Liste der National Prioritären Arten - Schweizer Informationssystem ...
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3 > Standardverfahren zur Bestimmung <strong>der</strong> Priorität 17<br />
3.2 Gefährdung<br />
Der Faktor «Gefährdung» beruht auf <strong>der</strong> Einteilung gemäss aktueller schweizerischer<br />
Roter <strong>Liste</strong> o<strong>der</strong> in Ausnahmefällen auf Einschätzungen von Expertinnen o<strong>der</strong> Experten.<br />
Für die Prioritätsbestimmung wurden die Gefährdungseinstufungen <strong>der</strong> Roten <strong>Liste</strong>n<br />
bzw. <strong>der</strong> Experten/-innen nach einer vorgegebenen fünfstufigen Punkteskala gemäss<br />
Tabelle 2 in eine entsprechende Gefährdungskategorie für die Prioritätsbestimmung<br />
übersetzt (nach Gerlach et al. 2002 unpubl.)<br />
Tab. 2<br />
> Fünfstufige Punkteskala für die Gefährdungskategorien<br />
Punktezahl<br />
«Gefährdung»<br />
Rote <strong>Liste</strong> CH<br />
Kategorien vor 2001<br />
Rote <strong>Liste</strong> CH<br />
Kategorien IUCN ab 2001<br />
4 0, 1 CR, RE sehr hoch<br />
3 2 EN hoch<br />
2 3 VU mittel<br />
1 4 NT gering<br />
0 n DD, LC keine<br />
nach Gerlach et al.2002 unpubl.<br />
Einschätzung durch<br />
Experten/Expertinnen<br />
3.2.1 Gefährdungseinstufung nach den nationalen Roten <strong>Liste</strong>n<br />
Für die Erstellung von Roten <strong>Liste</strong>n zu bestimmten Organismengruppen ist ein gruppenspezifischer<br />
Kenntnisstand, <strong>der</strong> eine Expertenmeinung über die aktuelle Gefährdungssituation<br />
erlaubt, eine wichtige Voraussetzung. Da <strong>der</strong> Kenntnisstand (z. B. Verbreitungsangaben,<br />
ökologische Anfor<strong>der</strong>ungen, vorhandene Spezialisten/-innen, Gefährdungsursachen<br />
etc.) auch für die Prioritätsbeurteilung eine wichtige Rolle spielt,<br />
eignen sich dazu vorwiegend Organismengruppen, für welche eine Rote <strong>Liste</strong> vorliegt<br />
(vgl. Tab. 1).<br />
Als Grundlage für die Prioritätsbestimmung wurde die jeweils aktuellste Rote <strong>Liste</strong> <strong>der</strong><br />
Schweiz herangezogen. Für einige Tiergruppen kamen mangels neuerer Bearbeitungen<br />
noch die Roten <strong>Liste</strong>n 1994 zum Einsatz.<br />
Seit 2000 werden die Roten <strong>Liste</strong>n <strong>der</strong> Schweiz nach den IUCN-Richtlinien erstellt<br />
(IUCN 2001). Das zuständige Bundesamt für Umwelt BAFU hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die Roten <strong>Liste</strong>n nach den IUCN Kriterien ungefähr alle zehn Jahre zu revidieren. Die<br />
IUCN-Gefährdungskategorien und -kriterien für globale und regionale bzw. nationale<br />
Bewertungen wurden von <strong>der</strong> englischen Originalfassung übersetzt (IUCN 2001) und<br />
können im Original auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> IUCN nachgelesen werden 2 .<br />
Die ersten vom BAFU erstellten Roten <strong>Liste</strong>n (Pflanzen 1991, Tiere 1994) wurden<br />
nach einem an<strong>der</strong>en Kategorien- und Kriterien-System erarbeitet, eine direkte Konvertierung<br />
<strong>der</strong> alten Kategorien in die neuen Kategorien nach IUCN 2001 ist nicht überall<br />
möglich. Tabelle 3 zeigt eine Übersicht zu den Gefährdungskategorien gemäss IUCN<br />
2001 sowie den vor 2001 verwendeten Rote <strong>Liste</strong>n Kategorien.<br />
Aktuellste Rote <strong>Liste</strong><br />
als Grundlage<br />
Rote <strong>Liste</strong>n nach<br />
IUCN-Richtlinien<br />
2<br />
www.iucnredlist.org/technical-documents/categories-and-criteria/2001-categories-criteria (Stand 21.7.2010)