62 KARRIERE GESUNDE GASTRO DIE GASTRONOMIE VON HEUTE IST GESUND, FETT- ARM, FREI VON UNBEKANNTEN INHALTSSTOFFEN UND WAHNSINNIG LECKER. DAS GASTHAUS „KLEEBLATT“ IN KLAGENFURT KOMMT AUCH OHNE FERTIGSCHNITZEL UND ERDÄPFELSALAT AUS DER PLASTIKBOX AUS. Von Melanie Suette „GESUNDE KÜCHE IST DIE ZUKUNFT DER GAS- TRONOMIE!“, <strong>das</strong> meint Karin Isapp, Pächterin des Restaurants „Kleeblatt“ in Klagenfurt, <strong>das</strong> ausschließlich auf Bio- und Vollwertprodukte setzt. Die Zustände in vielen österreichischen Restaurants sind ihrer Meinung nach bedenklich: tagealtes Fett, geschälte Fertigkartoffeln aus dem Supermarkt und fast keine frischen Kräuter oder Gewürze. Viele junge Köche lernen nicht einmal mehr die Herstellung von traditionellen Gerichten, wie Kärntner Kasnudeln oder Wiener Schnitzel, weil es alles schon fertig abgepackt zu kaufen gibt. Was ist, wenn die jungen Leute dadurch den Bezug zum Essen und <strong>das</strong> Gefühl für den Umgang mit Lebensmitteln verlieren? MAN SOLLTE KOCHEN VON GRUND AUF LERNEN! Vom Salat bis zum Schnitzel – Karin Isapp ist sich sicher, <strong>das</strong>s angehende Köche und Köchinnen eine solide Grundausbildung brauchen und eine Lehre nicht mit dem Zubereiten von Fertiggerichten abgetan werden sollte. Davon profitiert auch Lehrling Hannes: „Ich finde es voll gut, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Restaurant gesund kocht. Mir gefällt es wirklich, <strong>das</strong>s ich hier alles von Grund auf lerne.“ Auch <strong>das</strong> Arbei- ten mit frischen und vor allem saisongerechten Zutaten ist der Restaurantleiterin wichtig. Sie verwendet in ihrem Restaurant ausschließlich selbstgemahlenes Roggenmehl und Produkte von heimischen Bauern, damit sie sich sicher sein kann, woher ihre Lebensmittel kommen und <strong>das</strong>s sie eine gute Qualität haben. „DIE ERNÄHRUNG IST DER SCHLÜSSEL ZUR GESUNDHEIT.“ So lautet ihr Motto und sie ist der Meinung, <strong>das</strong>s viel mehr Restaurants nach diesem Vorsatz kochen sollten. Nicht nur weil es einfach gut für den Körper ist, sondern auch weil diese Küche für empfindliche Menschen, Allergiker, Vegetarier oder Veganer besser verträglich ist. Trotzdem handeln noch nicht viele Restaurants so – ihrer Meinung nach wegen des enormen Arbeitsaufwandes. Klar, wenn man frisch kocht, fallen automatisch mehr Arbeitsgänge an, als wenn man Fertigprodukte im Supermarkt kauft, zum Beispiel <strong>das</strong> Putzen des Gemüses oder Vorbereiten der Zutaten. Trotzdem ist sie davon überzeugt, <strong>das</strong>s es <strong>das</strong> wert ist. „ES SOLLTEN MEHR MENSCHEN SO LEBEN!“ Auch wenn <strong>das</strong> gesunde Kochen mehr Aufwand erfordert und die Speisekarte ein wenig schmälert, ist <strong>das</strong> doch den Erhalt unserer Gesundheit wert! Dessen werden sich auch immer mehr Restaurants bewusst, denn Österreich steht an der Spitze der EU in Sachen „Bio“. Auch in der Gastronomie sollen Bio-Lebensmittel zunehmen und sind deshalb auch ein großes Thema für angehende Köche und Köchinnen. Und ich hoffe, <strong>das</strong>s sich die Vermutung, <strong>das</strong>s die gesunde Küche in Österreich zunehmen wird, auch bewahrheitet, denn wer wünscht es sich nicht zu wissen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Essen in den heimischen Restaurants gesund ist? Zur Autorin: Melanie Suette ist 14 Jahre alt und kommt aus Griffen in Kärnten. Die Schülerin hat am Projekt „JobreporterInnen“ des AMS teilgenommen. Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren aus ganz Österreich waren dazu aufgerufen, Geschichten und Reportagen zum Thema „Berufsinformation“ einzureichen. Die 13 besten, darunter auch Melanie, haben sich im September in Wien getroffen und einen Workshop mit Standard-Redakteur Sebastian Pumberger absolviert. Doris.H / Westend61 / picturedesk.com, bereitgestellt
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