernunft, die weiter<br />
reicht als die Verstandeskräfte. Hier<br />
stimmt Mozart mit den wunderbaren<br />
Weisheitsliedern des Alten Testaments<br />
übere<strong>in</strong>.<br />
Diese liebende Vernunft ist der unerreichte<br />
Horizont aller Aufklärung, und<br />
ihr wohnt wahrhaft e<strong>in</strong> Zauber <strong>in</strong>ne. Wer<br />
die Zauberflöte hört, bleibt nicht nur<br />
Zuschauer der äußeren Veränderung Tam<strong>in</strong>os.<br />
Wer die Zauberflöte hört, nimmt<br />
an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Verwandlungsprozess<br />
teil. Er wird durch die Musik h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommen<br />
<strong>in</strong> den Wechsel der Perspektiven,<br />
wie er sich für Tam<strong>in</strong>o und Pam<strong>in</strong>a<br />
vollzieht. Die Musik dramatisiert die <strong>in</strong>neren<br />
Beweggründe und der religiöse<br />
Ritus, der zur Oper wird, br<strong>in</strong>gt diesen<br />
Vollzug auf die Bühne. Kunstvoll verschränkt<br />
Mozart beide Dimensionen des<br />
Rituals. Der äußere Prozess stützt und<br />
begleitet den <strong>in</strong>neren Vollzug der Wandlung.<br />
Tam<strong>in</strong>o wird dabei ständig mit neuen Illusionen<br />
konfrontiert, die er sich von sich<br />
selbst und se<strong>in</strong>er Welt gemacht hat.<br />
Wenn die König<strong>in</strong> der Nacht Tam<strong>in</strong>o bei<br />
der ersten Begegnung als schmerzbetrübte<br />
Mutter ersche<strong>in</strong>t, um sich später<br />
mit den Koloraturen der Rache als böse<br />
Verführer<strong>in</strong> zu entlarven, so werden wir<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommen <strong>in</strong> den Wechsel des<br />
Blicks, der sich im jungen Pr<strong>in</strong>zen vollzogen<br />
hat. Die Befreiung der Geliebten<br />
gel<strong>in</strong>gt nicht durch Gewalt, Tam<strong>in</strong>o muss<br />
se<strong>in</strong>er eigenen Abgründe gewahr werden<br />
und sich selbst kennen lernen. Nur<br />
ist die Botschaft der Oper nicht, dass Leiden<br />
läutert und der Lohn schon wartet.<br />
Die Botschaft, wenn es denn e<strong>in</strong>e gibt,<br />
liegt vielmehr <strong>in</strong> dem Mut, sich mehr<br />
und mehr der göttlichen E<strong>in</strong>sicht anzuvertrauen.<br />
Die religiöse Energie der Zauberflöte<br />
liegt <strong>in</strong> der Darstellung dieser<br />
allmählichen Bekehrung. Das Heldentum<br />
Tam<strong>in</strong>os ist so das des <strong>in</strong>neren Menschen.<br />
Welches Medium könnte hierfür vollkommener<br />
se<strong>in</strong> als die Musik, deren Affekte<br />
uns so tief berühren? Die Religion<br />
der liebenden Weisheit imponiert nämlich<br />
nicht durch moralische Entrüstung<br />
und agitatorische Rede, auch durch Diskussionen<br />
oder bessere Argumente<br />
nicht. Die liebende Weisheit verzaubert
21 THEATERGOTTESDIENST / KIRCHENMUSIK<br />
das Herz, weil der Glaube aus dem<br />
Hören kommt.<br />
Hört es selbst und lasst es geschehen.<br />
Nach der Predigt erklang Sarastros Arie<br />
„In diesen heil’gen Hallen“. Es sang der<br />
Bassist Andreas Mitschke und KMD Prof.<br />
Hans-Günther Wauer (Weimar) begleitete<br />
an der Orgel.<br />
Dr. Petra Bahr studierte nach e<strong>in</strong>er journalistischen<br />
Ausbildung Theologie und<br />
Philosophie, nach ihrer theologischen<br />
Promotion war sie sechs Jahre als Referent<strong>in</strong><br />
der Forschungsstätte der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Studiengeme<strong>in</strong>schaft e.V. <strong>in</strong> Heidelberg<br />
für das Sachgebiet Theologie<br />
und Kulturwissenschaften verantwortlich.<br />
Ab 2006 ist sie Kulturreferent<strong>in</strong> des<br />
Rates der EKD <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />
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5.2. 17 Uhr Reglerkirche<br />
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12.3. 16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />
Kantatengottesdienst<br />
12.3. 11 Uhr Lutherkirche<br />
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samstags 17 Uhr<br />
4.3. Orgel und Trompete<br />
Andrea Malzahn und Re<strong>in</strong>er Bosecker<br />
11.3. Kammerchor „Collegium Cantat“<br />
Leitung Helmut Wald<br />
18.3. Viol<strong>in</strong>e und Cello<br />
Gundula und Eugen Mantu<br />
25.3. Mißrach Quartett<br />
Leitung Lutz Balzer<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Johannes-Passion<br />
Constanze Backes (Dresden) – Sopran<br />
Ulrike Zech (Dresden) – Alt<br />
Uwe Stickert (Weimar) – Tenor<br />
Andreas Scheibner (Dresden) – Bass<br />
Mario Hoff (Weimar) – Bass<br />
August<strong>in</strong>er-Kantorei<br />
Andreas-Kammerorchester<br />
Leitung Dietrich Ehrenwerth<br />
1.4. 19.30 Uhr Thomaskirche<br />
(Im Rahmen der Thür<strong>in</strong>ger Bachwochen)
RELIGIÖSES BRAUCHTUM 22<br />
Fasch<strong>in</strong>g, Fastnacht,<br />
Karneval – wo die „tollen<br />
Tage“ ihren Ursprung haben<br />
Wenn die Narren toben, dann ist die<br />
Fasch<strong>in</strong>gs-, Fastnacht- oder Karnevalszeit.<br />
Im engeren S<strong>in</strong>n umfasst sie sechs<br />
Tage: von Donnerstag vor Fastnachtssonntag<br />
(Weiberfastnacht) bis Fastnachtsdienstag.<br />
Diese Tage der Ausgelassenheit<br />
und des Feierns beziehen<br />
ihren S<strong>in</strong>n von der ab Aschermittwoch<br />
folgenden Fastenzeit. Während die Fastenzeit<br />
e<strong>in</strong>e Zeit des Geistes und der<br />
Vorbereitung auf Leiden, Sterben und<br />
Auferstehung Christi ist, spielt die Fastnacht<br />
vor dem Schwellentag „Aschermittwoch”<br />
sprichwörtlich verrückt. Die<br />
Fastnacht ist spielerisch die Gegenzeit<br />
zur Fastenzeit: e<strong>in</strong>e Zeit der Diesseitsorientierung<br />
und des Fleischlichen. Der<br />
Gläubige erfährt im Spiel an sich selbst,<br />
wie närrisch die Rolle des Gottesleugners<br />
und dann der Narren ist, <strong>in</strong>dem er<br />
tatsächlich <strong>in</strong> die Maske der Gottesfe<strong>in</strong>de<br />
schlüpft, z. B. als Teufel oder Hexe.<br />
Die Ausgelassenheit dieser Feiertage<br />
hatte ihren realen H<strong>in</strong>tergrund auch <strong>in</strong><br />
den früheren strengen Fastenregeln.<br />
Fett, Fleisch und Laktiz<strong>in</strong>ien (Milch,<br />
Butter, Käse usw.) waren <strong>in</strong> der Fastenzeit<br />
tabu und mussten aus der Küche<br />
verschw<strong>in</strong>den.<br />
An den Fastnachttagen tobt dort, wo es<br />
ihn gibt, der Straßenkarneval. Als Karnevalssession<br />
oder als Zeit für Karnevalssitzungen<br />
und Maskenbälle gilt die<br />
Zeit von Dreikönige (6. Januar) an. Hier<br />
wirkt das alte Bohnenfest des Bohnenkönigs<br />
nach, der am Dreikönigstag<br />
durch die Bohne im Königskuchen bestimmt<br />
wurde. Im Rhe<strong>in</strong>land ist der 6.<br />
Januar bis heute Auftakt der jeweiligen<br />
Session. Der 11.11. (Elfter im Elften) als<br />
närrischer Startterm<strong>in</strong> hat zwar für sich<br />
den Vorteil, dass die Zahl Elf seit Jahrhunderten<br />
als Narrenzahl gilt, im 19.<br />
Jahrhundert bei der romantischen Karnevalsreform<br />
neu entdeckt wurde und<br />
E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> das Brauchtum (Elferrat)<br />
fand. Der 11.11. als Karnevalsauftakt<br />
hat sich aber erst <strong>in</strong> der Zeit zwischen<br />
den beiden Weltkriegen ergeben.<br />
Wenn im Zusammenhang mit der Fastnacht<br />
von den drei tollen Tagen die<br />
Rede ist, dann s<strong>in</strong>d damit die drei Tage<br />
geme<strong>in</strong>t, an denen vor dem 19. Jahrhundert<br />
gefeiert wurde: der „kle<strong>in</strong>e<br />
Fastabend” (heute Weiberfastnacht),<br />
der „große Fastabend” am Sonntag und<br />
der eigentliche Fast(en)abend, der Vorabend<br />
des ersten Fastentages, der Fastnachtsdienstag.<br />
Der sogenannte Rosenmontag<br />
kam als vierter toller Tag erst<br />
nach 1823 h<strong>in</strong>zu, als <strong>in</strong> Köln der Rosenmontagszug<br />
e<strong>in</strong>geführt wurde. Aus<br />
den drei tollen Tagen s<strong>in</strong>d seit dem 19.<br />
Jahrhundert wenigstens vier geworden.<br />
Als die Synode von Benevent 1091 die<br />
Sonntage <strong>in</strong> der Fastenzeit als Gedächtnistage<br />
der Auferstehung Jesu vom Fasten<br />
ausnahm, rückte deshalb der Beg<strong>in</strong>n<br />
der Fastenzeit um 6 (Wochen-)<br />
Tage vor. Die Fastnacht endet seitdem<br />
am Dienstag nach dem 7. Sonntag vor<br />
Ostern (Estomihi) und die Fastenzeit<br />
beg<strong>in</strong>nt mit dem folgenden Mittwoch,<br />
dem Aschermittwoch. Jene, die ihre<br />
Fastnacht nach der alten Fastenordnung<br />
vor der Regelung <strong>in</strong> Benevent (1091)<br />
feiern, begehen die Alte Fastnacht<br />
(auch: Bauernfastnacht), die immer <strong>in</strong><br />
die geltende Fastenzeit fällt. Zum Un-
23 RELIGIÖSES BRAUCHTUM / ANZEIGEN<br />
terschied von der Alten Fastnacht wurde<br />
der der neuen Fastenordnung entsprechende<br />
neue Fastnachtsterm<strong>in</strong><br />
Herrenfastnacht genannt. Vor allem am<br />
Oberrhe<strong>in</strong> konnte sich diese Neuordnung<br />
nicht gegen die ältere Tradtion<br />
durchsetzen. In Basel, Baden und <strong>in</strong><br />
Teilen des Markgräflerlandes hielt man<br />
an der „alten Fastnacht” als „Bauernfastnacht”<br />
zum alten Term<strong>in</strong> gegenüber<br />
der „Herrenfastnacht” am neuen Term<strong>in</strong><br />
fest. Bis heute beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> diesen<br />
Gebieten die Fastnachtszeit erst, wenn<br />
andernorts bereits die Fastenzeit begonnen<br />
hat. Die Alte Fastnacht war oft<br />
auch e<strong>in</strong>e protestantische Demonstration<br />
gegen die „katholische” Fastenzeit.<br />
(aus „Wo die ,tollen Tage’ ihren Ursprung haben“ von Dr. theol.<br />
Manfred Becker-Huberti, Köln)<br />
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Neudietendorf<br />
Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />
! <strong>03</strong>62<strong>02</strong>/81317<br />
<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />
! 5 62 71 15
SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />
Andreaskirche/ Geme<strong>in</strong>desaal<br />
Andreasstraße<br />
So, feiertags 10 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
August<strong>in</strong>erstraße<br />
Sa 18 Uhr<br />
So 9.30 Uhr mA<br />
Gustav-Adolf-Kirche<br />
S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />
So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
So 10 Uhr 26.3.<br />
Philipp-Melanchthon-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />
So 10 Uhr bis 19.3.<br />
Lukaskirche Stadtweg 64<br />
So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />
Lutherkirche<br />
Magdeburger Allee<br />
So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />
So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />
(nicht am letzten So)<br />
So 17 Uhr 26.2.; 26.3.<br />
Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />
So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats<br />
11 Uhr ab 16. des Monats (nicht<br />
am letzten So)<br />
Michaeliskirche<br />
Allerheiligenstraße<br />
Sa 17 Uhr<br />
So 11 Uhr letzter So im Monat<br />
Predigerkloster/ -kirche<br />
Meister-Eckehart-Straße<br />
So 10 Uhr<br />
Reglerkirche Bahnhofstraße<br />
So 9.30 Uhr<br />
Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />
So 14 Uhr, Fr 17 Uhr Christen<br />
aus der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />
Regler-Geme<strong>in</strong>desaal<br />
Wilhelm-Busch-Straße 30<br />
Sa 17 Uhr 4., 18.2.; 4.3.<br />
Thomaskirche Schillerstraße<br />
So 10 Uhr<br />
Alach St. Ulrich<br />
So 9.30 Uhr 19.2.<br />
So 10.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />
Andisleben St. Peter und Paul<br />
Sa 18 Uhr 4.2.<br />
So 9.30 Uhr 12., 19., 26.2.;<br />
5., 19., 26. 3.<br />
B<strong>in</strong>dersleben<br />
St. Lucas<br />
So 14 Uhr 5., 19.2.; 5.3.<br />
Bischleben<br />
Benignuskirche<br />
So 10 Uhr 12.,26. 2.; 12., 26.3.<br />
Büßleben Pfarrhaus<br />
So 9.15 Uhr 5., 19.2.;19.3.<br />
Fr 3.3.19.30 Uhr Gottesdienst<br />
zum Weltgebetstag der Frauen<br />
Dachwig Petrikirche<br />
So 9 Uhr 5.2.; 12., 19.3.<br />
So 10.30 Uhr 5., 26.3.<br />
Sa 18 Uhr 18.2.<br />
Elxleben<br />
Michaeliskirche<br />
So 9 Uhr 19.2.; 26.3.<br />
So 10.30 Uhr 5., 12., 26.2.;<br />
12., 19.3.<br />
Ermstedt Andreaskirche<br />
So 9.30 Uhr 12.2.<br />
Frienstedt St. Laurentius<br />
So 10.30 Uhr 12.2.;<br />
So 14 Uhr 5.3.<br />
Gebesee Laurentiuskirche<br />
jeden So 10.45 Uhr<br />
Gispersleben<br />
Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus<br />
So 9.30 Uhr Februar jeden<br />
Sonntag; 12., 19., 26.3.;<br />
So 11 Uhr thematisch mit Konfis<br />
5.3.<br />
Gottstedt St. Georg<br />
So 14 Uhr 19.2.<br />
Hochheim Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Dornra<strong>in</strong> 12<br />
So 9.30 Uhr 5.,19.2.; 5., 26.3.<br />
Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />
So 13 Uhr 12.2.<br />
Kühnhausen<br />
Porta Coeli-Kirche<br />
So 10.45 Uhr 12., 26.2.;<br />
12., 26.3.<br />
Marbach Geme<strong>in</strong>desaal<br />
So 10 Uhr 5., 19.2.; 5.3.<br />
So 14.30 Uhr 19.3.<br />
Fr 19 Uhr 3.3. Weltgebetstag der<br />
Frauen,<br />
St. Gertrud-Geme<strong>in</strong>deraum<br />
Meuselwitzer Straße 5<br />
Möbisburg<br />
Dionysiuskirche<br />
So 10.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />
So 10 Uhr 19.2.; 19.3.<br />
Nottleben<br />
St. Peter und Paul<br />
So 14 Uhr 12.2.<br />
Rhoda<br />
Kirche zum Guten Hirten<br />
So 9 Uhr 5.2.; 5.3.<br />
Sa 17 Uhr 19.2.; 19.3.<br />
R<strong>in</strong>gleben<br />
St. Bartholomäus<br />
So 9.30 Uhr 5., 12., 19.2.;<br />
5., 12., 19.3.<br />
Salomonsborn<br />
Dionysiuskirche<br />
So 10 Uhr 12.2.;<br />
So 14.30 Uhr 12.3.<br />
Schmira Nikolauskirche<br />
So 11 Uhr 19.2.; 5.3.<br />
Tiefthal<br />
Peter-und-Paul-Kirche<br />
So 10.30 Uhr 5., 19.2.; 5., 19.3.<br />
Walschleben<br />
Cruciskirche<br />
So 9 Uhr 5.2.; 5.3.<br />
So 10.30 Uhr 19.2.; 19.3.<br />
Sa 18 Uhr 11.3.<br />
W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Pfarrhaus<br />
jeden So 10.30 Uhr<br />
Witterda<br />
Gustav-Adolf-Kapelle<br />
So 9 Uhr 26.2.; 19.3.<br />
Zimmernsupra<br />
St. Jacobus<br />
So 9.30 Uhr 5.2.; 5.3.<br />
So 10.30 Uhr 19.2.<br />
Kl<strong>in</strong>ikumkapelle<br />
Hauptgebäude<br />
So 9.30 Uhr<br />
Kl<strong>in</strong>ikum<br />
Zentrum für Geriatrie<br />
So 10.45 Uhr<br />
Die Gottesdienstzeiten für<br />
folgende Geme<strong>in</strong>den<br />
entnehmen Sie bitte den<br />
Aushängen<br />
Kirchspiel Egstedt (Bechstedt<br />
Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />
Waltersleben, Wern<strong>in</strong>gsleben)<br />
Region Bergkreis für März<br />
(Alach, B<strong>in</strong>dersleben, Ermstedt,<br />
Frienstedt, Gottstedt,<br />
Kle<strong>in</strong>rettbach, Nottleben,<br />
Zimmernsupra)
25 KIRCHENMUSIK<br />
Zentrum für <strong>Kirchen</strong>musik<br />
Die Föderation <strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />
Mitteldeutschland (EKM) eröffnet im ersten<br />
Stock des Predigerklosters e<strong>in</strong> „Zentrum<br />
für <strong>Kirchen</strong>musik“. Nach umfangreichen<br />
Sanierungsarbeiten werden sich<br />
hier unter e<strong>in</strong>em Dach die ehemalige<br />
Musikabteilung der Thür<strong>in</strong>ger Landeskirche,<br />
die Geschäftsstelle des geme<strong>in</strong>samen<br />
Posaunenwerkes, die Notenbibliotheken<br />
beider Landeskirchen aus Jena<br />
und Magdeburg sowie die Büros der<br />
beiden Landeskirchenmusikdirektoren<br />
bef<strong>in</strong>den. Auch Verwaltungsaufgaben für<br />
die <strong>Kirchen</strong>chorwerke bzw. die Verbände<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>musiker/<strong>in</strong>nen<br />
könnten e<strong>in</strong>es Tages hier übernommen<br />
werden. Die zweijährige kirchenmusi-<br />
kalische C-Ausbildung, die bisher <strong>in</strong> Jena<br />
ihren Sitz hatte, wird auch nach <strong>Erfurt</strong><br />
umziehen und etwa alle zwei Wochen<br />
am Sonnabend das Predigerkloster mit<br />
neuen Klängen und neuem Leben erfüllen.<br />
Im nördlichen Teil des Klosterflügels<br />
werden sich außerdem e<strong>in</strong> neuer Jugendraum<br />
und e<strong>in</strong> Sitzungsraum der Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
bef<strong>in</strong>den.<br />
Die feierliche Eröffnung f<strong>in</strong>det am Montag,<br />
dem 6. März statt<br />
14.30 Uhr Choralblasen e<strong>in</strong>es großen<br />
Bläserchores des Posaunenwerkes vor<br />
der Predigerkirche<br />
15 Uhr Gottesdienst mit Bischof Noack<br />
und dem Chor der Kreiskantoren und<br />
Fachberater für <strong>Kirchen</strong>musik<br />
15.30 Uhr Möglichkeit zur Besichtigung<br />
des „Zentrums für <strong>Kirchen</strong>musik“<br />
16.15 Uhr Grußstunde und Musik im<br />
Refektorium
GEMEINDE 26<br />
13 reiche Jahre<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Remus<br />
Die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>-Gispersleben<br />
verabschiedete sich von Kantor<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e<br />
Strobelt im Gottesdienst am 19. Februar.<br />
Seit dem 1. September 1992 hat Sab<strong>in</strong>e<br />
Strobelt als <strong>Kirchen</strong>musiker<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserer<br />
Geme<strong>in</strong>de gearbeitet. Sie hat <strong>in</strong> dieser Zeit<br />
viel erreicht und aufgebaut.<br />
Unser ökumenischer Chor hat sich unter<br />
ihrer Leitung und Federführung stabilisiert,<br />
zahlenmäßig vergrößert und <strong>in</strong> den über<br />
13 Jahren oft sehr ansprechende Konzerte<br />
und Musiken, meist auch zusammen<br />
mit Instrumentalisten gestaltet. Dabei kam<br />
uns zusätzlich zugute, dass Frau Strobelts<br />
Mann ebenfalls <strong>Kirchen</strong>musiker ist und<br />
se<strong>in</strong>e Frau an vielen Stellen, z. B. bei Bedarf<br />
an der Orgel oder bei Chorproben,<br />
unterstützen konnte. Zur guten Tradition<br />
ist die Adventsmusik am 2. Advent <strong>in</strong> der<br />
Antoniuskirche geworden, aber auch die<br />
Passions-, Oster- oder Sommermusiken<br />
fanden e<strong>in</strong>e begeisterte und dankbare<br />
Zuhörerschar.<br />
Unter der fachkundigen Anleitung von<br />
Frau Strobelt erlernten viele K<strong>in</strong>der und<br />
Erwachsene das Flötenspiel, um dann mit<br />
ihrer Musik Gottesdienste, Adventsfeiern<br />
oder Geme<strong>in</strong>defeste zu bereichern. Auch<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Jugendchor hatte sich <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren gebildet und die Geme<strong>in</strong>de<br />
oft <strong>in</strong> Gottesdiensten oder Konzerten<br />
mit neuen Liedern erfreut.<br />
Ganz wichtig war aber auch das S<strong>in</strong>gen<br />
mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> unseren K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />
„Arche Noah“ und „Haus der lustigen<br />
Käferk<strong>in</strong>der“ – Frau Strobelt hatte für<br />
diese Arbeit e<strong>in</strong>e spezielle Ausbildung und<br />
versteht es wie kaum jemand, gerade auch<br />
die kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der anzusprechen. Und die<br />
K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gkreise haben sich natürlich<br />
dann zusammen mit ihr ebenso <strong>in</strong> unser<br />
Geme<strong>in</strong>deleben e<strong>in</strong>gebracht.<br />
Nicht zuletzt die liebevolle und ansprechende<br />
Mitgestaltung der Gottesdienste<br />
durch Orgelspiel oder Ausgestaltung der<br />
Liturgie oder die Begleitung von Sänger<strong>in</strong>nen<br />
und Sängern oder Instrumentalisten<br />
am K-Board wird allen Geme<strong>in</strong>degliedern<br />
<strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung bleiben.<br />
Noch vieles wäre zu erwähnen, wobei<br />
auch damit sicher noch nicht alles benannt<br />
ist: Die vielen neuen Gesangbuchlieder<br />
oder Kanons, die wir mit Frau Strobelt<br />
gelernt und gesungen haben, ihre<br />
Mitwirkung bei unseren K<strong>in</strong>dertagen,<br />
Geme<strong>in</strong>defesten oder auch bei manchem<br />
Geme<strong>in</strong>de- oder K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g, ihr E<strong>in</strong>satz<br />
für die Restaurierung der Viti-Orgel,<br />
die jährlichen Chorwochenenden mit den<br />
<strong>in</strong>tensiven Proben für die Advents- und<br />
Weihnachtszeit und last but not least der<br />
jährlich liebevoll gestaltete Weltgebetstag,<br />
für den Frau Strobelt (ehrenamtlich, weil<br />
ihr das e<strong>in</strong> ganz großes Anliegen war!)<br />
e<strong>in</strong>e ökumenische Vorbereitungsgruppe<br />
gründete, leitete und <strong>in</strong>spirierte – dies und<br />
manches darüber h<strong>in</strong>aus hat Spuren <strong>in</strong><br />
unserer Geme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>terlassen, die<br />
hoffentlich nun nicht e<strong>in</strong>fach verloren<br />
gehen, sondern segensreich nachwirken<br />
und Mut machen, auf diesem Weg weiterzugehen.<br />
Nach über 13 Jahren ist der <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
<strong>Erfurt</strong> nicht mehr <strong>in</strong> der Lage, die bislang<br />
gezahlten Zuschüsse für das Gehalt von<br />
Frau Strobelt aufzubr<strong>in</strong>gen. Frau Strobelt<br />
hatte bei uns e<strong>in</strong>e 50%ige Stelle, bei der<br />
wir 20% und der <strong>Kirchen</strong>kreis 30% bezahlt<br />
haben. Auch viele andere Geme<strong>in</strong>den<br />
können ke<strong>in</strong>e Zuschüsse mehr erhalten,<br />
sondern <strong>in</strong> Zukunft nur noch das haben,<br />
was sie auch selbst f<strong>in</strong>anzieren können.<br />
Das ist natürlich schmerzlich, denn<br />
man gewöhnt sich sehr schnell an e<strong>in</strong>e<br />
gute Situation. Andererseits können und
27 GEMEINDE / BESONDERE TERMINE<br />
müssen wir sehr dankbar dafür se<strong>in</strong>, dass<br />
wir über 13 Jahre lang diese Zuschüsse<br />
hatten, die uns <strong>in</strong> die Lage versetzt haben,<br />
etwas aufzubauen und zu gestalten,<br />
was Frucht getragen hat und auch tragen<br />
wird.<br />
Frau Strobelt wird ab dem 1. März <strong>in</strong> der<br />
Thomas-Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> tätig se<strong>in</strong>.<br />
Diese Geme<strong>in</strong>de ist im Gegensatz zu uns<br />
<strong>in</strong> der Lage, e<strong>in</strong>e halbe Stelle ohne <strong>Kirchen</strong>kreis-Zuschüsse<br />
zu f<strong>in</strong>anzieren. Wie<br />
es bei uns weitergehen wird, ist im E<strong>in</strong>zelnen<br />
noch nicht geklärt, sondern wird<br />
gerade bedacht und verhandelt. Es wird<br />
sicher E<strong>in</strong>schnitte geben – Frau Strobelt<br />
ist mit dem allen, was sie getan hat, nicht<br />
ohne weiteres zu ersetzen. Wir können<br />
dennoch als Geme<strong>in</strong>de froh und dankbar<br />
se<strong>in</strong>, dass Frau Strobelt über 13 Jahre lang<br />
ihren Dienst bei uns so engagiert und segensreich<br />
getan hat. Wir wünschen ihr für<br />
ihre Tätigkeit <strong>in</strong> der Thomas-Geme<strong>in</strong>de<br />
von Herzen Gottes Segen und Geleit!<br />
Musizieren mit K<strong>in</strong>dern<br />
und Jugendlichen<br />
Andreasgeme<strong>in</strong>de Andreasstraße 14<br />
Musizieren Mo 13.30-15.30 Uhr<br />
(1.-4. Klasse) Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />
Di 15.15 Uhr, Mi 16-17.45 Uhr<br />
Kirchspiel Südost GZ S<strong>in</strong>gerstraße<br />
Di 16.15 Uhr S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />
(1.-3.Klasse), Fr 16 Uhr Chor (4.-8. Kl.)<br />
Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/Luther<br />
Mo 10-11.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit<br />
3-6jährigen, Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de Predigerkloster<br />
August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />
Do 16 Uhr (5-6jährige), 17 Uhr (3.-8.Kl.)<br />
Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong><br />
Di 16.15 Uhr Vorschulkreis<br />
Fr 17.30 Uhr Musizierkreis<br />
Term<strong>in</strong>e / Veranstaltungen<br />
Gottesdienst zum 100. Geburtstag<br />
Dietrich Bonhoeffers<br />
5.2. 10 Uhr Andreas-Geme<strong>in</strong>desaal<br />
anschließend Bonhoeffer-Lesung<br />
Gottesdienst des<br />
Christophoruswerkes<br />
22.2.; 29.3. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Gottesdienst der Universität <strong>Erfurt</strong><br />
8.2. 19 Uhr Michaeliskirche<br />
Geme<strong>in</strong>defasch<strong>in</strong>g KSP Südost<br />
17.2. 18.30 Uhr Mart<strong>in</strong>-Niemöller-GZ<br />
K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g KSP Südost<br />
18.2. 14.30 Uhr Mart<strong>in</strong>-Niemöller-GZ<br />
OFFENE GEMEINDEABENDE<br />
„H<strong>in</strong>ter Indien – Malaysia, Burma,<br />
S<strong>in</strong>gapur“ Vor dem Tsunami.<br />
Dia-Reisebericht<br />
Ralph Adams<br />
14.2. 19.30 Uhr Predigerkloster<br />
„Friedrich von Spee – Priester,<br />
Dichter und Rebell (1591-1635)“<br />
Vortrag<br />
Sup.i.R. Dr. Hartmut Scheurich<br />
15.2. 20 Uhr Gustav-Adolf-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
„Peru. E<strong>in</strong> Traum hat sich erfüllt –<br />
Monate der <strong>in</strong>neren E<strong>in</strong>kehr“<br />
Dia-Vortrag<br />
Elisabeth Tramborg, Bienstädt<br />
29.3. 20 Uhr Gustav-Adolf-<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />
GOTTESDIENSTE FÜR SENIOREN<br />
Haus zu den vier Jahreszeiten<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140<br />
1. 2.; 1.3. jeweils 10 Uhr<br />
Carol<strong>in</strong>enstift<br />
Pilse 9<br />
8. 2.; 8.3. jeweils 10 Uhr<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Hospitalplatz 15a<br />
jeden Mittwoch 15.30 Uhr
BESONDERE TERMINE 28<br />
Seniorenheim Residenz Ambiente<br />
Häßlerstraße<br />
letzter Donnerstag im Monat 15 Uhr<br />
Schließandacht<br />
zu Beg<strong>in</strong>n der Passion mit Schließen<br />
des Altars<br />
1.3. 17 Uhr Predigerkirche<br />
Passionsandacht<br />
Regler-S<strong>in</strong>gschar<br />
18.3. 17 Uhr Reglerkirche<br />
Regler-Posaunendienst<br />
25.3. 17 Uhr Reglerkirche<br />
Gottesdienste zum<br />
Weltgebetstag der Frauen<br />
3.3. 15 Uhr Kapitelsaal des<br />
August<strong>in</strong>erklosters, anschließend<br />
Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />
3.3. ökumenisch 17 Uhr Severikirche<br />
(Andreas- und Dom/Severi-Geme<strong>in</strong>de)<br />
anschließend Treffen im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Domberg<br />
3.3. ökumenisch 19 Uhr Rubensstraße<br />
(Regler- und St. Georgsgeme<strong>in</strong>de)<br />
3.3. ökumenisch 19 Uhr Marbach,<br />
St. Gertrud-Geme<strong>in</strong>deraum<br />
Meuselwitzer Straße 5<br />
3.3. 19.30 Uhr Lutherkirche<br />
3.3. 19.30 Uhr Pfarrhaus Büßleben<br />
3.3.19.30 Familiengottesdienst<br />
Geme<strong>in</strong>deraum Möbisburg<br />
3.3. ökumenisch 19.30 Uhr Treffen<br />
Gispersleben Antonius-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
3.3. ökumenisch 20 Uhr<br />
Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
4.3. 10 Uhr Familiengottesdienst<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />
5. 3. 10 Uhr Familiengottesdienst<br />
Melanchthon-GZ Ludolfweg 10<br />
Lust auf Jubel-Konfirmation<br />
1956 konfirmiert <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />
bzw. im „Kirchsaal“? Oder 1946 <strong>in</strong><br />
der Kaufmannskirche konfirmiert? Wenn<br />
ja, dann haben Sie e<strong>in</strong>en Grund, das Fest<br />
der Goldenen Konfirmation oder der<br />
Diamantenen Konfirmation zu feiern.<br />
Anmeldungen ab sofort im<br />
Geme<strong>in</strong>debüro, Röntgenstraße 28<br />
! 2 62 69 62, Fax 64 43 98 61.<br />
Wenn Sie sich angemeldet haben oder<br />
wenn Sie Anschriften von Ehemaligen<br />
mitteilen, dann erfolgen die personenbezogenen<br />
E<strong>in</strong>ladungen zum<br />
Fest der Jubelkonfirmation und<br />
Er<strong>in</strong>nerung der Taufe<br />
Sonntag, 26. Mai 2006<br />
10 Uhr Gottesdienst <strong>in</strong> der<br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
14.30 Uhr Kaffeetafel im Bürgerhaus<br />
UNTER DEN KASTANIEN<br />
Röntgenstraße 28.<br />
Regler-Gespräche<br />
dienstags 15.30 Uhr<br />
Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong><br />
21.2. Das Kulturgut bei Regler<br />
Uta Pappe<br />
28.2. <strong>Kirchen</strong>asyl<br />
Pfrn. Dorothee Müller<br />
7.3. Vasa Sacra<br />
Dr. Ilsabe Schalldach<br />
14.3. Lutherische Kirche <strong>in</strong> Rußland –<br />
„Petersburger Erfahrungen“<br />
Peter Lobers<br />
3.3. Mart<strong>in</strong> Luther – Sprachschöpfer<br />
und Musiker<br />
Pfr. Johannes Haak<br />
Konfirmanden-<br />
Vorstellungsgottesdienst<br />
19.3. 11 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />
Konfirmandenfreizeit<br />
mit Konfis der 7. und 8. Klasse der<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de, geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Konfis anderer Geme<strong>in</strong>den<br />
29.-31.3. Schönburg
29 SCHULE<br />
„Jung und Alt<br />
unter e<strong>in</strong>em Dach“<br />
Johanna Weiß, Juliane Saupe<br />
Der Praxiskurs Religion der Klassenstufe<br />
10 des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />
war zu Besuch im Altenpflegeheim „Haus<br />
der Generationen“ <strong>in</strong> Halle.<br />
Seit diesem Schuljahr läuft im Ratsgymnasium<br />
der Versuch, Inhalte des Religionsunterrichts<br />
praktisch zu erarbeiten.<br />
Dieser Praxiskurs<br />
Religion fuhr im Oktober 2005<br />
nach Halle, um dort e<strong>in</strong> neues<br />
Modell des Zusammenwohnens<br />
von alt und jung zu besichtigen.<br />
In Empfang genommen und<br />
sehr herzlich begrüßt wurden wir von<br />
André Pukowski, dem Leiter des Heimes<br />
und von Ute Kranz, der assistierenden<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> der Paul-Riebeck-Stiftung.<br />
Diese ist der Träger des Altenpflegeheimes.<br />
Herr Pukowski erzählte uns<br />
sehr offen und <strong>in</strong>formativ alles, was man<br />
über das „Haus der Generationen“ wissen<br />
muss. Die E<strong>in</strong>richtung wurde im Januar<br />
2005 mit 60 Pflegeplätzen eröffnet<br />
und die Francksche Stiftung, e<strong>in</strong> Netzwerk<br />
aus kulturellen, wissenschaftlichen,<br />
pädagogischen und christlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />
beherbergt das Pflegeheim <strong>in</strong> dem<br />
historischen Gebäudeensemble des „Königlichen<br />
Pädagogiums“. Das außergewöhnliche<br />
Konzept des Hauses sieht e<strong>in</strong><br />
Zusammenleben zwischen verschiedenen<br />
Generationen vor: Dieses soll durch die<br />
räumliche Nachbarschaft des Altenheimes<br />
zur Montessorischule entstehen. Diese<br />
Schule wird voraussichtlich 2007 eröffnet<br />
und gedachte Projekte, wie geme<strong>in</strong>same<br />
Schulgartennutzung und e<strong>in</strong> Chor,<br />
können dann endlich Gestalt annehmen.<br />
Bei der Besichtigung des Hauses gefielen<br />
uns besonders die familiäre Atmosphäre,<br />
die farbigen, mit Licht durchfluteten Räume<br />
und das Zusammenleben im Modell<br />
von Wohngeme<strong>in</strong>schaften.<br />
Etwa 60 Bewohner, darunter auch Ehepaare,<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen WGs aufgeteilt. Den<br />
Lebensmittelpunkt dieser Geme<strong>in</strong>schaften<br />
bildet zumeist die Wohnküche, <strong>in</strong> der<br />
gekocht, gegessen und geplaudert wird,<br />
und man lädt auch ab und an zu Gesprächsrunden<br />
e<strong>in</strong> oder die Bewohner erzählen<br />
sich ihre Lebensgeschichten. Jeder<br />
dieser Senioren besitzt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelzimmer<br />
mit Bad und WC<br />
und kann sich je nach Wunsch<br />
mit eigenem Mobiliar ausstatten.<br />
Auch sehr positiv überrascht<br />
waren wir von der Freundlichkeit<br />
und Aufgeschlossenheit<br />
der Mitarbeiter und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt positiven<br />
Stimmung, wie wir sie nicht an e<strong>in</strong>em<br />
Ort erwartet hätten, wo Krankheit,<br />
Leiden und Sterben D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d, die den<br />
Alltag prägen.<br />
Nach der Führung durften wir, was wir<br />
sehr schön fanden, selber mal mit anpacken<br />
und beim täglichen Mittagessen helfen<br />
und mit den Senioren speisen.<br />
So hatten wir letztlich noch die Möglichkeit<br />
e<strong>in</strong> paar Bewohner persönlich kennen<br />
zu lernen und wir erhielten e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die alltäglichen Geschehnisse:<br />
brenzlige Situationen, Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
mit Vergangenheit und Zukunft,<br />
verschiedene Krankheitsbilder, emotionale<br />
Ausbrüche von Wut, Angst, Schmerz<br />
und Trauer, Orientierungslosigkeit, aber<br />
auch Witz und Humor und kle<strong>in</strong>e Lebensweisheiten<br />
und Ratschläge am Rande, die<br />
sich unsere Generation ruhig zu Herzen<br />
gehen lassen kann.<br />
Nach dem Besuch lässt sich nur sagen,<br />
dass er unsere Erwartungen stark übertraf,
SCHULE / ERWACHSENENBILDUNG 30<br />
wir waren sehr bee<strong>in</strong>druckt vom Leben<br />
und den Geschehnissen im Altenpflegeheim.<br />
Was wir gelernt haben ist, dass jedes<br />
menschliche Lebewesen altern muss<br />
und vielleicht treffen wir uns im Alter<br />
wieder, warum dann nicht im „Haus der<br />
Generationen“?<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
13.-17.2.06 – Aufnahmegespräche für<br />
neue Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
(bitte telefonische Term<strong>in</strong>absprache <strong>03</strong>61/<br />
6011930)<br />
10.-11.3.06 – Weiterbildung des Kollegiums<br />
im Kloster Volkenroda.<br />
<strong>Kirchen</strong>musik ist Verkündigung<br />
Am Sonntag den 8.1.2006, 15 Uhr wurde der<br />
langjährige Kantor der Thomasgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
ökumenischen Gottesdienst <strong>in</strong> der Thomaskirche<br />
<strong>in</strong> den Ruhestand verabschiedet.<br />
1977 wurde Seezen die <strong>Kirchen</strong>musikerstelle an<br />
der Thomaskirche übertragen. Sofort nach Beg<strong>in</strong>n<br />
se<strong>in</strong>er Tätigkeit gründete Kantor Seezen die<br />
Kurrende. Dieser Dienst der Kurrende <strong>in</strong> Gottesdienst<br />
und Geme<strong>in</strong>de wird auch heute noch<br />
sehr gern wahrgenommen. Als Kreiskantor des<br />
Ev. <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong> hat Walther Seezen im<br />
Bachjahr 1985 zusammen mit Projektchören die<br />
Tradition der Kantatengottesdienste von J.S.Bach<br />
wiederaufgenommen. Viele <strong>Erfurt</strong>erInnen er<strong>in</strong>nern<br />
sich gern an das jährlich stattf<strong>in</strong>dende „Offene<br />
S<strong>in</strong>gen“ im August<strong>in</strong>erkloster, auch e<strong>in</strong> Verdienst<br />
des Kantors.<br />
Die besondere Schwerpunktarbeit <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
ist neben der Chor- und Orgeltätigkeit<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gottesdienstverständnis zu suchen.<br />
Die Frage, „Wo s<strong>in</strong>d wir im <strong>Kirchen</strong>jahr?“, sollte<br />
auch die Musik beantworten, denn <strong>Kirchen</strong>musik<br />
ist Verkündigung und nicht bloß kulturelle<br />
Verzierung des Gottesdienstes, so Kantor Seezen.<br />
E<strong>in</strong> weith<strong>in</strong> gutes musikalisches Beispiel<br />
dafür ist die besondere, von ihm entworfene liturgische<br />
Gestaltung der Christvesper am Heiligen<br />
Abend oder die Gestaltung der Osternacht<br />
und des Ostergottesdienstes.<br />
Für se<strong>in</strong> dom<strong>in</strong>ierendes kirchenmusikalisches<br />
Engagement <strong>in</strong> der Thomasgeme<strong>in</strong>de sei ihm<br />
herzlichst gedankt.<br />
Andreas L<strong>in</strong>dner<br />
<strong>Evangelische</strong><br />
Erwachsenenbildung<br />
Comthurgasse 7<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5766<strong>03</strong>8, Fax <strong>03</strong>61-5766094<br />
EEBTstadtakademieEF@gmx.de<br />
www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />
REIHE<br />
August<strong>in</strong>erGespräch: „Weibliche Genitalverstümmelung<br />
– e<strong>in</strong>e fundamentale<br />
Menschenrechtsverletzung“<br />
Gesprächsgast Manfred Kawath<br />
(„Menschen für Menschen“)<br />
2.2. 19.15 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster Raum „Wittenberg“<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster)<br />
REIHE<br />
August<strong>in</strong>erTafelRunde – Erlesenes<br />
aus Luthers Werken bei Mahl und<br />
Musik: „Luthers Rechtfertigungslehre<br />
– Gnadenbotschaft <strong>in</strong> gnadenloser<br />
Zeit“<br />
Leitung Dr. Aribert Rothe<br />
10.2. 20 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster Luther-Festsaal<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster + Ev. Propstei)<br />
GOTTESDIENST<br />
„Vom Gottesstolz“ – prophetische<br />
Perspektiven II (Jeremias 9,22-23)<br />
Predigt Dr. Aribert Rothe<br />
12.2. 10 Uhr Thomaskirche<br />
THEOLOGIE FÜR NICHTTHEOLOGEN<br />
(I-VI)<br />
„Die Gnosis – esoterische Wurzeln<br />
<strong>in</strong> der Antike“<br />
Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />
jeden Mittwoch im März / April<br />
jeweils 19.30 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster Raum „Wittenberg“<br />
Die Wurzeln abendländischer Esoterik<br />
und Mystik f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Gnosis. Das<br />
ist e<strong>in</strong>e religiöse Weltanschauung, die<br />
etwa gleichzeitig mit dem Christentum<br />
entstanden zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t und mit ihm
31 ERWACHSENENBILDUNG<br />
<strong>in</strong> Ause<strong>in</strong>andersetzung und Wechselwirkung<br />
stand. Es geht um die gnostischen<br />
Denksysteme im Altertum, ihren literarischen<br />
Überlieferungen sowie schon länger<br />
bekannten oder erst im vorigen Jahrhundert<br />
aufgefundenen Handschriften aus<br />
Ägypten und Zentralasien.<br />
REIHE<br />
August<strong>in</strong>ergespräch: „Resüme.“<br />
Gesprächsgast Oberbürgermeister<br />
Manfred O. Ruge<br />
2.3.19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />
Raum „Wittenberg“<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Erfurt</strong>er August<strong>in</strong>erkloster)<br />
GOTTESDIENST<br />
„Vom Gotteszorn“ – prophetische<br />
Perspektiven III (Jesaja 5, 1-7)<br />
Predigt Dr. Aribert Rothe<br />
12.3. 10 Uhr Thomaskirche<br />
SCHNUPPERABEND (I)<br />
„Traumziel Ägypten“<br />
Bildungsreise 21.10.- 28.10.06<br />
Dia-Vortrag<br />
Pfr. Michael Zippel, Hildburghausen<br />
(angefragt)<br />
23.3. 19.30 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster Raum „Straßburg“<br />
(<strong>in</strong> Kooperation mit Biblische Reisen GmbH)<br />
Das Traumziel Ägypten eröffnet e<strong>in</strong>e außergewöhnliche<br />
Zeitreise: Das Kreuzfahrtschiff<br />
führt auf dem Nil <strong>in</strong> die Welten des<br />
Alten, Mittleren und Neuen Reiches.<br />
Zwischen Luxor und Assuan gelangt man<br />
zu den Tempeln und Gräbern der Pharaonen<br />
ägyptischer Hochkulturen und genießt<br />
gleichzeitig die entspannende Atmosphäre<br />
der Fluss- und Kulturlandschaft. Nahe bei<br />
den Pyramiden von Giseh pulsiert das<br />
orientalische Großstadtleben Kairos.<br />
Hier repräsentiert das Christentum koptischer<br />
Prägung die Wurzeln der eigenen<br />
Religion, und die großen Moscheen zeigen<br />
sich als Zentren der Gelehrsamkeit<br />
im Islam.<br />
GALERIEGESPRÄCH<br />
Zeichnungen und Objekte von<br />
Sab<strong>in</strong>e C. Sauermilch<br />
Moderation Hubertus Staudacher<br />
Dr. Aribert Rothe<br />
30.3. 19.30 Uhr Kunsthaus<br />
Michaelisstraße<br />
<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />
Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />
ÖKUMENISCHE<br />
ERFURTER VORTRÄGE<br />
montags 20 Uhr<br />
Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, Farbengasse 2<br />
„Christ und Widerständler –<br />
Dietrich Bonhoeffer<br />
zum 100. Geburtstag“<br />
„Bonhoeffer“-Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasiums<br />
13.2.<br />
„Unsere fremden K<strong>in</strong>der –<br />
zur aktuellen Situation der<br />
Jugendkulturen“<br />
Ulrich Ballhausen, Leiter der<br />
Europäischen Jugendbildungs- und<br />
Begegnungsstätte Weimar (EJBW)<br />
13.3.<br />
BIBELWOCHE<br />
Region Südost<br />
6.-8.3. Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />
6.3. 19 Uhr Was bist du, Mensch?<br />
7.3. 19.30 Uhr Was ist jetzt dran?<br />
8.3. 19.30 Uhr Was hilft?<br />
Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
„... und es lohnt sich doch!“<br />
Sieben Texte aus dem Buch Kohelet<br />
13.-18.2. jeweils 19.30 Uhr<br />
Bürgerhaus Unter den Kastanien<br />
Lutherkirche<br />
13.-16.2.<br />
Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
ökumenisch 20.-24.3. Tettaustraße 4
BEGEGNUNG MIT KUNST 32<br />
„Ich hatte ke<strong>in</strong> Ziel, nur e<strong>in</strong>en Weg“, sagt<br />
der <strong>Erfurt</strong>er Maler und Grafiker Egon<br />
Zimpel, als er von den Pfarrer<strong>in</strong>nen und<br />
Pfarrern des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />
<strong>Erfurt</strong> zur Entstehung se<strong>in</strong>es Materialbildes,<br />
das <strong>in</strong> der Flurgalerie <strong>in</strong> der<br />
Schmidtstedter Straße 42 hängt, befragt<br />
wird. Die Entstehungsgeschichte dieser<br />
Arbeit aus Sand, Pigmenten, Latex, Kreide<br />
ist Zimpels Begegnung mit der Wüste<br />
Sahara, ist die Geschichte se<strong>in</strong>er wochenlangen<br />
Wanderung „ohne Rückfahrsche<strong>in</strong>“,<br />
se<strong>in</strong>er une<strong>in</strong>geschränkten H<strong>in</strong>gabe<br />
an die Gewalten dieser Landschaft,<br />
se<strong>in</strong>er Bangen und Zuversichten, se<strong>in</strong>er<br />
Begegnungen mit der Schöpfung, der<br />
Herausforderung se<strong>in</strong>er S<strong>in</strong>ne. „Heute<br />
würde ich die Farbigkeit anders bestimmen“<br />
– es ist etwas fasz<strong>in</strong>ierend Persönliches,<br />
was bei dieser Begegnung <strong>in</strong><br />
der Tagungspause des Pfarrkonvents am<br />
12. Januar zur Sprache kommt. Die Farbigkeit<br />
drückt Bef<strong>in</strong>dlichkeiten aus, die<br />
der Künstler vorbehaltlos erläutert. Man<br />
lernt ihn kennen. Und das Werk. Beides<br />
ist untrennbar. Das macht glaubwürdig.<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Ruth Elisabeth Schlemmer und<br />
Senior Andreas Eras haben namens des<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kunstdienstes und des<br />
<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums dem Künstler<br />
herzlich gedankt, dass er der E<strong>in</strong>ladung<br />
zum Ort se<strong>in</strong>es Werkes gefolgt ist.
33 PERSÖNLICHKEITEN<br />
Der Theologe als<br />
„Erzieher des<br />
Menschengeschlechts“<br />
Dr. Michael Ludscheidt<br />
Zum 250. Geburtstag von Johann<br />
Rudolph Gottlieb Beyer<br />
Im Revolutionsjahr 1789 begann der <strong>in</strong><br />
Schwerborn bei <strong>Erfurt</strong> tätige evangelische<br />
Pfarrer Johann Rudolph Gottlieb<br />
Beyer mit der Herausgabe e<strong>in</strong>es<br />
Allgeme<strong>in</strong>e[n] Magaz<strong>in</strong>[s] für Prediger<br />
nach den Bedürfnissen<br />
unsrer Zeit. In<br />
der Vorrede (S. 3-14,<br />
alle Zitate ebd.) erklärt<br />
er, die Absicht<br />
des Periodikums sei<br />
es, den Geistlichen<br />
„Wahrheiten, Me<strong>in</strong>ungen<br />
und Kenntnisse“<br />
darüber zu<br />
vermitteln, wie man<br />
<strong>in</strong> zeitgemäßer Weise<br />
„das Gebiet der<br />
Religion ausbreiten,<br />
Menschenherzen<br />
gew<strong>in</strong>nen, ihren<br />
Geist nähren, und überhaupt sie belehren<br />
und bessern“ könne. Denn vieles<br />
von dem, was „der Prediger vor 40 und<br />
50 Jahren [...] <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Predigten und <strong>in</strong><br />
den Religionsunterricht br<strong>in</strong>gen konnte“,<br />
müsse als „Aberglauben und Vorurtheil“<br />
gelten und sei bestenfalls noch geeignet,<br />
den geistlichen Stand lächerlich zu<br />
machen. Wer den christlichen Glauben<br />
befördern wolle, dürfe nicht übersehen,<br />
daß er „Menschen aus dem lezten Viertel<br />
des 18ten Jahrhunderts“ vor sich<br />
habe, nach deren „Kenntnissen, und<br />
Bedürfnissen“ die Erziehungsmittel e<strong>in</strong>zurichten<br />
seien. In diesem S<strong>in</strong>ne formuliert<br />
Beyer nicht nur das wirkungsästhetische<br />
Programm für se<strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong>, sondern<br />
auch die Grundsätze e<strong>in</strong>er ‚modernen‘<br />
seelsorgerlichen Tätigkeit: „Wollen<br />
wir, daß die Religion geliebt und geehrt<br />
werden soll, so müssen wir sie von der<br />
Seite darstellen, von der sie eben den<br />
stärksten E<strong>in</strong>druk machen kann, und ihr<br />
das Kleid anlegen, <strong>in</strong> dem man sie gern<br />
sieht.“<br />
Von diesen Grundpositionen e<strong>in</strong>er aufgeklärten<br />
Theologie, die <strong>in</strong> Reaktion auf<br />
die Infragestellung<br />
des Christentums vor<br />
allem dessen praktischen<br />
Wert für die<br />
Lebensgestaltung zu<br />
erweisen suchte, war<br />
das berufliche Wirken<br />
und die schriftstellerische<br />
Betätigung<br />
Johann Rudolph<br />
Gottlieb Beyers<br />
maßgeblich bestimmt.<br />
Als Sohn des<br />
vierten Schullehrers<br />
und Kirchners an St.<br />
Michaelis, Johann<br />
Fabian Beyer, und dessen Ehefrau Johanna<br />
Dorothea, wurde er <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> geboren<br />
und am 20. Januar 1756 <strong>in</strong> der Michaeliskirche<br />
getauft.<br />
Se<strong>in</strong>e schulische Bildung empf<strong>in</strong>g der<br />
Knabe <strong>in</strong> der Michaelisschule und ab<br />
1767 im <strong>Evangelische</strong>n Ratsgymnasium;<br />
private Unterweisungen durch lutherische<br />
Pfarrer traten ergänzend h<strong>in</strong>zu. Von<br />
1772 bis 1774 studierte Beyer an der<br />
<strong>Erfurt</strong>er Universität Theologie, besuchte<br />
jedoch vor allem die philosophischen<br />
Vorlesungen von Johann Christian Lossius,<br />
denen er nach eigener Aussage
PERSÖNLICHKEITEN 34<br />
„das, was man richtig und ordentlich<br />
denken nennt, zu danken“ (Selbstbiographie<br />
im Magaz<strong>in</strong> für Prediger Bd. 8, 5.<br />
St. [1793], S. 105-111, hier S. 106f.)<br />
hatte. In den Jahren 1774 und 1775 setzte<br />
er das Studium <strong>in</strong> Jena fort, wo er bei<br />
Ernst Jakob Danovius Dogmatik hörte,<br />
sich im übrigen aber wesentliche Teile<br />
des theologischen Stoffes durch <strong>in</strong>tensive<br />
Lektüre selbst erschloß, wie er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Autobiographie (S. 107) andeutet.<br />
Nach Abschluß des Studiums kehrte<br />
Beyer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Vaterstadt zurück und<br />
übernahm zunächst das Amt des Konrektors<br />
der Johannisschule (1776), rückte<br />
1780 zum Rektor der Thomasschule<br />
und Nachmittagsprediger an der Thomaskirche<br />
auf und bekam schließlich<br />
1782 die Pfarrstelle <strong>in</strong> dem zum <strong>Erfurt</strong>er<br />
Landgebiet gehörenden Dorf Schwerborn<br />
übertragen. 1790 wechselte er als<br />
Pfarrer an die Bonifatiuskirche nach<br />
Sömmerda, wo er „<strong>in</strong> dem Stande e<strong>in</strong>er<br />
güldnen Mittelmäßigkeit“ (Selbstbiographie,<br />
S. 108) bis zu se<strong>in</strong>em Tod im Dezember<br />
1813 tätig war.<br />
Den über die pfarramtliche Tätigkeit h<strong>in</strong>ausreichenden<br />
Rang Beyers als Gelehrter<br />
und Schriftsteller haben schon die<br />
Zeitgenossen erkannt und gewürdigt. So<br />
schreibt Johann Jakob Dom<strong>in</strong>ikus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Stadtgeschichte <strong>Erfurt</strong> und das <strong>Erfurt</strong>ische<br />
Gebiet, die Sömmerdaer Bonifatiusgeme<strong>in</strong>de<br />
dürfe sich glücklich schätzen,<br />
den „menschenfreundlichen und<br />
gelehrten Pastor Beier zu besitzen“ (Tl.<br />
2, S. 79). Seit dem Antritt der Schwerborner<br />
Pfarrstelle publizierte Beyer e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl katechetischer, homiletischer<br />
und dogmatischer Schriften, die bei dem<br />
Leipziger Verleger Siegfried Lebrecht<br />
Crusius erschienen und ihre<br />
(volks)aufklärerische Zielrichtung<br />
mitunter bereits im Titel zu erkennen<br />
geben. Den Auftakt bildete e<strong>in</strong> Versuch<br />
im dogmatischen Fach Ueber die Strafen<br />
der Verdammten und deren Dauer<br />
(1782), dem sich noch im selben Jahr<br />
der erste Teil e<strong>in</strong>es bis 1794 auf drei<br />
Bände anwachsenden Werkes mit dem<br />
Titel Zur Aufklärung der Volksreligion.<br />
E<strong>in</strong> Beitrag <strong>in</strong> Predigten zugesellte. Dem<br />
e<strong>in</strong>gangs erwähnten Magaz<strong>in</strong> für Prediger,<br />
das <strong>in</strong> zwölf Bänden zu je sechs Stücken<br />
bis 1796 erschien, ließ Beyer zwischen<br />
1797 und 1800 e<strong>in</strong>e Fortsetzung<br />
unter dem Titel Museum für Prediger<br />
folgen, die es auf vier Bände zu je zwei<br />
Stücken brachte. Das breite, an die zeitgenössischen<br />
Diskussionen anschließende<br />
Themenspektrum se<strong>in</strong>er Veröffentlichungen<br />
belegen darüber h<strong>in</strong>aus<br />
Schriften wie Ueber die theologische<br />
Gravität (1791), Was heißt denn eigentlich<br />
Christum predigen? (1792), Die<br />
Geschichte der Urwelt <strong>in</strong> Predigten (2<br />
Bde., 1795, 1798) oder Predigten über<br />
Gegenstände aus der Natur (1805).<br />
Berühmt geworden und bis heute bekannt<br />
geblieben ist Beyer durch die Abhandlung<br />
Über das Bücherlesen, <strong>in</strong> so<br />
fern es zum Luxus unsrer Zeiten gehört,<br />
mit der er <strong>in</strong> die Debatten über die ‚Lesewut‘<br />
der Epoche e<strong>in</strong>griff.<br />
Ihr liegt e<strong>in</strong> am 2. Februar 1795 gehaltener<br />
Vortrag <strong>in</strong> der Kurma<strong>in</strong>zischen Akademie<br />
nützlicher Wissenschaften zu <strong>Erfurt</strong><br />
zugrunde, deren Mitglied Beyer seit<br />
1793 war. Das Referat wurde noch im<br />
Jahr se<strong>in</strong>er mündlichen Darbietung bei<br />
dem <strong>Erfurt</strong>er Verleger Georg Adam Keyser<br />
separat und 1796 nochmals <strong>in</strong> den<br />
Acta Academiae (Bd. 12, S. 3-34) veröffentlicht<br />
(ND 1981 u. 1996).<br />
Beyers auch die verme<strong>in</strong>tlichen Gefahren<br />
allzu <strong>in</strong>tensiver Lektüre (wodurch
35 PERSÖNLICHKEITEN / INFORMATION<br />
‚nützliche‘ Tätigkeiten verh<strong>in</strong>dert, ökonomische<br />
E<strong>in</strong>bußen durch Bücherkäufe<br />
heraufbeschworen und die Leser <strong>in</strong> ihren<br />
Moralauffassungen schwankend gemacht<br />
würden) kritisch mitbedenkende<br />
Analyse gelangt letztlich doch zu dem<br />
positiven Urteil, daß „viele Grundsätze,<br />
Facta, Erf<strong>in</strong>dungen, Vorschläge und<br />
Wünsche zur Beförderung der Aufklärung“<br />
durch das Lesen „schnell verbreitet“<br />
(S. 10f.) werden können.<br />
Die hohe Wertschätzung, der sich Johann<br />
Rudolph Gottlieb Beyer an der<br />
Wende zum 19. Jahrhundert erfreute,<br />
dokumentiert noch der ihm gewidmete<br />
Artikel <strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>en Encyclopädie<br />
der Wissenschaften und Künste von<br />
Ersch/Gruber (Bd. 9 [1822], S. 389f.), <strong>in</strong><br />
dem es, das Lebenswerk des <strong>Erfurt</strong>er<br />
Theologen charakterisierend, u. a. heißt:<br />
„Er war e<strong>in</strong> beliebter Prediger und geschätzter<br />
Schriftsteller im katechetischen<br />
Fache und <strong>in</strong> allen Predigerwissenschaften,<br />
arbeitete mit ungeme<strong>in</strong>er Leichtigkeit,<br />
und besaß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausgezeichneten<br />
Grade das Talent e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>faßlichen,<br />
populären und deutlichen Entwickelung<br />
der Begriffe.“<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
„10 Jahre Heimatkalender –<br />
das alte <strong>Erfurt</strong>“<br />
Wieland Wellendorf<br />
1. – 31.3. Michaeliskirche<br />
Italienische Impressionen<br />
Diana Henkel-Trojka<br />
Skizzen und Aquarelle<br />
bis 18.2. Café Paul<br />
F<strong>in</strong>issage<br />
Lesung von Lyrik über Italien<br />
16.2. 18 Uhr<br />
Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n<br />
M<strong>in</strong>isteriums im August<strong>in</strong>erkloster<br />
<strong>Erfurt</strong><br />
August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61.5766<strong>02</strong>2<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo 14-18 Uhr<br />
Di, Mi 8-18 Uhr<br />
Do, Fr 10-13 Uhr<br />
Fördervere<strong>in</strong><br />
Vorträge im Bibliothekssaal<br />
„Niederlandica im Bestand der<br />
Bibliothek“<br />
Rüdiger Banse<br />
16.3. 19 Uhr<br />
anschließend Vere<strong>in</strong>sabend
RÜCKBLICK 36<br />
E<strong>in</strong> Jahr Kontaktstelle<br />
am August<strong>in</strong>erkloster<br />
„Kirche im Blick“<br />
Monika Peisker<br />
Am 13. Januar 2006 hat die Kontaktstelle<br />
für den Wiedere<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die <strong>Evangelische</strong><br />
Kirche <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> endgültig ihre Pforten geschlossen.<br />
Diese Stelle, von der Landeskirche<br />
als Pilotprojekt avisiert, war die<br />
erste richtige Wiedere<strong>in</strong>trittstelle auf dem<br />
Gebiet der EKM.<br />
Sie sollte <strong>in</strong>sbesondere Menschen, die <strong>in</strong><br />
der Vergangenheit aus der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche ausgetreten s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e unkomplizierte<br />
Möglichkeit bieten, wieder Mitglied<br />
der Kirche zu werden.<br />
Wiedere<strong>in</strong>trittsstellen gibt es seit e<strong>in</strong>igen<br />
Jahren <strong>in</strong> vielen deutschen Städten, vor<br />
allem <strong>in</strong> größeren Städten der alten Bundesländer<br />
wie Köln oder Hannover. Das<br />
Hauptanliegen dieser Stellen besteht dar<strong>in</strong>,<br />
für Menschen, die den Weg zurück<br />
zur Kirche suchen, die Hemmschwelle der<br />
Rückkehr zu verr<strong>in</strong>gern. In vielen Städten<br />
haben diese Stellen e<strong>in</strong>e große Resonanz<br />
und verzeichnen steigende Wiedere<strong>in</strong>trittszahlen.<br />
In Ostdeutschland besteht aber im H<strong>in</strong>blick<br />
auf die kirchliche Sozialisation der<br />
Menschen e<strong>in</strong>e völlig andere Situation, als<br />
<strong>in</strong> den westlichen Bundesländern. Der<br />
Großteil der Menschen, die hier leben,<br />
ist nicht getauft und hatte <strong>in</strong> ihrer Biografie<br />
noch ke<strong>in</strong>en tieferen Kontakt mit der<br />
Kirche. Dennoch haben hier <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> 40<br />
Menschen diesen Weg genutzt, um <strong>in</strong> die<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirche zurückzukehren.<br />
Daneben gab es noch e<strong>in</strong>ige Übertritte.<br />
Die entscheidende Frage ist ja nun, ob<br />
diese Menschen auch ohne diese Stelle<br />
wiedere<strong>in</strong>getreten wären? E<strong>in</strong>ige gewiss,<br />
aber längst nicht alle. Besucher erzählten<br />
mir, sie trugen sich schon lange mit dem<br />
Gedanken. Sie wollten aber diesen Schritt<br />
nicht <strong>in</strong> ihrer Heimatgeme<strong>in</strong>de vollziehen,<br />
da es dort damals Ärger mit dem Pfarrer<br />
oder dem GKR gegeben hatte. Andere<br />
hatten Angst, gleich von e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />
vere<strong>in</strong>nahmt zu werden und suchten deshalb<br />
e<strong>in</strong>e anonymere Anlaufstelle.<br />
Die Räumlichkeiten <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erstraße<br />
waren aber viel mehr als e<strong>in</strong>e bloße<br />
Wiedere<strong>in</strong>trittsstelle. Neben Hilfestellung<br />
bei Fragen zur <strong>Kirchen</strong>mitgliedschaft wurden<br />
hier auch Informationen zum kirchlichen<br />
Leben <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und die Möglichkeit<br />
zu Gesprächen rund um Themen des<br />
christlichen Glaubens gesucht. So wurde<br />
sie auch von Menschen <strong>in</strong> Anspruch genommen,<br />
die e<strong>in</strong>en unverb<strong>in</strong>dlichen Erstkontakt<br />
mit der Kirche suchten oder sich<br />
zur Taufe anmelden wollten. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
bot die Kontaktstelle am August<strong>in</strong>erkloster<br />
auch die Möglichkeit zum seelsorgerlichen<br />
Gespräch.<br />
Rückblickend lässt sich nun folgendes<br />
Fazit ziehen: E<strong>in</strong>e Laufzeit von e<strong>in</strong>em Jahr<br />
ist viel zu kurz, um wirklich den Erfolg<br />
e<strong>in</strong>er solchen Stelle erproben zu können.<br />
Dies wird auch von den anderen Wiedere<strong>in</strong>trittsstellen<br />
<strong>in</strong> Deutschland bestätigt.<br />
Es braucht se<strong>in</strong>e Zeit, bis solch e<strong>in</strong>e Stelle<br />
sich herumspricht und <strong>in</strong> das Bewusstse<strong>in</strong><br />
der Bevölkerung sickert. Dass die<br />
Stelle <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> vorzeitig schließen muss,<br />
ist bedauerlich und sicher nicht zuletzt<br />
den knapper werdenden F<strong>in</strong>anzmitteln<br />
geschuldet.<br />
Dennoch, dieses Jahr hat sich gelohnt, es<br />
gab viele <strong>in</strong>tensive Begegnungen. Damit<br />
hat sich gezeigt, dass e<strong>in</strong>e solche Stelle<br />
auch im Osten Deutschlands s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />
kann. Wenn es irgendwann mal e<strong>in</strong> Nachfolgeprojekt<br />
geben sollte, wäre es wichtig,<br />
dieses zum E<strong>in</strong>en an e<strong>in</strong>em zentraleren<br />
Standort anzusiedeln und zum Anderen<br />
möglichst mit e<strong>in</strong>em anderen kirchlichen<br />
Angebot zu koppeln.
37 SEELSORGE<br />
... aus der Krise zur Vision<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
Unser Land bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wirtschaftlichen<br />
Krise. Vorfristige Neuwahlen<br />
im vergangenen Jahr und die Bildung<br />
e<strong>in</strong>er großen Koalition der Parteien für<br />
e<strong>in</strong>e – hoffentlich – handlungsfähige Regierung,<br />
die Dr<strong>in</strong>glichkeit umfangreicher<br />
Sparmaßnahmen, Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />
usw. verunsichern uns. Was<br />
kommt <strong>in</strong> nächster Zukunft auf uns zu?<br />
Worauf müssen wir verzichten? Was werden<br />
wir verlieren? Was wird man dem<br />
„kle<strong>in</strong>en Mann“ noch zumuten, fragen<br />
sich viele. Die Befürchtung, zu verarmen<br />
und damit „draußen“ zu se<strong>in</strong>, schleicht<br />
wie e<strong>in</strong> Gespenst umher.<br />
Viele hat es schon getroffen. Sie verloren<br />
ihre Arbeit und bekommen jetzt Arbeitslosengeld<br />
II oder „Grundsicherung“.<br />
Sie müssen mit jedem Cent rechnen,<br />
können sich viele ihrer Wünsche nicht<br />
mehr erfüllen und ihre Träume nicht<br />
mehr realisieren.<br />
Wie viele werden noch dazu kommen?<br />
Hoffentlich b<strong>in</strong> ich nicht dabei, so hofft<br />
mancher unter uns. „Wie sicher ist me<strong>in</strong><br />
Arbeitsplatz?“, so fragen sich viele und<br />
beobachten angstvoll die aktuelle Entwicklung<br />
der Wirtschaft. Wie viel an Teuerung<br />
oder an Gehaltsm<strong>in</strong>derung können<br />
wir noch verkraften? Wie lange ist<br />
es für ältere Menschen, die e<strong>in</strong> schweres<br />
Arbeitsleben h<strong>in</strong>ter sich haben, verkraftbar,<br />
dass ihre Renten nicht steigen,<br />
dass Gesundheitsmaßnahmen immer<br />
mehr private Zahlungen notwendig machen<br />
und Heimplätze über die Pflegeversicherung<br />
längst nicht mehr f<strong>in</strong>anzierbar<br />
s<strong>in</strong>d?<br />
Fragen über Fragen, die uns wie e<strong>in</strong>e Spirale<br />
h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> Angst und Verzweiflung<br />
ziehen können. Immer wieder sprechen<br />
Menschen mit mir über die konkreten<br />
schmerzhaften Folgen öffentlicher Sparmaßnahmen<br />
für ihr persönliches Leben.<br />
Und es kostet mich jedesmal Kraft, me<strong>in</strong>er<br />
eigenen Angst <strong>in</strong> diesen Gesprächen<br />
zu begegnen. Auch <strong>in</strong> unserer Kirche<br />
muss dr<strong>in</strong>gend gespart werden, die Synode<br />
hat e<strong>in</strong>en neuen Stellenplan mit erheblichen<br />
Stellenkürzungen beschlossen.<br />
Und ich denke an me<strong>in</strong>e erwachsen<br />
gewordenen K<strong>in</strong>der. Werden sie die<br />
richtige Ausbildung absolvieren können,<br />
um später e<strong>in</strong>mal Arbeit zu f<strong>in</strong>den? Und<br />
wie werden sie mit ihrem Leben <strong>in</strong> dieser<br />
neuen, veränderten Welt zurecht<br />
kommen, die mich selbst zunehmend<br />
verunsichert?<br />
Während e<strong>in</strong>es Gespräches <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik<br />
sagte mir e<strong>in</strong> 90-jähriger Mann: „All<br />
unsere K<strong>in</strong>der haben me<strong>in</strong>e Frau und ich<br />
im Vertrauen auf Gott bekommen. Und<br />
ich habe immer wieder erlebt, dass Gott<br />
uns durchgetragen hat.“ Bei diesen Worten<br />
traten Tränen <strong>in</strong> die Augen dieses<br />
Mannes und gleichzeitig begannen se<strong>in</strong>e<br />
Augen zu strahlen. Ich war tief berührt<br />
von se<strong>in</strong>en Worten und ich erlebte<br />
ihn wie e<strong>in</strong> Beispiel lebendiger Hoffnung.<br />
Schwere Jahre liegen h<strong>in</strong>ter diesem<br />
Mann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em langen Leben. Die<br />
Erfahrung, dass es immer wieder „mit<br />
Gottes Hilfe“ weitergegangen ist, haben<br />
se<strong>in</strong> Leben wie e<strong>in</strong> Geländer schützend<br />
begleitet. Aus dieser Erfahrung heraus<br />
nimmt er jetzt auch die nächste, letzte<br />
Strecke se<strong>in</strong>es Lebens <strong>in</strong> Angriff.<br />
Diesen Mann mit se<strong>in</strong>er Erfahrung zu hören<br />
und zu erleben ermutigt mich, macht<br />
mir selbst Hoffnung, dass die schwierige<br />
äußere Situation, die me<strong>in</strong> und unser<br />
Leben gegenwärtig umgibt, uns nicht
SEELSORGE 38<br />
zerbrechen muss. Es kann nicht mehr so<br />
weitergehen wie bisher. Es muss anders<br />
werden <strong>in</strong> Deutschland, damit unsere<br />
K<strong>in</strong>der und wieder deren K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e<br />
Chance für ihr Leben haben. Manches<br />
werden wir verlieren, an das wir uns jetzt<br />
gut gewöhnt haben. Ja, Verlust und Verzicht<br />
tun weh. Gleichzeitig bergen sie<br />
die Chance für hoffnungsvolle Veränderung<br />
<strong>in</strong> sich und lassen uns fragen, was<br />
wirklich wichtig ist <strong>in</strong> unserem Leben.<br />
Was brauchen wir tatsächlich für e<strong>in</strong><br />
erfülltes Leben und wovon me<strong>in</strong>en wir<br />
nur, dass wir es brauchen – und eigentlich<br />
ist es überflüssig?<br />
Ich möchte Sie ermutigen, die schwierige<br />
äußere Situation als Chance für sich<br />
selbst zu entdecken und für e<strong>in</strong>e persönliche<br />
Bilanz zu nutzen. Welches s<strong>in</strong>d<br />
Ihre <strong>in</strong>neren und äußeren Lebenswerte<br />
und welche Vision können Sie für die<br />
Gestaltung Ihres persönlichen Lebens<br />
entdecken? Und bitte er<strong>in</strong>nern Sie sich<br />
daran, welche schwierigen Situationen<br />
Sie <strong>in</strong> Ihrem Leben schon bewältigt haben.<br />
Wer oder was hat Ihnen damals<br />
geholfen, durchzuhalten und neue Hoffnung<br />
zu entwickeln?<br />
Wenn Sie auf diese persönliche Entdeckungsreise<br />
gehen, kann es für Sie hilfreich<br />
se<strong>in</strong>, wenn Sie darüber mit e<strong>in</strong>em<br />
Menschen Ihres Vertrauens sprechen.<br />
Supervision<br />
für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
<strong>in</strong> kirchlichen, diakonischen und sozialen Berufen.<br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles, Lehrsupervisor<strong>in</strong> – DGfP<br />
! <strong>03</strong>61-6639342<br />
Krankenhaus-seelsorge<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />
! <strong>03</strong>61-733129<br />
Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />
Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />
! <strong>03</strong>61-6639342<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />
! <strong>03</strong>61-5626215<br />
Andacht mit Orgelmusik<br />
sonntags 9.30 Uhr<br />
Kapelle im Hauptgebäude<br />
des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />
Nordhäuser Straße<br />
Ökumenische<br />
Telefonseelsorge<br />
<strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Postfach 100735<br />
99007 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5621620 Fax <strong>03</strong>61-7891537
39 INFORMATION<br />
Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />
im August<strong>in</strong>erkloster<br />
August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5766<strong>02</strong>3, Fax <strong>03</strong>61-5766098<br />
e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />
Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />
7 Uhr Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />
Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />
19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />
Öffnungszeiten der Klosterstube<br />
täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />
MITTWOCHABENDKIRCHE<br />
die – etwas – anderen Gottesdienste<br />
im Kapitelsaal<br />
Verantwortlich: Communität Casteller<br />
R<strong>in</strong>g<br />
Feier-Abend<br />
e<strong>in</strong> Gottesdienst für junge Erwachsene<br />
<strong>in</strong> freier Form zusammen mit der<br />
Studierendengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>, den<br />
Studenten für Christus u.a.<br />
19.30 Uhr Kapitelsaal<br />
22.2.; 22.3.<br />
TAUFUNTERRICHT<br />
montags 20-21 Uhr Klosterstube<br />
für alle an der Taufe Interessierten und<br />
zum Schnuppern<br />
Information, Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />
ÖKUMENISCHE BIBELWOCHE<br />
12.-18.2. – Texte aus dem Buch des<br />
Prediger/Kohelet<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der evangelisch-methodistischen<br />
Ägidiengeme<strong>in</strong>de, der römischkatholischen<br />
Geme<strong>in</strong>de St. Nicolai und<br />
Jakobus<br />
Gottesdienst zur Eröffnung<br />
12. 2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />
Nachtgebet und Bibelgespräch<br />
13.-17.2. 19.30-21.15 Uhr Klosterstube<br />
Abschluss der Bibelwoche<br />
Abendgebet mit Begrüßung des Sonntags,<br />
Abendessen der Teilnehmenden<br />
18.2. 18 Uhr<br />
MIT DEM EVANGELIUM IM ALLTAG<br />
LEBEN / EXERZITIEN IM ALLTAG<br />
9.3.-6.4.<br />
e<strong>in</strong> geistlicher Übungsweg durch die<br />
Fasten- und Passionszeit<br />
Beg<strong>in</strong>n: Donnerstag, 9. März, 19.30 Uhr<br />
mit dem Nachtgebet<br />
Information, Anmeldung bei Sr. Ruth CCR<br />
BESONDERE VERANSTALTUNGEN<br />
Fest der Darstellung des Herrn/<br />
Lichtmess<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
2.2. 18 Uhr Kapitelsaal<br />
Bonhoeffer-Gedenken<br />
Abendgebet<br />
4.2. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Gedenken an die Zerstörung des<br />
August<strong>in</strong>erklosters<br />
Abendgebet<br />
25.2. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Beg<strong>in</strong>n der Fasten- und<br />
Passionszeit Abendmahlsgottesdienst<br />
mit dem Angebot der persönlichen<br />
Segnung (Aschenkreuz)<br />
1.3. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />
Gottesdienst zum Weltgebetstag<br />
3.3. 15 Uhr Kapitelsaal mit<br />
anschließendem Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />
Geöffnete <strong>Kirchen</strong><br />
Kaufmannskirche am Anger<br />
geschlossen bis 15. März<br />
montags – samstags 11-17 Uhr<br />
Michaeliskirche<br />
täglich 11-15 Uhr<br />
ab März täglich 10-18 Uhr<br />
Reglerkirche, Predigerkirche,<br />
Andreaskirche<br />
geschlossen<br />
August<strong>in</strong>erkirche<br />
täglich 8-20 Uhr<br />
August<strong>in</strong>erkloster<br />
Führungen stündlich 10-16 Uhr<br />
außer 13 Uhr
INFORMATION 40<br />
Verband Christlicher<br />
Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen und<br />
Pfadf<strong>in</strong>der e.V.<br />
Magdeburger Allee 46<br />
99086 <strong>Erfurt</strong><br />
Büro<br />
Di 9-13 Uhr, Mi 15-17 Uhr, Do 13-18 Uhr<br />
! <strong>03</strong>61-6536<strong>02</strong>7<br />
Pfadf<strong>in</strong>dergruppen des VCP <strong>Erfurt</strong><br />
Wöchentliche Gruppenstunden<br />
Dienstag<br />
16 – 18 Uhr Pfarrhaus<br />
<strong>Erfurt</strong>-W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />
Haarbergstraße 118<br />
K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />
Gruppenleitung<br />
Mandy Giestl, Stefan Herbst<br />
Dienstag<br />
16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46<br />
Landesbüro<br />
K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />
Gruppenleitung Fanny Fauska<br />
Donnerstag<br />
17 – 19 Uhr Stadtteilbürgerhaus<br />
Röntgenstraße 28<br />
K<strong>in</strong>derstufe (K<strong>in</strong>der von 7 – 10 Jahren)<br />
Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen- und Pfadf<strong>in</strong>derstufe<br />
(K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 10 – 15<br />
Jahren)<br />
Gruppenleitung<br />
Andrea Kannenberg, Matthias Bols<br />
Donnerstag<br />
16 – 18 Uhr Magdeburger Alle 46<br />
Landesbüro<br />
Pfadf<strong>in</strong>der<strong>in</strong>nen- und Pfadf<strong>in</strong>derstufe<br />
(K<strong>in</strong>der und Jugendliche von 10 – 15<br />
Jahren)<br />
Gruppenleitung Mike Glattfeld<br />
Orgelvesper zur Wieder<strong>in</strong>betriebnahme der<br />
Orgel im Betsaal des Augusta-Viktoria-Stiftes<br />
am 14.12.2005<br />
Nach erfolgter Wartung und Re<strong>in</strong>igung durch Orgelbaumeister<br />
Herbert Löbl<strong>in</strong>g (Foto unten rechts mit Pfr.<br />
Austel und Prof. Dreißig) erklang die König<strong>in</strong> der Instrumente<br />
unter den Händen von KMD Prof. Matthias<br />
Dreißig (Foto rechts) zur Freude der zahlreichen Anwesenden.
41 DIAKONIE<br />
Diakonie<br />
Kreisdiakonieausschuss<br />
Vorsitzende Brigitte Schröter<br />
Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
! <strong>03</strong>6201-50431<br />
Kreisdiakoniepfarrer<br />
Andreas L<strong>in</strong>dner<br />
Humboldtstraße 16, ! <strong>03</strong>61-3731566<br />
e-mail: Fam.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
BERATUNGEN<br />
EVANGELISCHER KIRCHENKREIS<br />
ERFURT<br />
Büro für ausländische<br />
Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />
Ausländerbeauftragte<br />
Ausländersozialberatung<br />
Hans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-75084-22, Fax -24<br />
STADTMISSION<br />
Schwangerschaftsberatung<br />
Kostenlose Beratung zu Schwangerschaftsabbruch<br />
nach §218, zu Fragen nach Sexualität<br />
und Geburt, Geburtsvorbereitungskurse,<br />
Vermittlung Mutter-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />
Anger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong>,<br />
! <strong>03</strong>61-5668189<br />
MoDiDo9-13, 14-18; Mi9-15; Fr 9-14<br />
Frauenhaus<br />
Schutz für Frau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />
Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />
Geldproblemen<br />
Notruf ! <strong>03</strong>61-7462145 Tag und Nacht<br />
Suchtberatung<br />
Beratungs- und Behandlungsstelle<br />
für Menschen mit verschiedenen<br />
Suchtproblemen<br />
Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />
Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-59<strong>03</strong>7-0, Fax -15<br />
ÖKP GGMBH<br />
Psychologische Beratungsstelle<br />
Erziehungs-, Familien-, Paar- und<br />
Lebensberatung<br />
Mo, Di, Mi, Fr 9-12 Uhr<br />
Do 14-18 Uhr<br />
und nach Vere<strong>in</strong>barung<br />
Beratungen Montag bis Freitag ganztägig<br />
Schillerstraße 12<br />
99096 <strong>Erfurt</strong><br />
! / Fax <strong>03</strong>61.3465722<br />
psych-beratung-ef@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
CHRISTOPHORUSWERK<br />
Psychosoziale Kontakt- und<br />
Beratungsstelle<br />
Beratung und Begleitung von Menschen<br />
mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />
Angehörige<br />
soziale Kontaktangebote<br />
Leipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-60051-<strong>02</strong>, Fax -01<br />
EINRICHTUNGEN<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-65964-0 Fax -19<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen ! 6596420 und<br />
60147620<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />
! 6596430<br />
Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis / Caritas<br />
Allerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-60050-22, Fax -11<br />
e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />
www.christophoruswerk.de<br />
Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />
Schule – Beratung und Begleitung<br />
CJD <strong>Erfurt</strong><br />
Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-78343 Fax <strong>03</strong>61-7834444
DIAKONIE 42<br />
www.cjd-erfurt.de, email:<br />
cjd.erfurt@cjd.de<br />
Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />
E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />
und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />
Allerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-6422090, Fax <strong>03</strong>61-5623141<br />
e-mail: stadtmisef@aol.com<br />
www.stadtmission-erfurt.de<br />
„Café des Herzens“<br />
Mo-Fr 9 – 12 Uhr<br />
Johannes-Lang-Haus<br />
Allerheiligenstraße<br />
Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück<br />
Haus Zuflucht<br />
Gefährdetenhilfe<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />
Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-77880-0, Fax -90<br />
www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Haus für Alt und Jung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
!/Fax <strong>03</strong>61-6436520<br />
Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
! <strong>03</strong>61-5 62 44 91<br />
Offene Altenarbeit<br />
! <strong>03</strong>61-5624491<br />
Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />
und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-2626380, Fax <strong>03</strong>61-26263820<br />
Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />
und Kranke<br />
DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />
TION<br />
Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />
Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />
! <strong>03</strong>6201-504-31, Fax -32<br />
Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />
OFFENE DIAKONISCHE ARBEIT<br />
<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />
Seniorenberatungs- und<br />
Begegnungsstätte <strong>in</strong> der Krämpfervorstadt<br />
„Unter den Kastanien“<br />
Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-2626963<br />
Fax <strong>03</strong>61- 64439861<br />
Beratung Di-Do 10-11 Uhr<br />
Seniorennachmittag Do 14-17 Uhr<br />
Seniorenchor Mi 14 Uhr<br />
Nähkreis Mi 14 Uhr<br />
Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di 10-11 Uhr<br />
Wandern Di 13.30-17 Uhr<br />
Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />
Hans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />
!/Fax <strong>03</strong>61- 7 91 73 39<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />
Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />
Hammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61- 5 54 71 53<br />
Ökumenischer Seniorenkreis<br />
ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />
<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />
Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 1<strong>03</strong>, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5 62 98 62<br />
Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
2. und 4 Freitag 15 Uhr<br />
<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />
Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61- 3 45 62 64<br />
Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />
Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />
<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />
Predigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5626214<br />
Seniorenkreis donnerstags 14 Uhr<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-6436520<br />
Offene Seniorenarbeit<br />
mittwochs 14 Uhr
43 DIAKONIE<br />
EVANGELISCHE<br />
KINDERTAGESSTÄTTEN<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Dionysius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />
Mühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />
! <strong>03</strong> 61 / 7 96 81 54<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />
Leiter<strong>in</strong> Elke Saalfelder<br />
Moskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong> 61 / 7 92 15 36<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Peterbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />
Platz der Jugend 5,<br />
99198 Büßleben<br />
! <strong>03</strong> 61 / 4 23 36 12<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„K<strong>in</strong>derland“<br />
Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />
Goethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong> 61 / 3 46 <strong>02</strong> 26<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„St. Laurentius“<br />
Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />
Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />
99192 Frienstedt<br />
! <strong>03</strong> 36 08 / 7 04 65<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Am Weißbach“<br />
Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />
Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />
! <strong>03</strong> 62 01 / 72 59<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Spatzennest“<br />
Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />
Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong> 61 / 7 91 10 36<br />
Augusta-Viktoria-Stift<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />
Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-65964-30<br />
Arche Noah<br />
Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />
Moskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />
!/Fax <strong>03</strong>61-735238<br />
Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Heide Kienel-Müller<br />
Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-6464317<br />
<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />
am Drosselberg<br />
Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />
Curiestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-4233667<br />
<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
„Pusteblume“<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />
Dornra<strong>in</strong> 12, 99094 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-2 220742<br />
Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />
Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />
Eislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5668273<br />
Louise-Mücke-Stiftung<br />
Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />
Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-6008046-48<br />
Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />
Dalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-2252484<br />
Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />
für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />
Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />
99092 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-2113413<br />
Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />
Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />
Pergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61-5629245
NACHRICHTEN 44<br />
23. Aktion<br />
„’Liebesbriefe’. Merken, worauf es ankommt“<br />
ist das Motto der diesjährigen 23.<br />
Aktion „7 Woche ohne“ der evangelischen<br />
Kirche. Sie beg<strong>in</strong>nt am Aschermittwoch,<br />
dem 1. März 2006.<br />
Jährlich nehmen rund zwei Millionen<br />
Menschen daran teil. Das Motto „’Liebesbriefe’.<br />
Merken, worauf es ankommt“ regt<br />
die Fantasie an und gibt Anstoß: Wie lassen<br />
sich die Passion Jesu, das Fasten und<br />
unsere Erfahrungen mit der Liebe <strong>in</strong> ihrer<br />
Vielschichtigkeit gestalten?<br />
Passion, Leidenschaft und Zuneigung, Eifersucht,<br />
Hass und Aussöhnung – zwischen<br />
Aschermittwoch und Ostersonntag<br />
liegt e<strong>in</strong> Weg, der viele Aspekte der Liebe<br />
deutlich werden lässt. Diesen Weg zu<br />
beschreiten erfordert Mut und Ausdauer.<br />
Das Geme<strong>in</strong>schaftswerk der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Publizistik <strong>in</strong> Frankfurt bietet den<br />
Teilnehmenden vielschichtige Begleitmaterialien<br />
an. Sie können abgerufen werden<br />
unter www.7-wochen-ohne.de .<br />
Das Fastenbüro: ! 069-580 98 247<br />
Mail: 7wo@gep.de<br />
„Brot für die Welt“ zusammen mit den<br />
Partnern zum Wohle der Armen und<br />
Machtlosen Geltung im politischen und<br />
wirtschaftlichen Spiel verschaffen. Im<br />
Klartext: Gottes Spielregeln gelten auch<br />
heute. Me<strong>in</strong>e Erfahrung ist: Wer für die<br />
Spielregeln Gottes e<strong>in</strong>tritt, braucht e<strong>in</strong>en<br />
langen Atem. Das geschieht nicht durch<br />
e<strong>in</strong>malige Hilfen, so gut diese auch sicher<br />
geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d“, erläutert Detlef Harland,<br />
Bereichsleiter Ökumenische Diakonie der<br />
EKM.<br />
Elisabeth<br />
Das Jahr 2007 wird als Elisabethjahr der<br />
EKM vorbereitet. Mit der Koord<strong>in</strong>ation<br />
wurde am 1. November 2005 Medien-<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Mechthild Werner beauftragt.<br />
ACK<br />
Als Vertreter der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong><br />
der ACK wurden satzungsgemäß <strong>in</strong> der<br />
Beratung des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />
<strong>Erfurt</strong> am 12.1.06 die beiden Pfarrer Thomas<br />
Michael Austel und Hans Holger<br />
Deuerl<strong>in</strong>g gewählt.<br />
„Brot für die Welt“<br />
Die 47. Aktion trägt das Motto „Gottes<br />
Spielregeln für e<strong>in</strong>e gerechte Welt“. In<br />
jährlich mehr als 1000 Projekten und Programmen<br />
wird geme<strong>in</strong>sam mit den Partnern<br />
<strong>in</strong> Übersee Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.<br />
Zur Zeit beteiligen sich rund 15.000 Geme<strong>in</strong>den<br />
der evangelischen Landes- und<br />
Freikirchen <strong>in</strong> Deutschland an der Aktion.<br />
Mit dem Motto zeigt „Brot für die<br />
Welt“, dass es nicht ohne langfristige Zusammenarbeit<br />
und Unterstützung geht.<br />
„Brot für die Welt“ stellt damit erneut das<br />
Recht jedes Menschen auf ausreichend<br />
Nahrung und sauberes Wasser <strong>in</strong> den<br />
Mittelpunkt.<br />
„Die Menschenrechte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gute Auslegung<br />
der Spielregeln Gottes. Ihnen will<br />
Tschernobyl<br />
Im Freundesbrief des Heim – statt Tschernobyl<br />
e.V. wird daran er<strong>in</strong>nert, dass sich<br />
am 26. April zum 20. Mal die Katastrophe<br />
von Tschernobyl jährt. Dies kann zum<br />
Anlass genommen werden, vielfältige Initiativen<br />
zur weiteren Unterstützung verschiedenster<br />
Projekte zu entwickeln und<br />
zu publizieren, um möglichst deutschlandweit<br />
Beteiligung zu erreichen.<br />
Beispielsweise wird angeregt, Gedenkoder<br />
Benefiz-Konzerte durchzuführen.<br />
Chöre, Orchester und Musikgruppen können<br />
mit „Musik für e<strong>in</strong> Leben nach Tschernobyl“<br />
für die immer noch mehr als zwei<br />
Millionen <strong>in</strong> den verstrahlten Gebieten,<br />
vor allem <strong>in</strong> Weißrussland, der Ukra<strong>in</strong>e<br />
und Russland lebenden Menschen Hilfe<br />
leisten.
INFORMATION 46<br />
CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />
Magdeburger Allee 46<br />
99086 <strong>Erfurt</strong><br />
! /Fax <strong>03</strong>61-65360-26 /-28<br />
www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />
Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />
Wochenprogramm<br />
Montag<br />
15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />
18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />
Neuerbeschule)<br />
20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />
(Sportgymnasium)<br />
Dienstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
Mittwoch<br />
14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />
19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />
Donnerstag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
17– 18.30 Uhr Jungschar „Fantas“<br />
17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />
Freitag<br />
14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />
18 - 19 Uhr Abendgebet „Oase“<br />
19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „F46“<br />
1. Fr: „4friends“ – Themen- und<br />
Aktionsabend<br />
2. Fr: „C<strong>in</strong>emateque“–- Der Filmabend<br />
3. Fr: „mittendr<strong>in</strong>“ – Abend der Gäste und<br />
Gespräche<br />
4. Fr: „Spielbar“ – Brettspiele und mehr<br />
20.30 – 22 Uhr Fußball (Sportgymnasium)<br />
Beratungen<br />
Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />
Di 20.30 Uhr Arbeitsrecht<br />
Mi 17-19 Uhr Jurist. Beratung für Ausländer<br />
Do 19 Uhr Kriegsdienstverweigerer<br />
amnesty <strong>in</strong>ternational, <strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />
Michaelisstraße 14<br />
Di ab 18.30 Uhr<br />
Aktionskreis für Frieden e.V.<br />
Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />
! / Fax <strong>03</strong>61-56 17 580<br />
Aktionskreis-Frieden-erfurt@gmx.de<br />
Mo-Fr 9-15 Uhr, Infotag Mi 16-18 Uhr<br />
OFFENE ARBEIT<br />
ERFURT<br />
<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />
Allerheiligenstraße 9<br />
99084 <strong>Erfurt</strong><br />
!/Fax <strong>03</strong>61-6 42 26 61<br />
OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />
www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />
Wöchentliche Öffnungszeiten<br />
Montag<br />
17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />
17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />
17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />
20-23 Uhr Filmabend / OA Kultur Treff im<br />
Wechsel 14tägig<br />
Dienstag<br />
18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />
19.30-1 Uhr OA-Treff mit Infobörse, Kultur, JIP<br />
Mittwoch<br />
14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier<br />
17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />
MitbürgerInnen und Café<br />
19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />
Absprachen mit Bruno oder Roland<br />
20-24 Uhr Tanzabend (1., 15.2.; 15., 29.3.)<br />
19.30-23 Uhr Bibelkreis (8., 22.2.; 8., 22.3.)<br />
Donnerstag<br />
9-12 Uhr Büro<br />
17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />
19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />
Kriegsdienstverweigererberatung<br />
20-24 Uhr Themenabend<br />
Sonntag<br />
15.30 Uhr K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (12.2.; 12., 26.3.)<br />
Filmabende Beg<strong>in</strong>n 20.30 Uhr (13., 27.3.)<br />
Der besondere Filmabend 13.2.<br />
Jugend <strong>in</strong> der DDR 18 Uhr, 20 Uhr, 20.30 Uhr<br />
Kultur<br />
6., 20.2.; 6., 20.3. 20 Uhr<br />
Kultur im OA-Treff 21.3. 21 Uhr<br />
Freundeskreis Essen für Gourmets<br />
Anmeldung erforderlich 17.2., 24.3. 19 Uhr<br />
OA-EXTRA<br />
K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>g 26.2. 15 Uhr<br />
Rosenmontagsparty 27.2. 20 Uhr<br />
Ferienk<strong>in</strong>o (auch für KiTa)<br />
7., 9.2. 9.30 Uhr „Michel <strong>in</strong> der<br />
Suppenschüssel“
47 HOSPIZ / ANZEIGE<br />
Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong><br />
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Goethestraße 22<br />
99096 <strong>Erfurt</strong><br />
! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />
Sprechzeiten<br />
Mo, Do 10-12 Uhr, Di 10-17 Uhr<br />
Kontaktgruppe für verwaiste Eltern<br />
die ihr K<strong>in</strong>d sehr früh verloren haben<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />
Uta Altmann ! <strong>03</strong>61 – 78 13 015<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gruppe<br />
Claudia Tischer ! 0160 – 94 83 33 69<br />
Treffpunkt 1. Di im Monat 20-22 Uhr<br />
Goethestraße 22<br />
Gesprächskreis verwaister Eltern<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong>nen für die Gruppe<br />
Ingrid Köhne ! <strong>03</strong>61 – 42 21 279<br />
Kerst<strong>in</strong> Koeck ! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />
Trauersprechzeit<br />
Gesprächsmöglichkeit<br />
1. und 3. Dienstag im Monat<br />
14.30-17 Uhr, möglichst vorherige Term<strong>in</strong>absprache,<br />
auch <strong>in</strong>dividuelle Vere<strong>in</strong>barungen<br />
möglich<br />
Trauercafé<br />
E<strong>in</strong> offenes Angebot für Trauernde<br />
Ansprechpartner<strong>in</strong><br />
Kerst<strong>in</strong> Koeck ! <strong>03</strong>61 – 34 04 780<br />
bitte telefonische Kontaktaufnahme<br />
E<strong>in</strong>ladung zum Trauerkreis<br />
„E<strong>in</strong> Quell <strong>in</strong> unserer Wüste“<br />
Die Gruppe trifft sich <strong>in</strong> den Räumen der<br />
evangelischen Studentengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der<br />
Allerheiligenstraße15<br />
Anmeldungen bitte persönlich bei<br />
Kerst<strong>in</strong> Koeck, Goethestraße 22 oder<br />
! <strong>03</strong>61/ 34 04 780